DE3808806A1 - Vorrichtung zum vorspannen der ringfoermigen statorkernlamellen eines grossen stromgenerators - Google Patents
Vorrichtung zum vorspannen der ringfoermigen statorkernlamellen eines grossen stromgeneratorsInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Vorspannen
der ringförmigen Statorkernlamellen eines großen Stromgenerators.
Bei der Konstruktion langsamlaufender Stromgeneratoren mit
vertikaler Achse ist es erforderlich, geeignete konstruktive
Lösungen zu suchen, um die mit den großen geometrischen
Abmessungen, die für derartige Generatoren typisch sind, ver
bundenen Probleme zu überwinden. Der mit dem Stator und den Be
standteilen des Rotors befaßte Konstrukteur muß nicht nur den
Spannungszustand, sondern auch den Verformungszustand dieser
Teile berücksichtigen.
Ein typisches und grundlegendes Problem dieser Art ist das
die Welligkeit (Ausbeulen) der Statorkernlamellen betreffende
Problem infolge von Spitzenbelastungen. Die steigenden geometri
schen Abmessungen infolge der steigenden Leistung und der Pol
zahl machen die Statorkernlamellen dieser Maschinen immer empfind
licher gegen diese Erscheinung, weil die Zunahme des durch
schnittlichen Durchmessers nicht mit einer entsprechenden Zunahme
der radialen Abmessungen einhergeht. Der Stator ist aus einer
Packung dünner Lamellen gebildet, die übereinander geschichtet
sind, wobei jede Lamelle einer ringförmigen Krone ähnelt. Im
Betrieb sind diese Lamellen einem System von Kräften ausgesetzt,
die Druckspannungen bewirken. Da selbst begrenzte Spannungen im
Hinblick auf das Ausbeulen für die Lamellen gefährlich werden
können, muß bei der Kontruktion des Stators der Spannungszustand
der Lamellen unter allen Betriebsbedingungen besonders beachtet
werden.
Nachfolgend werden die Kräfte erläutert, die eine Ausbeulen
oder Ausknicken der Statorkernlamellen bewirken.
Die unterschiedlichen Temperaturbedingungen, die in den
Statorkernlamellen und in dem Mantel im Betrieb auftreten,
können ein Ausbeulen der Lamellen bewirken. Es ist bekannt, daß
der Stator der Ort elektromagnetischer Verluste ist, daß die
Statorkernlamellen eine höhere durchschnittliche Betriebstempe
ratur als der Mantel haben, der nur indirekt von der durch die
Ventilationskanäle hindurchströmenden Luft erwärmt wird. Die
Statorkernlamellen dehnen sich daher in radialer Richtung stärker
aus als der Mantel, und sie sind daher nur dann spannungsfrei,
wenn der Mantel deren freie Ausdehnung nicht behindert. Wenn
andererseits der Mantel die freie Ausdehnung der Lamellen be
hindert, das heißt, wenn er einen diese umgebenden Reifen bil
det, dann haben die auf den Mantel-Lamellen-Verband ausgeübten
Kräfte, die auf den Mantel in Zentrifugalrichtung und auf die
Lamellen in Zentripetalrichtung wirken, tangentiale Druckspannungen
in den Lamellen zur Folge. Diese Spannungen werden mit zunehmen
dem Temperaturunterschied und zunehmender radialer Steifigkeit
des Mantels größer.
Es ist auch verständlich, daß diese Umschnürungswirkung
zunimmt, wenn sich der Mantel auf seinem Fundament nicht frei
radial ausdehnen kann, das heißt, wenn das Mantelfundament die
Wärmeausdehnung ganz oder teilweise verhindert.
