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Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung eines
thermoplastischen Harzmaterials, welches einen
hervorragenden Elastizitätsmodul, insbesondere bei hohen
Temperaturen, und Beständigkeit gegenüber Chemikalien
aufweist und zur Verwendung für Maschinenteile geeignet
ist. Insbesondere betrifft die Erfindung ein Verfahren zur
Herstellung eines thermoplastischen Harzverbundes mit
einer hochgeordneten Struktur, das durch Schmelzkneten von
zwei oder mehr thermoplastischen Harzen gebildet wird,
wobei ein Viskositätsverhältnis der Harzbestandteile
innerhalb eines gegebenen Bereichs eingehalten wird.
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Eine Anzahl von Vorschlägen sind hinsichtlich der
Mischungen von zwei oder mehr thermoplastischen Harzen
gemacht worden. Auf dem Gebiet von Harzmischungen für
Maschinenteile sind viele der jüngsten Versuche
hauptsächlich auf die Verwirklichung einer gut
ausgewogenen Qualität gerichtet, die niemals bei einem
Einzelharz erreicht werden kann, durch Kombination eines
kristallinen Harzes mit einer hervorragenden Beständigkeit
gegenüber Chemikalien und Verarbeitbarkeit, mit einem
nichtkristallinen Harz mit einem hervorragenden
Elastizitätsmodul und räumlicher Stabilität. Zum Beispiel
ist eine Kombination von Polypropylen und
Polyphenylenether, wie in der japanischen
Patentveröffentlichung Nr. 7069/67 und in der japanischen
offengelegten Patentanmeldung Nr. 62246/75 offenbart,
eine Kombination von Polyester und Polyphenylenether, wie
in den japanischen Patentveröffentlichungen Nr. 5220/74
und 21664/76 offenbart und eine Kombination von Polyamid
und Polyphenylenether, wie in den japanischen
Patentveröffentlichungen Nr. 997/70 und Nr. 41663/84
offenbart, vorgeschlagen worden.
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Jede dieser üblichen Harzmischungen enthält mindestens
zwei Harze, die im wesentlichen nicht miteinander mischbar
sind oder kaum miteinander mischbar sind, und in vielen
Fällen spiegeln die verschiedenen Eigenschaften des
Endproduktes hauptsächlich diejenigen der kontinuierlichen
Phase wieder.
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Zum Beispiel kann die Kombination von Polypropylen und
Polyphenylenether durch Auswahl des
Zusammensetzungsverhältnisses dieser beiden Bestandteile
eine dieser Komponenten als kontinuierliche Phase mit der
anderen als dispergierte Phase haben. Die Mischung, bei
der Polyphenylenether eine kontinuierliche Phase und
Polypropylen eine dispergierte Phase bildet, zeigt jedoch
eine zu geringe Beständigkeit gegenüber Chemikalien, um
praktisch einsetzbar zu sein, obwohl sie einen
hervorragenden Elastizitätsmodul bei hohen Temperaturen
zeigt. Andererseits hat die Mischung einen äußerst
geringen Elastizitätsmodul bei hohen Temperaturen in
Fällen, wo das Polypropylen eine kontinuierliche Phase,
während das andere eine dispergierte Phase bildet, trotz
ihrer hervorragenden Chemikalienbeständigkeit und
Verarbeitbarkeit.
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Um die Harzbestandteile miteinander verträglich zu machen,
wurde ebenfalls vorgeschlagen, einen dritten Bestandteil
(im folgenden als Kompatibiliser bezeichnet) zur
Harzmischung zuzugeben, um dadurch verbesserte
Eigenschaften zu erhalten. Diese Technik bewirkt die
Verminderung der Teilchengröße der dispergierten Teilchen
in der dispergierten Phase, oder bewirkt die Verschiebung
des Zusammensetzungsverhältnisses, bei dem eine
kontinuierliche Phase in eine dispergierte Phase
umgewandelt wird. Es findet sich jedoch kein Bericht, der
Harzzusammensetzungen vorschlägt, dessen hochgeordnete
Struktur richtig eingestellt werden kann, oder Verfahren
für eine solche Einstellung.
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Sowohl US-A-4 096 204 als auch GB-A-1 597 178 beschreiben
Zusammensetzungen mit einer co-kontinuierlichen
Netzstruktur, die (a) ein Polymer enthält, das ein
hydriertes Produkt eines Blockcopolymers aus
Monoalkenylarenpolymerblöcken A und konjugierten
Dienpolymerblöcken B enthält und (b) ein
Verarbeitungs-thermoplastisches Harz. Beide Dokumente
beschreiben, daß es notwendig ist, die Viskosität der
Bestandteile während des Verknetens gegeneinander
anzupassen, und daß das Verhältnis der Viskosität
innerhalb von 0,2 bis 4,0 eingestellt wird, um die
co-kontinuierliche verbindende Netzstruktur zu erzeugen.
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In beiden Schriften wird das Blockpolymer, das den
Monoalkenylarenpolymerblock A und den konjugierten
Dienpolymerblock B enthält, verwendet. Das Blockpolymer
ist ein Polymer mit elastomeren Eigenschaften und einem
hohen nicht-Newton'schen Fließvermögen, welches notwendige
Eigenschaften sind, damit die Harzteilchen leicht
verlängert werden können, jedoch nur unter Schwierigkeit
während des Verknetens voneinander getrennt werden können.
