DE10023964C1 - Intelligente Zündpille - Google Patents
Intelligente ZündpilleInfo
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Abstract
Es wird eine intelligente Zündpille angegeben, die eine spielfreie Verbindung zwischen einem zylindrischen Gehäuseelement (6, 7) und dem Pinhalter (8) aufweist, die mittels einer Vergussmasse (110), die in eine Nut (81) des Pinhalters (8) eingefüllt ist, hergestellt wird. Die spielfreie Verbindung des zylindrischen Gehäuseelementes mit dem Pinhalter verhindert, dass durch den bei Zündung der Zündpille in einem Gasgenerator ausgeübten Backpressure die Platine beschädigt wird. Diese spielfreie Verbindung ermöglicht es weiter, die Platine (5) jeweils stirnseitig zu kontaktieren. Dabei kann ein Klebstoff verwendet werden, der nur bei einem Druck, der einen gewissen Wert überschreitet, leitend wird. Dieser Druck kann bei der Montage in einfacher Weise ausgeübt werden. DOLLAR A Dadurch werden Kurzschlüsse, die durch einen verlaufenden leitfähigen Kleber bei der Montage erzeugt werden, verhindert.
Description
Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf eine Zündpille
nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1. Eine solche Zündpille,
die in einem Insassenschutzsystem zur Zündung eines Gas
generators verwendet wird, um z. B. einen Airbag oder einen
Gurtstraffer im Insassenschutzsystem eines Kraftfahrzeugs
auszulösen, weist einen Schaltungsträger auf, in dem eine
gewisse Rechenleistung (Intelligenz) implementiert ist. Eine
solche Zündpille wird allgemein als eine intelligente
Zündpille bezeichnet.
Bei neueren Insassenschutzsystemen ist es weit verbreitet,
die einzelnen Komponenten eines Insassenschutzsystems, wie
Airbags, Gurtstraffer, Beschleunigungssensoren, etc. über
einen Bus mit einem zentralen Steuergerät zu verbinden. Dabei
wird ein gewisser Teil der notwendigen Rechenleistung in den
Komponenten (ausgelagerte Einheiten) vorgesehen, die mit dem
zentralen Steuergerät über den Bus verbunden sind.
Die WO 99/02937-A zeigt eine sogenannte intelligente
Zündpille zum Zünden eines Insassenschutzmittels mit Pins zur
Anbindung an einen Zündbus, mit einer Grundplatte sowie einer
elektrischen Schaltung und einem Zündelement. Die elektrische
Schaltung wertet über den Zündbus übermittelte Befehle aus
und verursacht ein Aufheizen des Zündelements bei Erkennen
eines Zündbefehls. Das Zündelement ist mit in einer Kapsel
angeordnetem Zündpulver thermisch gekoppelt und verursacht
bei seiner Aufheizung ein Explodieren der Zündpille.
Die Fig. 3 und 4 zeigen eine solche intelligente Zündpille,
die bei der Anmelderin vorhanden aber kein Stand der Technik
ist. Die intelligente Zündpille weist (siehe Fig. 3) ein
Zündelement 1, 2, 3, 4, einen als Platine 5 ausgebildeten
Schaltungsträger, und ein Gehäuse, das aus einem ersten
Gehäuseelement 6, 7 und einem zweiten Gehäuseelement 8
besteht, auf. Das erste Gehäuseelement weist eine
zylindrische Metallhülse 6 und eine darüber geschobene Kunst
stoffkappe 7 auf. Das zweite Gehäuseelement ist ein Pinhalter
8, der Anschlusspins 9 zur Verbindung der intelligenten
Zündpille mit dem Bus in einer fixierten und gedichteten
Weise hält. Die Kunststoffkappe 7 ist mit dem Pinhalter 8,
z. B. durch Kunststoffschweißen, verbunden.
Die Metallhülse 6 ist zylindrisch, wobei ihre dem Pinhalter 8
abgewandte Stirnseite geschlossen und ihre dem Pinhalter 8
zugewandte Bodenseite offen ist, topfförmig. Das Zündelement
weist eine metallische Zündplatte 2 auf, die nahe der
Stirnseite in der Metallhülse 6 derart fixiert ist, dass
zwischen der Zünd-platte 2 und der Stirnseite der Metallhülse
6 ein Hohlraum vorhanden ist. In diesem Hohlraum ist das
Zündmaterial 1 des Zündelementes angeordnet. Die Zündplatte
weist weiter einen Zündpin 4, der in der metallischen
Zündplatte durch eine isolierende Halterung 3, z. B. aus Glas,
gehalten ist.
Die Platine 5 weist Kontaktierungsflächen 52 auf (siehe Fig.