Ohne Überlagerung mit den anderen Bedingungen kann der
Kompressionszustand der Statorkernlamellen verringert werden,
indem der Mantel so ausgebildet wird, um seine radiale Steifig
keit zu verringern. Dieser Beitrag kann aber gewisse Grenzen
nicht überschreiten, weil der Mantel die Tangentialkräfte infolge
der elektromagnetischen Kupplung beim normalen Betrieb und
infolge der vorübergehenden elektromagnetischen Kupplung bei einem
Kurzschlu8 oder einer falschen Polarität ohne ernsthafte Ver
formungen aufnehmen und an das Fundament übertragen können muß.
Die "magnetische Anziehung" zwischen dem Rotor und Stator
ist eine andere Ursache für eine Wellenbildung der Lamellen. Diese
wirkt in Zentripetalrichtung auf den Innenumfang der Lamellen und
bewirkt daher tangentiale Druckspannungen. In dieser Hinsicht
wirkt der Lamellen-Mantel-Verband in entgegengesetzter Weise wie
dies vorstehend beschrieben wurde, das heißt er dämpft den
Kompressionszustand der Lamellen. Die Wechselwirkung zwischen den
Lamellen und dem Mantel hat eine Zentrifugalrichtung auf den
Außenumfang der Lamellen.
Es ist nicht einfach, durch theoretische Berechnungen die
tangentialen Druckspannungen zu bestimmen, die das Ausbeulen ein
leiten. Zusätzlich zu den geometrischen Abmessungen des Kerns
kann diese Erscheinung auch noch durch andere Faktoren beeinflußt
werden, wie zum Beispiel die Dicke der Lamellen, der Druck, unter
dem diese zusammengehalten werden, und der sogar während der
Lebensdauer der Maschine schwanken kann, und der Abstand der
Zugstangen in Umfangsrichtung. Die Ernsthaftigkeit dieser Er
scheinung ist augenscheinlich: der Kern verliert seine radiale
Kompaktheit, und durch die Verwindung können Schäden verursacht
werden.
Der Stator sollte daher so ausgebildet sein, daß die Ur
sache für diese Erscheinung vermieden wird und daß demzufolge
der Kompressionszustand der Kernlamellen auf einem niedrigen
Wert gehalten wird. Es ist daher erforderlich, eine freie
Wärmedehnung des Stators auf seinem Fundament zu gewährleisten,
den von dem Mantel auf den Kern ausgeübten Umreifungsefekt aus
zuschalten oder zumindest verringern, und die Spannungen infolge
der magnetischen Anziehung zu verringern.
Gemäß der Erfindung wird die Verringerung der Druck
spannungen infolge der magnetischen Anziehung und die Be
seitigung der Umschnürungswirkung des Mantels auf den Stator
kern infolge des Temperaturunterschieds zwischen dem Kern und
dem Mantel durch "Vorspannen" der Statorkernlamellen erzielt.
Diese Anordnung ist möglich, wenn die Statorkernlamellen auf der
Baustelle in einem kontinuierlichen Verfahren montiert werden,
so da8 keine tangentialen Unstetigkeiten auftreten, wie sie
bei einem in der Fabrik zusammengefügten und in Sektoren ge
lieferten Stator vorhanden sind.
Wenn die verschiedenen Sektoren des Mantels auf der Bau
stelle montiert und zusammengefügt sind, um die Kontinuität der
Konstruktion zu gewährleisten, dann können die Statorkernlamellen
zusammengefügt werden. Während dieses Vorgangs, der in herkömm
licher Weise ausgeführt wird, ist der Bezugspunkt für die ordnungs
gemäße radiale und tangentiale Positionierung der Kernlamellen
durch vorher gespannte Spannstangenkeile gewährleistet, die mit
den erfindungsgemäßen Verankerungseinrichtungen am Umfang des
Innenrandes der ringförmigen Wände des Mantels gleichförmig ver
teilt sind.
Jede Verankerungseinrichtung umfaßt eine mit der Wand des
Mantels verschweißte Platte und einen Bügel, der relativ zu dieser
Platte in radialer Richtung horizontal verschiebbar ist.
Der Bügel kann mit Schrauben an der Platte befestigt werden.
