DE3807654A1 - Verfahren und vorrichtung zum wechseln und/oder (wieder-) anfahren von in baustuecken gelagerten walzen, rollen, scheren oder dgl. - Google Patents
Verfahren und vorrichtung zum wechseln und/oder (wieder-) anfahren von in baustuecken gelagerten walzen, rollen, scheren oder dgl.Info
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Wechseln und/oder
(Wieder-) Anfahren von in Baustücken gelagerten Walzen, Rollen,
Scheren oder dgl., die beim Wechseln der Walzen, Rollen,
Scheren oder dgl. in bzw. aus Ständerfenstern ein- bzw. ausge
fahren werden.
Die Erfindung betrifft ferner ein Walz-, Rollen- oder Scheren
gerüst mit Ständern, in denen Walzen, Rollen oder Scheren in
gelagerten Baustücken austauschbar eingesetzt sind.
An Walz-, Rollen- oder Scherengerüsten der eingangs genannten
Art müssen nach einem Durchsatz einer bestimmten Tonnage die
Arbeitswalzen, Rollen oder auch Scheren wegen der dort aufge
tretenen Verschleißerscheinungen gewechselt werden. Entsprechen
des gilt auch für gegebenenfalls vorhandene Stützwalzen.
Die Walzen, Rollen oder Scheren sind in sogenannten Bau
stücken gelagert, die in entsprechenden sogenannten Ständer
fenstern gelagert werden. Um überhaupt einen Wechsel z.B. der
Walzen vornehmen zu können, muß die komplette Walze ein
schließlich des Walzenbauteiles horizontal aus den Ständer
fenstern heraus- bzw. die neue komplette Walze hereingeschoben
werden, was wegen der hohen Walzengewichte hydraulisch erfolgt.
Zum Walzenwechsel ist daher zwischen den Bauteilen und den
Ständerfenstern ein Spiel vorgesehen, dessen Größe entschei
dend für einen schnellen Wechsel ist. Dieses Spiel wirkt sich
jedoch beim Walzen nachteilig aus, da es den gewünschten
exakten geometrischen Achsverhältnissen an den Walzgerüsten
entgegenwirkt mit der Folge, daß sowohl die Qualität des Walz
gutes gemindert wird als auch an den Walzen und den üblicher
weise verwendeten Schleißplatten der Walzenbaustücke erhöhte
Verschleißerscheinungen auftreten. Insbesondere beim Anstechen
des Walzgutes führen die an den Walzenbauteilen auftreten
den Reaktionskräfte dazu, daß das Walzenbauteil schlagartig an
der vor dem Walzgerüst liegenden Ständerseite zur Anlage kommt,
wobei das dort befindliche Kühlwasser ebenso plötzlich heraus
gepresst wird. Hierbei entstehen sowohl in den Bauteilen als
auch den Ständerfenstern bzw. den dort angeordneten Schleiß
leisten Krater in der Oberfläche, welche schließlich einen
Austausch der betreffenden Schleißleisten erfordern.
Dazu besteht bedingt durch das seitliche Spiel zwischen den
Ständerfenstern und der Bauteile die Gefahr, daß sich die
Achsen der gegenüberliegenden Walzen überkreuzen, verbunden mit
unerwünschten Ratterschwingungen. Infolge dieser Axialver
setzung erfahren die Walzen Kräfte in Axialrichtung, d.h. die
Walze versucht axial auszuwandern, wodurch Verriegelungsbolzen stark
belastet werden, bis sie schließlich abreißen. Schon aus die
sem Grund sind an den Bolzen Sollbruchstellen vorgesehen, die
einen größeren Sachaden verhindern sollen.
Es ist daher Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Ver
fahren und ein Walz-, Rollen- oder Scherengerüst der eingangs
genannten Art anzugeben, das einen schnellen Walzen-, Rollen-
oder Scherenwechsel ebenso erlaubt wie es einen geringen Ver
schleiß der Walzen, Rollen oder Scheren und eine hohe Produkt
qualität garantiert.
