DE3737604A1 - Geraet zur fliess-injektions-analyse - Google Patents
Geraet zur fliess-injektions-analyseInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Gerät zur Fließ-In
jektions-Analyse, umfassend eine Reaktionsschleife, ein
oder mehrere Pumpen, ein Injektionsventil, ein oder mehrere
Detektoren und eine Auswerteeinrichtung.
Die Fließ-Injektions-Analyse (FIA) ist ein naßchemisches
Analyseverfahren, das sich in den letzten Jahren zu einer
wertvollen und häufig angewandten Methode entwickelt hat.
Bei der Fließ-Injektions-Analyse wird die zu analysierende
Probe in eine Strömung einer geeigneten Flüssigkeit (Trä
gerflüssigkeit) injiziert und zusammen mit dieser einem
Detektionssystem zugeführt. Der Aufbau einer Fließ-
Injektions-Analysegerätes ähnelt daher demjenigen einer
Flüssig-Chromatographie-Anordnung, wobei die Trennsäule
jedoch durch eine Reaktionsschleife ersetzt ist. Die (meist
peristaltische) Pumpe dient zum Antreiben der Träger
flüssigkeit. Die zu analysierende Probe wird durch das
Injektionsventil (meist ein rotierendes 2-, 3-Wegeventil)
in die Trägerflüssigkeit injiziert. Der Detektor zeigt den
Probendurchgang an, und in der Auswerteeinrichtung wird der
Analytgehalt der Probe quantitativ erfaßt. Dieses Funk
tionsprinzip ist in Fig. 1 (aus J. Ruzicka und E.H. Hansen
"Flow Injection Analysis" in "Chemical Analysis", Band 62,
John Wiley and Sons, New York, 1981) schematisch veran
schaulicht, wobei R den Träger- bzw. Reagenzstrom, S den
Ort der Probeninjektion, FC eine Durchflußzelle und W das
Abwasser darstellt. Bei der einfachsten Durchführungsform
einer Fließ-Injektions-Analyse könnte im Trägerstrom ein
Reagenz enthalten sein, das mit dem Analyten unter Farb
stoffbildung reagiert. Eine Analysereaktion könnte bei
spielsweise sein, daß Cl⁻-Ionen Rhodanid aus Hg2(I)(SCN)2
verdrängt. Nach Zusatz von Fe3+ -Ionen entsteht eine blut
rote Färbung und das Photometer kann bei einer Wellenlänge
von 480 nm messen. Die Fließ-Injektions-Analyse ist zwar
kein kontinuierliches Analysenverfahren, jedoch ist die
Wiederholrate der Einzelmessungen im allgemeinen so hoch,
daß das Verfahren für viele Anwendungsfälle als quasi
kontinuierliches Verfahren angesehen werden kann.
Die Fließ-Injektions-Analyse ist nicht auf den Anwendungs
fall beschränkt, daß eine zu analysierende Probe in eine
Strömung aus einer ein Reagenz enthaltenden Flüssigkeit
injiziert wird. Im Fall teurer Reagenzien kann es vorteil
hafter sein, das Reagenz in die Probe zu injizieren. Sind
Reagenz und Probe teuer, können auch Probe und Reagenz
gleichzeitig über ein Doppelaufgabeventil in eine Strömung
aus einer Trägerflüssigkeit injiziert werden. Dieses
Verfahren wird als "Merging Zone"-Verfahren bezeichnet.
Als Detektoren sind nicht nur Photometer wie erwähnt ge
eignet, sondern letztendlich jede Einrichtung, die die
chemische Nachweisreaktion quantitativ in ein elektrisches
Signal umwandelt. Detektoren können beispielsweise Fluori
meter, Refraktometer, Lumineszenzdetektoren, Trübungs
messer, pH- und ionensensitive Elektroden, voltrametrische
und amperometrische Detektoren, Leitfähigkeitsmesser,
Thermistoren, Halbleiterstrukturen (FETs) etc. sein. Die
Fließ-Injektions-Analyse ist auch nicht auf naßchemische
Nachweise beschränkt. Durch den Einsatz von Enzymen in
gelöster oder immobilisierter Form, von immobilisierten
Antigenen/Antikörpern, von Organellen und von Mikroorga
nismen läßt sich der Anwendungsbereich der Fließ-Injek
tions-Analyse stark erweitern.
