DE3807859A1 - Verfahren zur kontinuierlichen veredlung von dreidimensionalen textilen flaechengebilden - Google Patents

Verfahren zur kontinuierlichen veredlung von dreidimensionalen textilen flaechengebilden

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Description

Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren mit den Merkmalen des Oberbegriffs des Patentanspruchs 1.
Es ist eine Vielzahl von dreidimensionalen textilen Flä­ chengebilden bekannt, die in den Bereichen Heim- und Be­ kleidungstextilien allgemein mit der Gattungsbezeichnung Florwaren benannt werden.Hierunter fallen beispielsweise die Frottierwaren, Samte, Teppichböden sowie sonstige Bodenbeläge.
Im Bereich der technischen Textilien werden ebenfalls dreidimensionale textile Flächengebilde, beispielsweise als Filter oder Trägermaterialien für Verbundstoffe, ver­ wendet.
All diesen dreidimensionalen Flächengebilden ist gemein­ sam, daß sie ein zweidimensionales Trägerflächengebilde aufweisen, in das ein Fadensystem eingearbeitet ist, das die dritte Dimension bildet. Hierbei kann sich dieses Fadensystem entweder vollständig oder aber teilweise über die Fläche des Trägerflächengebildes erstrecken, wobei unter die zuletzt genannte Gruppe auch solche Web- oder Wirkwaren fallen, die web- oder wirktechnisch gemustert sind und eine flottierende Bindung aufweisen.
Üblicherweise wird das Trägerflächengebilde durch Weben oder Wirken hergestellt. In eine derartige Grundware ist dann das Fadensystem, das die Dreidimensionalität bewirkt, eingearbeitet, wobei die Haftung des dritten Fadensystems zum Trägerflächengebilde in der Regel durch mechanische Reibung zwischen dem Fadensystem und den Fadensystemen des Trägerflächengebildes bewirkt wird. So ist es bei­ spielsweise bei Velour- und Plüschartikeln bekannt, durch Variation der Art der Einbindung des dritten Fadensystems in dem Trägerflächengebilde die Einbindefestigkeit der Polnoppen zu verbessern. Bei derartigen Artikeln kennt man Polnoppen, die durch ein Fadensystem des Trägerflä­ chengebildes (V-Noppen), durch zwei Fadensysteme des Trä­ gerflächengebildes (U-Noppen) oder aber durch drei Faden­ systeme des Trägerflächengebildes (W-Noppen) abgebunden sind.
Trotz der zuvor am Beispiel von Polartikeln beschriebenen unterschiedlichen Einbindung der Polnoppen im Trägerflä­ chengebilde, die generell mit zunehmender Zahl der für die Einarbeitung verwendeten Fadensysteme des Trägerflä­ chengebildes zunimmt, kommt es vor, daß sich die Polnop­ pen oder allgemein gesprochen das dritte Fadensystem wäh­ rend des Gebrauchs aus dem Trägerflächengebilde heraus­ arbeiten. Dies führt dann zu unerwünschten und unschönen Kahl- und Fehlstellen in dem dreidimensionalen Flächenge­ bilde.
Insbesondere im Bereich der Velour- und Plüschmöbelbezugs­ stoffe hat sich gezeigt, daß die zuvor beschriebenen und auf einen Florausfall beruhenden Fehlstellen darauf zu­ rückzuführen sind, daß Reib- und Walkeffekte zwischen der Unterseite des Möbelbezugsstoffes und der Unterpol­ sterung beim Gebrauch auftreten und eine Lockerung und schließlich ein Herausziehen bzw. Herausarbeiten der Nop­ pen verursachen. Gleiches kann man beispielsweise bei konfektionierten Kleidersamten, verlegten Velourteppich­ böden oder Frottierartikeln beobachten, wobei bei letz­ teren keine einzelnen Polnoppen, sondern ganze Fadenlän­ gen des dritten Fadensystems herausgezogen werden.
