DE3810851A1 - Verfahren zur herstellung von formteilen - Google Patents
Verfahren zur herstellung von formteilenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von
Formteilen und Bauelementen, welche aus einem Grundkörper
und einer auf diesen Körper aufgebrachten Schicht zusammen
gesetzt sind, die mit dem Heiß-Isostatischen-Preß-Verfahren
(HIP-Verfahren) miteinander verbunden werden, wobei die Schicht
aus einem gleichen oder ungleichen Material wie der Grund
körper besteht.
Nach den bisher bekannten Methoden und Verfahren, insbesondere
nach dem DE-PS 34 34 529 und GB-PS 20 25 469, ist es nicht
möglich, eine Plasma-Spritzschicht von mehr als 5 mm Schicht
dicke auf einen Grundkörper aufzubringen, um ein Formteil oder
Bauelement zu erhalten. Plasma-Spritzschichten besitzen
verfahrensbedingt Eigenspannungen, die mit steigender Schicht
dicke ebenfalls größer werden und ihren Grenzwert bei Erreichen
der Haftzugfestigkeit zwischen Grundkörper und aufgebrachter
Schicht haben. Dies bedeutet, daß in Abhängigkeit vom Werkstoff
die aufgebrachte Schicht als Funktion der Schichtdicke abplatzt.
Weiterhin sind verfahrensbedingt bei den konventionellen
Beschichtungsweisen bei den zum Einsatz kommenden Schichten
geringer Dicke Poren vorhanden, die insbesondere bei dynamischer
und/oder korrosiver Beanspruchung des Bauteils zu desen Ausfall
führen.
Der vorliegenden Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde,
eine möglichst dicke Schicht mit geringem Porenvolumen ohne
störende Fremdphasen aufzubringen, die anschließend unmittelbar
dem HIP-Verfahren unterworfen werden kann, um einen homogenen
bei artgleichem Grund- und Schichtwerkstoff, oder einen
heterogenen bei unterschiedlichem Grund- und Schichtwerkstoff,
Formkörper oder ein Bauelement herzustellen, wobei im letzteren
Fall beide Werkstoffe in sich homogen sind. Der Übergangs
bereich soll in jedem Fall eine diffusive Bindung aufweisen.
Die Diffusionszone wird durch Optimierung der HIP-Parameter
eingestellt, wodurch die Angleichung der Eigenschaften
erreicht werden soll.
Die Lösung dieser Aufgabe besteht darin, daß auf den Grund
körper bei einer Temperatur von mind. 600°C mittels Plasma-
Spritzen bei einem Kammerdruck von 140-180 mbar, welcher
nach Evakuieren der Kammer auf mind. 10-2 mbar eingestellt
ist, Schichten von mehr als 5 mm Dicke aufgespritzt werden und
die Schicht mit dem Grundkörper durch das HIP-Verfahren bei
mind. 500°C und mind. 500 bar diffusiv und porenfrei verbunden
wird.
Vorteilhaft wird bei Verwendung von Cobalt- oder Nickel-Basis-
Superlegierungen, Refraktärmetallen der Nebengruppe IVa bis
VIa des periodischen Systems der Elemente und bei Karbiden,
Nitriden und Boriden in der Atmosphäre der Kammer zusätzlich
zu dem Inertgas ein reduzierendes Gas zugegeben.
Der Vorteil des erfindungsgemäßen Verfahren besteht vor allem
darin, daß eine Vakuum-Atmosphäre in der Kammer und eine optimale
Grundkörper- und Schichttemperatur von mehr als 600°C während
des Beschichtungsablaufs gehalten werden kann, ohne daß ein
störender Sauerstoff-Einfluß stattfindet, wodurch in der
gespritzten Schicht eine optimale Restporosität von weniger
als 3% erreicht wird, so daß der nachfolgende HIP-Prozeß
einen porenfreien Formkörper möglich macht, dessen beide Aus
gangskomponenten - Grundkörper und Schicht mit mehr als 5 mm
Dicke - diffusiv miteinander verbunden sind. Hierdurch entfällt
eine aufwendige Kapselung bei pulvermetallurgisch hergestellten
Form- und Bauteilen, die nur unter Reinraumbedingungen bei der
vorliegenden Werkstoffauswahl durchgeführt werden kann.
Nachfolgend ist anhand eines Beispiels die vorliegende
Erfindung beschrieben.