Im folgenden werden einige bekannte Fließ-Injektions-
Analysegeräte mehr im einzelnen beschrieben.
Ein von der Tecator GmbH, 6054 Rodgau angebotenes Grund
gerät (Typ 5020) umfaßt zwei mehrkanalige, peristaltische
Pumpen, ein Injektionsventil, ein Modul zum Mischen der
Proben- und Reagenzströme sowie eine Mikroprozessorsteue
rung, mit deren Hilfe die Analyseabläufe vorprogrammiert
werden können. Eine Diffusionsstufe, eine Extraktionsstufe
sowie ein Thermostat zum Erhitzen der Reaktionsschleifen
können nachgerüstet werden. Ein Probenaufgabeautomat sowie
Schreiber und Drucker können extern angeschlossen werden.
Je nach Betriebsart wird das Detektorsignal speziell aus
gewertet, z.B. können die Signalhöhe, -fläche, -breite und
-anstiegszeit ausgewertet werden. Im Gerät sind die Pumpen,
das Injektionsventil sowie die Steuerungselektronik fest
eingebaut. Die Gehäuseabmessungen sind etwa
45 cm×45 cm×20 cm. Soll eine mehrkanalige Anordnung
verwendet werden, muß eine entsprechende Anzahl von
Einzelgeräten nebeneinandergestellt werden.
Ein weiteres bekanntes Fließ-Injektions-Analysegerät der
Chem Lab weist eine 5-Kanal-Pumpe, ein Injektionsventil,
Heizeinrichtungen für die Reaktionsschleifen und ein
Filterphotometer mit Glasfaseroptik und Durchflußküvette
auf, die in einem Gehäuse mit den Abmessungen
30 cm×38 cm×18 cm fest eingebaut sind. An das Photo
meter können ein Schreiber und Mikroprozessor angeschlossen
werden. Eine Erweiterung um einen Autosampler sowie eine
wahlweise Kopplung mit einem Schreiber und/oder Datener
fassungs- und Auswertesystem sind möglich. Soll mit einer
Mehrkanalanordnung gearbeitet werden, müssen mehrere kom
plette Geräte nebeneinandergestellt werden.
Von Hitachi wird außerdem ein Grundgerät (Abmessungen
30 cm×40 cm×55 cm, Typ K-1000) angeboten, das eine
zweikanalige Kolbenpumpe, eine vierkanalige peristaltische
Pumpe, ein Injektionsventil und temperierbare Reaktions
schleifen fest eingebaut enthält. Ein automatischer Pro
bengeber, eine Lösungsmittelextraktionseinheit sowie
optische Detektoren (Photometer, Fluoreszenzspektrometer)
können extern angekoppelt werden. Eine Nachrüstung mit
Drucker, Plotter und Datenstationen ist möglich. Ein
Mehrkanalbetrieb nur mit dem Grundgerät hingegen ist nicht
möglich.
Die Fließ-Injektions-Analyse kann wie erwähnt in einem
großen Anwendungsgebiet eingesetzt werden. Die derzeit im
Handel erhältlichen Geräte sind jedoch nicht in zufrieden
stellendem Maße flexibel und es sind nicht sämtliche Ein
heiten erhältlich, die für Analysen benötigt werden, bei
spielsweise Enzymreaktoren und von Photometern verschiedene
Detektoren. Des weiteren steigt der Wunsch nach mehrkana
ligem Aufbau, der mit den bekannten Geräten nur wenig
zufriedenstellend gelöst werden kann.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein Fließ-
Injektions-Analysegerät zu schaffen, daß vielseitig für
unterschiedliche Anwendungszwecke einsetzbar und kosten
günstig herstellbar ist.
