DE3786980T2 - Austenitischer, rostfreier Stahl mit guter Zerspanbarkeit und mit niedrigem Kohlenstoff- und Stickstoffgehalt. - Google Patents

Austenitischer, rostfreier Stahl mit guter Zerspanbarkeit und mit niedrigem Kohlenstoff- und Stickstoffgehalt.

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Description

  • Die Erfindung betrifft einen austenitischen rostfreien Stahl mit guter Zerspanbarkeit, der einen niedrigen Kohlenstoffplus-Stickstoff-Gehalt aufweist. Herkömmliche rückgeschwefelte austenitische Edelstähle mit guter Zerspanbarkeit, wie z. B. der AISI-Typ 303 besitzen im allgemeinen keine ausreichende Korrosionsfestigkeit, um ihre Verwendung im Zusammenhang mit sauren alkoholfreien Getränken oder Getränkesirupen zu ermöglichen, ohne daß sie in merklicher Weise den Geschmack dieser Produkte beeinflussen. Die Schwierigkeit beruht im wesentlichen auf der Tatsache, daß Mangansulfide oder Sulfide mit hohem Mangangehalt, die im Typ 303 vorhanden sind, in säurehaltigen alkoholfreien Getränken oder Getränkesirupen leicht angegriffen werden. Infolge dieses Angriffes wird die örtliche Umgebung so verändert, daß der Edelstahl in der Nachbarschaft der Mangansulfide oder manganreichen Sulfide korrodiert, wodurch sowohl Sulfid- als auch Metallionen in die Sirupe freigesetzt und Geruchs- oder Geschmacksprobleme verursacht werden. Eine Passivierung von austenitischen Edelstählen mit guter Zerspanbarkeit, wie z. B. von Stählen vom AISI-Typ 303 in Salpetersäurelösungen kann diese Schwierigkeit dadurch minimieren, daß der größte Teil der Mangansulfide oder manganreichen Sulfide von den Oberflächen der aus diesen Stählen durch spanabhebende Bearbeitung hergestellten Gegenstände entfernt wird, bevor diese zum Einsatz kommen. Die allgemeine Korrosionsfestigkeit der Edelstahlmatrix des AISI-Typs 303 ist jedoch selbst dann häufig nicht ausreichend, wenn es zu keiner beträchtlichen Sulfidzersetzung kommt, um Änderungen in der Qualität oder dem Geschmack der Getränkesirupe zu vermeiden. Daher ist zur Verbesserung der Korrosionsfestigkeit von austenitischen Edelstählen mit guter Zerspanbarkeit in sauren Getränkesirupen die Verwendung eines eine bessere Korrosionsfestigkeit aufweisenden, leicht zerspanbaren Additivs zusammen mit Verbesserungen in der allgemeinen Korrosionsfestigkeit der Stahlmatrix in sauren Getränkesirupen erforderlich.
  • In dieser Hinsicht beschreibt das US-Patent 3,902,898, daß die Korrosionsfestigkeit von rückgeschwefelten, gut zerspanbaren austenitischen Edelstählen in sauren Getränkesirupen dadurch beträchtlich verbessert werden kann, daß ihr Mangangehalt auf einen Maximalwert von ungefähr 0,50% begrenzt wird und daß das Mangan-Schwefel-Verhältnis so gesteuert wird, daß statt der Mangansulfide oder manganreichen Sulfide Chromsulfide oder chromreiche Sulfide gebildet werden. Chromsulfide besitzen in sauren Getränkesirupen eine höhere Korrosionsfestigkeit als Mangansulfide oder manganreiche Sulfide, verbessern die Zerspanbarkeit aber bei weitem nicht im gleichen Ausmaß wie dies durch Mangansulfide oder manganreiche Sulfide geschieht. Wie in der US-PS 3,902,898 ebenfalls beschrieben ist, kann die Einbuße hinsichtlich der Zerspanbarkeit, die auf dem Austausch der Mangansulfide oder manganreichen Sulfide gegen Chromsulfide beruht, teilweise dadurch kompensiert werden, daß man den Kohlenstoffgehalt solcher Stähle bis auf 0,01% und vorzugsweise unter ungefähr 0,035% absenkt.
  • CH-642110 beschreibt einen leicht zerspanbaren austenitischen Edelstahl, der bis zu 2% Kupfer und wenigstens einen Kohlenstoff-plus-Stickstoff-Gehalt von 0,07% besitzt.