Jeder Bügel hat zungenartige Arme zum Hintergreifen der
Rippen des Spannstangenkeils, der auf der diesen Rippen gegen
überliegenden Seite eine schwalbenschwanzförmige Rippe hat, die
in einen entsprechenden Sitz am Außenumfang der Statorkernlamellen
eingesetzt werden kann. Geeignete mechanische Einrichtungen, mit
denen eine nach außen gerichtete Zugkraft auf die Bügel ausgeübt
werden kann, ermöglichen die Schaffung eines Spannungszustandes
in den Kernlamellen.
Am Außenumfang der Kernlamellen ist eine Reihe von Axial
nuten gleichförmig verteilt. In jede dieser Keilnuten ist ein
Spannstangenkeil der beschriebenen Art eingesetzt.
Jeder Spannstangenkeil wird erfaßt und zur Außenseite des
Keils hin gezogen, das heißt in Zentrifugalrichtung mit einer
geeigneten Anzahl von erfindungsgemäßen Verankerungseinrichtungen
von denen für jeden Spannstangenkeil eine Anzahl vorgesehen ist,
die der Anzahl der die horizontalen Rippen des Statormantels bil
denden Blechringe entspricht.
Die Anzahl der erfindungsgemäßen Verankerungseinrichtungen
entspricht daher der Anzahl der Spannstangenkeile multipliziert
mit der Anzahl der den Statormantel bildenden ringfömigen Me
tallrippen.
Weitere Einzelheiten, Vorteile und Merkmale der Erfindung
ergeben sich aus der folgenden Beschreibung und der Zeichnung,
auf die bezüglich der Offenbarung aller nicht im Text beschrie
benen Einzelheiten ausdrücklich verwiesen wird. Es zeigen:
Fig. 1 einen vertikalen Schnitt durch den Mantel und die
Statorkernlamellen eines großen Stromgenerators,
der mit den erfindungsgemäßen Verankerungseinrichtungen
versehen ist,
Fig. 2 in größerem Maßstab eine der in Fig. 1 gezeigten
Verankerungseinrichtungen, wobei die Dicke der
Lamellen aus Gründen der Klarheit übertrieben ist,
Fig. 3 eine Aufsicht auf die Verankerungseinrichtung nach
Fig. 2,
Fig. 4 eine Aufsicht auf das tragbare Gerät, das zum Vor
spannen der Statorkernlamellen dient und das in
einer geeigneten Reihenfolge an den beanspruchten
Verankerungseinrichtungen anbringbar ist,
Fig. 5 eine schematische Darstellung der Kräfte, die sich in
dem Mantel und den Statorkernlamellen infolge des
Temperaturunterschieds zwischen den Lamellen und dem
Mantel entwickeln, und
Fig. 6 eine Darstellung ähnlich wie Fig. 5, die aber die
jenigen Kräfte betrifft, die sich zwischen den
Lamellen und dem Mantel infolge der von dem Rotor
auf die Statorkernlamellen ausgeübten magnetischen
Anziehung entwickeln.
In den Figuren ist mit dem Bezugszeichen 10 ein radialer
Querschnitt des Statormantels bezeichnet, der aus einer Reihe
ringförmiger Platten 11 A-11 F aufgebaut ist, die an ihrem
Außenumfang durch einen zylindrischen Ring 12 miteinander ver
bunden sind. Aus Gründen der Vereinfachung sind in der Figur
keine radialen Versteifungsplatten gezeigt.
Der runde Mantel 10 ist auf einer Basis 13 abgestützt, die
lediglich schematisch dargestellt ist.