Diese Aufgabe ist erfindungsgemäß bei einem Fließ-
Injektions-Analysegerät der eingangs genannten Art dadurch
gelöst,
- - daß die Pumpe, das Injektionsventil und der Detektor jeweils auf einer mit einer Führung versehenen Grund platte angebracht sind,
- - daß die Pumpe, das Injektionsventil und der Detektor mit der Grundplatte jeweils eine einheitliche Breiten- und Höhenabmessung aufweisen,
- - daß die Grundplatten mit Pumpe, Injektionsventil und Detektor auf der Traghalterung zu der Analysenanordnung zusammengefügt sind und
- - daß die Grundplatten auf der Traghalterung mittels einer lösbaren Befestigung arretiert sind.
Vorteilhafte Weitergestaltungen des erfindungsgemäßen
Analysegeräts sind Gegenstand der Unteransprüche.
Das erfindungsgemäße Fließ-Injektions-Analysegerät zeichnet
sich durch eine hohe Flexibilität aus. Die Grundeinheiten
wie Pumpe, Injektionsventil, Detektor etc. sind nicht fest
eingebaut, sondern hintereinander lediglich zu einem für
eine bestimmte Analyse vorgesehenen Gerät und für dessen
Betrieb zusammengestellt und zusammengebaut. Soll das Gerät
modifiziert oder aus den Grundeinheiten eine andere Geräte
version zusammengestellt werden, können die Grundeinheiten
einzeln entnommen und auch wieder zurückgesetzt werden.
Dies ermöglicht es, auf einfache Weise jede beliebige
Version eines Fließ-Injektions-Analysegerätes zu reali
sieren, und ferner, die einzelnen Grundeinheiten sozusagen
logisch, d.h. in Fließrichtung des Reagenzienstroms (von
der Pumpe zum Detektionssystem hin), anzuordnen.
Die Flexibilität des erfindungsgemäßen Geräts wird ins
besondere auch dadurch ermöglicht, daß die Grundbausteine
in der Form und in den äußeren Abmessungen aufeinander
abgestimmt sind. Sie haben sämtlich einheitliche Abmes
sungen in der Breite und in der Höhe, so daß ein erfin
dungsgemäßes Analysegerät in genormte Einschübe paßt oder
nur einen Teil eines solchen Einschubes ausfüllt, bei
spielsweise drei Höheneinheiten (ca. 132 mm) und 1/4 eines
19 Zoll-Einschubs. Bei entsprechenden Abmessungen ist es so
möglich, mehrere Geräte in einem Einschub unterzubringen.
Es muß dann lediglich die Randbedingung eingehalten werden,
daß die zugekauften Pumpen und Ventile, Thermostat, Photo
meter, etc. die lichten Maße 10 cm×10 cm nicht über
schreiten. Die Bautiefe des Geräts ist nicht kritisch, da
ein längerer Einschub gewählt werden kann.
Die flexible Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Analyse
geräts ergibt sich dadurch, daß die Grundeinheiten wie
Pumpe, Injektionsventil und Detektor jeweils auf einer
Grundplatte angebracht sind und die Grundplatte mit einer
Führung ausgebildet ist. Die Grundplatten sind wiederum auf
einer Traghalterung angeordnet derart, daß die Grundein
heiten ähnlich wie optische Komponenten auf optischen
Bänken mittels Reitern verschiebbar sind. Nach Zusammen
fügung werden die Grundplatten auf der Traghalterung
fixiert, wobei die Befestigung selbstverständlich wieder
lösbar ist.
Bevorzugt ist die Traghalterung jeweils mit einer Schiene
und sind die Grundplatten jeweils mit einer Schwalben
schwanzführung ausgebildet. Es sind jedoch auch andere
Führungen denkbar. Eine einfache Fixierung der Grundplatten
auf der Traghalterung ist eine Klemmung.
Die Verbindungsschläuche der einzelnen Grundeinheiten wie
Pumpe, Injektionsventil und Detektor sind zweckmäßig zu
einer Schlauchschiene, sozusagen zu einem Schlauchbus,
zusammengefügt. Eine derartige Schlauchsammelleitung er
möglicht bei einheitlicher Ausführung der Anschlüsse eine
raumsparende und außerordentliche flexible Verbindung der
Schlauchleitungen.
