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Die
vorliegende Erfindung betrifft einen Beschleunigungssensor mit einem
Substrat, welches eine auf dem Substrat vorgesehene Verankerungsvorrichtung
aufweist; einer durch eine zu erfassende Beschleunigung auslenkbaren
Massestruktur, die über
wenigstens ein Federelement an der Verankerungsvorrichtung aufgehängt ist;
wenigstens einer mit der Massestruktur verbundenen auslenkbaren ersten
Kondensatorplatteneinrichtung; und wenigstens einer mit dem Substrat
verbundenen feststehenden zweiten Kondensatorplatteneinrichtung.
Die Erfindung betrifft ferner eine Sensoranordnung zur Beschleunigungsmessung.
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Ein
Beschleunigungssensor der oben genannten Gattung ist aus der
DE 199 38 206 A1 bekannt.
Der in dieser Druckschrift beschriebene mikromechanische Beschleunigungssensor
weist eine kreisringförmige
Schwungmasse auf, die mit einer konzentrischen Verankerungseinrichtung über Biegefedern
verbunden ist. Eine erste, bewegliche Kondensatoreinrichtung ist
in Form von Ausnehmungen der Kreisringstruktur der Schwungmasse
ausgebildet, die als mit der Schwungmasse in Rotationsrichtung bewegliche
Kondensatorplatten fungieren. Mit dem Substrat verbundene feststehende
Kondensatorplatten ragen in die Ausnehmungen der Kreisringstruktur
der Schwungmasse hinein und wirken mit den entsprechenden auslenkbaren
Kondensatorplatten elektrostatisch zusammen.
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In
einer anderen Variante der
DE
199 38 206 A1 teilt sich die Kreisringstruktur der Schwungmasse in
einen inneren und einen äußeren Kreisring,
die miteinander verbunden sind. Von dem inneren Kreisring ragen
bewegliche Kondensatorplatten kammförmig nach außen, wobei
feststehende, mit dem Substrat verbundene Kondensatorplatten in
die Zwischenräume
zwischen den beweglichen Kondensatorplatten hineinragen.
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Der
bekannte Beschleunigungssensor eignet sich nur zum Erfassen von
Drehbeschleunigungen.
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Zum
Erfassen von Beschleunigungskomponenten in x-, y- oder z-Richtung
werden ein-, zwei- oder dreiachsige Beschleunigungssensoren bzw.
Array-Anordnungen von Beschleunigungssensoren, die orthogonal zueinander
ausgerichtet sind, verwendet. Diese Be schleunigungssensoren weisen
Hilfsmassen, so genannte seismische Massen, auf, die elastisch an
einem Bezugsrahmen befestigt sind.
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Bei
den bekannten Sensoren wird die Beschleunigungsmessung auf eine
Kraftmessung zurückgeführt, wobei
die Kraft über
verschiedene Wandlereffekte in ein elektrisches Signal überführt wird.
Eine Auslenkung der seismischen Masse wird sensorisch erfasst und
ist für
kleine Auslenkungen proportional zu einer einwirkenden Beschleunigung.
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Häufig wird
dabei ein kapazitives Messprinzip verwendet, das besonders in der
Siliziummikromechanik dominiert. Mikromechanische Beschleunigungssensoren
zeichnen sich dadurch aus, dass sie mit den Basistechnologien der
Mikroelektronik hergestellt werden können und in hohen Stückzahlen
preiswert herstellbar sind.
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In
der inertialen Messtechnik wird von einem gemessenen Beschleunigungssignal
auf die Bewegungsbahn eines Körpers
geschlossen. Aus dem Messsignal der Beschleunigungssensoren wird durch
Integration über
die Zeit auf die Geschwindigkeit bzw. durch zweimalige Integration
auf den zurückgelegten
Weg geschlossen. Kleinste Messfehler in einem Beschleunigungssignal
führen
durch die Integration zu einer Fehlerakkumulation, und ein konstanter
Messfehler führt
zu einem quadratisch mit der Zeit anwachsenden Wegfehler. An Beschleunigungssensoren
der Inertialmesstechnik werden deshalb höchste Anforderungen gestellt.
Das betrifft vor allem die Sensorparameter Auflösung, Linearität, Hysterese,
Rauschen und Querempfindlichkeit.
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Werden
in der Inertialmesstechnik mehrachsige Systeme zum Erfassen mehrerer
Beschleunigungskomponenten verwendet, ergeben sich zusätzlich Ausrichtungsfehler
bei den Einzelsensoren zueinander, die die Messergebnisse verfälschen können.