4), an denen die Platine 5 mittels eines leitenden Klebers 91
mit den Anschlußstiften 9 verbunden ist. Die Kontaktierung
mittels des leitenden Klebers dient u. a. dazu, mögliche
Toleranzen bei der Montage zwischen dem Schaltungsträger und
den Anschlußstiften auszugleichen. Der leitende Kleber wird
unter Erwärmung auf ca. 150° ausgehärtet. In der Massen
fertigung treten durch den wenig definierten und schwer
kontrollierbaren Aushärtungsprozeß häufig Kurzschlüsse durch
wegfliessenden leitenden Kleber auf, die zu Ausschuss in der
Produktion führen.
Der Pinhalter 8 weist eine Nut 81 auf, die in dem Pinhalter 8
derart angeordnet ist, dass sie den unteren Rand des aus der
Metallhülse 6 und der Kunststoffkappe 7 bestehenden ersten
Gehäuseelementes aufnehmen kann. In der Praxis sind die
Metallhülse 6 und die Plastikkappe 7 runde Zylinder, so dass
die Nut 81 eine ringförmig ausgebildete Nut ist, deren
Innendurchmesser kleiner als der Innendurchmesser der
Metallhülse 6 ist und deren Außendurchmesser größer als der
Außendurchmesser der Metallhülse 6 bzw. der Kunststoffhülse
7 ist (siehe Fig. 3).
Die Platine 5, die in der zylindrischen Metallhülse 6 stehend
montiert ist, weist an ihrer der Zündplatte 2 zugewandten
Stirnseite jeweils Kontaktierungsflächen, die bei dem gezeig
ten Beispiel als Ausnehmungen ausgebildet sind, auf. Diese
Kontaktierungsflächen kommen mit dem Zündpin 4 bzw. ent
sprechenden Vorsprüngen der Zündplatte 2 in Kontakt. An ihrer
dem Pinhalter 8 zugewandeten Seite weist die Platine 5 in
ähnlicher Weise Anschlagsflächen auf, die nicht zur
Kontaktierung dienen. Die Platine 5 wird mit den Anschluss
pins 9 über die Kontaktflächen 52 und den leitenden Kleber 91
kontaktiert.
Bei der Montage der Zündpille, die in den Fig. 3 und 4
gezeigt ist, wird zuerst die Platine 5 mit dem Pinhalter 8
durch den leitenden Kleber 91 verbunden. In der Metallhülse 6
ist bereits das Zündelement 1, 2, 3, 4 angeordnet. Die
Platine 5, an der der Pinhalter 8 befestigt ist, wird in die
Metallhülse 6 geschoben, so dass die Kontaktierungsflächen an
der dem Zündelement zugewandten Stirnseite in Kontakt mit dem
Zündpin 4 bzw. den Kontaktierungsflächen der Zündplatte 2
kommen. Auf dem Zündpin und den Kontaktierungsflächen ist
ebenfalls leitender Kleber aufgebracht, der dann bei ca.
150°C ausgehärtet wird. Die Nut 81 des Pinhalters 8 ist, wie
in Fig. 3 gut zu erkennen ist, mit einer Tiefe ausgebildet,
die Fertigungs- und Montagetoleranzen der Zündplatte 2, des
Zündpins 4, der Platine 5, der Metallhülse 6, des Pinhalters
8 bzw. der Anschlusspins 9 derart ausgleicht, dass auch bei
der maximal möglichen Eindringtiefe der Metallhülse 6 in die
Nut 81 diese Tiefe ausreicht. Daher verbleibt in aller Regel
unter dem Rand der Metallhülse 6 ein Spielraum zum Boden der
Nut 81, der aus Toleranzgründen unvermeidlich ist. Das
Ankleben der Platine an dem Zündelement hat eine mechanische
Belastung der Platine zur Folge. Nach dem Ankleben wird die
Kunststoffkappe 7 über die Metallhülse 6 geschoben und mit
dem Pinhalter 8, der in der Regel ebenfalls aus Kunststoff
ausgebildet ist, z. B. durch Schweißen verbunden.
Die so hergestellte Zündpille wird in einen Gasgenerator
eingesetzt, wobei die Stirnseite der Metallhülse 6 dem
Gasgenerator zugewandt ist. Durch Zünden des Zündmaterials 1
des Zündelementes, das seine Energie durch die Stirnseite der
Metallhülse an den Gasgenerator abgibt, wird der Gasgenerator
gezündet. Durch das Zünden des Gasgenerators entsteht ein
erheblicher Druck auf die Stirnseite der Metallhülse, der
sogenannte Backpressure. Dieser Druck ist in der Regel so
stark, dass er die Metallhülse 6 in Richtung ihrer Längsachse
61 nach unten schiebt, bis der untere Rand der Metallhülse 6
auf dem Boden der Nut 81 aufsteht. Dadurch wird eine erheb
liche mechanische Belastung auf die Platine 5 ausgeübt, die
häufig zur Zerstörung der Platine 5 oder von einzelnen
Bauelementen 51 oder der Kontaktierung von Bauelementen 51
mit der Platine 5 führt.
