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Die
vorliegende Anmeldung betrifft die Herstellung des abbaubeschleunigenden
Faktors (nachstehend als DAF abgekürzt) in rekombinanter Zellkultur.
Insbesondere betrifft sie die Herstellung von DAF, der zur pharmazeutischen
oder diagnostischen Verwendung geeignet ist, im großen Maßstab.
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Antigene
Zellen, die das Ziel humoraler Immunreaktion sind, werden durch
ein Verfahren namens Komplementaktivierung lysiert. Dieses Verfahren
besteht aus einer Reihe oder Kaskade proteolytischer Aktivitäten, die
durch das Binden des Antikörpers
mit seinem Antigen initiiert werden. Die an der Komplementaktivierung
beteiligten Komponenten sind zahlreich und komplex, doch für die Zwecke
der vorliegenden Anmeldung sind die wichtigsten C4b und C3b. In
einem Schlüssel-Schritt
der Komplementaktivierung werden diese zwei Proteine mit der Zielzelloberfläche kovalent
assoziiert und dienen dann als Anker für den Zusammenbau der C3 und
C5 Konvertasen, den verstärkenden
Enzymen der Kaskade.
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Die
Komplementaktivierung muß sich
nur auf das Ziel konzentrieren und darf nicht auf den Wirtszellen auftreten.
Im Laufe der Komplementaktivierung wird jedoch eine große Menge
entstehender C4b- und C3b-Fragmente in die Fluidphase freigesetzt.
Die meisten reagieren mit Wasser, doch einige können sich zufällig an
nahe Wirtszellen binden und zu ihrer Beschädigung führen. Aus diesem und möglicherweise
anderen Gründen
werden die Aktivitäten
gebundener sowie freier C3b- und C4b-Fragmente durch ein komplexes
System von Serum- und Membranproteinen genau gesteuert.
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Beweise
aus der jüngsten
Zeit (Medof et al., 1982, „J.Exp.Med." 156: 1739; Medof
et. al., 1984. „J.Exp.Med." 159:1669) legen
nahe, daß die
Regulierung der Aktivitäten
von substratgebundenen C4b und C3b von der Steuerung der Fluidphasenenfragmente
zu unterscheiden ist. Die Funktionen der ersteren werden hauptsächlich durch
zwei Membranproteine gesteuert: den C3b/C4b-Rezeptor (CR1) und DAF.
CR1 dissoziiert C2 und Faktor B von C4b und C36 in C3 und C5 Konvertasekomplexe
und fördert
die Spaltung von C3b (Medof, et al., 1982. „J.Exp.Med." 156: 1739; Fearon,
D.T. 1979 „Proc.Natl.Acad.Sci.
USA" 76: 5867; Medicus,
et al., 1983. „Eur.J.Immunol." 13: 465; und Ross,
et al., 1982 „J.Immunol." 129:2051) und C4b
(Medof, et al. 1984. „J.Exp.Med." 159:1669; lida et
al. 1981. „J.Exp.Med." 153: 1138) durch
den Serumenzym C3b/C4b Inaktivator (I). Es wurde gezeigt, daß DAF die
Zerfalldissoziation von C2 und Faktor B aus C3 Konvertasen verbessert (Nicholson-Weller,
et al. 1982, „J.Immunol." 129: 205 und Pangburn,
M.K. et al. 1983 „J.Exp.Med" 157: 1971). Der
Grund für
die offenkundige Redundanz in regulierenden Aktivitäten der
zwei Membranfaktoren und ihre jeweiligen Rollen bei der Konvertase-Steuerung
blieb unklar. Abnormalitäten
von CR1 wurden im systemischen Lupuserythematosus (SLE) festgestellt
(Miyakawa, Y. et al. 1981 „Lancet" 2: 493; lida, K.
et al. 1982 „J.Exp.Med." 155: 1427; Wilson,
J.G. et al. 1982 „N.Engl.J.Med." 307: 981; Taylor,
R.P. et al: 1983 „Arthritis Rheum." 26:736), einer mit
mangelhafter Immunkomplexhandhabung in Zusammenhang stehender Erkrankung;
Abnormalitäten
von DAF wurden in paroxysmaler nächtlicher
Hämoglobinurie
(PNH) festgestellt (Pangburn, M.K. et al. 1983 „J.Exp.Med." 157:1971; Pangburn,
M.K. et al. 1983 „Proc.Natl.Acad.Sci." 80: 5430; Nicholson-Weller,
A. et al. 1983 „Proc.Natl.Acad.Sci." 80: 5066) , einer
mit erhöhter
Lyse-Anfälligkeit
von Blutkörperchen
in Zusammenhang stehender Erkrankung.
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Es
wurde berichtet, daß DAF
zu einem einzigen 70 Kd-Band an silbergefärbtem SDS-PAGE von einem vereinigten Extrakt menschlichen
Erythrozytenstromas gereinigt wurde (Medof et al., 1984, „J.Exp.Med." 160: 1558). Das
Molekül
war hydrophob und neigte dazu, Multimere von ≥ 150 Kd zu bilden, wie dies durch
Molekularsiebchromatographie festgestellt wurde. Gereinigter DAF
konnte mit roten Blutkörperchen
erneut assoziieren. Nur eine kleine Anzahl von DAF-Molekülen (< 100) hatte auf
die hämolytische
Wirkung des aktivierten Komplements einen bedeutsamen Einfluß. Medof
et al. schloß,
daß DAF
nur innerhalb der Zellmembran wirken könnte und erinnerte, daß er die
Möglichkeit
des in vitro-Korrigierens des Fehlers in den Membranen von Zellen
aus Patienten mit PNH bot.
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Bestehende
Verfahren zum Gewinnen von DAF sind für seine kommerzielle Herstellung
unbefriedigend. Rote Blutkörperchen
enthalten äußerst geringe
Mengen an DAF. Außerdem
enthält
Blut Viren und andere biologisch aktive Komponenten, die ein Risiko
nachteiliger Reaktionen in Empfängern
oder Benutzern darstellen.
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DAF
roter Blutkörperchen
ist auf die gebundene Nativmembranform beschränkt, einschließlich allenfalls
vorhandener, natürlich
vorkommender Allele. Verfahren zum Synthetisieren von Aminosäure- und
Glykosylierungsvarianten sind erforderlich, die als DAF-Agonisten
oder Antagonisten wirken oder die andere wünschenswerte Eigenschaften
wie z.B. die Abwesenheit von C-terminalem Lipid, Proteasen-Resistenz
oder die Fähigkeit,
DAF zu den Membranen von Zielzellen zu befördern, aufweisen.
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Demgemäß besteht
ein Ziel der vorliegenden Erfindung darin, DAF in kommerzieller
Menge aus einer therapeutisch akzeptablen Quelle herzustellen.
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Ein
weiteres Ziel besteht darin, menschlichen DAF aus einer Quelle zu
gewinnen, die durch andere menschliche Proteine völlig unverschmutzt
ist.
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Ein
zusätzliches
Ziel besteht darin, Aminosäuresequenz-
und Glykosylierungsvarianten von DAF herzustellen.
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Andere
Ziele der vorliegenden Erfindung ergeben sich aus der Beschreibung
als Ganzes.
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Zusammenfassung
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Die
Ziele der vorliegenden Erfindung können durch das Exprimieren
von DAF in rekombinanter Zellkultur erreicht werden, ein Verfahren,
das im Grunde genommen das Vorsehen von für DAF kodierender Nukleinsäure, das
Transformieren einer Wirtszelle mit der für DAF-kodierenden Nukleinsäure und
das Kultivieren der Zelle zur Expression von DAF in der Wirtszellenkultur
umfaßt.
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Das
erfindungsgemäße Verfahren
ermöglicht
die Herstellung neuartiger Formen von DAF, einschließlich von
Aminosäuresequenzvarianten
und Glykosylierungsvarianten. Aminosäuresequenzvarianten bestehen aus
Löschungen,
Substitutionen und Einfügungen
von einem oder mehreren DAF-Aminosäureresten. DAF wird auch in
einer Form exprimiert, die nicht durch die mit nativem DAF assoziierte
Glykosylierung begleitet wird (einschließlich Formen, die durch keine
Glykosylierung begleitet werden), die als Expressionsprodukt von DAF
in einer heterologen rekombinanten Zellkultur gewonnen wird.
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Unerwarteterweise
entdeckten die Autoren während
der Untersuchung des Zellverarbeitens von DAF mRNA, daß die membrangebundene
Form von DAF (mDAF) nicht die einzige Form ist, in der er in vivo
exprimiert ist. Es gibt nämlich
eine weitere Form von DAF namens sDAF. Diese Form wird durch eine
mRNA-Spezies kodiert, aus der das letzte 3' Intron nicht gespleißt wurde,
was zu einem Aminosäuresequenz
C-Terminal bis Rest
327 führt,
der sich von jenem von mDAF gänzlich
unterscheidet. Man glaubt, daß der
neuartige C-Terminus von sDAF in vivo zur Sekretierung des Proteins
in den Blutstrom führt,
wo er biologisch aktiv ist, da das Vorhandensein des Introns den
Leserahmen des letzten Exons ändert,
sodaß der
Bereich eliminiert wird, an den Phosphatidylinosit (der Membrananker
für mDAF)
gebunden ist. Diese neuartige Form von DAF war unbekannt, bis die
hierin beschriebenen bahnbrechenden Arbeiten durchgeführt wurden;
sie unterscheidet sich insofern von mDAF, als sie einen antigenisch
unterschiedlichen C-Terminus enthält. sDAF eignet sich zur Diagnose
von PNH, da es nun möglich
ist, zu bestimmen, ob die Erkrankung eines Patienten aus einem Unvermögen, jegliches
DAF-Gen zu exprimieren, oder einem Versagen der posttranslationalen
Verarbeitung herrührt,
den Phosphatidylinositanker zu befestigen.