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Falls ein solches Blockpolymer verwendet wird, ist es
einfach, die co-kontinuierliche Netzstruktur durch
geeignete Auswahl der Knetbedingungen zu bilden.
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Da jedoch das Blockpolymer ein Elastomer ist und ein
geringes Maß an Steifheit, Hitzebeständigkeit und anderen
physikalischen Eigenschaften, welche Industriekunststoffe,
wie Polyolefine, Polyamide und Polyester zeigen, hat, kann
man nicht Blockpolymere mit den Eigenschaften von
Industriekunststoffen erhalten.
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Als Ergebnis von intensiven Untersuchungen haben die
Erfinder die Schwierigkeit beim Erzeugen hervorragender
Eigenschaften, die natürlicherweise von einem
Harzbestandteil, welches eine dispergierte Phase bildet,
so weit als die dispergierte Phase in Form von
unabhängigen Teilchen existiert, bewirkt werden,
bestätigt, und ihre Aufmerksamkeit auf die Möglichkeit
gerichtet, daß Vorteile sowohl des Bestandteils, der eine
kontinuierliche Phase bildet, und des Bestandteils, der
eine dispergierte Phase bildet, durch Umwandeln von
mindestens einem Teil der dispergierten Phase in eine
kontinuierliche Phase erreicht werden können.
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Die Erfinder haben eine Reihe verschiedener Experimente
zur Entwicklung eines Verfahrens zum Umwandeln eines Teils
einer dispergierten Phase in eine kontinuierliche Phase
durchgeführt, und als Ergebnis gefunden, daß das
Verhältnis der Viskositäten der beiden zu vermischenden
Hauptharzbestandteile wesentlich eine hochgeordnete
Struktur der erhaltenen Harzmischung beeinflußt. Weitere
intensive Untersuchungen konzentrierten sich auf diese
Erkenntnis und führten so zur vorliegenden Erfindung.
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Bei der Durchführung der Experimente wurden kristalline
Harze und nichtkristalline Harze, wie in Tabelle 1 der im
folgenden beschriebenen Referenzbeispiele aufgeführt, aus
Vielzweck-Gußgraden ausgewählt, und Voruntersuchungen
wurden zuerst durch Schmelzkneten verschiedener
Kombinationen dieser Harze, wie in Tabelle 2 der
Referenzbeispiele gezeigt, durchgeführt. Es wurde
gefunden, daß, wenn Polyphenylenether (PPE) mit einer
Viskosität von 10·10³ Poise bei 280ºC und einer
Scherrate von 10³ Sek.&supmin;¹ als nichtkristallines Harz
verwendet wurde, es immer noch eine dispergierte Phase mit
unabhängigen Teilchen bildete, auch wenn das
Zusammensetzungsverhältnis des Polypropylens (PP) oder
Polyesters (PEs) vom Vielzweck-Gußgrad von 50 Gew.-% herab
auf 30 Gew.-% vermindert wurde, wobei die erwünschte
hochgeordnete Struktur nicht erhalten wurde.
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Anschließend wurden in den im folgenden beschriebenen
Arbeitsbeispielen verschiedene Kombinationen mit dem
bestimmten kristallinen Harz aus Tabelle 1 (Polypropylen
oder Polyester) und Polyphenylenether mit
unterschiedlicher Viskosität schmelzverknetet. In diesen
Fällen, auch wenn das Gewichtsverhältnis des kristallinen
Harzes zum nichtkristallinen Harz 50:50 betrug, bildete
die dispergierte Polyphenylenether-Phase teilweise eine
kontinuierliche Phase, so lange das Viskositätsverhältnis
des nichtkristallinen Polyphenylenethers zu dem des
kristallinen Propylens oder Polyesters innerhalb eines
gegebenen Bereichs lag, was so zur Verbesserung sowohl des
Elastizitätsmoduls bei hohen Temperaturen wie auch der
Beständigkeit gegenüber Chemikalien wie erwartet führte.
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Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung eines
thermoplastischen Harzverbundes, die das Schmelzkneten
eines kristallinen Harzes umfaßt, das eine kontinuierliche
Phase bildet, mit einem nichtkristallinen Harz, das eine
dispergierte Phase bildet, worin das Schmelzkneten unter
solchen Bedingungen durchgeführt wird, daß das
Viskositätsverhältnis des nichtkristallinen Harzes zu dem
des kristallinen Harzes während des Schmelzknetens bis zu
2 eingehalten wird, wodurch eine dispergierte Phase
gebildet wird, von der mindestens ein Teil eine
kontinuierliche Struktur hat- wobei das nichtkristalline
Harz ausgewählt ist aus einem Acrylharz, einem
Polycarbonat, einem Polythioether, einem Polyimid, einem
Acrylnitrilbutadienstyrol-Copolymer, einem
Acrylnitrilstyrol-Copolymer, einem Polyphenylenether,
einem Polyetherimid, einem Polysulfon, einem
Polyethersulfon oder einem Polyamidimid, und das
kristalline Harz ausgewählt ist aus einem Polyolefin,
einem Polyamid oder Polyester, und worin das
Gewichtsverhältnis des kristallinen Harzes zum
nichtkristallinen Harz 30 bis 95 : 5 bis 70 ist.