Diese Aufgabe wird bei dem gattungsgemäßen Verfahren dadurch
gelöst, daß zwischen den Schleißleisten der Baustücke und den
Ständerfenstern während des Wechselns ein Spiel besteht und
die Baustücke während des Walzens, Schneidens usw. spielfrei
in Walzen- oder Schneidrichtung vorgespannt sind. Vorteilhafter
weise genügt dieses Verfahren den jeweils unterschiedlichen
Bedürfnissen beim Walzen-, Rollen- oder Scherenwechsel, beim
Anstechen des Walzgutes und beim Walzen selbst in erheblich
verbessertem Maße.
Nach einer Weiterbildung der Erfindung wird die Vorspannung
hydraulisch erzeugt, vorzugsweise unter Ausnutzung der be
reits am Walzengerüst zur Änderung des Walzspaltes vorhande
nen Hydraulik.
Zur Verminderung der beim Anfahren der Walzen vorliegenden
Reibungskräfte wird vorzugsweise die Vorspannung kurzzeitig
gelöst.
Es hat sich herausgestellt, daß für einen schnellen Walzen
wechsel ein Spiel von 0,8 mm optimal ist.
Die Aufgabe wird ferner bei dem eingangs genannten Walz-,
Rollen- oder Scherengerüst dadurch gelöst, daß zwischen den
Schleißleisten der Baustücke und der Ständer eine in Walz-,
Roll- oder Schneidrichtung wirkende Spannvorrichtung angeord
net ist. Spannvorrichtungen sind im Prinzip für andere Ein
satzzwecke, so etwa zum lösbaren Verbinden von Maschinenteilen,
Werkzeugen und dgl. z.B. aus der DE-B1 11 10 474 bekannt.
Dort wird beispielsweise beschrieben, insbesondere Differential
kolben in der Art einzusetzen, daß die auf dem kleinen Kolben
wirksame Schubkraft über Flüssigkeitsfüllung vom großen Kolben
als im jeweiligen Übersetzungsverhältnis überhöhte Axialkraft
auf die zu verbindenden Teile weiterzugeben. Ferner gehören
Vorrichtungen zum lösbaren Verbinden zweier Teile, insbesondere
Spanndorn oder Spannfutter für Werkzeugmaschinen, mit einer
ungeschlitzten, sich unter der Einwirkung eines flüssigen,
gasförmigen oder plastischen Druckmittels in radialer Richtung
elastisch verformenden Spannhülse zum Stand der Technik, bei
welcher sowohl die innere als auch die äußere Mantelfläche der
Spannhülse als sich verformende Spannflächen ausgebildet
werden. Es sind auch solche Spannhülsen bekannt, bei der die
Verformung durch ein flüssiges, gasförmiges oder plastisches
Druckmittel erfolgt und hierbei die Spannhülse zwecks Aufrecht
erhaltung der Form ihre Spannfläche an ihrer von der Werk
stückoberfläche abgekehrten Fläche Längs- und/oder Querspanten
trägt. Eine weitere bekannte Einrichtung betrifft Schraub
stöcke mit einem hydraulischen Druckübersetzungselement,
bei denen durch die Betätigung eines kleines Kolbens über
die Flüssigkeitsfüllung mittels eines größeren Kolbens eine
entsprechend erhöhte Spannkraft an den Schraubstockbacken
wirksam wird.
In der vorgenannten Druckschrift wird auch bereits ausgeführt,
daß es beim Spannen erforderlich ist, Genauigkeitsforderungen
hinsichtlich Plan- und Radialfehlern zu erfüllen, welche bei
Betätigung von Spanneinrichtungen oft nur mehr in sehr geringen
Größenordnungen zulässig sind. Hierzu wird vorgeschlagen, den
Primärkolben und den Sekundärkolben als Ringkörper auszubilden
und in axialer Richtung sich überdeckend ineinander geschoben
oder bei mehreren kleinen voll zylindrisch ausgebildeten
Primärkolben diese entsprechend kreisrund auf dem bzw. im
Grunkörper anzuordnen. Der Sekundärkolben soll als unmittelbar
wirksames Anpressglied spielfrei auf oder in einem zu spannen
den Teil genau zentrisch verschiebbar gelagert sein und zu
sammen mit den sich danach ausrichtenden übrigen Teilen
fluchten.