Eine solche Beschädigung oder Zerstörung der Platine 5 ist
nicht erwünscht, da diese mit dem Bus und damit mit dem
gesamten Insassenschutzsystem verbunden ist. Bei Insassen
schutzsystemen wird häufig eine zeitlich gesteuerte Abfolge
der Zündung einzelner Komponenten des Insassenschutzsystems
vorgenommen, so dass eine solche Störung des Insassenschutz
systems zu schwerwiegenden Folgen führen kann.
Ein Problem der intelligenten Zündpille, die in den Fig. 3
und 4 dargestellt ist, ist also eine Beschädigung oder
Zerstörung der Platine 5 bei Zündung.
Ein weiteres Problem liegt in dem Ausschuss, der durch
verlaufenden Klebstoff beim Kontaktieren der Platine
verursacht wird.
Außerdem nimmt die Platine 5 einen erheblichen Raum der
Zündpille ein. Zur weiteren Miniaturisierung der Zündpille
ist es daher wünschenswert, die Fläche der Platine zu ver
ringern. Das ist mit der momentanen Gestaltung der Platine
aber nur durch eine Verringerung der Größe der einzelnen
Bauelemente möglich.
Aus der DE 38 00 328 B2 ist ein Projektil bekannt, das eine
elektrische Schaltung inklusive optoelektronischem
Abstandszünder enthält. Bei einem Sensorsignal, das einen
optimalen Abstandsbereich vor dem reflektierenden Zielobjekt
anzeigt, verursacht die zugehörige Schaltung eine Zündung der
mit dem Projektil versehenen Granate. Die Schaltung weist
eine Gleichsignale filternde Kapazität auf, die empfindlich
für mechanische Beanspruchung und körperschallähnlich
auftretende mechanische Schwingungen ist. Neben dieser
Kapazität und mit dieser gemeinsam in einem Kunstharzverguss
angeordnet ist eine Kompensationskapazität, die mittels der
Kopplung durch den Verguss mit der Betriebskapazität den
gleichen Störungen ausgesetzt ist. Schaltungstechnisch erhält
man im folgenden mit Hilfe der Kompensationskapazität ein
störungsfreies Signal zum Steuern des Projektils.
Aus der DE 198 44 413 A1 ist ein dreiteiliger Gasgenerator
bekannt, der in seinem Gehäuse Kanäle zur Aufnahme von
Zündern inklusive deren Zuleitungen enthält. Zünder und
Zuleitungen sind in einer thermoplastischen Vergussmasse
eingegossen.
Aus der WO 98/22774-A ist eine elektrische
Schaltungsanordnung in einem Gehäuse bekannt. Diese
Schaltungsanordnung ist durch eine Vergussmasse gegen das
Gehäuse abgestützt, um eine Beschädigung der Schaltung bei
mechanischer Einwirkung auf das Gehäuse zu verhindern.
Eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, die oben
genannten Probleme der Zündpille des Standes der Technik zu
überwinden und insbesondere eine Zündpille anzugeben, die
eine Beschädigung des Schaltungsträgers bei Zündung
vermeidet.
Diese Aufgabe wird gelöst durch eine Zündpille nach Anspruch
1.
Weiterbildungen in der Erfindung sind in den Unteransprüchen
angegeben.
Die spielfreie Verbindung des ersten und zweiten Gehäuse
elementes verhindert, dass durch den bei Zündung des
Zündelementes ausgeübten Druck der Schaltungsträger
beschädigt wird.
Diese spielfreie Verbindung ermöglicht außerdem, dass die
Platine sowohl auf der Seite des Zündelementes als auch auf
der Seite des Pinhalters stirnseitig kontaktiert wird.
Die Verwendung eines Klebstoffs wie ACF, der nur bei ein
maliger Ausübung eines Druckes, der einen gewissen Wert
überschreitet, leitend wird, oder eines leitenden Polymers
ermöglicht außerdem das Vermeiden des Ausschusses, der durch
verlaufenden Kleber entsteht.
Die Zündpille kann zur Zündung jedweder Treibladung, in
Gasgeneratoren von Insassenschutzsystemen und ebenso bei
Sprengarbeiten im Bergbau oder bei Abrissarbeiten, verwendet
werden.
