DE3739135A1

DE3739135A1 - Planetwalzenextruder

Info

Publication number: DE3739135A1
Application number: DE19873739135
Authority: DE
Inventors: Harald Rust
Original assignee: ENTEX GmbH
Current assignee: ENTEX GmbH
Priority date: 1987-11-19
Filing date: 1987-11-19
Publication date: 1989-06-01

Description

Die Erfindung betrifft einen Planetwalzenextruder für PVC oder andere extrudierbare Kunststoffe, mit einer zentrisch angeordneten Schnecke und mehreren mit der zentrischen Schnecke im Eingriff stehenden und als Planeten umlaufende weitere Schnecken, wobei die extrudierten Kunststoffstränge in Abständen durchtrennt werden.

Dem Planetwalzenextruder nachgeordnet ist in der Regel ein Gerüst mit Kalanderwalzen. Der aus dem Extruder austretende Kunststoff strang wird in den Spalt zwischen zwei Kalanderwalzen geführt. Dort entsteht ein Materialwulst, der durch die Kalanderwalzen zu einer Folie oder einer Dichtungsbahn oder dergleichen geformt wird.

Das Extrudieren erfolgt endlos. An sich müßten deshalb auch endlose Extrusionsstränge aus dem Extruder austreten. Es ist jedoch üblich, die Extrusionsstränge unmittelbar hinter dem Planetwalzenextruder zu trennen. Dort befinden sich vier ortsfest angebrachte Schneidmesser, die in einem Anlaufring gehalten sind. Die ortsfesten Schneidmesser sind in der Umlaufbahn der Planeten so angeordnet, daß der bzw. die austretenden Extrusionsstränge zwangsläufig gegen die ortsfesten Messer stoßen und dort abscheren.

Der Erfindung liegt die Kenntnis zugrunde, daß sich vor allem bei Kunststoffen mit hohen Schlagzähanteilen längere Extrusionsstränge von z. B. 400-500 mm bilden, weil sich die von den ortsfesten Messern geteilten Extrusionsstränge an der Schnittstelle wieder zusammenschieben. Das gilt vor allem für S-PVC.

Die langen Extrusionsstränge werden von einem im Walzenextruder am Austrittsbereich nachgeschalteten Transportband aufgenommen und zum Abriß gebracht. Dadurch schleift der Extrusionsstrang eine gewisse Zeit über das Band. Durch diesen Vorgang werden Fusel und Schmutz partikel vom Band abgerieben, die dann später zu Problemen (Lochbil dung, Einschlüsse in der Folie bzw. der Bahn) führen.

Ferner ist das Materialbeschicken in dem ersten Kalanderwalzenspalt mit langen Extrusionsabschnitten schwieriger, da diese großen Mate rialteile ungleichmäßige Materialbeschickungen und Lufteinschlüsse bewirken.

Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, den austretenden Extrusionsstrang sicher in kurzen Abständen zu zerschneiden.

Nach der Erfindung wird das durch ein Messer erreicht, das am Extru deraustragende angeordnet ist. Üblicherweise befindet sich am Aus tragende des Extruders noch ein Vorring, der temperiert ist. Nach der Erfindung ist dann das Messer hinter dem Vorring angeordnet. Dort bewirkt ein Trennschnitt ein Auseinanderfallen der abgetrennten Enden, wobei das eine Ende zu dem noch im Extruder gehaltenen Extru sionsstrang und das andere zu dem auf das Transportband fallenden Extrusionsstrangabschnitt gehört.

Nach der Erfindung werden besondere Vorteile durch Verwendung eines Schneiddrahtes als Messer erzielt. Der Schneiddraht minimiert den Anteil der mit dem Messer verklebbaren Kunststoffpartikel.

Vorzugsweise wird das erfindungsgemäß angeordnete Messer oszillie rend bewegt. Deshalb gelangen nur kleine Materialstücke auf das Transportband und in den Kalanderspalt. Der Schneidzyklus ist ein stellbar. Damit kann der Beschaffenheit des jeweiligen Extrusions materials Rechnung getragen werden.