  • D. Peckner und I.M. Bernstein, stellen in The Handbook of Stainless Steels, Kapitel 14.2 für Edelstähle allgemein fest, daß der Stickstoffgehalt normalerweise im Bereich von 0,025% bis 0,045% gehalten wird.
  • Es ist ein Ziel der vorliegenden Erfindung, einen gut zerspanbaren austenitischen Chrom-Nickel-Edelstahl zu schaffen, der eine verbesserte spanabhebende Bearbeitbarkeit und eine hohe Korrosionsfestigkeit insbesondere in sauren alkoholfreien Getränken oder Getränkesirupen aufweist.
  • Ein weiteres Ziel dieser Erfindung ist es, spanabhebend bearbeitete Armaturen und Gegenstände aus austenitischem Chrom- Nickel-Edelstahl mit verbesserter spanabhebender Bearbeitbarkeit und hoher Korrosionsfestigkeit insbesondere in sauren alkoholfreien Getränken und Getränkesirupen zu schaffen.
  • Gemäß der Erfindung hat sich gezeigt, daß die spanabhebende Bearbeitbarkeit von austenitischen Chrom-Nickel-Edelstählen, die Chromsulfide oder chromreiche Sulfide enthalten und einen geringen Mangangehalt bis zu 0,60% aufweisen, in starkem Maß dadurch verbessert werden kann, daß ihr Kohlenstoff-plus- Stickstoff-Gehalt unter die herkömmlichen Werte abgesenkt wird. In dieser Hinsicht ist der Kohlenstoff-plus-Stickstoff- Gesamtgehalt in Kombination bei niedrigen Werten gemäß der Erfindung wirksamer als nur ein niederer Kohlenstoff- oder niederer Stickstoffgehalt für sich allein. Darüber hinaus hat sich gezeigt, daß der Zusatz von Kupfer zu diesen Stählen in kontrollierten Mengen nicht nur die spanabhebende Bearbeitbarkeit sondern, was noch wichtiger ist, in beträchlicher Weise ihre Korrosionsfestigkeit insbesondere im passivierten Zustand in Bezug auf säurehaltige alkoholfreie Getränkesirupe verbessert. Die Verbesserungen hinsichtlich der Zerspanbarkeit, die durch die Verringerung des Kohlenstoff-plus-Stickstoff-Gehaltes erzielt werden, werden sowohl bei einem Kupferrestgehalt als auch bei einem erhöhten Kupfergehalt erreicht. Die stärksten Verbesserungen sowohl in Bezug auf die Zerspanbarkeit als auch die Korrosionsfestigkeit in sauren alkoholfreien Getränken werden jedoch mit Stählen mit einem Kupfergehalt gemäß der Erfindung erzielt.
  • Die Stähle gemäß der Erfindung weisen besondere Vorteile im Anwendungsbereich von Armaturen und Gegenständen auf, die für die Handhabung und Verteilung von sauren Getränkesirupen verwendet werden. Bei diesen Stählen wird die Verminderung der Zerspanbarkeit, die normalerweise mit dem Austausch von Mangansulfiden oder manganreichen Sulfiden gegen Chromsulfide oder chromreiche Sulfide einhergeht, durch den unter dem herkömmlichen liegenden Kohlenstoff-plus-Stickstoff-Gehalt und durch den Zusatz von Kupfer ausgeglichen. Darüber hinaus zeigen die erfindungsgemäßen Stähle eine weit bessere Korrosionsfestigkeit in sauren alkoholfreien Getränkesirupen, was ein zusätzlicher Vorteil in Bezug auf dem Stand der Technik entsprechende Stähle ist, die hierfür verwendet wurden.
  • In ihrem weitesten Zusammensetzungsbereich bestehen die Stähle und spanabhebend bearbeiteten Armaturen und Gegenstände gemäß der Erfindung aus den folgenden Elementen in Gewichtsprozent:
  • Kohlenstoff plus Stickstoff bis zu 0,05%
  • Chrom 16 bis 20%
  • Nickel 6 bis 14%
  • Mangan bis zu 0,60%
  • Schwefel 0,15 bis 0,50%
  • Phosphor 0 bis 0,20%
  • Silizium 0 bis 1%
  • Molybdän 0 bis 1%
  • Kupfer 0,75 bis 3,00%
  • Bor 0 bis 0,01%,
  • wobei der Rest von Eisen mit zufälligen Verunreinigungen gebildet wird.
