DE3806941A1 - Spaltlampengeraet zur laserbehandlung des auges - Google Patents

Spaltlampengeraet zur laserbehandlung des auges

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Description

Die Erfindung bezieht sich auf ein Spaltlampengerät gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1.
Spaltlampengeräte gemäß dem Oberbegriff des Patentan­ spruchs 1 sind beispielsweise aus der DE 33 31 431 A1 bekannt. Typischerweise weisen derartige Spaltlampengeräte als Umlenkeinrichtungen Prismen auf. Die Ursache hierfür dürfte sein, daß bei Spaltlampengeräten gemäß dem Oberbe­ griff des Patentanspruchs 1, bei denen die Umlenkeinrich­ tung in unmittelbarer Nähe des Spaltlampenmikroskops ange­ bracht ist, die Beschädigungsgefahr für aus einfachen Flachspiegeln bestehende Umlenkeinrichtungen, die in her­ kömmlicher Weise an dem Spaltprojektor angebracht sind, zu groß ist.
Deshalb werden einfache Flachspiegel als Umlenkeinrichtun­ gen lediglich bei einem einzigen Spaltlampengerät (Zeiss- VISULAS-YAG) verwendet, das jedoch einer anderen Gattung als im Oberbegriff des Patentanspruchs 1 vorausgesetzt angehört, da bei diesem Gerät die Umlenkeinrichtung "unterhalb" der optischen Achse des Spaltlampenmikroskops angeordnet ist.
Nachteilig bei derartigen Spaltlampengeräten, bei denen die Umlenkeinrichtung unterhalb und damit außerhalb des Strahlengangs des Spaltlampenmikroskops angeordnet ist, ist jedoch, daß aufgrund der großen Randstrahl-Winkel des Beleuchtungs- und des Behandlungslichts eine Abschattung des Beleuchtungsstrahles durch das Kontaktglas bzw. die Pupillengröße unvermeidbar ist. Dies wirkt sich insbeson­ dere bei Operationen der hinteren Augenmedien, z. B. des Glaskörpers aus.
Andererseits haben die bei Spaltlampengeräten gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1 verwendeten Prismen den Nachteil, daß sie störende Reflexionen im Strahlengang des NdYAG-Lasers erzeugen und darüber hinaus den Beobachtungs­ strahlengang "abschatten".
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Spaltlampen­ gerät zur Behandlung des Auges anzugeben, bei dem weder eine Abschattung des Beleuchtungsstrahlengangs durch ver­ setzt angeordnete Strahlengänge noch eine vergleichsweise große Abschattung des Beobachtungsstrahlengangs durch in diesen Strahlengang eingebrachte Prismen oder dergleichen auftritt.
Eine erfindungsgemäße Lösung dieser Aufgabe ist mit ihren Weiterbildungen in den Patentansprüchen gekennzeichnet.
Erfindungsgemäß ist erkannt worden, daß es zur Lösung der erfindungsgemäß gestellten Aufgabe erforderlich ist, von einem Spaltlampengerät gemäß dem Oberbegriff des Patentan­ spruchs 1 auszugehen, da die bei Spaltlampengeräten mit versetzt angeordneten Achsen des Beobachtungs- und Be­ leuchtungsstrahlengangs unvermeidbare geometrische Ab­ schattung nicht durch die Auswahl spezieller optischer Elemente behebbar ist.
Deshalb wird erfindungsgemäß ein Spaltlampengerät gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1 dadurch weitergebil­ det, daß als Umlenkeinrichtung des Spaltprojektors eine Glasplatte verwendet wird, auf der eine wellenlängen­ selektive Spiegelschicht aufgebracht ist, die das Licht des Spaltprojektors umlenkt, den NdYAG-Laserstrahl jedoch durchläßt. Eine derartige Umlenkeinrichtung hat den Vor­ teil, daß durch sie der NdYAG-Laserstrahl ungehindert in das Auge eintreten kann.
Darüber hinaus stört die dünne Glasplatte (Anspruch 8) praktisch nicht den Beobachtungsstrahlengang, wobei es besonders vorteilhaft ist, wenn die Platte über die Be­ grenzungsstrahlen des Beobachtungsstrahlengangs hinaus ragt (Anspruch 6), da in diesem Falle keine Ränder der Platte im Beobachtungsstrahlengang sichtbar sind.
Um Beschädigungen der Glasplatte durch unachtsame Bewegun­ gen der Bedienungsperson bzw. der untersuchten Person zu vermeiden, ist die Glasplatte nachgiebig an eine Justier­ platte gehalten, deren Ausrichtung für die korrekte Ju­ stierung der Umlenkeinrichtung, d.h. der Glasplatte sorgt. Um die Glasplatte nachgiebig an der Justierplatte zu hal­ ten, werden erfindungsgemäß Magnete verwendet, da eine derartige "Magnetaufhängung" beispielsweise gegenüber einer Federbefestigung den Vorteil der fehlenden Hysterese hat.
Darüber hinaus ist bei geeigneter Wahl der Magnetanordnung (Anspruch 2) und der auf der Glasplatte aufgebrachten Metallstreifen eine Selbstzentrierung und damit eine hohe Positioniergenauigkeit beim Austausch der Glasplatte ge­ währleistet.
Weiterbildungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen angegeben.