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Neuartige
Nukleinsäuren
sind auch vorgesehen, einschließlich
(1) zellfreie Nukleinsäure,
die als kodierender DAF identifiziert wird, einschließlich genomische
DNA, cDNA oder RNA, (2) für
DAF kodierende DNA, frei von einer untranslatierten intervenierenden
Sequenz (Introne) oder flankierende genomische DNA, und (3) für DAF kodierende
Nukleinsäure,
frei von Nukleinsäure,
die irgendein anderes Protein kodiert, das zur Quelle der für DAF kodierenden
Nukleinsäure
homolog ist. In den erfindungsgemäßen Schutzbereich fällt auch eine
Nukleinsäure,
die nicht für
DAF kodiert, doch fähig
ist, mit für
DAF kodierender Nukleinsäure
zu hybridisieren.
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Für DAF kodierende
Nukleinsäure
eignet sich zur Expression von DAF in rekombinanter Zellkultur oder
zum Prüfen
von Testproben hinsichtlich der Gegenwart von für DAF kodierender Nukleinsäure. Markierte für DAF kodierende
oder hybridisierende Nukleinsäure
wird zur Verwendung in solchen Assays bereitgestellt.
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Rekombinanter
DAF wird zu therapeutisch verträglichen
Vehikeln formuliert und zur Behandlung von PNH oder Entzündungs-
oder zellytischen Autoimmunerkrankungen verabreicht. DAF-Konjugate
oder Fusionen werden hergestellt, die DAF zu Zielzellen befördern, um
die Komplementaktivierung an den Oberflächen solcher Zellen zu hemmen.
Die Konjugate oder Fusionen eignen sich zum Verbessern der Allograftabstoßung oder
von Autoimmunerkrankungen.
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Kurze Beschreibung der
Zeichnungen
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1a – 1f zeigen
die cDNA-Sequenz für
Klone λ33
(zur Hind III-Stelle an Rest 1) und λ47 (Hind III bis zum 3' Ende). Der Punkt,
an dem das Intron entfernt wird, ist durch einen Stern gekennzeichnet.
Die mutmaßliche
Phosphatidylinosit-Derivatisierungsstelle
ist Cys 330, und der vermeintliche Transmembranbereich
erstreckt sich von Rest 331–347.
Aminosäurereste
werden vom reifen Aminoterminus bei Asp1 an
numeriert. 2a – 2g zeigen
die cDNA-Sequenz der Klone λ33
bis zur Hind III- Stelle
an Rest +1) und λ41 (Hind
III bis zum 3'-Ende),
die für
menschlichen sDAF kodiert. Das nicht gespleißte Intron in der für sDAF kodierenden
cDNA ist eingeklammert. Restriktionsenzymstellen sind unter Verwendung
herkömmlicher
Abkürzungen
angezeigt. Die zugeschriebene Aminosäuresequenz für jede DAF-Spezies
ist gemeinsam mit dem Sekretionsleader und dem reifen N-Terminus
eines jeden (durch Pfeile gekennzeichnet) dargestellt.
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Ausführliche
Beschreibung
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DAF
ist gemäß Definition
jegliches Molekül,
das die in 1 oder 2 dargestellte
prä- oder
reife Aminosäuresequenz
ebenso wie ihre Aminosäuresequenz-
oder Glykosylierungsvarianten aufweist (einschließlich natürlicher
Allele), die fähig
sind, eine biologische Aktivität
aufzuweisen, die dem nativen DAF der 1 oder 2 gemeinsam
ist. Der Ausdruck DAF steht nunmehr für eine oder beide Formen, soferne
nicht anders passend. Nativer DAF ist DAF aus Serum, Blutkörperchen
oder anderen tierischen Fluids oder Geweben. DAF-biologische Aktivität ist als
irgendeine beliebige (1) immunologische Kreuzreaktivität mit zumindest einem
Epitop von nativem DAF oder (2) als Besitz zumindest einer hormonalen,
regulierenden oder Effektorfunktion definiert, die qualitativ nativem
DAF gemeinsam ist. Da die Aminosäuresequenzvariationen
von DAF mit antagonistischer oder agonistischer Aktivität eingeschlossen
sind, muß eine
Aminosäuresequenzvariante keine
DAF-immunomodulatorische
Aktivität
aufweisen, um in der Definition von DAF enthalten zu sein. Eine Variante
kann z.B. als ein Antagonist wirken und nativen DAF vollständig hemmen,
aber keine immunomodulatorische Aktivität an sich aufweisen. Alternativ
dazu kann die Variante weder ein Antagonist sein noch eine immunomodulatorische
Aktivität
aufweisen, jedoch trotzdem in der Definition enthalten sein, wenn
sie die Fähigkeit
des Kreuzreagierens mit einem gegen nativen DAF gezüchteten
Antikörper
bewahrt. Ein Beispiel einer derzeit bekannten DAF-immunomodulatorischen
Aktivität
ist die Hemmung der C4b2a funktionalen Aktivität (Medof et al., 1984. ebda).
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Aminosäuresequenzvarianten
von DAF enthalten Löschungen
aus, oder Einfügungen
oder Substitutionen von Resten innerhalb der in 1 oder 2 dargestellten
prä- oder
reifen DAF-Sequenz. Aminosäuresequenzlöschungen
reichen im allgemeinen von etwa 1 bis 10 Resten und sind typischerweise
angrenzend. Angrenzende Löschungen
erfolgen üblicherweise
in geradzahligen Resten, doch auch einfache oder ungerade Zahlen
von Löschungen
fallen in den erfindungsgemäßen Schutzbereich.
Repräsentative
Löschungen
sind (des Cys 330 ) reifer mDAF, (des Cys 330 – Thr 347 ) reifer mDAF, (des Thr 2 – Gly 327 ) reifer sDAF. Eine besonders interessante
Löschung
ist die von Cys 330 – Thr 347 aus
mDAF. Diese beseitigt die Membranankerstelle und den Transmembranbereich,
wodurch ein Molekül
entsteht, das wie sDAF sekretiert wird, das jedoch keine der einzigartigen.antigenen
Determinanten von sDAF aufweist.
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Einfügungen werden
auch vorzugsweise in geradzahligen Resten vorgenommen, wenn die
Variation in die reife DAF-Sequenz fällt, obwohl Einfügungen im
allgemeinen von etwa 1 bis 5 Resten reichen können. Einfügungen enthalten jedoch auch
Fusionen auf die Amino- oder Carboxyltermini von DAF von 1 Rest
bis zu Polypeptiden mit im wesentlichen uneingeschränkter Länge. Ein
Beispiel einer einfachen terminalen Einfügung ist reifer DAF mit einem
N-terminalen Methionyl. Diese Variante ist ein Artefakt der direkten
Expression von DAF in rekombinanter Zellkultur, d.h. einer Expression
ohne eine Signalsequenz, um die Sekretierung oder Zellmembranassoziierung
von reifem DAF zu lenken. Andere Beispiele terminaler Einfügungen umfassen
(1) Fusionen heterologer Signalsequenzen bis zum N-Terminus von
reifem DAF, um die Sekretierung von reifem DAF aus rekombinanten
Wirten zu erleichtern, (2) Fusionen immunogener Polypeptide, z.B.
bakterieller Polypeptide, wie z.B. Beta-Lactamase oder ein durch
die E.coli trp Stelle kodiertes Enzym und (3) Fusionen mit Zelloberflächenbindungssubstanzen,
einschließlich
Hormone, Wachstumsfaktoren oder Antikörper. Fusionen mit Zelloberflächenbindungssubstanzen
müssen
nicht durch rekombinante Verfahren erzeugt werden, können aber
das Produkt kovalenter oder nichtkovalenter Assoziierung mit DAF
einschließlich
seiner Phosphatidylinositgruppe sein. Beispielsweise ist ein Antikörper oder
Fragment davon, das den variablen Bereich trägt, an den C-Terminus von DAF
kovalent gebunden oder in in einer rekombinanten Zellkultur als
Fusion mit dem C-Terminus von DAF exprimiert. Zur Verbesserung der
Allograftabstoßung
ist der DAF an Antikörper
gebunden, die für
die HLA-Antigene des Allografts spezifisch sind. Der Antikörper und
DAF sind kovalent gebunden, z.B. durch das Verfahren von
EP 170.697A , obwohl
auch andere Verfahren zum Verbinden von Proteinen mit Antikörpern herkömmlich und
dem Fachmann bekannt sind. Immunogene Fusionen eignen sich zum Herstellen von
immunogenen DAFs, die als Impfstoffe für die Herstellung von anti-DAF
Antikörpern
geeignet sind. Diese sind nützlich
für die
Herstellung von diagnostischen Reagenzien. Repräsentative Einfügungen sind
(Thr
329 LeuLeu Cys
330)
reifer DAF, (Arg
100 His Arg
100)
reifer DAF, (Lys
125 GlnLys
126 GlnLys
127) reifer DAF, (Pro
193LeuLeu
Ala
194) reifer DAF, (Pro
247 AspAspGlu
248) reifer DAF, ((Thr
282SerSer
Thr
283) reifer DAF und (Gly
316 ThrThrThr
317) reifer DAF.
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Die
dritte Variantengruppe ist jene, worin zumindest ein Rest im DAF-Molekül entfernt
wurde und ein unterschiedlicher Rest an seiner Stelle eingefügt wurde.
