DE3806848A1 - Verfahren und vorrichtung zur darstellung von wegleitinformationen - Google Patents

Description

Stand der Technik

Die Erfindung geht aus von einem Verfahren zur Dar­ stellung von ortsbezogenen Wegleitinformationen, ins­ besondere auf einem vorzugsweise in Kraftfahrzeugen angeordneten Display einer elektronischen Leit- und Orientierungseinrichtung, die der Eingabe der ge­ wünschten Fahrtroute und gegebenenfalls weiterer Da­ ten dient; außerdem von einer Vorrichtung zur Durch­ führung dieses Verfahrens gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 9.

Es sind elektronische Leit- und Orientierungseinrich­ tungen insbesondere für Kraftfahrzeuge bekannt, die einen Mikroprozessor aufweisen, dem kontinuierlich die Meßwerte eines elektronischen Kompasses und eines Wegimpulsgebers zugeführt werden und der anhand der eingegebenen oder gespeicherten Daten den momentanen Standort des Kraftfahrzeuges bzw. dessen Fahrtroute kontinuierlich errechnet und auf einem Display die momentane Luftlinienentfernung und Richtung zum Zielort und gegebenenfalls weitere Symbole anzeigt. Diese Richtungsanzeige des Zielortes gibt jedoch nur die Himmelsrichtung wieder, in der der Zielort liegt, nicht jedoch werden der Straßenverlauf und geographische Gesichtspunkte berücksichtigt.

Bedingt Abhilfe schaffen solche Einrichtungen, bei­ spielsweise mit transparenten Digitizern bzw. Digita­ lisier-Tableaus, auf denen die gewünschte Fahrtroute und gegebenenfalls weitere Informationen eingezeich­ net werden, die dann später beim Navigationsvorgang auf einem Display angezeigt werden können. Das Dis­ play stellt dann beispielsweise einen stilisierten Landkartenausschnitt dar, in welchem ständig die mo­ mentane Position des Fahrzeugs eingeblendet wird. Diese Anzeigen sind jedoch während der Fahrt sehr schlecht vom Fahrer lesbar.

Es sind weiterhin Systeme bekannt, welche die Straßenzüge in digitalisierter Form auf einem ge­ eigneten Träger speichern können und - je nach Daten­ satz - dem Fahrer an jeder Kreuzung eine Abbiegeemp­ fehlung geben können. Beispielsweise können die Daten auf einer CD (Compact-Disc) abgelegt sein. Vor Errei­ chen einer Kreuzung wird dem Fahrer das stilisierte Symbol einer Kreuzung angezeigt, wobei in geeigneter Weise hervorgehoben wird, in welche Richtung der Fah­ rer abbiegen soll.

Das letztgenannte System hat jedoch den Nachteil, daß die Ermittlung der digitalisierten Daten sehr aufwen­ dig ist.

Vorteile der Erfindung

Das erfindungsgemäße Verfahren mit den Merkmalen des Hauptanspruches sowie die Vorrichtung mit dem in dem Anspruch 9 angegebenen Merkmalen haben demgegenüber den Vorteil, daß die ortsbezogenen Wegleitinformatio­ nen wie insbesondere die Abbiegehilfen an Kreuzungen rechtzeitig in einem bestimmten Abstand vor Erreichen der Bezugspunkte, zum Beispiel der Kreuzungen, ange­ zeigt werden, daß der Fahrer sich problemlos daran halten kann, etwa dadurch, daß er rechtzeitig die Spur wechselt. Insbesondere wird der Fahrer durch die Wegleit-Information nicht übermäßig abgelenkt. Schließlich schafft die vorliegende Erfindung ein ko­ stengünstiges Verfahren, bzw. eine kostengünstige Vorrichtung.

Durch die in den Unteransprüchen 2 bis 8 und den Un­ teransprüchen 10 bis 14 aufgeführten Maßnahmen sind vorteilhafte Weiterbildungen und Verbesserungen des im Hauptanspruch angegebenen Verfahrens und der in dem Anspruch 9 angegebenen Vorrichtung möglich.

