DE3808022A1 - Sichter - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft einen Sichter entsprechend dem Oberbegriff des Anspruches 1.

Bei den bisher bekannten Sichtern der im Oberbe­ griff des Anspruches 1 genannten Art sind die Leitschaufeln des äußeren Leitschaufelkranzes auf einem festen Wirkdurchmesser angeordnet. Durch Änderung des Anstellwinkels der Leitschaufeln läßt sich bei diesen bekannten Sichtern lediglich eine Parallelverschiebung der gesamten Kornverteilungs­ kurve im Fein- und Grobbereich erzielen.

Nun ist es jedoch vielfach erwünscht, für unter­ schiedliche Produkte die Kornverteilung von Stäu­ ben verändern zu können. Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, einen Sichter der im Ober­ begriff des Anspruches 1 genannten Art so auszu­ bilden, daß nicht nur eine Parallelverschiebung, sondern auch eine Drehung der Kornverteilungskurve möglich ist, so daß der Fein- und Feinstgutanteil bei konstantem Grobgutanteil (und umgekehrt) ge­ ändert werden kann.

Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch das kenn­ zeichnende Merkmal des Anspruches 1 gelöst. Zweck­ mäßige Ausgestaltungen der Erfindung sind Gegen­ stand der Unteransprüche.

Einige Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in der Zeichnung veranschaulicht. Es zeigen

Fig. 1 einen Vertikalschnitt durch einen Sichter,

Fig. 2 einen Horizontalschnitt längs der Linie II-II der Fig. 1 (in vergrößer­ tem Maßstab),

Fig. 3 einen Vertikalschnitt zur Erläuterung der Einstellung des Leitschaufel­ kranzes auf unterschiedlichen Durch­ messer,

Fig. 4 einen Vertikalschnitt durch ein wei­ teres Ausführungsbeispiel,

Fig. 5 einen Horizontalschnitt längs der Linie V-V der Fig. 4,

Fig. 6 einen Vertikalschnitt zur Erläuterung der Einstellung der wirksamen Höhe des Sichtraumes.

Der in den Fig. 1 bis 3 veranschaulichte Sichter mit vertikaler Achse 1 enthält in einem Gehäuse 2 einen äußeren Leitschaufelkranz 3 zur Zuführung eines von unten kommenden Gasstromes (Pfeil 4) zu einem vom Leitschaufelkranz 3 umschlossenen Sichtraum 5. Der Leitschaufelkranz 3 besteht aus einer Anzahl von in gleichmäßiger Umfangsteilung angeordneten Leitschaufeln 3 a, die um vertikale Achsen 3 b einstellbar sind, so daß der Anstell­ winkel α, den die Leitschaufeln 3 a mit der ra­ dialen Richtung bilden, veränderbar ist.

Der Sichter enthält weiterhin einen mit radialem Abstand innerhalb des Leitschaufelkranzes 3 ange­ ordneten Rotor 6, der über eine Welle 7 von einem nicht dargestellten Antrieb angetrieben wird. Die Drehrichtung und die Drehzahl des Rotors 6 sind zweckmäßig veränderlich.

Der Rotor 6 ist an seinem Umfang mit einer Anzahl von Rotorblättern 6 a versehen, die mit Abstand voneinander angeordnet sind und deren Anstell­ winkel β gegenüber der radialen Richtung veränder­ lich ist.

Der Rotor 6 ist beim dargestellten Ausführungs­ beispiel im Bereich beider Stirnseiten offen. Die obere Öffnung dient dabei zur Abführung des mit Feingut beladenen Gasstromes über eine Rohrleitung 8.

Unterhalb von Leitschaufelkranz 3 und Rotor 6 be­ findet sich ein Trichter 9, der zur Abführung des Grobgutes dient.

Wie aus Fig. 3 hervorgeht, ist der Durchmesser des Leitschaufelkranzes 3 einstellbar. Die Leitschau­ feln können zu diesem Zweck in die Positionen 3 a, 3 a′ bzw. 3 a′′ eingestellt werden, so daß der Leit­ schaufelkranz 3 Wirkdurchmesser D, D′ bzw. D′′ und der Sichtraum 5 Spaltbreiten B, B′ bzw. B′′ aufweist.

Die Fig. 4 und 5 zeigen eine Variante, bei der die Rotorblätter 6 a zwischen zwei durch Anschläge be­ grenzten Endstellungen frei drehbar gelagert sind, so daß sie sich je nach Drehrichtung des Rotors 6 automatisch in die eine oder andere Endstellung einstellen können. Die beiden Endstellungen wer­ den hierbei durch Nasen 6 b, 6 c der Rotorblätter 6 a begrenzt, die nach unten bzw. oben vorstehen und sich an den äußeren Rand 6 d eines die Lager der Rotorblätter aufnehmenden unteren bzw. oberen Ringes 6 e bzw. 6 f anlegen. Bei Änderung der Dreh­ richtung des Rotors 6 stellen sich die Rotorblätter 6 a selbsttätig in die zur Erzielung guter Körnungs­ linien optimale neue Stellung ein.

Fig. 6 veranschaulicht die (in den Fig. 1 bis 5 nicht gezeigten) Maßnahmen zur Konstanthaltung der Gasgeschwindigkeit bei sich ändernder Gasmenge.

