DE3809907A1 - Kunststoffolienbahn - Google Patents

Description

Die vorliegende Erfindung betrifft eine mindestens zwei stossverbundene Teile aufweisende Kunststoffolienbahn.

Es ist bekannt, Kunststoffolienbahnen, welche in der Produktion eine gewisse Breite, normalerweise 2 m aus herstellungstechnischen Gründen, nicht überschreiten, durch Schweissung oder durch Klebung miteinander zu verbinden, um grössere Bahnbreiten zu erreichen.

Eine derartige Verbindung muss als sog. Ueberlappver­ bindung hergestellt werden, da eine Stossverbindung, wie sie beim Schweissen von Blechen bekannt ist, bei Kunststoffolien bisher aus Festigkeitsgründen nicht möglich war. Wenn auch ein derartiges Stumpfverbinden versucht wurde, beispielsweise mittels sog. Schweiss­ schnüre, konnten diese Verbindungen nicht befriedigen, da sie festigkeitsmässig die an sie gestellten Anforde­ rungen nicht zu erfüllen vermochten.

Wenn auch die Ueberlappverbindungen festigkeitsmässig den Anforderungen genügen, so weisen sie doch den gros­ sen Nachteil auf, dass im Bereich der Ueberlappung die Dicke der Kunststoffolienbahn verdoppelt wird. Da der Trend nach dickeren Folien geht, wirkt sich diese Dickenverdoppelung immer unangenehmer aus, indem ein Aufrollen derartiger Folienbahnen in annehmbarer Form kaum mehr möglich ist.

Es wurde zwar versucht, durch sog. Anschiften der zu verbindenden Ränder diesen Dickensprung zu verhüten, was sich aber ausserordentlich kostspielig auf die Herstellung derartiger Kunststoffolienbahnen auswirkt und infolge der äussersten dünnen Randpartien der ge­ schifteten Teile, insbesondere beim Schweissen, gewisse Schwierigkeiten auftraten.

Die vorliegende Erfindung bezweckt eine Kunststoffolien­ bahn, die sich aus mindestens zwei stossverbundenen Teilen zusammensetzt, festigkeitsgerecht herzustellen und damit für die Technik unter den gegebenen Vorschrif­ ten anwendbar zu gestalten.

Dieser Zweck kann erfindungsgemäss dadurch erreicht werden, dass die Stosslinien der beiden Teile minde­ stens auf einem Teil ihrer Länge gebogen und/oder ge­ brochen ausgebildet sind.

Auf diese Weise entsteht anstelle der bekannten grad­ linigen linearen Stösse eine Stossverbindung mit zwei­ dimensionalem Verlauf der Stosslinien, wodurch die ent­ sprechenden Festigkeitsvorschriften im Nahtbereich für derartige Folienbahnen einhaltbar werden.

Die Erfindung wird anschliessend beispielsweise anhand einer Zeichnung erläutert.

Es zeigen:

Fig. 1, 3, 5 bis 8 Ausschnitte aus sechs unterschiedlichen Kunststoffolienbahnen, zusammengesetzt aus zwei stossverbundenen Kunststoffolien, in Aufsicht,

Fig. 2 einen Schnitt durch die Kunststoffolienbahn nach Fig. 1, gemäss Schnittlinie A-A,

Fig. 4 einen Schnitt gemäss Schnittlinie B-B der Fig. 3, mit zusätzlichem Kunststoffband.

Die Fig. 1 und 2 zeigen eine Kunststoffolienbahn 1 im Ausschnitt, welche sich aus zwei Kunststoffolien 2 und 3 zusammensetzt. Die Ränder dieser Folien 2 und 3 sind als Stosslinien 5 und 6 mäanderförmig ausgebildet und beispielsweise mittels Stanzwerkzeugen hergestellt. Diese Stosslinien 5 und 6 legen freie Ränder der Folien 2 und 3 fest, die ineinandergreifen und damit a priori eine formschlüssige Verbindung bilden. Die Verbindung dieser Folien 2 und 3 kann durch deren Zusammenschweis­ sen an den Stosslinien 5 und 6 erfolgen. Bestehen die Folien beispielsweise aus Polyaethylen, so sind diese Bereiche der Stosslinien 5 und 6 auf Temperaturen im Schmelzbereich zu erhöhen, so dass die Ränder ineinander überfliessen und damit eine zugstarke Verbindung ergeben, welche, durch die Formschlüssigkeit und die Länge der verbindenden Schweisslinien bedingt, den Anforderungen bezüglich Zugfestigkeit genügen.

Es ist dabei möglich, diese mäanderförmigen gebogenen Stosslinien zusätzlich zu zahnen oder zu kerben, womit insbesondere die Schweissnahtlänge weiterhin verlängert wird, was sich positiv auf den Zusammenhalt der beiden Folien 2 und 3 auswirkt.