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Das kristalline Harz, das erfindungsgemäß verwendet werden
kann, ist ein Harz, welches einen geformten Artikel mit
einer Kristallinität von mindestens 15%, vorzugsweise
mindestens 20%, und besonders bevorzugt mindestens 25%,
bestimmt durch Röntgenstrahl-Diffraktion, liefert, und in
einem bestimmten Ausmaß einen klaren Schmelzpunkt zeigt.
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Die Polyolefine umfassen Polyethylen von niedriger Dichte,
Polyethylen von hoher Dichte, lineares Polyethylen von
niedriger Dichte, Polypropylen, ein
Ethylen/Propylen-Copolymer, Polybuten, und ein Copolymer
mit einem Olefin als Hauptanteil und einem Vinylmonomer,
z. B. Vinylacetat. Das Polyamid umfaßt Polymere oder
Copolymere, erhalten durch Polykondensation eines Diamins
mit einer dibasischen Säure, durch Selbstpolykondensation
einer Aminosäure, oder durch Polymerisation eines Laktams.
Spezifische Beispiele von Polyamidharzen sind
Polyhexamethylenadipinamid (Nylon-6,6), Polycaprolactam
(Nylon-6), Polyhexamethylensebacamid (Nylon-6,10) und
Copolymere davon.
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Die Polyester umfassen lineare Polyester oder lineare
Copolyester, die im wesentlichen aus einer Einheit,
erhalten durch Kondensation einer aromatischen
Dicarbonsäure oder eines Derivats davon mit einem Diol
oder eines Derivats davon, bestehen, wie z. B.
Polyethylenterephthalat, Polyethylenisophthalat und
Polytetramethylenterephthalat.
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Der erfindungsgemäß zu verwendende Polyester hat
vorzugsweise eine innere Viskosität von mindestens 0,6,
bevorzugt mindestens 0,75, und besonders bevorzugt
mindestens 0,80, gemessen in einer Lösungsmittelmischung
von Phenol und Tetrachlorethan (1:1, bezogen auf das
Volumen) bei 30ºC.
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Die kristallinen Harze können als Mischung von zwei oder
mehreren eingesetzt werden.
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Das nichtkristalline Harz, das in der Erfindung verwendet
werden kann, ist ein Harz, welches einen geformten Artikel
bildet, mit einer Kristallinität von weniger als 25%,
vorzugsweise weniger als 20%, und besonders bevorzugt
weniger als 15%, bestimmt durch
Röntgenstrahl-Diffraktion, und zeigt keinen klaren
Schmelzpunkt.
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Bevorzugte nichtkristalline Harze sind Polyphenylenether
und Polycarbonate.
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Der zu verwendende Polyphenylenether umfaßt Polymere, die
durch oxidative Kopplungspolymerisation von mindestens
einer Phenolverbindung, dargestellt durch die Formel
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worin R&sub1;, R&sub2;, R&sub3;, R&sub4; und R&sub5; jeweils ein
Wasserstoffatom, eine halogenierte
Kohlenwasserstoffgruppe, eine Kohlenwasserstoffgruppe oder
eine substituierte Kohlenwasserstoffgruppe darstellen,
erhalten werden. Bevorzugte Beispiele solcher
Phenolverbindungen sind 2,6-Dimethylphenol,
2,6-Diphenylphenol, 2,3,6-Trimethylphenol und
2,6-Isopropylphenol. Der Polyphenylenether umfaßt
bevorzugt Poly-2,6-dimethylphenol und ein Copolymer,
enthaltend als Hauptbestandteil 2,6-Dimethylphenol und als
Nebenbestandteil 2,3,6-Trimethylphenol oder
2,6-Diphenylphenol. Diese Polymere, bei denen ein Teil der
bildenden Bestandteile aufgrund von Oxidation oder
Reaktion eines Katalysatorskeim während der
Polymerisationsreaktion modifiziert wurde, sind ebenfalls
geeignet.
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Modifizierte Polyphenylenether, bei denen ein
Styrolmonomer oder ein Polymer davon oder ein anderes
Vinylmonomer oder ein Polymer davon chemisch an einen
Polyphenylenether gebunden sind, können ebenfalls
verwendet werden.
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Der erfindungsgemäß zu verwendende Polyphenylenether hat
vorzugsweise eine Grundviskosität im Bereich von 0,32 bis
0,55, besonders bevorzugt von 0,35 bis 0,52, und ganz
besonders bevorzugt von 0,40 bis 0,50, gemessen in
Chloroform bei 30ºC.
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Zusätzlich kann eine Mischung, bestehend aus einem
Polyphenylenether als Hauptbestandteil und einem
Styrolharz, das damit kompatibel ist, eingesetzt werden.
Eine solche Mischung wird zur Zeit weit verbreitet als
"Nolyl" eingesetzt, (Warenzeichen), hergestellt von
General Electric Co.
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Das zu verwendende Polycarbonat ist ein thermoplastisches,
aromatisches Polycarbonatharz, welches eine verzweigte
Struktur haben kann, und durch Umsatz einer aromatischen
Hydroxylverbindung, die einen kleinen Teil einer
Polyhydroxylverbindung enthalten kann, mit Phosgen oder
einem Carbonsäurediester erhalten werden. Das aromatische
Polycarbonatharz umfaßt typischerweise
Bis(4-hydroxyphenyl)alkan-Verbindungen, und insbesondere
Polycarbonate, die hauptsächlich aus Bisphenol A
hergestellt werden; Polycarbonatcopolymere, erhalten aus
mindestens zwei aromatischen Dihydroxylverbindungen und
verzweigtes Polycarbonat, erhalten unter Verwendung einer
kleinen Menge einer trihydrischen Phenolverbindung in
Kombination. Diese aromatischen Polycarbonatharze können
als Mischung von zwei oder mehreren eingesetzt werden.
