DE3801022C2 - Gummimischung - Google Patents
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf eine Gummimischung für die
Lauffläche von Kraftfahrzeugreifen.
Für Schneeverhältnisse sind Spike-Reifen und Reifenketten
bekannt. Durch Reibung der Spikes bzw. Ketten mit der Straße
entsteht Staub. Dieser führt zu Verschmutzungen.
Andererseits wurden Reifen ohne Spikes bekannt, die Brems-
und Zugkräfte bei Schnee und Eis in beträchtlichem Maße über
tragen können.
Diese Reifen sind vielfach weiterentwickelt worden. So hat
man vorgeschlagen, die Härte des Gummis der Lauffläche bei
niedrigen Temperaturen zu reduzieren, indem man große Mengen
an Weichmachern und Plastifizierern zusetzte, siehe die japa
nischen Offenlegungsschriften 55-135149, 58-199203 und
60-137945. Das führte jedoch zu einer erhöhten Abnutzung des
Reifens aufgrund von Reibung auf nicht mit Schnee und Eis
bedeckter Straße.
Die japanischen Offenlegungsschriften 60-44538, 59-142236 und
53-133248 offenbaren, daß Gummi großer Härte Mineralpartikel
oder organische Fasern dispersiv aufnehmen. Das hat zur Fol
ge, daß nach Vulkanisierung der Gummi in der Nachbarschaft
der dispergierten Stoffe leicht reißt, wobei die Reißfreudig
keit von der Härte des Gummis abhängt.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine verbesserte
Gummimischung zu schaffen.
Diese Aufgabe wird gelöst durch eine Mischung, die im An
spruch 1 angegeben ist.
Reifen, hergestellt aus dieser Mischung, weisen eine gute
Haftung auf Eis und Schnee und gute Widerstandsfähigkeit ge
gen Abnutzung auf. Außerdem besteht nicht mehr die Neigung zu
Rißbildung.
Aus der Schrift zum EP 231 731 ist eine Mischung aus einem
Monoolefin-Copolymer-Gummi und einer weiteren Komponente be
kannt. Diese Schrift offenbart jedoch nicht eine solche Mi
schung, die der Anspruch 1 definiert, bei der einerseits bei
de Startkomponenten Kautschuks aus der Gruppe: natürlicher
Gummi, Polyisopren-Gummi, Butadien-Gummi, Styrol/Butadien-Gummi,
halogenierter Butyl-Gummi und Kombinationen daraus,
sind und bei der andererseits zahlreiche spezielle Werte gel
ten. Der Vorteil des erfindungsgemäßen Gummis gegenüber dem
Gummi gemäß der EP 231 731 besteht in folgendem: Der erfin
dungsgemäße Gummi hat wesentlich bessere Reibungseigenschaf
ten auf eisigem Untergrund als der bekannte, weil letzterer
nicht so weich ist wie ersterer. Der bekannte Gummi ist übri
gens auch primär für Reifenseitenwände gedacht, siehe An
spruch 17 der EP-Schrift.
Die Schrift zum US-Patent 44 27 831 offenbart einen Gummi,
der ebenfalls zahlreiche Bedingungen des Anspruchs 1 nicht
erfüllt: So wird nicht erfüllt die Härtebedingung des vulka
nisierten Gummis: 20-50 JIS. Im bekannten Fall ist die Här
te wesentlich höher, handelt es sich doch hierbei bei niedri
gen Temperaturen um ein Pulver. Hinzu kommt, daß der Anteil
des Rußes im bekannten Fall höher ist als im erfindungsge
mäßen Fall: Bei der erfindungsgemäßen Mischung soll die Menge
an Ruß in der zweiten Komponente höchstens ein Drittel der
Menge an Ruß in der ersten Komponente sein. In den Beispielen
des bekannten Gummis ist die Menge wesentlich höher, nämlich
50 bis 60 Teile, d. h. 0,5 bzw. 0,6, siehe die Tabellen 1 und
3. Der Vorteil des erfindungsgemäßen Gummis gegenüber den
Gummis gemäß der US-PS 44 27 831 besteht in folgendem: Auf
Eis ist wegen der Weichheit des erfindungsgemäßen Gummis die
Reibung besser. Auch der höhere Rußanteil im bekannten Fall
führt zu einer Reduktion in der Rutschfestigkeit auf Eis,
siehe Vergleichsbeispiel 6 in vorliegender Schrift. Schließ
lich kommt hinzu, daß bei dem bekannten Gummi wegen seiner
Härte die Gefahr des Brechens bei niedrigen Temperaturen
besteht.
