DE3739836A1 - Fernmessgeraet zur anzeige des bremsbelagverschleisses an elektrobremsen - Google Patents
Fernmessgeraet zur anzeige des bremsbelagverschleisses an elektrobremsenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Meßgerät zur Anzeige des
Bremsbelagverschleißes an Elektrobremsen gemäß dem
Oberbegriff des Anspruchs 1.
Elektromotoren mit angebauter elektromagnetisch lüftba
rer Federdruckbremse, sogenannte Bremsmotoren, werden
speziell bei Krananlagen sowie bei Hub- und Fahrgeräten
der Fördertechnik verwendet. Bei dieser Art von
Elektromotoren wird gleichzeitig mit der Einschaltung
des Motors die angebaute elektromagnetisch lüftbare
Bremse betätigt. Bei Ausschaltung des Motors und damit
auch bei Ausschaltung des Elektromagneten der
Federdruckbremse erfolgt die Bremswirkung durch
Federkraft. Da die Zugwirkung des Elektromagneten nur
auf geringe Distanz des Arbeitsluftspaltes des
Elektromagneten wirtschaftlich erreicht werden kann,
ist es erforderlich, diesen Arbeitsluftspalt zu
überprüfen, damit vor Überschreiten des höchstens
zulässigen Luftspaltes (Grenzzugweg) die Bremse neu
eingestellt bzw. nachgestellt werden kann. Durch eine
nur geringfügige Überschreitung dieses Grenzzugweges
kann z. B. ein Mitschleifen der nur zu etwa 90%
entspannten Bremse auftreten, was zu einer hohen
Erhitzung und zur Zerstörung des Bremsbelages führen
kann. Die Folge dieser Zerstörung kann z. B. bei Hub
werken der Absturz der Last sein.
Aus diesem Grund ist man gezwungen, nach verhältnismä
ßig kurzen Betriebsintervallen eine Bremsbelagbesichti
gung vorzunehmen. Diese Art der Prüfung ist sehr
aufwendig, da die Bremse teilweise zerlegt werden muß.
Hinzukommt, daß die Inaugenscheinnahme individuell
unterschiedlich ausfallen kann, d. h. das Erreichen
oder Überschreiten des kritischen Punktes kann nicht
100%ig erkannt werden.
Man ist daher bereits dazu übergegangen, eine Fernmes
sung mittels eines Mikrokontaktes oder einer Licht
schranke durchzuführen. Es hat sich jedoch herausge
stellt, daß die Ausfallquote bei diesen Maßnahmen über
durchschnittlich groß ist, so daß eine ausreichende Si
cherheit nicht erzielt werden kann.
Der Erfindung liegt somit die Aufgabe zugrunde, zur Be
seitigung der geschilderten Nachteile ein Meßgerät zur
Anzeige des Bremsbelagverschleißes an Elektrobremsen zu
schaffen, mittels dem auf einfache Weise eine sichere
Fernmessung möglich ist, ohne dabei an der Bremse bau
liche Änderungen oder Eingriffe in diese, z. B. Einbau
der oben erwähnten Kontakte bzw. Lichtschranken,
vornehmen zu müssen.
Die Merkmale der zur Lösung dieser Aufgabe geschaffenen
Erfindung ergeben sich aus Anspruch 1. Vorteilhafte
Ausführungsformen sind in den weiteren Ansprüchen
beschrieben.
Erfindungsgemäß ist in die Zuleitung zur Spule des
Elektromagneten des Bremsmotors anstelle der
Gleichstromspeisung eine mit Wechselspannung
beaufschlagte Meßschaltung eingeschleift, die auf die
in Abhängigkeit des Arbeitsluftspaltes und damit in
Abhängigkeit der Stärke des Bremsbelages auftretende
Stromstärke anspricht.
Der der Erfindung zugrundeliegende Gedanke macht in
vorteilhafter Weise von der durch entsprechende
Untersuchungen ermittelten und bestätigten Erkenntnis
Gebrauch, daß bei den heute allgemein verwendeten
Gleichstrombremsen mit ungeblechtem massiven
Magnetleitwerk bei Zufuhr einer Wechselspannung an den
Elektromagneten des Bremsmotors unterschiedlich kleine
Wechselströme auftreten, die recht genau den
Arbeitsluftspaltverhältnissen des Elektromagneten
entsprechen. Verwendet man daher als Meßschaltung eine
Reihenschaltung aus Widerstand und zwei gegeneinander
geschalteten Zenerdioden, kann man die an diesen
Elementen auftretenden Spannungen zur Anzeige bringen.