Weitere Merkmale, Vorteile und Zweckmäßigkeiten ergeben sich
aus der Beschreibung eines Ausführungsbeispiels anhand der
Figuren. Von den Figuren zeigen:
Fig. 1 eine Schnittansicht der spielfreien Verbindung nach
einer Ausführungsform der Erfindung;
Fig. 2 eine teilweise Schnittansicht einer Zünd-platte,
eines Pinhalters und einer Platine nach einer
Ausführungsform der Erfindung;
Fig. 3 eine Schnittansicht einer intelligenten Zündpille
nach dem Stand der Technik in einem Schnitt
senkrecht zur Ebene der Platine in a) und in einem
Schnitt durch die Ebene der Platine in b); und
Fig. 4 eine Ansicht der Kontaktierung von Platine und
Anschlussstift nach dem Stand der Technik.
Fig. 1 zeigt die spielfreie Verbindung nach der Ausführungs
form der Erfindung in einer Darstellung, die einem Ausschnitt
in Fig. 3b), links unten entspricht (Bereich C). Fig. 2
zeigt einen Ausschnitt einer Ausführungsform der Erfindung,
der in der Darstellung dem mittleren Teil aus Fig. 3b)
entspricht (Bereich D).
Die übrigen Teile der Erfindung, die in den Fig. 1 und 2
nicht gezeigt sind, entsprechen dem in den Fig. 3 und 4
gezeigten Stand der Technik. Dies gilt insbesondere für das
Zündelement 1, 2, 3, 4, die Metallhülse 6, die Kunststoff
kappe 7, die Anordnung und Gestaltung der Anschlusstifte 9,
soweit nicht ihre Kontaktierung mit der Platine 5 betroffen
ist, und die Anordnung von Komponenten auf der Platine 5.
Die Metallhülse 6 und die Kunststoffkappe 7 sind bei der
Ausführungsform als runde Zylinder ausgebildet. Die Metall
hülse 6 und die Kunststoffkappe 7 weisen jeweils eine
geschlossene Stirnseite und eine offene Bodenseite auf. Die
Kunststoffkappe 7 ist so ausgebildet, dass sie über die
Metallhülse 6 geschoben werden kann.
Der Pinhalter 8 weist eine Nut 81 auf, die wie bei dem
Pinhalter aus Fig. 3 zum Ausgleich von Fertigungstoleranzen
eine Tiefe derart aufweist, dass der untere Rand der Metall
hülse 6 bzw. der Kunststoffkappe 7 in der Regel nicht auf dem
Boden der Nut 81 aufsteht. Die Nut 81 weist eine Breite auf,
die größer als die Summe der Wandstärken der Metallhülse 6
und der Kunststoffkappe 7 ist, so dass auch dann, wenn die
Metallhülse 6 und die Kunststoffkappe 7 in die Nut 81
geschoben sind, ein Spalt entlang der Metallhülse 6 und der
Kunststoffkappe 7 verbleibt.
Die Nut 81 weist weiter eine Mehrzahl von Zufuhrkanälen 82,
mindestens aber einen Zufuhrkanal 82, auf. Bei der gezeigten
Ausführungsform ist dieser Zufuhrkanal 82 so ausgebildet,
dass er von der Nähe des Bodens der Nut 81 radial nach außen
verläuft und so eine Verbindung der Nut 81 nach außen bereit
stellt. Durch diesen Zufuhrkanal 82 wird bei der Montage eine
Vergussmasse 110, z. B. ein Epoxyharz oder eine andere Masse,
die aushärtet, eingefüllt. Die Vergussmasse 110 füllt den
Raum der Nut 81, der nicht von der Metallhülse 6 und der
Kunststoffkappe 7 ausgefüllt wird, aus. Durch den Spalt, der
zwischen den Wänden der Nut 81 und der Metallhülse 6 und der
Kunststoffkappe 7 besteht, kann die Luft entweichen und die
Vergussmasse 110 nach oben bis zur vollständigen Ausfüllung
der Nut 81 aufsteigen. Bei Verwendung einer farbigen
Vergussmasse 110 kann durch das Aufsteigen erkannt werden,
wann die Masse den verbleibenden Leerraum der Nut 81
vollständig ausgefüllt hat, da das Hervorquellen, auch
automatisiert durch Bildverarbeitung, gut erkannt werden
kann. Die Farbe wird vorzugsweise so gewählt, dass ein guter
Kontrast zu der Kunststoffkappe 7 bzw. dem Pinhalter 8
vorhanden ist.