In den Ansprüchen 2 und 3 sind vorteilhafte Weiterbildun­ gen gekennzeichnet, die den Vorteil haben, daß sie trotz einfacher Ausführung eine hohe Justier- und Positionierge­ nauigkeit gewährleisten.
Die hierdurch erreichte leichte Austauschbarkeit der Glas­ platte kann nicht nur dazu verwendet werden, im Beschädi­ gungsfalle diese durch die Bedienungsperson des Spaltlam­ pengeräts und nicht durch einen Service-Techniker austau­ schen zu lassen, sondern darüber hinaus auch dazu, gezielt Glasplatten mit unterschiedlichen Spiegelschichten zur Verfügung zu stellen. Hierdurch ist in einfacher Weise eine Variation der Spaltbeleuchtung möglich.
Beispielsweise kann die Beleuchtungsart durch Wechseln der Glasplatte mit jeweils anders geformter Spiegelschicht von einem Spalt in einen Ring, einen Halbring usw. geändert werden.
Die Erfindung wird nachstehend anhand eines Ausführungs­ beispiels unter Bezugnahme auf die Zeichnung näher be­ schrieben, in der zeigen
Fig. 1 den prinzipiellen optischen Aufbau eines erfin­ dungsgemäßen Spaltlampengeräts, und
Fig. 2a und b den Spaltprojektor eines erfindungsgemäßen Spaltlampengeräts im Schnitt bzw. in Aufsicht.
Fig. 1 zeigt den Strahlengang eines Spaltlampengeräts, wie es beispielsweise in der DE 33 31 431.4 beschreiben ist. Bei einem derartigen Spaltlampengerät wird der NdYAG- Laserstrahl 1 mittels eines Objektivs 2 und eines Spiegels 3 in den Strahlengang eines Spaltlampenmikroskops 4 einge­ spiegelt, von dessen optischen Elementen in Fig. 1 ledig­ lich das Frontobjektiv 5 dargestellt ist. In Fig. 1 ist ferner der Kegelwinkel des NdYAG-Laserstrahls (16 Grad) eingetragen.
Weiterhin sind in Fig. 1 das Beleuchtungsobjektiv 6 und die Umlenkeinerichtung 7 eines ansonsten nicht weiter dargestellten Spaltprojektors dargestellt, der zur Be­ leuchtung des zu untersuchenden bzw. behandelnden Auges 8 dient.
Bei dem in Fig. 1 gezeigten Ausführungsbeispiel beträgt der Randwinkel des Beleuchtungslichts 10°.
Der Aufbau der Umlenkeinrichtung wird im folgenden unter Bezugnahme auf die Fig. 2 näher beschrieben. Wie Fig. 2a zeigt, ist die die Umlenkeinrichtung bildende Glasplatte 7 mit einer Spiegelschicht 11 versehen, deren Durchmesser bei dem gezeigten Ausführungsbeispiel ca. 10 mm beträgt und die für den NdYAG-Laserstrahl (1064 oder 1320 mm) durch­ lässig ist. Typischerweise ist die Spiegelschicht 11 so gewählt, daß sie Licht mit einer Wellenlänge kleiner als 700 mm reflektiert, während sie Licht mit einer Wellen­ länge größer als 700 mm durchtreten läßt, so daß der HeNe- Zielstrahl und der NdYAG-Behandlungsstrahl ungehindert durch die Glasplatte 7 hindurchtreten können.
Ferner ist die Glasplatte mit einem Metallstreifen 12 versehen, mittels dem sie an einem Justierblock 13 an­ bringbar ist. Der Justierblock 13 weist hierzu eine um 45° geneigte Justierplatte bzw. Justierfläche auf, in die zwei Magnete 14 eingebracht, beispielsweise versenkt eingeklebt sind. Der Justierblock 13 ist Teil einer Justierplattform bzw. eines Justierkopfs 15, die mittels dreier Rändel­ justierschrauben 16 (vergleiche Fig. 2b) und Tellerfedern 17 gegen ein Gehäuse 18 des Spaltprojektors, von dem in Fig. 2a lediglich eine axial justierbare Optik 19 darge­ stellt ist, justierbar ist. Die erfindungsgemäße Umlenk­ einrichtung, deren Aufbau in Fig. 2 exemplarisch be­ schrieben ist, hat damit eine Reihe von Vorteilen:
Bei Krafteinwirkung auf die Glasplatte wird diese entweder verschoben oder etwas weggekippt, jedoch nicht zerbrochen. Durch die Anordnung von zwei Magneten kommt die Glasplatte nach Beendigung der Krafteinwirkung immer wieder in ihre Ausgangsposition zurück.
Durch die drei Rändelschrauben kann in sehr einfacher Weise eine Feinkorrektur auch von ungeübtem Bedienungsper­ sonal durchgeführt werden.
Darüberhinaus treten aufgrund der Magnethalterung keine Hystereseeffekte oder dgl. auf.
Weiterhin ermöglicht der Aufbau mit einer abnehmbaren Glasplatte und mit einer Justierplattform sowohl ein ein­ faches Wechseln der Glasplatte - beispielsweise um eine beschädigte Glasplatte auszutauschen oder eine Glasplatte mit einer anders geformten Spiegelschicht anzubringen -als auch des gesamten Kopfes:
So können beispielsweise Glasplatten mit spaltförmigen, ringförmigen, teilverspiegelten Spiegelschichten, aber auch Glasplatten mit Löchern usw. verwendet werde.
Dies wird unter anderem dadurch möglich, daß die Glasplat­ te sehr dünn (bis zu einer Dicke von 1 mm) ausgeführt werden kann und damit aufgrund der geringen Dicke der Glasplatte kein Schärfeversatz durch die Glasplatte auf­ tritt. Dieser Schärfeversatz ist bei bekannten Spaltlam­ pengeräten insbesondere beim Ausschwenken des Spaltprojek­ tors sehr störend.

