DE3811218A1 - Verfahren zum regelbaren aufbringen von festschmierstoffen auf umformgut - Google Patents

Description

Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zum stufen­ los regelbaren gleichmäßigen Aufbringen defineirter sei­ fenhaltiger Festschmierstoffe auf strangförmigen vor­ zugsweise metallischen Umformgut, vor und bei Bedarf nach der Umformung. Objekten, bei denen die Anwendung der Erfindung möglich und zweckmäßig ist, sind Drähte, Rohre, Profile und Stangen. Die Beschichtung erfolgt mit Schmiermitteln, die in einem Lösungsmittel disper­ gierte und/oder gelöste Festschmierstoffe, vorzugsweise seifenhaltige, enthalten. Das Verfahren ist bei Umform­ gut anwendbar, welches bereits mit einem Schmiermittel­ träger beschichtet ist oder einen Restfilm von einer vorangegangenen Umformung aufweist oder unbeschichtet ist.

Es sind Verfahren zum Aufbringen von Schmierstoffen auf metallisches Umformgut bekannt, bei denen zur Erzeugung einer festhaftenden definiert dicken Festschmierstoff­ schicht auf dem Umformgut durch die Wahl der Oberflächen­ temperatur des Umformguttes, die Masse sowie die physika­ lische und chemische Struktur des Festschmierstoffilmes eingestellt wird (DD-WP 2 19 214 A1). Nachteilig ist bei diesem Verfahren, daß eine Regelung der auf der Oberflä­ che des Umformgutes abgeschiedenen Festschmierstoffschicht nur in Stufen, entsprechend des Umformgrades, den Umform­ werkzeugen und den Abkühlverhältnissen erfolgen kann. Eine Variation der Abkühlverhältnisse ist mit einer großen Regelträgheit behaftet und nur mit erhöhtem konstruktiven Aufwand zu bewältigen. Weiterhin ist bei diesem Verfahren nachteilig, daß bei einer Änderung der Oberflächentempe­ ratur infolge einer Reibungsänderung oder der Änderung der Zielgeschwindigkeit die auf dem Umformgut befindliche Schmiermittelmasse einer nicht beeinflußbaren Änderung unterliegt. Desweiteren ist ein Verfahren bekannt (DD-WP 1 47 207), bei welchem die aus einem Behälter vom Umform­ gut ausgetragene Schmiermittelmasse durch einen Abstrei­ fer reduziert wird, wobei ein am Auffangbehälter vorge­ sehener Ringspalt die Schmierstoffschicht glättet. Dieses Verfahren hat den Nachteil, daß das Auftragen der Schicht­ masse nicht stufenlos regelbar ist und sich lediglich eine Schichtdicke entsprechend den gegebenen Anfangs- bzw. Systembedingungen einstellt.

Das Ziel der Erfindung ist es, eine den technologischen Erfordernissen entsprechende, bei laufenden Beschichtungs­ prozeß kontinuierliche, stufenlos schnell regelbare Fest­ schmierstoffschicht durch Abscheidung auf einer Suspen­ sion auf das Umformgut aufzubringen und somit den Um­ formprozeß technologisch zu stabilisieren, die Fest­ schmierstoffschicht dem nachfolgenden technologischen Prozeß regelnd anzupassen und damit den Schmiermittel- und Energieverbrauch sowie den Werkzeugverschleiß zu senken.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zum stufenlos regelbaren, definierten Aufbringen von Festschmierstoffschichten auf vorzugsweise metallischen Umformgut durch Kontraktieren mit flüssigem feststoffhal­ tigen Schmiermitteln und nachfolgendem trocknen, so zu gestalten, daß mittels eines regelbaren Druckunterschie­ des, der zwischen der Schmiermittelkammer und dem Aus­ laufraum stufenlos einstellbar ist, die vom Umformgut durch die Durchtrittsdüse ausgetragene Schmiermittel­ masse betimmt wird.

