DE374755C - Vorrichtung zur Richtungsbestimmung von Schallwellen - Google Patents

Vorrichtung zur Richtungsbestimmung von Schallwellen

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DE374755C
DE374755C DEA34542D DEA0034542D DE374755C DE 374755 C DE374755 C DE 374755C DE A34542 D DEA34542 D DE A34542D DE A0034542 D DEA0034542 D DE A0034542D DE 374755 C DE374755 C DE 374755C
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DE
Germany
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sound
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interference
binaural
ears
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Expired
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DEA34542D
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English (en)
Inventor
Dr Willy Kunze
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Atlas Werke AG
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Atlas Werke AG
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  • Measurement Of Velocity Or Position Using Acoustic Or Ultrasonic Waves (AREA)

Description

  • Vorrichtung zur Richtungsbestimmung von Schallwellen. Unter den Methoden zur Richtungsbestimmung von Schallwellen nehmen das binaurale Hören und die Interferenzmethode für die Praxis eine bevorzugte Stellung ein. Das bekannte binaurale Hören besteht darin, daß von zwei Empfängern der Schall einer Schallquelle durch getrennte Leitungen zu den Ohren des Beobachters gebracht wird und bei seitlicher Schallquelle durch das Nacheinandereintreffen des Schalles beim Beobachter einen Seitenrichtungseindruck auslöst.
  • Die bekannte Interferenzmethode besteht im Gegensatz dazu darin, daß der von dem einen Empfänger kommende Schall mit dem von dem anderen Empfänger kommenden Schall in einem die beiden Schalleitungen verbindenden Zwischenstück vereinigt wird, so daß durch das Übereinanderlagern der beiden Schallwellen in dem Zwischenstück eine Verstärkung oder Schwächung der Lautstärke eintritt.
  • Während bei anderen Methoden bei der Messung meist eine Veränderung der relativen Lage der Empfangsorgane zu der Schallquelle erforderlich ist, was praktische Unbequemlichkeiten ergibt, wenn die Beobachtungsstelle nicht nahe bei den Empfangsorganen liegt, so kann man bei obigen Methoden eine Kompensationsvorrichtung anwenden, die unabhängig von dem Orte der Empfänger ist. Die binaurale Methode der Richtungsbestimmung besteht darin, daß man zwei einzelne Empfangsorgane oder zwei Gruppen von solchen mit den Ohren durch vollständig getrennte Schallwege verbindet. Je nach der Zeitdifferenz, mit der die Schallwellen die Ohren, d. h. bei gleichem Abstand der Empfänger von den Ohren, die Empfänger erreichen, hat man einen Richtungseindruck, dessen Seitlichkeit in gesetzmäßiger Weise von jener Zeitdifferenz, d. h. von dem Abstand der Empfänger voneinander und der Lage der Schallquelle zu den Empfängern, abhängt. Durch Kompensation der Zeitdifferenz zwischen dem Ankommen des Schalles an beiden Ohren, indem man Schallwege von verschiedener Länge zwischen Ohren und Empfängern einfügt, kann man den ursprünglich seitlichen Richtungseindruck in einen Eindruck überführen, der die Schallquelle in der Medianebene erscheinen läßt (Mitteneindruck). Der Längenunterschied der Schallwege, der zur Herbeiführung dieses Mitteneindruckes notwendig ist, gibt ein Maß für die Richtung der Schallstrahlen. Diese kann direkt von einer in Winkelgraden geeichten Skala abgelesen werden. Bei derInterferenzmethode sind dieErnpfänger im Abstande einer halben Wellenlänge bzw. einem ganzzahligen Vielfachen davon voneinander angeordnet, da nur in diesem Fall bei seitlicher Lage der Schallquelle eine wirksame und deutlich wahrnehmbare Schwächung der Lautstärke auftritt. Der von den Empfängern aufgenommene Schall wird auf einem gemeinsamen Schallweg zur Vereinigung gebracht und dann einem oder beiden Ohren zugeführt. Je nach dem Phasenunterschied des von beiden Empfängern kommenden Schalles wird dieser durch die Interferenz verstärkt oder geschwächt. Er ist am stärksten, wenn der Phasenunterschied Null ist, und am schwächsten, wenn er i8o° beträgt. Durch Verändern der Weglängen zwischen Empfängern und der Interferenzstelle kann man die Phasenunterschiede kompensieren und auf ein Maximum der Lautstärke einstellen bzw. die Phasenunterschiede auf i8o ° vergrößern und ein Minimum der Lautstärke erhalten. Die hierzu erforderliche Weglängenänderung gibt wieder ein Maß für die Schallrichtung.
  • Die binaurale Methode wendet man mit Erfolg nur für die Richtungsbestimmung von Geräuschen an, während die Interferenzmethode hauptsächlich für die Richtungsbestimmung von Tönen erfolgreich ist. Da für die Praxis, z. B. für die Schiffahrt, sowohl die Richtungsbestimmung von Geräuschen als auch von Tönen von großer Bedeutung ist, muß man Apparate für beide Methoden besitzen, was abgesehen von der Umständlichkeit in der Bedienung erhebliche Kosten zur Folge hat.
  • Diesem Nachteil wird nach der Erfindung dadurch entgegengetreten, daß ein und derselbe Apparat sowohl für das binaurale Hören, als auch für die Interferenzmetl_ode benutzt wird, und hierin liegt das Hauptmerkmal der Erfindung.