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Das
Messsignal eines Beschleunigungssensors ist zusätzlich zu der zu messenden
Beschleunigung von weiteren Variablen abhängig. Diese sind beispielsweise
auf von außen
eingetragene mechanische Spannungen, temperaturbedingte mechanische
Spannungen oder Alterung zurückzuführen. Insofern
eine elektronische Messsignalverarbeitung vorhanden ist, erfolgt
vielfach eine Korrektur mit Hilfe von Kalibrierkurven. Ein übliches
Verfahren ist hierbei, die entsprechenden Kurven des Messsignals
in Abhängigkeit
von der Störgröße im Arbeitspunkt
der Kennlinie zu ermitteln, um anschließend die Messkurve damit zu
korrigieren. Eine solche statische Fehlerkorrektur erfordert jedoch
einen erheblichen Aufwand.
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Es
ist daher die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, einen Beschleunigungssensor
zur Verfügung
zu stellen, der eine statische und dynamische Sensorsignalkorrektur
ermöglicht.
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Die
Aufgabe wird mit einem Beschleunigungssensor der oben genannten
Gattung gelöst,
bei welchem die Massestruktur in Form eines Teilsegmente aufweisenden
Ringsegmentes ausgebildet ist, wobei wenigstens ein Teilsegment
eine seismische Masse aufweist und wenigstens ein anderes Teilsegment
die erste Kondensatorplatteneinrichtung aufweist.
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Mit
der erfindungsgemäßen Lösung kann
der Masseschwerpunkt des Beschleunigungssensors in Abhängigkeit
von der Anordnung der seismischen Masse verschieden positioniert
werden. Somit kann durch die Anordnung der seismischen Masse auf
einem Teilsegment des Ringsegmentes die Richtung bestimmt werden,
in der Beschleunigungen bzw. deren Komponenten erfasst werden sollen.
Auf diese Weise können
verschiedene Richtungskomponenten einer zu messenden Beschleunigung
erfasst werden, deren Signale vorteilhaft zu einem Beschleunigungssignal
zusammengefasst werden können,
wobei die Störsignale
der einzelnen Komponenten aus dem Endsignal schaltungs- oder rechentechnisch
entfernt werden können.
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Gemäß einer
weiteren Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung sind die erste und die zweite Kondensatorplatteneinrichtung
als Kammelektroden ausgebildet, die der Form des Ringsegmentes angepasst
sind. Die Kammelektroden können
mit einer großen
Kondensatorplattenoberfläche
ausgebildet werden, die eine ausreichend große Kapazität zur Messung zur Verfügung stellt,
um eine gute Signalauswertung zu gewährleisten.
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Entsprechend
einer vorteilhaften Variante der Erfindung weist die Massestruktur
eine Halbkreisform auf. Diese Form ermöglicht eine platzsparende Anordnung
von Beschleunigungssensoren auf einem Chip und eine einfache Elektrodenanordnung.
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Es
ist zudem vorteilhaft, wenn die Massestruktur mit Mäanderfedern
aufgehangen ist. Mit den Mäanderfedern
kann die Massestruktur relativ weich aber stabil aufgehangen werden.
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In
einem bevorzugten Beispiel der Erfindung ist die Massestruktur mit
drei Federn aufgehangen, die gleichmäßig verteilt mit dem Ringsegment
verbunden sind. Die drei Federn ermöglichen eine gute Rotationsbewegung
der Massestruktur durch eine relativ geringe Steifigkeit in der
Detektionsrichtung. Grundsätzlich
können
auch weniger oder mehr als drei Federn zur Aufhängung der Massestruktur verwendet
werden. Jedoch wird die dern zur Aufhängung der Massestruktur verwendet
werden. Jedoch wird die Struktur bei größer werdender Federzahl steifer.
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Gemäß einer
vorteilhaften Variante der Erfindung ist die Verankerungsvorrichtung
an einem festen Stützrahmen
befestigt. Der Stützrahmen
gewährleistet
die Verbindung zum Substrat. Dadurch können Substrat, Stützrahmen
und Verankerungsvorrichtung sowohl monolithisch als auch im verbondeten
Waferverbund ausgebildet werden und somit eine hohe mechanische
Stabilität
des Beschleunigungssensors gewährleisten.
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Gemäß einer
weiteren Variante der Erfindung ist die seismische Masse etwa in
der Mitte des Ringsegmentes angeordnet. Mit dieser Anordnung können Beschleunigungskomponenten
parallel zur Ausrichtung des Ringsegmentes oder eines Stützrahmens
erfasst werden.
