DE3800454A1 - Verfahren zur herstellung von korrosions- und verschleissschutzschichten und formkoerpern aus metallischen amorphen werkstoffen - Google Patents
Verfahren zur herstellung von korrosions- und verschleissschutzschichten und formkoerpern aus metallischen amorphen werkstoffenInfo
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- B22F7/00—Manufacture of composite layers, workpieces, or articles, comprising metallic powder, by sintering the powder, with or without compacting wherein at least one part is obtained by sintering or compression
- B22F7/06—Manufacture of composite layers, workpieces, or articles, comprising metallic powder, by sintering the powder, with or without compacting wherein at least one part is obtained by sintering or compression of composite workpieces or articles from parts, e.g. to form tipped tools
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- B22F—WORKING METALLIC POWDER; MANUFACTURE OF ARTICLES FROM METALLIC POWDER; MAKING METALLIC POWDER; APPARATUS OR DEVICES SPECIALLY ADAPTED FOR METALLIC POWDER
- B22F3/00—Manufacture of workpieces or articles from metallic powder characterised by the manner of compacting or sintering; Apparatus specially adapted therefor ; Presses and furnaces
- B22F3/006—Amorphous articles
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- B22F—WORKING METALLIC POWDER; MANUFACTURE OF ARTICLES FROM METALLIC POWDER; MAKING METALLIC POWDER; APPARATUS OR DEVICES SPECIALLY ADAPTED FOR METALLIC POWDER
- B22F9/00—Making metallic powder or suspensions thereof
- B22F9/002—Making metallic powder or suspensions thereof amorphous or microcrystalline
- B22F9/004—Making metallic powder or suspensions thereof amorphous or microcrystalline by diffusion, e.g. solid state reaction
- B22F9/005—Transformation into amorphous state by milling
Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung
von Korrosions- und Verschleißschutzschichten und
Formkörpern aus metallischen amorphen Werkstoffen unter
Verwendung eines mindestens binären Legierungssystems.
Die überwiegende Mehrheit der derzeit für technische
Anwendungen eingesetzten metallischen Werkstoffen weist
eine kristalline Struktur auf. Dies gilt unter anderem
auch für Beschichtungen auf metallischen Substraten. So
weisen auch Korrosionsschutzschichten, die bei beson
ders hohen Ansprüchen an die Korrosionsbeständigkeit
aus Sonderwerkstoffen, wie z.B. Tantallegierungen,
hergestellt und die in hochkorrosiven Medien, bei
spielsweise wie in der chemischen Industrie eingesetzt
werden, im allgemeinen eine kristalline Struktur auf.
Zwar ist bereits ein Verfahren bekannt, bei dem amorphe
Schichten durch Aufdampfen auf ein Substrat herstellt
werden, jedoch bieten die so hergestellten Schichten
insofern nur einen sehr eingeschränkten Korrosions
schutz, als diese Schichten bislang nur mit einer sehr
geringen Schichtdicke in der Größenordnung weniger
Mikrometer hergestellt werden können und die bei
Korrosionsprozessen wirksamen Abtragsraten, beispiels
weise infolge Erosionskorrosion, ebenfalls im Bereich
von Mikrometern pro Jahr liegen können.
Darüber hinaus ist es bereits bekannt, amorphe metalli
sche Werkstoffe mittels des sogenannten Melt-Spinning-
Verfahrens herzustellen, bei dem eine Legierung durch
rasches Abschrecken aus der flüssigen Phase, beispiels
weise durch Aufspritzen auf eine rotierende, gekühlte
Kupfertrommel, amorphisiert wird. Derzeit ist es jedoch
mit diesem bekannten Verfahren nur möglich, Bänder mit
einer Schichtdicke von weniger als 50 Mikrometern und
wenigen Zentimetern Breite herzustellen.