Entsprechend sind die elektrischen Verbindungsleitungen
bevorzugt als Bus ausgeführt. Derartige Sammelleitungen
können z.B. Flachbandkabel, mehradrige Kabel etc. und
Steckverbindungen umfassen. Bei einem Ausführungsbeispiel
des erfindungsgemäßen Analysegerätes ist die Schlauch
schiene auf einer Seite und der elektrische Bus auf der
anderen Seite des Gerätes angeordnet.
Wie erwähnt sind die Breiten- und Höhenabmessungen zweck
mäßig jeweils gleich der Breite und Höhe genormter Ein
schübe oder einfacher Bruchteile davon, wodurch der Geräte
einbau außerordentlich kostengünstig wird. Die Handhabung
des Gerätes vereinfacht sich wesentlich dadurch, daß die
Traghalterung an einer Frontplatte senkrecht zu dieser be
festigt ist und mit einer Gleitführung ausgebildet ist. Ein
Gerät braucht dann lediglich in Vorwärts- bzw. Rückwärts
richtung eingeschoben bzw. herausgezogen zu werden.
Die Grundeinheiten können direkt auf einer Grundplatte
angeordnet sein. Je nach den Abmessungen kann auch eine
senkrechte Trägerplatte auf der Grundplatte angeordnet
sein. An einer solchen Trägerplatte ist beispielsweise die
Pumpe oder das Injektionsventil befestigt. Zweckmäßig ist
dabei auf einer Seite der Trägerplatte die Pumpe bzw. das
Ventil und auf der anderen Seite der Trägerplatte jeweils
der Antriebsmotor befestigt. Ein Zapfen greift jeweils
durch die Trägerplatte in die Pumpen- bzw. Ventilachsen
kupplung. Dies ermöglicht den Einsatz allgemein erhält
licher Pumpen, Ventile und Motoren. Die Kupplungsart ist
bekannt.
Erfindungsgemäß ist zwar vorgesehen, derzeit übliche
Grundeinheiten zu verwenden. Es sind jedoch speziell für
den flexiblen Aufbau des erfindungsgemäßen Analysegerätes
angepaßte Grundeinheiten entwickelt worden.
So wurde ein Thermostat entwickelt, der auf einer Grund
platte eingebaut ist und ein wärmeisoliertes Außengehäuse
mit Heizung und einen in das Außengehäuse eingeschobenen
Innenkörper umfaßt, auf dem Schlauch als Reaktionsschleife
aufgewickelt ist. Die Thermostatanordnung enthält selbst
verständlich auch die zur Temperaturvorwahl und deren
Regelung erforderliche Elektronik. Es ist beispielsweise
vorgesehen, mittels Jumper bzw. Programm vier frei wählbare
Temperaturen (z.B. 25, 37, 50 und 80°C) einzustellen. Als
Versorgung ist wie für alle Grundeinheiten eine Spannungs
quelle von 24 V AC vorgesehen. Der neu entwickelte Thermo
stat unterscheidet sich wesentlich von einem von der
Tecator GmbH angebotenen Thermostaten mit kontinuierlich
verstellbarer Temperaturwahl.
Es ist durch die Erfindung ferner eine Diffusions- und
pH-Sensorstufe entwickelt worden, die auf einer Grundplatte
eingebaut ist und aus einem Gehäuse besteht, in dem ein
Gasaustauscher angeordnet ist, in das Austauscherkanäle für
den Gasdonor- und Gasakzeptorstrom münden, und in das zwei
am Gehäuse angebrachte Durchflußelektroden, eine pH-
sensitive Elektrode mit einer Flüssigmembran und eine
Referenzelektrode, ragen. Die pH-sensitive Elektrode ist
zweckmäßig mit einer Plastikmembran ausgebildet, deren
Herstellung beispielsweise in "A Hydrogen Ion-Selective
Liquid-Membrane Electrode Based on Tri-n-Dodecylamine as
Neutral Carrier" von P. Schulthess et al., Analytica
Chimica Acta 131, 1981, Seiten 11 bis 116 beschrieben ist.
