DE3739253A1 - Mit kontaktionisation arbeitende einrichtung zum erzeugen eines strahles beschleunigter ionen - Google Patents
Mit kontaktionisation arbeitende einrichtung zum erzeugen eines strahles beschleunigter ionenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Einrichtung zum Erzeugen eines
Strahles beschleunigter Ionen durch Kontaktionisation von
entsprechenden Teilchen, wie Atomen, an einer erhitzten
Oberfläche einer Ionisationselektrode und zum Beschleunigen
der an der Kontaktionisationsoberfläche erzeugten Ionen in
einer Beschleunigungsstrecke zwischen der Ionisationselektrode
und einer Beschleunigungselektrode.
Einrichtungen dieser Art, die auch kurz als "thermische
Oberflächenionenquellen" oder "Kontaktionisationsquellen"
bezeichnet werden können, sind z. B. in dem Buch von R. G.
Wilson und G. R. Brewer "Ion Beams", New York 1973, insbesondere
Seite 26 bis 36 und Seite 72 bis 77 beschrieben. Sie beruhen
auf dem Effekt, daß wenn neutrale Atome auf eine Oberfläche
auftreffen, die genügend heiß ist, so daß die Atome nicht
an der Oberfläche sorbiert werden, ein Teil der Atome beim
Verlassen der Oberfläche ionisiert ist. Für den Ionisierungsgrad
R, also das Verhältnis der Ionen zur Gesamtzahl der die
Oberfläche verlassenden Teilchen, gilt das Saha-Langmuir-Gesetz
und zwar ist der Ionisierungsgrad R + für positive Ionen
R + = n +/(n 0 + n +) = (1 + K + exp(I - W/kT)) -1 (1)
bzw. der Ionisierungsgrad R - für negative Ionen:
R - = n -/(n 0 + n -) = (1 + K - exp(W - E)/kT)) -1 (2)
dabei bedeuten:
n + = Anzahl der die Oberfläche verlassenden positiven Ionen,
n - = Anzahl der die Oberfläche verlassenden negativen Ionen,
n 0 = Anzahl der die Oberfläche verlassenden neutralen Atome,
W = Elektronenaustrittsarbeit der Oberfläche
I = Ionisierungsarbeit der Atome,
E = Elektronenaffinität der Atome,
T = Oberflächentemperatur
k = Boltzmann-Konstante,
K + bzw. K - = statistische Faktoren für positive bzw. negative Ionen,
(für Alkalimetalle K + = 2,
für Halogene K - = 4).
n - = Anzahl der die Oberfläche verlassenden negativen Ionen,
n 0 = Anzahl der die Oberfläche verlassenden neutralen Atome,
W = Elektronenaustrittsarbeit der Oberfläche
I = Ionisierungsarbeit der Atome,
E = Elektronenaffinität der Atome,
T = Oberflächentemperatur
k = Boltzmann-Konstante,
K + bzw. K - = statistische Faktoren für positive bzw. negative Ionen,
(für Alkalimetalle K + = 2,
für Halogene K - = 4).
Ist W - I < 0,4 eV bzw. E - W < 0,4 eV, dann hat R + bzw. R - nahezu
den Wert 1, d. h. fast alle Atome, welche auf die Oberfläche
auftreffen, dampfen als positive bzw. negative Ionen ab.
So wird z. B. Cäsium-Dampf (I = 3,88 eV) beim Auftreffen auf
eine heiße (1300 K) Wolframoberfläche (W = 4,54 eV) praktisch
vollständig positiv ionisiert, während andererseits zum Beispiel
Jod-Dampf (E = 3,12 eV) beim Auftreffen auf eine heiße Lanthan-He
xaborid-Oberfläche (W = 2,70 eV) fast völlig negativ ionisiert
wird. Ähnlich hohe Ionisationsgrade lassen sich auch für
die übrigen Alkalimetalle und Halogene sowie für eine Vielzahl
anderer Atome erreichen.
