DE3800730A1 - Verfahren zum einmischen von ammoniak in einen rauchgasstrom - Google Patents
Verfahren zum einmischen von ammoniak in einen rauchgasstromInfo
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- B01—PHYSICAL OR CHEMICAL PROCESSES OR APPARATUS IN GENERAL
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- B01D53/00—Separation of gases or vapours; Recovering vapours of volatile solvents from gases; Chemical or biological purification of waste gases, e.g. engine exhaust gases, smoke, fumes, flue gases, aerosols
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- B01D53/74—General processes for purification of waste gases; Apparatus or devices specially adapted therefor
- B01D53/86—Catalytic processes
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- B01D53/46—Removing components of defined structure
- B01D53/54—Nitrogen compounds
- B01D53/56—Nitrogen oxides
Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Vermischen von
Ammoniak in einen Rauchgasstrom gemäß dem Oberbegriff des
Patentanspruchs 1.
Die bekanntesten großtechnisch eingesetzten Rauchgasentstik
kungsverfahren arbeiten auf Ammoniakbasis. Die im Rauchgas
enthaltenen Stickoxide reagieren mit Ammoniak zu Stickstoff
und Wasserdampf. Bei den sogenannten selektiven katalytischen
Verfahren läuft die Reaktion bei etwa 250-500°C mit Hilfe
eines Katalysators ab. Bei dem selektiven nichtkatalytischen
Verfahren läuft sie bei Temperaturen um 1000°C ohne
Katalysator.
Der Zusatz von Ammoniak erfolgt durchweg in der Weise, daß
flüssiges Ammoniak einem Flüssiggastank entnommen und in
einem Verdampfer in die Gasphase überführt wird und daß der
Ammoniakdampf - gegebenenfalls unter Zusatz von Druckluft -
in den Rauchgasstrom eingemischt wird.
Transport, Lagerung und Handhabung von flüssigem
Ammoniak sind aber mit Schwierigkeiten und Gefahren
verbunden. Daher müssen besondere Sicherheitsvorkehrungen
getroffen und Genehmigungen eingeholt werden.
In der DE-OS 34 02 771, die sich mit einem speziellen
nichtkatalytischen Verfahren befaßt, wird schon
beiläufig erwähnt, daß das Ammoniak auch in Wasser ge
löst sein kann.
Die Durchführung dieses Vorschlags stößt aber in der
Praxis auf Schwierigkeiten. Dosiert man die wäßrige
Ammoniaklösung direkt in den Rauchgasstrom, so besteht
vor allem bei Lastschwankungen die Gefahr, daß das
Wasser nicht vollständig verdampft; es können sich
Wassertropfen bilden, die die Katalysatoren schädigen
und im Bereich der Dosierstelle Korrosion verursachen
können.
Auch die Überlegung, die Ammoniaklösung in einem
separaten Verdampfer zu verdampfen und das Ammoniak-
Wasserdampfgemisch in den Rauchgasstrom einzudüsen,
führt zu Problemen. Wegen der stark voneinander ab
weichenden Dampfdrücke von Ammoniak und Wasser ist es
äußerst schwierig, kontinuierlich eine konstant bleibende
Ammoniakmenge zuzuführen. Die richtige, stöchiometrische
Dosierung ist aber eine unerläßliche Voraussetzung für
den Verfahrensablauf. Ist die Dosierung zu niedrig, so
werden die Stickoxide teilweise nicht reduziert. Liegt
sie zu hoch, so tritt Ammoniak am Schornstein aus.
Durch die DE-OS 35 13 810 ist ein Verfahren zur
katalytischen Entstickung eines Abgasstromes bekannt,
bei dem zwecks gleichmäßiger Verteilung des Ammoniaks
über den Katalysatorquerschnitt von dem Abgasstrom ein
Teilstrom abgezweigt, mit Ammoniak versetzt und dem
Abgas vor der Umsetzung wieder zugemischt wird.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren
gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1 zu entwickeln,
bei dem die mit dem Transport, der Lagerung und Handhabung
des Ammoniaks verbundenen Probleme umgangen werden und
gleichzeitig die oben angedeuteten Schwierigkeiten, die
bisher dem praktischen Einsatz von wäßriger Ammoniaklösung
entgegenstanden, vermieden werden.
Diese Aufgabe wird gemäß der Erfindung durch die im Kenn
zeichen des Anspruchs 1 angegebene Maßnahme gelöst.
Gegenstand des Anspruchs 2 ist eine Ausführungsform der Er
findung, die insbesondere bei Rauchgasen mit niedriger Flug
aschekonzentration zur Anwendung kommt.
Durch das Merkmal des Anspruchs 3 wird auch bei schwankender
Stärke des Rauchgasstromes sichergestellt, daß die Ammoniak
lösung unter gleichbleibenden Bedingungen verdampft wird.
