DE3810638C1 - - Google Patents
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zur
rechnergestützten, fahrbahnabhängigen Steuerung von
Schwingungsdämpfern einer Fahrzeugfederung, mit am Fahr
zeug und/oder Schwingungsdämpfer angebrachten Sensoren,
die mit der Aufbaubeschleunigung und der radseitigen
Beschleunigung für die Unebenheit der Fahrbahn
charakteristische Signale elektrisch abgeben, mit einer
Auswerteschaltung (Rechner), die die Sensorsignale
empfängt und daraus abgestimmte Stellsignale für die
Schwingungsdämpfer erzeugt, und mit Schwingungsdämpfern,
die eine weite Spreizung des Kennlinienfeldes zwischen
einer sehr niedrigen und einer sehr hohen Dämpfungskraft
aufweisen.
Es sind Vorrichtungen zur dynamischen Einstellung der
Dämpfungskraft des Schwingungsdämpfers bekannt (z. B.
DE-OS 34 26 014, US-PS 38 07 678). Damit dem Fahrzeug
aufbau über die Bewegung des Rades möglichst wenig
Energie zugeführt wird, soll die Dämpfungskraft der
Schwingungsdämpfer dann sehr klein sein, wenn sich
Fahrzeugaufbau und Rad in die gleiche Richtung bewegen
und der Betrag der Geschwindigkeit des Rades größer ist
als der Betrag der Geschwindigkeit des Fahrzeugaufbaues.
Konkrete Einzelheiten zur Steuerung dieser Vorrichtung
sind dabei nicht ausgeführt.
Aufgabe der Erfindung ist es, eine Steuerung zur rechner
gestützten, fahrbahnabhängigen Ansteuerung von Schwin
gungsdämpfern einer Fahrzeugfederung zu schaffen, mit der
der Fahrkomfort und die Fahrsicherheit des Kraftfahr
zeuges erhöht wird.
Zur Lösung dieser Aufgabe ist erfindungsgemäß vorgesehen,
daß die Auswerteschaltung die Sensorsignale (b Auf ) für
die Beschleunigung am Fahrzeugbau und (b Rad ) für die
radseitige Beschleunigung in Signale umformt und einem,
von den Betragsbildungen der Fahrzeugaufbau- und Fahr
zeugradbeschleunigung beaufschlagten Analogschalter zu
führt, wobei die dem Analogschalter nachgeschaltete
Summierstelle aus dem Strom (I 1), der Betragsbildungen
der Fahrzeugaufbau- und Fahrzeugradbeschleunigung, dem
Strom (I 2) einer Betragsbildung der Fahrzeugradbe
schleunigung und einem konstanten Strom (I 0) ein Stell
signal für ein Proportionalventil und/oder einer n-fachen
Anzahl von Digitalventilen des Schwingungsdämpfers derart
bildet, daß die niedrigste Dämpfungskraftkennlinie dann
geschaltet ist, wenn die Geschwindigkeit des Rades größer
als die Geschwindigkeit des Aufbaues und die Richtung des
Einheitsvektors der Radbewegung gleich der Richtung des
Einheitsvektors der Aufbaubewegung ist.
Vorteilhaft ist bei dieser Ausbildung, daß der Zustand
des Fahrzeuges zu jedem Zeitpunkt erfaßt wird. Aus den
Sensorgrößen der Fahrzeugaufbaubeschleunigung und der
Fahrzeugradbeschleunigung wird kontinuierlich, d. h. zu
jedem Zeitpunkt über geeignete Verstärker und Logik
schaltkreise ein Steuerstrom für ein Proportionalventil
oder für eine entsprechende Anzahl von digital ange
steuerten Einzelventilen ermittelt. Damit kann dynamisch
und kontinuierlich die für das Fahrzeug optimale Dämp
fungskraft eingestellt werden. Die Einstellung kann an
jedem Rad, achsweise oder für alle Fahrzeugräder gleich
zeitig erfolgen. Die Kennfeldcharakteristik des Propor
tionalventiles kann in ihrem Verlauf sowohl progressiv
als auch degressiv sein und kann durch entsprechende
Vorverstärker, Entzerrer und regelungstechnische Maß
nahmen auf ein optimales Komfortverhalten des Fahrzeuges
angepaßt werden.