Mit dem Bezugszeichen 20 ist der Stator bezeichnet, der aus
einer Reihe übereinanderliegender Lamellen aufgebaut ist, die
am Umfang in regelmä8igen Abständen mit Nuten versehen sind, die
einen schwalbenschwanzförmigen Querschnitt 21 haben (Fig. 3) und
in die komplementäre Rippen 31 von Spannstangenkeilen 30 einge
setzt sind. Jeder Spannstangenkeil 30 wird mit einer geeigneten
Anzahl von Verankerungseinrichtungen 40 (dem Gegenstand der vor
liegenden Erfindung) abgestützt und in Zentrifugalrichtung nach
außen gezogen. Die Verankerungseinrichtungen 40 sind an den
Ringplatten 11 des Mantels 10 befestigt und erstrecken sich
radial nach innen zur Innenseite des Innenrandes der Ringplatten
11. Gemäß der in den Figuren dargestellten bevorzugten Aus
führungsform der Erfindung sind für jeden Spannstangenkeil 30
ebenso viele Verankerungseinrichtungen 40 vorgesehen als Ring
platten 11 des Mantels 10 vorhanden sind. Bei dem gezeigten
Beispiel hat der Mantel 10 sechs Ringplatten 11 a, 11 b, 11 c, 11 d,
11 e und 11 f.
Nachfolgend wird auf diese besondere Ausführungsform Bezug
genommen, um das Vorspannverfahren zu erläutern.
Jeder Spannstangenkeil 30 hat in bekannter Weise an beiden
Enden einen Gewindezapfen 36, auf den jeweils eine Mutter 33
aufgeschraubt ist. Diese Muttern 33 können mit radialen Pratzen 34
und Ringsektoren 35 angezogen werden, um die Lamellen des
Statorkerns axial vorzuspannen. Jede Verankerungseinrichtung 40
umfaßt eine Basisplatte 41, die mit einer der Ringplatten 11
des Mantels 10 verschweißt ist. Die Basisplatte 41 hat einen ver
tikalen Flansch 42, der an ihrem - bezogen auf die Statorachse -
äußeren Ende angeordnet ist. Die Basisplatte 41 ist mit einer
vertikalen Gewindebohrung 43 versehen. Der vertikale Flansch 42
ist mit zwei Bohrungen 44 versehen.
Auf der Basisplatte 41 liegt ein U-förmiger Bügel 51 auf, der
bezogen auf den Mantel-in Zentripetalrichtung 2 zungenartige
Arme 52 aufweist, die eine Ausnehmung 53 begrenzen, um die Spann
stangenkeile 30 mit den beiden Flanschen 32 radial festzuhalten,
die diese in der dem Schwalbenschwanz 31 gegenüberliegenden Rich
tung haben.
Der Bügel 51 hat eine vertikale Bohrung 54, deren Durch
messer in geeigneter Weise größer ist als der Durchmesser der
vertikalen Gewindebohrung 43 der Basisplatte 41.
Die radial äußere Stirnfläche des Bügels 51 ist mit zwei
horizontalen Gewindebohrung 56 versehen, die zum Mantel radial
angeordnet sind und mit den Bohrungen 44 des vertikalen Flansches
42 der Basisplatte 41 fluchten.
Eine vertikale Schraube 55 ragt mit einem geeigneten Spiel
durch die Bohrung 54 des Bügels 51 hindurch und ist in die
Gewindebohrung 43 der Basisplatte 41 eingeschraubt.
Zwei radiale Schrauben 57 ragen mit einem geeigneten Spiel
durch die Bohrungen 44 des vertikalen Flansches 42 der Basis
platte 41 hindurch und sind in die Gewindebohrungen 56 des Bügels
51 eingeschraubt.
Der Bügel 51 ist mit Flanschen 58 versehen, die in bezug
auf den Stator in Umfangsrichtung vorstehen und das Ansetzen
eines Werkzeugs ermöglichen, um in bezug auf den Stator eine
Zugkraft in Zentrifugalrichtung auszuüben.
Dieses Werkzeug kann in der in Fig. 4 gezeigten Weise aus
gebildet sein. Ein U-förmiger Abzieher 60 ist an der Innenseite
seiner Arme 62 mit Greifern versehen, die die Flansche 58 des
Bügels 51 hintergreifen können.