Um derartige Fehler zu vermeiden, besteht im engen be­ grenzten Maße die Möglichkeit, eine Erhöhung der Einar­ beitung vorzusehen. Da aber mit zunehmender Einarbeitung des dritten Fadensystems in das Trägerflächengebilde eine Verdichtung und Volumenvergrößerung des Trägerflächenge­ bildes verbunden sind, sind hier wegen der unerwünschten Veränderung des Griffs und Falls der Ware Grenzen gesetzt.
Weiterhin wurde versucht, durch punktförmiges Besprühen des dreidimensionalen Flächengebildes mit Bindemittel die Haftfestigkeit des dritten Fadensystems zum Träger­ flächengebilde zu verbessern. Diese Art der Verfestigung findet hauptsächlich Anwendung bei der Vliesstoffherstel­ lung, d. h. bei solchen dreidimensionalen Flächengebilden, bei denen die textilen Eigenschaften eine untergeordnete Rolle spielen.
Ebenso ist es bei Florartikeln aus thermoplastischen Fa­ sern bekannt, diese im Laufe ihrer Veredlung thermisch zu stabilisieren. Hierbei bestehen jedoch bezüglich der Temperaturauswahl sehr enge Grenzen, da mit zunehmender Temperatur, die die Stabilisierung der Waren und somit die Einbindung der Flornoppen verbessert, andere Gebrauchs­ eigenschaften, wie beispielsweise Griff, Volumen, Anfärb­ barkeit u. a., erheblich verschlechtert werden.
Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren der angegebenen Art zur Verfügung zu stel­ len, durch das bei dreidimensionalen Flächengebilden eine besonders gute Haftfestigkeit des dritten Fadensystems erreichbar ist.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch ein Verfahren mit den kennzeichnenden Merkmalen des Patentanspruchs 1 gelöst.
Das erfindungsgemäße Verfahren beruht auf dem Grundgedan­ ken, nicht, wie beim eingangs aufgeführten Stand der Tech­ nik, die Haftfestigkeit und den Verbund des dritten Faden­ systems zu dem Trägerflächengebilde durch Aufbringung eines Bindemittels zu verbessern, sondern stattdessen das dreidimensionale textile Flächengebilde mit Laser­ strahlen zu behandeln. Hierbei werden die Laserstrahlen punktuell und/oder flächig nur auf den Bereich gerichtet, in dem das dritte Fadensystem in dem Trägerflächengebil­ de eingearbeitet ist. Dies bewirkt, daß lediglich der vorstehend genannte Bereich des dritten Fadensystems ther­ misch behandelt wird, was zu einer zonenweisen, auf diesen engen Bereich beschränkten Fixierung der jeweils vorlie­ genden Gestalt und Form des dritten Fadensystems führt. Darüberhinaus bewirkt die in ihrem räumlichen Ausmaß ein­ gegrenzte und durch die Laserstrahlen herbeigeführte ther­ mische Behandlung, daß bei dreidimensionalen textilen Flächengebilden, die thermoplastische Fasern enthalten, ein geringfügiger Teil der thermoplastischen Fasern an den Berührungspunkten des Trägerflächengebildes mit den darin eingearbeiteten Fadensystemen an- bzw. aufschmilzt und somit zusätzlich die Fadensysteme punktuell oder flä­ chig mit dem Trägerflächengebilde verklebt werden.
Das erfindungsgemäße Verfahren weist gegenüber den bekann­ ten Verfahren eine Reihe von Vorteilen auf. So werden durch eine derartige punktuelle thermische Behandlung der Griff und Fall der behandelten Ware nicht beeinflußt, da diese lediglich im Trägerflächengebilde stattfindet und nicht in dem das dreidimensionale Flächengebilde ausbildenden und den Griff und den Fall entscheidend prägenden Faden­ system. Darüberhinaus kann es nicht passieren, daß das nach außen weisende Fadensystem angeschmolzen oder in seiner physikalischen Makro- bzw. Mikrostruktur verän­ dert wird, so daß sich ein nach dem erfindungsgemäßen Verfahren behandeltes dreidimensionales textiles Flächen­ gebilde egal und einheitlich anfärbt. Auch können sich in dem nach außen weisenden Fadensystem keine angeschmol­ zenen oder verklebten Fasern bzw. Fäden bilden, die einen unerwünscht harten Warenausfall, ein unterschiedliches Anfärbeverhalten oder Glanzunterschiede bewirken. Auch wurde festgestellt, daß die Haftfestigkeit des dritten Fadensystems zu dem Trägerflächengebilde erheblich ver­ größert ist. Dies wird darauf zurückgeführt, daß einer­ seits die Verklebung des dritten Fadensystems mit dem Trägerflächengebilde und andererseits die Fixierung des dritten Fadensystems in seiner jeweils durch die Einarbei­ tung in das Trägerflächengebilde vorgegebenen Gestalt und Form bewirkt, daß das dritte Fadensystem nicht so leicht aus dem Trägerflächengebilde herausziehbar ist.
