DE3805539A1

DE3805539A1 - Tuerbetaetigungseinrichtung fuer schienenfahrzeuge

Info

Publication number: DE3805539A1
Application number: DE3805539A
Authority: DE
Inventors: Heinrich Vogelsang; Horst Goldbach; Gerd Spindler; Werner Ortmann
Original assignee: Kiekert AG
Current assignee: IFE INDUSTRIE-EINRICHTUNGEN FERTIGUNGS-AKTIENGESEL
Priority date: 1988-02-23
Filing date: 1988-02-23
Publication date: 1989-08-31

Description

Die Erfindung betrifft eine Türbetätigungseinrichtung für Schienenfahrzeuge mit je einer in der Karosserie untergebrach ten Innen- und Außenarmatur mit Griffklappe, die über Bowden züge das Türschloß entriegelt.

Derartige Türbetätigungseinrichtungen werden insbesondere in Verbindung mit Schwenkschiebetüren bei Fernzügen eingesetzt. Sie müssen gegen Fehlfunktion besonders abgesichert sein. Bei Hochgeschwindigkeitszügen kommt die Forderung hinzu, daß nicht nur die Tür, sondern auch die in der Karosserie untergebrachten Betätigungseinrichtungen völlig abgedichtet sein müssen.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, mit wenigen Bauteilen eine betriebssichere Betätigungseinrichtung zu schaffen, deren Bedienteile gegeneinander entkoppelt und bei bestimmten Fahr zuständen unwirksam sind.

Diese Aufgabe wird mit den im Kennzeichen angegebenen Merkmalen gelöst.

Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird anhand von Fig. 1-5 der Zeichnung erläutert.

Fig. 1 zeigt eine Draufsicht auf die Innenarmatur,

Fig. 2 einen Längsschnitt entlang der Linie A-A,

Fig. 3 einen Querschnitt entlang der Linie B-B,

Fig. 4 eine Rückansicht der Innenarmatur,

Fig. 5 eine Seitenansicht der Innenarmatur.

Einander entsprechende Teile sind mit den gleichen Bezugs zeichen versehen.

In Fig. 1 ist mit 1 die vorzugsweise aus Leichtmetallguß be stehende Grundplatte bezeichnet, in die Drucktaster 2 und 3 eingesetzt sind. Der Drucktaster 2 leitet die Öffnung der Tür ein, der Drucktaster 3 die Schließung. Dies gilt aber nur, wenn die Taster vom Steuerstand aus aktiviert sind.

Darüber hinaus kann der Zugführer alle Türen gemeinsam schließen.

Eine Griffmulde 1 a nimmt eine Griffklappe 4 auf, die über eine Welle 5 am oberen Rand schwenkbar gelagert ist. Mit dem linken Ende der Welle ist eine erste Segmentscheibe 6 verstemmt. Auf der Welle 5 ist daneben eine zweite Segmentscheibe 7 drehbar gelagert. Die Platte 1 wird über angeformte Schraubenlöcher 1 b mit der Karosserie verbunden.

Aus dem Schnittbild nach Fig. 2 erkennt man die Form der Griff mulde 1 a und den Aufbau der Griffklappe 4. Im ausgeklappten Zu stand ist sie strichpunktiert angedeutet. Die Welle 5 ist im Bereich der Klappe als Vierkant ausgebildet, um die Verdrehungs sicherheit zu gewährleisten.

Fig. 3 zeigt einen Querschnitt entlang der Linie B-B in Fig. 1. Man erkennt im Schnitt die Griffmulde 1 a, die Griffklappe 4 und die Segmentscheiben 6 und 7. Die Welle 5 ist links und rechts in der Griffmulde 1 a gelagert. Die Lager sind durch O-Ringe 8 und 9 abgedichtet, so daß die beschriebenen Armaturen ohne weiteres in druckdichten Hochgeschwindigkeitszügen eingesetzt werden können.

Die Segmentscheibe 7 trägt im oberen Bereich einen kleinen Druckluftzylinder 10, dessen Kolbenstange 10 a im ausgefahrenen Zustand in ein Langloch 6 a der Segmentscheibe 6 hineinragt.

In Fig. 4 erkennt man, daß die Segmentscheibe 7 zwei Bolzen 11, 12 zur Befestigung von Bowdenzügen trägt. Mit 13 ist eine Zug feder bezeichnet, die durch die Scheibe 7 hindurch an der Scheibe 6 angreift und diese zusammen mit der Griffklappe 4 in Ruhestellung hält. Über dem Zylinder 10 ist der Druckluft anschluß 10 a sichtbar.

Aus Fig. 5 ergibt sich die Form der Segmentscheiben 6 und 7. In das tangentiale Langloch 6 a ragt die Kolbenstange 10 b des Druckluftzylinders 10. Mit der Scheibe 7 sind die Bowdenzüge 14 und 15 verbunden, deren verstellbare Hüllrohre 16 und 17 über Winkel 18 und 19 am Gehäuse 1 befestigt sind. Zugfedern 13 und 20 halten die Segmentscheiben 6 und 7 in der dargestellten Position. Der Bowdenzug 14 führt zur Drehfalle der Tür, der Zug 15 zur tieferliegenden Außenarmatur.