Durch das Vergießen wird gleichzeitig der innere Raum der
Zündpille abgedichtet, da die Anschlussstifte 9 ohnehin
gedichtet in dem Pinhalter 8 gehalten werden. Es wird also
gleichzeitig mit dem Vergießen eine Wasserdichtigkeit der
Zündpille herstellt.
Vorzugsweise wird als Vergussmasse 110 eine Masse verwendet,
die eine gute Haftkraft mit den Materialien, aus denen der
Pinhalter 8 (normalerweise Kunststoff), die Kunststoffkappe 7
und die Metallhülse 6 ausgebildet sind, aufweist. Weiterhin
bevorzugt wird, dass die Vergussmasse 110 beim Aushärten in
einem gewissen Maß schrumpft, ohne die Dichtigkeit der
Verbindung zu beeinflussen. Durch dieses Schrumpfen wird ein
Schrumpfungsdruck ausgeübt, der bei der später beschriebenen
Kontaktierung der Platine vorteilhaft ist.
Wie aus Fig. 1 gut zu erkennen ist, wird die Metallhülse 6
für den Fall, dass ein Backpressure in Richtung des Pfeiles A
auf die Metallhülse wirkt, nicht in Richtung des Bodens der
Nut 81 verschoben. Eine Beschädigung der Platine 5 durch ein
Verschieben der Metallhülse 6 ist daher durch die spielfreie
Verbindung, die bei dem Ausführungsbeispiel unter Verwendung
der Vergussmasse 110 erreicht wird, ausgeschlossen.
Die spielfreie Verbindung ermöglicht weiterhin eine andere
Kontaktierung der Platine 5. Wie in Fig. 2 gezeigt ist, weist
die Platine 5 an ihrer dem Pinhalter 8 zugewandten Stirnseite
(Unterseite) zwei Kontaktflächen 53 auf, die als Ausnehmungen
in der Stirnseite ausgebildet sind. An ihrer der Zündplatte 2
zugewandten Stirnseite (Oberseite) weist die Platine 5
weiterhin eine Kontaktfläche 54, die zur Kontaktierung mit
dem Anschlusspin 4 dient, und eine weitere Kontaktfläche 55
auf. Die Kontaktflächen 54 und 55 sind ebenfalls als
Ausnehmungen in der Stirnseite ausgebildet.
Die Zündplatte 2, die in der Technik auch als Polkappe
bezeichnet wird, weist wie in Fig. 2 den Anschlusspin 4, der
durch einen isolierenden Halter 3, der z. B. aus Glas
ausgebildet ist, in der Zündplatte 2 gehalten wird, auf. Die
Zündplatte 2 weist weiterhin eine Kontaktfläche 21 auf, die
bei dem gezeigten Ausführungsbeispiel als ein Vorsprung an
der der Stirnseite der Metallhülse 6 abgewandten Unterseite
der Zündplatte 2 ausgebildet ist. Diese als Vorsprung ausge
bildete Kontaktfläche 21 dient zur Kontaktierung mit der
Kontaktfläche 55 der Platine 5.
Der Kontakt zwischen den Kontaktflächen 53, 54 und 55 der
Platine 5 und den Anschlusspins 9, dem Zündpin 4 und der
Kontaktfläche 21 kann entweder durch bloßen Kontakt oder
unter Verwendung eines leitenden Klebers wie in Fig. 3, 4
hergestellt werden.
Vorzugsweise wird bei der Ausführungsform der Erfindung der
Kontakt aber durch einen Klebstoff hergestellt, der nur dann
leitend wird, wenn auf ihn einmalig ein Druck ausgeübt wird,
der einen bestimmten Wert überschreitet. Ein solcher
Klebstoff ist z. B. ACF (= Anisotropically Conductive Film).
Ein anderer geeigneter Klebstoff ist ein Zwei-Komponenten-
Klebstoff, der aus einem nicht-leitenden Basismaterial
besteht, in dem mit leitenden Materialien gefüllte Membranen
verteilt sind. Bei Überschreiten eines bestimmten Drucks
platzen die Membranen und geben das leitende Material frei.
Der entsprechende Klebstoff ist in Fig. 2 mit dem Bezugs
zeichen 120 gekennzeichnet. Die Verwendung des entsprechenden
Klebstoffes löst die Probleme, die durch ein Verlaufen des
leitenden Klebers des Standes der Technik verursacht wurden,
da ein bestimmter Druck ausgeübt werden muss, damit der
Klebstoff, selbst falls er verlaufen sein sollte, leitend
wird.
Darüber hinaus kann der Klebstoff so ausgewählt werden, dass
er nicht erwärmt werden muss. Die in der Herstellung kosten
intensive Erwärmung zur Aushärtung des Klebstoffes kann daher
vermieden werden.
