DE3808177C2 - Schaltungsanordnung für einen hydraulischen Antrieb im Positionsregelkreis - Google Patents
Schaltungsanordnung für einen hydraulischen Antrieb im PositionsregelkreisInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Schaltungsanordnung für einen
hydraulischen Antrieb als Regelstrecke gemäß dem Oberbegriff
des Patentanspruchs
Bei zahlreichen Antrieben, insbesondere hydraulischen Zylin
dern ist es erforderlich, daß das von dem Antrieb zu bewegende
Bauteil der Geschwindigkeit und Position nach mit hoher Ge
nauigkeit bewegt werden muß. Dies gilt in besonderem Maße bei
Bahnsteuerungen, bei denen mehrere Antriebe, die beispiels
weise zum Antrieb von Werkzeugen oder Werkstücken in mehreren
Achsen vorgesehen sind, in einer gegenseitigen geometrischen
Abhängigkeit gefahren werden sollen. Als Beispiel für eine
solche Bahnsteuerung soll die spanlose Verformung beim Her
stellen von Felgen genannt werden.
Zur Steuerung der Druckmittelwege zwischen dem hydraulischen
Antrieb und einer Druckmittelquelle bzw. einem Tank ist je
weils ein Servo- oder Proportionalventil vorgesehen. Infolge
von Nichtlinearitäten der Ventilkennlinie sowie von auf die
Antriebe wirkenden Gegenkräften und Reibungskräften stellt
sich eine Schleppfehlerdifferenz der Antriebe untereinander
ein, so daß also ein Antrieb gegenüber einem anderen Antrieb
in der Bewegung zurückbleibt.
Zur Vermeidung solcher Schleppfehlerdifferenzen genügt es nicht, für
die Bahnsteuerung eine Regelung vorzusehen, bei der der Ist-Wert
der Position des hydraulischen Antriebes als Regelgröße
z. B. einen Wegaufnehmer erfaßt wird und in einem Vergleicher
aus der Regelgröße mit dem Soll-Wert der Position eine Regel
abweichung gebildet wird, die in einem Regelverstärker zu
einer Stellgröße umgeformt wird, mit der das Ventil ange
steuert wird. Auch wenn der Regelverstärker als
Regler mit Beobachter zur Berücksichtigung der Eigenheiten
der hydraulischen Regelstrecke ausgeführt ist, läßt sich ein
Schleppfehlerdifferenz nicht vermeiden.
Die Erfindung geht von einer bekannten Schaltungsanordnung
für eine hydraulische Antriebsvorrichtung aus (DE 35 32 931
A1), bei der ein die Geschwindigkeit des Antriebs bzw. des
vom Antrieb betätigten Schlittens darstellendes Signal von
der Regelabweichung subtrahiert wird, und das so erhaltene
Differenzsignal dem Regler zugeführt wird. Mit der Einbrin
gung der gemessenen Geschwindigkeit des Schlittens soll die
Positioniergenauigkeit bei hoher Laststeifigkeit verbessert
werden. Andererseits ist ein integrierender Regler aus
"Stationär genaue Lageregelungen mit einem hydraulischen
Servoantrieb" in "Ölhydraulik und Pneumatik" 30, 1986 Nr.
6, S. 453 bis 456, bekannt; es wird also die Regelabwei
chung einem I-Regler aufgeschaltet, um die Genauigkeit von
Zustandsregelungen zu erhöhen, wobei aber die Nachstellzeit
des I-Reglers in die Gesamtdynamik der Regelstrecke ein
geht.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die Schaltungs
anordnung so auszubilden, daß die sich bei den vorgenannten Bahn
steuerungen einstellende Schleppfehlerdifferenz vermieden wird. Dabei
soll der bauliche Aufwand geringe sein.
Erfindungsgemäß ist die genannte Aufgabe mit den Merkmalen
im Patentanspruch 1 gelöst.
Es handelt sich um eine Kaskadenschaltung,
bei der ein der Geschwindigkeit des Antriebes entsprechendes
Signal sowie die dem Regler zugeführte Regelabweichung mit
einander verglichen und die Differenz gebildet wird, die
einem Integrator zugeführt wird, dessen Ausgang zur Ausgangs
größe des Reglers addiert wird. Vorzugsweise wird die Ge
schwindigkeit des Antriebes in einem Wandler aus der zeit
lichen Änderung der Position ermittelt. Solange die Differenz
zwischen der Regelabweichung und dem Geschwindigkeitssignal
gleich Null ist, bleibt der Schleppfehler konstant. Treten
Differenzen zwischen den beiden Signalen wegen Nichtlineari
täten in der Ventilkennlinie und/oder Gegenkräften usw. auf,
so werden diese Differenzen von dem Integrator ausgeregelt,
so daß die Geschwindigkeit des Antriebes und damit der
Schleppfehler konstant bleiben. Von besonderem Vorteil ist
es, daß der Stellbereich des Integrators verhältnismäßig
klein ist, da ihm nur die Differenz zwischen der Regelabweichung
und dem Geschwindigkeitssignal zugeführt wird. Die Schaltungs
anordnung ist zur Bahnsteuerung beim Fahren von Antrieben mit
mehreren Achsen geeignet.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist nachstehend anhand
der Zeichnung näher erläutert, in der eine Schaltungsanordnung
als Blockschaltbild dargestellt ist.
