DE3800328C2 - Projektil mit elektronischer Zünderschaltung - Google Patents
Projektil mit elektronischer ZünderschaltungInfo
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- F42C—AMMUNITION FUZES; ARMING OR SAFETY MEANS THEREFOR
- F42C13/00—Proximity fuzes; Fuzes for remote detonation
- F42C13/02—Proximity fuzes; Fuzes for remote detonation operated by intensity of light or similar radiation
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Description
Die Erfindung betrifft ein Projektil gemäß dem Oberbegriff des An
spruches 1.
Ein solches Projektil ist aus der DE 36 08 166 C1 bekannt. Dort wird darauf verzichtet,
durch aufwendigere Einbaumaßnahmen die außerordentlich hohen beim
Abschuß des Projektils auf beispielsweise einen frequenzbestimmenden Kondensator
einwirkenden Beschleunigungskräfte abzuleiten, vielmehr wird dort die für die
Frequenzkonstanz abträgliche mechanische Wirkung elektrisch dadurch weitestgehend
kompensiert, daß die Kräfte gegensinnig auf die frequenzbestimmenden Bauteile
und dabei insbesondere auf einen Kondensator einwirken. Das erfolgt dadurch,
daß ein Einbau frequenzbestimmender Bauelemente jeweils teilweise längs
und teilweise quer zur Geschoßlängs- oder Abschußrichtung erfolgt, so daß im
Falle eines Kondensators gleichzeitig eine Zunahme der Kapazität durch Annäherung
ihrer Elektroden wie auch eine Abnahme der Kapazität durch Vergrößerung
des wirksamen Elektrodenabstandes hervorgerufen wird, wobei beide Kondensatoren
zusammen die frequenzbestimmende Kapazität einer Oszillatorschaltung ergeben.
Projektile mit elektronischer Zünderschaltung und insbesondere mit optoelektronischem
Abstandszünder sind aus der FR 2 382 672 und insbesondere aus der US 4 332 468
bekannt,
bei der die Zünderschaltung aus einem optronischen Empfänger für
reflektierte Energie angesteuert wird, um in einem optimalen Abstands
bereich vor dem reflektierenden Zielobjekt die gegen dieses Zielobjekt
gerichtete Wirkladung zu zünden. Bei dem Projektil kann es sich
um einen etwa als Granate verschossenen oder um einen nach Art einer
Panzerfaust mit Nachbrenner-Antrieb ausgestatteten Munitionsartikel
handeln. Die Kinematik der Projektilbewegung bedingt erhebliche
mechanische Beanspruchungen der in das Projektil eingebauten Funktions
teile, sei es aufgrund der Abschuß-Beschleunigung, sei es aufgrund
von Treibsatz-Inhomogenitäten, die zu schwankenden Abbrandgegeben
heiten und damit über schwankende Antriebskräfte zu körperschall
ähnlich auftretenden mechanischen Schwingungen führen. Diese können
recht große Beträge annehmen, insbesondere wenn mit Nachbrenner
ausgestattete Projektile eine relativ kleine Masse haben.
Aus den Körperschallschwingungen können bei mechanisch empfindlichen
Bauteilen und Schaltungs-Aufbauten entsprechende Störungen infolge
vorübergehender Veränderungen der elektrisch wirksamen Bauteile-
Charakteristiken nach Art einer belastungsabhängigen mechanisch
elektrischen Modulation resultieren, die Fehlfunktionen der Zünder
schaltung und damit des Munitionsartikels insgesamt zur Folge haben
können.
Besonders empfindlich gegen mechanische - zumal gegen wechselnde
mechanische - Beanspruchungen sind Kondensatoren, die sich in der
Praxis in Filter-Eingangsschaltungen zum Aussieben störender Signal
komponenten vor der Verarbeitung der Nutzinformation nicht vermeiden
lassen.
In dem Beitrag "Abstandszünder für Lenkflugkörper" von J. A. Elphick in Internationale
Wehrrevue 1972/Heft 2 Seiten 144/145 ist angesprochen, daß Zünder-
Baugruppen vielfach in Epoxy-Harz eingebettet seien. Gemäß der DE 34 01 513
A1 ist die elektronische Zündschaltung eines Projektils in einen Kunststoff-
Hartschaumblock eingeschäumt, welcher von flächigen elastischen Dämpfungskörpern
im Zündergehäuse allseitig umschlossen wird. Dagegen ist es zur mechanischen
Entlastung von Kondensatoren aus der US
4 467 401 bekannt, das Bauelement in eine Schrumpfhülle einzufassen,
die ihrerseits erst auf den Schaltungträger aufgeklebt wird; mit
freitragendem Verlauf der Anschlußelektroden aus der Schrumpfhülle
heraus zum Schaltungsträger. Eine derartige schockentkoppelte Bau
elementen-Montage wirkt aber im wesentlichen nur entlastend hinsichtlich
der Beanspruchung der Anschlußelektroden durch die einmalige, sehr
große beim Abschuß aus einem Waffenrohr auftretende Beschleunigung.