  • Erreicht wird dies dadurch, daß der Schall nach Passieren der Kompensationsapparatur eine Vorrichtung durchläuft, die gestattet, den Schall entweder auf getrennten Wegen den Ohren des Beobachters zuzuführen oder ihn vorher zur Interferenz zu bringen. Es können für beide Methoden dieselben Empfänger benutzt werden oder aber auch in beiden Fällen verschiedene Empfänger mit einem der Methode entsprechenden günstigen Abstand voneinander Verwendung finden. Bei elektrischen Empfängern kann die Umschaltung der Empfänger zweckmäßig durch dieselbe Schaltbewegung, die die Umschaltung von der binauralen zur Interferenzmethode bewerkstelligt, bewirkt werden. Der Abstand der Empfänger kann so bemessen werden, daß für beide Methoden dieselbe Skala von Winkelgraden, die mit dem Kompensator verbunden ist, Gültigkeit hat. Im anderen Falle müssen zwei Skalen vorhanden sein, von denen die eine beim binauralen Empfang sichtbar wird und in bezug auf den gewählten Empfängerabstand geeicht ist, während bei der Interferenzmethode eine besondere auf die hierbei zur Verwendung gelangende Empfängerbasis geeichte Skala am Apparat erscheint. Von besonderer Bedeutung wird der Fall sein, wo der Empfängerabstand in Hinblick auf die Wellenlänge des Signaltones festgelegt wird und die binaurale Methode mit denselben Empfängern und einer hierfür besonders geeichten Skala ausgeübt wird. Die Freilegung der jeweils geltenden Skalen kann zwangläufig durch die Schaltvorrichtung, z. B. durch Steuerung geeigneterBlenden, geschehen.
  • In folgendem ist der Erfindungsgegenstand an der Hand von Abbildungen näher erläutert In Abb. i sind S1 und S2 zwei von einer entfernten Geräuschquelle kommende Schallstrahlen, die mit der Verbindungslinie der Empfänger A und B (Basis b) den Winkel u bilden. Der Schall kommt also in A um die der Strecke A-C entsprechende Zeit 0 A später an als in B. Sind die Empfänger A und B durch die getrennten aber gleich langen Wege R1, R3, R5, R_', R, bzw. R2, R4, Rs. R;', R9 mit den Ohren 01 und 0,. des Beobachters verbunden, so erzeugt diese Zeitdifferenz 0 A einen physiologischen Richtungseindruck. Die Schallquelle erscheint in dem skizzierten Falle rechts von der Geradeausrichtung M, G. Um diesen Seiteneindruck auf den Mitteneindruck zurückzuführen, hat man die beispielsweise posaunenartig ausgebildeten Kompensationsstücke R3, R4 nach links zu verschieben.. Ist der Schallweg zwischen A und 01 gerade um die der Zeitdifferenz A A entsprechenden Weg kürzer als der Schallweg zwischen B und 0,., so erscheint die Schallquelle dem Beobachter gerade voraus und der Zeiger Z zeigt auf der für diesen Fall geeichten Skala Skr den Winkel :a an.
  • Handelt es sich um die Richtungsbestimmung von Tönen,, so schaltet man die Vorrichtung auf Interferenzempfang um, indem man den Schieber Sch zwischen R.' und R'' entfernt, wie dies Abb. 2 zeigt. Die mit einer gewissen Phasendifferenz an den Empfängern A und B ankommenden Tonwellen gelangen dann in Rohr R7 zur Interferenz. Wird die Phasendifferenz durch Verschieben der Kompensationsstücke R3 und R4 ausgeglichen, so tritt ein Maximum der Lautstärke auf und der Zeiger Z' zeigt auf der für die Interferenzmethode geltenden Skala Sk. den Winkel a an. Anstatt auf das Maximum der Lautstärke kann auch auf das Minimum eingestellt werden. Der Schieber Sch kann mit einer Blende in der Weise verbunden sein, daß beim Herausziehen die ursprünglich sichtbare Skala Skl verdeckt und die ursprünglich verdeckte Skala Sk. sichtbar wird. Ferner kann mit dem Schieber eine Schaltvorrichtung verbunden sein, die beim Herausziehen des Schiebers die Empfänger A und B abschaltet und dafür besondere für den Tonempfang zu benutzende Empfänger, die im Abstande einer halben Wellenlänge des Signaltones voneinander angeordnet sind, anschließt. An Stelle des Schiebers Sch können naturgemäß auch andere Vorrichtungen Verwendung finden, z. B. solche, die durch eine Drehbewegung betätigt werden (Hähne, Klappen usw.).
  • In den Abb. 3 und q. sind zwei Schnitte in zwei zueinander rechtwinklig gerichteten Ebenen durch eine zweite in der angedeuteten Weise abgeänderte Ausführungsform des Erfindungsgegenstandes dargestellt. Diese Ausführungsform besteht aus einem Gehäuse i, in welchem der Körper 2 mittels seiner Zapfen 3, q. drehbar gelagert ist. Der Körper 2 besitzt die Bohrungen 5, 6 (Abb. 3) und in der zu Abb. 3 rechtwinkligen Ebene die Bohrungen 7, 8 und 9, io, welche durch die Bohrung ii miteinander verbunden sind (Abb. 4).
  • Das Gehäuse i steht mit den Schallwegen R5, R8 und R6, R9 derart in Verbindung, daß entweder bei der Stellung des Drehkörpers 2 gemäß Abb. 3 die Schallwege R5, R$ und die Schallwege R6, R9 sich an die Bohrungen 5 bzw. 6 anschließen, oder bei der Stellung des Drehkörpers gemäß Abb. q. die Schallwege R5, R6 mit den Bohrungen 7, 8 und die Schallwege R8, R9 mit den Bohrungen 9, io (Abb. q.) übereinstimmen.
  • Im ersten Falle kann die Vorrichtung zur Richtungsbestimmung nach der binauralen Methode und im zweiten Fall nach der Interferenzmethode benutzt werden.
  • An Stelle von Rohren kann man für die Schalleitung natürlich auch Kanäle, die in massive Platten eingefräst sind, verwenden. Die auf der Zeichnung dargestellten Anordnungen sind nur als Ausführungsbeispiele aufzufassen, die mannigfache Abänderungen und Ausbildungen erfahren können, ohne daß dadurch an dem Wesen der Erfindung geändert wird.
  • Die Vorrichtung ist nicht nur für die Richtungsbestimmung von Luftschall, sondern auch von Unterwasserschall brauchbar.