Die Schrift zum JP 56-163907 A offenbart eine Gummimischung,
die ebenfalls nicht sämtliche Merkmale des Anspruchs 1 er
füllt. Der Vorteil des erfindungsgemäßen Gummis gegenüber dem
Gummi der JP 56-163907 besteht in folgendem: Ein Reifen aus
dem bekannten Gummi hat gute Brems- und Rolleigenschaften auf
nasser Straße. Das aber bedeutet, daß der Hystereseverlust
bei 0°C groß ist. Das wiederum hat zur Folge, daß die Härte
groß ist, was bedeutet, daß ein Reifen aus der bekannten Mi
schung bei Eis und Schnee schlechter ist als ein Reifen aus
dem erfindungsgemäßen Gummi, der eine geringere Härte hat und
demgemäß gute Reibungseigenschaften bei Eis und Schnee
besitzt.
Natürlicher Kautschuk, Polyisopren-Kautschuk, Butadien-Kautschuk,
oder Mischungen daraus sind bezüglich der Rei
bungskräfte bevorzugt.
Die Art des Rußes ist von untergeordneter Bedeutung. Jeder
Ruß, der für die Herstellung von Reifen verwendet wird, kann
auch im erfindungsgemäßen Fall eingesetzt werden. Die Menge
an Ruß, die zugefügt wird, sollte in einem Bereich von 40-100
Gewichtsteilen, bezogen auf 100 Gewichtsteile des Start-Gummis,
liegen. Ruß kleinerer Mengen als 40 Gewichtsteile
reduziert die Verstärkungskräfte des Rußes. Größere Mengen
als 100 Gewichtsteile führen dazu, daß der Reifen leicht heiß
wird.
Wenn X Y/3 übersteigt, dann bietet der Reifen weniger Wider
stand auf Eis.
Die Menge an vulkanisiertem Kautschuk, die zugefügt wird,
sollte im Bereich von 4-40 Gewichtsteilen, bezogen auf 100
Gewichtsteile des Start-Kautschuks, liegen. Kleinere Mengen
als 4 Teile reduzieren die Haftfestigkeit auf Eis. Größere
Mengen als 40 Teile führen zu einer erhöhten Abnutzungsfähig
keit. Der vulkanisierte Kautschuk sollte in kubischer, stan
genförmiger Art, Teilchenform od. dgl. vorliegen, wobei die
Teilchengröße in jedem Falle kleiner als 2 mm im Durchschnitt
ist. Größere Partikelgrößen führen zu einer Verringerung der
Lebensdauer. Die Härte des vulkanisierten Kautschuks sollte
im Bereich von 20-50 JIS liegen.
Verschiedene Additive können zugesetzt werden, und zwar in
die Start-Kautschuk-Mischung und in die Mischung des vulkani
sierten Kautschuks. Solche Additive können sein: Weichmacher,
Vulkaniserungsagenzien, Vulkanisierungsbeschleuniger, Vulka
nisierungshilfen, Antioxidantien.
Start-Kautschuk und vulkanisierter Kautschuk sind, wie sich
aus den Tabellen 1 und 2 ergibt, zusammengesetzt.
Ein Start-Kautschuk wurde mit Additiven kombiniert, siehe
Tabelle 2 und in einen Banbury-Mixer gegeben. Jedoch wurde
zunächst weggelassen Schwefel und ein Beschleuniger. Dann
folgte eine Zugabe dieser beiden Zusätze unter Verwendung
einer offenen Rolle, wobei anschließend eine Vulkanisierung
der Mischung erfolgte. Dabei ergab sich eine vulkanisierte
Kautschukfolie (B) bestimmter Dicke. Diese Folie wurde in
kubische Formen zerschnitten und mit den Komponenten gemäß
Tabelle 1 in einem ähnlichen Mischer vermischt mit der Maßga
be, daß Schwefel und ein Beschleuniger fehlten. Der Mischung
wurden die beiden zuletzt erwähnten Additive zugesetzt mit
Hilfe einer offenen Rolle. Das führte zu einer Kautschuk-Mischung
(A), die dann vulkanisiert wurde.
Das Vulkanisat wurde im Hinblick auf Eishaftung und Abnut
zungserscheinungen unter den weiter unten angegebenen Bedin
gungen überprüft. Die Ergebnisse sind in der Tabelle 3 aufge
führt. Darin bedeuten: NR: natürlicher Kautschuk, BR:
Butadien-Kautschuk, SBR: Styrol/Butadien-Kautschuk, IR:
Polyisopren- Kautschuk.