Zu diesem Zweck ist die wirksame Höhe des gas­ durchströmten Sichtraumes 5 zwischen Leitschaufel­ kranz 3 und Rotor 6 durch eine in vertikaler Rich­ tung verstellbare Ringblende 10 veränderlich. Diese Ringblende 10 besitzt einen U-förmigen Querschnitt und kann durch mehrere, in gleichmäßiger Umfangs­ teilung angeordnete Hydraulikzylinder 11 in verti­ kaler Richtung verstellt werden (eine etwas abge­ senkte Stellung ist in Fig. 6 gestrichelt veran­ schaulicht).

Durch Verstellung der Ringblende 10 in vertikaler Richtung läßt sich der Strömungsquerschnitt ver­ ändern, so daß trotz unterschiedlichen Gasmengen die Gasgeschwindigkeit im Sichtraum 5 konstant gehalten und auf diese Weise eine gleichmäßige Produktqualität gewährleistet werden kann.

Die vorstehend erläuterten Einstellmöglichkeiten, nämlich

• - Wirkdurchmesser des Leitschaufelkranzes 3,
• - Anstellwinkel der Leitschaufeln 3 a und der Rotor­ blätter 6 a,
• - Drehrichtung und Drehzahl des Rotors 6,
• - wirksame Höhe des gasdurchströmten Sichtraumes 5,

ermöglichen hinsichtlich der erzeugten Körnungs­ linie des Endproduktes eine hohe Flexibilität des Sichters und gewährleisten auch bei wechselnden Betriebsbedingungen eine gleichmäßige Produkt­ qualität.

Das zu sichtende Gut kann zumindest teilweise in dem Gasstrom enthalten sein, der dem Leitschaufel­ kranz 3 von unten zuströmt (Pfeil 4 in Fig. 1). Zumindest ein Teil des zu sichtenden Gutes kann jedoch auch von oben in den Gasstrom eingeführt werden, der dem Leitschaufelkranz 3 zuströmt. Die Zuführung dieses Gutes kann über einen oder mehrere in der Decke des Sichtergehäuses vorgesehene Stutzen 12 (Fig. 6) erfolgen, wobei das hier einge­ tragene Gut über einen rotierenden Verteiler nach außen getragen wird und etwa in Richtung des Pfei­ les 13 in den Gasstrom eingeführt wird.

Die Abführung des mit Feingut beladenen Gasstromes erfolgt bei den dargestellten Ausführungsbeispielen durch den Rotor 6 nach oben. Im Rahmen der Er­ findung sind jedoch auch Ausführungen möglich, bei denen dieser Gasstrom nach unten abgezogen wird.

Claims (10)

1. Sichter mit vertikaler Achse (1), enthaltend

• a) einen äußeren Leitschaufelkranz (3) zur Zu­ führung eines Gasstromes zu einem vom Leit­ schaufelkranz umschlossenen Sichtraum (5),
• b) einen mit radialem Abstand innerhalb des Leitschaufelkranzes (3) angeordneten Rotor (6), der an seinem Umfang mit Abstand von­ einander vorgesehene Rotorblätter (6 a) auf­ weist und der wenigstens an einer Stirnseite mit einer zur Abführung des mit Feingut be­ ladenen Gasstromes dienenden Öffnung ver­ sehen ist,
• c) einen unterhalb von Leitschaufelkranz (3) und Rotor (6) angeordneten Trichter (9) zur Abführung des Grobgutes,

gekennzeichnet durch folgendes Merkmal:

• d) der Durchmesser des Leitschaufelkranzes (3) ist einstellbar.

2. Sichter nach Anspruch 1, dadurch gekennzeich­ net, daß die Drehrichtung und die Drehzahl des Rotors (6) veränderlich ist.

3. Sichter nach Anspruch 1, dadurch gekennzeich­ net, daß die wirksame Höhe des gasdurchströmten Sichtraumes (5) zwischen Leitschaufelkranz (3) und Rotor (6) durch wenigstens eine in vertika­ ler Richtung verstellbare Ringblende (10) ver­ änderlich ist.

4. Sichter nach Anspruch 1, dadurch gekennzeich­ net, daß der Anstellwinkel (α) der Schaufeln (3 a) des Leitschaufelkranzes (3) einstellbar ist.

5. Sichter nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Anstellwinkel (β) der Rotorblätter (6 a) einstellbar ist.

6. Sichter nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Rotorblätter (6 a) zwischen zwei, den beiden Drehrichtungen des Rotors (6) entsprechenden, durch Anschläge be­ grenzten Endstellungen frei drehbar gelagert sind.

7. Sichter nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Ringblende (10) einen U-förmigen Quer­ schnitt aufweist und durch mehrere, in gleich­ mäßiger Umfangsteilung angeordnete Hydraulik­ zylinder (11) in vertikaler Richtung verstell­ bar ist.

8. Sichter nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das zu sichtende Gut zumindest teilweise durch den über den Leitschaufelkranz (3) zuge­ führten Gasstrom in den Sichtraum (5) einge­ führt wird.

9. Sichter nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß ein Teil des zu sichtenden Gutes von oben in den dem Leitschaufelkranz (3) zuströmenden Gasstrom eingeführt wird.