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Diese nichtkristallinen Harze können als Mischungen von
zwei oder mehr eingesetzt werden.
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Die spezifische Art und Weise des Vermischens der
kristallinen Harze mit den nichtkristallinen Harzen kann
beliebig je nach Zweck ausgewählt werden, so lange der
durch das erfindungsgemäße Knetverfahren erhaltene
thermoplastische Harzverbund aus einer kontinuierlichen
Phase, gebildet durch das kristalline Harz, und einer
dispergierten Phase, gebildet durch das nichtkristalline
Harz, zusammengesetzt ist.
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Um sicherzustellen, daß eine kontinuierliche Phase durch
das kristalline Harz gebildet wird, wird das
Zusammensetzungsverhältnis des kristallinen Harzes erhöht.
Die Untergrenze des Zusammensetzungsverhältnisses des
kristallinen Harzes ist 30 Gew.-%, Variationen hängen von
der Art des Harzes ab.
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Insbesondere wird das kristalline Harz in einem Anteil von
30 bis 95 Gew.-%, vorzugsweise von 35 bis 90 Gew.-%, und
besonders bevorzugt von 40 bis 85 Gew.-%, bezogen auf die
Gesamtmenge des kristallinen Harzes und des
nichtkristallinen Harzes, eingesetzt.
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Das kristalline Harz und das nichtkristalline Harz werden
im geschmolzenen Zustand verknetet.
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Nach dem erfindungsgemäßen Verfahren sollte das
Viskositätsverhältnis des nichtkristallinen Harzes
gegenüber dem kristallinen Harz während des
Verknetungsschritts bis zu 2 sein, vorzugsweise von 0,01
bis 2, besonders bevorzugt von 0,1 bis 2 und ganz
besonders bevorzugt von 0,5 bis 2.
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Die Einstellung des zuvor erwähnten
Viskositätsverhältnisses kann durch Auswahl der zu
kombinierenden Harze und Auswahl der Knetbedingungen
erreicht werden.
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Die Auswahl der Harze kann so erfolgen, daß das
kristalline Harz und das nichtkristalline Harz unter den
gegebenen Schmelzknetbedingungen miteinander ähnliche
Viskositäten haben. Eine solche Auswahl kann im
allgemeinen durch Bezugnahme auf die Molekulargewichte und
die Schmelzflußgeschwindigkeit erfolgen. Im allgemeinen
wird ein nichtkristallines Harz mit einer relativ
niedrigen Viskosität ausgewählt. Das niedrigviskose
nichtkristalline Harz umfaßt solche Harze mit niedrigen
Molekulargewichten und solche, die einen Weichmacher oder
ein flußverbessertes Mittel enthalten. Bei Verwendung
eines hydrolysierbaren nichtkristallinen Harzes ist es
möglich, sein Molekulargewicht durch Durchführen des
Schmelzknetens in Gegenwart von Wasser zu vermindern.
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Bei den Knetbedingungen ist die Auswahl der Knettemperatur
wichtig. Ein thermoplastisches Harz hat im allgemeinen
eine verringerte Viskosität mit steigender Temperatur. Da
die Temperaturabhängigkeit der Viskosität in Abhängigkeit
von der Art des Harzes variiert, kann das zuvor erwähnte
Viskositätsverhältnis des nichtkristallinen Harzes
gegenüber dem kristallinen Harz unterhalb 2 durch Regelung
der Temperatur für das Schmelzkneten eingestellt werden.
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Ferner ist ebenfalls die Scherrate während des
Schmelzverknetens ein wichtiger Faktor. Die Viskositäten
von thermoplastischen Harzen hängen von den Scherraten
während des Knetens in einer solchen Weise ab, daß nämlich
ein Anstieg der Scherrate zur Viskositätsverminderung
neigt. Da die Scherratenabhängigkeit der Viskosität je
nach Art der Harze variiert, sollte die Scherrate so
eingestellt werden, daß das oben beschriebene
Viskositätsverhältnis 2 nicht übersteigt.
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Das Viskositätsverhältnis des nichtkristallinen Harzes zum
kristallinen Harz kann durch Messung der Viskosität eines
jeden Harzes bei der gleichen Temperatur, Scherrate, und
in einigen Fällen, des thermischen Erwärmungsverlaufs, wie
sie beim Knetverfahren eingesetzt werden, bestimmt werden.
Im allgemeinen kann die Viskosität eines jeden Harzes
mittels eines Instron-Kappilarrheometers (Dimensionen der
Öffnung: Länge 2,54 cm (1 Inch), Durchmesser: 0,076 cm
(0,03 Inch); L/D = 33) bei einer Meßtemperatur und einer
Scherrate, die so eingestellt ist, wie sie für das Kneten
beider Harze eingesetzt wird, gemessen werden. Das
Viskositätsverhältnis der Mischung von zwei oder mehreren
nichtkristallinen Harzen gegenüber der Mischung von zwei
oder mehreren kristallinen Harzen kann auf dieselbe Weise
wie oben gemessen werden, mit der Ausnahme, daß die
Messung der Viskosität einer jeden Mischung anstelle der
Messung der Viskosität eines jeden Harzes erfolgt.