Erfindungsgemäß wird die Aufgabe dadurch gelöst, daß zur stufenlos regelbaren Einstellung definierter Fest­ schmierstoffschichten durch Änderung der zugeführten Luftmenge der Druck im Auslaufraum und/oder der Druck durch Regelung in der Schmiermittelkammer verändert wird und damit über die Länge der zwischen dem Aus­ laufraum und der Schmiermittelkammer angebrachten Durch­ trittsdüse eine regelbare Druckdifferenz Δ p 0 verwen­ det wird. Eine weitere erfindungsgemäße Lösung besteht darin, daß die Druckdifferenz an der mit beispielsweise rotationssmmetrischen Innenquerschnittes aufweisenden Durchtrittsdüse über einen sich bei dem Durchauf des vorzugsweise metallischen Umformgutes durch die Durch­ trittsdüse bildenden Ringspaltes, der im Verhältnis Breite zu Länge <2 sein muß, einstellbar ist und daß zur Erzeugung der Druckdifferenz wahlweise erwärmte Luft zugeführt werden kann.

Das Verfahren zum regelbaren Aufbringen von Festschmier­ stoffen auf Umformgut wird nachfolgend erläutert.

Die Zeichnung zeigt eine Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens.

Bei einer Druckdifferenz von 0 wird entsprechend der Vorschubgeschwindigkeit des Umformgutes 4 eine dem System spezifische Schmiermittelmasse über die Durch­ trittsdüse 3 ausgetragen. Durch eine Veränderung der Druckdifferenz zwischen der Schmiermittelkammer 2 und dem Auslaufraum 1, die mit dem Druckdifferenzmesser 8 gemessen wird, wird die ausgetragene Schmiermittelmasse auf dem Umformgut 4 eingestellt. Eine Erhöhung des Luftdruckes im Auslaufraum 1 über die Luftzuführung 5 und dem Regelventil 7 bewirkt eine Verringerung der durch den Ringspalt 6 ausgetragenen Schmiermittelmasse auf das Umformgut 4. Wird der Druck im Schmiermittel­ raum 2 erhöht, erhöht sich die durch den Ringspalt 6 ausgetragene Schmiermittelmasse auf dem Umformgut 4.

• Aufstellung der verwendeten Bezugszeichen  1 - Auslaufraum
   2 - Schmiermittelkammer
   3 - Durchtrittsdüse
   4 - Umformgut
   5 - Luftzuführung
   6 - Ringspalt
   7 - Regelventil
   8 - Druckdifferenzmesser

Claims (3)

1. Verfahren zum regelbaren Aufbringen von Festschmier­ stoffen auf Umformgut, wobei in üblicher Weise das Umformgut mit seifenhaltigem Schmiermittel im Durch­ laufverfahren in einem Schmiermittelbehälter kontrak­ tiert und nachfolgend getrocknet wird, dadurch gekenn­ zeichnet, daß zur stufenlos regelbaren Einstellung der Schmiermittelmasse die Luftzuführung (5) im Auslauf­ raum (1) und/oder der Druck in der Schmiermittelkammer (2) über die Länge der zwischen der Schmiermittelkam­ mer (2) und dem Auslaufraum (1) angebrachten Durch­ trittsdüsen (3) eine Druckdifferenz Δ p 0 verwen­ det wird.

2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Druckdifferenz über den Ein- und Auslauf des beispielsweise rotationssymmetrischen Innenquerschnit­ tes oder eines anderen geometrischen Innenquerschnit­ tes der Durchtrittsdüse (3) regelbar ist.

3. Verfahren nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeich­ net, daß die Druckdifferenz über eine Durchtrittsdü­ se (3) eingestellt wird, die zusammen mit dem vorzugs­ weise metallischen Umformgut (4) einen Ringspalt (6) mit konstanter Ringspaltbreite bildet und das Verhält­ nis Ringspaltbreite zu Ringspaltlänge <2 ist.