DE3805604A1 - Schuhwerk, insbesondere wander- oder sportschuh - Google Patents
Schuhwerk, insbesondere wander- oder sportschuhInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf Schuhwerk, insbesondere Wander-
oder Sportschuhe, und betrifft insbesondere solches Schuhwerk
mit einem mit dem Schaftmaterial verbundenen Sohlenteil und
einer dieses in fußsohlenseitig überdeckenden Brandsohle, wobei ei
ner zur im Gebrauch nach unten weisenden Laufseite hin ge
schlossenen Vertiefung des Hackenbereiches des Sohlenteils
ein von der Brandsohle abgedecktes Polsterelement in Form
einer über ein Ventil mit Luft unter Überdruck befüllbaren
Blase angeordnet ist.
Bei solchem Schuhwerk hat man bisher die in aufgeblasenem
Zustand das Luftpolster bildende Blase in einer konvexen
Vertiefung des Hackenbereiches angeordnet, deren Tiefe so
bemessen ist, daß die Oberseite der druckluftgefüllten Blase
sich nach Art eines Kissens nach oben hin ins Schuhwerks
innere wölbt. Diese bekannten Ausführungen haben sich jedoch
nicht zuletzt deswegen nicht durchsetzen können, weil der
bei Benutzung auf diesem Luftkissen aufstehende Hacken des
Benutzers bei praktisch unvermeidlicher geringfügiger Außer
mittigkeit bezüglich des Tiefpunktes der Aufnahmevertiefung
im Hackenbereich des Sohlenteils zur Seite wegzugleiten und
an der Wandung der Aufnahmevertiefung hochzurutschen pflegt.
Dadurch wird der auf der Blase aufstehende Hacken noch weiter
in entgegengesetzter seitlicher Richtung verschoben, und es
pflegt zu einem labilen Endzustand zu kommen, bei dem unter
den statisch stützenden Aufstandspunkten des Hackens, nämlich
insbesondere dem Fersenbeinhöcker, kein oder allenfalls ein
sehr dünnes Luftpolster verblieben ist. Dieser unerwünschte
Zustand hat außer dem in der orthopädischen Fachwelt als
"Schwimmen" bezeichneten Bewegungsfreiheitsgrad für seitliche
Versatzbewegungen des Hackens auch noch den Nachteil, daß
bei heftigeren Schrittbewegungen mit entsprechendem Auftritt
impuls der durch den seitlich verschobenen Hauptteil des
Luftpolsters in entgegengesetzter Richtung seitlich verdrängte
Hacken durch den an dieser Stelle nur noch verhältnismäßig
dünnen Polsterbereich durchschlägt und es zu Auftreffbewe
gungen der Standbereiche des Hackens auf dem Boden der Auf
nahmevertiefung für die Luftpolsterblase mit den bekannten
Ermüdungserscheinungen kommt. Außerdem begünstigt erfahrungs
gemäß dieses labile Aufstandsverhalten des Hackens mit der
bei diesem bekannten Schuhwerk durch die Art der Ausbildung
der Luftpolsterung bedingten seitlichen Versatzbewegung
desselben ("Schwimmen") schädliche Torsionsbewegungen des
Fußgewölbe- und Mittelfußbereiches gegenüber dem Sprunggelenk
bereichs und unerwünschte Supination und/oder Pronation des
selben. Insgesamt werden hierdurch höchst ungünstige Abstüt
zungs- bzw. Auflageverhältnisse gerade im Fußgelenk bewirkt,
wo die gesamte Körperlast aufzufangen und strahlenförmig
auf einzelne Auflagerpunkte dadurch aufzuteilen ist, daß
die Einleitungsresultierende für die Körperlast in das Sprung
bein und von diesem in das Fersenbein um ein beträchtliches
vor dem Fersenbeinhöcker erfolgt und dadurch bezüglich des
Fußabstützungspunktes im Bereich des Fersenbeinhöckers von
dieser Körpergewichtsresultierenden ein erhebliches auf Biegung
bzw. Drehung wirkendes Kraftmoment aufgebracht wird. Die Folge
sind ungünstige Belastungen der die Subtalargelenke zusammen
haltenden Bänder, insbesondere des Pfannenbandes, und die
einzelnen Knochen des Fußgelenkes werden mit ihren sie zu
einer Einheit zusammenhaltenden Bändern im Verlauf der Bewegung
erheblichen dynamischen Beanspruchungen ausgesetzt, die auf
Durchfederung der Subtalargelenke und Spreizung der zugehörigen
Knochen derselben gegeneinander gerichtet sind und insbesondere
bei einem bereits ein Krankheitsbild aufweisenden Fuß schon
nach kürzester Zeit zu bis zur Erschöpfung mit extremer Schmerz
entwicklung gehenden Ermüdungserscheinungen zu führen pflegen.