Grundsätzlich können bei dem erfindungsgemäßen Verfahren solche Laser eingesetzt werden, die Laserstrahlen erzeu­ gen, durch die das dreidimensionale textile Flächengebilde nur in dem ausgewählten Bereich, d. h. dort, wo das Fa­ densystem in dem Trägerflächengebilde eingearbeitet ist, erwärmt wird. Insbesondere sind hierfür Gaslaser oder Festkörperlaser geeignet. Besonders gute Ergebnisse las­ sen sich bei Verwendung von CO2- oder CO-Lasern erzielen, wobei der zuerst genannte Laser Lichtstrahlen einer Wel­ lenlänge von etwa 10,6 µm und der andere Laser Lichtstrah­ len einer Wellenlänge zwischen etwa 5 bis etwa 6 µm er­ zeugt. Auch Neodym-YAG-Laser oder Neodym-Glas-Laser, die Lichtstrahlen einer Wellenlänge von 1,06 µm erzeugen, können verwendet werden.
Abhängig von dem jeweils zu behandelnden dreidimensiona­ len Flächengebilde, d. h. dem Warengewicht, dem Faser­ substrat, der Warendichte sowie der jeweiligen Konstruk­ tion und dem durch die Laserbehandlung herbeizuführenden Effekt ist die Energiedichte. Allgemein kann festgehalten werden, daß bei sehr dicht eingestellten Waren oder solchen mit hohem Quadratmetergewicht relativ hohe Energiedichten, d. h. Energiedichten zwischen etwa 10 J/cm2 und etwa 15 J/cm2, anzuwenden sind, während bei weniger dicht eingestellten oder leichteren Waren Energie­ dichten zwischen etwa 1 J/cm2 und etwa 5 J/cm2 angewen­ det werden. Besonders gute Ergebnisse lassen sich mit Energiedichten erzielen, die zwischen etwa 4 J/cm2 und etwa 9 J/cm2 liegen.
Die Behandlungszeiten, um die zuvor genannten Energiedich­ ten durch die Laserstrahlbehandlung auf die Warenbahn aufzubringen, liegen zwischen etwa 10-1sec und etwa 10-6sec, wobei der Laserstrahl sowohl als Dauerstrahl als auch als gepulster Laserstrahl auf die Warenbahn gerichtet werden kann.
Wird das erfindungsgemäße Verfahren zur Veredlung von Florwaren, wie beispielsweise Samte, Plüsche, Velourtep­ pichböden o. ä., eingesetzt, so richtet man bei derarti­ gen einseitigen dreidimensionalen Flächengebilden vorzugs­ weise die Laserstrahlen auf die Rückseite des Trägerflä­ chengebildes. Hierdurch wird erreicht, daß nur der untere Bereich der Flornoppen (Kröpfung), d. h. der Bereich, in dem die Flornoppen in dem Trägerflächengebilde einge­ bunden sind behandelt wird. Bei solchen Florwaren, die thermoplastische Fasern, beispielsweise im Flor oder im Trägerflächengebilde, enthalten, bewirken die Laser­ strahlen in diesem Bereich ein partielles An- bzw. Auf­ schmelzen der thermoplastischen Fasern, was zu einem punktweisen oder flächigen Verkleben der Kröpfung des Flors mit dem Trägerflächengebilde führt. Besteht darüber­ hinaus noch der Flor ganz oder teilweise aus thermoplasti­ schen Fasern, so bewirkt die Laserstrahlbehandlung noch zusätzlich, daß die im Bereich der Kröpfung durch die jeweilige Einbindung vorgegebene Gestalt des Flors fi­ xiert wird, was zusätzlich zum punktuellen oder zonen­ weisen Verschmelzen noch eine Erhöhung der Haftfestigkeit mit sich bringt.
