DE3804220A1 - Beschleunigungsaufnehmer - Google Patents
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Description
Die Erfindung geht aus von einem Beschleunigungsaufnehmer nach der
Gattung des Anspruchs 1. Bei derartigen, bekannten zweidimensional
wirkenden Beschleunigungsaufnehmern wird ein Feder-Masse-System ver
wendet. Aufgrund der Auslenkung der Masse unter dem Einfluß der Be
schleunigungskraft gegen die Kraft der Feder kann die momentane Be
schleunigung in zwei Richtungen bestimmt werden. Dabei wird meist
mit Hilfe eines Dauermagneten ein Hall-Sensor ausgelöst, bei dem
aber eine präzise mechanische Justierung der Nullstellung gewähr
leistet sein muß. Ferner ist bei nur in einer Richtung wirkenden Be
schleunigungsaufnehmern eine Fixierung der Masse mit Hilfe eines Ma
gneten bekannt.
Der erfindungsgemäße Beschleunigungsaufnehmer mit den kennzeichnen
den Merkmalen des Anspruchs 1 hat demgegenüber den Vorteil, daß er
einfach und preisgünstig baut. Auf einfache Weise wird mit Hilfe des
Magneten die mechanische Nullstellung des zweidimensional wirkenden
Aufnehmers, d.h. die Ausgangsposition der seismischen Masse (z.B.
eine Kugel) justiert. Die Anzugskraft auf die Kugel in der Ausgangs
position ist richtungsunabhängig. Da die Kugel frei in der Ebene
beweglich ist, kann der Beschleunigungsaufnehmer die Beschleunigung
in allen Richtungen der Ebene aufnehmen. Weiter ist die Reibung der
Kugel auf der Platte gegenüber der Reibung in einem Rohr wesentlich
geringer. Gegen vertikale Stöße, wie sie z.B. bei Fahrten durch
Schlaglöcher oder sonstigen Unebenheiten der Fahrbahn auftreten kön
nen, ist der Aufnehmer nahezu unempfindlich. Wird zur Justierung und
Fixierung der Kugel ein Elektromagnet verwendet, so ist die An
zugskraft beliebig einstellbar und leicht zu überwachen. Da die
Sensoren in einer Wheatstone′schen oder einer Differential-Schaltung
verschaltet sind, so ist der Aufnehmer gegenüber alterungs-,
temperatur- und betriebsspannungsbedingten Störungen nahezu
unabhängig.
Durch die in den Unteransprüchen aufgeführten Maßnahmen sind vor
teilhafte Weiterbildungen des im Anspruch 1 angegebenen Beschleuni
gungsaufnehmers möglich.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung darge
stellt und in der nachfolgenden Beschreibung näher erläutert. Es
zeigen die
Fig. 1 einen Längsschnitt durch einen Beschleunigungs
aufnehmer in Grundstellung,
Fig. 2 einen Längsschnitt durch einen
Beschleunigungsaufnehmer in Auslösestellung und
Fig. 3 eine Drauf
sicht mit einer Schaltungsanordnung der Sensoren.
In Fig. 1 ist mit 10 das topfförmige Gehäuse eines Beschleunigungs
aufnehmers 11 bezeichnet, das mit einer Platte 12 abgeschlossen ist.
Das Gehäuse 10 und die Platte 12 bestehen aus einem dia- oder para
magnetischen Material. Zentrisch in der Mitte des Bodens 13 des Ge
häuses 10 befindet sich eine als seismische Masse dienende ferroma
gnetische Kugel 14, die von einem unter dem Boden 13 angeordneten
Permanentmagneten 15 in der Grundstellung fixiert wird. Das Magnet
feld 16 des Permanentmagneten 15 polarisiert die Kugel 14 und hält
somit diese in der Grundstellung fest. Der Durchmesser der Kugel 14
ist geringfügig kleiner als die Höhe des Gehäuses 10. An der Außen
wand des Gehäuses 10 befinden sich vier im Abstand von 90° zueinan
der angeordnete induktionsempfindliche Sensoren 17, 18, 19, 20. Je
weils zwei diametral gegenüberliegende Sensoren 17, 18 bzw. 19, 20
sind in einer Differentialschaltung verschaltet, d.h. ihre Signale
werden je einem Subtrahierer 23 bzw. 24 zugeführt. Die Sensoren 17
bis 20 können aber auch in einer sogenannten Wheatstone′schen Schal
tung verschaltet sein.