Die aufgrund der bei diesem bekannten Schuhwerk mit
Druckluftpolsterung auftretenden labilen Abstützungsverhält
nisse pflegen erfahrungsgemäß bereits nach kurzer Zeit zu
einer ligamentären Schwäche zu führen, welche Anlaß zu Knick
fuß- und Knicksenkfußbildungen ist. Außerdem besteht durch
die bei diesem bekannten Schuhwerk aufgrund des durch relative
seitliche Versatzbewegungen des Fersenbeins gegenüber der
Luftpolsterungsblase erzeugten Aufstandes desselben auf einem
Polsterblasenbereich verhältnismäßig geringer Luftpolsterdicke
praktisch unvermeidbaren Trittstöße beim Durchschlagen des
Fersenbeins durch diesen die Gefahr von Reizungen desselben,
durch welche leicht die Bildung eines Fersensporns hervorgerufen
werden kann. Beide Erscheinungen sind die Ursache für recht
beträchtliches Schmerzgefühl des Benutzers.
Der Erfindung liegt somit die Aufgabe zugrunde, unter Vermei
dung der Nachteile bekannter Schuhwerksausführungen mit Luft
polsterungen im Hackenbereich mit einfachen und kostengünstigen
Mitteln Schuhwerk gattungsgemäßer Art so auszugestalten,
daß bei ihm nicht nur das gefürchtete "Schwimmen" des Fußes
und inbesondere des Fersenbereiches desselben in Form von
praktisch unkontrollierbaren aufgezwungenen dorsalen und medialen
Versatzbewegungen des Fersenbeinbereiches gegenüber dem Schaft
material und der Luftpolsterungsblase und die damit einherge
hende Beeinträchtigung des Abfangens von etwa normal zur
Laufseite des Sohlenteils gerichteten Trittstößen aufgrund
von zu geringer den Fersenbereich unterstützender Luftpolster
dicke mit den zugehörigen Ermüdungserscheinungen mit Schmerzge
fühl und Gefahren für Mißbildungen von Fersenbeinknochen
und/oder Fersengewebe, wie beispielsweise Hornhautbildungen
oder Hautabschürfungen od. dgl., wirkungsvoll vermieden und
den einzelnen Knochen des Fußknochengerüstes trotz der Mög
lichkeit von Versatz- und Spreizbewegungen derselben gegenein
ander unter Vermeidung schädlicher Torsionsbewegungen und
unerwünschter, weil aufgezwungener Supinations- und Pronations
erscheinungen die Möglichkeit für den natürlichen barfüßigen
Bewegungsabläufen weitestgehend entsprechende Durchfederungs-
und Spreizbewegungen bei weitestmöglicher Erhaltung der Funk
tionsfähigkeit der kurzen Fußmuskulatur belassen bleibt,
wobei im übrigen das Schuhwerk nicht nur ein besonders geringes
Eigengewicht aufweisen, sondern auch besonders einfach herzu
stellen und zu handhaben sein und dabei insgesamt eine ausge
zeichnete Wirtschaftlichkeit hinsichtlich Anschaffung und
Gebrauches desselben erzielt werden können soll.