Während sich nämlich die am Widerstand abfallende
Spannung entsprechend den Stromänderungen verändert,
bleibt die an den Zenerdioden abfallende Spannung
konstant. Richtet man beide Wechselspannungen gleich
und gibt die gewonnenen Gleichspannungen gegensinnig
auf ein Anzeigegerät, wird dieses Anzeigegerät bei
Änderung des Arbeitsluftspaltes und damit bei Änderung
des Bremsbelages den Abrieb dieses Belages entsprechend
anzeigen.
Das erfindungsgemäß ausgestaltete Meßgerät zur Bremsbe
lagverschleißanzeige bietet daher erstmals die Möglich
keit, ohne störanfällige mechanische Kontakte den
jeweiligen Abnutzungsgrad der Bremsbeläge von
Festkörperbremsen aller Baugrößen in einfacher Weise,
beispielsweise mittels Knopfdruck, abzurufen.
Damit ist auch das bisher erforderliche mühevolle
Abziehen der Bremstrommel zum Zweck der
Bremsbelagkontrolle nicht mehr notwendig.
Durch die erfindungsgemäß in einfacher Weise jederzeit
mögliche Kontrolle der Bremsbelagstärke läßt sich daher
nicht nur eine außerordentlich wirtschaftliche Ausnut
zung des Bremsbelages erreichen, sondern es läßt sich
auch vermeiden, daß der Bremsbelagträger mit der Brems
trommel in Berührung kommt und diese zerstört.
Mit dem Meßgerät gemäß der Erfindung ist weiterhin der
Vorteil gegeben, daß jederzeit die volle
Betriebssicherheit des Antriebes gewährleistet ist.
Dies ist von Bedeutung vor allem bei Hub- und
Fahrantrieben sowie bei Krananlagen.
Wie schon dargelegt, läßt sich das Meßgerät ohne
Schwierigkeiten in jede bestehende Anlage einbauen. Es
ist darüber hinaus nicht nur außerordentlich einfach zu
bedienen, sondern es läßt sich auch unter härtesten
Bedingungen betreiben, was nicht zuletzt auch darauf
beruht, daß keinerlei hochempfindliche
Elektronikbauteile zur Anwendung gelangen.
Die Funktion des erfindungsgemäßen Meßgerätes läßt sich
dahingehend beschreiben, daß innerhalb des Gerätes die
als Prüfspannung angelegte Netzspannung eine hiervon
abhängige Gleichspannung erzeugt. Demgegenüber erzeugt
der in der Bremsspule fließende Wechselstrom eine Span
nung gleicher Höhe. Beide Spannungen sind gegengeschal
tet und über ein Anzeigegerät, insbesondere ein Ampere
meter, verbunden. Steigt nun der Strom aufgrund des zu
nehmenden Bremsbelagverschleißes an, ist die von diesem
Strom erzeugte Spannung höher als die Gegenspannung.
Diese Überlaufspannung bewirkt dann einen Ausschlag des
Anzeigegerätes, der von der jeweiligen Bremsbelagstärke
abhängig ist. Da sich die von der Netzspannung erzeugte
Spannung mit der vom Strom umgewandelten Spannung
gleichsinnig bewegt, gehen Netzspannungsschwankungen
nicht als Fehlmessungen ein.
Die Erfindung wird im folgenden in Form eines Ausfüh
rungsbeispiels anhand der Zeichnung näher erläutert.
Diese zeigt in:
Fig. 1 die Schaltung einer Bremslüftspule mit übli
cherweise angelegter Gleichspannung und
Fig. 2 mit erfindungsgemäß angelegter Wechselspan
nung;
Fig. 3 eine bei dem Meßgerät gemäß der Erfindung zur
Anwendung gelangende Meßschaltung und
Fig. 4 die vollständige Meßschaltung zur Anzeige der
jeweils auftretenden Spannungsdifferenz und
damit des Bremsbelagverschleißes.
Legt man gemäß Fig. 1 an eine Spule S (Bremslüftspule)
des Elektromagneten eines Bremsmotors einen Gleichstrom
von 220 V an, fließt bei einer 100 Nm Bremse ein Strom
von 1 Ampere. Dieser Strom fließt unabhängig davon, ob
sich der Luftspalt wegen der Abnutzung des Bremsbelages
verändert.
Legt man dagegen an die gleiche Bremslüftspule S, wie
in Fig. 2 gezeigt, eine Wechselspannung von 220 V an,
ergibt sich ein Strom von etwa 80 mA im Neuzustand der
Bremse und ein Strom von 100 mA im Zustand eines abge
nutzten Bremsbelages bei z. B. 2 mm Luftspalt. Bei an
deren Bremsen kann das Verhältnis z. B. bei 50 zu
100 mA liegen.