Danach noch (flugbedingt oder antriebsbedingt) auftretende Geschwindig
keitsschwankungen werden als nur geringfügig gedämpfte mechanische
Schwingungen auf die Elektrodenstruktur des kapazitiven Bauelementes
übertragen und haben deshalb entsprechend zeitlich schwankende elek
trische Eigenschaften (hier: Kapazitätswerte) zur Folge. Daraus
resultiert ein zeitlich nicht-konstantes Übertragungsverhalten bei
spielsweise der kapazitiven Eingangsfilterschaltungen und somit
ein dem eigentlich nur interessierenden Sensorsignal überlagertes,
zu Fehlfunktionen führendes Störsignal.
In Erkenntnis dieser Gegebenheiten liegt der Erfindung die Aufgabe
zugrunde, ein Projektil gattungsgemäßer Art derart auszustatten,
daß seine Zünderschaltung nicht nur in Hinblick auf die beim Abschuß
einmalig auftretende große mechanische Beanspruchung störungsfrei
arbeitet, sondern insbesondere auch danach während flugbedingt auf
tretender mechanischer Schwingungen nach Art von Körperschallein
flüssen.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß im wesentlichen dadurch gelöst,
daß die Kennzeichnungsmaßnahmen des Anspruches 1 getroffen werden.
Nach dieser Lösung sind die erschütterungsempfindlichen Bauelemente
insgesamt schockresistent in Kunstharz vergossen; so daß in guter
Näherung die gleiche mechanische Beanspruchung unmittelbar neben
einander angeordneter Bauelemente gleicher Art und Dimensionierung
gleiche elektrische Folgen hat. Diese elektrischen Stör-Auswirkungen
lassen sich deshalb bei Gegeneinanderschaltung bzw. Substraktion
der entsprechenden Signale kompensieren. So läßt sich insbesondere
ein im Ergebnis gegen Körperschallschwingungen kompensierter Konden
sator-Tiefpaß als Eingangsschaltung einer Projektil-Zünderschaltung
realisieren.
Zusätzliche Alternativen und Weiterbildungen sowie weitere Merkmale
und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus den weiteren Ansprüchen
und, auch unter Berücksichtigung der Darlegungen in der Zusammen
fassung, aus nachstehender Beschreibung eines in der Zeichnung unter
Beschränkung auf das Wesentliche stark abstrahiert skizzierten bevor
zugten Realsierungsbeispiels zur erfindungsgemäßen Lösung.
Es zeigt:
Fig. 1 im einpoligen Blockschaltbild eine Tiefpaß-Eingangs
schaltung eines optronischen Projektil-Zünders
und
Fig. 2 einen Verbundblock der maßgeblichen Kapazitäten
und Kompensationskapazitäten der Eingangsschaltung
gemäß Fig. 1.
Ein mit einer Antriebseinrichtung 10 ausgestattetes Projektil 11
weist eine elektronische Zünderschaltung 12 mit einem Zündauslöse-
Sensor 13 als seinem durch Einstrahlung 14 steuerbaren Schaltelement auf,
etwa mit der Empfangsdiode eines optronischen Abstandszünders. Dieser
Sensor 13 bildet zusammen mit einem Vorwiderstand 15 einen Spannungs
teiler 16, dessen Abgriffpotential 17 sich einstrahlungsabhängig
verändert. Über einen Entkopplungskondensator 18 als Gleichspannungs
sperre wird die Potentialschwankung als Sensorsignal 19 einem Eingangs
verstärker 20 zugeführt, der als Operationsverstärker 21 mit Tief
paß-Beschaltung 22, bestehend aus Rückkopplungswiderstand 23 und
Querkapazität 24, ausgelegt ist.
Eine Kompensationsschaltung K bildet den Spannungsteiler 16 mit
einem Sensor-Ersatzwiderstand 25 nach, so daß hier ein konstantes
Abgriffpotential 17 herrscht und deshalb der Entkopplungskondensator
18k insoweit kein Signal 19k auf die Querkapazität 24k liefert.
Über einen nicht-invertierend beschalteten Entkopplungsverstärker
26 ist die Kompensationsschaltung K auf den inversen Eingang des
Operationsverstärkers 21 für das Sensorsignal 19 geschaltet.
Wenn die Kapazitäten und ihre Kompensationskapazitäten (18/18k;
24/24k) elektrisch und mechanisch jeweils gleich ausgelegt und in
möglichst starrer mechanischer Kopplung (also dicht beieinander
auf dem selben Schaltungsträger) angeordnet sind, erfahren sie die
in Abhängigkeit von den Betriebsgegebenheiten auftretenden mechanischen
(Schock-) Beanspruchungen in gleicher Weise, so daß ihre elektrischen
Eigenschaften sich in gleicher Weise ändern. Die daraus resultierenden,
körperschall-bedingten Störsignale 27 treten also an den Kapazitäten
18, 24 der Zündschaltung 12 in gleicher Weise wie an den Kompensations
kapazitäten 18k, 24k der Kompensationsschaltung K auf. Aus letzteren
resultiert ein Kompensationssignal 28, das im Eingangsverstärker
20 gegensinnig zum Störsignal 27 der Zündschaltung 12 verarbeitet
wird und dieses damit weitestgehend kompensiert.
