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Die vorliegende Erfindung betrifft eine Radbefestigungsanordnung gemäß der im Oberbegriff des Patentanspruches 1 näher definierten Art.
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Beispielsweise aus der Druckschrift
DE 602 18 137 T2 ist eine landwirtschaftliche Zugmaschine mit einer Hinterradantriebsbaugruppe bekannt, an der ein Differentialgehäuse befestigt ist, aus dem sich seitlich jeweils Achswellen beziehungsweise Antriebswellen für die daran befestigten Räder erstrecken. Die Achswellen werden über ein Planetengetriebe angetrieben und sind in dem Achsgehäuse nicht entnehmbar gelagert. Somit können die Achswellen nicht aus dem Achsgehäuse entfernt werden, so dass die Achswellen aus dem Achsgehäuse bei der Herstellung des Getriebes herausstehen. Auf diese Weise ergibt sich ein nachteiliges Handling des Getriebes und des Fahrzeuges mit so genannten Stummelwellen bzw. Stummelachsen zum Befestigen von weiteren Rädern während des gesamten Fertigungs-, Montage- und Versandprozesses aufgrund der erheblichen Abmessungen
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Ferner ist auch bekannt, dass die Achswellen beziehungsweise Antriebswellen als Flanschwellen ausgebildet sind, welche jeweils an dem aus dem Achsgehäuse herausstehenden Ende einen Flansch aufweisen, an dem das Fahrzeugrad befestigt wird. Bei dieser Ausführung ergibt sich der Nachteil, dass die Spurweite des Fahrzeuges über die Einpresstiefe der Felgen festgelegt ist.
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Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zu Grunde, eine Radbefestigungsanordnung vorzuschlagen, welche eine besonders einfache und variable Radbefestigung ermöglicht.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Merkmale des Patentanspruches 1 gelöst, wobei sich weitere vorteilhafte Ausgestaltungen aus den Unteransprüchen und den Zeichnungen ergeben.
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Demzufolge wird eine Radbefestigungsanordnung für eine als Radantriebswelle ausgebildete Flanschwelle eines Fahrzeuges, insbesondere eines Nutzfahrzeuges oder dergleichen, vorgeschlagen, wobei zumindest ein Anschlusselement zur Radbefestigung vorgesehen ist, welches mit der Flanschwelle verbindbar ist.
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Bei der vorgeschlagenen Radbefestigungsanordnung kann mithilfe des Anschlusselements, welches quasi ein Adapter oder dergleichen für die Radbefestigung darstellt, eine variable Spurweite bei einem Fahrzeug ermöglicht werden und zudem können das Fahrzeugrad oder auch weitere Fahrzeugräder an jeder Flanschwelle nach der Herstellung also z. B. erst beim Kunden nach der Auslieferung befestigt werden. Somit werden die Abmessungen während der Herstellung des Getriebes bzw. des Fahrzeuges nicht durch die sonst üblichen Stummelachsen oder -wellen vergrößert. Im Gegensatz zu bekannten Anordnungen ist das Anschlusselement in vorteilhafter Weise abnehmbar von der Flanschwelle ausgestaltet. Auf diese Weise ist ein verbessertes Handling des Getriebes des Fahrzeuges aufgrund der erfindungsgemäßen Radbefestigungsanordnung während des gesamten Fertigungs-, Montage- und Versandprozesses gewährleistet. Zudem kann eine große Flexibilität hinsichtlich der Einbausituation mit der Radbefestigungsanordnung realisiert werden. Darüber hinaus ist auch eine Nachrüstung der erfindungsgemäß vorgeschlagenen Radbefestigungsanordnung bei einem Fahrzeug möglich.
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Im Rahmen einer besonders vorteilhaften Ausführungsvariante der Erfindung kann vorgesehen sein, dass das Anschlusselement vorzugsweise ein Flanschteil oder dergleichen mit einem als freies Ende ausgebildeten Wellenstummel oder ähnlichem umfasst. Dabei bildet das Flanschteil im Wesentlichen die Befestigungsmöglichkeit des Anschlusselements an der Antriebswelle beziehungsweise an der Flanschwelle und der Wellenstummel stellt im Wesentlichen die Radbefestigung dar. Es sind auch andere konstruktive Ausführungen des Anschlusselements möglich, um eine gewünschte Radbefestigung zu realisieren.
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Vorzugsweise kann das Anschlusselement mit dem Flanschteil an der Flanschwelle zum Beispiel lösbar befestigt werden. Die mit dem Anschlusselement realisierte Stummelwellenkonstruktion kann beispielsweise an die Flanschwelle geschraubt werden und/oder zum Beispiel formschlüssig mit dieser verbunden werden. Somit können die Gewichts- und Antriebskräfte optimal zum Beispiel über einen Schraubverband und/oder eine formschlüssige Verbindung übertragen werden.
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Gemäß einer nächsten Weiterbildung der Erfindung kann vorgesehen sein, dass zumindest ein Fahrzeugrad vorzugsweise an dem Wellenstummel zum Beispiel über eine Klemmeinrichtung oder dergleichen befestigt wird. Als Klemmeinrichtung können z. B. Klemmenbacken oder ähnliches eingesetzt werden, die eine stufenlose Positionierung des Fahrzeugrades entlang des Wellenstummels ermöglichen. Es ist auch denkbar, eine formschlüssige Verbindung einzusetzen. Insbesondere wenn mehrere Fahrzeugräder an dem Anschlusselement befestigt werden sollen, kann es von Vorteil sein, wenn neben dem an dem Wellenstummel befestigten Fahrzeugrad zusätzlich zum Beispiel ein Fahrzeugrad direkt an dem Flanschteil angeordnet wird. Vorzugsweise kann das Fahrzeugrad an dem Flanschteil über den bereits zur Befestigung des Flanschteiles an der Flanschwelle vorhandenen Schraubverband befestigt werden. Es ist auch möglich, dass eine zusätzliche Verschraubung oder dergleichen verwendet wird.