Um diese unterschiedlichen Ströme auswerten zu können,
ist die Meßschaltung gemäß Fig. 3 vorgesehen. Wie er
sichtlich, liegen an der Bremslüftspule S in Reihe ge
schaltet ein Widerstand R 1 von z. B. 80 Ohm und zwei
gegeneinandergeschaltete Zenerdioden Z 1, Z 2. Fließt im
neuwertigen Zustand des Bremsbelages ein Strom von
80 mA, ist U 1 = U 2 = 6,4 V. Ist der Bremsbelag abge
nutzt, fließt ein Strom von 100 mA. Damit wird U 1 =
8 V, während U 2 weiterhin 6,4 V beträgt. Die Differenz
von 1,6 V kann zur Messung herangezogen werden.
Fig. 4 zeigt, wie diese Spannungsdifferenz zur Anzeige
gebracht werden kann. Die beiden am Widerstand R 1 und
an den Zenerdioden Z 1, Z 2 anstehenden Spannungen werden
durch Gleichrichterdioden D 1, D 2 gleichgerichtet. Die
beiden durch Kondensatoren C 1, C 2 gesiebten Gleichspan
nungen UG 1, UG 2 werden entgegengeschaltet an ein Anzei
gegerät A gelegt. Bei Fließen eines Stromes von 80 mA
Wechselstrom ergeben die beiden Gleichspannungen die
Summe 0, UG 1-UG 2 = 0, so daß das Anzeigegerät A an
zeigt, daß keine Veränderung des Bremsbelages vorhanden
ist. Bei abgenutztem Bremsbelag und Fließen eines Wech
selstromes von 100 mA ergibt sich, wie oben erwähnt,
eine Spannungsdifferenz, die beim vorliegenden
Zahlenbeispiel 1,6 V beträgt. Das Anzeigegerät A
schlägt aus und zeigt an, daß z. B. 2 mm Abrieb des
Bremsbelages vorhanden ist. Dies bedeutet, daß der
Bremsbelag neu eingestellt werden muß. Die Skala des
Anzeigegerätes A kann auf die unterschiedlichsten
Abriebe geeicht werden, so daß der Prüfer laufend über
den Abrieb orientiert wird. Auf diese Weise kann nicht
nur festgestellt werden, wann der Bremsbelag neu
eingestellt werden muß, sondern es kann auch erkannt
werden, wann der Bremsbelag ausgewechselt werden muß.
Die Einschaltung des beschriebenen Meßgerätes wird vor
teilhafterweise von Fall zu Fall mittels eines
Einblendschalters in die Zuleitungen zur Bremsspule S
vorgenommen. Es läßt sich daher nachträglich in jede
Anlage ohne Schwierigkeiten einbauen. Im Normal-
Betriebsfall ist die Bremsspule S an den sogenannten
Lüftgleichstrom angeschlossen und im Prüffall an den
Wechselstrom. Der mindestens um den Faktor 10 kleinere
Wechselstrom erzeugt nur 1%, also 1/100 Lüftkraft, so
daß z. B. eine etwa bei einem Hubmotor anhängige Last
nicht abstürzt.
Claims (4)
1. Meßgerät zur Anzeige des Bremsbelagverschleißes an
Elektrobremsen,
dadurch gekennzeichnet,
daß in die Zuleitung zur Spule (3) des Elektromagneten
des Bremsmotors anstelle der Gleichstromspeisung eine
mit Wechselspannung beaufschlagte Meßschaltung einge
schleift ist, die auf die in Abhängigkeit des Arbeits
luftspaltes und damit in Abhängigkeit der Stärke des
Bremsbelages auftretende Stromstärke anspricht.
2. Meßgerät nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Meßschaltung aus der Reihenschaltung eines Wi
derstandes (R 1) und zweier gegeneinander in Reihe ge
schalteter Zenerdioden (Z 1, Z 2) besteht, wobei die am
Widerstand und an den Zenerdioden auftretenden Span
nungen ausgewertet und zur Anzeige gebracht werden.
3. Meßgerät nach Anspruch 1 und 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß die am Widerstand (R 1) und an den Zenerdioden (Z 1,
Z 2) anstehenden Wechselspannungen, insbesondere mittels
Siebkondensatoren (C 1, C 2) und Gleichrichterdioden (D 1,
D 2), gleichgerichtet und die beiden Gleichspannungen
(UG 1, UG 2) einander entgegengeschaltet auf ein Anzeige
gerät (A) geleitet sind.
4. Meßgerät nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Widerstand (R 1) so abgeglichen ist, daß die
beiden Gleichspannungen (UG 1, UG 2) im Zustand des noch
zulässigen Arbeitsluftspaltes des Elektromagneten des
Bremsmotors keine Anzeige am Anzeigegerät (A) bewirken.
Priority Applications (1)
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DE19873739836 DE3739836A1 (de) | 1987-11-24 | 1987-11-24 | Fernmessgeraet zur anzeige des bremsbelagverschleisses an elektrobremsen |
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