Eine zwischen dem Querjoch 63 des Abziehers 60 und der
Außenseite des vertikalen Flansches 42 der Basisplatte 41
angeordnete Winde 64 macht es möglich, auf die Reihen von La
mellen 20 eine Zentrifugalkraft auszuüben. Diese durch die
Winde 64 während des Vorspannvorgangs ausgeübte Kraft wird
durch die Kette von Elementen 58-51-52-32-30-31-21 auf die
Lamellen übertragen.
Das Vorspannen der Verankerungseinrichtungen gemäß der
Erfindung muß durchgeführt werden, nachdem die Lamellen 20
axial komprimiert und die Spannstangenkeile 30 mit den Muttern
33 gespannt wurden, und es muß in folgender Reihenfolge durch
geführt werden:
- 1. Die Schrauben 55 werden gelöst, bis ein geeignetes ver tikales Spiel von beispielsweise 3 mm zwischen dem Bü gel 51 und dem Kopf der Schraube 55 erhalten wird.
- 2. Mit einem Drehmomentschlüssel wird jede Schraube 57 aller Verankerungseinrichtungen 40 mit einem Anfangs drehmoment angezogen.
- Während dieses Vorgangs müssen die Anschlagschrauben 59
gelöst sein. Der Vorgang muß mit einer geeigneten Anzahl,
beispielsweise sechs Arbeitern durchgeführt werden, die
in Umfangsrichtung gleichmäßig verteilt sind und die
Schrauben 57 gleichzeitig anziehen.
Jeder Arbeiter muß die Verankerungseinrichtungen 40 des jenigen Umfangsabschnittes des Stators anziehen, der ihm zugeteilt ist. Wenn die Anzahl der Arbeiter wie vorstehend vorgeschlagen sechs beträgt, dann ist jeder von ihnen für das Anziehen von einem Sechstel der vorhandenen Ver ankerungseinrichtungen verantwortlich.
Das aufeinanderfolgende Anspannen wird in radialen Ebenen ausgeführt, und es umfaßt in jeder Ebene das aufeinander folgende Anziehen der Schrauben 57 der den Ringplatten 11 a, 11 f, 11 b, 11 e, 11 c und 11 d zugeordneten Einrichtungen.
Die Gruppe von Arbeitern fährt dann bei den Verankerungs einrichtungen des benachbarten Spannstangenkeils fort. - 3. Nach dem vorläufigen Anziehen der Schrauben 57 unter
Verwendung eines Drehmomentschlüssels wird das endgül
tige Vorspannen der Statorkernlamellen 20 mit dem in
Fig. 4 gezeigten Gerät 60 durchgeführt.
Wenn der Spannvorgang wie vorstehend vorgeschlagen von sechs Arbeitern durchgeführt wird, die um den Umfang gleichmäßig verteilt sind und gleichzeitig arbeiten, dann erfolgt das Spannen der Spanneinrichtungen mit dem in Fig. 4 gezeigten Gerät in der gleichen Reihenfolge wie es vorstehend unter Punkt (2) erläutert wurde. Auf die Winde 64 wird eine geeignete Kraft aufgebracht. Während die Winde in dieser Weise belastet wird, werden die Schrauben 57 und die Anschlagmuttern 59 mit einem Drehmomentschlüssel endgültig angezogen.
Abschließend werden die Schrauben 55 mit einem Dreh momentschlüssel angezogen.
Nachdem dieser Vorgang bei allen Verankerungseinrichtungen
durchgeführt wurde, ist der Kern 20 elastisch nach außen ver
formt und daher tangentialen Zugspannungen ausgesetzt. Der Man
tel 10, dessen radiale Steifigkeit ausgenutzt wird, um das Vor
spannen der Kernlamellen 20 zu ermöglichen, bleibt andererseits
elastisch nach innen verformt und ist daher tangentialen Druck
spannungen ausgesetzt.
