DE3807018A1 - Als hinterkipper ausgeruesteter anhaenger mit querneigungsausgleich - Google Patents
Als hinterkipper ausgeruesteter anhaenger mit querneigungsausgleichInfo
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Description
Die Erfindung betrifft einen als Hinterkipper ausge
rüsteten Anhänger mit Querneigungsausgleich des Kipp
kastens vor dem Kippen gemäß dem Oberbegriff des
Patentanspruches 1.
Der erfindungsgemäße Anhänger kann als selbständiges
Anhängerfahrzeug, aber auch als Auflieger einer Sattel
zugmaschine ausgebildet sein. Seine Ausführung als
Hinterkipper schließt nicht aus, daß er als Mehrseiten
kipper gebaut werden kann. Der Kippkasten ist regelmäßig
auf einem Fahrgestell gelagert, kann aber mit seinem
Boden auch als Bodengruppe des Fahrzeuges Verwendung
finden, wenn der Kippkasten nur über die nachlaufenden
Hinterräder und nicht über eine Kippachse gekippt wird.
Der Querneigungsausgleich des neuen Anhängerfahrzeuges
stellt vor dem Kippen den Kippkasten in die Horizontale.
Hierdurch wird verhindert, daß der beim Kippen nach
oben verstellte Schwerpunkt des Kippkastens nach einer
der beiden Seiten auswandert und das Fahrzeug um seine
Längsachse verwindet oder zum Umstürzen bringt. Dadurch
eignet sich der erfindungsgemäße Anhänger besonders für
Sattelkippauflieger größerer Länge und/oder für
schwierige Ladungen, welche einen großen Rutschwinkel
voraussetzen. Größere Fahrzeuge dieser Art müssen beim
Abladen mit hochgestelltem und teilweise gefülltem
Kippkasten vorgefahren werden, sofern sie nicht in
einen Tiefsilo abladen oder ausgeblasen werden, was
nur bei Silokippfahrzeugen möglich ist.
Die beidseitige Druckmittelverstellung erlaubt den Quer
neigungsausgleich nach jeder Längsseite des Fahrzeuges.
Die Druckmittelverstellung ermöglicht das Erreichen der
für den Querneigungsausgleich des beladenen Kippkastens
erforderlichen großen Verstellkräfte. Diese werden
nach einem Neigungsmeßgerät nach Stärke und Richtung
ausgelöst, wodurch ein Übersteuern des Kippkastens
verhindert werden kann. Die Verstellung erfolgt dabei
über die nachlaufende Hinterachse. In der Regel wird
mit einem kardanisch gelagerten Zylinder gekippt, so
daß Verwindungen des Kippkastens ausgeschlossen sind.
Der erfindungsgemäße Anhänger kann auf mehreren Hinter
achsen laufen. Auch dann braucht der Neigungsausgleich
nur über der nachlaufenden Achse stattzufinden, obwohl
diese dadurch stärker belastet sein kann.
Die Erfindung geht von einem vorbekannten Sattelkipp
anhänger aus (US-PS 36 40 578), welcher sich von
anderen Seitenkippern mit Querneigungsausgleich durch
größere Einfachheit auszeichnet, sofern diese Fahr
zeuge an gegenüberliegenden Seiten je einen Druck
mittelzylinder zur Verstellung eines Rahmenlagers um
eine Längsachse des Kippkastens vorsehen, was in der
Regel zu aufwendig, d. h. zu teuer ist. Bei dem vorbe
kannten Anhänger ist dagegen nur ein Druckmittelzylinder
an einer Fahrzeugseite zwischen einer einem Doppelachs
aggregat gemeinsamen Blattfeder und dem Kippkasten vor
gesehen. Dieser automatisch mit zwei Querneigungsli
bellen hydraulisch gesteuerte Querneigungsausgleich
setzt die Entlastung der vorlaufenden Hinterachse beim
Kippen voraus, welche dabei verschwenkt wird. Dieser
Bauart sind hochwertige Fahrzeugfederungen nicht ge
wachsen. Solche Fahrzeuge eignen sich daher nicht für
lange und schwere Hinterkipper.