Im Prinzip ist es sowohl möglich, mechanische, hydraulische
oder pneumatische Spannvorrichtungen zu verwenden. Eine vor
zugsweise einfache mechanische Spannvorrichtung besteht z.B.
aus ineinander greifenden bzw. übereinander schiebbaren Keil
len, die senkrecht zur Walz-, Roll- oder Schneidrichtung
bewegt werden.
Eine einfache hydraulische Spannvorrichtung ist dergestalt
aufgebaut, daß mindestens eine der Schleißleisten der Ständer-
oder Baustücke eine Aussparung mit einem an deren Rand ringsum
druckdicht befestigten membranartigen Flachkörper unter Aus
bildung eines Hohlraums aufweist, der über eine nach außen
führende Bohrung mit einem Druckmedium beaufschlagbar ist.
Der Reibungsschluß zwischen den Schleißleisten der Ständer
und dem Walzenbaustück wird mit einer vorbestimmbaren Kraft
schlüssigkeit über das Druckmedium unter Vermittlung des
membranartigen Flachkörpers herbeigeführt. Führt man in den
genannten Hohlraum ein Druckmedium ein, so wird schließlich
der membranartige Flachkörper nach außen wölben und an die
ihm gegenüberliegende Schließleiste anlegen. Das Maß der
Ausstülpung kann durch Druckerhöhung vergrößert werden.
Nach einer Weiterbildung der hydraulischen Spannvorrichtung
besteht der Flachkörper aus einem Blech, vorzugsweise mit
einer Dicke von 3 bis 4 mm Dicke. Das Blech zeichnet sich
insbesondere gegenüber anderen Stoffen durch eine ausreichend
große Härte und Verschleißfestigkeit aus. Die Blechdicke wird
so gewählt, daß das Blech noch als ausstülpbare Membran dienen
kann, also noch genügend elastisch bei den in dem Hohlraum
einstellbaren Drücken ist. In einer kostengünstigen Ausführungs
form ist das Blech am Rand der Aussparung angeschweißt und/oder
verschraubt.
Um die Elastizität des Bleches zu erhöhen und um ein Reißen,
Brechen oder ähnliches zu vermeiden, weist das Blech Stauch
zonen mit einer gewellten Querschnittsfläche auf. Fertigungs
technisch besonders einfach ist es, als Aussparung eine kreis
runde, gefräste Vertiefung oder Sacklochbohrung, vorzugsweise
mit einer Tiefe von 5 bis 6 mm vorzusehen. Die Tiefe der Ver
tiefung wird stets größer vorzusehen sein als die Blechdicke,
im bevorzugten Fall soll die Tiefe des Hohlraumes ca. 2 mm
betragen. Als bevorzugtes Druckmedium wird eine inkompressible
Flüssigkeit, vorzugsweise Fett vorgeschlagen.
In einer weiteren Ausführungsform werden als Spannvorrichtung
in die Schleißleiste mindestens ein Hydraulikzylinder einge
lassen, dessen Kolben vertikal zu ihn umgebenden Schleiß
leistenoberfläche und aus ihr heraus bewegbar ist.
Bevorzugt soll die Spannvorrichtung hinter dem Gerüst ange
ordnet sein.
Insbesondere, wenn mehrere hydraulische Spannvorrichtungen
verwendet werden, bietet es sich nach einer Weiterbildung der
Erfindung an, jede einzelne Spannvorrichtung über ein gemein
sames Drucksystem zu versorgen und entsprechende Verbindungs
leitungen vorzusehen.
Da nach dem Stand der Technik bekannte Walzgerüste mit ver
änderbarem Walzenspalt bereits in vertikaler Richtung zur
Walzrichtung angeordnete Hydraulikzylinder aufweisen, die
gegen eine federbelastete Spindel wirken, besteht eine Weiter
bildung der Erfindung darin, für die hydraulische Vorspannung
in Walzrichtung dasselbe Drucksystem zu verwenden wie für die
genannte Hydraulik zum Betreiben der vertikal angeordneten
Zylinder unter Zuhilfenahme von Druckminderern.
Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in den Zeichnungen
dargestellt und sollen im folgenden näher erläutert werden.