Als Antrieb für das Messer eignet sich ein Zylinder bzw. Kraft kolben. Das Messer selbst ist einem Führungsschlitz hinter dem Vorring angeordnet, soweit ein Vorring vorgesehen ist. Von Vorteil ist auch, das Austragende mit einer Schutzhaube zu umhüllen und dort eine Absaugeinrichtung anzubringen. Einerseits dient das dem Schutz der Bedienungsleute gegen eine unvorhergesehene Berührung mit dem oszillierend bewegten Messer. Andererseits wird sichergestellt, daß Monomeranteile abgesaugt werden, die die Atemluft der Bedienungs leute belasten.

Die Schutzhaube besitzt vorzugsweise ein Sichtfester und eine Sichtöffnung. Durch ein zu öffnendes Fenster läßt sich beides mit einander vereinigen.

Fig. 3 zeigt Planetwalzenextruder in ihrer bisherigen Ausfüh rungsform. In Fig. 3 ist die mittige Extruderschnecke mit 1 be zeichnet. Die Extruderschnecke 1 steht mit Schnecken 2 im Eingriff, die auf einer Planetenbahn um die Extruderschnecke 1 umlaufen. Die Schnecken sind zusammen in einem Extrudergehäuse 3 angeordnet. Das Extrudergehäuse 3 mündet in einen temperierten Vorring 4. Zwischen dem temperierten Vorring 4 und den Schnecken 1 bzw. 2 ist ein An laufring 5 mit vier, jeweils um 90° versetzt zueinander auf einem Kreisumfang angeordneten Schneidmessern vorgesehen. Die Schneid messer ragen in den Spalt zwischen die Schnecken 1 und 2, so daß ein von den Schnecken 1 und 2 extrudierter Kunststoffstrang an den Messern abscheren muß.

Fig. 1 und 2 zeigen einen erfindungsgemäßen Extruder. Nach Fig. 1 ist hinter dem temperierten Vorring 4 ein Schneidvorring 10 vorge sehen. Der Schneidvorring 10 ist im Abstand von dem temperierten Vorring 4 angeordnet. Dadurch besteht zwischen dem Vorring 4 und dem Schneidvorring 10 ein Schneidschlitz 11 für einen Schneiddraht 12. Zum Einführen des Schneiddrahtes ist der Schlitz 11 bei 13 erwei tert.

Der Schneiddraht ist in einem Schneiddrahthalter gehalten. Der Schneiddrahthalter besteht aus zwei vertikal angeordneten Stan gen 14, die unten angeschweißte Arme 15 mit Spannschrauben 16 für den Schneiddraht 12 besitzen.

Die Stangen 14 sind seitlich an dem Vorring 4 angeordnet, so daß sie am Vorring vorbei hin- und hergehend bewegt werden können.

Der Schneidvorring 10, der mit dem Vorring 4 den Schneidschlitz 11 bildet, ist einerseits durch Schrauben 17 gehalten, die am oberen Ringende angeordnet sind. Andererseits sind an dem Schneidvorring 10 seitlich Arme 18 angeschweißt, die über die Stangen 14 hinwegragen und in ausreichendem Abstand von den Stangen 14 mit Klötzen 19 und Schrauben 20 am Extrudergehäuse 3 bzw. am verbleibenden Teil des Vorringes 4 befestigt sind. Im Unterschied zur Ausführungsform nach Fig. 3 muß von einem verbleibenden Teil gesprochen werden, da der Vorring im Bereich der Stangen 14 und einer die Stangen 14 miteinan der verbindenden Traverse 21 zur Anordnung der Stangen 14 und der Traverse 21 abgedreht ist.

Die Stangen 14 und die Traverse 21 bilden mit dem Schneiddraht 12 das erfindungsgemäße Messer. Die Messerführung wird durch vier Stan gen 22 gebildet. Die äußeren Stangen 22 sind in einer weiteren Traverse 23 gehalten und durch die Traverse 21 und die dazu rohr förmig ausgebildeten Stangen 14 hindurch verschiebbar. Die mittig angeordneten Stangen 22 sind fest an der Traverse 21 gehalten und in der Traverse 23 verschiebbar.