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In
einem anderen vorteilhaften Beispiel der Erfindung ist die seismische
Masse um 36° oder
um 72° zu
der Mitte des Ringsegmentes angeordnet. Auf diese Weise kann der
Masseschwerpunkt der Massestruktur vorteilhaft verschoben werden,
um Beschleunigungskomponenten im Winkel zu der Ausrichtung des Ringsegmentes
oder eines Stützrahmens
erfassen zu können.
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Günstigerweise
weist das Ringsegment fünf Teilsegmente
auf, die um 36° zueinander
versetzt angeordnet sind, wobei vier der Teilsegmente die Kondensatorplatteneinrichtungen
aufweisen und eines der Teilsegmente die seismische Masse aufweist. Unter
Verwendung dieser Anordnungen kann die seismische Masse jeweils
auf einem oder auch mehreren der um 36° zueinander versetzt angeordneten Teilsegmente
angeordnet werden. Es sind somit Beschleunigungssensoren mit verschobenen
Masseschwerpunkten herstellbar, die Beschleunigungskomponenten mit
verschiedenen Richtungen über die
Halbkreisform des Ringsegmentes verteilt erfassen können.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung sind die Kammelektroden der ersten Kondensatorplatteneinrichtung
astförmig
an wenigstens einer Seite von Trägerbalken
angeordnet, die strahlenförmig
von einem inneren Trägerring
des Ringsegmentes nach außen
gerichtet sind. Diese Form der Anordnung eröffnet die Möglichkeit, eine große Anzahl
an Kammelektroden pro Fläche
vorzusehen, wodurch eine ausreichende Kapazitätsänderung bei einer Auslenkung
der Kammelektroden detektierbar wird.
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Gemäß einem
weiteren vorteilhaften Beispiel der Erfindung sind mehrere parallele
Kammstrukturen auf Ringen unterschiedlicher Radien in den Teilsegmenten
des Ringsegmentes angeordnet. Mit dieser Struktur kann eine sehr
gute Platzausnutzung realisiert werden, wobei sehr viele Kammstrukturen auf
kleinem Raum vorgesehen werden können,
um eine gute Kapazitätsauswertung
zu ermöglichen.
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Günstigerweise
sind die Kammelektroden der ersten Kondensatorplatteneinrichtung
als schmale, tiefe Balkenstruktur ausgebildet. Solche Balkenstrukturen
lassen sich durch Nutzung konventioneller Mikroelektronikprozesse
mit hoher Genauigkeit und Reproduzierbarkeit herstellen, wodurch
die Beschleunigungssensoren mit einer hohen Effizienz und Qualität gefertigt
werden können.
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Gemäß einer
bevorzugten Variante der Erfindung ist an einem Stützrahmen
wenigstens ein Anschlag für
die bewegliche Massestruktur vorgesehen. Hiermit kann die Rotationsbewegung
der Massestruktur auf einen maximalen Winkel beschränkt werden,
wodurch ein Berühren
bzw. Anschlagen der gegeneinander bewegten Kammstrukturen verhindert wird.
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Die
erfindungsgemäße Aufgabe
wird ferner gelöst
durch eine Sensoranordnung zur Beschleunigungsmessung mit wenigstens
drei Beschleunigungssensoren nach den Ansprüchen 1 bis 13, die auf dem
Substrat in Form eines Sensorarrays angeordnet sind, wobei die Federelemente
der Beschleunigungssensoren gleich ausgebildet sind; die Massestruktur
und die Federelemente der Beschleunigungssensoren in dem Array gleich
oder spiegelsymmetrisch ausgerichtet sind; und die seismischen Massen
in den Ringsegmenten der Beschleunigungssensoren des Arrays in verschiedenen
Winkeln angeordnet sind.
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Mit
der erfindungsgemäßen Sensoranordnung
von Beschleunigungssensoren mit unterschiedlichen Masseschwerpunkten
können
Beschleunigungen in zwei Raumrichtungen und deren Richtung in der
Ebene erfasst werden. Durch die redundante Anordnung gleichartiger
Beschleunigungssensoren ist es auch möglich, überlagerte Störgrößen, die
mit Hilfe eines einzelnen Beschleunigungssensors nicht erkennbar
sind, quantitativ zu erfassen und anschließend das Messsignal zu korrigieren.
