DE3744897C2 - - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Aufbringen von vorgefertigten, flexiblen Abstandhaltern auf eine Glasscheibe im Zuge der Herstellung von Isolierglas, mit einer seitlichen Abstützung für im wesentlichen vertikal stehende Glasscheiben, einer Fördervorrichtung zum Heran­ fördern der Glasscheiben und mit einem Werkzeug zum An­ setzen des Abstandhalters, das relativ zur Glasscheibe beweglich ist, und mit einer Vorratsstation für den Ab­ standhalter, die eine Vorratsspule für den Abstandhalter aufweist.

Derartige Vorrichtungen sind aus der EP-A1-1 52 807 und der EP-A1-1 71 309 bekannt, wobei bei letztgenannter der Abstandhalter im Zeitpunkt des Aufbringens aus einer pla­ stischen, kautschukartigen Masse (Butylkautschuk) geformt wird.

Abstandhalter für Isolierglas, die mit der erfindungsge­ mäßen Vorrichtung aufgebracht werden können, sind bei­ spielsweise in der DE-OS 30 02 904 oder der US-PS 34 27 776 beschrieben und werden auch als "Swiggle-Strip" be­ zeichnet. Diese Abstandhalter lassen sich nur in einem eng umgrenzten Temperaturbereich ordnungsgemäß verarbei­ ten, da sie bei Temperaturen über diesem Bereich klebrig werden und sich bei Temperaturen unter diesem Bereich nicht mehr verarbeiten lassen.

Die aus der EP-A1-1 52 807 bekannte Vorrichtung besitzt eine im wesentlichen ortsfest angeordnete Einrichtung zum Andrücken des Abstandhalters auf eine durchlaufende Glas­ scheibe, wobei die Glasscheibe um 90° verdreht werden muß, sobald die Einrichtung zum Andrücken des Abstandhal­ ters an einer Ecke der Glasscheibe angelangt ist.

Bei der Vorrichtung gemäß der EP-A1-1 71 309 wird ein Spritzkopf, mit dem die kautschukartige, plastische Masse zu einem auf der Glasscheibe angebrachten Streifen ge­ formt wird, vertikal auf und ab bewegt, so daß durch kom­ binierte Bewegungen des Spritzkopfes und der Glasscheibe ringsumlaufende Streifen aus Kunststoff aufgespritzt wer­ den können, die als Abstandhalter dienen.

Aus der DE-OS 29 06 077 ist eine Vorrichtung zum Aufbrin­ gen von Distanzstreifen auf Scheiben bekannt.

Bei der DE-OS 29 06 077 sollen die Schneiden einer Schneideinrichtung "unter den Taupunkt" abgekühlt werden. Damit soll erreicht werden, daß die Schneiden durch auf ihnen kondensierende Feuchtigkeit gleichsam geschmiert werden, um ein Anhaften des Distanzstreifens zu verhin­ dern.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vorrich­ tung der eingangs genannten Gattung anzugeben, mit der vorgefertigte, flexible Abstandhalter auf eine Glasschei­ be problemlos aufgebracht werden können.

In Lösung dieser Aufgabe kennzeichnet sich die Erfindung dadurch, daß eine Vorratsstation für den Abstandhalter und das Werkzeug zum Ansetzen des Abstandhalters auf die Glasscheibe von einem Gehäuse mit thermisch isolierenden Wänden umgeben ist, und daß der Innenraum des Gehäuses wahlweise kühl- und heizbar ist.

Durch die Erfindung ist gewährleistet, daß der für die Verarbeitung von solchen Abstandhaltern günstige Tempera­ turbereich (etwa 10 bis 15°C) unabhängig von der Umge­ bungstemperatur eingehalten werden kann, ohne daß ganze Hallen klimatisiert werden müssen.

Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind Gegen­ stand der Unteransprüche.

Weitere Vorteile und Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus der nachstehenden Beschreibung des in der Zeich­ nung schematisch wiedergegebenen Ausführungsbeispieles einer Vorrichtung mit einem thermisch isolierenden Gehäu­ se.

Wie aus der Zeichnung ersichtlich, umfaßt die Vorrichtung 1 ein Maschinengestell 5, das über Füße 6 am Boden aufge­ stellt ist. Das Maschinengestell 5 trägt eine um wenige Grade, beispielsweise 6 bis 8°, nach hinten geneigte, als Stützwand 7 ausgebildete Abstützung, wobei die Stützwand 7 im gezeigten Ausführungsbeispiel als Luftkissenwand mit Austrittsöffnungen für Druckluft ausgebildet ist.