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Das Schmelzkneten des kristallinen Harzes mit dem
nichtkristallinen Harz kann nach jedem überlicherweise für
thermoplastische Harze eingesetzten Verfahren erfolgen.
Zum Beispiel können die Bestandteile in Form eines Puders
oder Granula einheitlich mittels eines Henschel-Mixers,
eines Bandmixers oder eines Zwillingsschalenmixers usw.,
vermischt werden, und die Mischung wird anschließend in
einem Einzel- oder Mehrfachschraubenextruder, einer Rolle,
einem Banbury-Mixer usw., vorzugsweise in einem Einzel-
oder Mehrfachschraubenextruder oder dem Banbury-Mixer
geknetet.
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Für die vorliegende Erfindung ist es notwendig, das
Viskositätsverhältnis unterhalb des obenerwähnten Maßes
während des gesamten Knetvorganges einzustellen, und
vorzugsweise während des anschließenden Formungsschrittes.
Falls die Harzmischung aufgrund Einwirkens einer äußerst
hohen Temperatur verschlechtert wird, oder falls sie
während des Schmelzknetens oder Formens hydrolysiert,
neigt die Viskosität des kristallinen Harzes zu einer
äußerst hohen Abnahme, welche zu einem
Viskositätsverhältnis höher als 2 führen würde. In einem
solchen Fall würde die erwünschte hochgeordnete Struktur
des erhaltenen Harzverbundes verloren sein. Daher ist es
bei Verwendung eines kristallinen Harzes erforderlich,
Gegenmaßnahmen gegen Verschlechterungen zu ergreifen, wie
z. B. Erhöhung der Additivzugabe zur Verhinderung solcher
Verschlechterungen in Übereinstimmung mit den
Verwendungsbedingungen, Luftausschluß der Harzmischung
während des Schmelzknetens oder Formens, mit einem
Inertgas, z. B. Stickstoff, sorgfältiges vorhergehendes
Trocknen der hydrolysierbaren Harze, z. B. Polyester, oder
ähnliche Techniken. Andererseits ist es z. B. bei einer
Kombination von Polypropylen und Polycarbonat ebenfalls
wirksam, absichtlich eine Molekulargewichtsverminderung
des Polycarbonats während des Schmelzknetens ohne
vorhergehendes Trocknen herbeizuführen, so daß das
Polycarbonat/Polycarbonat-Viskositätsverhältnis auf
unterhalb 2 eingestellt werden kann.
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Zusätzlich kann, um das erwünschte Viskositätsverhältnis
zu erlangen, die Viskosität des nichtkristallinen Harzes
zum Beispiel durch Zusatz von Polystyrol oder eines
Weichmachers zum Polyphenylenether vermindert werden.
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Wahlweise kann die Viskosität des kristallinen Harzes
durch Erzeugung von Vernetzung in einem geringen Ausmaß
während des Schmelzknetens gesteigert werden. Diese und
andere Techniken können nach Belieben ausgewählt werden,
so lange das erhaltene Viskositätsverhältnis bis zu 2
beträgt.
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Falls erwünscht, kann der erfindungsgemäße Harzverbund
zusätzlich andere Harzbestandteile als die oben
beschriebenen thermoplastischen Harze, Elastomere,
Pigmente, organische oder anorganische Füllstoffe und
andere Zusätze enthalten, so lange diese zusätzlichen
Bestandteile die Eigenschaften des Verbundes, wie von der
Erfindung beabsichtigt, nicht beeinträchtigen.
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Der so erhaltene thermoplastische Harzverbund umfaßt eine
kristalline Harzmatrix, in der nichtkristalline
Harzteilchen unter Bildung einer Brücken- oder
Netzstruktur dispergiert sind.
REFERENZBEISPIELE
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Voruntersuchungen zum Schmelzkneten wurden unter
Verwendung der in Tabelle 1 gezeigten Materialien
durchgeführt. In Tabelle 1 und den folgenden Beispielen
haben die Abkürzungen die folgenden Bedeutungen.
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PP: Polypropylen
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PEs: Polyester
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PPE: Polyphenylenether
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GMA: Glycidylmethacrylat
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PA: Polyamid
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PC: Polycarbonat
TABELLE 1
Art Viskosität Bemerkungen Kristallines Harz: "MA8" hergest. v. Mitsubishi Petrochemical Co. Ltd. "RT-560", Polyethylenterephthalat, hergest. v. Nippon Unipet Co., Ltd. Nicht kristallines Harz: Poly-2,6-dimethyl-1,4-phenylenether, hergest. v. Mitsubishi Petrochemical Co., Ltd., hergest. auf experimenteller Basis Kompatibiliser: PP-GMA Pfropfpolymer, GMA-Gehalt: 2 Gew.-%, hergestellt von Mitsubishi Petrochemical Co., Ltd. auf experimenteller Basis "Dylark 232", Styrolmaleinsäureanhydrid-Copolymer (Maleinsäureanhydrid-Gehalt: 8 Gew.-%) hergest. von ARCO Polymer Co., Ltd. Styrol-GMA Copolymer (GMA-Gehalt: 5 Gew.-%) hergest. v. Mitsubishi Petrochemical Co., Ltd. auf experimenteller Basis Anmerkungen: *: Es wurden PEs benutzt, die zuvor bei 105ºC 8 Stunden getrocknet wurden **: Gemessen mit einem Instron-Kapillarrheometer (Öffnungsdimensionen: Länge 2,54 cm (1 Inch), Durchmesser 0,076 cm (0,03 Inch), L/D = 33) bei 280ºC und einer Scherrate von 10³ Sek.&supmin;¹, 1 Poise entspricht 0,1 Pa · Sek. (im folgenden wurden die gleichen Bedingungen benutzt).