Des weiteren ist von Vorteil, daß die Sicherheit des
Fahrzeuges u. a. durch die Verringerung der dynamischen
Radlastschwankungen erhöht wird. Starke Radbe
schleunigungen, hervorgerufen durch die Fahrbahn, erhöhen
die Radlastschwankungen, aus diesem Grunde wird ein
Steuerstrom berechnet, der mit wachsender Radbe
schleunigung die Dämpfungskraft des Schwingungsdämpfers
kontinuierlich erhöht.
Nach einem weiteren wesentlichen Merkmal ist vorgesehen,
daß das Proportionalventil ein proportionales Verhalten
zwischen einer hohen Dämpfungskraftkennlinie bei einem
geringen Strom und einer niedrigen Dämpfungskraftkenn
linie bei einem hohen Strom aufweist.
Hierbei ist von Vorteil, daß die Dämpfungskraftkennlinien
nicht linear zu sein brauchen. Die Dämpfungskraft
konstante K A läßt sich dann für jeden beliebigen Punkt im
Kennlinienfeld wie folgt berechnen:
K A = K S - (K S - K K ) × K 1 × I.
Dabei bedeutet:
- K A = Dämpfungskraftkonstante
- K S = Konstante härtester Dämpfungskraftkennung = K Sport
- K K = Konstante weichester Dämpfungskraftkennung = K Komfort
- K 1 = Proportionalbeiwert des Ventils
- I = Steuerstrom
Dabei ist zu erkennen, daß die Dämpfungskraftkonstante
des Fahrzeugaufbaues proportional zum Steuerstrom ist,
dessen Amplitude in einem Begrenzer in einem gewünschten
Bereich begrenzt werden kann. Das Regelverhalten des Ver
stellventiles wird als Proportionalglied mit Verzögerung
und das zeitabhängige Verhalten des Schwingungsdämpfers
in einem weiteren Proportionalglied mit Verzögerung
berücksichtigt.
In weiterer Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen,
daß die Sensorsignale (b Auf und b Rad ) nach einer Digi
talisierung in einem A/D-Wandler anschließend in einer
Rechnerschaltung jeweils in einem Integrator integriert
und die Vorzeichen in einem Vektorisierer ausgewertet und
dem Vorzeichenvergleicher zugeführt werden, wobei in der
Betragsbildung der jeweilige Betrag der Geschwindigkeit
berechnet und im Betragsvergleicher derart verglichen
wird, daß bei gleichen Vorzeichen der Einheitsvektoren im
Vorzeichenvergleicher und "wahrem" Vergleich der
Geschwindigkeiten im Betragsvergleicher die Ausgangs
signale des Vorzeichenvergleichers und des Betragsver
gleichers logisch "high" sind und in einer Nand-Ver
knüpfung ein Ausgangssignal zur Betätigung des Analog
schalters erzeugen.
Bevorzugte Ausführungsbeispiele sind in der Zeichnung
schematisch dargestellt.
Es zeigt
Fig. 1 eine Regelung für die Steuerung eines Dämpfers in einem
Zweimassensystem, in modellhafter Weise,
Fig. 2 eine Auswerteschaltung zur Aufbereitung der Beschleuni
gungssignale.
In der Fig. 1 ist mit einem Zweimassensystem in modell
hafter Weise die Radaufhängung eines Fahrzeugrades eines
Fahrzeuges gezeigt. Die Fahrzeugaufbaumasse wird durch
m Auf , die Radmasse durch m Rad , die Federrate in der Ab
stützung des Fahrzeugaufbaues durch c Auf und die Feder
rate des Fahrzeugrades durch c Rad dargestellt. Die
Unebenheitshöhe der Straße ist mit h( t ) bezeichnet. Der
Schwingungsdämpfer wird durch die Dämpfungskraftkonstante
K A beschrieben, welche wiederum durch den Ventilsteuer
strom I beeinflußt wird.
In der Auswerteschaltung 1 wird ein Schaltkriterium zum
Betätigen des Analogschalters 2 abgeleitet. Das Fahrzeug
fährt immer dann auf der niedrigsten Dämpfungskraftkenn
linie, wenn die Bedingungen erfüllt sind, daß die
Vertikalgeschwindigkeit des Rades größer als die des
Fahrzeugaufbaues und die Richtung der Einheitsvektoren
der Vertikalgeschwindigkeit von Rad und Aufbau gleich
sind. Hierzu werden Rad- und Fahrzeugaufbaubeschleunigung
erfaßt und über die in Fig. 2 näher dargestellte
Auswerteschaltung 1 aufbereitet. In der Praxis dürfen zur
Erfüllung der Bedingungen eine Schaltschwelle und eine
Schalthysterese zugelassen werden. Ist das Kriterium
erfüllt, wird der Strom I 1 gleich null und der Ventil
strom wird nur noch durch den Strom I 0 und durch den
Strom I 2 bestimmt.