Die erfindungsgemäße Sensoranordnung
hat außerdem
den Vorteil, dass die einzelnen Feder-Masse-Dämpfersysteme unterschiedliche
Detektionsrichtungen für
die Beschleunigungsmessung haben, wobei es die gleiche Federgestaltung
der Beschleunigungssensoren ermöglicht,
dass Einflüsse
von Störgrößen, wie
z. B. der Temperatur oder mechanischer Spannungen, an allen Feder-Masse-Dämpfersystemen
gleiche Auswirkungen haben.
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Gemäß einer
vorteilhaften Variante der Erfindung weist das Array halbkreisförmige Beschleunigungssensoren
auf, deren seismische Massen im Winkel von jeweils 36° zueinander
versetzt angeordnet sind. Auf diese Weise können die einzelnen Ringsegmente
der Massestrukturen je nach zu messender Detektionsrichtung verschieden
belegt werden, so dass mit den fünf
Beschleunigungssensoren fünf verschiedene
Beschleunigungskomponenten in der Ebene erfasst werden können. Diese
können
dann vorteilhaft zur Berechnung der Beschleunigungskomponenten in
x- und y-Richtung herangezogen werden, wobei durch die gleichen
verwendeten Grundstrukturen der Beschleunigungssensoren Störgrößen aus
dem Ausgangssignal weitgehend mittels nachgeordneter Module eliminiert
werden können.
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In
einem weiteren bevorzugten Beispiel der Erfindung sind die Beschleunigungssensoren
des Arrays räumlich
dicht nebeneinander angeordnet. Je dichter die Beschleunigungssensoren
nebeneinander angeordnet sind, um so weniger Fertigungstoleranzen
bestehen zwischen den einzelnen Beschleunigungssensoren, so dass
eine sehr gute Störgrößenkompensation
unter Verwendung der Signale der Beschleunigungssensoren des Arrays
möglich
ist.
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Entsprechend
einem vorteilhaften Beispiel der Erfindung ist der maximale Abstand
zwischen den Beschleunigungssensoren des Arrays kleiner als 3,4
mm. Dieser Abstand entspricht etwa zweimal dem Durchmesser einer
Beschleunigungssensorstruktur. Mit dem angegebenen Maximalabstand kann
eine hohe räumliche
Dichtheit der Beschleunigungssensoren erreicht werden, wobei trotz
der hohen Dichte gute Kontaktierungsmöglichkeiten vorsehbar sind.
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Ausführungsformen
der Erfindung sind in den Figuren der Zeichnungen dargestellt und
werden nachstehend erläutert.
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Es
zeigen:
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1 eine
Draufsicht auf ein Layout eines erfindungsgemäßen Beschleunigungssensors
mit einer in der Mitte eines Ringssegmentes vorgesehenen seismischen
Masse;
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2 eine
Draufsicht auf ein Layout eines weiteren erfindungsgemäßen Beschleunigungssensors
mit einem gegenüber
dem Beschleunigungssensor von 1 verschobenen
Schwerpunkt;
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3 eine
Draufsicht auf ein Layout eines weiteren erfindungsgemäßen Beschleunigungssensors
mit einem gegenüber
den Beschleunigungssensoren von 1 und 2 verschobenen
Schwerpunkt; und
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4 ein
erfindungsgemäßes Sensorarray.
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1 zeigt
eine Draufsicht auf ein Layout eines erfindungsgemäßen zweiachsigen
Beschleunigungssensors 10. Der gezeigte Einzelsensor weist mittig
eine mit einem Stützrahmen 9 verbundene
Verankerungsvorrichtung 1 auf, die in der Draufsicht etwa
quadratisch ausgebildet ist. In anderen, nicht gezeigten Ausführungsformen
der Erfindung kann die Verankerungsvorrichtung 1 auch einen
anderen z. B. rechteckigen oder auch runden Querschnitt aufweisen.
Der Drehpunkt des Beschleunigungssensors 10 liegt auf der
Verankerungsvorrichtung 1..
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Der
Stützrahmen 9 ist
mit einem nicht gezeigten Substrat monolithisch ausgebildet. Das
Substrat ist dabei vorzugsweise ein Siliziumchip.
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Von
der Verankerungsvorrichtung 1 ragen im Winkel von je 90° drei Mäanderfedern 4 nach
außen. An
den äußeren Enden
der Mäanderfedern 4 ist
ein innerer Trägerring 16 einer
beweglichen, halbkreisförmigen
Massestruktur 3 angebracht. Die mittige Aufhängung der
beweglichen Massestruktur 3 gewährleistet einen spannungsarmen
Einbau und verringert den Spannungseintrag beim Packaging.