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Die in den Vorversuchen verwendeten Zusammensetzungen sind
in folgender Tabelle 2 gezeigt.
TABELLE 2
Bestandteil Versuch Nr. Harz*: Kompatibiliser**: Bemerkung: *: Gewichtsprozent **: Gewichtsteile auf 100 Gewichtsteile der Gesamtmenge der Harzbestandteile
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Die Erfindung wird im folgenden in Einzelheiten durch
Beispiele und Vergleichsbeispiele erläutert, es ist jedoch
selbstverständlich, daß die Erfindung nicht auf diese
eingeschränkt werden soll. In diesem Beispielen sind alle
Prozent- und Teilangaben auf Gewicht bezogen, sofern nicht
anderweitig angegeben.
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Die in den Beispielen und Vergleichsbeispielen verwendeten
Harzmaterialien sind im folgenden aufgeführt.
TABELLE 3
Art Viskosität** Bemerkungen Kristallines Harz: entsprechend wie in Tabelle 1 "PA6 KR4411" hergest. von BASF Nicht kristallines Harz: "H4000" hergest. v. Mitsubishi Gas Chem. Industries Ltd. "S2000" hergest. v. Mitsubishi Gas Chem. Industries Ltd. entsprechend wie in Tabelle 1 Anmerkung: *: Es wurde PC verwendet, welches zuvor bei 105ºC 8 Stunden getrocknet wurde.
BEISPIELE 1 und 2 und VERGLEICHSBEISPIEL 1
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Ca. 800 g einer Zusammensetzung, enthaltend 70% PPE mit
einer Schmelzviskosität von 10·10³, 2·10³ oder
0,9·10³ und 30% von PP (Schmelzviskosität:
1·10³) als Harzbestandteile und 15 Teile eines
Kompatibilisers (a) und 15 Teile eines Kompatibilisers
(b), beide auf 100 Teile der gesamten Menge der
Harzbestandteile, wurden zuvor in einem
Mehrfachschraubenkneter "EK-2X-1000" (hergestellt von
Tosoku Seimitsu Kogyo K.K.) bei 280ºC und 20 Umdrehungen
pro Minute 2 Minuten geknetet. Die
Umdrehungsgeschwindigkeit wurde auf 100 Umdrehungen pro
Minute erhöht, und das Kneten wurde für weitere 5 Minuten
fortgesetzt. Vor dem Kneten wurde der Atmosphärendruck im
Kneter auf 10 Torr oder weniger vermindert, und
anschließend wurde die Atmosphäre komplett durch
Stickstoff, sofern nicht anderweitig angegeben, ersetzt.
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Nach Abschluß des Knetens wurde die Verbindung in Teilchen
gemahlen und in Probekörper zur Bestimmung des
Dispersionsstatus, des Biegungsmoduls der Elastizität und
der Beständigkeit gegenüber Chemikalien durch Verwendung
einer Injektionsgießmaschine "M40A-SJ" (hergestellt von
Meiki Seisakusho) geformt.
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Die physikalischen Eigenschaften der erhaltenen Proben
wurden nach den folgenden Verfahren bestimmt.
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1) Schmelzviskosität:
Wie oben definiert.
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2) Dispersionsstatus:
Ein Teil des Probenkörpers wurde
ausgeschnitten, und die geschnittene Oberfläche mit einem
Elektronenmikroskop vom Scann-Typ "HHS-2R" (hergestellt
von Hitachi, Ltd.) beobachtet.
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3) Biegeelastizitätsmodul:
Gemessen bei 80ºC mit einem Instron-Tester
nach ISO R178-1974 Verfahren 12 (JIS K7203).
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4) Beständigkeit gegenüber Chemikalien:
Ein Probenkörper (2 mm Dicke) wurde mit einer
1/4 elliptischen Bergens-Klammer [s. S.P.E. Journal, 667
(1962)] befestigt und in eine Lösungsmischung von Heptan
und Toluol (9:1 bezogen auf das Volumen) 3 Minuten
eingetaucht. Die Beständigkeit gegenüber den Chemikalien
wurde durch Messung der Minimalbelastung an der Stelle von
Belastungsrißbildungen bestimmt.
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Die Ergebnisse dieser Messungen sind in Tabelle 4 gezeigt.
TABELLE 4
Beispiel Nr. Harz Zusammensetzung Schmelzviskosität des Harzes Dispersionsstatus der PPE dispergierten Phase Biegeelastizitätsmodul bei 80ºC Beständigkeit gegenüber Chemikalien Teilweise in eine kontinuierliche Phase umgewandelt Vergleichsbeispiel 1 Unabhängige Teilchen + (kg/cm² entspricht 0,098 N/mm²; wie auch im folgenden).