Solche Substitutionen werden im allgemeinen gemäß der folgenden Tabelle vorgenommen. Tabelle
1
Ursprünglicher Rest | Beispielhafte Substitutionen |
Ala | gly;ser |
Arg | lys |
Asn | gln;his |
Asp | glu |
Cys | ser |
Gln | asn |
Glu | asp |
Gly | ala |
His | asn;gln |
Ile | leu;val |
Leu | ile;val |
Lys | arg;
gln; glu |
Met | leu;
ile |
Phe | met;
leu; tyr |
Ser | thr |
Thr | ser |
Trp | tyr |
Tyr | trp;
phe |
Val | ile;
leu |
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Wesentliche
Veränderungen
der Funktion oder immunologischen Identität erfolgen durch das Auswählen von
Substitutionen, die weniger konservativ sind als die von Tabelle
1, d.h. durch Auswählen
von Resten, die sich in ihrem Einfluß auf die Aufrechterhaltung
(a) der Struktur des Polypeptidrückgrats
im Substitutionsbereich, z.B. als Blatt- oder Spiralförmige Konformation,
(b) der Ladung oder Hydrophobie des Moleküls an der Zielstelle oder (c)
des Großteils
der Seitenkette bedeutsam unterscheiden. Die Substitionen, von denen
man erwarten kann, daß sie
im allgemeinen die größten Veränderungen
der DAF-Eigenschaften hervorrufen, sind jene, worin (a) ein hydrophiler
Rest, z.B. Seryl oder Threonyl, für (oder durch) einen hydrophoben
Rest substituiert ist, z.B. Leucyl, Isoleucyl, Phenylalanyl, Valyl
oder Alanyl; (b) ein Cystein oder Prolin für (oder durch) einen weiteren
Rest substituiert ist; (c) ein Rest mit einer elektropositiven Seitenkette,
z.B. Lysyl, Arginyl oder Histidyl, für (oder durch) einen elektronegativen
Rest substituiert ist, z.B. Glutamyl oder Aspartyl; oder (d) ein Rest
mit einer voluminösen
Seitenkette, z.B. Phenylalanin, für (oder durch) einen Rest substituiert
ist, der eine solche Seitenkette nicht aufweist, z.B. Glycin.
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Repräsentative
substituierte DAFs sind (Cys 330 -> Met) reifer mDAF,
(Cys 330 -> Ser)
reifer mDAF, (Cys 2 -> Ser) reifer DAF, (Lys 125 Lys 126) -> Gln)
reifer DAF, (Gly 144 -> Pro) reifer DAF, (Ile 146 -> Met) reifer DAF, (Phe 169 -> Tyr)
reifer DAF, (Pro 192 -> Gly) reifer DAF, (Ile 201 -> Leu) reifer DAF, (Asn 236 Asn 237 -> Asp Asp ) reifer DAF,
(Glu 239 -> Asp)
reifer DAF, (Ser 256 -> Tyr) reifer DAF, (Val 268 -> Phe) reifer DAF, (Lys 285 -> Gln) reifer
DAF, (Thr 294 -> Ser) reifer DAF und (Leu 324 -> Ser) reifer DAF.
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Die
oben beschriebenen Varianten werden entweder in sDAF oder mDAF gebildet.
Die folgenden Varianten werden im einzigen sDAF C-Terminal gebildet:
(Lys 352 -> Gln)
reifer sDAF, (Cys 339 -> Ser) reifer sDAF, (Arg 394 -> His) reifer sDAF und
reifer sDAF (Leu 403 Phe 404 Leu 405 -> SerTyrSer)
reifer sDAF.
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Für die Zwecke
der vorliegenden Erfindung sind alle natürlich vorkommenden Allele nicht
im Schutzumfang der DAF-Varianten enthalten, da die hierin beschriebenen
Varianten vorbestimmte DAF-Varianten sind.
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Die
C-terminate Domäne
von mDAF enthält
eine Stelle, an die im Laufe des posttranslationalen Verarbeitens
ein Lipid angebracht wird. Diese Domäne oder jedes beliebige sie
enthaltende Fragment von mDAF wird als Fusion mit irgendeinem anderen
Polypeptid exprimiert, für
das wünschenswerterweise
eine membrangebundene Form geschaffen werden soll. Beispielsweise
wird ein in üblicher
Weise sekretiertes Hormon in einer rekombinanten Zellkultur als
eine C-terminate Fusion des Präproteins
mit der C-terminalen
Domäne
von mDAF exprimiert. Diese Fusion wird nicht sekretiert, sondern.
zur Zellmembran transportiert und dort durch den Phosphatidycholinanker
bleibend aufgenommen. Solche rekombinante Zellen eignen sich als
Immunogene oder Impfstoffe für
das Hormon oder ein anderes ausgewähltes Polypeptid. Das Sequestrieren
des Polypeptids in der Membran schützt es vor der Verdünnung in
das Kulturmedium. Schließlich
eignen sich Fusionspolypeptide mit C-terminalen Lipiden in diagnostischen
Assays hinsichtlich der Polypeptide oder ihrer Antikörper, da
das terminale Lipid eine geeignete Stelle zur Adsorption auf immobilisierende
Matrizen wie z.B. Alkyl-Sepharose,
Polyolefin-Mikrotiter oder Reagenzglasoberflächen u.ä. bietet.
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Die
meisten Löschungen
und Einfügungen,
und insbesondere die Substitutionen, bewirken keine radikalen Veränderungen
der Eigenschaften des DAF-Moleküls.
Wenn es jedoch schwierig ist, die genaue Auswirkung der Substitution,
Löschung
oder Einfügung
vor der Durchführung
derselben vorherzusagen, z.B. wenn die DAF-Rezeptorbindungsdomäne oder ein immunes Epitop
modifiziert wird, ist es für
einen Fachmann auf dem Gebiet offenkundig, daß die Auswirkung durch Routine-Screenassays ermittelt
werden kann. Eine Variante wird z.B. typischerweise durch stellenspezifische
Mutagenese der für
nativen DAF kodierenden Nukleinsäure,
Expression der Varianten-Nukleinsäure in rekombinanter Zellkultur
und wahlweise durch Reinigung aus der Zellkultur, z.B. durch Immunoaffinitätsadsorption
auf einer Kaninchen-polyklonale anti-DAF-Säule hergestellt (um die Variante
durch zumindest ein verbleibendes Immunepitop zu adsorbieren). Die
Aktivität
des Zellysats oder der gereinigten DAF-Variante wird dann in einem
geeigneten Screenassay hinsichtlich der erwünschten Eigenschaft geprüft. Beispielsweise
wird eine Veränderung
der immunologischen Eigenschaft des DAF, wie z.B. Affinität für einen
bestimmten Antikörper,
durch einen Immunassay der kompetitiven Art gemessen. Veränderungen
der Immunmodulatoraktivität
werden durch den C4b2a-Assay gemessen, obwohl mit einem größeren Wissen über die
in vivo Funktionen von sDAF und mDAF andere Assays für ein solches
Screenen nützlich
sein werden. Modifizierungen solcher Proteineigenschaften wie der
Redox- oder Wärmestabilität, Hydrophobie,
Anfälligkeit
gegenüber
proteolytischem Abbau oder der Neigung, sich mit Trägern oder
in Multimere zu aggregieren, werden durch Verfahren geprüft, die
dem Fachmann auf dem Gebiet wohl vertraut sind.
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DAF
wird vorzugsweise durch die Synthese in rekombinanter Zellkultur
hergestellt. Dafür
ist es zunächst
erforderlich, Nukleinsäure
sicherzustellen, die für
DAF kodiert. Die Autoren der vorliegenden Erfindung stießen beim
Versuch, irgendeine für
DAF kodierende Nukleinsäure
zu identifizieren, auf beträchtliche
Schwierigkeiten. Die Sequenz der für DAF kodierenden menschlichen
mDNA, die schließlich
ermittelt wurde, ist in 1 ersichtlich. Wie bereits erwähnt, führte die
Untersuchung von cDNAs aus Hela-Zellen zur Identifizierung der für sDAF kodierenden
cDNA (dargestellt in 2). Sobald diese DNA identifiziert
wurde, stellte es für Fachleute
auf dem Gebiet keine Schwierigkeit dar, sie durch Nukleinsäurehybridisierung
zu genomischen Sammlungen menschlicher DNA zu gewinnen oder, falls
dies gewünscht
wird, DNA zu erhalten, die für
den DAF einer anderen Tierspezies kodiert, in diesem Falle durch
Hybridisierung von DNA-Sammlungen aus Zellen dieser Spezies. Die
Hybridisierungsanalyse ist nun vereinfacht, da 1 und 2 die
Herstellung von sehr langen synthetischen Sonden ermöglichen,
die perfekte oder nahezu perfekte Anpassungen für die Ziel-DNA sind.
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Es
ist möglich,
daß die
cDNA oder genomische Sammlung, die als Quelle für die DAF-Nukleinsäure ausgewählt wurde, kein einzelnes Klon
enthält,
das für
DAF voller Länge
kodiert, sondern nur Teilklone enthält. Diese Teilklone und Fragmente
werden durch Spalten der Teilklone an ausgewählten Restriktionsstellen in überlappenden
Abschnitten, durch Gewinnen jedes der erwünschten Fragmente und durch
deren Ligieren in der richtigen Reihenfolge und Ausrichtung ohne
Schwierigkeiten zusammengesetzt. Im Bedarfsfall werden Oligonukleotide
hergestellt, um jegliche fehlende Sequenzen bereitzustellen.
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Die
für DAF
kodierende Nukleinsäure
wird dann zum weiteren Klonen oder zum Exprimieren in einen replizierbaren
Vektor ligiert. Vektoren eignen sich zum Ausführen von zwei Funktionen in
Zusammenwirken mit kompatiblen Wirtszellen (ein Wirtsvektorsystem).
Eine Funktion besteht darin, das Klonieren der für den DAF kodierenden Nukleinsäure zu erleichtern,
d.h. brauchbare Mengen der Nukleinsäure zu erzeugen. Die andere Funktion
ist die Lenkung der Expression von DAF. Eine oder beide dieser Funktionen
erfolgen durch das Vektorwirtssystem. Die Vektoren enthalten je
nach Funktion, die sie erfüllen
sollen unterschiedliche Komponenten sowie die Wirtszelle, die zum
Klonieren oder Exprimieren ausgewählt wird.