Claims (7)

  1. PATENTANSPRÜCHE: i. Vorrichtung zur Richtungsbestimmung von Schallwellen, gekennzeichnet durch eine derartige Anordnung einer Kompensationsvorrichtung, daß diese mit Hilfe eines einfachen Umschalters für die Richtungsbestimmung sowohl nach der binauralen Methode als auch nach der Interferenzmethode benutzt werden kann.
  2. 2. Vorrichtung nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß beim Übergang von der binauralen Methode zur Interferenzmethode die von den Empfängern getrennt zu den Ohren des Beobachters führenden Schallwege durch eine Schaltvorrichtung unterbrochen und gleichzeitig die Schallwege vor den mit den Ohren verbundenen Hörrohren miteinander in einem Interferenzraum vereinigt werden und umgekehrt.
  3. 3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die von den Empfängern kommenden Schalleitungen in ein gemeinschaftliches Vereinigungsstück (R7) münden, welches durch einen Schieber (Sch) oder durch ein ähnliches Abschlußmittel in zwei getrennte Räume zerlegt werden kann, wenn die Richtung nach der Binauralmethode bestimmt werden soll. q..
  4. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, däß durch dieselbe Schaltvorrichtung gleichzeitig die beim binauralen Hören benutzten Empfänger vom Apparat abgeschaltet und andere für den Interferenzempfang bestimmte eingeschaltet werden.
  5. 5. Vorrichtung nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß außer einer für die binaurale Methode gültigen Skala eine zweite für den Interferenzempfang gültige vorhanden ist, von denen jeweils nur die betreffende Skala für die gerade eingestellte Methode sichtbar ist.
  6. 6. Vorrichtung nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß bei beiden Methoden der Richtungsbestimmung dieselben Empfänger benutzt werden.
  7. 7. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Schaltvorrichtung als Drehkörper (2) ausgebildet ist, der entweder mittels seiner Bohrungen (5, 6) die Verbindung der von den Empfängern getrennt zu den Ohren des Beobachters führenden Schallwege (R5, R8 bzw. R6, R9) herstellt oder nach seiner Drehung mittels anderer Bohrungen (7, 8) die Schallwege vor den Hörrohren in einem Interferenzraum (i i) vereinigt, von welchem der Schall durch die von ihm ausgehenden Bohrungen (9, io) zu den Hörrohren (R8,R9) geführt wird.
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