Ist das Schaltkriterium nicht erfüllt, erfolgt die
Einstellung der Dämpfungskraft kontinuierlich durch den
Steuerstrom I 1. Dieser Steuerstrom I 1 wird gebildet durch
die Multiplikation der aus den Beschleunigungssignalen
gebildeten Spannungen U 0, U 1 und U 2 im Multiplizierer 5
und die Spannungsstromwandlung im Proportionalglied 3.
Die Begrenzer 4, 6, 10, 12 und 17 begrenzen die Ausgangs
spannungen in einem definierten Bereich. Zum Beispiel
wird dieser Bereich in Fig. 1 normiert zwischen 0,1 und
1 dargestellt. U 0 wird aus dem Betragbildner 9 für die
Fahrzeugaufbaubeschleunigung, dem Differentiator 8, dem
Koeffizientenmultiplizierer 7 und der Konstanten X 1
berechnet. U 1 berechnet sich aus dem Betrag der Fahr
zeugaufbaubeschleunigung, dem Koeffizientenmultipli
zierer 11 und der Konstanten X 2.
Der Einfluß der Fahrbahn wird über die Fahrzeugrad
beschleunigung im Koeffizientendividierer 13, dem Koeffi
zientenmultiplizierer 14, der Konstanten X 3, der Betrags
bildner 15 der Fahrzeugradbeschleunigung, dem Maximal
wertspeicher 19 und dem Frequenzgenerator 20 berück
sichtigt.
Da die Dämpfungskraftkennlinien in der Regel nicht
linearen Verlauf aufweisen, würde sich ein unter
schiedliches Komfortverhalten bei verschiedenen Fahrbahn
profilen ergeben. Dieser Einfluß kann über den
Koeffizientendividierer 13, den Maximalwertspeicher 19
und den Frequenzgenerator 20 korrigiert werden. In der
zusätzlichen sample-and-hold-Schaltung 19 wird die
maximale Radbeschleunigung für die halbe Periodendauer
der Radeigenfrequenz zwischengespeichert und dem
Koeffizientendividierer 13 zur Korrektur der Steuer
spannung U 2 zugeführt.
Die Sicherheit des Kraftfahrzeuges wird u. a. durch die
dynamischen Radlastschwankungen bestimmt. Starke
vertikale Radbeschleunigungen, hervorgerufen durch die
Fahrbahn, erhöhen diese Radlastschwankungen. Im Propor
tionalglied 16, dem Begrenzer 17 der Konstanten X 4 und
dem Koeffizientenmultiplizierer 18 und dem Betrag der
Fahrzeugradbeschleunigung 15 wird aus diesem Grund ein
Steuerstrom I 2 berechnet, der mit wachsender Radbe
schleunigung die Dämpfungskraft kontinuierlich erhöht.
Die Steuervorrichtung wird mit einem Verstellventil
verwendet, welches ein proportionales Verhalten zwischen
härtester Dämpfungskraftkennlinie K S und minimalem
Ventilstrom, z. B. I = 0 und weichester Dämpfungskraft
kennlinie K und maximalem Ventil I max herstellt.
Die Dämpfungskraftkennlinien können nicht linear sein,
wobei sich die Dämpfungskraftkonstante K A für jeden
beliebigen Punkt im Kennlinienfeld berechnen läßt, aus
K A = K S - (K S - K K ) × K 1 × I
Die Dämpfungskraftkonstante K A des Fahrzeugaufbaus ist
proportional zum Steuerstrom I, dessen Amplitude im Be
grenzer 21 auf einen gewünschten Bereich begrenzt werden
kann. Das Regelverhalten des Verstellventiles wird im
Proportionalglied mit Verzögerung 22 durch K 1, T 1 und T 2
beschrieben. Das zeitabhängige Verhalten eines Schwin
gungsdämpfers wird in einem weiteren Proportionalglied
mit Verzögerung 24 durch T 3 und T 4 berücksichtigt.