Wie in Fig. 2 gut zu erkennen ist, ist die Platine stehend in
Richtung der Längsachse 61 der Metallhülse 6 zwischen die
Zündplatte 2 und den Pinhalter 8 derart gesetzt, dass sie nur
mit den Anschlusspins 9, dem Zündpin 4 und der Kontaktfläche
21 in Kontakt kommt. Die Platine 5 ist so montiert, dass ein
Druck P, der in Fig. 2 durch die in Richtung des Pfeils P
wirkende Kraft verursacht wird, auf den Klebstoff 120 an den
Kontaktstellen ausgeübt wird. Dieser Druck P kann bei der
Montage in einfacher Weise auf einen geeigneten Wert
eingestellt werden, der einerseits eine Beschädigung der
Platine 5 vermeidet und andererseits einen ausreichend hohen
Wert hat, um den Klebstoff 120 leitend zu machen.
Die Montage der Zündpille nach der Ausführungsform der
Erfindung geschieht in folgender Weise. Zuerst wird das
Zündelement in der Metallhülse 6 angeordnet. Dazu wird das
Zündmaterial 1 in der Metallhülse in einem Hohlraum
positioniert, der durch das Verschweißen der Metallplatte 2
mit der Metallhülse 6 gebildet ist. Der unter Druck kontak
tierende Kleber wird auf die Kontaktflächen 53, 54, 55 der
Platine 5 und/oder die entsprechenden Kontaktflächen der
Anschlusspins 9, des Zündpins 4 und der Kontaktfläche 21
aufgebracht. Die Kunststoffkappe 7 wird über die Metallhülse
6 geschoben. Die Platine 5 wird in die Metallhülse 6 so
eingesetzt, dass die Kontaktierungsflächen 54 und 55 mit dem
Zündpin 4 und der Kontaktfläche 21 über den Klebstoff 120
kontaktieren. Der Pinhalter 8 wird auf die Metallhülse 6 und
die Kunststoffkappe 7 derart geschoben, dass der untere Rand
der Metallhülse 6 und der Kunststoffkappe 7 in die Nut 81
eingeführt wird und die Kontaktflächen der Anschlusspins 9
mit den Kontaktflächen 53 der Platine 5, mit dem dazwischen
angeordneten Klebstoff 120, in Kontakt kommen. Dann wird ein
Druck P mit einem vorbestimmten Wert in Richtung der Längs
achse 61 der zylindrischen Metallhülse 6 auf die Anordnung
ausgeübt, so dass der Klebstoff 120 leitend wird, und,
während dieser Druck P ausgeübt wird, wird Vergussmasse 110
über die Zufuhrkanäle 82 in die Nut 81 eingefüllt bis die Nut
81 ausgefüllt ist. Nach dem Aushärten der Vergussmasse 110
ist die Zündpille fertig gestellt.
Falls die Vergussmasse 110 so gewählt ist, dass ein gewisser
Schrumpfungsdruck in Richtung der Längsachse 61 der Metall
hülse 6 ausgeübt wird, so wird dieser zusätzlich entstehende
Schrumpfungsdruck bei der Wahl des Wertes für den Druck P
berücksichtigt.
Durch die geeignete Wahl des Druckes P wird der Klebstoff nur
an den Kontaktstellen elektrisch leitfähig.
Dieser Klebstoff ist vorzugsweise so ausgewählt, dass er
einen porösen Aufbau ähnlich einer Schaumstoffmatte aufweist,
so dass zusätzlich unterschiedliche Materialausdehnungen über
die Lebensdauer der Zündpille ausgeglichen werden können.
Die spielfreie Verbindung unter Verwendung der Vergussmasse
110 ermöglicht den Ausgleich der Fertigungstoleranzen, ohne
dass auf der Platine ein entsprechendes Spiel vorgesehen
werden muss. Daher kann die Platine stirnseitig kontaktiert
werden und die Kontaktflächen, die beim Stand der Technik zur
Kontaktierung mit den Anschlusspins 9 auf der Platinenfläche
vorgesehen waren, können entfallen. Dadurch wird eine erheb
liche Flächeneinsparung bei der Platine erzielt, die zu einer
weiteren Miniaturisierung der Zündpille genutzt werden kann.
Die stirnseitige Kontaktierung der Platine ermöglicht es,
einen Kleber zu verwenden, der nur bei Ausübung eines
bestimmten Druckes leitend wird. Dies wäre bei einer
flächigen Kontaktierung der Platine, wie sie in Fig. 4
gezeigt ist, nicht oder nur unter erheblichem Aufwand
möglich. Die Verwendung des Klebers, der nur unter einem
bestimmten Druck leitend wird, verhindert die Erzeugung von
Ausschuss durch leitenden Kleber, der bei der Herstellung
verläuft.