Von der Funktion her ist eine mit einer solchen Flüssig
membran ausgerüstete Elektrode in dem in der Fließ-In
jektions-Analyse interessierenden pH-Bereich einer herkömm
lichen Gaselektrode ebenbürtig. Eine Flüssigmembran-
Elektrode weist jedoch wesentliche Vorteile gegenüber einer
Gaselektrode auf, denn sie ist leicht herzustellen, ko
stengünstig, klein und bruchfest. Außerdem eignen sich
Gaselektroden aufgrund ihrer Abmessungen (übliche Schaft
längen 130 bis 150 mm) und des kugelförmigen Diaphragmas
nicht ohne weiteres für einen Einsatz in Strömungssystemen.
Die erfindungsgemäße Diffusions- und pH-Sensorstufe weist
vorteilhaft einen integrierten Gastauscher auf, der spe
zielle Analysentechniken ermöglicht, beispielsweise die
Erfassung von Ammonium-Ionen als NH3, Carbonat-Ionen als
CO2 etc. oder den Nachweis von Substraten oder Enzymen, die
die entsprechenden Ionen als Produkte liefern.
Durch die Erfindung ist auch ein Photometer als Grund
einheit des neuen Analysegeräts entwickelt worden. Das
Photometer ist auf einer Grundplatte eingebaut und besteht
aus einem Gehäuse, in dem eine Durchflußküvette mit einer
senkrechten Küvettenbohrung angeordnet ist. An einem Ende
der Küvettenbohrung ist eine Beleuchtungsquelle und am
anderen Ende ein lichtelektrischer Sensor angeordnet. Als
Beleuchtungsquelle werden bevorzugt Lumineszenzdioden
verwendet, die in den Farben dunkel- und hellrot (660 bzw.
635 nm), gelb (590 nm) und grün (560 nm) bzw. blau (480 nm)
zur Verfügung stehen. Die Farbreinheit des Lichtes, ge
messen an der Breite der Absorptionsbanden von im Sicht
baren absorbierenden Farbstoffen, ist ausreichend hoch, so
daß auf Spektralfilter verzichtet werden kann. Anstelle
oder zusätzlich zu den Lumineszenzdioden ist auch vor
gesehen, ggf. Lichtleitfaserkabel zu verwenden, an die
externe Lampen angeschlossen werden können. Mit Hilfe von
Sperrfiltern ist eine Umrüstung des Photometers zu einem
Fluoreszenzspektrometer möglich.
Eine Weitergestaltung des erfindungsgemäßen Analysegeräts
ist möglich durch den Einbau von Enzymreaktoren, ggf. als
Erweiterung des ohnehin vorhandenen Thermostaten, ionen-
und gassensitiven Elektroden in der ohnehin vorhandenen
Elektrodengrundeinheit und weiteren speziellen Detektoren
wie Leitfähigkeitsdetektoren, elektrochemische Zellen,
Lumineszenzdetektoren etc. An das erfindungsgemäße Ana
lysegerät, insbesondere in der mehrkanaligen Ausführung,
ist vorteilhaft ein Rechner angekoppelt. Dieser steuert
zeitlich Ventile und Pumpen, führt bestimmte Analyse
techniken durch und wertet beispielsweise die Meßsignale
aus. Die Ergebnisse können dann gedruckt, geplottet, ge
speichert und/oder über genormte Schnittstellen an weitere
Rechner, Datenstationen, Regel- und Überwachungsein
richtungen übergeben werden.
Die Erfindung wird im folgenden weiter anhand bevorzugter
Ausführungsbeispiele und der Zeichnung erläutert. In der
Zeichnung zeigen:
Fig. 1 eine Veranschaulichung der Grundfunktion eines
Fließ-Injektions-Analysegeräts,
Fig. 2 ein zusammengebautes Analysegerät,
Fig. 3 eine Veranschaulichung des Grundaufbaus eines
Analysegeräts anhand einer Grundplatte (a) und
einer Grundplatte mit Trägerplatte (b),
Fig. 4 einen Thermostaten für das Gerät,
Fig. 5 eine Diffusions- und pH-Sensorstufe für das
Analysegerät und
Fig. 6 ein Photometer für das Analysegerät.