In der Fig. 2 ist die Aufbereitung der Geschwindigkeits
signale V Auf und V Rad aus den erfaßten Beschleunigungs
signalen b Auf und b Rad gezeigt. Die analogen Signale
werden über die schnellen A/D-Wandler 30 und 40 digitali
siert und anschließend in einer Rechnerschaltung weiter
verarbeitet. Nach Integration der digitalen Signale im
Integrierer 50 bzw. 60 erfolgt die Auswertung der Vor
zeichen (d. h. der Richtung der Einheitsvektoren E) in je
einem Vektorisierer 70 und 80. Im Vergleicher 120 wird
nur dann das Ausgangssignal logisch "high", wenn beide
Vorzeichen gleich sind. Der Betrag der Geschwindigkeiten
wird in den Betragsbildnern 90 und 100 berechnet und im
Vergleicher 110 verglichen. Eine Schaltschwelle und
Schalthysterese können programmiert werden. Das Ausgangs
signal vom Vergleicher 110 ist nur dann logisch "high",
wenn der Vergleich wahr ist. Das Ausgangssignal der Nand-
Verknüpfung 130 betätigt den Analogschalter 2 ent
sprechend der Fig. 1.
Claims (3)
1. Vorrichtung zur rechnergestützten, fahrbahnabhängigen
Steuerung von Schwingungsdämpfern einer Fahrzeug
federung, mit am Fahrzeug und/oder Schwingungsdämpfer
angebrachten Sensoren, die mit der Aufbaube
schleunigung und der radseitigen Beschleunigung für
die Unebenheit der Fahrbahn charakteristische Signale
elektrisch abgeben, mit einer Auswerteschaltung
(Rechner), die die Sensorsignale empfängt und daraus
abgestimmte Stellsignale für die Schwingungsdämpfer
erzeugt, und mit Schwingungsdämpfern, die eine weite
Spreizung des Kennlinienfeldes zwischen einer sehr
niedrigen und einer sehr hohen Dämpfungskraft auf
weisen,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Auswerteschaltung (1) die Sensorsignale (b Auf
und b Rad ) für die vertikale Beschleunigung von
Fahrzeugaufbau und Rad in Signale umformt und einem
von der Betragsbildung (9) der Fahrzeugaufbaube
schleunigung und von der Betragsbildung (15) der
Fahrzeugradbeschleunigung beaufschlagten Analog
schalter (2) zuführt, wobei die dem Analogschalter (2)
nachgeschaltete Summierstelle aus dem Strom (I 1) der
Betragsbildungen (9 und 15) der Fahrzeugaufbaube
schleunigung und der Fahrzeugradbeschleunigung, dem
Strom (I 2) einer Betragsbildung (15) der Fahrzeugrad
beschleunigung und einem konstanten Strom (I 0) ein
Stellsignal für ein Proportionalventil und/oder eine
n-fache Anzahl von Digitalventilen des Schwingungs
dämpfers derart bildet, daß die niedrigste Dämpfungs
kraftkennlinie dann geschaltet ist, wenn die vertikale
Geschwindigkeit (V R ) des Rades größer als die
vertikale Geschwindigkeit (V A ) des Aufbaues und die
Richtung des Einheitsvektors (E R ) der Bewegung des
Rades gleich der Richtung des Einheitsvektors (E A ) der
Bewegung des Aufbaus ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Proportionalventil ein proportionales Ver
halten zwischen einer hohen Dämpfungskraftkennlinie
(K Sport ) bei einem geringen Strom (I Min ) und einer
niedrigen Dämpfungskraftkennlinie (K Komfort ) bei einem
hohen Strom (I Max ) aufweist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Sensorsignale (b Auf und b Rad ) nach einer
Digitalisierung in einem A/D-Wandler (30, 40) an
schließend in der Auswerteschaltung (1) jeweils in
einem Integrator (50, 60) integriert und die Vor
zeichen in einem Vektorisierer (70, 80) ausgewertet
und dem Vergleicher (120) zugeführt werden, wobei in
der Betragsbildung (90, 100) der jeweilige Betrag der
vertikalen Geschwindigkeit (/V Rad /;/V Auf /) berechnet
und im Vergleicher (110) derart verglichen wird, daß
bei gleichen Vorzeichen der Einheitsvektoren (E) im
Vergleicher (120) und wahren Vergleich der Geschwin
digkeiten (/V Rad //V Auf /) im Vergleicher (110) die
Ausgangssignale des Vergleichers (120) und des
Vergleichers (110) logisch "high" sind und in der
Nand-Verknüpfung (130) ein Ausgangssignal zur Be
tätigung des Analogschalters (2) erzeugen.
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