Dies wird durch die Erfindung in überraschend einfacher und
wirtschaftlicher Weise dadurch erreicht, daß bei Schuhwerk
gattungsgemäßer Art die Blase gegen Relativbewegungen gegenüber
dem Sohlenteil in dorsaler und medialer Richtung unter der
Wirkung des auf ihr lastenden Gewichtes des Benutzers des
Schuhwerkes gesichert im Bereich unterhalb des Fersenbeinbal
kons mit einem Freiheitsgrad für Luftversatzbewegungen in
Zehenrichtung fixiert gehalten ist.
Dabei kann in weiterer zweckmäßiger Fortbildung der Erfindung
die Blase in einer in Zehenrichtung zur Fußgewölbeseite hin
nach oben auslaufenden Aufnahmevertiefung des Sohlenteils
angeordnet sein.
Als besonders zu bevorzugen hat es sich erwiesen, wenn gemäß
einer weiteren Fortbildung der Erfindung die Aufnahmevertiefung
des Sohlenteils für die Blase dorsale und/oder mediale Seiten
wände mit einer Steilheit von mindestens 45°, vorzugsweise
mindestens 60°, gegenüber der Lauffläche des Sohlenteils
aufweist. Hierdurch nämlich wird mit besonders einfachen
Mitteln überraschend eine Fixierung der Luftpolsterblase
in deren Arbeitsstellung unterhalb des Fersenbeinbalkons
des Benutzers erreicht, die nicht nur eine Gleitbewegung
der Luftpolsterblase gegenüber dem Hackenbereich des Sohlen
teils wirkungsvoll vermeidet, sondern überraschend auch das
unerwünschte Weggleiten der Luftpolsterblase ebenso wie die
unerwünschten Luftverschiebungen in dieser unter dem diese
belastenden Gewicht des Benutzers, das erfindungsgemäß über
den Bereich des Fersenbeinbalkons kraftmäßig in das Sohlen
teil eingeleitet wird, zur dorsalen oder medialen Seite hin
unterbindet. Dadurch kann es auch nicht zu seitlichen Bereichen
der Luftpolsterung kommen, deren Dicke nicht ausreicht, um
bei im Zuge der Geh- oder Laufbewegungen auftretenden Tritt
stößen ein Durchschlagen der Ferse bis auf den Boden der
Aufnahmevertiefung für die Luftpolsterblase zu verhindern.
Überraschend tritt nämlich bei der erfindungsgemäßen Schuhwerks
ausführung ein geradezu entgegengesetzter Effekt auf, indem
sich nämlich die dorsalen und medialen Randbereiche der Luft
polsterblase seitlich von dem diese hauptsächlich belastenden
Fersenbeinbalkonbereich herauszudrücken und eine Art Randwulst
um die Ferse herum zu bilden trachten, wodurch nicht nur
die Zentrierung des Fersenbeinbalkonbereichs in seiner natür
lichen Aufstandstellung auf der Luftpolsterblase (natürlich
unter Zwischenschaltung der diese überdeckenden Brandsohle,
die eine ausreichende Dehnfähigkeit besitzt) verbessert,
sondern auch die Flächenpressung an der Fersenoberfläche
in erwünschter Weise verringert und somit ingesamt den Unan
nehmlichkeiten bei herkömmlichen Schuhwerksausführungen gat
tungsgemäßer Art entgegengewirkt wird.
Einer weiteren Verbesserung der Zentrierung und Fixierung
der Luftpolsterblase gegenüber dem Sohlenteil dient eine
andere zweckmäßige Fortbildung, gemäß welcher die Aufnahme
vertiefung des Sohlenteils für die Blase einen konkav gewölbten
Boden aufweist.