Durch das Merkmal des Anspruchs 4 werden Wassertröpfchen,
die sich unter ungünstigen Betriebsbedingungen bilden kön
nen, daran gehindert, in den Hauptstrom und somit in den Ka
talysator zu gelangen.
Zwecks Vermeidung von Ablagerungen und Anbackungen im Ein
sprühbereich sind bei hohem Flugaschegehalt des Rauchgases
die Ausführungsformen gemäß Anspruch 5 oder Anspruch 6 vor
zuziehen.
Die in Anspruch 7 angegebene Variante des Verfahrens gemäß
Anspruch 8 ist von besonderem Vorteil bei der nichtkataly
tischen Entstickung. Da hierbei die Umwandlung der Stick
oxide in einer homogenen Gasphasenreaktion erfolgt, ist eine
besonders gleichmäßige Einmischung des Ammoniaks in den
Rauchgasstrom erforderlich, die man durch Verwendung eines
gespannten Trägergases erreichen kann. Der gespannte Dampf
kann zum Beispiel einem Kessel entnommen werden, ohne daß
zur Erzeugung des Überdrucks ein zusätzliches Druckerhö
hungsgebläse erforderlich ist.
Die Zeichnung dient zur Veranschaulichung der Erfindung an
hand von schematisch dargestellten Ausführungsbeispielen.
Die Fig. 1 bis 3 zeigen Fließbilder verschiedener zur
Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens geeigneter
Rauchgasreinigungsanlagen.
Bei der in Fig. 1 dargestellten Anlage mündet ein waage
recht angeordneter Rauchgaskanal 1 in einen mit Katalysator
packungen 2, z.B. Wabenkatalysatoren, bestückten Reaktor 3.
Daran schließt sich ein weiterer Rauchgaskanal 4 an.
Vor dem Reaktor 3 geht von dem Rauchgaskanal 1 ein
Zweigkanal 5 aus. Der Zweigkanal 5 hat im wesentlichen die
Form eines umgekehrten U. In dem von dem Rauchgaskanal 1
senkrecht nach oben abgezweigten Schenkel ist ein Gebläse
6 angeordnet. Der abwärts gerichtete Schenkel des Zweig
kanals 5 mündet in eine erweiterte Mischkammer 7, die im
wesentlichen die Form eines schlanken Zylinders mit senk
rechter Achse hat. Kurz unter der Einmündung des Zweig
kanals 5 ist in der Mischkammer 7 eine Sprühdüse 8 angeord
net, die durch eine Leitung 9 mit einem Behälter 10 für eine
wäßrige Ammoniaklösung verbunden ist. Die Leitung 9 ist mit
einer Pumpe 11 versehen.
Die Mischkammer 7 hat an ihrem unteren Ende einen Auslauf
konus 12 mit Auslaufrohr 13 und Absperrhahn 14. Kurz über
dem Auslaufkonus 12 ist seitlich an der Mischkammer 7 ein im
Vergleich zur Mischkammer dünnes Rohr 15 angeschlossen, das
über einen rechtwinkligen Krümmer und ein Gebläse 16 senk
recht zu dem Rauchgaskanal 1 zurückgeführt ist. Das Rohr 15
geht in eine innerhalb des Rauchgaskanals 1 angeordnete
Düsenanordnung 17 über.
Im Betrieb wird mit dem Gebläse 6 von dem durch den Rauch
gaskanal 1 fließenden Rauchgasstrom, dessen Temperatur
z.B. bei etwa 300-400°C liegt, ein konstanter Teilstrom
- z. B. zwischen 10 und 20% - abgezweigt. In diesen Teil
strom wird in der Mischkammer 7 wäßrige Ammoniaklösung
eingesprüht, die durch die Pumpe 11 in dosierter Menge aus
dem Behälter 10 zugeführt wird. Unter normalen Betriebs
bedingungen verdampft die zugeführte Flüssigkeit in der
Mischkammer 7 restlos; dementsprechend ist die Mischkammer 7
bemessen. Der mit Ammoniak und Wasserdampf vermischte
Teilstrom wird über das Rohr 15 der Düsenanordnung 17 zuge
führt und - stromabwärts von der Zweigstelle des Teilstromes -
nach dem Freistrahlprinzip wieder in den Hauptstrom des
Rauchgases eingeleitet. Auf dem Weg bis zum Reaktor 3
erfolgt eine intensive, gleichmäßige Vermischung.
Falls unter ungünstigen Betriebsbedingungen die Verdampfung
in der Mischkammer 7 nicht vollständig ist, werden mitge
führte Tröpfchen infolge der Umlenkung und Geschwindigkeits
änderung, die der Teilstrom beim Übergang von der Misch
kammer 7 in die Rohrleitung 15 erfährt, abgeschieden. Diese
Tröpfchen bestehen praktisch aus reinem Wasser, da das in
der Lösung enthaltene Ammoniak wegen seines niedrigen Siede
punktes auf jeden Fall verdampft. Die Ammoniakkonzentration
im Gasstrom bleibt daher unverändert, wenn auch das Wasser
nicht restlos verdampft. Das Wasser bildet im Auslaufkonus
12 einen Sumpf und wird - wenn erforderlich - abgelassen.