Bei solchen dreidimensionalen Flächengebilden, die keine thermoplastischen Faserbestandteile aufweisen, kann die zuvor beschriebene, durch die Anwendung des erfindungsgemäßen Verfahrens herbeigeführte Verankerung der Flornoppen im Trägerflächengebilde dadurch erreicht werden, daß man eine übliche, thermoplastische Kunstharzveredlung appli­ ziert und anschließend die zuvor beschriebene Laserstrahl­ behandlung durchführt. Hierdurch wird erreicht, daß die Kunstharzveredlung, die vorzugsweise auf der Rückseite der Florware aufgebracht wird, einerseits durch die nur im Bereich des Trägerflächengebildes und der Kröpfung wirkende thermische Behandlung die Flornoppen mit dem Trägerflächengebilde verklebt und andererseits die Kröp­ fung in ihrer jeweils vorliegenden Gestalt fixiert, was, wie vorstehend dargelegt, die Haftfestigkeit der Flornop­ pen in dem Trägerflächengebilde erheblich verbessert. Besonders gute Ergebnisse lassen sich bei einem derarti­ gen Verfahren dadurch erzielen, daß man die Kunstharz­ veredlung durch die bekannten Minimalauftragstechniken appliziert, da hierbei keine unerwünschte Migration der Kunstharzveredlung in dem Florschenkel- oder Florspitzen­ bereich stattfindet.
Ebenso ist es möglich, bei solchen dreidimensionalen Flä­ chengebilden, die keine thermoplastischen Fasern enthal­ ten, eine Kunstharzveredlung zu verwenden, die ebenfalls nicht thermoplastisch ist. Hierbei kann durch die Laser­ strahlbehandlung zwar kein Verkleben der Flornoppen mit dem Trägerflächengebilde erreicht werden, jedoch stellt man auch in diesen Fällen eine deutliche Verbesserung der Haftung der Flornoppen im Trägerflächengebilde fest. Vorzugsweise wird bei einem derartigen Verfahren zunächst die Rückseite der Warenbahn in der zuvor beschriebenen Weise mit Laserstrahlen behandelt, was aufgrund der auf einen engen Bereich beschränkten Erwärmung in der Kröp­ fung zu einer Kondensation der Kunstharzveredlung führt. Dies wiederum bewirkt, daß die in der Kröpfung durch die Einbindung vorgegebene Form und Gestalt der Flornoppe fixiert wird, so daß eine derartige Flornoppe nur wesent­ lich schwerer aus dem Trägerflächengebilde herausziehbar ist. Anschließend kann das so behandelte dreidimensiona­ le Gewebe zur Kondensation der in den Florschenkeln und Florspitzen befindlichen Kunstharzveredlung unter den üblichen Bedingungen thermisch behandelt werden. Eine derartige Verfahrensweise weist zudem noch den Vorteil auf, daß keine unerwünschte Thermomigration der Kunst­ harzveredlung in die Florspitzen stattfindet, was bei den bekannten Kondensationsverfahren der Fall ist und zu einer ungleichmäßigen Kunstharzverteilung über die Dicke des dreidimensionalen Flächengebildes führt. Somit weisen die nach einer derartigen Ausführungsform des er­ findungsgemäßen Verfahrens veredelten Florwaren aus dem vorstehend aufgeführten Grund im Vergleich zu den nach bekannten Verfahren kondensierten Florwaren neben einer verbesserten Flornoppenhaftung auch noch erheblich bessere Eigenschaften auf, die sich beispielsweise in einem bes­ seren Florerholungsvermögen, einer einheitlichen Florlage sowie einem geringeren Knitterverhalten ausdrücken.