  • Kohlenstoff und Stickstoff sind in den erfindungsgemäßen Stählen üblicherweise vorhanden, doch ist es zur Erzielung der gewünschten Verbesserungen hinsichtlich der Zerspanbarkeit wesentlich, daß in den erfindungsgemäßen Stählen der Gesamtgehalt an Kohlenstoff plus Stickstoff auf einen Wert unter 0,05% und vorzugsweise auf einen Wert unter ungefähr 0,04% gehalten wird.
  • Im allgemeinen sind 16 bis 20% Chrom und vorzugsweise 17 bis 19% Chrom in den erfindungsgemäßen Stählen erforderlich, um das erforderliche Ausmaß an Korrosionsfestigkeit in sauren alkoholfreien Getränkesirupen zu erzielen und die Mengen von Chrom bereitzustellen, die bei der Ausbildung von Chromsulfiden oder chromreichen Sulfiden eine Rolle spielen.
  • 6 bis 14% und vorzugsweise 8 bis 11% Nickel sind in den erfindungsgemäßen Stählen erforderlich, um eine austenitische Mikrostruktur zu erzielen und die Austenit-Transformation während Bearbeitungsvorgängen bei Umgebungstemperatur möglichst klein zu halten.
  • Ein Maximum von 0,60% Mangan ist erforderlich, um die Ausbildung von Mangansulfiden oder manganreichen Sulfiden auf einem Minimum zu halten, von denen bekannt ist, daß sie einen nachteiligen Effekt auf die Korrosionsfestigkeit in sauren alkoholfreien Getränkesirupen haben, und dennoch die Verwendung von kostengünstigen Schrottverwertungs-Schmelzverfahren zu ermöglichen. Bei Anwendungsfällen, bei denen eine maximale Korrosionsfestigkeit in sauren alkoholfreien Getränken erforderlich ist, muß der Mangangehalt unter ungefähr 0,50 gehalten werden und das maximale Mangan-Schwefel- Verhältnis ist 1 : 1.
  • Ein Minimum von 0,15 und ein Maximum von 0,50% Schwefel werden in den erfindungsgemäßen Stählen benotigt, um das gewünschte Maß an Zerspanbarkeit zu erhalten.
  • Kupfer in einer Menge von ungefähr 0,75 bis 3,00 und vorzugsweise in einer Mengen von 1,00 bis 2,50 ist erforderlich, um die Stabilität des Austenits zu erhöhen, die Zerspanbarkeit zu verbessern und insbesondere die Korrosionsfestigkeit der Stähle gemäß der Erfindung in sauren alkoholfreien Getränkesirupen zu erhöhen.
  • Molybdän ist in den erfindungsgemäßen Stählen nicht erforderlich, doch kann es in Mengen bis zu ungefähr 1% verwendet werden, um die allgemeine Korrosionsbeständigkeit zu verbessern.
  • Silizium und Phosphor können in Mengen bis zu 1% bzw. 0,20% in den erfindungsgemäßen Stählen vorhanden sein. Der Rest der Mischung besteht im wesentlichen aus Eisen mit Ausnahme von zufälligen Verunreinigungen, wie sie üblicherweise in Verbindung mit der Herstellung von Edelstählen auftreten und mit Ausnahme von bis zu 0,01% Bor, das zugesetzt werden kann, um die Warmformbarkeit zu verbessern. Tabelle I Chemische Zusammensetzung und Bewertung hinsichtlich der Bohr-Zerspanbarkeit von Laborproben in Gewichtsprozent (Rest Eisen) Probe
  • Spezielle Beispiele
  • Um die Erfindung und insbesondere die bisher nicht beschriebenen Effekte des niedrigen Kohlenstoff-plus-Stickstoff- Gehaltes in Verbindung mit Kupfer gemäß der Erfindung hinsichtlich der Zerspanbarkeit und der Korrosionsfestigkeit zu demonstrieren, wurden vierzehn 50-Pfund-Laborproben (jeweils 22,68 kg) im Vakuum induktionsgeschmolzen und zu Barren gegossen. Die Barren wurden auf 2200ºF (1204ºC) erhitzt und zu achteckig geformten Stäben mit 1,25 Zoll (31,75 mm) heißgeschmiedet und luftgekühlt. Die Stäbe wurden ihrerseits durch ein Erhitzen auf 1950ºF (1065ºC) angelassen, eine Stunde lang auf 1950ºF (1065ºC) gehalten und dann mit Wasser abgeschreckt. Proben von diesen Stäben wurden spanabhebend so bearbeitet, daß sich Probekörper mit einem Querschnitt von einem Zoll (25,4 mm) im Quadrat und einer Länge von 4 Zoll (101,6 mm) für einen Bohr-Bearbeitbarkeitstest ergaben.