Es ist bekannt, die zu ionisierenden Teilchen als Dampf entweder
von vorn auf die heiße Oberfläche der aus geeignetem Material
betehenden Ionisierungselektrode zu leiten oder von hinten
durch eine heiße Fritte aus dem betreffenden Material zu
der dann porösen Oberfläche diffundieren zu lassen. Die entste
henden Ionen werden dann von der Oberfläche durch ein elek
trisches Feld abgesaugt, das zwischen der Oberfläche und
einer im Abstand vor dieser angeordneten Beschleunigungselek
trode erzeugt wird. Die erreichbaren Stromdichten J sind
bei den obenerwähnten Fällen durch das Child'sche Raumladungs
gesetz begrenzt, das für eine ebene Anordnung lautet:
J = 5,45 × 10-8 V1,5/√M d 2 A cm-2 (3)
Dabei bedeuten
V = Beschleunigungsspannung,
M = Massenzahl,
d = Abstand zwischen der ionisierenden Oberfläche und der Beschleunigungs- oder Extraktionselektrode.
M = Massenzahl,
d = Abstand zwischen der ionisierenden Oberfläche und der Beschleunigungs- oder Extraktionselektrode.
Bei einer aus DE-PS 28 05 273 C3 bekannten Einrichtung zum
Erzeugen eines Strahles beschleunigter Ionen durch Kontaktioni
sation wird die Raumladungsbegrenzung der Emissionsstromdichte
dadurch zu weit höheren Werten als im Fall von ebenen Elektroden
verschoben, daß die ionisierende Oberfläche stark konvex
gekrümmt ist, so daß auf ihr eine sehr hohe elektrische Feldstär
ke herrscht. Die Emissionsstromdichte ist dann durch den
zwischen den Elektroden herrschenden Dampfdruck des zu ionisie
renden Elements begrenzt. Dieser darf nämlich nur so hoch
gewählt werden, daß noch keine elektrischen Überschläge infolge
von Stoßionisation im Dampf auftreten.
Die in den Patentansprüchen gekennzeichnete Erfindung umgeht
diese Begrenzung dadurch, daß der zu ionisierende Dampf nicht
in den Raum zwischen der Beschleunigungselektrode und der
stark konvexen heißen ionisierenden Oberfläche der Ionisierungs
elektrode geleitet wird, sondern daß letztere einen vorzugsweise
kapillarenartigen Kanal, wie eine Bohrung, aufweist, und
daß die zu ionisierenden Atome in Gas- oder Dampfform von
hinten aus einem Vorratsbehälter, Ofen oder irgendeiner anderen
geeigneten Quelle durch diesen, im Gegensatz zu den Poren
einer Fritte makroskopischen Kanal geleitet wird. Auf dem
Weg durch die geheizte Bohrung oder Kapillare werden die
Atome an der Innenwand ionisiert und beim Austritt aus der
Mündung des Kanals sofort von dem an der Spitze der Ionisierungs
elektrode herrschenden starken elektrischen Feld erfaßt und
beschleunigt. Der in der Beschleunigungsstrecke herrschende
Dampfdruck beruht auf dem geringen Anteil nichtionisierten
Dampfes aus der Kapillare sowie von Atomen, die als Ionen
auf die Beschleunigungselektrode getroffen waren und durch
die nachfolgenden Ionen wieder zerstäubt werden. Bei gleicher
Emissionsstromdichte wie bei den obenerwähnten bekannten
Einrichtungen dieser Art ist der Dampfdruck wesentlich geringer
oder andererseits kann man bei entsprechender Erhöhung des
Dampfdurchsatzes eine wesentlich höhere Emissionsstromdichte
als im bekannten Falle erreichen, bevor es zu elektrischen
Durchbrüchen kommt.
Die Erfindung wird im folgenden anhand der Zeichnung näher
erläutert, es zeigt
Fig. 1 eine Teilansicht und
Fig. 2 eine vereinfachte Schnittansicht einer bevorzugten
Ausführungsform der vorliegenden Erfindung, die zum
Erzeugen eines Strahles positiver Cäsiumionen dient.