Die zuvor am Beispiel von einseitigen Florwaren beschrie­ benen Ausführungsformen des erfindungsgemäßen Verfahrens lassen sich grundsätzlich auch bei beidseitigen dreidi­ mensionalen Flächengebilden, wie beispielsweise Frottier­ waren, anwenden. Hierzu muß lediglich die Laserstrahlbe­ handlung von beiden Warenseiten durchgeführt werden, wo­ bei zum Zeitpunkt des Auftreffens der Laserstrahlen auf die Warenbahnoberfläche sicherzustellen ist, daß nur die Einbindungsbereiche des die Dreidimensionalität bildenden Fadensystems, d. h. bei Frottierwaren die Frottierschlin­ ge in ihrem Einbindungsbereich im Trägerflächengebilde, durch die Laserstrahlen thermisch erwärmt werden. Dies kann beispielsweise dadurch erreicht werden, daß man die Warenbahn über eine Kante so umlenkt, daß die Laserstrahlen nicht auf die nach außen weisenden Abschnitte des Faden­ systems, sondern auf die Einbindungsbereiche mit dem Träger­ flächengebilde auftreffen. Vorzugsweise wird hierbei die Warenbahn in einem Winkel zwischen etwa 90° und etwa 180° umgelenkt, so daß das Trägerflächengebilde frei zugäng­ lich wird. Um bei besonders empfindlichen Artikeln eine Beschädigung der Warenoberfläche an der Kante zu verhin­ dern, können anstelle der Umlenkkante auch Umlenkwalzen verwendet werden, die jedoch einen relativ kleinen Durch­ messer aufweisen sollten, so daß sich der Flor bzw. der Frottier weit öffnet und das Trägerflächengebilde zugäng­ lich wird.
Grundsätzlich läßt sich das erfindungsgemäße Verfahren außer bei den zuvor nur beispielhaft dargelegten Ausfüh­ rungsformen auf alle dreidimensionalen Warenbahnen anwen­ den, bei denen eine bessere Haftung des äußeren Faden­ systems mit dem Trägerflächengebilde erwünscht ist. So ist es beispielsweise möglich, durch Anwendung des erfin­ dungsgemäßen Verfahren auf webtechnisch gemusterte Flä­ chengebilde die aufgeschnittenen flottierenden Bindungen im Musterbereich mit der Grundware zu verbinden. Gleiches gilt beispielsweise auch für die Schlingen eines Teppich­ bodens, bei dem durch Anwendung der Laserbestrahlung eine bessere Einbindung der Schlingen in der Grundware erreicht werden kann. Ebenso bei getuffteten Teppichen bringt die Anwendung des erfindungsgemäßen Verfahrens den Vorteil, daß mit relativ einfachen Mitteln eine Verbesserung der Haftung der Velourschicht erreicht wird.
Vorteilhafte Weiterbildungen des erfindungsgemäßen Ver­ fahrens sind in den Unteransprüchen angegeben.
Die Erfindung wird nachfolgend anhand der Zeichnung in Verbindung mit einem Ausführungsbeispiel näher erläutert. Es zeigen:
Fig. 1a eine schematische, vergrößerte Ansicht einer Schuß-Polware, wobei zur deutlicheren Darstel­ lung nur vier Polnoppen abgebildet sind;
Fig. 1b eine einzelne, vergrößert und schematisch abgebildete V-Noppe,
Fig. 2a eine einzelne, schematisch und vergrößert abgebildete U-Noppe, im Ausgangszustand;
Fig. 2b die in Fig. 2a abgebildete U-Noppe nach der Behandlung;
Fig. 3a einen schematischen Ausschnitt aus einer Kettpolware;
Fig. 3b eine schematische Abbildung einer einzelnen W-Noppe; und
Fig. 4 eine grafische Darstellung der maximalen Aus­ ziehkraft in Abhängigkeit von der bei der Laserstrahlbehandlung angewendeten Energie­ dichte.
Das in der Fig. 1a schematisch dargestellte Florgewebe, bei dem es sich um eine Schuß-Polware handelt, weist ein in Leinwandbindung ausgebildetes und insgesamt mit 1 be­ zeichnetes Trägerflächengebilde auf. Hierbei besteht das Grundgewebe 1 aus den Schußfadensystemen 2 und den Kett­ fadensystemen 3. Durch die Schußfäden 3 werden vier V-Pol­ noppen 4 abgebunden, wobei die Haftung der Polnoppen bei einer konventionell ausgerüsteten Polware allein durch den Klemmeingriff der V-Noppe mit benachbarten Schüssen 2 a und 2 b sowie den Ketten 3 und 3 a erfolgt.