Die Regelstrecke 10 besteht aus einem hydraulischen Zylinder,
der einen Schlitten antreibt, dessen jeweils erreichte Posi
tion mit x bezeichnet ist. Die Regelgröße (Ist-Wert) wird in
einem digitalen Wegaufnehmer 11, beispielsweise einer foto
optischen digitalen Einrichtung ermittelt und in einem Ver
gleicher 12 mit einer Führungsgröße (Soll-Wert) w verglichen.
Der Ausgang des Vergleichers 12 stellt die Regelabweichung
dar, die in einem Verstärker 14 proportional verstärkt wird
und als Spannung am Ausgang 15 zur Verfügung steht. Die Regel
abweichung wird einem Regler 16 zugeführt, der bestimmte
Regelalgorithmen in klassischer Form realisieren kann, bei
spielsweise ein PDT₁-Regler ist, oder als Zustandsregler mit
Beobachter ausgeführt ist, um die Eigenheiten der hydrauli
schen Regelstrecke zu berücksichtigen. Die am Ausgang des
Reglers 16 anstehende Stellgröße i wird einem Servo- oder
Proportionalventil 18 zugeführt, das einen Hub y ausführt
und damit den Druckmittelstram zum Zylinder so steuert, daß
dieser mit einer Geschwindigkeit x gefahren wird. Insoweit
ist die Regelung eines hydraulischen Antriebes bekannt.
Darüber hinaus ist ein Wandler 20, ein Vergleicher 21, ein
Integrator 22 und ein Addierer 23 vorgesehen. Der Wandler
20 ist an den Wegaufnehmer 11 angeschlossen und ermittelt
aus der zeitlichen Änderung der Position x die jeweils ge
fahrene Geschwindigkeit x. Dieses Geschwindigkeitssignal wird
dem Vergleicher 21 zugeführt. In dem Vergleicher 21 wird die
Differenz zwischen dem Geschwindigkeitssignal und der Regel
abweichung am Ausgang 15 gebildet. Die Differenz wird im
digitalen Integrator 22 integriert und die Ausgänge des In
tegrators 22 des Reglers 16 werden in dem Vergleicher 23
addiert und bilden somit die Stellgröße i für das Ventil 18.
In der dargestellten Schaltungsanordnung ist der Regler 16
vorzugsweise als PDT₁-Regler oder Zustandsregler ausge
führt, weist also keinen integrierenden Anteil auf.
Solange die Differenz zwischen der Regelabweichung 15 und dem
Geschwindigkeitssignal des Wandlers 20 Null ist, bleibt der
Schleppfehler konstant. Ermittelt dagegen der Vergleicher 21
eine Differenz zwischen den beiden Signalen, die auf
Nichtlinearitäten der Ventilkennlinie Reibung oder Gegen
kräften berühren, so werden diese Differenzen vom Integrator
ausgeregelt, so daß die Geschwindigkeit des Antriebes und
der Schleppfehler konstant bleiben. Obwohl der Integrator 22
lediglich das Differenzsignal des Vergleichers 21 verarbei
tet und somit einen erheblich reduzierten Stellbereich auf
weist, ist die erfindungsgemäße modifizierte Kaskadenschal
tung optimal.
Claims (6)
1. Schaltungsanordnung für einen hydraulischen
Antrieb als Regelstrecke, mit einem Ventil als Stellglied
zur Steuerung der Druckmittelwege zwischen dem Antrieb,
einer Druckmittelquelle und einem Tank, und mit einem Regler
zur Ansteuerung des Ventils abhängig von der Regelabwei
chung, die in einem Vergleicher aus einer Führungsgröße
(Soll-Wert) und der Regelgröße (Ist-Wert) für die Position
des Antriebs gebildet wird, dadurch gekennzeichnet, daß
parallel zum Regler (16) ein Integrator (22) vorgesehen ist,
der eingangsseitig an einen Vergleicher (21) angeschlossen
ist, in dem aus der Regelabweichung und einem die Geschwin
digkeit des Antriebs (19) darstellenden Signal ein Diffe
renzsignal gebildet wird, und daß das in dem Integrator (22)
integrierte Differenzsignal dem Ausgang des Reglers (16)
aufgeschaltet wird.
2. Schaltungsanordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeich
net, daß ein Wandler (20) vorgesehen ist, in dem aus der
zeitlichen Änderung der Regelgröße die Geschwindigkeit des
Antriebes ermittelt wird.
3. Schaltungsanordnung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch ge
kennzeichnet, daß der Regler (16) ein PDT₁-Regler ohne
integrierenden Anteil ist.
4. Schaltungsanordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, daß die in einem Vergleicher (12)
gebildete Regelabweichung in einem Verstärker (14) propor
tional verstärkt wird.
5. Schaltungsanordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet, daß der Integrator digital arbeitet.
6. Schaltungsanordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet, daß der Regler (16) ein Zustands
regler mit Beobachter ist.
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