Aufgabe der Erfindung ist es, ein Verfahren anzugeben,
das die Herstellung von Formkörpern und Beschichtungen,
insbesondere von Korrosionsschutzschichten, möglichst
großer Dicke und variabler Formgebung erlaubt.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß
zunächst aus kristallinen Ausgangssubstanzen mittels
mechanischen Legierens ein pulvermetallurgisch weiter
verarbeitbares amorphes Pulver hergestellt wird und daß
dieses Pulver anschließend bei einer mittleren Tempera
tur, die unter der Kristallisationstemperatur liegt,
als amorphe Schicht ausgebracht bzw. zu einem Form
körper verdichtet wird.
Beim mechanischen Legieren handelt es sich dabei um
eine Technik, bei der das das Ausgangsmaterial bildende
Metallpulver, das in kristalliner bzw. teilkristalliner
Form vorliegt, durch andauerndes Mahlen, üblicherweise
in einer Kugelmühle, mit hoher Energie wiederholt
kaltverschweißt und wieder aufgebrochen wird bis sich
ein Gleichgewichtszustand einstellt und eine homogene
Legierung vorliegt. Es ist dabei an sich bereits
bekannt, auf diesem Wege auch amorphe Metallpulver
herzustellen, unter anderem auf der Basis von Nickel-
Niob-Legierungen, Zirkon- sowie Titanlegierungen.
Mit Hilfe des erfindungsgemäßen Verfahrens ist es nun
möglich, durch den nachfolgenden Verdichtungsprozeß aus
dem so erzeugten amorphen Pulver Formteile, Formkörper
und Beschichtungen herzustellen. Diese zeichnen sich
durch besondere weichmagnetische Eigenschaften ebenso
wie durch eine hohe Härte aus, die sich insbesondere
auch widerstandsfähig gegenüber Verschleiß macht. Vor
allem aber ist es möglich, mit dem Verfahren gemäß der
Erfindung Bauteile herzustellen, die zu den vorgenann
ten Eigenschaften eine hohe Korrosionsbeständigkeit
aufweisen und die dadurch hervorragend für eine Verwen
dung im Bereich des chemischen Apparatebaus geeignet
sind. Insbesondere ermöglicht das erfindungsgemäße
Verfahren dabei die Herstellung dichter amorpher
Korrosionsschutzschichten, beispielsweise auf den
Innenwandungen von Rohren und Behältern, mit einer
Dicke von mehr als 50 Mikrometern. Auch für einen
Einsatz bei der heterogenen Katalyse sind die nach dem
erfindungsgemäßen Verfahren hergestellte Beschichtungen
geeignet.
Als besonders geeignetes Verdichtungsverfahren hat sich
in Verbindung mit dem Verfahren nach der Erfindung das
Explosionsverdichten erwiesen, dem gegebenenfalls noch
ein Vorpressen vorausgehen kann. Wichtig ist, daß
während des Verdichtungsvorganges in keinem Fall die
Kristallisationstemperatur des Materials überschritten
wird bzw. wenn es zur Aufschmelzung kommt ein lokales
schnellen Abschrecken abläuft, um so eine durchgehend
amorphe Struktur zu gewährleisten. Diese Randbedingun
gen können auch bei Verdichtungsprozessen, wie dem
Kaltfließpressen, Plasmaspritzen, Heißisostatpressen
und Heißpressen, eingehalten werden.
Durch den erfindungsgemäß vorgesehenen Verdichtungsvor
gang wird ein Übergang des zuvor amorphisierten Metall
pulvers wieder zurück in den kristallinen Zustand
verhindert. Sofern mit dem Verdichten zugleich ein
Aufbringen des amorphen Pulvers als Beschichtung auf
ein Substrat verbunden ist, bewirkt das Verdichten
zugleich eine innige Verklammerung bzw. Verzahnung mit
dem Substrat. Als Substratmaterialien kommen dabei in
erster Linie Metalle, und hier insbesondere Stähle, in
Betracht.