Am unteren Ende der Stützwand 7 ist ein aus zwei Ab­ schnitten bestehender Horizontalförderer 10 vorgesehen. Zwischen dem unteren Rand der Stützwand 1 und dem Hori­ zontalförderer 10 ist eine Mitnahmevorrichtung 11, die beispielsweise als Vakuumsauger ausgebildet ist, vorge­ sehen, wobei die Mitnahmevorrichtung 11 zum Hin- und Her­ bewegen einer Glasscheibe durch einen nicht näher gezeig­ ten Antrieb auf Führungen 13 hin- und herverschiebbar ist.

In der Stützwand 7 ist noch eine Abstützwalze 15 für die Glasscheibe vorgesehen, die um eine zur Stützwand 7 pa­ rallele, in einer Vertikalebene liegende Achse drehbar ist. Der Abstützwalze 15 kann ein Antrieb zugeordnet sein, mit dem sie antreibbar ist, wobei die Umfangsge­ schwindigkeit der Abstützwalze 15 mit der Lineargeschwin­ digkeit des Horizontalförderers 10 und der Mitnahmevor­ richtung 11 gleich ist.

Vor der Stützwand 7 der Vorrichtung ist ein in Richtung des Doppelpfeiles 17 an einer Führungsschiene 18, die mit dem Maschinengestell 5 verbunden ist, auf und ab ver­ schiebbares Werkzeug 20 vorgesehen. Zur Bewegung des Werkzeuges 20 entlang der Führungsschiene 18 ist bei­ spielsweise ein Kettenzug vorgesehen.

Das Werkzeug 20 ist über einen Schlitten 21 an der Füh­ rungsschiene 18 geführt und besitzt einen Ansetzkopf 22, dem ein Abstandhalter durch eine hohl ausgebildete Welle, die im Schlitten 21 aufgenommen ist, zugeführt wird. Die Hohlwelle ist im Schlitten in Richtung ihrer Achse ver­ schiebbar und um diese Achse verdrehbar gelagert.

Der Abstandhalter 2 kommt von der Vorratsstation 70 in Form einer frei nach unten durchhängenden Schlaufe zum Werkzeug 20 und wird dort am einlaufseitigen Ende der Hohlwelle durch vier Führungsrollen in das Innere der Hohlwelle geführt. Diese mit einem Antihaftbelag (z. B. Silikon) versehenen Rollen, die vorzugsweise angetrieben werden, sind dazu bestimmt, dem anzusetzenden Abstandhal­ ter 2 einen genau rechteckigen Querschnitt zu geben, wenn dieser in das Ansetzwerkzeug 20 einläuft. Hierzu sind die Achsen dieser Rollen vorzugsweise in einer Ebene angeord­ net und die Rollen liegen von allen vier Seiten an dem Abstandhalter an.

Nach dem Durchtritt durch die Hohlwelle gelangt der Ab­ standhalter 2 zum Ansetzkopf 22 des Werkzeuges 20, von dem er auf die Glastafel aufgebracht wird.

Da die mit der erfindungsgemäßen Vorrichtung ansetzbaren flexiblen Abstandhalter ("Swiggle-Strips") einerseits bei höheren Temperaturen, wie sie in Maschinenhallen leicht auftreten können, sehr klebrig werden, und andererseits bei zu tiefen Temperaturen nicht verarbeitbar sind, ist bei der Vorrichtung 1 zum Ansetzen des Abstandhalters auf eine Glasscheibe die Vorratsstation 70 und die Führung für den Abstandhalter 2 klimatisiert.

Hierzu ist bei der in der Zeichnung gezeigten Ausführungs­ form der erfindungsgemäßen Vorrichtung die Vorratsstation 70 unmittelbar vor der Führungsschiene 18 angeordnet. Die Vorratsstation 70 für den Abstandhalter 2 und die Füh­ rungsschiene 18 mit dem Werkzeug 20 sind durch ein iso­ lierendes Gehäuse 71 abgedeckt, das bis zum Boden reicht und das seitlich bis unmittelbar vor die Stützwand 7 reicht. Im Gehäuse 71 sind oberhalb der Vorratsspule 63 für Abstandhalter 2 und im um die Führungsschiene 18 her­ um hochgezogenen Abschnitt jeweils Heiz- bzw. Kühlflächen 72, 73 vorgesehen, wobei ein Kompressor beispielsweise im Raum 74 unter der Vorratsspule 63 untergebracht sein kann.