  • Tabelle I enthält die sich ergebenden chemischen Zusammensetzungen der Laborproben. Abgesehen von Veränderungen hinsichtlich des Kohlenstoffs, Stickstoffs, Mangans, Molybdäns und Kupfers handelt es sich bei allen Legierungen um austenitische Edelstähle mit guter Zerspanbarkeit, die im wesentlichen 0,40% Schwefel, 18% Chrom und 10% Nickel aufweisen.
  • Die Zerspanbarkeit der Versuchslegierungen aus Tabelle I wurde unter Verwendung der oben erwähnten Versuchsproben anhand eines Bohr-Bearbeitbarkeitstests bewertet. Bei dem Bohr-Bearbeitbarkeitstest wird die Gesamtzeit, die benötigt wird, um eine spezifizierte Anzahl von Löchern bis zu einer spezifizierten Tiefe in das zu bewertende Material zu bohren, mit der Gesamtzeit verglichen, die erforderlich ist, um die gleiche Anzahl von Löchern bis zur gleichen Tiefe in ein Material zu bohren, das bekannte, etablierte Zerspanbarkeitseigenschaften besitzt. Das Verhältnis zwischen der Zeit, die erforderlich ist, um das bekannte Material zu bohren und der Zeit, die erforderlich ist, um das Testmaterial zu bohren, liefert nach einer Multiplikation mit 100 eine Bohr-Bearbeitbarkeits-Bewertungsgröße (DMR) für das Testmaterial. Die speziellen Bedingungen, die für diese Untersuchungen verwendet wurden, sind die folgenden:
  • Bohrer - handelsübliche Hochgeschwindigkeits- Stahlbohrer mit 1/4 Zoll (6,35 mm) Durchmesser
  • Bohrgeschwindigkeit - 405 Umdrehungen pro Minute
  • Last auf dem Bohrer - 14,2 Pfund (6,44 kg)
  • Einlauf-Lochtiefe (Break-in-Lochtiefe) - 0,1 Zoll (2,54 mm)
  • Zeitmeß-Lochtiefe - 0,3 Zoll (7,62 mm).
  • Bohr-Bearbeitbarkeits-Bewertungsgröße (DMR) = Zeit zum Bohren von herkömmlichem Stahl/Zeit zum Bohren des Teststahls · 100
  • Der Laborprobe V 506, die 0,079% Kohlenstoff plus Stickstoff enthielt, was ungefähr der Konzentration dieser Elemente in einem typischen Stahl dieser Art entspricht, wurde eine Bewertungsgröße DMR von 100 zugeordnet. Somit haben Stähle, die eine Bewertungsgröße größer 100 aufweisen, eine bessere Bohr-Bearbeitbarkeit als herkömmliche typische Stähle dieser Art; demgegenüber haben Stähle mit einem Bewertungswert DMR kleiner als 100 eine schlechtere Bohrbearbeitbarkeit. Entsprechend kennzeichnen zunehmende DMR-Werte eine verbesserte Bohr-Bearbeitbarkeit.
  • Tabelle I gibt die Ergebnisse eines Bohr-Bearbeitbarkeits- Tests der Laborstähle wieder. Läßt man eine gewisse experimentelle Streuung in den Daten zu und betrachtet man die Stähle, die ungefähr 0,30% Kupfer und 0,025 bis 0,106% Kohlenstoff plus Stickstoff enthalten, d. h. die Probennummern V489, V505, V560, V603, V603A, V506 und V541, so ist klar ersichtlich, daß eine Verminderung der Gesamtkombination des Kohlenstoff-plus-Stickstoff-Gehaltes des Stahls eine verbesserte Bohr-Bearbeitbarkeit zur Folge hat. Die Probennummern V489, V505, V560 und V603 zeigen alle eine verbesserte Zerspanbarkeit im Vergleich zur Probe Nr. V506.