Ein weiteres Problem ergibt sich bei dem vorbekannten
Hinterkipper aus der automatischen Steuerung des
Querneigungsausgleichs aufgrund der Meßgeräte, welche
die Querneigung feststellen und die Regelimpulse aus
lösen. Solche Meßgeräte lassen sich zwar mit großer
Empfindlichkeit bauen. Der Regelkreis des Querneigungs
ausgleichs ist jedoch aufgrund der Meßgerätbauart
entweder zu empfindlich, so daß es zu Übersteuerungen
kommt oder reagiert zu träge, um die Querneigung
rechtzeitig auszugleichen. Es ist daher nicht möglich,
das Fahrzeug mit hochgestelltem Kippkasten zur voll
ständigen Entleerung vorzufahren.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Anhänger
der eingangs bezeichneten Art so auszubilden, daß sich
die Beanspruchung des Fahrzeuges beim Querneigungsaus
gleich in tragbaren Grenzen halten und sich Fehlsteue
rungen der Druckmittelverstellung vermeiden lassen.
Diese Aufgabe löst die Erfindung mit den Merkmalen des
Patentanspruches 1. Weitere Merkmale der Erfindung sind
Gegenstand der Unteransprüche.
Gemäß der Erfindung wird die nachlaufende Hinterachse
durch eine Einzelradaufhängung mit je einer Druckmittel
feder, vorzugsweise einer Luftfeder an jeder Einzelrad
aufhängung ersetzt. Diese Druckmittelfedern bzw. ihre
Luftfederbälge werden jedoch soweit vergrößert, daß
ihr Stellweg nach beiden Seiten der Mittelstellung,
in der sie während der Fahrt als Federn arbeiten soweit
vergrößert wird, daß die Räder unabhängig von den üblichen
Querneigungen bei horizontalliegendem Kippkasten auf
der Standfläche verbleiben. Tatsächlich handelt es
sich hierbei um geringe zusätzliche Strecken, weil
die Federn beider Fahrzeugseiten wechselseitig ver
stellt werden. Dadurch kann die zu hoch stehende Seite
abgesenkt und die zu niedrig stehende Kippkastenseite
entsprechend angehoben werden. Die Stellwege verteilen
sich derart auf beide Fahrzeugseiten. Sie werden
nach der Anzeige des Meßgerätes von Hand gesteuert.
Dadurch können insbesondere bei Luftfedern die Druck
mittelzufuhren und Druckmittelabfuhren mengenmäßig
exakt entsprechend den sich während des Kippens bzw.
des Vorfahrens des Fahrzeuges verändernden Querneigungen
schnell nachgestellt werden, ohne daß es zu Über
steuerungen zu kommen braucht. Insbesondere ist es
dadurch möglich, den Querneigungsausgleich während
des eingangs beschriebenen Verfahrens des Fahrzeuges
zur vollständigen Entleerung des Kippkastens ohne
die Gefahr von Übersteuerungen oder zu spätem Nach
steuern den sich ändernden Querneigungen anzupassen.
Deswegen ist nach bevorzugter Ausführungsform der
Erfindung, welche im Patentanspruch 2 wiedergegeben
ist, die Steuerung an der Fahrerposition angebracht.
Hierdurch braucht der Fahrer während des Entleerens
das Fahrerhaus nicht zu verlassen und kann den Kasten
kippen und vorfahren.
Obwohl die Erfindung den Neigungsausgleich über Druck
mittelzylinder pneumatischer oder hydraulischer Aus
führung ermöglicht, ist es zweckmäßig, mit den Merk
malen den Patentanspruches 3 gesonderte Druckmittel
zylinder dadurch zu vermeiden, daß die Bälge der
Druckmittelfedern entsprechend beaufschlagt werden.