Die in der Zeichnung dargestellte Einrichtung zum Erzeugen
eines Strahles beschleunigter Cäsiumionen enthält eine Ionisie
rungseleketrode (1) in Form eines dünnen, länglichen Röhrchens,
aus einem Material hoher Elektronenaustrittsarbeit, z. B.
Tantal, und eine in einem Abstand d vor dem vorderen Ende
der Ionisierungselektrode (1) angeordnete, ringscheibenförmige
Beschleunigungselektrode (3). Das vordere Ende der Ionisierungs
elektrode (1) verjüngt sich in Richtung auf die Beschleu
nigungselektrode (3) und bildet an der Spitze eine kapillar
durchbohrte Kuppe (2), deren Durchmesser klein ist, verglichen
mit dem Abstand d zur Beschleunigungselektrode (3). Der Innen
durchmesser der röhrchenförmigen Ionisierungselektrode (1)
verjüngt sich zur Spitze hin stufenweise, wie aus Fig. 1
ersichtlich ist.
Das vordere Ende der röhrchenförmigen Ionisierungselektrode
(1) ist von einer ringförmigen Glühkathode (6) und diese
wiederum von einem Blechzylinder (7), der als Hitzeschild
dient, umgeben. Das der Beschleunigungselektrode (3) abgewandte
Ende der röhrchenförmigen Ionisierungselektrode (1) mündet
in einem Vorratsbehälter (8), der mit Cäsiummetall (9) teilweise
gefüllt ist und eine Heizmantel (10) aufweist, mit dem der
Vorratsbehälter (8) erhitzt und dadurch der Cäsiumdampfdruck
auf einen gewünschten Wert gebracht werden kann.
Typische Abmessungen sind:
Kuppendurchmesser = 0,4 mm,
Kapillarendurchmesser = 0,1 mm,
Abstand d = 5 mm.
Kapillarendurchmesser = 0,1 mm,
Abstand d = 5 mm.
Im Betrieb wird das vordere Ende der Ionisierungselektrode
(1) durch Elektronenstoß auf die erforderliche Temperatur
von ca. 1300 K erhitzt. Hierzu werden Elektronen von dem
die Kapillare ringförmig umgebenden Glühdraht der Glühkathode
(6) emittiert und durch einige Kilovolt radial auf die Ionisie
rungselektrode hin beschleunigt. Aus dem erhitzten Vorratsbe
hälter (8) wird Cäsiumdampf (4) durch die röhrchenförmige
Ionisierungselektrode (1) geleitet und der Cäsiumdampf wird
dabei durch Stöße an der heißen Innenwand der Beschleunigungs
elektrode und insbesondere des vorderen, kapillarenartigen
Teils ionisiert. Zwischen der Ionisierungselektrode (1) und
der Beschleunigungselektrode (3) liegt eine Spannung von
einigen Kilovolt, die so gepolt ist, daß die aus der Kapillare
austretenden Cs⁺ Ionen zur Beschleunigungselektrode (3) hin
beschleunigt werden. Durch eine zentrale Öffnung in der Beschleu
nigungselektrode (3) tritt dann ein Cs⁺ Ionenstrahl (5) von
einigen keV Energie aus.
Der Elektronenstrahl kann durch eine elektrostatische Linse
(11) (Fig. 2) fokussiert werden, deren vordere Elektrode
durch die Beschleunigungselektrode (3) gebildet wird. Die
ganze Anordnung ist in einem in Fig. 2 nur teilweise dargestell
ten Vakuumgefäß (12) angeordnet. Elektrodenhalterungen und
elektrische Durchführungen sind in Fig. 2 der Klarheit halber
nicht dargestellt, sie können in konventioneller Weise
ausgebildet sein.
Die Kontaktionisationsoberfläche kann auch durch eine Schicht
aus einem geeigneten Material gebildet werden, die mindestens
einen Teil der Innenwand des rohrförmigen Kanals, insbesondere
den mündungsseitigen kapillaren Teil, bedeckt.