Neben diesen günstigen Wirkungen erbringt die Erfindung auch
noch den weiteren Vorteil, daß die Möglichkeit geschaffen
ist, sowohl als Vorbeugemaßnahme als auch für die Behebung
bereits vorhandener Schäden des Fußknochengerüstes eine auf
die individuellen Abstützungsbedürfnisse für den Fuß des
Benutzers abgestimmte Fußgewölbeabstützung zum Einsatz zu
bringen, welche nicht nur die erwünschte Zuordnung der einzel
nen Fußknochen zueinander gewährleistet, sondern auch der
kurzen Fußmuskulatur die Möglichkeit beläßt, beim Geh- bzw.
Laufvorgang ohne eigene schädliche Druckbelastungen und sonstige
Beeinträchtigungen der eigenen Bewegungsfunktion einerseits
überhaupt die Tätigkeit bleiben zu können und andererseits
sich gerade durch ihre eigene Tätigkeit in stets steigendem
Maße zu kräftigen, und zwar dies dadurch, daß erfindungsgemäß
die Luftpolsterblase mit einem Freiheitsgrad für Luftversatzbe
wegungen in Zehenrichtung fixiert gehalten ist, wozu zweckmäßig
die Aufnahmevertiefung für diese in Zehenrichtung zur Fußgewöl
beseite hin nach oben auslaufend ausgebildet sein kann. Dies
bewirkt mit einfachsten und entsprechend wirtschaftlichen
Mitteln, daß zehenseitig vor dem Fersenbeinbalkon eine Abstüt
zung des Fußgewölbes wirksam wird, die jedoch elastisch nach
giebig ist und entsprechend den Knochen des Fußknochengerüstes
ebenso wie den Muskeln insbesondere der kurzen Fußmuskulatur
die Möglichkeit für weitestgehend naturgemäße Bewegungsabläufe
beläßt.
Ersichtlich unterstützen sich alle erfindungsgemäßen Maßnahmen
im Hinblick auf eine geeignet gepolsterte Abstützung des
Gewichtes des Benutzers unter möglichst weitgehend den natür
lichen barfüßigen Geh- und Laufverhältnissen angepaßten Bedin
gungen, bei denen schädliche Torsions-Bewegungen und/oder
aufgezwungene Supinations und/oder Pronationserscheinungen
wirkungsvoll vermieden werden.
Grundsätzlich kann die mit Luft unter Überdruck befüllbare
Blase zusätzlich zu ihrem Befüllungsventil ein separates
Ablaßventil aufweisen, bevorzugt wird jedoch eine Ausführung
der Erfindung, bei welcher das Ventil für die Befüllung der
Blase mit Luft unter Überdruck gleichzeitig als Ablaßventil
ausgebildet ist, indem sein unter dem in der Blase herrschenden
Luftdruck schließendes Ventilglied mechanisch, beispielsweise
durch Fingerdruck, gegen diesen Blaseninnendruck von seinem
Ventilsitz abhebbar ist. Dies kann in höchst einfacher und
wirtschaftlicher Weise dadurch erreicht werden, daß beispiels
weise preisgünstig am Markt verfügbare Fahrradschlauch- oder
Fußballblasen-Ventile zur Verwendung kommen.
In weiterer Ausgestaltung der Erfindung kann das Ventil für
die Befüllung der Blase mit Luft unter Überdruck eine Ausneh
mung des Materials des Sohlenteils durchgreifend an der Blasen
wandung festgelegt oder alternativ am Material des Sohlenteils
festgelegt und mittels einer Schlauchverbindung mit der Blase
koppelbar angeordnet sein.
Ein besonderer Schutz wird dem Ventil bei im übrigen einfacher
und preisgünstiger Herstellung des Sohlenteils dann vermittelt,
wenn es gemäß einer anderen Ausgestaltung der Erfindung in
einer rinnen- oder lochartigen Ausnehmung der die Aufnahmever
tiefung des Sohlenteils für die Blase begrenzenden Wandung
dieser Aufnahmevertiefung angeordnet ist.
