DE3738856A1 - Nachruestbare zusatz-scheibenbremse - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft eine nachrüstbare hydraulische Zusatz-Scheibenbremse für Kraftfahrzeuge.

Insbesondere aus Kostengründen werden Kraftfahrzeuge häufig noch mit Trommelbremsen hergestellt, obwohl Scheibenbremsen leistungsfähiger sind.

Bei Verwendung derartiger Fahrzeuge in bergigen Gegen­ den oder aber wenn das Fahrzeug einen Anhänger oder dergleichen ziehen soll, ist es wünschenswert, das Fahrzeug Kosten mit einer zusätzlichen, leitstungsfähi­ gen Scheibenbremse auszurüsten.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine nach­ rüstbare Zusatz-Scheibenbremse für mit einer Trommel­ bremse versehene Kraftfahrzeuge zu schaffen.

Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe gelöst durch zwei jeweils eine Bremsscheibe tragende, in das Differential eingesetzte Zwischenstücke, zwei auf die nach hinten weisende Stirnseite des Differentials aufgeschraubte Winkelträger, zwei an das nach vorne weisende Ende des Differentials angeschraubte Streben, zwei jeweils an einen der Winkelträger und an jeweils eine der Stützen angeschraubte, hydraulisch zu betätigende, Bremsklötze aufnehmende Bremssattel, und zwei in die hydraulische Bremsleitung des Fahrzeugs eingesetzte, mit den Brems­ sattel über eine Druckleitung verbundene T-Stücke.

Vorzugsweise ist vorgesehen, daß die Zwischenstücke jeweils aus einem die Achswelle aufnehmenden Tripoid- Gehäuse und einem mit diesem verschraubten, die Brems­ scheibe aufnehmenden Kragen besteht.

Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der Beschreibung, in der ein Ausführungsbei­ spiel der Erfindung anhand einer Zeichnung erläutert wird.

Dabei zeigt die einzige Figur in einer Explo­ sionsdarstellung die erfindungsgemäß vorgeschlagene nachrüstbare Zusatz-Scheibenbremse bei einem Fahrzeug mit Antriebswellen vom Tripoid-Typ, bei dem die Kraft direkt von dem Differential zu den Hinterrädern über­ tragen wird.

Zur Montage der erfindungsgemäß vorgeschlagenen nach­ rüstbaren hydraulischen Zusatz-Scheibenbremse werden die Zwischenstücke 1 bzw. 2 in das Differential einge­ setzt. Diese Zwischenstücke 1, 2 bestehen aus einem Tripoidgehäuse, einem Kragen und einer auf den Kragen aufgesetzten Bremsscheibe, wobei Tripoid-Gehäuse und Kragen einerseits und Kragen und Bremsscheibe anderer­ seits miteinander verschraubt sind. Die Tripoid-Gehäuse der Zwischenstücke 1, 2 ersetzen dabei die vorhandenen Tripoid-Gehäuse.

Weiter werden Winkelträger 3, 4 mittels Schrauben 16 und Abstandhaltern 14 an die rückwärtige Stirnfläche des Differentials angeschraubt, so daß die abgewinkel­ ten Schenkel der Winkelträger 3, 4 sich parallel zuein­ ander in Fahrtrichtung erstrecken. Diese sich in Fahrt­ richtung erstreckenden Schenkel sind an ihren oberen Abschnitten mit Bohrungen versehen.

Am vorderen Ende des Differentials ist eine Gewinde­ stange 12 durch zwei an dem Differential sitzende, dieses tragende Platten gesteckt, die auf jeder Seite des Differentials jeweils eine Strebe 5, 6 trägt, wobei Unterlegscheiben 18 und Muttern 20 vorgesehen sind, die zur Befestigung der Streben 5, 6 dienen. Die Streben 5, 6 sind mit einer unteren Bohrung zur Befestigung an der Gewindestange und an der oberen Bohrung verse­ hen.

Wesentliches Element der Scheibenbremsen sind zwei Bremssattel 7, 8, die mit Streben 5, 6 versehen sind. Diese Streben 5, 6 weisen Bohrungen auf, deren Abstand voneinander dem Abstand der Bohrungen in den Winkel­ stücken 3, 4 von den Bohrungen in den Streben 5, 6 entsprechen. Unter Verwendung von Schrauben 17 und Unterlegscheiben 19 werden die Bremssattel 7, 8 an die Winkelträger 3, 4 und die Streben 5, 6 angeschraubt, wobei die Bremssättel 7, 8 über die von den Zwischen­ stücken 1, 2 getragenen Bremsscheiben greifen.

Sodann werden die Achswellen in üblicher Weise in die einen Bestandteil der Zwischenstücke 1, 2 bildenden Tripoid-Gehäuse eingesetzt.

Schließlich werden in die hydraulische Bremsleitung des Fahrzeugs T-Stücke 10 eingesetzt, die über Druckleitun­ gen 9 die Bremsleitung mit den Bremssatteln verbinden.

Es wird deutlich, daß die erfindungsgemäße nachrüstbare Zusatz-Scheibenbremse auf einfache Weise nachträglich montiert werden kann, wobei lediglich wenige Teile, insbesondere die Zwischenstücke 1, 2, die Winkelträger 3, 4 und die Streben 5, 6 Sonderanfertigungen sind. Alle anderen Bauteile sind handelsüblich und können als Ersatzteile bezogen werden.

Ein mit der vorgeschlagenen nachrüstbaren Zusatz-Schei­ benbremse versehenes Fahrzeug ist mit vier auf die Hinterachse wirkenden Bremsen versehen. Die Trommel­ bremsen können jedoch auch durch eine einfache Unter­ brechung der Bremsleitung zwischen der nachgerüsteten Scheibenbremse und der Trommelbremse stillgelegt wer­ den. Die Anordnung der Scheibenbremsen nahe der Mittel­ achse des Fahrzeugs wirkt sich positiv auf das Brems­ verhalten aus.

Die in der vorstehenden Beschreibung, in der Zeichnung sowie in den Ansprüchen offenbarten Merkmale der Erfin­ dung können sowohl einzeln als auch in beliebiger Kom­ bination für die Verwirklichung der Erfindung in ihren verschiedenen Ausführungsformen wesentlich sein.

Claims (2)

1. Nachrüstbare hydraulische Zusatz-Scheibenbremse für Kraftfahrzeuge, gekennzeichnet durch

• - zwei jeweils eine Bremsscheibe (21) tragende, in das Differential eingesetzte Zwischenstücke (1, 2),
• - zwei auf die nach hinten weisende Stirnseite des Differentials aufgeschraubte Winkelträger (3, 4),
• - zwei an das nach vorne weisende Ende des Differen­ tials angeschraubte Streben (5, 6),
• - zwei jeweils an einen der Winkelträger (3 bzw. 4) und an jeweils eine der Streben (5 bzw. 6) angeschraub­ te, hydraulisch zu betätigende, Bremsklötze aufnehmende Bremssättel (7, 8), und
• - zwei in die hydraulische Bremsleitung des Fahr­ zeugs eingesetzte, mit den Bremssätteln (7, 8) über eine Druckleitung (9) verbundene T-Stücke (10).

2. Nachrüstbare Zusatz-Scheibenbremse nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Zwischenstücke (1, 2) jeweils aus einem die Achswelle aufnehmenden Tri­ poid-Gehäuse und einem mit diesem verschraubten, die Bremsscheibe aufnehmenden Kragen besteht.