Es ist dabei auch möglich, im Anschluß an den Verdich
tungsprozeß eine Wärmebehandlung, beispielsweise zur
Homogenisierung, anzuschließen. Auch bei dieser muß die
Temperatur unterhalb der Kristallisationstemperatur
gehalten werden.
Grundsätzlich ist das erfindungsgemäße Verfahren nicht
auf binäre Systeme beschränkt, vielmehr ist die Zahl
der eingesetzten Legierungselemente nahezu beliebig.
Neben Legierungen aus Metallen der Übergangselemente
untereinander können auch metalloidhaltige amorphe
Legierungen sowie solche, die ausschließlich auf dem
Wege des mechanischen Legierens erhalten werden können,
eingesetzt werden.
Im folgenden soll das erfindungsgemäße Verfahren anhand
eines Ausführungsbeispiels näher erläutert werden. Bei
diesem werden als Ausgangsmaterialien zur Herstellung
eines amorphen Metallpulvers kristallines Nickelpulver
mit einer mittleren Teilchengrö8e von 4,6 µm und
Niobpulver mit einer mittleren Teilchengröße von 63 µm
eingesetzt. Die Pulverabfüllung erfolgt unter Argon
schutzgas im gewünschten Mischungsverhältnis zusammen
mit Stahlmahlkugeln in einem gedichteten Mahlgefäß. Die
Handhabung der Pulver unter Schutzgas verhindert eine
Oxidation des Pulvers während des Mahlprozesses. Als
Mahlparameter wird ein Kugel:Mahlgutverhältnis von 14:1
bei einer Mahldauer von 20 Std. gewählt. Nach dieser
Mahldauer in einer Planetenmühle ist das eingewogene
Pulver amorph. Die Mahlgefäße und Mahlkugeln werden bei
dieser Prozeßführung beschichtet.
Das amorphe Nickel-Niob-Pulver wird in eine Kupferhülse
gefüllt und verschlossen. Anschließend wird der Ver
dichtungsprozeß mit einem Sprengstoff mit einer Detona
tionsgeschwindigkeit von beispielsweise 1500 m/s
durchgeführt. Der Formkörper hat eine Härte HV 50 von
600 N/mm2. Die Korrosionsprüfung in sauren Medien
zeigt, daß der so hergestellte Formkörper eine sehr
große Beständigkeit gegenüber Salpetersäure und in
geringerem Maße gegen Flußsäure aufweist.
Claims (18)
1. Verfahren zur Herstellung von Korrosions- und
Verschleißschutzschichten und Formkörpern aus
metallischen amorphen Werkstoffen unter Verwendung
eines mindestens binären Legierungssystems, dadurch
gekennzeichnet, daß zunächst aus kristallinen
Ausgangssubstanzen mittels mechanischen Legierens
ein pulvermetallurgisch weiterverarbeitbares
amorphes Pulver hergestellt wird und daß dieses
Pulver anschließend bei einer mittleren Temperatur,
die unterhalb der Kristallisationstemperatur liegt,
als amorphe Schicht auf ein Substrat aufgebracht
bzw. zu einem Formkörper verdichtet wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß Ausgangsmaterialen verwendet, werden, aus denen
durch mechanisches Legieren ein amorpher Werkstoff
hoher Korrosionsbeständigkeit erzeugt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet,
daß das Ausgangsmaterial aus kristallinen Pulvern
zumindest zweier metallischer Legierungselemente
besteht.
4. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet,
daß als Ausgangsmaterial intermetallische Verbin
dungen eingesetzt werden.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 2 bis 4, dadurch
gekennzeichnet, daß als Legierungselemente Metalle
der Übergangsgruppe des Periodensystems der Elemen
te verwendet werden.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 2 bis 5, dadurch
gekennzeichnet, daß das Ausgangsmaterial wenigstens
ein Metalloid enthält.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch
gekennzeichnet, daß der Mahlvorgang unter Ausschluß
von Luftsauerstoff erfolgt.
8. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch
gekennzeichnet, daß der Mahlvorgang vorzugsweise
mit einem Kugel zu Mahlgut-Gewichtsverhältnis <10:1
erfolgt.
9. Verfahren nach einem dser Ansprüche 1 bis 8,
dadurch gekennzeichnet, daß das durch mechanisches
Legieren hergestellte amorphe Pulver als Schicht
durch einen Verdichtungsprozeß auf ein Substrat
aufgebracht wird.
10. Verfahren nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet,
daß die amorphe Beschichtung mittels Explosivplat
tieren auf das Substrat aufgebracht wird.
11. Verfahren nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet,
daß die amorphe Beschichtung mittels Plasmaspritzen
auf das Substrat aufgebracht wird.
12. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch
gekennzeichnet, daß nach dem Verdichtungsvorgang
eine Wärmebehandlung bei einer Temperatur unterhalb
der Kristallisationstemperatur durchgeführt wird.
13. Verfahren nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet,
daß die Wärmebehandlung als Homogenisierungsglühung
durchgeführt wird.
14. Verfahren nach einem der Ansprüche 9 bis 11,
dadurch gekennzeichnet, daß die Pulvermenge bzw.
die Substratbelegung vor dem Verdichten so gewählt
wird, daß die Enddicke der amorphen Schicht minde
stens mindestens 50 µm beträgt.
15. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch
gekennzeichnet, daß das Verdichten zu einem Form
körper mittels Explosivverdichten erfolgt.
16. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch
gekennzeichnet, daß das Verdichten zu einem Form
körper mittels heißisostatischen Pressens erfolgt.
17. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch
gekennzeichnet, daß das Verdichten zu einem Form
körper mittels Kaltfließpressen oder Strangpressen
erfolgt.
18. Verfahren nach einem der Ansprüche 15 bis 17,
dadurch gekennzeichnet, daß der amorphe Formkörper
mittels Explosivplattierung als Korrosions-
und/oder Verschleißschutzschicht auf ein Substrat
aufgebracht wird.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19883800454 DE3800454A1 (de) | 1988-01-09 | 1988-01-09 | Verfahren zur herstellung von korrosions- und verschleissschutzschichten und formkoerpern aus metallischen amorphen werkstoffen |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19883800454 DE3800454A1 (de) | 1988-01-09 | 1988-01-09 | Verfahren zur herstellung von korrosions- und verschleissschutzschichten und formkoerpern aus metallischen amorphen werkstoffen |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE3800454A1 true DE3800454A1 (de) | 1989-07-20 |
Family
ID=6345020
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19883800454 Ceased DE3800454A1 (de) | 1988-01-09 | 1988-01-09 | Verfahren zur herstellung von korrosions- und verschleissschutzschichten und formkoerpern aus metallischen amorphen werkstoffen |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE3800454A1 (de) |
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE19859477A1 (de) * | 1998-12-22 | 2000-06-29 | Mtu Muenchen Gmbh | Verschleißschutzschicht |
US6652925B1 (en) | 1999-09-02 | 2003-11-25 | Institut für Festkörper- und Werkstofforschung Dresden e.V. | Method for producing massive-amorphous layers on massive metallic shaped bodies |
Citations (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
EP0213410A1 (de) * | 1985-08-13 | 1987-03-11 | Siemens Aktiengesellschaft | Verfahren zur Herstellung eines metallischen Körpers aus einer insbesondere amorphen Legierung mit zumindest teilweise magnetischen Komponenten |
-
1988
- 1988-01-09 DE DE19883800454 patent/DE3800454A1/de not_active Ceased
Patent Citations (1)
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DE19859477B4 (de) * | 1998-12-22 | 2005-06-23 | Mtu Aero Engines Gmbh | Verschleißschutzschicht |
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