Die vorliegende Erfindung läßt sich auch zur Erzeugung von
Ionen anderer Elemente als Cäsium, insbesondere von anderen
Alkalimetallen, verwenden. Auch Strahlen negativer Ionen,
insbesondere Halogenionen, können erzeugt werden, wenn die
Ionisierungselektrode oder zumindest die Innenwand der Kapil
lare aus einem Material hoher Elektronenaffinität, z. B.
aus Lanthan-Hexaborid, gefertigt ist. Selbstverständlich
können auch andere Heizvorrichtungen und andere Vorrichtungen,
die die zu ionisierenden Atome liefern, verwendet werden.
Claims (11)
1. Mit Kontaktionisation arbeitende Einrichtung zum Erzeugen
eines Strahles beschleunigter Ionen mit
- - einer Quelle (8, 9) für zu ionisierende Atome,
- - einer Ionisierungselektrode (1), die eine Oberfläche zur Kontaktionisation der Atome aufweist,
- - einer Heizvorrichtung (6) für die Ionisierungselektrode und
- - einer im Abstand von der Ionisierungselektrode angeordneten Beschleunigungselektrode (3) zum Beschleunigen der an der Kontaktionisationsoberfläche ionisierten Atome,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Ionisierungselektrode einen rohrartigen Kanal bildet,
welcher von der Quelle (8, 9) für die zu ionisierenden Atome
zu einer Mündung an einer der Beschleunigungselektrode (3)
gegenüberliegenden Spitze (2) der Ionisierungselektrode führt
und dessen Innenwand die Kontaktionisationsoberfläche bildet.
2. Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
der Kanal zumindest an dem an die Mündung angrenzenden Teil
kapillare Abmessungen hat.
3. Einrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß
der Kanal angrenzend an die Spitze (2) einen Durchmesser in
der Größenordnung von 0,1 mm hat.
4. Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
die Kontaktionisationselektrode (1) zumindest an ihrem
mündungsseitigen Ende stabförmig ist und sich zur Spitze hin
verjüngt.
5. Einrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß
die Spitze an der Mündung des Kanals einen Durchmesser in der
Größenordnung von 0,4 mm hat.
6. Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
sich der Durchmesser des Kanals von der Quelle (8, 9) zur
Spitze (2) hin stufenartig verringert.
7. Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
die Heizvorrichtung eine die Beschleunigungselektrode (1) im
Bereich ihrer Spitze umgebende Elektronenquelle (6) enthält.
8. Einrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß
die Elektronenquelle eine Glühkathode ist und von einem rohr
förmigen Hitzeschild (7) umgeben ist.
9. Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
die Beschleunigungselektrode (3) einen Teil einer elektrosta
tischen Linse (11) bildet.
10. Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
die Quelle für die zu ionisierenden Atome einen Vorratsbehäl
ter und eine eigene Heizvorrichtung (10) für den Vorratsbehäl
ter aufweist.
Priority Applications (5)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19873739253 DE3739253A1 (de) | 1987-11-19 | 1987-11-19 | Mit kontaktionisation arbeitende einrichtung zum erzeugen eines strahles beschleunigter ionen |
FR8808931A FR2623658A1 (fr) | 1987-11-19 | 1988-07-01 | Dispositif fonctionnant avec ionisation par contact pour l'elaboration d'un rayon d'ions acceleres |
GB8820818A GB2212654B (en) | 1987-11-19 | 1988-09-05 | Apparatus operating with contact ionization for the production of a beam of accelerated ions |
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US07/519,268 US4983845A (en) | 1987-11-19 | 1990-05-02 | Apparatus operating with contact ionization for the production of a beam of accelerated ions |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE19873739253 DE3739253A1 (de) | 1987-11-19 | 1987-11-19 | Mit kontaktionisation arbeitende einrichtung zum erzeugen eines strahles beschleunigter ionen |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
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---|---|---|---|
DE19873739253 Ceased DE3739253A1 (de) | 1987-11-19 | 1987-11-19 | Mit kontaktionisation arbeitende einrichtung zum erzeugen eines strahles beschleunigter ionen |
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JP (1) | JPH01151130A (de) |
DE (1) | DE3739253A1 (de) |
FR (1) | FR2623658A1 (de) |
GB (1) | GB2212654B (de) |
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