In Fig. 2 ist ein erfindungsgemäßes Fließ-Injektions-
Analysegerät im nicht eingebauten Zustand veranschaulicht.
Es umfaßt eine als Schiene ausgebildete langgestreckte
Traghalterung 2. Die Traghalterung 2 ist aus Plattenmate
rial gefertigt und auf der Oberseite 8 und der Unterseite 4
flach ausgebildet. An den Rändern ist die Traghalterung mit
einem Profil versehen, bei dem es sich im dargestellten
Ausführungsbeispiel um das Gegenstück (Prisma) einer
Schwalbenschwanzführung 10 handelt. Auf der Unterseite
weist die Traghalterung ferner Ausnehmungen 6 auf, die als
Gleitführung der Traghalterung in einem Gehäuse, z.B. einem
19′′-Gehäuse dienen. In einem solchen Gehäuse können zur
Führung der Traghalterung 2 als Gegenstücke bzw. Führungs
elemente Rund- oder andere Profile befestigt sein.
Auf der Traghalterung 2 sind Grundeinheiten 12, 14, 16 und
18 angeordnet, die zusammen das eigentliche Gerät bilden.
Die Grundeinheiten 12 bis 18 enthalten beispielsweise die
Pumpe, das Injektionsventil und einen Detektor, die jeweils
auf einer Grundplatte 20 angebracht sind. Eine solche
Grundplatte 20 ist in Fig. 3 (a) in vergrößertem Maßstab
dargestellt. Die Grundplatte 20 ist plattenförmig aus
gebildet, beispielsweise aus Metall, und ist auf der
Unterseite mit einer Führung 22 versehen, bei der es sich
im dargestellten Ausführungsbeispiel um eine Schwal
benschwanzführung handelt. Mittels dieser Führung ist die
Grundplatte 20 auf der Traghalterung 2 verschiebbar ge
haltert. Für eine Arretierung der Grundplatte 20 auf der
Traghalterung 2 ist eine Klemmeinrichtung 24 seitlich an
der Grundplatte 20 angeordnet. Im gezeigten Ausfüh
rungsbeispiel ist die Klemmeinrichtung 24 als Klammer 26
ausgebildet, die die Grundplatte 20 und die Schiene der
Traghalterung 2 umgreift und mittels einer Schraube 28
festgeklemmt ist.
Auf den Grundplatten sind die Komponenten des Analysegeräts
entweder direkt oder an senkrechten Trägerplatten 30 mon
tiert. Eine solche Trägerplatte 30 ist in Fig. 3 (b) ver
anschaulicht. Im gezeigten Ausführungsbeispiel ist auf der
Vorderseite der Trägerplatte 30 ein Pumpenkörper 32 und auf
der Rückseite der Trägerplatte ein Pumpenmotor 34 an
gebracht.
Die Grundplatten 20 schließen bündig mit darauf ange
ordneten Pumpen, Ventilen oder anderen Gerätekomponenten
zusammen mit eventuell vorhandenen, die Gerätekomponenten
umschließenden Gehäusen 36 ab. Die maximalen Breiten- und
Höhenabmessungen der Pumpen, Ventile oder anderer Geräte
komponenten samt ihren eventuellen Gehäusen 36 bzw. der
Trägerplatten 30 sind jeweils gleich, während die Tiefen
entsprechend den eingebauten Komponenten variieren. In Fig.
2 links ist ein Strang 38 aus Verbindungsschläuchen der
Geräteeinheiten dargestellt, die zu einer Schlauchschiene
zusammengefügt sind. Auf der anderen Seite der Gehäuse ist
jeweils ein sich in Längsrichtung zur Traghalterung 2 er
streckender elektrischer Bus 40 angebracht. Im dargestell
ten Ausführungsbeispiel besteht der Bus aus Flachbandka
beln, die mittels Steckverbindungen 42 zusammengefügt sind.