Wie Fig. 2 zeigt ist es auf diese Weise möglich, Folien miteinander zu verbinden, welche keine merkliche Ver­ dickung ergeben, d.h. welche im Sinne von Blechen im Stoss und nicht in Ueberlappung verbunden werden können.

Eine weitere Ausführungsmöglichkeit zeigt Fig. 3, wel­ che grundsätzlich gleich aufgebaut ist bezüglich Stoss­ linien, wie die Fig. 1 und 2. Die hier dargestellte Kunststoffolienbahn 8 besteht ebenfalls aus zwei Kunst­ stoffolien 9 und 10 - es können natürlich x-beliebige Folienanzahlen auf diese Art miteinander verbunden wer­ den - wobei die beiden Stosslinien 12 und 13 nicht aneinanderstossen, sondern einen Zwischenraum 14 frei­ lassen, in den beispielsweise eine Verbindungspaste, insbesondere ein sog. Plastisol, eingebracht werden kann, worauf das Ganze erhitzt und die beiden Folien 9 und 10 miteinander verbunden werden und dann die nötige Zugfestigkeit aufweisen. Bei der dargestellten Ausführung ist ferner ein Kunststoffband 16 als mögli­ che Verstärkung auf der einen Seite - es kann auch beidseitig sein - aufgebracht, das z.B. aus Kevlar, oder Polyester o. dgl. besteht und beschichtet sein kann. Bei dieser Ausführung ist die Dicke im Bereich der Verbindungsstelle durch das Anbringen des Kunst­ stoffbandes 16 etwas angewachsen, jedoch im Verhältnis zur Dicke bei Ueberlappschweissungen immer noch sehr klein.

Die Fig. 5 bis 8 zeigen weitere Möglichkeiten der Aus­ bildung von Stosslinien 20-23, welche hier als ge­ brochene Linien ausgebildet sind. Dabei zeigt Fig. 5 eine sog. Schwalbenschwanzverbindung, d.h. eine form­ schlüssige Verbindung, während die Fig. 6 , 7 und 8 durch die Schweissverbindung zu kraftschlüssigen Ver­ bindungen gemacht werden.

Es ist auch hier möglich, durch entsprechende Zahnung das Ineinandergreifen zu verbessern und formschlüssig zu gestalten.

Auf diese Weise ist es möglich, bei optimalen Fabrika­ tionsbedingungen von beispielsweise 2 m breiten Bahnen, Kunststoffbahnen, besonders aus thermoplastischem Mate­ rial, mühelos in irgend einer Breite endlos oder genau flächenmässig dimensioniert zu erstellen, ohne dass dafür maschinelle Schwierigkeiten entstehen. Aufgrund der Ausbildung der Stosslinien in gebogener und/oder gebrochener Form, können die verlangten Zugfestigkeiten erreicht werden, was bei der Stossschweissung, z.B. mittels Schweissschnüren bei geraden Stosslinien nicht erreichbar ist.

Bei den Kunststoffolien kann es sich um armierte oder nicht armierte Folien handeln. Grundsätzlich ändert an den vorbeschriebenen Tatsachen nichts.

Alle in der Beschreibung und/oder den Figuren dargestell­ ten Einzelteile und Einzelmerkmale sowie deren Permu­ tationen, Kombinationen und Variationen sind erfinderisch und zwar für n Einzelteile und Einzelmerkmale mit den Werten n =1 bis n → ∞.

Claims (7)

1. Mindestens zwei stossverbundene Teile (2, 3) auf­ weisende Kunststoffolienbahn (1), vorzugsweise nach mindestens einem der Ansprüche, dadurch gekennzeich­ net, dass die Stosslinien (5, 6, 20, 23) der beiden Teile (2, 3) mindestens auf einem Teil ihrer Länge ge­ bogen und/oder gebrochen ausgebildet sind.

2. Kunststoffolienbahn, vorzugsweise nach mindestens einem der Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Stosslinien mindestens auf einem Teil ihrer Länge form­ schlüssig ineinandergreifen (Fig. 1, 3, 5).

3. Kunststoffolienbahn, vorzugsweise nach mindestens einem der Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Stosslinien mindestens auf einem Teil ihrer Länge ge­ zahnt oder gekerbt sind.

4. Kunststoffolienbahn, vorzugsweise nach mindestens einem der Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Stosslinien durch eine Klebepaste oder durch Schweissung miteinander verbunden sind, z.B. mittels einer Schweiss­ schnur.

5. Kunststoffolienbahn, vorzugsweise nach mindestens einem der Ansprüche, gekennzeichnet durch mindestens ein Kunststoffband (16), welches die Stosslinien (12, 13) überdeckt und mit den beiden Teilen (9, 10) ver­ schweisst oder verklebt ist.

6. Kunststoffolienbahn, vorzugsweise nach mindestens einem der Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Band (16) eine Armierung aufweist, z.B. Kevlar oder Polyester, und vorzugsweise beschichtet ist.

7. Kunststoffolienbahn, vorzugsweise nach mindestens einem der Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Stosslinien (12, 13) einen Abstand (14) voneinander aufweisen.