Es zeigen:
Fig. 1 ein Gerüst mit zwei Arbeits- und zwei Stützwalzen,
Fig. 2a, b jeweils Ausschnitte der Querschnittsansichten der
sich gegenüberliegenden Schleißleisten der Ständer
und des Walzenbaustückes hinter dem Walzgerüst,
im drucklosen Zustand und im Zustand unter Druck
bei spielfreiem Aneinanderliegenden der Schleiß
leisten,
Fig. 3a, b dieselbe Anordnung gemäß Fig. 2 in einer Querschnitts-
und einer Draufsichtansicht und
Fig. 4 eine schematische Ansicht einer Schleißleiste mit
eingelassenen Hydraulikzylindern.
Walzgerüste herkömmlicher Bauart bestehen aus zwei Ständern,
in denen die Walzen, die in Lagern durch Einbaustücke abgestützt
laufen, angeordnet sind. In dem Ständer, der meist aus einem
rahmenartigen Gußstück besteht, sind Öffnungen oder Fenster vor
gesehen, in denen die Baustücke für die Lager der Walzen unter
gebracht sind.
Fig. 1 stellt einen Ausschnitt aus einem solchen Walzgerüst
18 mit zwei Arbeitswalzen 2, 2′ und Stützwalzen 1, 1′ dar, die
in Baustücken 3 über eine Walzenzapfenlagerung gelagert sind.
Diese Baustücke 3 liegen in Fenstern, von denen lediglich die
Schleißleisten 4 der Walzenbaustücke dargestellt sind. Den
Ständerschleißleisten 5 gegenüber liegen Baustückschleiß
leisten 4, die über den in den Fig. 2a, 2b, 3a, 3b und
4 jeweils detailliert dargestellten Spannvorrichtungen hydrau
lisch vorspannbar sind. Die in Fig. 2a und 2b dargestellte
Schleißleiste 4 ist in einem Walzenbaustück 3 angeordnet.
Die Schleißleiste 4 steht im vorliegenden Falle geringfügig
über das Walzenbaustück 3 heraus und besitzt eine Vertiefung
von etwa 5 bis 6 mm, die nach Fig. 3b eine kreisrunde Aus
fräsung ist. Am Rand 10 dieser Ausfräsung ist ein ebenfalls
kreisrundes Blech 6 mit einem Radius, der dem der Vertiefung
etwa entspricht, angeschweißt. Dieses Blech 6 weist eine
Dicke d von 3 bis 4 mm auf und ist im Bereich der Randzone
leicht gewellt, so daß sich eine Stauchzone 8 ergibt. Diese
Stauchzone 8 erhöht die Elastizität des gesamten Bleches und
vermeidet Risserscheinungen. Zwischen dem Blech 6 und dem
Boden der Vertiefung liegt somit ein ca. 2 mm tiefer Hohlraum,
in den über eine nicht dargestellte Bohrung Fett eingelassen
wird, das als Druckmedium in Richtung auf das Blech 6 und da
mit in Walzrichtung 11 wirkt.
Während in Fig. 2a der Hohlraum 7 drucklos dargestellt ist,
wodurch sich ein Spiel s zwischen dem Blech 7 und der gegen
überliegenden Schleißleiste des Ständers 5 ergibt, stellt
Fig. 2b den Zustand unter Druck dar, bei dem das Blech 7 und
die Schleißleiste des Ständers 5 spielfrei aneinander liegen.
Um diesen Zustand zu erreichen, wird über die bereits genannte
Bohrung weiteres Fett als Druckmedium in den Hohlraum einge
preßt, so daß sich der Hohlraum um das Maß des Spieles s
erweitert. Das eingeschweißte Blech 6 beult sich nach außen
membranartig aus, wodurch das vorhandene Spiel s überbrückt
wird und eine Kraftschlüssigkeit zwischen dem Baustück 3 und
dem Ständer 5 erzielt wird. Die Walzen sind dann im Ständer 5
fest eingespannt und besitzen eine exakte geometrische Walz
achslage.
Eine alternative Ausführungsform ist in Fig. 4 schematisch
dargestellt und unterscheidet sich von der vorbeschriebenen
Ausführung dadurch, daß statt des Bleches 6 vier Hydraulik
zylinder vorgesehen sind. Wie aus Fig. 4 ersichtlich, können die
dort dargestellten Hydraulikkolben 13 und 14 bei Zufuhr
eines geeigneten Druckmediums in die Zylinderhohlräume 15 und
16 in Walzrichtung nach außen gefahren werden, wodurch sie
aus der Schleißleistenoberfläche 11 heraustreten und schließ
lich an dem Ständer 5 zur Anlage kommen. Die genannten Zylin
derräume 15 und 16 sind über eine Verbindungsleitung 17 mit
einander gekoppelt, so daß für eine gleichmäßige Druckaufbrin
gung auf alle Kolben 13, 14 gesorgt ist.