Insbesondere gibt es verschiedene Möglichkeiten der Einstellung der Zeitversetzung, bzw. des Zeitab­ schnitts, der zwischen der auf einen konkreten Ort hinweisenden Wegleitinformation bzw. deren Anzeige und dem tatsächlichen Erreichen des betreffenden Punktes liegt. Zum einen kann diese Zeitversetzung fest vorgewählt werden und vorzugsweise 1 bis 30 Sekunden betragen; zum anderen kann die Zeitvorwahl auch dadurch variabel gestaltet werden, daß die Wegleitinformation in einem festgelegten Abstand des Kraftfahrzeuges vor dem nächsten Bezugspunkt auf dem gewünschten Fahrtweg abgegeben wird. Die Wegleit­ information wird also jeweils für solche Orte abgegeben, die die vorgegebene Wegstrecke vor dem tatsächlichen Ort, an dem sich das Kraftfahrzeug be­ findet, liegen. Dadurch erhält der Kraftfahrzeugfüh­ rer die Wegleitinformationen, zum Beispiel bereits 500 m vor einer Kreuzung und nicht erst dann, wenn er sich bereits unmittelbar im Kreuzungsbereich befindet.

Vorzugsweise kann der festgelegte Abstand auch linear mit zunehmender Fahrzeugmomentangeschwindigkeit wach­ sen. Wählt der Fahrer zum Beispiel einen Abstand von 500 m bei 50 km/h vor, so stellt sich nach der Wei­ terbildung des erfindungsgemäßen Verfahrens bei 70 km/h ein Streckenabstand von 700 m ein.

Um jedoch zu verhindern, daß dem Fahrer zum Beispiel bei zwei Kreuzungen, die in kurzem Abstand aufeinan­ der folgen, bereits die für die zweite Kreuzung vorgesehene Wegleitinformation angezeigt wird, wäh­ rend er sich noch auf dem Weg zur ersten Kreuzung be­ findet, wird vorzugsweise die Abgabe der zweiten Wegleitinformation so lange blockiert, bis der erste Bezugsort, die erste Kreuzung, passiert worden ist.

Die beste Wegleitinformations-Anzeige, die die ge­ ringste Aufmerksamkeit vom Fahrer erfordert, besteht in einem Richtungspfeil auf einem Display, der wei­ terhin vorzugsweise im primären Blickfeld des Fahrers abgebildet wird. Unter dem primären Blickfeld ver­ steht man das Blickfeld, das der Fahrer nur mit Au­ genbewegungen erfassen kann.

Vorteilhafterweise werden die Wegleitinformationen vom Fahrer auf einem transparenten Digitalisier-Ta­ bleau vor Fahrtantritt ebenso eingegeben, wie be­ zugsortgekoppelte weitere Informationen, wie z.B. Ge­ schwindigkeitsbegrenzungen und/oder Aufforderungen zu Zwischenstops.

Die Vorteile der Vorrichtungsmerkmale nach Unteran­ sprüchen 10 bis 14 ergeben sich in entsprechender Weise wie oben beschrieben.

Zeichnungen

Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in den Zeichnungen dargestellt und wird in der nachfolgenden Beschreibung näher erläutert.

Fig. 1 zeigt ein schematisches Blockdiagramm einer Vorrichtung zur Darstellung von Wegleit-Informationen auf einer ein Display 1 aufweisenden Anzeigeeinrich­ tung einer elektronischen Leit- und Orientierungsein­ richtung. Diese weist außerdem ein transparentes Ein­ gabe- bzw. Digitalisier-Tableau 2 zur Eingabe der ge­ wünschten Fahrtroute auf. Vorzugsweise am Rand dieses Digitalisier-Tableaus 2 ist ferner eine Eingabevor­ richtung 3 zur Eingabe fester Bezugsorte wie bestimm­ ter Kreuzungen und anderer Daten vorgesehen. Das Di­ gitalisier-Tableau 2 ist unmittelbar mit einer Steuereinheit 4 verbunden, über die Wegleitinforma­ tionen auf dem Display 1 angezeigt werden. Schließ­ lich sind in der Steuereinheit 4 noch eine Zeit- und/oder Wegeingabeeinrichtung 5 sowie eine Blockier­ einrichtung 6 vorgesehen. Die Blockiereinrichtung 6 empfängt Signale aus der Eingabevorrichtung 3.

In Fig. 2 ist das Display 1 deutlicher dargestellt; es weist einen gut erkennbaren Pfeil 7 auf, der die Wegleitinformation in Form einer Richtungsanzeige an­ gibt. Das Display 1 kann noch weitere vorzugsweise digitale Anzeigen 8 bis 10 aufweisen, etwa für die noch zum Zielort zurückzulegende Entfernung, die Him­ melsrichtung, in der der Zielort liegt, sowie der voraussichtlich noch benötigten Fahrtzeit zum Zielort.