Die spielfreie Verbindung verhindert weiterhin, dass die
Platine 5 bei Zündung der Zündpille beschädigt und dadurch
eventuell eine Fehlfunktion des gesamten Insassenschutz
systems verursacht bzw. das Vorsehen von Maßnahmen
erforderlich gemacht wird, die eine solche Fehlfunktion
verhindern.
Die spielfreie Verbindung ist nicht auf das gezeigte Beispiel
beschränkt. So kann z. B. die Nut in einem Kragen am Rand der
Metallhülse und ein dazu passender Vorsprung auf dem
Pinhalter vorgesehen sein. Es könnte auch anstatt der
Vergussmasse z. B. ein in Längsrichtung der Metallhülse
verschiebbarer Ansatz oder Kragen an der Metallhülse oder dem
Pinhalter vorgesehen sein, der dann verschweißt wird o. ä..
Bei einer anderen Ausführungsform wird der Kontakt zwischen
den Kontaktflächen 53, 54, 55 der Platine 5 und den
Anschlusspins 9, dem Zündpin 4 und der Kontaktfläche 21 durch
ein leitendes Polymer hergestellt, das als Beschichtung auf
wenigstens eines der zu kontaktierenden Elemente aufgebracht
ist oder als eine Art Kissen an diesem angebracht ist.
Ein solches leitendes Polymer ist z. B. ein leitfähiges
Z-Achsen-Polymer-Verbindungsmaterial, wie es in Design &
Elektronik Elektromechanik, April 2000, S. 72, 73 beschrieben
ist, das aus mehreren Lagen symmetrisch in ein Kissen aus
weichem Silikon eingebetteter, goldbeschichteter Messing-
Feindrähte, die einige µm aus der Ober- und Unterseite des
Silikonkissens herausstehen, besteht. Die Leitfähigkeit
dieses Materials ist, wenn ein bestimmter Anpressdruck
überschritten wird, über einen weiten Anpressdruckbereich
konstant.
Es kann natürlich auch ein anderes leitendes Polymer
verwendet werden.
Es ist offensichtlich, dass die Verwendung eines leitfähigen
Polymers ebenfalls das Problem des verlaufenden Klebstoffs
verhindert und eine kostenintensive Erwärmung überflüssig
macht.
Claims (10)
1. Zündpille, insbesondere für ein Insassenschutzsystem,
mit
- - einem ersten, topfförmigen Gehäuseelement (6, 7) mit einer stirnseitigen Öffnung zur Aufnahme eines Zündelements (1, 2, 3, 4,) und eines Schaltungsträgers (5), und
- - einem zweiten Gehäuseelement (8) zur Aufnahme eines Anschlusspins (9),
- - wobei der der Öffnung zugeordnete Stirnbereich des ersten Gehäuseelements (6, 7) in einer Ausnehmung (81) im zweiten Gehäuseelement (8) angeordnet ist, und
- - das erste und das zweite Gehäuseelement (6, 7, 8) durch eine Vergussmasse (110) miteinander verbunden sind, die in die Ausnehmung (81) zwischen dem Stirnbereich des ersten Gehäuseelements (6, 7) und dem zweiten Gehäuseelement (8) eingegossen ist.
2. Zündpille nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
dass die Ausnehmung als Nut (81) ausgebildet ist,
dass der Stirnbereich als ein die erste Öffnung begrenzender Randbereich ausgebildet ist, der in die Nut (81) eingesetzt ist,
dass der verbleibende Hohlraum zwischen der Nut (81) und dem Randbereich mit der Vergussmasse (110) aufgefüllt ist, die schnell aushärtet.
dass die Ausnehmung als Nut (81) ausgebildet ist,
dass der Stirnbereich als ein die erste Öffnung begrenzender Randbereich ausgebildet ist, der in die Nut (81) eingesetzt ist,
dass der verbleibende Hohlraum zwischen der Nut (81) und dem Randbereich mit der Vergussmasse (110) aufgefüllt ist, die schnell aushärtet.
3. Zündpille nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
dass das erste Gehäuseelement (6, 7) eine Nut aufweist,
dass das zweite Gehäuseelement einen zu der Nut (81) komplementären Vorsprung aufweist, der in die Nut (81) eingesetzt ist, und
dass der verbleibende Raum der Nut (81), der nicht mit dem Vorsprung ausgefüllt ist, mit einer aushärtenden Vergussmasse (110) aufgefüllt ist.
dass das erste Gehäuseelement (6, 7) eine Nut aufweist,
dass das zweite Gehäuseelement einen zu der Nut (81) komplementären Vorsprung aufweist, der in die Nut (81) eingesetzt ist, und
dass der verbleibende Raum der Nut (81), der nicht mit dem Vorsprung ausgefüllt ist, mit einer aushärtenden Vergussmasse (110) aufgefüllt ist.