  • Die Daten in Tabelle I zeigen auch, daß die Proben mit den Nummern V560 und V603, die einen ähnlichen Kohlenstoff-plus-Stickstoff-Gehalt von ungefähr 0,05% aufweisen, eine ähnliche Bohr-Bearbeitbarkeit trotz der Tatsache besitzen, daß der Kohlenstoffgehalt der Proben einerseits unterhalb und andererseits oberhalb des kritischen Wertes von 0,035% liegt, der in dem US-Patent 3,902,898 für Edelstähle dieser Art spezifiziert wird. Ein ähnliches Ergebnis erhält man beim Vergleich der Bohr-Bearbeitbarkeit bzw. -Zerspanbarkeit der Proben V506 und V603A, die einen ähnlichen Kohlenstoff-plus-Stickstoff-Gehalt von ungefähr 0,075% und einen Kohlenstoffgehalt besitzen, der einerseits unterhalb und andererseits oberhalb des kritischen Wertes von 0,035% liegt, wie er in dem oben genannten Patent angegeben ist. Somit ist bezüglich der Zerspanbarkeit der einen niederen Mangangehalt aufweisenden austenitischen Edelstähle gemäß der Erfindung der Kohlenstoff-plus-Stickstoff-Gehalt von größerer Bedeutung als der Kohlenstoffgehalt.
  • Bei einem äquivalenten Kohlenstoff-plus-Stickstoff-Gehalt hat das Hinzufügen von wenigstens 1,24% Kupfer zu den Stählen weitere Verbesserungen hinsichtlich der Zerspanbarkeit zur Folge, wie dies durch die Proben mit den Nummern V508, V507, V564, V567 und V565 gezeigt wird. Das Hinzufügen von Molybdän zur Probe Nr. V568 scheint im wesentlichen keinen Einfluß auf die Bohr-Zerspanbarkeit im Vergleich zur Probe mit der Nummer V567 zu haben, die eine ähnliche Menge an Kupfer aber weniger Molybdän und geringfügig weniger Kohlenstoff plus Stickstoff enthält.
  • Es wurde ein empirischer Versuch in einem handelsüblichen sauren alkoholfreien Getränkesirup durchgeführt, der unter dem registrierten Handelsnamen SPRITE verkauft wird, um die Korrosionsbeständigkeit der Proben mit den Nummern V505, V506, V562, V507, V508, V564 und V565 mit Stählen, wie sie im US-Patent 3,902,898 beschrieben sind, und Edelstählen vom AISI-Typ 303 zu vergleichen. Bei diesem Test wurden 6-Zoll-Stücke (152,4 mm) die aus diesen Edelstählen und dem Stahl vom AISI-Typ 303 hergestellt worden waren, zu den Stabmitten hin zermahlen, um Späne zu erhalten, die für den gesamten Stabquerschnitt repräsentativ waren. Dann wurden jeweils 10 g sowohl von nur zermahlenen als auch von passivierten Spänen (50%ige Salpetersäure + 2%iges Natriumdichromat) in 50 ml des SPRITE-Sirups (mit einem ph-Wert 3) fünf Tage lang eingetaucht. Während dieser Expositionszeit wurde die Erzeugung von Schwefelwasserstoffgas (H&sub2;S) mit Hilfe von feuchtem Bleiazetat-Testpapier überwacht. Die Farbveränderungen des Bleiazetatpapiers, soweit sie überhaupt vorhanden waren, wurden aufgezeichnet und bezüglich des Ausmaßes der H&sub2;S-Entwicklung gemäß dem folgenden System visuell bewertet: 0 - keine, 1 - sehr gering, 2 - gering, 3 - mäßig, 4 - stark, 5 - sehr stark. Auch wurden am Ende der fünftagigen Testperiode die Sirupe von den Spänen getrennt und mit deonisiertem Wasser auf 200 ml verdünnt. Die verdünnten Sirupe wurden dann auf Eisen-, Mangan-, Nickel-, Chrom- und Kupferionen analysiert. Die Ergebnisse aller mit alkoholfreiem Getränkesirup durchgeführten Versuche sind in Tabelle II wiedergegeben. Tabelle II Testergebnisse an Zerspanungsspänen bezüglich der Schwefel-Wasserstoff-Erzeugung und SPRITE-Sirup-Analyse Probe Nummer Zusammensetzung Mittlere Bleiacetat-Testpapier-Bewertung Nur zerspant Passiviert SPRITE-Sirup-Analyse Gesamt-Metall-Ionen Nur zerspant (a) Bleiacetat-Testpapier-Bewertungen = 0 - Keine, 1 - Sehr gering, 2 - Gering, 3 - Mäßig, 4 - Stark, 5 - Sehr stark (b) Passiviert (behandelt) in einer Lösung aus 20%iger Salpetersäure und 2%igem Natriumdichromat für 30 Minuten bei 150ºF (65,5ºC) (c) Handelsüblicher Edelstahl vom AISI-Typ 303