Zuerst wird ein Grundkörper A) gefertigt, der auch pulver
metallurgisch mittels Kapselung im HIP-Verfahren hergestellt
werden kann und der aus einer Nickel-Basis-Superlegierung
besteht. Der Grundkörper A) wird in einer Vakuum-Kammer, in
der Inertgas und ein reduzierendes Gas vorhanden ist, bei
einem Druck von ca. 160 mbar nach dem Plasma-Spritzverfahren
mit einer Schicht C) aus Ni-Basis-Superlegierung versehen,
nachdem vorher eine Evakuierung der Kammer auf mind. 10-2 mbar
erfolgt ist und anschließend durch Fluten mit den entsprechenden
Gasgemisch die notwendige reduzierende Atmosphäre hergestellt
wurde. Auch die speziellen Spritzparameter für die Plasmagase
von 40 bis 60 l Argon pro Minute und 7 bis 12 l Wasserstoffgas
pro Minute sind Voraussetzung zur Erzeugung dieser hochwert
igen, technologisch anspruchsvollen Schichten. Unter Konstant
haltung einer Grundkörpertemperatur von mind. 600°C wird
anschließend bei bekannter Pulverförderung des Plasmaspritz
prozesses die Oberfläche des heißen Grundkörpers beschichtet
und zwar ohne Unterbrechung durch Abkühl- oder Wärmeausgleichs
phasen bis zu einer Mindestschichtdicke von 26 mm. Diese
gespritzte Schicht C) haftet in der Übergangsphase B) adhäsiv
am Trägerwerkstoff A). Wie die Abb. 1 zeigt, sind nur
wenig Poren D) in der aufgespritzten Schicht C) vorhanden.
Die gezielte Vorgehensweise ermöglicht also eine porenarme
und fremdphasenfreie Schichtherstellung, die einen Formkörper
durch das nachfolgende Heiß-Isostatische-Pressen (HIP) ergibt.
Der HIP-Prozeß erfolgt bei einer Temperatur von mind. 500°C
und einem Druck von mind. 500 bar.
Einen nach diesem Verfahren hergestellten Formkörper zeigen die
Abb. 1 und 2, wobei Abb. 1 einen Mikroschliff in 500facher
Vergrößerung einer Schicht C) aus einer hochwarmfesten Ni-Basis-
Superlegierung auf einem Grundkörper A) aus dem gleichen
Werkstoff mit ausgeprägter Übergangszone B) vor der Durch
führung des HIP-Verfahrens darstellt und Abb. 2 das gleiche
Teil wie Abb. 1 aber nach Durchführung des HIP-Verfahrens
zeigt. Die Übergangsphase B) ist verschwunden und Grundkörper
und Schicht bilden ein homogenes völlig dichtes Gefüge ohne
Poren D), wobei in der nicht mehr feststellbaren Übergangs
phase B) eine diffusive Bindung vorhanden ist, was die
Grundlage hoher Festigkeit im gesamten Werkstoffverbund
bildet.
Auch mit den anderen oben genannten Legierungen etc. lassen
sich Schliffbilder erzielen, die Abb. 2 sehr ähnlich sind.
Wesentlich bleibt nur, daß die erfindungsgemäßen Schritte
eingehalten werden.
Claims (3)
1. Verfahren zur Herstellung von Formteilen und Bauelementen,
welche aus einem Grundkörper und einer auf diesen Körper
aufgebrachten Schicht zusammengesetzt sind, die mit dem
Heiß-Isostatischen-Preß-Verfahren (HIP) miteinander ver
bunden werden, wobei die Schicht aus einem gleichen oder
ungleichen Material wie der Grundkörper besteht, dadurch
gekennzeichnet, daß auf den Grundkörper bei einer Temperatur
von mind. 600°C mittels Plasma-Spritzen bei einem Kammer
druck von 140 bis 180 mbar, welcher nach Evakuieren der
Kammer auf mind. 10-2 mbar eingestellt ist, Schichten von
mehr als 5 mm Dicke aufgespritzt werden und die Schicht
mit dem Grundkörper durch das HIP-Verfahren bei mind.
500°C und mind. 500 bar diffusiv und porenfrei verbunden
wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß bei
Verwendung von Cobalt- oder Nickel-Basis-Superlegierungen,
Refraktärmetallen der Nebengruppe IVa bis VIa des periodischen
Systems der Elemente und bei Karbiden, Nitriden und Boriden
in der Atmosphäre der Kammer zusätzlich zu dem Inertgas ein
reduzierendes Gas zugegeben wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
daß der Grundkörper pulvermetallurgisch mit dem HIP-Verfahren
hergestellt ist.
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Patent Citations (2)
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