Wird das in Fig. 1a gebildete Florgewebe von seiner Rückseite nunmehr mit Laserstrahlen behandelt, so er­ folgt eine Fixierung der V-Noppe in der Gestalt, wie sie in Fig. 1b abgebildet ist. Darüberhinaus bilden sich abhängig von der jeweils angewendeten Energiedichte im Bereich der Kröpfung noch aufgeschmolzene Bereiche 6, die zusätzlich ein Verkleben der V-Noppe mit dem Schuß­ faden 2 b′ sowie benachbarten Schußfäden 2 a′, von denen in Fig. 1b nur einer beispielhaft gezeigt ist, bewirken.
In Fig. 2a ist eine U-Noppe schematisch abgebildet, die sich im Bereich ihrer Kröpfung 5 über zwei Schußfäden 2 erstreckt. Behandelt man nunmehr eine derartige, mit U-Noppen versehene Polware von ihrer Rückseite mit Laser­ strahlen, so bewirkt dies, daß einerseits die U-Noppe im Kröpfungsbereich 5 in U-Form fixiert wird und anderer­ seits ggf. zusätzlich noch im Bereich der Kröpfung 5 Fasermaterial des Schusses 2 oder der U-Noppe oder eine thermoplastische Ausrüstung an- bzw. aufgeschmolzen wird, was ein zusätzliches punktuelles oder flächiges Verkleben der Noppe mit dem Schuß bewirkt, was in Fig. 2b beispiels­ weise durch die Bereiche 6 eingezeichnet ist.
In Fig. 3a ist eine Kett-Polware dargestellt, deren ins­ gesamt mit 1 bezeichnetes Trägerflächengebilde aus Kett­ fäden 7 sowie Schußfäden 2 besteht, wobei im wesentlichen die Kettfäden 7 die Fadensysteme der W-Noppen 8 abbinden. Bestrahlt man ein derartiges, in Fig. 3a gebildetes Flor­ gewebe mit Laserstrahlen von der Rückseite, so wird hier­ bei die W-Noppe im Bereich ihrer Kröpfung 9, 9 a und 9 b in W-Form fixiert, wie dies in Fig. 3b schematisch dar­ gestellt ist. Ggf. schmelzen zusätzlich noch Bereiche der Kettfäden 7, Abschnitte 10 im Bereich der Kröpfung 9 der Polnoppe 8 oder eine auf die Kettpolware 1 aufge­ brachte thermoplastische Kunstharzveredlung auf, was zu einem punktuellen und/oder flächigen Verbinden der Pol­ noppe 8 im Bereich ihrer Kröpfung mit den Kettfäden 7 führt.
Ausführungsbeispiel:
Ein Langflorgewebe mit einem Quadratmetergewicht von 1150 g, das als Grundkette ein gezwirntes Polyester­ spinnfasergarn mit 18 tex mal 2 und als Grundschuß ein Polyesterspinnfasergarn 39 tex bei einer Fadendichte von jeweils 18 Fäden/cm und Polkette ein gezwirntes Polyamid 6- Spinnfasergarn (45 tex mal 2) bei einer Florlänge von 52 mm und einer Fadendichte von 6 Fäden/cm enthielt, wurde unter Variation der Energiedichte mit Laserstrahlen bestrahlt, wobei diese von einem CO2-Laser erzeugt wurden.
Anschließend wurde von den unterschiedlich behandelten Proben die Polnoppenausziehkraft gemessen, wobei die Meß­ methode in Anlehnung an Melliand Textilberichte, 1983, S. 917 erfolgte. Abweichend von dieser Meßmethode wurde ein 2 cm breiter Probestreifen in die obere Geräteklemme am Zugprüfgerät eingespannt, während die untere Geräte­ klemme den Polschenkel einer einzigen Polnoppe hielt.