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Die
Massestruktur 3 weist fünf
Teilsegmente 14 auf. In der gezeigten Ausführungsform
umfassen die oberen beiden und die unteren beiden Teilsegmente 14 der
Massestruktur 3 eine bewegliche erste Kondensatorplatteneinrichtung 6 des
Beschleunigungssensors 10. Die erste Kondensatorplatteneinrichtung 6 weist
eine Anzahl von Kammelektroden auf, von denen jede Kammzinke als
schmale, tiefe Balkenstruktur ausgebildet ist.
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Die
schmalen, tiefen Balkenstrukturen können beispielsweise mit Hilfe
verschiedener RIE(Reactive Ion Etching)-Prozesse hergestellt werden.
Dabei wird möglichst
gerade und tief eine Balkenstruktur in ein Substrat geätzt, deren
Boden kann durch verschiedene Technologien freigelegt werden, so
dass die Balkenstrukturen beweglich sind.
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Die
Kammelektrodenstrukturen der ersten Kondensatorplatteneinrichtung 6 sind
astförmig
an wenigstens einer Seite von Trägerbalken 15 angeordnet,
die strahlenförmig
von dem inneren Trägerring 16 des
Ringsegmentes der Massestruktur 3 nach außen gerichtet
sind. Dabei sind mehrere parallele Kammelektrodenstrukturen auf
Ringen unterschiedlicher Radien in den Teilsegmenten 14 des
Ringsegmentes der Massestruktur 3 angeordnet.
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Der
Beschleunigungssensor 10 von 1 weist
ein fünftes
Teilsegment 14 auf, das eine seismische Masse 5 umfasst.
Diese seismische Masse 5 ist etwa in der Mitte des Ringsegmentes
angeordnet und definiert den Schwerpunkt des Beschleunigungssensors 10.
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Die
fünf Teilsegmente
des Ringsegmentes der Massestruktur 3 des Beschleunigungssensors 10 sind
um 36° zueinander
versetzt angeordnet.
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Unter
dem Einfluss einer Beschleunigung führt die Massestruktur 3 des
Beschleunigungssensors 10 eine Drehbewegung um einen in
der Verankerungsvorrichtung 1 festgelegten Mittelpunkt
in der Chipebene aus. Diese Bewegung stellt die Nutzbewegung des
Beschleunigungssensors 10 dar.
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Weiterhin
weist der Beschleunigungssensor 10 eine mit dem Substrat
verbundene feststehende zweite Kondensatorplatteneinrichtung 7 auf.
Die zweite Kondensatorplatteneinrichtung 7 weist ebenfalls
Kammelektroden auf, die zwischen die Kammelektroden der ersten Kondensatorplatteneinrichtung 6 so
hineinragen, dass sich die etwa rechteckförmigen Platten der Kondensatorplatteneinrichtung 6, 7 zu
einem großen
Teil gegenüber
sind.
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Die
erste und die zweite Kondensatorplatteneinrichtung 6, 7 sind
der Form des Ringsegmentes der Massestruktur 3 angepasst,
indem sie leicht bogenförmig
ausgebildet sind. Die fest mit dem Chiprahmen 9 verbundene
und unbewegliche zweite Kondensatorplatteneinrichtung 7 stellt
elektrostatisch die Gegenelektrode zu der an der Massestruktur 3 befestigten
und mit dieser Massestruktur in Rotationsrichtung beweglichen Kammelektrode 6 dar.
Die erste und die zweite Kondensatorplatteneinrichtung 6, 7 bilden
eine Differenzialkondensatoranordnung.
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Die
elektrischen Anschlüsse
an der ersten und an der zweiten Kondensatorplatteneinrichtung 6, 7 sind
zu Bondpads 8 am Chiprand geführt. Die Bondpads 8 können elektrisch
kontaktiert werden, um die elektrische Kapazität zwischen der ersten und der
zweiten Kondensatorplatteneinrichtung 6, 7 auswerten
zu können.
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Durch
eine Rotationsbewegung der Struktur des Beschleunigungssensors 10 ändert sich
der Überdeckung
der ersten und der zweiten Kondensatorplatteneinrichtung 6, 7 zueinander,
womit die elektrische Kapazität
variiert wird.
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Technisch
unterscheidet man Beschleunigungsaufnehmer, die nach dem Open-Loop-
bzw. Ausschlagverfahren oder dem Closed-Loop- bzw. Kompensationsverfahren
arbeiten. Da der beschriebene Beschleunigungssensor nach dem kapazitiven Auswerteprinzip
arbeitet, ist er für
beide Verfahren geeignet.