Zum Antrieb dient ein oszillierend bewegbarer Zylinder 24, der mit seinem Gehäuse an der Traverse 23 befestigt ist und mit seiner Kolbenstange 25 an die Traverse 21 greift.

Nach unten hin ist die Bewegung der Stangen 14 durch eine dritte Traverse 26 begrenzt. Die Traverse 26 ist gleichfalls am Vorring 4 befestigt. Sie bildet zugleich Durchtrittsöffnungen für die Zulei tung der zum Temperieren des Vorringes 4 bestimmten Flüssigkeit.

Mit Hilfe der Arme 15 wird der Schneiddraht 12 im Schneidschlitz 11 positioniert. Dazu sind die Arme 15 in Fig. 1 aus der Ebene der Messerführung nach vorn gewinkelt.

Die Traverse 23 bildet zusammen mit einer Stütze 26 einen Messer halter.

Nach Fig. 1 und 2 ist das gesamte Austragende mit einer Schutz haube 27 eingehaust. Die Schutzhaube 27 besitzt ein Sichtfenster 28, das als Klappe ausgebildet und mit einem Handgriff 29 versehen ist. Das Sichtfenster kann geöffnet werden, um z. B. den Schneiddraht nachzustellen.

Um die Bedienungsleute vor einer Verletzung durch das Schneidmesser zu schützen, ist darüber hinaus ein Näherungsschalter 30 und ein Notausschalter 31 an der Abzugshaube 27 vorgesehen. Der Nähe rungsschalter 30 schaltet aus, wenn sich ein Bedienungsmann unvor hergesehen dem sich bewegenden Messer nähert.

Die Schutzhaube 27 ist mit einer Abzugsöffnung 32 am oberen Ende versehen. Dort führt ein nichtdargestellter Saugzug zu einem Filter oder unmittelbar ins Freie.

Claims

1. Planetwalzenextruder für PVC oder andere extrudierbare Kunst stoffe mit einer zentrisch angeordneten Schnecke und mehreren mit der zentrischen Schnecke im Eingriff stehenden und als Planeten umlaufenden weiteren Schnecke, wobei die extrudierten Kunststoffstränge mit Messern in Abständen durchtrennt werden, dadurch gekennzeichnet, daß das Messer (12) am Extruderaus tragende angeordnet ist.

2. Planetwalzenextruder nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch ein oszillierend bewegtes Messer (12).

3. Planetwalzenextruder nach Anspruch 1 oder 2, gekennzeichnet durch einen Messerdraht.

4. Planetwalzenextruder nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß für den Messerdraht eine Schlitzführung vorgesehen ist.

5. Planetwalzenextruder nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Schlitzführung durch einen Schneidvorring (10) und den temperierten Vorring (11) gebildet wird.

6. Planetwalzenextruder nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß seitlich des temperierten Vorringes (4) Stangen (14) ver schiebbar angeordnet sind.

7. Planetwalzenextruder nach Anspruch 5 oder 6, dadurch gekenn zeichnet, daß die Messerführung durch Stangen (22) gebildet wird, die in Traversen (21, 23) verschiebbar angeordnet sind.

8. Planetwalzenextruder nach einem oder mehreren der Ansprüche 5-7, gekennzeichnet durch Laschen (18) am Schneidvorring (10) zur Halterung des Schneidvorringes (10).

9. Planetwalzenextruder nach einem oder mehreren der Ansprüche 5-8, gekennzeichnet durch einen Zylinder (24) als Messeran trieb.

10. Planetwalzenextruder nach einem oder mehreren der Ansprüche 1-9, gekennzeichnet durch eine Abzugshaube (27) am Extruder austragende.

11. Planetwalzenextruder nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß die Abzugshaube (27) mit einem Sichtfenster (28) versehen ist.