Für den Fall der Verwendung von als Langnippelventil ausge
bildetem Ventil für die Befüllung der Blase mit Luft unter
Überdruck hat es sich ferner als besonders zweckmäßig erwiesen,
wenn dieses Ventil über eine einen Knickbereich aufweisende
Strömungsverbindung an die Blase angeschlossen und nach
Benutzung in schaftwandungsparallele Stellung abgeknickt
am Schaft oder in sohlenteilaußenoberflächenparallele Stellung
abgeknickt am Sohlenteil festlegbar ist. Die Festlegung des
Befüllungs- und gegebenenfalls kombinierten Befüllungs-Ablaß-
Ventils in Ruhestellung kann dabei mittels eines es übergrei
fenden Riemens, Bandes od. dgl. bewirkt werden, der bzw.
das in geeigneter Weise beispielsweise mittels einer Schnalle,
eines Druckknopfes oder eines Klettverschlusses od. dgl. das
in Ruhestellung abgeknickte Ventil übergreifend mit seinem
freien Ende am Schaft bzw. Sohlenteil festlegbar ist. Anderer
seits kann der Schaft oder aber auch das Sohlenteil eine
Tasche od. dgl. aufweisen, in welche das Ventil in abgeknickter
Ruhestellung einschiebbar und bis zu seiner nächsten Betätigung
verwahrbar ist.
Grundsätzlich kann im Rahmen der Erfindung ein Befüllungsventil
von Mund aus mit Luft unter Überdruck beschickt werden, jedoch
pflegte dies außer den auftretenden Unannehmlichkeiten aufgrund
mangelnder Hygiene mit einigen Schwierigkeiten behaftet zu
sein, wenn der das betreffende Ventil tragende Schuh oder
Stiefel sich bereits in angezogenem Zustand am Fuß befindet.
Aus diesem Grunde wird das Aufblasen der Luftpolsterblase
über das zugeordnete Befüllungsventil mittels einer an dieses
ankuppelbaren Handpumpe, beispielsweise einer üblichen Fahrrad
pumpe, mittels eines Blasbalges wie etwa eines für das Aufbla
sen von Faltbooten od. dgl. üblichen Trittbalges, mittels
eines Kompressors mit geeignetem Reduzierventil oder einer
Gasflasche oder -patrone bevorzugt. Entsprechend ist das
Einlaufmundstück des Befüllungsventils anschlußbereit aus
gebildet.
In manchen Fällen kann es sich jedoch als zu bevorzugen erwei
sen, wenn gemäß einer anderen Weiterbildung der Erfindung
dem Ventil für die Befüllung der Blase mit Luft unter Überdruck
eine ventilfest angeordnete handbetätigbare Pumpe zugeordnet
ist. Hierbei kann es sich um sogenannte Ringwulstpumpen handeln.
Bevorzugt kann dabei das Ventil innerhalb der Pumpe angeordnet
sein.
Im folgenden wird die Erfindung anhand eines bevorzugten
Ausführungsbeispiels, das in den Zeichnungen schematisch
dargestellt ist, rein beispielsweise näher beschrieben.
Dabei zeigt
Fig. 1 eine Draufsicht auf ein Sohlenteil eines Sportschuhs
oder -stiefels nach der Erfindung,
Fig. 2 einen Teilschnitt längs Linie II-II gemäß Fig. 1,
und
Fig. 3 einen Schnitt längs Linie III-III gemäß Fig. 1.
Ohne daß das in Fig. 1 mit 1 angedeutete Schuhwerk nach
der Erfindung vollständig dargestellt wäre, ist ersichtlich,
daß das beispielsweise aus oder unter Verwendung von Kunst
stoffmaterial erstellte Sohlenteil 2 beispielsweise durch
Kleben oder Anvulkanisieren mit dem nicht näher dargestellten
Schaft allseitig fest verbunden ist.
Das Sohlenteil 2 weist in seinem Hackenbereich 3 eine Aufnahme
vertiefung 4 für eine mit Luft unter Überdruck befüllbare
Blase 6 auf. Die Aufnahmevertiefung 4 ist mit einem konkav
gewölbten Boden und eine Neigung mit einer Steilheit n von
mindestens 45°, vorzugsweise 60° oder mehr, gegenüber der
Lauffläche 11 des Sohlenteils 2 aufweisenden zwar dargestell
ten, nicht jedoch näher bezeichneten Seitenwänden ausgestattet.