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Jeder
Vektor enthält
Nukleinsäure,
die wie oben beschrieben für
DAF kodiert. Typischerweise ist dies DNA; die für den DAF in seiner an seinem
Aminoterminus mit einem Sekretionssignal verbundenen reifen Form
kodiert. Dieses Sekretionssignal ist vorzugsweise die DAF-Präsequenz,
die normalerweise die Sekretion von DAF aus menschlichen Zellen
in vivo lenkt. Geeignete Sekretionssignale enthalten jedoch auch
Signale aus anderen Tier-DAFs, Virensignalen oder Signalen aus sekretierten
Polypeptiden derselben oder verwandten Spezies.
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Expressions-
und Klonierungsvektoren enthalten eine Nukleinsäuresequenz, die es dem Vektor
ermöglicht,
in einer oder mehreren ausgewählten
Wirtszellen zu replizieren. Im allgemeinen ermöglicht es diese Sequenz in
Klonierungsvektoren dem Vektor, sich unabhängig von den Wirtschromosomen
zu replizieren und enthält
Replikationsursprünge
oder autonom replizierende Sequenzen. Solche Sequenzen sind für eine Vielfalt von
Bakterien, Hefe und Viren bekannt. Der Replikationsursprung aus
dem wohlbekannten Plasmid pBR322 eignet sich für die meisten gramnegativen
Bakterien, dem 2μ Plasmidursprung
für Hefe
und verschiedene virale Ursprünge
(SV40, Polyoma, Adenovirus, VSV oder BPV) für Klonierungsvektoren in Säugetierzellen.
Ursprünge
sind für
Säugetier-Expressionsvektoren
nicht erforderlich (der SV40-Ursprung wird in den Beispielen nur
deswegen verwendet, weil er den frühen Promotor enthält). Die
meisten Expressionsvektoren sind „Shuttle"-Vektoren, d.h. sie sind in zumindest
einer Organismenklasse zur Replikation fähig, können aber zur Expression in
einen anderen Organismus transfiziert werden. Beispielsweise wird
ein Vektor in E.coli geklont und dann wird derselbe Vektor zur Expression
in Hefe oder Säugetierzellen
transfiziert, obwohl er nicht fähig
ist, sich unabhängig
vom Wirtszellenchromosom zu replizieren.
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DNA
wird auch durch das Einsetzen in das Wirtsgenom geklont. Dies wird
ohne Schwierigkeiten durch Bazillenspezies erreicht, z.B. durch
Einschließen
einer DNA-Sequenz
in den Vektor, die zur einer Sequenz in der genomischen DNA des
Bazillus komplementär
ist. Die Transfektion des Bazillus mit diesem Vektor führt zur
homologen Rekombination mit dem Genom und zum Einfügen von
DAF-DNA. Die Gewinnung von für
DAF kodierender genomischer DNA ist jedoch komplexer als jene eines
exogen replizierten Vektors, da zum Ausschneiden von DAF-DNA eine
Restriktionsenzymdigestion erforderlich ist.
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Im
allgemeinen wird DNA zum Zwecke der Herstellung einer stabilen Zellinie
oder Mikrobe für
die DAF-Expression in ein Wirtsgenom eingesetzt.
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Expressions-
und Klonierungsvektoren sollten ein Auswahlgen enthalten, das auch
als auswählbarer Marker
bezeichnet wird. Dies ist ein Gen, das für ein Protein kodiert, das
für das Überleben
oder Wachstum einer mit dem Vektor transformierten Wirtszelle notwendig
ist. Die Anwesenheit dieses Gens stellt sicher, daß keine
Wirtszelle, die den Vektor löscht,
einen Vorteil hinsichtlich des Wachstums oder der Reproduktion im
Vergleich zu transformierten Wirten aufweist. Typische Auswahlgene
kodieren für
Proteine, die (a) Resistenz gegenüber Antibiotika oder anderen
Toxinen, z.B. Ampicillin, Neomycin, Methotrexat oder Tetracyclin
verleihen, (b) auxotrophische Mängel
wettmachen oder (c) entscheidende Nährstoffe bereitstellen, die
aus komplexen Medien nicht erhältlich
sind, z.B. das Gen, das für
D-Alaninracemase für
Bazillen kodiert.
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Ein
geeignetes Auswahlgen zur Verwendung in Hefe ist das trp1-Gen, das
im Hefeplasmid YRp7 vorhanden ist (Stinchcomb et al., 1979, „Nature", 282: 39; Kingsman
et al., 1979, „Gene", 7: 141; oder Tschemper et
al., 1980, „Gene", 10: 157). Das trp1-Gen bietet einen
Auswahlmarker für
einen Mutanten-Hefestamm, dem es an der Fähigkeit mangelt, in Tryptophan
zu wachsen, z.B. ATCC Nr. 44076 oder PEP4-1 (Jones, 1977, „Genetics", 85: 12). Das Vorhandensein
der trp1-Läsion
im Hefewirtszellengenom bietet dann eine wirkungsvolle Umgebung
zum Nachweisen von Transformation durch Wachstum in Abwesenheit
von Tryptophan. In ähnlicher
Weise werden Leu2-lose Hefestämme
(ATCC 20.622 oder 38.626) durch bekannte, das Leu2-Gen aufweisende Plasmide
ergänzt.
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Beispiele
geeigneter auswählbarer
Marker für
Säugetierzellen
sind Dihydrofolatreductase (DHFR) oder Thymidinkinase. Solche Marker
ermöglichen
die Identifizierung von Zellen, die kompetent waren, die DAF-Nukleinsäure aufzunehmen.
Die Säugetierzelltransformanten
werden unter Auswahldruck gesetzt, den nur die Transformanten in
einzigartiger Weise eingestellt sind zu überleben, da sie den Marker
aufgenommen haben. Der Selektionsdruck wird durch Kultivieren der
Transformanten unter Bedingungen auferlegt, worin die Konzentration
des Auswahlmittels im Medium hintereinander geändert wird, was zu einer Verstärkung sowohl des
Auswahlgens als auch der für
DAF kodierenden DNA führt.
Die Verstärkung
ist ein Vorgang, durch den Gene, für die zur Herstellung eines
für das
Wachstum entscheidenden Proteins ein größerer Bedarf besteht, im Tandem
innerhalb der Chromosomen nachfolgender Generationen rekombinanter
Zellen (ständig)
wiederholt werden. Gesteigerte DAF-Mengen werden aus der verstärkten DNA
synthetisiert.
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Beispielsweise
werden die mit dem DHFR-Auswahlgen transformierten Zellen zunächst durch
Kultivieren aller Transformanten in einem Kulturmedium identifiziert,
das einen Mangel an Hypoxanthin, Glycin und Thymidin aufweist. Eine
geeignete Wirtszelle ist in diesem Fall die chinesische Hamstereierstock-
(CHO Zellinie, die einen Mangel an DHFR-Aktivität aufweist und nach Urlaub
und Chasin, 1980, „Proc.Nat'I.Acad.Sci. USA" 77: 4216 hergestellt
und vermehrt wird. Eine besonders geeignete DHFR ist eine Mutanten-DHFR,
die gegenüber
MTX (
EP 117.060A ) äußerst resistent
ist. Dieses Auswahlmittel kann mit jedem beliebigen sonst geeigneten
Wirt verwendet werden, z.B. ATCC Nr. CCL61 CHO-K1), trotz des Vorhandenseins
endogener DHFR. Die für
DHFR und DAF kodierende DNA wird dann verstärkt, indem sie einem Mittel
(Methotrexat oder MTX) ausgesetzt wird, das die DHFR inaktiviert.
Man stellt sicher, daß die
Zelle mehr DHFR erfordert (und folglich die gesamte exogene DNA
amplifiziert), indem man nur jene Zellen auswählt, die in aufeinanderfolgenden Runden
immer größerer MTX-Konzentration
wachsen können.
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Andere
Verfahren, Vektoren und Wirtszellen, die sich zur Anpassung an die
Synthese des Hybridrezeptors in rekombinanter Wirbeltierzellkultur
eignen, sind bei M.J. Gething et al., „Nature" 293: 620–625 (1981); N.Mantei et al., „Nature" 281: 40–46; und
A.Levinson et al.,
EP
117.060A und 117.058A beschrieben. Ein besonders geeignetes
Ausgangsplasmid für
Säugetierzellkulturexpression
von DAF ist pE342.HBV E400.D22 (auch als pE348HBVE400D22,
EP 117.058A bezeichnet).
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Expressionsvektoren
sollten im Gegensatz zu Klonierungsvektoren einen Promotor enthalten,
der durch den Wirtsorganismus erkannt und operabel mit der DAF-Nukleinsäure verbunden
wird. Promotoren sind untranslatierte Sequenzen, die stromaufwärts vom
Startcodon eines Strukturgens (im allgemeinen innerhalb von etwa
100 bis 1000 bp) angeordnet sind und welche die Transkription und
Translation von Nukleinsäure unter
ihrer Kontrolle steuern. Sie lassen sich typischerweise in zwei
Klassen einteilen, in induzierbare und konstitutive. Induzierbare
Promotoren sind Promotoren, die als Reaktion auf gewisse Veränderung
in den Kulturbedingungen, z.B. durch das Vorhandensein oder das
Fehlen eines Nährstoffes
oder durch eine Temperaturänderung,
gesteigerte Transkriptionswerte aus DNA unter ihrer Kontrolle initiieren.
Derzeit ist eine große
Anzahl an Promotoren wohlbekannt, die durch viele verschiedene potentielle
Wirtszellen erkannt werden. Diese Promotoren werden durch Entfernen
aus ihrem Ursprungsgen durch Restriktionsenzymdigestion und anschließender Einfügung 5' zum Startcodon für DAF operabel
an für
DAF kodierende DNA gebunden. Dies bedeutet nicht, daß der genomische
DAF-Promotor ungeeignet ist. Heterologe Promotoren jedoch führen im
allgemeinen zu einer größeren Transkription
und höheren
Ausbeuten an exprimiertem DAF.