Wirkt auf die Kugel 14 eine Beschleunigung a in Richtung des Pfeils
24 ein, d.h. ist in der Ebene des Bodens 13 oder parallel dazu eine
Kraft wirksam, so wird die Kugel 14 aufgrund der Trägheitskraft in
die entgegengesetzte Richtung zur Wand des Gehäuses 10 hin bewegt.
Dabei wird das Magnetfeld 16, wie aus Fig. 2 ersichtlich, in Rich
tung der Bewegung der Kugel 14 verformt. Dies bewirkt eine Änderung
der Verteilung des Magnetfelds 16 in der Ebene, die von den Sensoren
17, 18, 19, 20 aufgenommen wird. Aus Fig. 3 ist ersichtlich, daß
jede beliebige Beschleunigungsrichtung detektiert werden kann, weil
sie sich in die jeweiligen Koordinaten a x und a y aufspaltet. Da
bei ist die x-Achse die Verbindungslinie der Sensoren 19, 20 und die
y-Achse die Verbindungslinie der Sensoren 17, 18. Die Koordinaten
a x und a y können über Spannung oder Frequenz der an den Sensoren
abgegriffenen Signale definiert werden. Da die Sensoren 17, 18 bzw.
19, 20 jeweils in eine Differentialschaltung verschaltet sind, kann
auch zugleich die Richtung der momentanen Beschleunigung a bestimmt
werden. Wird dabei, wie aus Fig. 2 ersichtlich, die Kugel 14 zum
Sensor 20 hin bewegt, so wird das Signal S 2 im Sensor 20 vergrö
ßert, während das Signal S 1 im Sensor 19 gleichzeitig um denselben
Betrag verkleinert wird. Werden die Signale S 1 und S 2 der beiden
Sensoren 19, 20 im Subtrahierer 24 subtrahiert, so erhält man die
Komponente a x der Beschleunigung in Richtung der x-Achse und über
dessen Verhältnis zur a y -Komponente auch Rückschlüsse auf die
Richtung der Beschleunigung. Durch diese Differentialschaltung der
Sensoren lassen sich auch alters-, temperatur- und betriebsspan
nungsbedingte Störungen eliminieren. Mit Hilfe des Beschleunigungs
aufnehmers ist sowohl eine analoge als auch eine digitale Signalauf
nahme bei höherer Integrationsstufe des Aufbaus möglich. Dadurch
kann die Mikrocomputertechnik verwendet werden. Ist das Gehäuse aus
Keramik oder aus einem monolithischen Kristall hergestellt, so kön
nen sowohl die mechanischen als auch die elektronischen Komponenten
in einen integrierten Baustein eingebaut werden.
Wird statt des Permanentmagneten 15 ein Elektromagnet verwendet, so
ist das Magnetfeld 16 leicht der gewünschten Signalaufnahme anpaß
bar. Mit Hilfe des Elektromagneten kann die Stärke des Magnetfeldes
16 jederzeit veränderbar eingestellt werden, so daß der vorgegebene
Meßbereich des Beschleunigungsaufnehmers leicht einstellbar ist.
Auch kann der Meßbereich des Aufnehmers durch eine Veränderung der
Masse oder des Materials, d.h. der Permeabilitätszahl der Kugel,
verändert werden.