Wie aus insbesondere Fig. 1 und 2 ersichtlich, ist die Luft
polsterblase 6, deren Innerem 5 über ein Ventil 7 Luft unter
Überdruck zuführbar ist, unterhalb des Fersenbeinbalkons
des Benutzers des Schuhwerks 1 angeordnet, und die sie aufneh
mende Vertiefung 4 des Hackenbereiches 3 des Sohlenteils
2 verjüngt sich in Zehenrichtung A so nach oben, daß die
mit Luft unter Überdruck befüllte Blase 6 auch den Bereich
zehenseitig vor dem Fersenbeinbalkon, das heißt den sprungge
lenknahen Bereich des Mittelfußgewölbes, elastisch abstützt.
Wie insbesondere aus Fig. 1 und 3 zu entnehmen, ist die
dorsale Seitenwandung der Aufnahmeausnehmung 4 für die Luft
polsterblase 6 mit einer lochartigen Ausnehmung 12 versehen,
durch die ein beim dargestellten Ausführungsbeispiel als
Langnippelventil ausgebildetes Befüllungsventil 7, das an
der Blase 6 festgelegt ist, so hindurchgreift, daß es von
außen mittels beispielsweise einer Handpumpe, eines Blase
balges oder in anderer geeigneter Weise mit Luft unter Über
druck beschickbar ist, die dann ins Blaseninnere 5 eintritt
und die Blase 6 aufbläht. Statt eines solchen Langnippelventils
kann auch jedes andere als Belüftungsventil geeignete Ventil
Verwendung finden. Hervorzuheben ist, daß das Ventil 7 gleich
zeitig als Ablaßventil ausgebildet ist, indem es ein Ventil
glied aufweist, das unter der Wirkung des im Blaseninneren
herrschenden Luftdruckes nach außen hin schließt, jedoch
durch mechanische Krafteinwirkung, beispielsweise durch
Fingerdruck, entgegen dem Blaseninnendruck von seinem Ventil
sitz abgehoben werden kann, so daß unter Druck stehende
Luft aus dem Blaseninneren 5 entweichen kann, um die Blase
6 weicher zu gestalten oder ganz zu entleeren.
In Fig. 1 ist angedeutet, daß das als Langnippelventil ausge
bildete Ventil 7 einen Knickbereich 8 aufweist, mittels
dessen es in schaftwandungsparallele Ruhestellung abknickbar
und am Schaft mittels einer Zunge festlegbar ist, welche
die überwiegende Länge dieses Knickbereiches des Ventils
7 übergreifend mit ihrem freien Ende mittels eines Druck
knopfes oder eines Klettverschlusses od. dgl. auf der Außen
seite des Stiefelschaftes festlegbar ist. Das Ventil 7 kann
aber auch so ausgebildet und angeordnet sein, daß es in sohlen
teilaußenseitenparallele Ruhestellung abgeknickt und mittels
der in Fig. 1 schematisch dargestellten Zunge 9 in dieser
am Sohlenteil 2 festgelegt werden kann, indem deren freies
Ende mittels eine Druckknopfes oder eines Klettverschlusses
od. dgl. auf der Außenseite des Sohlenteils 2 festlegbar
ist.
Beim dargestellten Ausführungsbeispiel ist die mit Luft
unter Überdruck zu versorgende Blase 6 anhand von stiefel
fremden Mitteln, wie beispielsweise einer Fahrrad- oder
Fußballpumpe, eines Blasebalges, eines reduzierventilbe
stückten Kompressors, einer Druckluftflasche bzw. -patrone
od. dgl., mit Druckluft befüllbar. Ohne daß dies dargestellt
wäre, können aber auch befüllungsventil- und damit stiefel
feste handbetätigbare Pumpen zur Verwendung kommen, wobei
dann zweckmäßig das betreffende Ventil innerhalb der Pumpe
angeordnet sein kann. Solche Pumpen sind als sogenannte
Ringwulstpumpen bekannt und können entweder stiefelschaft
materialfest oder aber luftpolsterblasenfest angeordnet
und im letzteren Fall innerhalb einer entsprechenden Ausneh
mung des Stiefelschaftmaterials untergebracht sein.