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Die
Nukleinsäure
wird operabel verbunden, wenn sie mit einer anderen Nukleinsäuresequenz
in eine funktionale Beziehung gesetzt wird. Beispielsweise wird
DNA für
eine Präsequenz
oder einen sekretorischen Leader operabel mit DNA für ein Polypeptid
verbunden, wenn sie als Präprotein
exprimiert wird, das an der Sekretion des Polypeptids beteiligt
ist; ein Promotor oder Verstärker
wird operabel mit einer Kodierungssequenz verbunden, wenn er die
Transkription der Sequenz beeinflußt; oder eine Ribosomenbindende
Stelle wird operabel mit einer Kodierungssequenz verbunden, wenn
sie so positioniert ist, daß sie
die Translation erleichtert. Im allgemeinen bedeutet operabel verbunden,
daß die
verbundenen DNA-Sequenzen angrenzend und im Fall eines Sekretionsleaders
angrenzend und in einer Lesephase sind. Das Verbinden erfolgt durch
Ligieren an geeigneten Restriktionsstellen. Wenn solche Stellen
nicht vorhanden sind, werden synthetische Oligonukleotidadaptoren
oder Linker gemäß herkömmlicher
Verfahren verwendet.
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Zur
Verwendung mit prokaryotischen Wirten geeignete Promotoren sind
u.a. die β-Lactamase- und Lactose-Promotorsysteme
(Chang et al., 1978, „Nature", 275: 615; und Goeddel
et al., 1979, „Nature", 281: 544), alkalische
Phosphatase, ein Tryptophan- (trp) Promotorsystem (Goeddel 1980, „Nucleic
Acids Res." 8: 4057
und EPO Anmeldungsveröffentl.Nr.
36.776) und Hybridpromotoren wie z.B. der tac-Promotor (H.de Boer et
al., 1983, „Proc.Nat'I.Acad.Sci. USA" 80: 21–25). Es
eignen sich jedoch auch andere bakterielle Promotoren. Ihre Nukleotidsequenzen
wurden veröffentlicht,
wodurch ein Fachmann auf dem Gebiet in der Lage ist, sie an für DAF kodierende
DNA (Siebenlist et al., 1980, „Cell" 20: 269) unter Verwendung
von Linkern oder Adaptoren zu ligieren, um beliebige erforderliche
Restriktionsstellen bereitzustellen. Promotoren zur Verwendung in
Bakteriensystemen enthalten auch eine Shine-Dalgarno (S.D.) Sequenz,
die operabel mit der für
DAF kodierenden DNA verbunden ist.
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Geeignete
Promotorsequenzen zur Verwendung mit Hefewirten sind u.a. die Promotoren
für 3-Phosphoglyzeratkinase
(Hitzeman et al., 1980, „J.Biol.Chem." 255: 2073) oder
andere glykolytische Enzyme (Hess et al., 1968, „J. Adv. Enzyme Reg." 7: 149; und Holland,
1978, „Biochemistry", 17: 4900), wie
z.B. Enolase, Glyceraldehyd-3-phosphatdehydrogenase,
Hexokinase, Pyruvatdecarboxylase, Phosphofructokinase, Glukose-6-phosphatisomerase,
3-Phosphoglyceratmutase, Pyruvatkinase, Triosephosphatisomerase,
Phosphoglukoseisomerase und Glucokinase.
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Andere
Hefepromotoren, die induzierbare Promotoren mit dem zusätzlichen
Vorteil der durch Wachstumsbedingungen gesteuerten Transkription
sind, sind die Promotorbereiche für Alkoholdehydrogenase 2, Isocytochrom
C, saure Phosphatase, Abbauenzyme, die mit dem Stickstoffmetabolismus,
Metallothionein, Glyceraldehyd-3-phosphatdehydrogenase
assoziiert sind und Enzyme, die für Maltose und Galactose-Verwendung verantwortlich
sind. Geeignete Vektoren und Promotoren zur Verwendung bei der Hefeexpression
sind in R.Hitzeman et al.,
EP
73.657A beschrieben. Hefeverstärker werden auch in vorteilhafter
Weise mit Hefepromotoren verwendet.
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Die
DAF-Transkription aus Vektoren in Säugetierwirtszellen wird durch
Promotoren gesteuert, die aus Genomen von Viren wie z.B. Polyoma,
Cytomegalovirus, Adenovirus, Retrovirus, Hepatitis-B Virus und am
bevorzugtesten vom Affenvirus 40 (SV40) oder aus heterologen Säugetierpromotoren,
z.B. dem Actinpromotor, gewonnen werden. Die frühen und späten Promotoren des SV40 Virus
werden in geeigneter Weise als ein SV40-Restriktionsfragment gewonnen,
das auch den SV40 Virenreplikationsursprung enthält (Fiers et al., 1978, „Nature", 273: 113). Natürlich sind
auch Promotoren aus der Wirtszelle oder verwandten Spezien in der vorliegenden
Erfindung geeignet.
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Die
Transkription von für
DAF kodierender DNA durch höhere
Eukaryoten wird durch Einfügen
einer Verstärkersequenz
in den Vektor gesteigert. Ein Verstärker ist eine Nukleotidsequenz, üblicherweise
von etwa 10–300
bp, die auf einen Promotor wirkt, um seine Transkription zu erhöhen; dies
geschieht in einer relativ ausrichtungs- und positionsunabhängigen Weise.
Es sind nun viele Verstärkersequenzen
aus Säugetiergenen
bekannt (Globin, Elastase, Albumin, α-Fetoprotein und Insulin). Typischerweise
verwendet man jedoch einen Verstärker
aus einem eukaryotischen Zellvirus. Zu Beispielen gehören der
SV40-Verstärker
auf der späten
Seite des Replikationsursprungs (bp 100–270), der Cytomegalovirus-frühe Promotorverstärker, der
Polyomaverstärker
auf der späten
Seite des Replikationsursprungs und adenovirale Verstärker. Der
Verstärker
kann bei einer Position 5' oder
3' zur für DAF kodierenden
Sequenz in den Vektor gespleißt
werden, doch er befindet sich vorzugsweise an einer Stelle 5' vom Promotor.
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Die
in eukaryotischen Wirtszellen (Hefe-, Pilze-, Insekten-, Pflanzen-,
Tier-, Menschen- oder
kernhältige
Zellen aus anderen multizellularen Organismen) verwendeten Expressionsvektoren
enthalten auch Sequenzen, die für
die Beendigung der Transkription und zum Stabilisieren der mRNA
erforderlich sind. Solche Sequenzen sind üblicherweise von den 5' und gelegentlich
auch von den 3' untranslatierten
Bereichen eukaryotischer oder viraler DNAs oder cDNAs verfügbar. Diese
Bereiche enthalten Bereiche, die im untranslatierten Abschnitt der
für DAF
kodierenden mRNA als polyadenylierte Segmente transkribiert sind.
Die 3' untranslatierten
Bereiche enthalten auch Transkriptionsterminationsstellen.
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Geeignete
Wirtszellen zum Klonieren oder Exprimieren der Vektoren sind in
der vorliegenden Erfindung Prokaryoten, Hefe oder höhere eukaryotische
Zellen. Zu Prokaryoten gehören
gramnegative oder grampositive Organismen, z.B. E.coli oder Bazillen.
Ein bevorzugter Klonierungswirt ist E.coli 294 (ATCC 31.446), obwohl
auch andere gramnegative oder grampositive Prokaryoten wie z.B.
E.coli B, E.coli X1776 (ATCC 31.537), E.coli W3110 (ATCC 27.325),
Pseudomonas-Spezies oder Serratia Marcesans geeignet sind.
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Zusätzlich zu
Prokaryoten, sind eukaryotische Mikroben wie z.B. Fadenpilze oder
Hefe geeignete Wirte für
Vektoren, die für
DAF kodieren. Saccharomyces cerevisiae, oder herkömmliche
Backhefe, ist der am häufigsten
verwendete niedere eukaryotische Wirtsmikroorganismus. Es sind jedoch
auch mehrere andere Gattungen, Spezien und Stämme üblicherweise verfügbar und
für die
vorliegende Erfindung geeignet.
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Die
bevorzugten Wirtszellen zur Expression von DAF sind aus multizellularen
Organismen gewonnene Zellen. Die große Größe von DAF sowie seine intramolekularen
Disulfidbindung(en) und, im Falle von mDAF, seine einzigartige posttranslationale
Verarbeitung legt nahe, daß die
Wirtszelle optimalerweise eine höhere phylogenetische
Ordnung als die Mikroben aufweist, wenn man vom rekombinanten Protein
erwartet, daß es eine
optimale Treue zu nativem DAF zeigt. Zusätzlich kann es wünschenswert
sein, DAF zu glykosylieren. All diese Funktionen können am
besten durch höhere
eukaryotische Zellen erfüllt
werden. Im Prinzip ist jede beliebige höhere eukaryotische Zellkultur
brauchbar, ob aus einer Wirbeltier- oder einer wirbellostier Kultur,
obwohl Zellen aus Säugetieren
wie z.B. Menschen bevorzugt sind. Die Vermehrung solcher Zellen
in Kultur ist an sich wohlbekannt. Siehe "Tissue Culture", Academic Press, Kruse und Patterson,
Hrsg. (1973). Beispiele geeigneter Säugetierzellinien sind VERO
und HeLa-Zellen, chinesische Hamstereierstock-Zellinien, die WI38, BHK,
COS-7, MDCK-Zellinien und die menschliche Embryonennieren-Zellinie 293.
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Wirtszellen
werden mit den oben beschriebenen Expressions- oder Klonierungsvektoren
transformiert und in herkömmlichen
Nährmedien
kultiviert, die in geeigneter Weise zum Induzieren von Promotoren
oder Auswählen
von Transformanten, die verstärkte
Gene enthalten, modifiziert werden. Die Kulturbedingungen, wie z.B.