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Die
Kammelektroden dienen somit sowohl der kapazitiven Signalwandlung
als auch der Erzeugung einer elektrostatischen Rückstellkraft für einen Closed-Loop-Betrieb.
Die Detektionsrichtung ist dabei die x-Richtung eines Koordinatensystems,
dessen Ursprung in der Verankerungsvorrichtung 1 liegt und
dessen y-Achse zum jeweiligen Masseschwerpunkt des Ringsegmentes
zeigt.
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Wirkt
auf den Beschleunigungssensor 10 eine Beschleunigung, wird
die bewegliche Massestruktur 3 aufgrund der Trägheit der
Masse gegenüber
dem Chiprahmen 9 ausgelenkt. Die bewegliche Massestruktur 3 kann
einschließlich
der Kammstruktur zu einem Schwerpunkt zusammengefasst werden, woran
die resultierende Kraft wirkt. Wirkt diese Kraft entlang der Y-Achse
eines definierten Koordinatensystems, ergibt sich ein maximales
Moment und somit eine maximale Auslenkung. Die Lage des Schwerpunktes
des Beschleunigungssensors 10 bestimmt damit die Detektionsrichtung
des Beschleunigungssensors 10.
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Zur
Begrenzung der Auslenkung des Beschleunigungssensors 10 sind
am Chiprahmen 9 Endausschläge 2 strukturiert.
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2 zeigt
eine Draufsicht auf ein Layout eines weiteren erfindungsgemäßen Beschleunigungssensors 11 mit
einem gegenüber
dem Beschleunigungssensor 10 von 1 verschobenen
Schwerpunkt. In 2 bezeichnen gleiche Bezugszeichen wie
in 1 gleiche Elemente.
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Im
Vergleich zu dem Beschleunigungssensor 10 von 1 weist
bei dem Beschleunigungssensor 11 von 2 das
Ringsegment der Massestruktur 3 die seismische Masse 5 in
einem um 72° zu der
Mitte des Ringsegmentes versetzten Teilsegment 14 auf.
Die seismische Masse 5 befindet sich damit in 2 nahe
dem Stützrahmen 9 des
Beschleunigungssensors 11.
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Die
veränderte
Anordnung der seismischen Masse 5 bewirkt eine Verlagerung
des Schwerpunktes des Beschleunigungssensors 11 in Richtung
der seismischen Masse 5, das heißt in 2 nach unten. Aufgrund
des verschobenen Schwerpunktes ist die Detektionsrichtung des Beschleunigungssensors 11 in
einem Winkel verdreht zu der Detektionsrichtung des Beschleunigungssensors 10,
die etwa parallel zu der Ausrichtung des Stützrahmens 9 in 1 ist.
Somit sind durch die Veränderung
der Lage der seismischen Masse 5 und damit des Schwerpunktes
der Beschleunigungssensoren 10, 11 verschiedene
Detektionsrichtungen realisierbar, die beispielsweise schematisch
anhand anderer Beschleunigungssensoren durch die Pfeilrichtungen
der Pfeile A, B, C, D und E in 4 angedeutet
sind.
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3 zeigt
eine Draufsicht auf ein Layout eines weiteren Beschleunigungssensors 12 gemäß der vorliegenden
Erfindung. In 3 bezeichnen gleiche Bezugszeichen
wie in den 1 und 2 gleiche Elemente.
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Der
Beschleunigungssensor 12 hat einen gegenüber den
Beschleunigungssensoren 10, 11 in den 1, 2 verschobenen
Masseschwerpunkt. Der verschobene Masseschwerpunkt resultiert aus der
im Vergleich zu den Beschleunigungssensoren 10, 11 verschobenen
seismischen Masse 5, die bei dem Beschleunigungssensor 12 im
vierten Teilsegment 14 vorgesehen ist, das um etwa 36° zu der Mitte des
Ringsegmentes der Massestruktur 3 versetzt ist. Aus der
Verlagerung des Schwerpunktes des Beschleunigungssensors 12 ergibt
sich eine andere Detektionsrichtung als in den Beschleunigungssensoren 10, 11.
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Die
jeweils zwei differentiell betriebenen kapazitiven Kammstrukturen
der ersten und zweiten Kondensatoreinrichtungen 6, 7 der
Beschleunigungssensoren 10, 11 und 12 der 1 bis 3 können gleichzeitig
getrennt angesteuert als Aktor uns Sensor verwendet werden.