  • Die Ergebnisse der Bleiacetat-Papierüberwachung der H&sub2;S- Erzeugung und die Analyse des Sirups zeigen, daß eine Zunahme des Kupfergehaltes der gut zerspanbaren Edelstähle mit geringem Mangan-Chrom-Nickel-Gehalt auf einen Wert oberhalb von ungefähr 0,75% und insbesondere von 1,26 bis 2,29% in signifikanter Weise ihre Korrosionsbeständigkeit in alkoholfreiem SPRITE-Getränkesirup insbesondere im passivierten Zustand verbessert. Dieser Einfluß des Kupfers ergibt sich am deutlichsten bei den Proben mit der Nummer V507, V564 und V565, die 1,26%, 1,79% bzw. 2,29% Kupfer enthalten und die im wesentlichen keine H&sub2;S-Entwicklung während des Tests zeigen und eine signifikant geringere Kontaminierung des alkoholfreien SPRITE-Getränkesirups zeigen als dies bei ähnlichen Stählen mit einem Restkupfergehalt der Fall ist, wie z. B. bei der Probe V506, und viel geringer als beim Edelstahl vom AISI-Typ 303, der durch die Probe mit der Nummer A-15596 repräsentiert ist. Somit zeigen die erfindungsgemäßen kupferhaltigen austenitischen Edelstähle mit niedrigem Kohlenstoff-plus-Stickstoff- und geringem Mangan-Gehalt eine wesentlich bessere Korrosionsbeständigkeit in sauren alkoholfreien Getränkesirupen als dies bei zum gleichen Grundtyp gehörenden Stählen gemäß dem Stand der Technik der Fall ist.

Claims (8)

1. Austenitischer rostfreier Stahl mit guter Zerspanbarkeit, der eine verbesserte Bearbeitbarkeit und eine ausgezeichnete Korrosionsfestigkeit gegen die Säure in alkoholfreiem Getrankesirup insbesondere im passivierten Zustand aufweist und in Gewichtsprozent folgende Bestandteile umfaßt:
Kohlenstoff und Stickstoff bis zu 0,05,
Chrom 16 bis 20,
Nickel 6 bis 14,
Mangan bis zu 0,60,
Schwefel 0,15 bis 0,50,
Silizium 0 bis ungefähr 1,
Phosphor 0 bis ungefähr 0,20,
Molybdän 0 bis ungefähr 1,0
Kupfer 0,75 bis 3,00,
Bor 0 bis 0,01,
wobei der Rest aus Eisen mit zufälligen Verunreinigungen besteht.
2. Stahl nach Anspruch 1, der Kohlenstoff und Stickstoff bis ungefähr 0,04 Gewichtsprozent enthält.
3. Stahl nach Anspruch 1 oder 2, der 1,00 bis 2,50 Gewichtsprozent Kupfer enthält.
4. Stahl nach einem der vorhergehenden Ansprüche, der 17 bis 19 Gewichtsprozent Chrom enthält.
5. Stahl nach einem der vorhergehenden Ansprüche, der 8 bis 11 Gewichtsprozent Nickel enthält.
6. Stahl nach einem der vorhergehenden Ansprüche, der bis zu 0,50 Gewichtsprozent Mangan enthält.
7. Stahl nach Anspruch 6, bei dem das maximale Mangan/ Schwefel-Verhältnis 1 : 1 beträgt.
8. Maschinell bearbeitete Armaturen und Gegenstände aus austenitischem rostfreien Stahl, der eine verbesserte maschinelle Bearbeitbarkeit und Korrosionsfestigkeit gegen Säure in alkoholfreien Getränkesirupen, insbesondere im passivierten Zustand aufweist, wobei diese Armaturen und Gegenstände aus einem Stahl nach einem der Ansprüche 1 bis 7 bestehen.
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