Das erfindungsgemäße Verfahren bzw. die erfindungsge­ mäße Vorrichtung arbeiten folgendermaßen:

Unter das transparente Digitizer-Tableau 2 wird ein gewünschter Plan gelegt. Mit einem hier nicht darge­ stellten Digitalisierstift wird auf dem Plan die ge­ wünschte Route nachgefahren, wobei der Stift das Di­ gitalisier-Tableau berührt. Durch die Leit- und Orientiereinrichtung wird der von dem Digitalisier­ stift berührte Punkt auf dem Digitalisier-Tableau 2 automatisch erfaßt und in einem Speicher abgelegt. Ferner werden beim Nachfahren der Fahrtroute mittels des Digitalisierstifts verschiedene Eingaben, etwa durch Drücken von Tasten der Eingabevorrichtung 3 mitgespeichert. An der Zeit- und/oder Wegeingabe-Ein­ richtung 5 bestimmt der Fahrer durch Drücken entspre­ chender Tasten, um welche Zeit die Anzeige der orts­ bezogenen Wegleitinformation jeweils vorauseilen soll. Durch Betätigung der Blockiereinrichtung 6 kann der Fahrer gleichermaßen feste Bezugsorte eingeben, die erst passiert werden müssen, ehe die nächstfol­ gende Wegleitinformation auf dem Display 1 angezeigt wird.

Nach der Eingabe der genannten Informationen kann der Fahrzeugführer entlang der eingegebenen Route fahren.

Dabei erhält er stets auf dem Display 1 eine Fahrtrichtungsanzeige in Form eines Pfeiles 7, die ihm bereits vor Erreichen des nächsten Bezugspunktes, etwa einer Kreuzung oder einer Abzweigung, die einzu­ haltende Fahrtroute anzeigt. Hierdurch ist der Kraft­ fahrzeugführer in der Lage, bereits rechtzeitig seine Fahrweise auf den Abbiegevorgang einzustellen. Hat der Fahrer die betreffende Kreuzung passiert, so er­ scheint auf dem Display 1 die nächste Wegleitinforma­ tion für den nächsten Bezugspunkt.

Gleichzeitig mit der Anzeige des Wegrichtungs-Pfeiles 7 können auch noch weitere Anzeigen in digitaler oder analoger Form auf den Anzeigen 8 bis 10 erscheinen.

Selbstverständlich ist es auch möglich, daß der Fahr­ zeugführer während der Fahrt durch Betätigung der Zeit- und/oder Wegeingabe-Einrichtung 5 das Zeitmaß ändert, um das die Wegleitinformation dem tatsächli­ chen momentanen Ort des Kraftfahrzeugführers vor­ auseilt.

Claims (8)

1. Verfahren zur Darstellung von ortsbezogenen Wegleitinformationen, insbesondere auf einem vorzugs­ weise in Kraftfahrzeugen angeordneten Display einer elektronischen Leit- und Orientierungseinrichtung, die der Eingabe der gewünschten Fahrtroute und gege­ benenfalls weiterer Daten dient, dadurch gekenn­ zeichnet, daß die Wegleitinformationen in einem vor­ gebbaren Abstand von einem Bezugsort abgegeben wer­ den.

2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeich­ net, daß die Wegleitinformationen vorzugsweise 1 bis 30 s vor Erreichen des Bezugsorts abgegeben werden.

3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeich­ net, daß der vorgebbare Abstand linear von der momen­ tanen Fahrzeuggeschwindigkeit abhängt und mit zunehmender Fahrzeugmomentangeschwindigkeit wächst.

4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, da­ durch gekennzeichnet, daß die Darstellung der näch­ sten Wegleitinformation so lange blockiert wird, bis ein fest vorgegebener oder auch vorgebbarer Be­ zugsort, insbesondere eine Kreuzung oder Abzweigung, bei dessen bzw. bei deren Erreichen die vorherige Wegleitinformation noch notwendig ist, passiert ist.

5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, da­ durch gekennzeichnet, daß die Wegleitinformation in Form eines Richtungspfeiles auf einem Display abgege­ ben wird.

6. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeich­ net, daß das Display den Richtungspfeil im primären Blickfeld des Kraftfahrzeug-Fahrers abbildet.

7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, da­ durch gekennzeichnet, daß die Wegleitinformationen vom Fahrer auf einem transparenten Digitalisier-Ta­ bleau vor Fahrtantritt eingegeben werden.

8. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 7, da­ durch gekennzeichnet, daß der Fahrer vor Fahrtantritt bezugsortgekoppelte Informationen, insbesondere Geschwindigkeitsbegrenzungen und/oder Aufforderungen zu Zwischenstops als zusätzliche Wegleitinformationen eingibt.