Es folgte eine ASTM-E-303-74-Behandlung. Das Gleiten wurde
auf einer Eisplatte bei -6°C unter Verwendung eines tragbaren
britischen Gleit-Testers gemessen. Die Reibungskraft wurde
unter Zuhilfenahme des Vergleichsbeispiels 1 bestimmt.
Eine Scheibe aus vulkanisierten Gummi mit einer Dicke von 10
mm und einem Durchmesser von 60 mm wurde einer sich drehenden
Trommel bei einer Gleitrate von 25% eine bestimmte Zeit lang
ausgesetzt. Die Abnutzung wurde durch den Gewichtsverlust der
Scheibe bestimmt. Als Maßstab 100 diente das Vergleichsbei
spiel 1.
Der Tabelle 3 ist zu entnehmen, daß eine Abweichung von dem
speziellen Bereich an vulkanisiertem Kautschuk nach unten zu
einer ungenügenden Eishaftung führte, siehe die Vergleichs
beispiele 1 und 2. Zuviel vulkanisierter Kautschuk (siehe
Vergleichsbeispiel 3) zeigt eine Zunahme an Abnutzung.
Eine größere Menge an Paraffinöl (siehe Vergleichsbeispiel 4)
führte zu einer Verbesserung der Haftung auf Eis, aber zu
einer Reduzierung der Abnutzungserscheinungen. Ähnlich lagen
die Verhältnisse beim Vergleichsbeispiel 5, das Aramidfasern
aufwies.
Bei den Beispielen 1, 3 und 4 waren die Haftung auf Eis und
die Abnutzungserscheinungen zufriedenstellend. Diese Beispie
le unterschieden sich durch unterschiedliche Kautschuks als
vulkanisierte Kautschuks.
Das Vergleichsbeispiel 6 zeigt, daß die Vorsehung von einem
Überschuß an Ruß in dem vulkanisierten Kautschuk zu einer
Reduzierung der Haftfestigkeit auf Eis führte.
Ein vulkanisierter Kautschuk mit größeren Partikeln ist be
züglich der Haftfestigkeit auf Eis zufriedenstellend und auch
einwandfrei bezüglich der Abnutzungserscheinungen, siehe Bei
spiel 8.
Die erfindungsgemäße Kautschuk-Mischung kann auch für andere
Einsatzzwecke verwendet werden, z. B. für den ganzen Reifen.
Tabelle 1 | |
Kautschuk-Mischung | |
Formulierung | |
Gewichtsteile | |
Start-Kautschuk | |
100 | |
Zink-Oxid | 4 |
Stearin-Säure | 2 |
Antioxidant*1) | 2 |
Ruß | geeignete Menge |
Weichmacher | geeignete Menge |
Vulkanisierter Kautschuk | geeignete Menge |
Beschleuniger*2) | 1 |
Schwefel | 2 |
*1)
N-Isopropyl-N′-Phenyl-p-Phenylen Diamin
*2)
*2)
N-Oxydiäthylen-2-Benzothiazyl Sulfenamid
Tabelle 2 | |
Vulkanisierter Kautschuk | |
Formulierung | |
Gewichtsteile | |
Start-Kautschuk | |
100 | |
Zink-Oxid | 4 |
Stearin-Säure | 2 |
Antioxidant*1) | 2 |
Ruß | geeignete Menge |
Beschleuniger*2) | 1 |
Schwefel | 2 |
*1)
und *2)
siehe Fußnote zu Tabelle 1
Claims (1)
- Gummimischung für die Lauffläche von Kraftfahrzeugen, beste hend aus
- (a) 100 Gew.Teilen eines ersten Start-Kautschuks,
- (b) 40-100 Gew.Teilen Ruß, bezogen auf das Gesamtgewicht des ersten Start-Kautschuks,
- (c) 4-40 Gew.Teilen, bezogen auf das Gesamtgewicht des er sten Start-Kautschuks, eines vulkanisierten Gummis mit einer Härte von 20-50 JIS, wobei der vulkanisierte Gummi eine durchschnittliche Partikelgröße kleiner als 2 mm und einen zweiten Start-Kautschuk und Ruß in einer Menge aufweist, die durch folgende Gleichung gegeben ist: 0XY/3,wobei X die Menge an Ruß in (c) und Y die Menge an Ruß von (b) ist und wobei der erste und der zweite Kautschuk der Gruppe, enthaltend natürlichen Kautschuk, Polyisopren-Kautschuk, Butadien-Kautschuk, Styrol/Butadien-Kautschuk, halogenierter Butyl-Kautschuk und Kombinationen daraus, angehört, und
- (d) Additiven wie Weichmachern, Vulkanisierungsbeschleunigern, Vulkanisierungshilfen und Antioxidantien.
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---|---|---|---|
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---|---|---|---|
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