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4 zeigt
eine Draufsicht auf ein Layout einer erfindungsgemäßen Sensoranordnung
in Form eines Sensorarrays 13. In dem in 4 beispielhaft dargestellten
Sensorarray 13 sind 6 Beschleunigungssensoren
räumlich
sehr dicht nebeneinander auf einem Siliziumchip angeordnet. In dem
gezeigten Beispiel beträgt
die Chipfläche
etwa 50 mm2. Am Chiprand sind Bondpads 8 zur
Kontaktierung der Beschleunigungssensoren vorgesehen.
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Die
in dem Array 13 vorgesehenen Beschleunigungssensoren haben
grundsätzlich
die gleiche Struktur wie die in den 1 bis 3 dargestellten
Beschleunigungssensoren 10 bis 12. Die Beschleunigungssensoren
des Arrays 13 sind fest mit dem mittig vorgesehenen Stützrahmen 9 verbunden. Die
links und rechts des Stützrahmens 9 vorgesehenen
Beschleunigungssensoren sind jeweils spiegelsymmetrisch ausgebildet.
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Die
Beschleunigungssensoren des Arrays 13 weisen seismische
Massen 5 auf, die in unterschiedlichen Teilsegmenten 14 der
Ringsegmente der Massestrukturen 3 der Beschleunigungssensoren
positioniert sind. Aufgrund der unterschiedlichen Lage der seismischen
Massen 5 ergeben sich für
die einzelnen Beschleunigungssensoren des Sensorarrays 13 unterschiedliche
Detektionsrichtungen bzw. unterschiedliche Messachsen zur Messung
der Beschleunigung, die durch die Pfeile A, B, C, D und E schematisch
dargestellt sind. Über
die nachfolgende schaltungstechnische oder digitale Signalverarbeitung
kann aus den einzelnen Beschleunigungsanteilen der Gesamtbetrag,
des wie oben beschriebenen korrigierten Beschleunigungsignals und
dessen Richtung in der Ebene ermittelt werden.
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Die
Beschleunigungssensoren des Sensorarrays 13 sind so aufgebaut,
dass ihre Federelemente 4 innerhalb des Arrays 13 bzw.
auf einem Chip gleich ausgerichtet sind. Der in den 1, 2 oder 3 beschriebene
zweiachsige Beschleunigungssensor 10, 11 oder 12 ist
somit in den Sensorarray 13 durch gleichartige, redundante
Anordnungen ergänzt
worden.
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Als
Chipmaterial kommt vorzugsweise Silizium in Betracht. Silizium weist
variierende Materialeigenschaften in unterschiedlichen Kristallrichtungen auf.
Durch die entsprechend konstruierten und in den einzelnen Beschleunigungssensoren
in gleicher Kristallrichtung orientierten Federn 4 können diese
Eigenschaften für
die Federn 4 vereinheitlicht werden. Dadurch wirken Störeinflüsse auf
alle Sensorfedern 4 des Beschleunigungssensorarrays 13 in
gleicher Weise.
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Obwohl
in 4 ein Sensorarray 13 mit drei verschiedenen
Detektionsrichtungen dargestellt ist, können die erfindungsgemäßen Beschleunigungssensoren,
wie die Sensoren 10, 11, 12, auch beispielsweise
in einem weiteren Sensorarray (nicht dargestellt) mit fünf ver schiedenen
Detektionsrichtungen eingesetzt werden. In einer solchen Struktur erfolgt
wiederum die Änderung
des Schwerpunkts und damit der Detektionsrichtung durch Umordnen der
seismischen Masse 5. Da die in den Beschleunigungssensoren 10, 11, 12 gezeigten
beweglichen Massestrukturen 3 in jeweils fünf Teilsegmente 14 untergliedert
sind, bestehen die Beschleunigungssensoren eines solchen Arrays
aus Sensorelementen mit fünf
unterschiedlichen Messachsen.
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Die
Kombination von Beschleunigungssensoren 10, 11, 12 in
einem Sensorarray, wie dem Sensorarray 13, auf einem Substrat
kann somit für
mehrachsige Beschleunigungsmessungen in der Sensorebene verwendet
werden. Hierbei können
neben dem Betrag der wirkenden Beschleunigung auch die Richtungen
der Beschleunigungskomponenten ermittelt werden.