In Fig. 4 ist das Ergebnis grafisch dargestellt. Hier­ bei stellen die Abzisse die maximale Ausziehkraft (Fmax) in cN, die notwendig ist, um eine einzelne Polnoppe aus dem Grundgewebe herauszuziehen, und die Ordinate die je­ weils angewendete Energiedichte (E) in J/cm2 für eine CO2-Laserbestrahlung dar.
Wie dieser Abbildung 4 zu entnehmen ist, weisen die Pol­ noppen des nicht behandelten Florgewebes eine Ausziehkraft von etwa 50 cN auf. Bis zu einer Energiedichte von etwa 4,3 J/cm2 verändert sich dieser Wert nicht, während beim Wert über 4,5 J/cm2 die Polnoppenausziehkraft steil nach oben geht und schließlich bei einer Energiedichte von 8,5 J/cm2 einen Wert von 295 cN erreicht.
Um zu überprüfen, ob durch die einseitige Laserbestrah­ lung eine Schädigung des Grundgewebes eingetreten ist, wurden Festigkeits- und Dehnungsverhalten sowohl von Kett­ faden- als auch von Schußfadenmaterialien des Grundge­ webes durchgeführt. Hierbei konnte im Vergleich zu dem nicht behandelten Ausgangsmaterial ermittelt werden, daß die Höchstzugkraft- und Höchstzugkraftdehnungswerte und die dazugehörenden Schwankungsbreiten sich nur gering­ fügig, d. h. bis maximal 5% bezogen auf das nicht be­ handelte Ausgangsmaterial, verschlechtert hatten.

Claims (11)

1. Verfahren zur kontinuierlichen Veredlung von drei­ dimensionalen textilen Flächengebilden, die ein zwei­ dimensionales Trägerflächengebilde und ein darin einge­ arbeitetes, das dreidimensionale Flächengebilde aus­ bildende Fadensystem aufweisen, dadurch gekennzeichnet, daß man Laserstrahlen derart auf eine relativ zu den Laserstrahlen bewegte endlose Warenbahn des dreidimen­ sionalen Flächengebildes richtet, daß die in das Träger­ flächengebilde eingearbeiteten Fadensysteme im Bereich ihrer Verbindung mit dem Trägerflächengebilde in ihrer in diesem Bereich jeweils vorliegenden Gestalt fixiert und/oder die Fadensysteme mit dem Trägerflächengebilde durch partielles Verschmelzen zusätzlich verbunden werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man zur Erzeugung der Laserstrahlen einen Gaslaser, insbesondere CO 2- oder CO-Laser, verwendet.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man zur Erzeugung der Laserstrahlen einen Festkörper­ laser, insbesondere einen Neodym-YAG- oder Neodym-Glas- Laser, verwendet.
4. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, da­ durch gekennzeichnet, daß man die Warenbahn mit Laser­ strahlen einer Energiedichte von etwa 1 J/cm2 bis etwa 15 J/cm2, vorzugsweise von etwa 4 J/cm2 bis etwa 9 J/cm2, bestrahlt.
5. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, da­ durch gekennzeichnet, daß man die Laserstrahlen für etwa 10-1sec. bis etwa 10-6sec. auf die Warenbahn richtet.
6. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, da­ durch gekennzeichnet, daß man als dreidimensionales Flächengebilde eine Florware einsetzt und die Laser­ strahlen auf die Rückseite des Trägerflächengebildes richtet.
7. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß man auf die Florware vor dem Bestrahlen eine thermopla­ stische Kunstharzausrüstung aufbringt.
8. Verfahren nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß man auf die Warenrückseite durch eine minimale Auftrags­ technik die Kunstharzausrüstung aufbringt.
9. Verfahren nach einem der Ansprüche 7 oder 8, dadurch gekennzeichnet, daß man vor dem Bestrahlen die Florware thermisch behandelt.
10. Verfahren nach einem der Ansprühe 6 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß man die Florware zusätzlich noch von der Florseite bestrahlt.
11. Verfahren nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß man die Laufrichtung der Warenbahn während des Be­ strahlens in einem Winkel zwischen etwa 90° und 180° ändert.
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