Das Verhalten der Lamellen und des Mantels insgesamt, die
in der vorstehend beschriebenen Weise mit dem Verankerungssys
tem vorgespannt wurden, im Betriebszustand wird nachfolgend
im Hinblick auf die Temperatur (siehe Fig. 5) und die magne
tische Anziehung (siehe Fig. 6) getrennt erläutert, wobei be
rücksichtigt ist, daß eine Überlagerung der Wirkungen eintritt.
Wenn sich der Stator erwärmt, dann dehnen sich die Stator
kernlamellen 20, deren Temperatur höher ist als diejenige des
Mantels 10 stärker aus als der Mantel. Diese unterschiedliche
radiale Ausdehnung erzeugt eine Radialkraft F, die eine Funk
tion des Temperaturunterschiedes Δ t ist.
Die anfängliche elastische Verformung der Statorkernla
mellen infolge des Vorspannens und demzufolge die anfangs
zwischen den Lamellen und dem Mantel wirksame Kraft nimmt mit
zunehmender Temperaturdifferenz proportional ab. Der Belastungs
zustand der Kernlamellen und des Mantels nimmt ab, wenn die
von den Verankerungseinrichtungen ausgeübte Kraft abnimmt. Es
ist sogar möglich, die Kernlamellen im Zustand von Zugspannungen
zu halten, wenn der Stator seine höchste Betriebstemperatur
erreicht, indem die Vorspannkraft in geeigneter Weise gewählt
wird. Es ist verständlich, daß diese Kraft gleich oder größer
sein muß als die Kraft (F) die bei fehlender Vorspannung zwischen
den Lamellen und dem Mantel auftritt, die starr miteinander
verbunden sind, wie dies bei einem in herkömmlicher Weise gebauten
Stator der Fall ist (Fig. 5).
Im Hinblick auf die Wirkung der magnetischen Anziehung
(TM) hat eine steife Verbindung zwischen dem Mantel und den
Statorkernlamellen eine Verringerung des Kompressionszustandes
zur Folge, der im Kern in der entgegengesetzten Richtung auf
treten würde, das heißt mit vollständig voneinander getrennten
Kernlamellen und Mantel. In der Tat ist die auf den Kern in
Zentripetalrichtung einwirkende Magnetkraft bestrebt, den Kern
nach innen zu verformen, und sie wird demzufolge von den La
mellen und dem Mantel insgesamt aufgenommen, wenn diese starr
miteinander verbunden sind. Das heißt, daß der Mantel mit seiner
eigenen radialen Steifigkeit die elastische Kontraktion der
Lamellen und demzufolge den Kompressionszustand verringert.
Die herkömmliche Statorkonstuktion, bei der die Spannstangen
keile unmittelbar mit den Ringplatten des Mantels verschweißt
sind, ist daher in dieser Hinsicht vorteilhaft.
Die Verankerungseinrichtungen bewirken eine unendlich steife
Verbindung zwischen den Kernlamellen und dem Mantel für radiale
Krafte, die in Zentripetalrichtung auf den Innenumfang des Sta
torkerns ausgeübt werden. Die hierfür vorgesehene konstruktive
Lösung begrenzt die Druckspannungen selbst ohne Berücksichtigung
des Vorspannens wie bei herkömmlichen Konstruktionen.
Wenn durch das anfängliche Vorspannen im Kern selbst dann
noch Zugspannungen herrschen, nachdem der Stator seine Betriebs
temperatur erreicht hat, dann würden sich die durch die magne
tische Anziehung bei der herkömmlichen Lösung aufgebrachten
Zugspannungen auf diesen Spannungszustand überlagern. Der
Kompressionszustand des Kerns insgesamt würde daher verringert,
und er kann durch entsprechendes Vorspannen sogar ganz abge
baut werden.