Temperatur, pH-Wert
u.ä., sind
geeigneterweise jene, die zuvor bei der Wirtszelle herrschten, die
entweder zum Klonieren oder zum Exprimieren ausgewählt wurde,
wie dies für
einen Fachmann auf dem Gebiet offenkundig ist.
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sDAF
wird vorzugsweise als ein sekretiertes Protein aus dem Kulturmedium
gewonnen, obwohl er bei direkter Expression ohne ein sekretorisches
Signal auch aus Wirtszellenlysaten gewonnen werden kann. In einem
ersten Schritt wird das Kulturmedium oder Lysat zentrifugiert, um
teilchenförmige
Zellbruchstücke
zu entfernen. DAF wird auch aus verschmutzenden löslichen
Proteinen gereinigt, z.B. durch Adsorption auf einer Abschnittssäule, z.B.
ConA, Elektion, Adsorption auf einer anti-sDAF oder anti-mDAF-Immunaffinitätssäule und
Eluierung daraus. Alternativ dazu wendet man andere Verfahren wie
z.B. Chromatographie auf Alkyl-Sepharose, Silika oder einem Anionen-
oder Kationenaustauschharz oder Gelelektrophorese an, um den sDAF von
Verunreinigungen zu trennen. mDAF wird mittels des Verfahrens von
Medof et al. (1984, ebda.) aus Transformanten-Zellmembranen gewonnen.
mDAF-Varianten, worin der hydrophobe Transmembranbereich und/oder
der mDAF-Phosphatidylinosit-Bindungsrest
gelöscht
oder substituiert sind, werden in gleicher Weise wie sDAF gewonnen,
obwohl Varianten, in denen der Transmembranbereich intakt bleibt,
auch aus Transformanten-Zellmembranen gewonnen werden.
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Da
nativer DAF die Tendenz hat, sich unter bestimmten Bedingungen zu
aggregieren, kann es nützlich sein,
den aggregierten Zustand der Multimeren zu stabilisieren, indem
in den Abtrennungen eine geringe Menge eines nichtionischen oberflächenaktiven
Stoffes bzw. Tensids wie z.B. Tween oder Palyäthylenglykol vorgesehen ist.
Ein Proteasehemmer wie z.B. PMSF kann auch nützlich sein, um den proteolytischen
Abbau während
der Reinigung zu hemmen, und es können Antibiotika enthalten
sein, um das Wachstum zufällig
hinzugekommener Verunreinigungen zu verhindern.
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Ein
Fachmann auf dem Gebiet ist sich bewußt, daß die für nativen DAF geeigneten Reinigungsverfahren
möglicherweise
eine Modifizierung erfordern, um die Veränderungen im Wesen von DAF
oder seiner Varianten bei der Expression in rekombinanter Zellkultur
zu berücksichtigen.
Beispielsweise adsorbiert ein in prokaryotischer Zellkultur hergestelltes
DAF-Polypeptid nicht an Con-A Sepharose, da es unglykosyliert ist.
In diesem Fall sollte man andere Verfahren wie z.B. Gelelektrophorese,
Ionenaustausch oder Immunaffinitätsreinigung
anwenden. In ähnlicher
Weise adsorbieren sDAF lipidfreie C-terminale mDAF-Varianten nicht
so leicht an hydrophoben Adsorptionsmitteln wie mDAF. Ein Fachmann
auf dem Gebiet kennt geeignete Reinigungsverfahren, wobei sie von
den Eigenschaften des jeweiligen rekombinanten DAF abhängen.
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DAF
wird mit solchen Ionen wie Natrium, Kalium, Phosphat, Chlorid u.ä. als nichttoxisches
Salz hergestellt. Im allgemeinen wird DAF in phosphatgepufferter
Salzlösung
gelagert oder kann in Gegenwart eines Exzipienten, wie beispielsweise
in Gegenwart von Zuckeralkoholen, z.B. Mannit oder Sorbit; Monosacchariden,
z.B. Glukose, Mannose, Galactose oder Fructose; Oligosacchariden
wie z.B. Maltose, Lactose oder Saccharose und Proteinen wie z.B.
menschlichem Serumalbumin lyophilisiert werden.
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Obige
Exzipienten können
zur Stabilität
von DAF gegenüber
Inaktivierung oder Ausfällung
bei wässeriger
Lagerung beitragen und können
gemeinsam mit anderen Stabilisatoren verwendet werden, die an sich herkömmliche
sind. Zu solchen Stabilisatoren gehören Chelatbildner, z.B. EDTA;
Antioxidantien wie z.B. Ascorbat oder Dithiothreitol; Aminosäuren; und
nichtionische oberflächenaktive
Stoffe bzw. Tenside wie z.B. Polyäthylenglykol oder Blockcopolymere
von Polyäthylen-
und Polypropylenglykol.
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DAF
wird Menschen oder Tieren verabreicht, um verschiedene Störungen aufgrund
von Immundysfunktion oder -fehlausrichtungen, insbesondere Fehler
der humoralen Immunreaktion zu verbessern. Beispiele umfassen PNH,
entzündliche
Erkrankungen wie z.B. entzündliche
Darmerkrankung (Kolitits), rheumatoide Arthritis, Allograft-Abstoßung u.ä. Die Behandlung
mit DAF sollte im Frühstadium
solcher Störungen
einsetzen.
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Therapeutische
DAF-Zusammensetzungen enthalten eine therapeutisch wirkungsvolle
Dosis DAF in einem pharmakologisch verträglichen Träger. Die Dosis, der Träger und
die Verabreichungsart hängen
neben anderen Faktoren von der zu behandelnden Störung oder
Erkrankung, dem Zustand des Patienten, der gewünschten Verabreichungsart und
der Aktivität
der ausgewählten
DAF-Variante ab. Dies kann während
der Therapie durch den Arzt leicht ermittelt und überwacht
werden.
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Der
Träger
zur Infusion oder Injektion von DAF ist eine sterile isotonische
wässerige
Lösung,
z.B. Salzlösung
zur Injektion oder 5%ige Dextrose. Diese Präparate werden durch intranasale,
subkutane, intravenöse, intraperitoneale
oder andere herkömmliche
Verabreichtungswege injiziert oder infundiert. Die Präparate werden
auch in das Synonialfluid der arthritischen Gelenke injiziert.
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DAF
wird auch in einem Träger
mit Langzeitwirkung bereitgestellt. Geeignete Beispiele umfassen halbdurchlässige Polymermatrizen
in Form geformter Gegenstände,
z.B. Zäpfchen
oder Mikrokapseln. Implantierbare oder Mikrokapsel-Matrizen mit
Langzeitwirkung umfassen u.a. Polylactide (US PS 3.773.919,
EP 58.481 ) Copolymere von
L-Glutaminsäure
und : Gammaäthyl-L-Glutamat
(U.Sidman et al., 1983, „Biopolymers" 22 (1 ): 547–556), Poly
(2-Hydroxyäthylmethacrylat)
(R.Langer et al., 1981, „J.Biomed.Mater.Res." 15: 167–277 und
R.Langer, 1982, "Chem.Tech." 12: 98-105), Äthylenvinylacetat
(R. Langer et al, ebda.) oder Poly-D-(-)-3-Hydroxybuttersäure (
EP 133.988A ). DAF-Zusammensetzungen
mit Langzeitwirkung enthalten auch liposomal eingeschlossenen DAF.
DAF-hältige
Liposome werden durch an sich bekannte Verfahren hergestellt:
DE 3.218.121A ;
Epstein et al., 1985, „Proc.Natl.Acad.Sci.
USA" 82: 3688–3692; Hwang
et al., 1980, „Proc.Natl.Acad.Sci.
USA" 77: 4030–4034; EP
52322A; EP 36676A; EP 88046A; EP 143949A; EP 142641A; japanische
Patentanmeldung 83-118008; US Psen 4.485.045 und 4.544.545; und
EP 102.324A . Üblicherweise sind
die Liposomen vom kleinen (etwa 200–800 Angström) und unilamellaren Typ, worin
der Lipidgehalt größer als
etwa 30 Mol-% Cholesterin ist, wobei der ausgewählte Abschnitt zur optimalen
Rate des DAF-Austretens eingestellt ist.
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DAF-Präparate mit
Langzeitwirkung werden in der Nähe
der entzündeten
Stelle oder Therapie, z.B. angrenzend zu arthritischen Gelenken
oder entzündetem
Darmgewebe implantiert oder injiziert.
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Polyklonale
Kaninchen- oder Mäuse-Antiseren,
die gegen DAF gebildet werden, sind durch Medof et al (1984, ebda)
beschrieben. Antiseren werden zur Immunaffinitätsreinigung von DAF und in
einem ELISA-Assay für
DAF verwendet. Der Antikörper,
der für
den einzigen C-Terminus von sDAF spezifisch ist, wird durch Immunisieren
eines Tieres gegen ein immunogenes sDAF-Konjugat, z.B. eine immunogene
Fusion in rekombinanter Zellkultur, wie dies hierin anderswo beschrieben
ist, und durch anschließendes
Screenen hinsichtlich der Gegenwart von anti-sDAF-Titer hergestellt,
indem das Antiserum durch eine Säule
von immobilisiertem mDAF geschickt wird, um gegen mDAF-Epitope gerichtete
Antikörper
zu adsorbieren, indem das nicht adsorbierte Antiserum in Gegenwart
von 125 I-sDAF (hergestellt im wesentlichen
in gleicher Weise wie 125 I-mDAF, Medof
et al., 1984, ebda.) inkubiert wird, um es den einzigen sDAF-Epitopen
zu ermöglichen,
sich an die anti-sDAF-Antikörper im
nicht adsorbierten Antiserum zu binden, und indem die Menge von
nicht gebundenem 125 I-sDAF, z.B. durch
Adsorption auf Protein-A Sepharose bestimmt wird.