Bei Verwirklichung der Erfindung erweist es sich als
vorteilhaft, daß die Federung des Fahrzeuges durch
den Querneigungsausgleich nicht übermäßig beansprucht
wird und während der Druckmittelverstellung alle
Hinterräder auf der Standfläche verbleiben. Mit Aus
nahme des Einbaus einer Druckmittelfederung und einer
Einzelradaufhängung an den nachlaufenden Hinterrädern
können die erfindungsgemäßen Hinterkipper konventionell,
d. h. in üblicher Ausführung und bei mehreren Achsen
mit Starrachsen mit Ausnahme der nachlaufenden Hinter
achse ausgeführt werden. Gleichwohl kann das Fahrzeug
bei ständigem Querneigungsausgleich auf unebenen
Standflächen verfahren werden.
In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der
Erfindung wiedergegeben; es zeigen
Fig. 1 eine Seitenansicht des erfindungsgemäßen
Hinterkippers, in der in strichpunktierter
Linienführung die Kippstellung wiedergegeben
ist und
Fig. 2 eine Ansicht des Gegenstandes der Fig. 1 von
hinten.
Gemäß dem Ausführungsbeispiel liegt der Anhänger (1) mit
seinem Vorderteil auf einer Sattelzugmaschine (2) auf.
Er weist einen Fahrzeugrahmen (3) auf. Dieser dient zur
Verlagerung einer hinteren Kippachse (4), um die der
Kippkasten (5) aus der in ausgezogener Linienführung
wiedergegebenen Fahrstellung mit Hilfe eines mehr
stufigen und kardanisch im Fahrgestell (3) gelagerten
Kippzylinders nach hinten gekippt werden kann. Hierbei
ist die die Rückseite des Kippkastens verschließende
Klappe (7) geöffnet.
Der Anhänger (1) läuft auf zwei Hinterachsen (8 bzw. 9) .
Die nachlaufende Hinterachse (9) ist auf zwei Einzel
achsen (10 bzw. 11) aufgeteilt. Die Achsen sitzen an
Längslenkern (12, 14), welche mit Luftfederbälgen (15,
16) auf dem Rahmen (3) abgestützt sind. Im Bereich der
Kippachse (4) sitzt ein Neigungsmeßgerät, das schema
tisch bei (17) wiedergegeben ist. Es übermittelt seine
Meßwerte in das Fahrerhaus (18) der Sattelzugmaschine,
in dem vor dem Fahrersitz die Meßwerte angezeigt werden.
Nicht dargestellt ist eine Knüppelsteuerung, mit der
die Federbälge (15, 16) zum Neigungsausgleich zusätz
lich mit Druckluft beaufschlagt werden können. Diese
Knüppelsteuerung ermöglicht außerdem die Abfuhr von
Druckmittel aus den Federbälgen (15 und 16).
Wie sich aus der Darstellung der Fig. 2 ergibt, stehen
die Hinterräder (19, 20) auf einer quer zum Fahrzeug
geneigten Standfläche (21). Der mit Hilfe der Knüppel
steuerung mögliche Neigungsausgleich des Kippkastens
erfolgt über die Federbälge (15, 16). Diese Feder
bälge haben eine nicht dargestellte Mittelstellung,
in der sie während der Fahrt als Federn dienen. Aus
dieser Mittelstellung sind sie nach der Anzeige des
Meßgerätes (17) in eine untere am Federbälge (15) dar
gestellte oder in eine obere am Federbälge (16) wieder
gegebene Extremlage verstellbar. Diese Verstell
möglichkeit reicht aus, um die Achsen (10, 11) in
eine der Querneigung entsprechende Höhendifferenz
zu verstellen, die sich aus den strichpunktierten
Mittellinien der Achsen in der Fig. 2 ablesen läßt.