Besitzen sämtliche Baustücke 3 bzw. deren Schleißleisten 4
hinter dem Walzgerüst 18 die geschilderten hydraulischen Spann
einrichtungen, so kann das verwendete Druckmediums vorzugsweise
über ein gemeinsames Hydrauliksystem zugeführt werden, insbe
sondere über das bereits zur Walzspalteinstellung vorhandene,
nicht dargestellte Hydrauliksystem.
Das erfindungsgemäße Walzgerüst wird unter Anwendung des
erfindungsgemäßen Verfahrens folgendermaßen ausgenutzt:
Bei einer Walzenanordnung gemäß Fig. 1, bei der die Arbeits
walzen verschlissen sind, werden zum Walzenaustausch der Hohl
raum 7 bzw. die Hydraulikzylinder 13 und 14 einer jeden Spann
vorrichtung druckentlastet. Hierdurch geht das Blech 6 in die
in Fig. 2a dargestellte Lage bzw. die Kolben 13, 14 in die in
Fig. 4 dargestellte Lage unter Ausbildung eines Spieles s
zurück. Die Walzenbaustücke 3 können nun nacheinander aus den
Ständern leicht entfernt und durch neue Baustücke ersetzt
werden. Die neuen Baustücke besitzen ebenfalls Schleißleisten
mit entsprechenden hydraulischen Spanneinrichtungen, wobei zum
spielfreien Einspannen der Baustücke 3 in die Ständer 5 der
Hohlraum 7 bzw. die Hydraulikzylinder 13, 14 druckbeaufschlagt
werden. Hierdurch werden die Walzen axial exakt ausgerichtet
und können ohne Taumelbewegung betrieben werden.
Die erfindungsgemäße Anordnung wirkt sich somit auf das Walz
gut qualitätssteigernd aus. Das erfindungsgemäße Verfahren und
das erfindungsgemäße Gerüst sind für Walzvorgänge beschrieben
worden. Gleichermaßen kann es auch bei Treiberbaustücken,
Scherenständern, Rollgängen und ähnlichen eingesetzt werden.
Alternativ hierzu und vorzugsweise aus betriebstechnischen Grün
den werden die hydraulischen Spanneinrichtungen möglichst im Ge
rüst und nicht an den Baustücken der Walzen angebracht, so daß
beim Walzenwechsel nicht zusätzliche Schlauchverbindungen gelöst
werden müssen, da der ganze Vorgang voll automatisiert ist.
Claims (18)
1. Verfahren zum Wechseln und/oder (Wieder-) Anfahren von
in Baustücken gelagerten Walzen, Rollen, Scheren oder dgl.,
die beim Wechseln der Walzen, Rollen, Scheren oder dgl. in
bzw. aus Ständerfenstern ein- bzw. ausgefahren werden,
dadurch gekennzeichnet,
daß zwischen den Schleißleisten (4) der Baustücke (3) und
den Ständerfenstern (5) während des Wechselns ein Spiel be
steht und die Baustücke während des Walzens,Schneidens usw.
spielfrei in Walzen- oder Schneidrichtung vorgespannt sind.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Vorspannung hydraulisch erzeugt wird.
3. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Vorspannung beim Anfahren der Walzen (2, 2′) kurz
zeitig gelöst wird.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
gekennzeichnet durch ein Spiel von mindestens 0,8 mm.
5. Walz-, Rollen- oder Scherengerüst mit Ständern, in denen
Walzen, Rollen oder Scheren in gelagerten Baustücken
austauschbar eingesetzt sind,
dadurch gekennzeichnet,
daß zwischen den Schleißleisten (4) der Baustücke (3) und
der Ständer (5) eine in Walz-, Roll- oder Schneidrichtung
wirkende Spannvorrichtung (6, 7; 13 bis 16) angeordnet ist.