Am Ausgang 29 der Zündschaltung 12 steht deshalb das vom Körperschall
praktisch nicht gestörte Sensorsignal 19 zur Weiterverarbeitung
in einer Logik-Zündauslöseschaltung (in der Zeichnung nicht berück
sichtigt) an.
Für die zur guten Kompensation anzustrebende starre mechanische
oder Körperschall-Kopplung der störempfindlichen Kapazitäten und
ihrer Kompensationskapazitäten ist gemäß Fig. 2 zweckmäßigerweise
ein eigener, stabiler Unterbaugruppen-Träger 30 vorgesehen, auf
dem die zur Kompensation einander zugeordneten Kapazitäten, in paar
weise gleicher räumlicher Anordnung, dicht benachbart montiert und
dann in eine Kunstharz-Vergußmasse 31 starr eingegossen sind.
Um die Kompensations-Güte der beschriebenen Schaltungsmaßnahmen
auf einfache Weise - und ohne das Erfordernis eines mechanischen
Rütteltisches - überprüfen zu können, genügt es, die eigentliche
Schaltung 12 und ihre Kompensationsschaltung K gleichphasig aus
einer Störfrequenzquelle 32 elektrisch zu beaufschlagen. Dafür kann
eine induktive Einkopplung mittels eines Koppeltransformators 33
in der gemeinsamen Zuleitung 34 der Spannungsquelle 35 für die Speisung
der Spannungsteiler 16, 16k vorgesehen sein. Mittels des Koppel
kondensators 33 kann so über die Kondensatoren 18, 18k ein die Körper
schalleinflüsse simulierendes Störsignal 27 hervorgerufen werden,
das sich dann infolge gegenphasiger Verarbeitung im Operationsver
stärker 21 kompensieren muß und bei korrekter Schaltungsauslegung
am Schaltungsausgang 29 praktisch nicht mehr in Erscheinung tritt.
Claims (7)
1. Projektil (11) mit elektronischer Zünderschaltung (12), bei der die Wirkungen
von Beschleunigungskräften auf in ihren elektrischen Eigenschaften mechanisch
modulierbare Bauelemente und Schaltungskomponenten, wie insbesondere
Kapazitäten, Induktivitäten und Sensoren, elektrisch kompensiert werden,
dadurch gekennzeichnet,
daß diese Bauelemente und Schaltungskomponenten auf einem gemeinsamen
mechanisch starren Träger (30) ein weiteres Mal als Kompensationsschaltung
(K) mit gleichen Bauelementen in unmittelbarer Nachbarschaft aufgebaut und
in Kunstharz-Vergußmasse (31) eingeschlossen sowie in ihrer schaltungsmäßigen
Wirkung gegensinnig miteinander verschaltet sind.
2. Projektil nach Anspruch 1, insbesondere Projektil (11) mit Antriebseinrichtung
(10) und optoelektronischer Abstandszünderschaltung (12),
dadurch gekennzeichnet,
daß ein Eingangsverstärker (20) mit kapazitiver Tiefpaß-Beschaltung (22)
vorgesehen ist.
3. Projektil nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Tiefpaß-Beschaltung (22) über einen Gleichstrom-Trennkondensator
(18) an einen Spannungsteiler (16) angeschlossen ist, der einen strahlungsabhängig
durchsteuernden Sensor (13) aufweist.
4. Projektil nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß ein Kompensations-Spannungsteiler (16k) mit einem festen Ersatzwiderstand
(25) für den Sensor (13) vorgesehen ist.
5. Projektil nach einem der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Zünderschaltung (12) und ihre Kompensationsschaltung (K) über den
invertierenden und den nicht invertierenden Eingang einer Operationsverstärkers
(21) zusammengefaßt sind.
6. Projektil nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Operationsverstärker (21) das aktive Element des Tießpaß-
Eingangsverstärkers (20) ist.
7. Projektil nach einem der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Kompensationsschaltung (K) ausgangsseitig einen nicht-invertierenden
Entkopplungsverstärker (26) aufweist.
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DE3800328A1 DE3800328A1 (de) | 1989-07-20 |
DE3800328C2 true DE3800328C2 (de) | 1996-01-04 |
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DE (1) | DE3800328C2 (de) |
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1988
- 1988-01-08 DE DE19883800328 patent/DE3800328C2/de not_active Expired - Fee Related
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DE3800328A1 (de) | 1989-07-20 |
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