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Die
sDAF-spezifischen Antikörper
in solchen Antiseren werden durch Adsorption als immobilisierter mDAF,
Gewinnung der nicht adsorbierten Fraktion, Adsorption auf immobilisiertem
sDAF und Eluierung mit einem Puffer (pH-Wert 4-6) hergestellt, um
die sDAF-spezifischen Antikörper
zu gewinnen, die im wesentlichen frei von mDAF-Antikörpern sind. Alternativ dazu
werden Milzzellen aus immunisierten Tieren gewonnen, die einen anti-sDAF-Neutralisierungstiter
aufweisen und mit Myelomazellen verschmolzen, oder sie werden in
bekannter Weise mit EB-Virus transformiert, um monoklonale sDAF-spezifische
Antikörper
herzustellen.
-
Neutralisierende
Antikörper
gegen DAF eignen sich als Immunogene zum Bilden von anti-idiotypischen
Antikörpern
mit DAF-Aktivität,
wenn sie an immunogene Polypeptide konjugiert sind. Solche anti-idiotypischen
Antikörper
eignen sich für
die gleichen diagnostischen und therapeutischen Zwecke wie DAF.
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Zur
Vereinfachung der Beispiele werden einige häufig wiederkehrende Verfahren
durch Abkürzungen bezeichnet.
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„Plasmide" werden durch ein
kleingeschriebenes p gekennzeichnet, vor und/oder nach dem Großbuchstaben
und/oder Zahlen stehen. Die hierin angeführten Ausgangsplasmide sind
im Handel erhältlich,
in uneingeschränktem
Umfang öffentlich
erhältlich,
oder sie können
aus solchen erhältlichen
Plasmiden gemäß veröffentlichter
Verfahrensweisen konstruiert werden. Weiters sind auch andere äquivalente
Plasmide auf dem Gebiet bekannt, was für einen Fachmann auf dem Gebiet
offenkundig ist.
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„Digestion" von DNA bezieht
sich auf das katalytische Spalten der DNA mit einem Enzym, das nur
an bestimmten Stellen in der DNA wirkt. Solche Enzyme bezeichnet
man als Restriktionsenzyme und die Stellen, für die sie spezifisch sind,
Restriktionsstellen. Die verschiedenen hierin verwendeten Restriktionsenzyme
sind im Handel erhältlich,
und man hielt sich hinsichtlich ihrer Reaktionsbedingungen, Cofaktoren
und anderer Erfordernisse an die Vorgaben der Enzym-Lieferfirmen.
Restriktionsenzyme werden üblicherweise
durch Abkürzungen
bezeichnet, die aus einem Großbuchstaben
und nachfolgenden anderen Buchstaben, die den Mikroorganismus darstellen,
aus dem jedes Restriktionsenzym ursprünglich gewonnen wurde, sowie
einer das jeweilige Enzym bezeichnenden Zahl bestehen. Im allgemeinen
wird etwa 1 μg
Plasmid oder DNA-Fragment mit etwa 2 Enzymeinheiten in etwa 20 μl Pufferlösung verwendet.
Geeignete Puffer und Substratmengen für bestimmte Restriktionsenzyme
sind durch den Hersteller angegeben. Die Inkubationszeiten betragen üblicherweise
etwa 1 Stunde bei 37°C,
sie können
aber je nach Anweisungen der Lieferfirmen variieren. Nach der Inkubation
wird Protein durch Extraktion mit Phenol und Chloroform entfernt,
und die digerierte Nukleinsäure
wird durch Ausfällen
mit Äthanol
aus der wässerigen
Fraktion gewonnen. An die Digestion mit einem Restriktionsenzym
schließt
sich in seltenen Fällen
die Hydrolyse mit bakterieller alkalischer Phosphatase der terminalen 5'-Phosphate an, um
ein „Ringschließen" oder ein Bilden
einer geschlossenen Schleife der zwei restriktionsgespaltenen Enden
eines DNA-Fragments zu verhindern, wobei dies das Einsetzen eines
weiteren DNA-Fragments
an der Restriktionsstelle erschweren würde. Soferne nicht anders angegeben
schließt
sich an die Digestion von Plasmiden keine 5'-terminale Dephosphorylierung an. Die
Verfahrensweisen und Reagenzien zur Dephosphorylierung sind herkömmlich (T.Maniatis
et al., 1982, "Molecular
Cloning", S.133–134).
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„Einfüllen" oder „Abstumpfen" bezieht sich auf
das Verfahren, durch welchen das einstrangige Ende im kohäsiven Terminus
einer Restriktionsenzym-gespaltenen Nukleinsäure in einen Doppelstrang umgewandelt
wird. Dieses Verfahren eliminiert den kohäsiven Terminus und bildet ein
stumpfes Ende. Dieses Verfahren ist ein vielseitiges Instrument
zum Umwandeln eines restriktionsgeschnittenen Endes, das mit den
Enden kohäsiv
sein kann, die nur durch ein oder wenige andere Restriktionsenzyme
gebildet werden, in einen Terminus, der mit jeder beliebigen stumpfschneidenden
Restriktionsendonuklease oder einem anderen eingefüllten kohäsiven Terminus
kompatibel ist. Typischerweise erfolgt das Abstumpfen durch Inkubieren
von 2–15 μg der Ziel-DNA
in 10 mM Mg Cl2, 1 mM Dithiothreitol, 50
mM NaCl, 10 mM Tris Puffer (pH-Wert 7,5) bei etwa 37°C in Gegenwart
von 8 Einheiten des Klenow-Fragments von DNA-Polymerase I und 250 μM jedes der
vier Desoxynukleosidtriphosphate. Die Inkubation wird im allgemeinen
nach 30 Minuten durch Phenol- und Chloroformextraktion und Äthanolausfällung beendet.
-
„Gewinnung" oder „Isolierung" eines bestimmten
DNA-Fragments aus einem Restriktionsdigest bedeutet das Trennen
des Digests auf Polyacrylamid oder Agarosegel durch Elektrophorese,
Identifizierung des interessierenden Fragments durch Vergleich seiner
Mobilität
im Verhältnis
zu jener der Marker-DNA-Fragmente mit bekanntem Molekulargewicht,
Entfernung des Gelabschnitts, der das erwünschte Fragment enthält und Abtrennen
des Gels von DNA. Diese Verfahrensweise ist allgemein bekannt. Siehe
z.B. R.Lawn et al., 1981, „Nucleic
Acids Res." 9: 6103-6114,
und D.Goeddel et al., 1980, „Nucleic
Acids Res.: 8: 4057.
-
„Northern"-Blotting ist ein
Verfahren, mittels dessen die Gegenwart einer zellularen mRNA durch
Hybridisierung mit einem bekannten, markierten Oligonukleotid oder
DNA-Fragment bestätigt
wird. Für
die Zwecke der vorliegenden Erfindung bedeutet die Northern-Analyse,
soferne nicht anders angegeben, die elektrophoretische Trennung
der mRNA auf 1 %iger Agarose in Gegenwart eines Denaturierungsmittels
(Formaldehyd 7%), die Übertragung
zur Nitrozellulose-Hybridisierung zum markierten Fragment, wie dies
durch T.Maniatis et al., ebda., 5.202, beschrieben ist.
-
„Transformation" bezieht sich auf
das Einführen
von DNA in einen Organismus, sodaß die DNA replizierbar ist,
entweder als extrachromosomales Element oder chromosomaler Integrant.
Soferne nicht anders angegeben ist das hierin beschriebene Verfahren
zur Transformation von E.coli das CaCl2-Verfahren
nach Mandel et al., 1970, „J.Mol.Biol." 53: 154.
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„Ligierung" bezieht sich auf
das Verfahren zum Bilden von Phosphodiesterbindungen zwischen zwei doppelstrangigen
Nukleinsäurefragmenten
(T.Maniatis et al., ebda., S.146). Soferne nicht anders angegeben, kann
die Ligierung durch Verwendung bekannter Puffer und Bedingungen
mit 10 Einheiten T4 DNA Ligase („Ligase") pro 0,5 μg von etwa äquimolaren Mengen der zu ligierenden
DNA-Fragmente erfolgen.
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„Herstellung" von DNA aus Transformanten
bedeutet das Isolieren von Plasmid-DNA aus mikrobieller Kultur.
Soferne nicht anders angegeben, kann das alkalische/SDS-Verfahren nach Maniatis
et al., ebda., 5.90, verwendet werden.
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„Oligonukleotide" sind einstrangige
oder doppelstrangige Polydesoxynukleotide kurzer Länge, die durch
bekannte Verfahren chemisch synthetisiert und dann auf Polyacrylamidgels
gereinigt werden.
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Die
folgenden Beispiele dienen lediglich der Veranschaulichung des besten
derzeit bekannten Modus zur Durchführung der Erfindung; diese
ist jedoch nicht als darauf beschränkt anzusehen.
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Alle
Literaturzitate sind hierin ausdrücklich durch Verweis eingeschlossen.
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Beispiel 1
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Identifizierung von cDNA-Klonen,
die für
DAF kodieren
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Klonieren von menschlichem
DAF
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Menschlicher
DAF wurde bis zur Homogenität
gereinigt, und es wurden 23 Aminosäuren der N-terminalen Sequenz
bestimmt. Fünf
davon waren nicht eindeutig.