Die Vorratsstation 70 ist mit drei Rollen 75, 76, 77 aus­ gestattet, welche den Abstandhalter 2 unter Bildung einer nach unten geführten Schlaufe frei hängend zum Werkzeug 20 führen. Der Umlenkrolle 75 der Vorratsstation 70 sind zwei seitliche Führungsrollen 78 für den Abstandhalter 2 zugeordnet. Die untere Umlenkrolle 76 ist in Richtung des Doppelpfeiles 79 auf- und abbewegbar und steuert den An­ trieb für die Vorratsspule 63. Die jeweilige Lage der Um­ lenkrolle 76 wird durch einen oberen Schalter und einen unteren Schalter erfaßt. Dabei steuern die Schalter den Antriebsmotor für die Vorratsspule 63 in folgender Weise: Wenn die Umlenkrolle 76 in den Bereich des unteren Schal­ ters gelangt, wird der Motor stillgesetzt, wogegen der Motor in Betrieb genommen wird, wenn die Umlenkrolle 76 in den Bereich des oberen Schalters gelangt. Die Schalter können beispielsweise Lichtschranken (Reflexionslicht­ schranken) sein.

Es ist auch möglich, zwischen den beiden Schaltern wei­ tere Schalter vorzusehen, welche die Drehgeschwindigkeit des Antriebsmotors für die Vorratsspule beeinflussen, d. h. vergrößern oder verkleinern.

Um den Abstandhalter 2 durch das Gewicht der Umlenkrolle 76 nicht zu sehr zu belasten, kann eine Gewichtsentla­ stung vorgesehen sein, die in Form eines Druckmittelmo­ tors oder wenigstens einer Feder, welche die Umlenkrolle 76 nach oben hin belasten, ausgeführt sein kann.

Die Vorratsstation 70 kann auch neben der Vorrichtung 1 angeordnet sein.

Der Gedanke, die Vorratsstation 70 und den Teil der Vor­ richtung 1, in dem der flexible Abstandhalter 2 bewegt wird, mit einem heiz- und kühlbaren Isoliergehäuse 71 zu umgeben, hat den Vorteil, daß der Abstandhalter 2 richtig temperiert wird und an den verschiedenen Führungsrollen nicht anklebt, wogegen die Glasscheibe 3 mit normaler Raumtemperatur zur Vorrichtung kommt, so daß an ihr der Abstandhalter 2 gut anhaftet, wenn er vom Werkzeug 20 an­ gesetzt wird.

Das Gehäuse 70 ist mit Vorteil auch bei Vorrichtungen zum Ansetzen von flexiblen Abstandhaltern auf Glasscheiben verwendbar, die anders als die beschriebene Ausführungs­ form der erfindungsgemäßen Vorrichtung ausgebildet sind.

Claims (4)

1. Vorrichtung zum Aufbringen von vorgefertigten, fle­ xiblen Abstandhaltern auf eine Glasscheibe im Zuge der Herstellung von Isolierglas, mit einer seitlichen Abstützung für im wesentlichen vertikal stehende Glasscheiben, einer Fördervorrichtung zum Heranför­ dern der Glasscheiben und mit einem Werkzeug zum An­ setzen des Abstandhalters, das relativ zur Glasschei­ be beweglich ist, und mit einer Vorratsstation für den Abstandhalter, die eine Vorratsspule für den Ab­ standhalter aufweist, dadurch gekennzeichnet, daß die Vorratsstation (70) für den Abstandhalter (2) und das Werkzeug (20) zum Ansetzen des Abstandhalters (2) auf die Glasscheibe (3) von einem Gehäuse (71) mit thermisch isolierenden Wänden umgeben ist, und daß der Innenraum des Gehäuses (71) wahlweise kühl- und heizbar ist.

2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die seitlichen Wände des Gehäuses (71) bis zum Boden und bis unmittelbar vor eine Stützwand (7) der Vorrichtung reichen.

3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekenn­ zeichnet, daß in den die Vorratsspule (63) der Vor­ ratsstation (70), das Werkzeug (20) und seine Füh­ rungsschiene (18) aufnehmenden Bereichen des isolie­ renden Gehäuses (71) Heiz- und Kühlflächen (72, 73) vorgesehen sind.

4. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Kompressor des Kühlaggregates in einem unter der Vorratsspule (63) vorgesehenen Raum (74) des iso­ lierenden Gehäuses (71) angeordnet ist.