Während nach dem Ausführungsbeispiel die Stellkräfte
auf den Fahrzeugrahmen (3) und damit auch den Kipp
kasten (5) mit den Federbälgen (15, 16) aufgebracht
werden, können bei anderen Ausführungsformen der
Erfindung hierfür gesonderte Druckmittelzylinder vor
gesehen werden, die dann ebenso wie die Federbälge
(15, 16) auf den Längslenkern (12, 14) und dem Fahr
zeugrahmen (3) abgestützt sind.
Die vorlaufende Hinterachse (8) kann als Starrachse
ausgebildet werden. Sie wird beim Querneigungsausgleich
zwar ungleichmäßig belastet, ggf. sogar abgehoben. Da
beim Entleeren des Kippkastens durch Vorwärtsfahrt
die Geschwindigkeit sehr gering ist - sie beträgt
z. B. 6 km/h - nehmen die nachlaufenden Hinterräder
(19, 20) und ihre Achsen die vergrößerte Last auf,
ohne daß eine Verstärkung erforderlich ist.
Selbstverständlich können auch die vorlaufenden
Hinterräder mit Einzelradaufhängungen der beschriebenen
Art versehen sein.
Claims (3)
1. Als Hinterkipper ausgerüsteter Anhänger mit
Querneigungsausgleich des Kippkastens vor
dem Kippen durch beidseitige Druckmittelver
stellung des Kippkastens vor dem Kippen durch
beidseitige Druckmittelverstellung des Kipp
kastens über der nachlaufenden Hinterachse
gemäß dem Ausschlag eines Querneigungsmeßge
rätes in der Weise, daß durch Zu- oder Abfuhr
von Druckmittel je nach Querneigung der
Standfläche der Kippkasten in die Horizontal
lage angehoben oder abgesenkt wird, dadurch
gekennzeichnet, daß für den Neigungsausgleich
des Kippkastens (5) an den Druckmittelfedern
(15, 16) der mit Einzelachsen (10, 11) an
Längslenkern (12, 14) aufgehängten, nach
laufenden Hinterrädern (19, 20) eine Mittel
stellung vorgesehen ist, in der sie während
der Fahrt als Federn dienen und aus der sie
nach einer Anzeige des Meßgerätes (17) bis
in eine untere oder obere Extremlage der
Hinterräder (19, 20) wechselseitig verstell
bar sind, bis die Einzelachsen (10, 11) eine
der Querneigung entsprechende Höhendifferenz
erreicht haben.
2. Anhänger nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Druckmittelfedern (15, 16)
beim Neigungsausgleich von Hand aus der
Fahrerposition einstellbar sind.
3. Anhänger nach einem der Ansprüche 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, daß die zum Quernei
gungsausgleich dienende Druckmittelzufuhr und
Druckmittelabfuhr in den Bälgen (15, 16) der
Druckmittelfedern erfolgt.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19883807018 DE3807018C2 (de) | 1988-03-04 | 1988-03-04 | Als Hinterkipper oder Mehrseitenkipper ausgerüsteter Anhänger mit Querneigungsausgleich |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19883807018 DE3807018C2 (de) | 1988-03-04 | 1988-03-04 | Als Hinterkipper oder Mehrseitenkipper ausgerüsteter Anhänger mit Querneigungsausgleich |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE3807018A1 true DE3807018A1 (de) | 1989-09-14 |
DE3807018C2 DE3807018C2 (de) | 1998-12-03 |
Family
ID=6348808
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19883807018 Expired - Fee Related DE3807018C2 (de) | 1988-03-04 | 1988-03-04 | Als Hinterkipper oder Mehrseitenkipper ausgerüsteter Anhänger mit Querneigungsausgleich |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE3807018C2 (de) |
Cited By (6)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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- 1988-03-04 DE DE19883807018 patent/DE3807018C2/de not_active Expired - Fee Related
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Also Published As
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