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Aus Tabelle 4 kann man entnehmen, daß, wenn der Anteil von
PPE 70%, bezogen auf die Kombination der Harzbestanteile,
und das PPE/PP - Viskositätsverhältnis bis zu 2 ist, ein
Teil der PPE bildenden dispergierten Phase in eine
kontinuierliche Phase umgewandelt werden kann, um so
deutlich den Elastizitätsmodul bei einer hohen Temperatur
zu verbessern, ohne ernsthaft die Verminderung der
Chemikalien-Beständigkeit zu bewirken.
BEISPIELE 3 und 4 und VERGLEICHSBEISPIEL 2
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Dieselben Versuche wie in den vorhergehenden Beispielen
wurden wiederholt, mit der Ausnahme, daß das
Zusammensetzungsverhältnis von PPE zu PP auf 60 : 40
geändert wurde. Die erhaltenen Ergebnisse sind in Tabelle
5 gezeigt.
TABELLE 5
Beispiel Nr. Harz Zusammensetzung Schmelzviskosität des Harzes Dispersionsstatus der PPE dispergierten Phase Biegeelastizitätsmodul bei 80ºC Beständigkeit gegenüber Chemikalien Teilweise in eine kontinuierliche Phase umgewandelt Vergleichsbeispiel 2 Unabhängige Teilchen
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Wie man aus Tabelle 5 entnehmen kann, wurde dieselbe
Tendenz wie bei den vorhergehenden Beispielen beobachtet,
wenn der Anteil von PPE 60% war.
BEISPIEL 5 und VERGLEICHSBESPIELE 3 und 4
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Dieselben Experimente wie in den vorhergehenden Beispielen
wurden wiederholt, mit der Ausnahme, daß das
Zusammensetzungsverhältnis von PPE zu PP auf 50 : 50
verändert wurde. Die erhaltenen Ergebnisse sind in Tabelle
6 gezeigt.
TABELLE 6
Beispiel Nr. Harz Zusammensetzung Schmelzviskosität des Harzes Dispersionsstatus der PPE dispergierten Phase Biegeelastizitätsmodul bei 80ºC Beständigkeit gegenüber Chemikalien Teilweise in
eine kontinuierliche Phase umgewandelt Vergleichsbeispiel Unabhängige Teilchen
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In Vergleichsbeispiel 4 konnte keine kontinuierlich
dispergierte Phase gebildet werden, obwohl das PPE zu PP -
Verhältnis geringer als 2 war. Daher wurde PPE und PP
jeweils getrennt im gleichen Kneter "EK-2x-1000" geknetet
und anschließend die entsprechende Schmelzviskosität
bestimmt. Es wurde gefunden, daß PPE und PP nach dem
Schmelzen eine Schmelzviskosität von 2·10³ und 0,6·
10³ hatten. Daher konnte gezeigt werden, daß das PPE zu
PP - Viskositätsverhältnis während des Knetens in
Vergleichsbeispiel 4 mehr als 2 war.
BEISPIEL 6 und VERGLEICHSBESPIEL 5
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Dieselben Experimente wie in den vorhergehenden Beispielen
wurden wiederholt mit der Ausnahme, daß die
Zusammensetzung 60% PPE mit einer Schmelzviskosität von
10·10³ oder 2·10³ und 40% von zuvor getrocknetem
PEs (Schmelzviskosität nach dem vorhergehenden Trocknen: 6
·10³) als Harzbestandteile und 20 Teile eines
Kompatibilisers (c) wie in Tabelle 1 angegeben, auf 100
Teile der Gesamtmenge der Harzbestandteile enthielt. Die
Ergebnisse sind in Tabelle 7 gezeigt.
TABELLE 7
Beispiel Nr. Harz Zusammensetzung Schmelzviskosität des Harzes Dispersionsstatus der PPE dispergierten Phase Biegeelastizitätsmodul bei 80ºC Beständigkeit gegenüber Chemikalien Teilweise in
eine kontinuierliche Phase umgewandelt Vergleichsbeispiel 5 Unabhängige Teilchen
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In Vergleichsbeispiel 5 konnte keine kontinuierliche
dispergierte Phase gebildet werden, obwohl das PPE zu PEs
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- Viskositätsverhältnis bis 2 war. Daher wurde PPE und PEs
jeweils getrennt im gleichen Kneter "EX-2X-1000" geknetet
und anschließend die entsprechende Schmelzviskosität
bestimmt. Es wurde gefunden, daß PPE eine
Schmelzviskosität von 9·10³ hatte, was auf eine
geringe Reduktion vor dem Kneten hinwies, wogegen der Wert
der Schmelzviskosität von PEs 3·10³ war. Daher wurde
gezeigt, daß das PPE/PEs - Viskositätsverhältnis während
des Knetvorgangs im Vergleichsbeispiel 5 bei 3 lag.
BEISPIEL 7 und VERGLEICHSBEISPIEL 6
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Dieselben Experimente wie in den vorhergehenden Beispielen
wurde wiederholt, mit der Ausnahme, daß die Atmosphäre im
Kneter nicht durch Stickstoff ersetzt wurde, 60% PPE mit
einer Schmelzviskosität von 0,9·10³ oder 0,4·10³
und 40% des PEs, das keiner vorhergehenden Trocknung
unterworfen worden war (Wassergehalt: 0,26%, gemessen
nach dem Verfahren von Karl Fischer), als Harzbestandteile
umgesetzt wurden, und 20 Teile eines Kompatibilisers (c),
wie angegeben in Tabelle 1, auf 100 Teile der Gesamtmenge
der Harzbestandteile eingesetzt wurden. Die
Schmelzviskosität des PEs, welches zuvor nicht getrocknet
war, war aufgrund von Schaumbildung nicht meßbar, und die
des PEs nach dem vorhergehenden Trocknen war 6·10³
Poise. Die Ergebnisse sind in Tabelle 8 gezeigt.