In Fig. 2 und 3 ist ferner die Luftpolsterblase 6 auf
deren fußnaher Seite überdeckende Brandsohle 10 dargestellt,
die in Fig. 1 der besseren Übersichtlichkeit wegen weggelassen
worden ist. Diese Brandsohle 10 ist aus Material erstellt,
das eine für Anpassungen an die druckluftbedingten Auswöl
bungen der Luftpolsterkammer 6 ausreichende Elastizität
aufweist.
Durch die erfindungsgemäße Einbettung der Luftpolsterblase
6 in eine erfindungsgemäß ausgebildete, im Hackenbereich
3 des Sohlenteils 2 angeordnete Aufnahmevertiefung 4 ist
die Luftpolsterblase 6 gegen seitliche Verschiebung quer
zur Richtung A zuverlässig gesichert und bietet dem Fuß,
den sie im Bereich des Fersenbeinbalkons und der sich
an diesen in Zehenrichtung anschließenden Fußgewölbebereiche
abstützt, keine Möglichkeit für seitliche Versatzbewegungen
quer zur Richtung A, und zwar dies überraschend auch dann
nicht, wenn der Fuß nicht ganz mittig bezüglich der Polster
blasenbreite zum Aufstand kommt. Es hat sich gezeigt, daß
weder der Fuß auf der Luftblasenpolsterung seitlich abgleitet
noch es zu seitlichen Luftverschiebungen in dieser kommt,
welche die Ursache für seitliche Versatzbewegungen des Fußes
in Dorsal- oder Medialrichtung sein könnten. Gleichzeitig
ist zuverlässig auch ein Durchschlagen des fersenhöckernahen
Bereichs des Fußknochengerüstes auf den Boden der Aufnahmever
tiefung 4 für die Luftpolsterblase 6 zuverlässig ausgeschlos
sen und dadurch die gefürchteten Ermüdungserscheinungen
und/oder Fußschäden vermieden.
Obgleich die Erfindung lediglich anhand eines bevorzugten
Ausführungsbeispiels dargestellt und beschrieben worden
ist, ist sie nicht auf dieses beschränkt, vielmehr stehen
dem Fachmann vielfältige Möglichkeiten offen, sie durch
andere Kombination ihrer Merkmale oder deren Austausch gegen
gleichwertige Mittel an die jeweiligen material- und produk
tionsmäßigen Gegebenheiten und/oder die Forderungen des
jeweiligen Einsatzfalls anzupassen, ohne dadurch den Rahmen
der Erfindung zu verlassen.
Claims (11)
1. Schuhwerk, insbesondere Wander- oder Sportschuh, mit einem
mit dem Schaftmaterial verbundenen Sohlenteil und
einer dieses fußsohlenseitig überdeckenden Brandsohle,
wobei in einer zur im Gebrauch nach unten weisenden
Laufseite hin geschlossenen Vertiefung des Hackenbereiches
des Sohlenteils ein von der Brandsohle abgedecktes Polster
element in Form einer über ein Ventil mit Luft unter
Überdruck befüllbaren Blase angeordnet ist, dadurch
gekennzeichnet, daß die Blase (6) gegen Relativbewegungen
gegenüber dem Sohlenteil (2) in dorsaler und medialer
Richtung unter der Wirkung des auf ihr lastenden Gewichtes
des Benutzers des Schuhwerks (1) gesichert im Bereich
unterhalb des Fersenbeinbalkons mit einem Freiheitsgrad
für Luftversatzbewegungen in Zehenrichtung (A) fixiert
gehalten ist.