Wenngleich es sich bei dem in der Zeichnung dargestellten
und vorstehend beschriebenen Ausführungsbeispiel um eine bevor
zugte Ausführungsform der Erfindung handelt, so dient dieses
lediglich zur Erläuterung der Erfindung und läßt im Rahmen des
allgemeinen Fachwissens zahlreiche Abwandlungen zu, ohne daß
dadurch der Grundgedanke der Erfindung verlassen wird.
- Bezugszeichenliste
10 Statorkernmantel
11 Ringplatten
12 Zylinder
13 Basis
20 Stator
21 Schwalbenschwanzmut
30 Spannstangenkeile
31 Rippen von 30
32 Flansche von 30
33 Mutter
34 Pratzen
35 Ringsektoren
36 Gewindezapfen von 30
40 Verankerungseinrichtung
41 Basisplatte
42 Flansch von 41
43 Gewindebohrung
44 Bohrung
51 Bügel
52 Arme von 51
53 Ausnehmungen von 52
54 Bohrung in 51
55 Schraube
56 Gewindebohrung in 51
57 Schrauben
58 Flansche an 51
59 Anschlagschrauben
60 Abzieher
61 Greifer
62 Arme
63 Querjoch
64 Winde
Claims (6)
1. Vorrichtung zum Vorspannen der Serien ringförmiger La
mellen (20), die den Stator eines großen Stromgenerators einer
Bauart bilden, der einen von einem zylindrischen Gehäuse (12)
und übereinander angeordneten Ringplatten (11) gebildeten Stütz
mantel (10) hat, wobei der Rand der Ringplatten (11) Spannstan
genkeile (30) abstützt, welche die Statorkernlamellen (20) mit
Muttern (33) axial festlegen und mit schwalbenschwanzförmigen
Rippen (31) radial festlegen, die von den Spannstangenkeilen
(30) abstehen und in entsprechende Nuten (21) eingreifen, die
an der Außenseite der Statorkernlamellen (20) ausgebildet sind,
gekennzeichnet durch
- a) eine Basisplatte (41), die am Innenumfang der Ringwände (11) des Statormantels (10) durch Verschweißen befestigt ist,
- b) einen Bügel (51), der mit zungenartigen Armen (52) ver sehen ist, die mit von den Spannstangenkeilen (30) in Umfangsrichtung abstehenden Rippen (32) in Eingriff bringbar sind,
- c) Spannmitteln (57), mit denen eine zentrifugale Zugkraft auf den Bügel (51) und demzufolge auf die Lamellen (20) ausgeübt und aufrecht erhalten werden kann.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß eine Reihe dieser Vorrichtungen an den Kernlamellen (20)
angebracht und sowohl in Umfangsrichtung als auch in der Höhe
gleichmäßig verteilt ist.
3. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß jede Basisplatte (41) einen verti
kalen Flansch (42) hat, durch den sich Bohrungen (44) für zwei
Spannschrauben (57) erstrecken, deren Gewindeschaft in entsprechen
de Gewindebohrungen (56) in der Rückseite des Bügels (51) ein
schraubbar sind.
4. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß zwischen dem Flansch (42) der Basis
platte (41) und dem Bügel (51) auf den Spannschrauben (57) An
schlagmuttern (59) vorgesehen sind.
5. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß der Bügel (51) mit einer vertikalen
Bohrung (54) für eine Halteschraube (55) versehen ist, deren
Gewindeschaft in eine entsprechende Bohrung (43) in der Basis
platte (41) einschraubbar ist, wobei die Bohrung (54) im Bügel
(51) für die Halteschraube (55) einen größeren Durchmesser hat
als der Schaft der Schraube (55).
6. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß der Bügel (51) in Umfangsrichtung
abstehende Flansche (58) hat, die eine Haltefläche für einen
U-förmigen Abzieher (60) bilden, wobei zwischen dem mittleren
Querteil (63) des Abziehers und der äußeren Rückseite des ver
tikalen Flansches (42) der Basisplatte (41) eine Winde (64)
eingesetzt ist.
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