Claims (8)

1. Spaltlampengerät zur Laserbehandlung des Auges mit einem Spaltprojektor, dessen Licht eine Umlenkeinrich­ tung um 90° umlenkt und auf das Auge projiziert, und mit einem Spaltlampenmikroskop, dessen optische Achse auf der gleichen Höhe wie die optische Achse des Spaltprojek­ tors nach der Umlenkeinrichtung angeordnet ist, und in dessen Mikroskopgehäuse ein NdYAG-Laserstrahl als Behand­ lungsstrahl sowie gegebenenfalls ein Ziellicht-Laserstrahl eingespiegelt sind, gekennzeichnet durch die Kombination folgender Merkmale:
  • - die Umlenkeinrichtung des Spaltprojektors weist eine Glasplatte auf, auf der eine wellenlängen-selektive Spie­ gelschicht aufgebracht ist, die das Licht des Spaltprojek­ tors umlenkt, den NdYAG-Laserstrahl jedoch durchläßt,
  • - die Glasplatte ist mittels wenigstens eines auf die Glasplatte aufgebrachten Metallstreifens an einer Justier­ platte gehalten, die wenigstens einen Magnet aufweist,
  • - die Justierplatte ist mittels wenigstens eines Justier­ elements justierbar.
2. Spaltlampengerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Justierplatte eine Fläche eines 45°-Blocks ist, in den wenigstens zwei Magnete ein­ gelassen sind.
3. Spaltlampengerät nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Justierelemente aus drei Justierschrauben bestehen.
4. Spaltlampengerät nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß mehrere Glasplatten austausch­ bar sind, deren Spiegelschichten unterschiedliche Formen aufweisen.
5. Spaltlampengerät nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Justierplatte, an der die Glasplatte anliegt, Teil eines auf dem Spaltprojektor aufgesetzten Justierkopfs ist.
6. Spaltlampengerät nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Glasplatte über den Beobachtungsstrahlengang hinaus ragt.
7. Spaltlampengerät nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Spiegelschicht Licht mit kleineren Wellenlängen als ca. 700 mm reflektiert und Licht mit größeren Wellenlängen durchtreten läßt.
8. Spaltlampengerät nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Glasplatte ca 1 mm dick ist.
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