Bei der Anlage gemäß Fig. 2 ist von einem Dampfkessel 21
ein Rauchgaskanal 22 zu dem mit Katalysatorpackungen 23 be
stückten Reaktor 24 geführt, von dort über die Primärseite
eines regenerativen Wärmetauschers 25, ein Elektrofilter 26
und eine Entschwefelungsanlage 27 zu einem nicht dargestell
ten Schornstein.
Von einer Frischluftleitung 28, die über die Sekundär
seite des regenerativen Wärmetauschers 25 zur Feuerung
des Dampfkessels 21 geführt ist, geht eine Zweigleitung
29 aus.
Diese ist mit einem Gebläse 30 versehen und mündet von
oben in eine Mischkammer 31, die im wesentlichen die Form
eines schlanken Zylinders mit senkrechter Achse hat. Kurz
unter der Einmündung der Zweigleitung 29 ist in der Misch
kammer 31 eine Sprühdüse 32 angeordnet, die durch eine
Leitung 33 mit einem Behälter 34 verbunden ist. Dieser
ist mit wäßriger Ammoniaklösung gefüllt. In der Leitung
33 ist eine Pumpe 35 angeordnet. Die Mischkammer 31 hat
an ihrem unteren Ende einen Auslaufkonus 36 mit Auslauf
rohr und Absperrhahn. Kurz über dem Auslaufkonus ist seit
lich an die Mischkammer 31 ein Rohr 37 angeschlossen, das in
den Rauchgaskanal 22 mündet, und zwar vor dessen Einmündung
in den Reaktor 24. Das Rohr 37 geht in eine innerhalb des
Rauchgaskanals 22 angeordnete, nicht dargestellte Düsenan
ordnung über.
Im Betrieb wird von der aus dem regenerativen Wärmetau
scher 25 austretenden vorgewärmten Frischluft ein konstan
ter Teilstrom abgezweigt. In diesen Teilstrom wird in der
Mischkammer 31 wäßrige Ammoniaklösung eingesprüht, die
durch die Pumpe 35 in dosierter Menge aus dem Behälter 34
zugeführt wird. Die Flüssigkeit verdampft in dem heißen
Luftstrom. Der mit Ammoniak und Wasserdampf vermischte
Luftstrom wird über das Rohr 37 in den Rauchgasstrom ein
geleitet. Dieser gelangt anschließend in den Reaktor 24,
wo mit Hilfe der Katalysatorpackungen 23 die im Rauchgas
enthaltenen Stickoxide mit dem Ammoniak reagieren und in
unschädliche Stoffe umgewandelt werden. Die von dem abge
zweigten Frischluftstrom mitgeführte Wärmemenge wird im
regenerativen Wärmetauscher 25 zurückgewonnen.
Das in Fig. 3 dargestellte abgewandelte Ausführungsbei
spiel unterscheidet sich von dem soeben beschriebenen
Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 2 nur dadurch, daß der
Mischkammer 31 statt der vorgewärmten Frischluft über
eine Leitung 38 Dampf zugeführt wird. Dieser wird zum
Beispiel dem Dampfkessel 21 entnommen. Der Dampf ist so
trocken, daß er die gesamte Flüssigkeit aufnehmen kann,
ohne daß sich Tropfen bilden. Vorzugsweise ist der Dampf
gespannt; sein Druck beträgt zum Beispiel 2-4 bar.
Claims (7)
1. Verfahren zum Einmischen von Ammoniak in einen Rauch
gasstrom zwecks Umwandlung der im Rauchgas enthaltenen
Stickoxide in unschädliche Stoffe, wobei das Ammoniak
als wäßrige Lösung eingesetzt wird, dadurch gekenn
zeichnet, daß die wäßrige Ammoniaklösung in einen Trä
gergasstrom eingesprüht und darin verdampft wird, und
daß der Trägergasstrom anschließend dem Rauchgasstrom
zugemischt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
der Trägergasstrom ein vom Hauptstrom des Rauchgases
abgezweigter Teilstrom ist.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß
der Teilstrom konstant gehalten wird.
4. Verfahren nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeich
net, daß aus dem Teilstrom vor der Zumischung zum
Hauptstrom Wassertropfen abgeschieden werden.
5. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
der Trägergasstrom ein vorgewärmter Frischluftstrom
ist.
6. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
der Trägergasstrom ein trockener Dampfstrom ist.
7. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß
der Dampf gespannt ist.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19883800730 DE3800730A1 (de) | 1987-02-11 | 1988-01-13 | Verfahren zum einmischen von ammoniak in einen rauchgasstrom |
Applications Claiming Priority (2)
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Publications (1)
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8131 | Rejection |