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In
dem erfindungsgemäßen Beschleunigungssensorarray 13 werden
für die
Beschleunigungsmessung in der Ebene zusätzlich zu den zwei orthogonalen
Detektionsrichtungen weitere Sensoren auf dem gleichen Substrat
realisiert. Mit deren Hilfe können
Störeinflüsse unter
Nutzung einer anschließbaren
Elektronik eliminiert werden. Diese Elektronik kann beispielsweise
implementierte Korrekturalgorithmen aufweisen, die speziell der
Auswertung redundanter Sensorsignale dienen. Zumindest sollte das
Sensorarray, wie das Sensorarray 13, aus drei Beschleunigungssensoren,
wie beispielsweise den Beschleunigungssensoren 10, 11, 12,
mit unterschiedlichen Detektionsrichtungen bestehen. Wie oben ausgeführt, sind
jedoch mit den in den 1 bis 3 gezeigten
Sensoren fünf
verschiedene Detektionsrichtungen möglich.
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Das
erfindungsgemäße Sensorarray 13 weist
ausschließlich
Orthogonalitätsfehler
auf, die sich aus der Herstellung des Chips ergeben und somit für die Beschleunigungssensoren
des Arrays 13 gleich sind. Die Beschleunigungssensoren
eines Arrays 13 unterliegen zudem den gleichen technologischen
Fertigungsbedingungen und den gleichen Umweltrandbedingungen. Da
sich diese Faktoren auf das gesamte Array 13 auswirken,
wird eine dynamische Fehlerkorrektur möglich. Durch die dynamische Fehlerkorrektur
können
Fehler beim Messen von Beschleunigungen in der Ebene vermindert
oder gar eliminiert werden.
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Die
erfindungsgemäßen Beschleunigungssensoren 10, 11, 12 können in
Massenfertigung auf der Grundlage mikrotechnologischer Prozesse
hergestellt werden.
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In
den 1 bis 4 sind jeweils halbkreisförmige Massestrukturen 3 gezeigt.
Es ist jedoch auch denkbar, dass die Massestruktur 3 eine
andere Ringsegmentform aufweist, die beispielsweise ein Viertelkreis
oder ein Dreiviertelkreis sein könnte.
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Zudem
weisen die in den 1 bis 4 gezeigten
Massestrukturen 3 Ringsegmente mit jeweils fünf Teilsegmenten 14 auf.
Es könnten
jedoch auch weniger oder mehr als fünf Teilsegmente 14 verwendet
werden.
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In
Abhängigkeit
von der Anzahl der verwendeten Teilsegmente 5 werden diese
bei von den Beschleunigungssensoren 10, 11, 12 abweichenden Strukturen
auch mit anderen Winkeln zueinander versetzt angeordnet sein.
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Es
sind in den 1 bis 4 nur Beschleunigungssensoren 10, 11, 12 mit
Mäanderfedern
als Federelementen 4 dargestellt. Anstelle der Mäanderfedern
können
auch einfache Biegefedern verwendet werden. Zudem kann die Struktur
der Mäanderfedern 4 auch
anders als in den 1 bis 3 gestaltet sein.
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Zudem
kann sich die innere Struktur der Teilsegmente 14, insbesondere
der ersten Kondensatorplatteneinrichtung 6, weiterer nicht
dargestellter erfindungsgemäßer Beschleunigungssensoren
von denen der dargestellten Beschleunigungssensoren 10, 11, 12 unterscheiden.
Beispielsweise können
auch weniger oder mehr als drei Aststrukturen von Kammelektroden
an einem Trägerbalken 15 befestigt sein.
Zudem kann die Anzahl der verwendeten Kammelektrodenstrukturen für die erste
Kondensatorplatteneinrichtung 6 erfindungsgemäß frei variiert
werden. Es ist jedoch sinnvoll, soviel wie möglich Kammelektrodenstrukturen
in der ersten Kondensatorplatteneinrichtung 6 vorzusehen,
um eine gut auswertbare Kapazität
zu erhalten.
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Die
Beschleunigungssensoren 10, 11, 12 der 1 bis 4 weisen
Kammelektrodenstrukturen der ersten Kondensatorplatteneinrichtung 6 auf,
die auf einem Siliziumchip präpariert
werden. Die Kammstrukturen sind etwa 30 bis 50 μm tief geätzt und etwa 5 μm breit.
Zwischen den Kammelektroden ist ein minimaler Abstand von ca. 2 μm und ein
maximaler Abstand von etwa 6 μm
zu der jeweils gegenüberliegenden
Seite vorgesehen. Die verwendeten Federn 4 weisen ebenfalls
eine Ätztiefe
von etwa 30 bis 50 μm auf
und haben eine Federbreite von etwa 6 μm. Die angegebenen Abmessungen
sind jedoch in Abhängigkeit
von dem jeweiligen Beschleunigungssensorentwurf frei wählbar.