Als Sensoren 17 bis 20 können alle aus dem Stand der Technik be
kannten induktiv arbeitenden Sensoren verwendet werden. Besonders
vorteilhaft eignen sich hierzu aber Hall-Sensoren.
Bekanntlich weist die Kugel 14 bedingt durch die Rüttelbewegungen
während des Fahrens oder durch das Ausschwingen nach der Auslenkung
sogenannte Eigenschwingungen auf, die die Messung stören könnten. Um
das zu dämpfen, ist das Gehäuse 10 mit einer Flüssigkeit 25 mit ho
her Viskosität gefüllt, die die Eigenschwingungen der Kugel 14
dämpft. Auch können die Eigenschwingungen der Kugel 14 durch Wirbel
ströme gedämpft werden. Hierzu ist im Boden 13 des Gehäuses 10 im
Bereich der Grundstellung der Kugel 14 eine Spule angeordnet, die
von einem hochfrequenten Wechselstrom durchflossen wird.
Der hier beschriebene Beschleunigungsaufnehmer läßt sich insbeson
dere bei Antiblockiersystemen oder Antischlupfsystemen verwenden.
Bei diesen beiden Systemen ist eine Erfassung der momentanen Be
schleunigung in zwei Richtungen und eine Unempfindlichkeit gegen die
vertikalen Stöße notwendig.
Claims (11)
1. Beschleunigungsaufnehmer (11), insbesondere für Antiblockier
systeme oder Antischlupfregelungen in Kraftfahrzeugen, mit einem Ge
häuse (10), in dem ein ferromagnetischer Körper (14) beweglich ange
ordnet ist, dadurch gekennzeichnet, daß der Körper (14) von einem
Magnetfeld (16) in seiner Ruhelage gehalten wird und als Folge sei
nes Trägheitswiderstandes gegen die Richtung der waagrecht an den
Aufnehmer angreifenden Beschleunigung (a) in einer Ebene frei beweg
lich ist und daß dadurch der Körper (14) das Magnetfeld (16) so
verlagert, daß induktionsempfindliche Sensoren (17 bis 20) zur Be
stimmung des momentanen Werts und der Richtung der Beschleunigung
(a) die Magnetfeldänderung erfassen.
2. Aufnehmer nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Körper
eine Kugel (14) ist.
3. Aufnehmer nach Anspruch 1 und/oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß
die Permeabilitätszahl des Körpers (14) zur Bestimmung des Meßbe
reichs des Beschleunigungsaufnehmers (11) benutzt wird.
4. Aufnehmer nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeich
net, daß das Magnetfeld (16) von einem Permanentmagneten (15) er
zeugt wird.
5. Aufnehmer nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeich
net, daß das Magnetfeld (16) von einem Elektromagneten erzeugt wird.
6. Aufnehmer nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeich
net, daß die Sensoren (17 bis 20) in einer Wheatstone′schen Brücken
schaltung verschaltet sind.
7. Aufnehmer nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeich
net, daß jeweils zwei diametral gegenüberliegende Sensoren (17, 18
bzw. 19, 20) in einer Differentialschaltung verschaltet sind und die
Meßwerte zweier Sensoren je einem Subtrahierer (23, 24) zugeführt
werden.
8. Aufnehmer nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeich
net, daß der Körper (14) aus Ferrit-Werkstoff besteht.
9. Aufnehmer nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeich
net, daß das Gehäuse (10) mit einer Flüssigkeit mit hoher Viskosität
ausgefüllt ist und dadurch die Eigenschwingungen des Körpers (14)
gedämpft werden.
10. Aufnehmer nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeich
net, daß die Eigenschwingungen des Körpers (14) durch Wirbelströme
gedämpft werden.
11. Aufnehmer nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekenn
zeichnet, daß alle mechanischen und elektronischen Komponenten sich
in einem integrierten Baustein befinden.
Priority Applications (3)
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DE3804220A DE3804220A1 (de) | 1988-02-11 | 1988-02-11 | Beschleunigungsaufnehmer |
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