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Bei der Verwendung von Zwillingsreifen oder auch weiteren Reifen, beziehungsweise Rädern, werden diese etwa parallel nebeneinander an dem Anschlusselement angeordnet und befestigt.
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Nachfolgend wird die vorliegende Erfindung anhand der Zeichnungen weiter erläutert. Es zeigen:
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1 eine dreidimensionale Ansicht einer möglichen Ausführungsvariante einer erfindungsgemäßen Radbefestigungsanordnung für ein Fahrzeug;
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2 eine dreidimensionale Ansicht der Radbefestigungsanordnung im eingebauten Zustand an einem Achsgehäuse eines Fahrzeuges;
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3 eine dreidimensionale Ansicht der Radbefestigungsanordnung im eingebauten Zustand mit einem befestigten Fahrzeugrad;
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4 und 5 eine dreidimensionale Ansicht der Radbefestigungsanordnung im eingebauten Zustand mit jeweils zwei befestigten Fahrzeugrädern.
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In 1 ist eine mögliche Ausführungsvariante einer Radbefestigungsanordnung für ein Fahrzeugrad beispielhaft dargestellt. Die Radbefestigungsanordnung umfasst ein Anschlusselement 1, welches ein Flanschteil 2 mit einem als freies Ende ausgebildeten Wellenstummel 3 umfasst.
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Wie insbesondere aus 2 ersichtlich ist, kann das Anschlusselement 1, 1A beidseitig an einem Achsgehäuse eines Nutzfahrzeuges z. B. eines Schleppers an der Hinterachse an einer als Radantriebswelle ausgebildeten Flanschwelle 5, 5A lösbar befestigt werden. Dazu wird das Anschlusselement 1, 1A mit dem Flanschteil 2 an die Flanschwelle 5, 5A zum Beispiel über einen Schraubverband 6 befestigt.
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Aus 3 ist ersichtlich, dass ein Fahrzeugrad 7 über eine Klemmeinrichtung 8 an dem Wellenstummel 3 des Anschlusselements 1 befestigt wird. Die Klemmeinrichtung 8 kann zum Beispiel Klemmbacken oder dergleichen umfassen, mit denen die Felge 9 des Fahrzeugrades 7 stufenlos verstellbar entlang des Wellenstummels 3 befestigt werden kann, um dadurch eine gewünschte Spurweite bei dem Fahrzeug einstellen zu können.
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In 4 ist die erfindungsgemäße Radbefestigungsanordnung im eingebauten Zustand an dem Achsgehäuse 4 des Fahrzeuges mit zwei Fahrzeugrädern 7, 7A quasi als Zwillingsreifen dargestellt. Das eine Fahrzeugrad 7 ist, wie auch in 3, an dem Wellenstummel 3 über die Klemmeinrichtung 8 an dem Anschlusselement 1 befestigt. Das zweite Fahrzeugrad 7A ist bei dieser Ausführung direkt an dem Flanschteil 2 des Anschlusselementes 1 befestigt. Vorzugsweise kann zur Befestigung der Felge 9A des Fahrzeugrades 7A der Schraubverband 6 verwendet werden, der auch zum Befestigen des Flanschteiles 2 an der Flanschwelle 5 dient. Es kann jedoch auch eine separate Befestigung verwendet werden.
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Gemäß 5 ist eine weitere Ausführung der erfindungsgemäßen Radbefestigungsanordnung im eingebauten Zustand an einem Achsgehäuse 4 eines Fahrzeuges dargestellt, bei der wieder zwei Fahrzeugräder 7, 7A an dem Anschlusselement 1 befestigt sind. Im Unterschied zu 4 werden bei der Ausführung gemäß 5 beide Fahrzeugräder 7, 7A an dem Wellenstummel 3 des Anschlusselements 1 jeweils über Klemmeinrichtungen 8, 8A befestigt.
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Mit der erfindungsgemäß vorgeschlagenen Radbefestigungsanordnung wird quasi eine Stummelwellenkonstruktion realisiert, mit der eine variable Spurweite bei einem Fahrzeug ermöglicht wird. Zudem können die Fahrzeugräder stufenlos zueinander positioniert werden. Da die Stummelwellenkonstruktion beziehungsweise das Anschlusselement 1, 1A abnehmbar von dem Achsgehäuse 4 ausgebildet ist, ergibt sich eine große Flexibilität und eine mögliche Nachrüstbarkeit der Radbefestigungsanordnung.
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Bezugszeichenliste
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- 1, 1A
- Anschlusselement
- 2
- Flanschteil
- 3
- Wellenstummel
- 4
- Achsgehäuse
- 5, 5A
- Flanschwelle
- 6
- Schraubverband
- 7, 7A
- Fahrzeugrad
- 8, 8A
- Klemmeinrichtung
- 9, 9A
- Felge
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
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Zitierte Patentliteratur
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