TABELLE 8
Beispiel Nr. Harz Zusammensetzung Schmelzviskosität des Harzes Dispersionsstatus der PPE dispergierten Phase Biegeelastizitätsmodul bei 80ºC Beständigkeit gegenüber Chemikalien
Teilweise in eine kontinuierliche Phase umgewandelt Vergleichsbeispiel 6 Unabhängige Teilchen
-
Zur Überprüfung der Veränderung der Schmelzviskosität der
während des Schmelzknetens verwendeten Harzbestandteile
wurden PPE und PEs jeweils getrennt im gleichen Kneter
"EK-2X-1000", geknetet, dessen Atmosphäre nicht durch
Stickstoff ersetzt wurde, und anschließend die
entsprechende Schmelzviskosität bestimmt. Im Ergebnis
veränderte sich die Schmelzviskosität von PPE
(ursprüngliche Schmelzviskosität: 0,4·10³ oder
0,9·10³) nicht, wogegen die von PEs auf 0,2·10³
verringert wurde. Daher konnte gezeigt werden, daß das
PPE/PEs - Viskositätsverhältnis in Beispiel 7 und im
Vergleichsbeispiel 6 jeweils 2 und 4,5 war.
BEISPIEL 8 und VERGLEICHSBEISPIEL 7
-
Die gleichen Experimente wurden wiederholt wie in den
vorhergehenden Beispielen, mit der Ausnahme, daß die
Zusammensetzung 50% PPE mit einer Schmelzviskosität von
0,4·10³ oder 2·10³ und 50% PA als
Harzbestandteile und 0,5 Teile eines handelsüblich
erhältlichen Maleinsäureanhydrids und 15 Teile eines
handelsüblich erhältlichen Styrolbutadienblockcopolymers
(Styrolgehalt: 40%) als Schlagfestigkeit-verbesserndes
Mittel jeweils auf 100 Gewichtsteile der Gesamtmenge der
Harzbestandteile enthielt. Die Ergebnisse sind in Tabelle
9 gezeigt.
TABELLE 9
Beispiel Nr. Harz Zusammensetzung Schmelzviskosität des Harzes Dispersionsstatus der PPE dispergierten Phase Biegeelastizitätsmodul bei 80ºC Beständigkeit gegenüber Chemikalien
Teilweise in eine kontinuierliche Phase umgewandelt Vergleichsbeispiel 7 Unabhängige Teilchen
-
In Vergleichsbeispiel 7 konnte keine dispergierte Phase,
die teilweise eine kontinuierliche Phase aufwies, gebildet
werden, obwohl das PPE/PA - Viskositätsverhältnis bis zu 2
war.
-
Daher wurden PPE und PA jeweils getrennt im gleichen
Kneter "EK-2X-1000" geknetet und anschließend die
Schmelzviskosität bestimmt. Es wurde gefunden, daß PPE und
PA nach dem Kneten eine Schmelzviskosität von 2·10³
bzw. 0,7·10³ aufwiesen, was daraufhin wies, daß das
PPE/PA - Viskositätsverhältnis während des Knetens im
Vergleichsbeispiel 7 ca. 3 war.
BEISPIEL 9 und VERGLEICHSBEISPIEL 8
-
Die gleichen Experimente wie in den vorhergehenden
Beispielen wurden wiederholt mit der Ausnahme, daß die
Zusammensetzung 60% PC mit einer Schmelzviskosität von
0,7·10³ oder 7,5·10³ und 40% PEs als
Harzbestandteile und 10 Teile eines Phenoxyharzes "E1255"
(hergestellt von Yuka Shell Epoxy K.K.) als
Kompatibiliser auf 100 Teile der gesamten Menge der
Harzbestandteile enthielt. Die Ergebnisse sind in Tabelle
10 gezeigt.
TABELLE 10
Beispiel Nr. Harz Zusammensetzung Schmelzviskosität des Harzes Dispersionsstatus der PPE dispergierten Phase Biegeelastizitätsmodul bei 80ºC Beständigkeit gegenüber Chemikalien Teilweise in
eine kontinuierliche Phase umgewandelt Vergleichsbeispiel 8 Unabhängige Teilchen
-
Wie aus Tabelle 10 zu entnehmen ist, konnte im
Vergleichsbeispiel 8 keine kontinuierliche Phase erhalten
werden, obwohl das PC/PEs - Viskositätsverhältnis bis zu
2 betrug. Daher wurden PC und PEs jeweils getrennt im
gleichen Kneter "EK-2X-1000" geknetet und anschließend
die Schmelzviskosität bestimmt. Es wurde gefunden, daß PC
und PEs nach dem Schmelzen eine Schmelzviskosität von 6,5
·10³ bzw. 3·10³ aufwiesen, was daraufhin wies, daß
das PC/PEs - Viskositätsverhältnis ca. 2,2 war.