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Eine
69mer Oligonukleotidsonde auf der Grundlage dieser Aminosäuresequenz
wurde in vitro synthetisiert. Die mit 32P
markierte (einer Kinase unterzogene) Sonde wies die folgende Nukleotidsequenz
auf:
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Eine
Hela-Zelle λ cDNA-Sammlung
(etwa 1 × 106 Rekombinanten) wurde unter wenig strengen
Bedingungen mit diesem 69mer gescreent. Nur ein DAF-Klon (λ21) wurde
gemeinsam mit 6 falschen positiven identifiziert (durch Sequenzieren
stellte sich heraus, daß diese
eine beschränkte
Nukleinsäurehomologie
mit der Sonde, doch eine gänzlich
unterschiedliche Aminosäuresequenz
aufwiesen). λ21
enthielt eine Einfügung,
die für
die Sequenz: Asp.Cys.Gly.Leu.Pro.Pro.Asp.Val.Pro.Asn.Ala.Gln.Pro.Ala.Leu.Glu.Gly.Arg.Thr.Ser.Ple.P ro.Gly.
kodierte, worin sich die unterstrichenen Reste von jenen unterschieden,
die durch Aminoterminalsequenzieren idenitifiziert wurden.
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Das
anfängliche
DAF-Klon (Klon λ21)
war 1395 bp in der Länge
und enthielt einen poly A-Schwanz, jedoch kein Initiatormethionin.
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Zur
Bestimmung der Größe von DAF-MRNA
wurde ein Northern Blot, der Hela-Zellen Poly A+ RNA enthielt, 32P-markiert mit DAF λ21 gescreent. Diese Sonde hybridisierte
mit zwei Botschaften, deren Größen etwa
1500 bp und 2000 bp betrugen. Sie wiesen eine etwa gleiche Intensität auf.
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Zur
Identifizierung von längeren
DAF-Klonen mit Extensionen an einem der beiden 5' und 3'-Enden isolierten die Autoren der vorliegenden
Anmeldung zwei kleine Restriktionsfragmente aus den 5' und 3' Enden von λ21 wie folgt:
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Diese
Sonden wurden mit 32P markiert und verwendet,
um die Hela cDNA-Sammlung hinsichtlich zusätzlicher für DAF kodierender Klone erneut
zu screenen. 2 weitere Klone wurden identifiziert, DAF λ41 und DAF λ47. Diese
hybridisierten mit beiden Sonden und waren mit etwa 2000 bp bzw.
2200 bp länger
als die DAF λ21-Einfügung.
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Beide
Klonen enthielten etwa 780 bp zusätzlicher 3' untranslatierter Sequenz vor dem poly
A Schwanz. Die 3'-untranslatierte
Sequenz des DAF-Gens enthält
eine Anzahl an Polyadenylierungssignalen (AATAAA), und es scheint,
daß entweder
ein stromaufwärtiges
oder stromabwärtiges
Signal verwendet werden kann, um MRNAS von etwa 1500 bp oder etwa
2000 bp zu erzeugen.
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Am
5' Ende war Klon
DAF λ41
55 bp länger
als DAF λ21
und enthielt ein ATG zur Translationseinleitung. Klon DAF λ47 war 93
bp kürzer
als DAF λ21
am 5' Ende.
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Klon
DAF 33 wurde auch identifiziert, doch es hybridisierte nur mit der
5' Sonde. Dieses
Klon war 71 bp länger
als DAF λ21
am 5' Ende und stellte
somit die längste
Extension in der 5' Richtung
dar.
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DAF λ21 und DAF λ41 überlappten
einander im Kodierungsbereich des Proteins vollständig und
kodierten für
ein Protein von 440 Aminosäuren.
DAF λ47
und DAF λ33
enthielten eine offensichtliche „Löschung" von 118 bp des Kodierungsbereiches
im Verhältnis
zu DAF λ21
und DAF λ41.
Bei näherer
Beobachtung schien es, daß DAF λ21 und DAF λ41 ein nicht
gespleißtes
(nicht entferntes) Intron von 118 bp enthielten. Anschließend wurden
zwei weitere Klonen identifiziert, DAF λ35 und DAF λ37, von denen eines das gleiche
Intron enthält
und eines dieses nicht enthält.
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Die
Häufigkeit,
mit der die nicht gespleißte
Form in der Sammlung vorhanden ist (3 von 6 Klonen) legt nahe, daß es unwahrscheinlich
ist, daß die
nicht gespleißten
Klone eine unrichtig gespleißte
Botschaft enthalten. Es scheint hingegen zwei Formen des DAF-Proteins zu geben.
Diese zwei Formen sind an Aminosäurepositionen
1-327 identisch, weisen aber unterschiedliche C-terminale Sequenzen
auf. Die nicht gespleißte Form
enthält
zusätzliche
79 Aminosäuren,
die gespleißte
Form enthält
zusätzliche
20 Aminosäuren.
Da das Spleißen
eine Veränderung
des Leserahmens bewirkt, gibt es zwischen den zwei Proteinen an
den C-Termini keine Homologie.
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Anhand
der Hydropathie-Plots der zwei DAF-Proteine und des Vergleichs mit
dem gut charakterisierten Thy-1 membrangebundenen Glykoprotein schließt man,
daß die
gespleißte
DAF-cDNA die Synthese von membrangebundenem DAF lenkt, während die
nicht gespleißte
Version für
eine lösliche
Form kodiert.
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Beispiel 2
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Expression von DAF in
rekombinanter Zellkultur.
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Klone
DAF λ33; λ41 und λ47 aus Beispiel
1 wurden jeweils in pUC19, einen leicht erhältlichen Klonierungsvektor
für E.coli,
durch Digerieren jedes der λ-Klone
mit EcoRI, Gewinnen der DAF-Einfügung
aus jedem Klon, Digerieren von pUC19 mit EcoRI, Ligieren der Einfügungen in
geöffnetes
pUC19 und Transformieren von E.coli 294 mit Jeder Ligierungsmischung
subgeklont. pUC1933, pUC1941 und pUC1947 wurden aus Ampicillin-resistenten
Kolonien gewonnen.
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pUC1933,
pUC1941 und pUC1947 wurden jeweils mit EcoRI und HindIII digeriert,
und es wurden die Fragmente gewonnen (I, II bzw. III), die jeweils
das 5' Ende des
DAF-Gens und die
3' Enden der sDAF-
und mDAF-Gene enthielten. Mit EcoRI digeriertes pUC19 wurde in einer
Dreiwegligierung an Fragmente I und II ligiert, und pUC19sDAF wurde
aus einer Ampicillin-resistenten E.coli-Kolonie gewonnen. Dies war
das Subklon des vollständigen,
in 2a – 2g dargestellten
sDAF.
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pUC19mDAF
wurde in gleicher Weise wie pUC19sDAF konstruiert, mit der Ausnahme,
daß das
Fragment III anstelle von Fragment II verwendet wurde. Dieses Subklon
enthielt das vollständige
mDAF-Gen von 1a – 1f.
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pE348HBVE400D22
(auch pE342HBVE400D22,
EP 117.058A )
wird mit Hind III digeriert, sodaß das DHFR-hältige Fragment
gewonnen wird. Die Hind III köhäsiven Termini
werden eingefüllt,
das Fragment mit Clal digeriert und das folgende Fragment isoliert
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pE348
MBV E400D22 wird auch mit Clal und SocII digeriert, sodaß das Fragment
mit 990 bp, welches den SV40-Ursprung und die HBsAg poly A Sequenz
enthält,
gewonnen wird (Fragment b).
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pUCsDAF
und pUCmDAF wurden mit EcoRI digeriert und jedes für DAF kodierende
Fragment isoliert (Fragmente CII und CIII).
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Fragmente
CII, a und b werden in einer Dreiwegligierung ligiert und in E.coli
294 transfiziert. pE348sDAF wird aus einer Ampicillin-resistenten
Kolonie gewonnen. Es enthält
das sDAF-Gen in der richtigen Ausrichtung 3' zum SV40 sDAF frühen Promotor. Das sDAF-Gen
wird durch den SV40 frühen
Promotor in einem Expressionsvektor gesteuert, der sich zur Transformation
in eine Säugetierwirtszelle
und zur Methotrexat-Auswahl
und Verstärkung
in derselben eignet.
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pE348mDAF
wird in gleicher Weise konstruiert, mit der Ausnahme, daß Fragment
CIII verwendet wird.
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Ein
alternativer Expressionsvektor wird durch Digerieren von p342E (Crowley
et al., 1983, „Mol.Cell.Biol." 3: 44–55) mit
EcoRI und HpaI konstruiert und das Vektorfragment gewonnen. Beide
von pUC19mDAF oder pUC19sDAF werden mit AccI (für mDAF) oder stumpfem XhoII
(für sDAF)
digeriert, eingefüllt,
mit EcoRI digeriert; dann werden die für DAF kodierenden Fragmente
gewonnen. Die DAF-Fragmente werden in das Vektorfragment ligiert
und Expressionsvektoren gewonnen. Dieser Vektor enthält kein
DHFR-Gen, obwohl die Cotransformation mit pFD11 (Simonsen et al.,
1983, „P.N.A.S.-USA" 80: 2495-99) zufriedenstellende
Ergebnisse liefert.
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pE348mDAF
oder pE348sDAF werden unter Verwendung herkömmlicher Verfahren in DHFR– CHO Zellen
cotransfiziert, in HAT Medium geimpft und Transformanten nach der
Kultur in Medien ausgewählt,
die serielle Zunahmen der Methotrexat-Konzentration enthalten, um
die DHFR- und DAF-Gene zu verstärken.
Ein Transformantenklon wird gewonnen, der DAF stabil exprimiert
und ihn in das Kulturmedium sekretiert. Der sDAF wird durch Adsorption
an einer Immunaffinitätssäule, die
Protein-A Sepharose – immobilisierten
-Kaninchen-polyklonalen Antikörper
zu sDAF enthält,
und durch Eluierung mit einem Glycinpuffer (pH-Wert 5) aus dem Medium
gewonnen.
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pE348mDAF
wird in gleicher Weise in verstärkte
DHFR– CHO-Zellen
transformiert. mDAF wird durch Isolation aus Detergenslysaten von
Wirtszellmembranen im wesentlichen in gleicher Weise gewonnen, wie mDAF
davor aus Stroma roter Blutkörperchen
gewonnen wurde.