4. Zündpille nach Anspruch 2 oder 3, dadurch
gekennzeichnet,
dass in die Nut (81) wenigstens ein Zufuhrkanal (82) zum
Zuführen der Vergussmasse mündet.
5. Zündpille nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch
gekennzeichnet,
dass das erste Gehäuseelement eine zylindrische Metallhülse (6) aufweist, die an der dem zweiten Gehäuse element (8) abgewandten Kopfseite geschlossen ist und deren der Kopfseite gegenüberliegende Bodenseite die erste Öffnung aufweist,
dass das Zündelement eine Zündplatte (2) aufweist, und
dass die Zündplatte (2) in der Metallhülse (6) nahe der Kopfseite so fixiert ist, dass zwischen der Kopfseite und der Zündplatte (2) ein gedichteter Hohlraum ausgebildet ist.
dass das erste Gehäuseelement eine zylindrische Metallhülse (6) aufweist, die an der dem zweiten Gehäuse element (8) abgewandten Kopfseite geschlossen ist und deren der Kopfseite gegenüberliegende Bodenseite die erste Öffnung aufweist,
dass das Zündelement eine Zündplatte (2) aufweist, und
dass die Zündplatte (2) in der Metallhülse (6) nahe der Kopfseite so fixiert ist, dass zwischen der Kopfseite und der Zündplatte (2) ein gedichteter Hohlraum ausgebildet ist.
6. Zündpille nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet
dass die Zündplatte (2) einen Zündpin (4), der in der
Zündplatte (2) durch eine Isolierhalterung (3) gehalten ist,
und wenigstens eine Kontaktfläche (21) an der dem Hohlraum
abgewandten Seite aufweist.
7. Zündpille nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch
gekennzeichnet,
dass das zweite Gehäuseelement ein Pinhalter (8) ist,
der einen oder mehrere Anschlusspins (9) zum Verbinden des
Schaltungsträgers mit einem Steuergerät fixiert hält.
8. Zündpille nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch
gekennzeichnet,
dass der Schaltungsträger eine Platine (5) ist, die in
dem Gehäuse zwischen dem Zündelement (1, 2, 3, 4) und dem
zweiten Gehäuseelement (8) spielfrei gehalten und stirnseitig
kontaktiert ist.
9. Zündpille nach Anspruch 7 oder 8, jeweils in Verbindung
mit Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet,
dass der Schaltungsträger (5) an der der Zündplatte (2)
zugewandten Stirnseite erste Kontaktflächen (54, 55) zur
Kontaktierung mit dem Zündpin (4) und der Kontaktfläche (21)
der Zündplatte (2) und an der dem zweiten Gehäuseelement (8)
zugewandten Stirnseite eine oder mehrere zweite Kontakt
flächen (53) zur entsprechenden Kontaktierung mit dem einen
oder mehreren Anschlusspins (9) aufweist.
10. Zündpille nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet,
dass die Kontaktierung zwischen den ersten Kontakt
flächen (54, 55) und dem Zündpin (4) bzw. der Kontaktfläche
(21) der Zündplatte (2) und zwischen der Kontaktfläche (53)
und dem entsprechenden Anschlusspin (9) durch einen Klebstoff
(120), der nur nach Ausüben eines einen gewissen Wert
überschreitenden Drucks leitend wird, oder durch ein
leitendes Polymer hergestellt ist.
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Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE2000123964 DE10023964C1 (de) | 2000-05-16 | 2000-05-16 | Intelligente Zündpille |
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DE2000123964 DE10023964C1 (de) | 2000-05-16 | 2000-05-16 | Intelligente Zündpille |
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DE (1) | DE10023964C1 (de) |
Citations (4)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE3800328C2 (de) * | 1988-01-08 | 1996-01-04 | Diehl Gmbh & Co | Projektil mit elektronischer Zünderschaltung |
WO1998022774A2 (en) * | 1996-11-01 | 1998-05-28 | The Ensign-Bickford Company | Shock-resistant electronic circuit assembly |
WO1999002937A1 (de) * | 1997-07-09 | 1999-01-21 | Siemens Aktiengesellschaft | Anzünder |
DE19844413A1 (de) * | 1997-09-26 | 1999-07-01 | Inova Gmbh Tech Entwicklungen | Sitz mit Airbageinrichtungen |
-
2000
- 2000-05-16 DE DE2000123964 patent/DE10023964C1/de not_active Expired - Fee Related
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