6. Walz-, Rollen- oder Scherengerüst nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Spannvorrichtung (6, 7; 13 bis 16) hinter dem
Gerüst (18) angeordnet ist.
7. Walz-, Rollen- oder Scherengerüst nach Anspruch 5 oder 6,
gekennzeichnet durch eine mechanische Spannvorrichtung.
8. Walz-, Rollen- oder Scherengerüst nach Anspruch 7,
gekennzeichnet durch senkrecht zur Walz-, Roll- oder
Schneidrichtung verschiebbare ineinander greifende Keile
als Spannvorrichtung.
9. Walz-, Rollen- oder Scherengerüst nach Anspruch 5 oder 6,
gekennzeichnet durch eine hydraulische Spannvorrichtung (6, 7;
13 bis 16).
10. Walz-, Rollen- oder Scherengerüst nach Anspruch 9,
dadurch gekennzeichnet,
daß mindestens eine der Schleißleisten (4) der Ständer (5)
oder Baustücke (3) eine Aussparung mit einem an deren Rand
(10) ringsum druckdicht befestigten membranartigen Flach
körper (6) unter Ausbildung eines Hohlraums (7) aufweist,
der über eine nach außen führende Bohrung mit einem Druck
mediums beaufschlagbar ist.
11. Walz-, Rollen- oder Scherengerüst nach Anspruch 10,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Flachkörper (6) ein Blech, vorzugsweise mit einer
Dicke (d) von 3 bis 4 mm ist.
12. Walz-, Rollen- oder Scherengerüst nach Anspruch 11,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Blech (6) am Rand (10) der Aussparung angeschweißt
und/oder verschraubt ist.
13. Walz-, Rollen- oder Scherengerüst nach Anspruch 11 oder 12,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Blech (6) Stauchzonen (8) mit einem gewellten Quer
schnitt aufweist.
14. Walz-, Rollen- oder Scherengerüst nach einem der Ansprüche
10 bis 13,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Aussparung eine kreisrunde gefräste Vertiefung oder
Sacklochbohrung, vorzugsweise mit einer Tiefe (t) von 5 bis
6 mm ist.
15. Walz-, Rollen- oder Scherengerüst nach einem der Ansprüche
10 bis 14,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Druckmedium eine inkompressible Flüssigkeit, vorzugs
weise Fett ist.
16. Walz-, Rollen- oder Scherengerüst nach einem der Ansprüche
5 oder 6,
dadurch gekennzeichnet,
daß als Spannvorrichtung in die Schleißleiste (4) mindestens
ein Hydraulikzylinder (13 bis 16) eingelassen ist, dessen
Kolben (14, 15) aus ihr heraus bewegbar ist bzw. sind.
17. Walz-, Rollen- oder Scherengerüst nach einem der Ansprüche
10 bis 16,
dadurch gekennzeichnet,
daß die hydraulischen Spannvorrichtungen über ein gemeinsames
Drucksystem und entsprechende Verbindungsleitungen (17) be
aufschlagbar sind.
18. Walz-, Rollen- oder Scherengerüst nach Anspruch 17,
dadurch gekennzeichnet,
daß für die hydraulische Vorspannung in Walzrichtung das
selbe Drucksystem verwendet wird wie für die hydraulische
Vorspannung in dazu senkrechter Richtung.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19883807654 DE3807654A1 (de) | 1988-03-09 | 1988-03-09 | Verfahren und vorrichtung zum wechseln und/oder (wieder-) anfahren von in baustuecken gelagerten walzen, rollen, scheren oder dgl. |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE19883807654 DE3807654A1 (de) | 1988-03-09 | 1988-03-09 | Verfahren und vorrichtung zum wechseln und/oder (wieder-) anfahren von in baustuecken gelagerten walzen, rollen, scheren oder dgl. |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE3807654A1 true DE3807654A1 (de) | 1989-09-28 |
Family
ID=6349202
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19883807654 Ceased DE3807654A1 (de) | 1988-03-09 | 1988-03-09 | Verfahren und vorrichtung zum wechseln und/oder (wieder-) anfahren von in baustuecken gelagerten walzen, rollen, scheren oder dgl. |
Country Status (1)
Country | Link |
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OP8 | Request for examination as to paragraph 44 patent law | ||
8131 | Rejection |