2. Schuhwerk nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
die Blase (6) in einer in Zehenrichtung (A) zur Fußge
wölbeseite hin nach oben auslaufenden Aufnahmevertiefung
(4) des Sohlenteils (2) angeordnet ist.
3. Schuhwerk nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
daß die Aufnahmevertiefung (4) des Sohlenteils (2)
für die Blase (6) dorsale und/oder mediale Seitenwände
mit einer Steilheit (n) von mindestens 45°, vorzugsweise
mindestens 60° gegenüber der Lauffläche (11) des Sohlen
teils (2) aufweist.
4. Schuhwerk nach einem der vorhergehenden Ansprüche, da
durch gekennzeichnet, daß die Aufnahmevertiefung (4)
des Sohlenteils (2) für die Blase (6) einen konkav ge
wölbten Boden aufweist.
5. Schuhwerk nach einem der vorhergehenden Ansprüche, da
durch gekennzeichnet, daß das Ventil (7) für die Befüllung
der Blase (6) mit Luft unter Überdruck gleichzeitig
als Ablaßventil ausgebildet ist, indem sein unter dem
in der Blase (6) herrschenden Luftdruck schließendes
Ventilglied mechanisch, beispielsweise durch Fingerdruck,
gegen diesen Blaseninnendruck von seinem Ventilsitz
abhebbar ist.
6. Schuhwerk nach einem der vorhergehenden Ansprüche, da
durch gekennzeichnet, daß das Ventil (7) für die Be
füllung der Blase (6) mit Luft unter Überdruck eine
Ausnehmung (12) des Materials des Sohlenteils (2) durch
greifend an der Blasenwandung festgelegt ist.
7. Schuhwerk nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch
gekennzeichnet, daß das Ventil (7) für die Befüllung
der Blase (6) mit Luft unter Überdruck am Material des
Sohlenteils (2) festgelegt und mittels einer Schlauchver
bindung mit der Blase (6) koppelbar angeordnet ist.
8. Schuhwerk nach einem der vorhergehenden Ansprüche, da
durch gekennzeichnet, daß das Ventil (7) für die Befüllung
der Blase (6) mit Luft unter Überdruck in einer rinnen-
oder lochartigen Ausnehmung (12) der die Aufnahmevertie
fung (4) des Sohlenteils (2) für die Blase (6) begrenzenden
Wandung dieser Aufnahmevertiefung (4) angeordnet ist.
9. Schuhwerk nach einem der Ansprüche 5 bis 7 mit als Lang
nippelventil ausgebildetem Ventil für die Befüllung
der Blase mit Luft unter Überdruck, dadurch gekennzeich
net, daß das Ventil (7) über eine einen Knickbereich
aufweisende Strömungsverbindung (8) an die Blase (6)
angeschlossen und nach Benutzung in schaftwandungsparallele
Stellung abgeknickt am Schaft oder in sohlenteilaußenober
flächenparallele Stellung abgeknickt am Sohlenteil (2)
festlegbar ist.
10. Schuhwerk nach einem der vorhergehenden Ansprüche, da
durch gekennzeichnet, daß dem Ventil (7) für die Befüllung
der Blase (6) mit Luft unter Überdruck eine ventilfest
angeordnete handbetätigbare Pumpe zugeordnet ist.
11. Schuhwerk nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet,
daß das Ventil (7) innerhalb der Pumpe angeordnet ist.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19883805604 DE3805604A1 (de) | 1988-02-24 | 1988-02-24 | Schuhwerk, insbesondere wander- oder sportschuh |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19883805604 DE3805604A1 (de) | 1988-02-24 | 1988-02-24 | Schuhwerk, insbesondere wander- oder sportschuh |
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Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE3805604A1 true DE3805604A1 (de) | 1989-09-07 |
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DE19883805604 Ceased DE3805604A1 (de) | 1988-02-24 | 1988-02-24 | Schuhwerk, insbesondere wander- oder sportschuh |
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