Die beschriebene Türbetätigungseinrichtung wird nur in Notfällen oder vom Servicepersonal benutzt. Sie hat folgende Wirkungsweise: Durch das Ziehen an der inneren Griffklappe wird die Segment scheibe 6 nach unten geschwenkt. Bei ausgefahrener Kolbenstange 10 b wird die Segmentscheibe 7 unmittelbar mitgenommen, so daß der daran befestigte Bowdenzug 14 die Türfalle entriegelt. Dabei verbleibt die Griffklappe der Außenarmatur in Ruhestellung. Zieht ein auf dem Bahnsteig stehender Fahrgast an der Griff klappe der Außenarmatur, wird der Bowdenzug 15 nach unten be wegt. Er nimmt an der Innenarmatur die Segmentscheibe 7 und da mit den Bowdenzug 14 mit: Die Türfalle wird entriegelt. Die Segmentscheibe 6 verbleibt in ihrer durch die Feder 20 ge gebenen Ruhelage, denn die Kolbenstange 10 b kann sich in dem Langloch 6 a frei bewegen. Folglich wird die innere Griffklappe nicht mitbewegt, wenn die äußere betätigt wird.

Da während der Fahrt die Entriegelung der Tür vom Innenraum aus verhindert werden muß, wird auf den Zylinder 10 ein Steuerdruck gegeben, der die Kolbenstange 10 b zurückzieht. Hierdurch werden die Segmentscheiben 6 und 7 entkoppelt. Die Betätigung der inneren Griffklappe während der Fahrt bleibt ohne Wirkung, weil die Segmentscheibe 6 frei an der Scheibe 7 vorbeilaufen kann. Entsprechendes gilt für die Außenarmatur.

Der eine Türöffnung verhindernde Steuerdruck wird aufgebaut, so bald sich der Zug in Bewegung setzt. Der Druck bleibt beim Ab bremsen bestehen, bis die Geschwindigkeit kleiner als 5 km/h ist. Sollte der Steuerdruck durch eine technische Störung aus fallen, wird der Zug automatisch abgebremst.

Die Innen- und Außenarmatur werden am Türportal in die Karosse riewand eingebaut. Die Versetzung in der Vertikalen richtet sich nach dem Höhenunterschied zwischen Bahnsteig und dem Fahrzeug fußboden.

Bezugszeichenliste:

1 Grundplatte
1 a Griffmulde
1 b Schraubenlöcher
2, 3 Drucktaster
4 Griffklappe
5 Welle
6 erste Segmentscheibe
7 zweite Segmentscheibe
8, 9 O-Ringe
10 Druckluftzylinder
10 a Druckluftanschluß
10 b Kolbenstange
11, 12 Bolzen
13 Zugfeder
14, 15 Bowdenzüge
16, 17 Hüllrohre
18, 19 Winkel
20 Zugfeder

Claims

1. Türbetätigungseinrichtung für Schienenfahrzeuge mit je einer in der Karosserie untergebrachten Innen- und Außen armatur mit Griffklappe, die über Bowdenzüge das Türschloß entriegelt, dadurch gekennzeichnet,
daß die Griffklappe (4) der Innen armatur über eine Welle (5) mit einer ersten Segmentscheibe (6) verbunden ist, die ein tangentiales Langloch (6 a) auf weist,
daß auf der Welle (5) eine zweite Segmentscheibe (7) gela gert ist, die einen Druckluftzylinder (10) trägt, dessen Kolbenstange (10 a) in das Langloch (6 a) der ersten Segment scheibe (6) eingreift,
und daß an der zweiten Segmentscheibe (7) ein zum Türschloß führender Bowdenzug (14) und ein zur Außenarmatur führender Bowdenzug (15) gelagert sind.

2. Türbetätigungseinrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekenn zeichnet, daß der Druckluftzylinder (10) eine Feder auf weist, die die Kolbenstange (10 a) im drucklosen Zustand in das Langloch (6 a) der ersten Segmentscheibe (6) einfährt.

3. Türbetätigungseinrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekenn zeichnet, daß die tieferliegende Außenarmatur ebenfalls eine Griffklappe, eine Welle, eine erste und zweite Segment scheibe und einen Druckluftzylinder aufweist und daß der Bowdenzug (15) mit der zweiten Segmentscheibe verbunden ist.

4. Türbetätigungseinrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekenn zeichnet, daß die Lager der Welle (5) in der Griffmulde mit zwei abdichtenden O-Ringen (8, 9) versehen sind.

5. Türbetätigungseinrichtung nach Anspruch 1-4, dadurch gekennzeichnet, daß die Innen- und Außenarmatur zusätzlich Druckknöpfe (2, 3) aufweist, die Türbetätigungsbefehle an den Steuerstand weitergeben.

6. Türbetätigungseinrichtung nach Anspruch 1-4, dadurch gekennzeichnet, daß die Segmentscheiben (6, 7) und damit auch die Griffklappe (4) durch Zugfedern (13, 20) in ihrer Ruhestellung gehalten werden.