Über die Steckverbindungen 42 steht der Bus auch mit den
einzelnen Komponenten des Analysegerätes in Verbindung.
In Fig. 4 ist ein Thermostat dargestellt, der zum Einsatz
in einem erfindungsgemäßen Analysegerät entwickelt wurde.
Der Thermostat besteht im wesentlichen aus zwei Teilen,
nämlich einem zylindrischen Außengehäuse 44 und einem
zylindrischen Innenkörper 46. Das Außengehäuse 44 besteht
aus Metall und ist nach allen Seiten wärmeisoliert ausge
bildet. Es weist eine Rückwand 48 mit größerer Wandstärke
und eine Ausnehmung 56 auf, in der Heizwendeln 58 neben
einander angeordnet sind. Der zylindrische Innenkörper 46
ist am vorderen und am rückwärtigen Ende jeweils mit einem
Flansch 62 versehen. Zwischen den Flanschen 62 ist auf dem
als Wickelkörper dienenden Innenkörper 46 ein Schlauchab
schnitt 64 als Reaktionsschleife aufgewickelt.
Fig. 5 zeigt eine Diffusions- und pH-Sensorstufe 66. Das
Gehäuse 12 ist mit Elektrodenanschlüssen 68 und Kanal
anschlüssen 70, 72 für einen Gasaustauscher 74 versehen.
Der Gasaustauscher 74 umfaßt Austauscherkanäle für den
Gasdonatorstrom (70-70) und den Gasakzeptorstrom (72-72).
Zwischen den Anschlüssen 70 und 72 ist eine Austauscher
membran 76 angeordnet, die gasdurchlässig ist.
An der Oberseite des Gehäuses 12 befinden sich Anschlüsse
78 und 80 einer Meßelektrode 82 und einer Referenzelektrode
84. Die als pH-Elektrode ausgebildete Meßelektrode 82 ist
mit einer sogenannten Flüssigmembran ausgerüstet, die im
dargestellten Ausführungsbeispiel eine Plastikmembran ist.
Der in Fig. 6 veranschaulichte Detektor ist ein Photometer
86. Das Photometer umfaßt eine 10 mm-Durchflußküvette 88
mit einer senkrechten Küvettenbohrung 90, dessen Enden mit
Anschlüssen 92 an der Gehäusewand verbunden sind. Eine
Beleuchtungsquelle 94 emittiert Licht durch eine Sammellinse
96 zum oberen Ende des Meßschenkels 90. Das Licht tritt
durch den Meßschenkel und eine darunter angeordnete weitere
Linse 98 durch und fällt auf einen lichtelektrischen Sensor
100. Der lichtelektrische Sensor 100 ist über ein Ver
bindungskabel 102 mit einer Elektronikeinheit 104 ver
bunden.
Die Beleuchtungsquelle 94 kann als Lumineszenzdiode 106
realisiert sein, die zum Aussenden von Licht in ver
schiedenen Wellenlängen zur Verfügung stehen. Alternativ
kann ein Lichtleitfaserkabel 108 verwendet werden, daß
extern durch eine nicht dargestellte Lampe im UV- oder
visuellen Bereich beleuchtet wird. Die Beleuchtungsquelle
94 ist austauschbar ausgebildet, indem die Lumineszenzdiode
106 oder das Lichtleitfaserkabel 108 jeweils in einem
Gehäuse 110 mit gleichen Abmessungen eingebaut sind.
Claims (17)
1. Fließ-Injektions-Analysegerät, umfassend eine Reak
tionsschleife, ein oder mehrere Pumpen, ein Injektions
ventil, einen oder mehrere Detektoren und eine Auswerte
einrichtung,
dadurch gekennzeichnet,
- - daß die Pumpe (32, 34), das Injektionsventil und der Detektor (66, 86) jeweils auf einer mit einer Führung (22) versehenen Grundplatte (20) angebracht sind,
- - daß die Pumpe (32, 34), das Injektionsventil und der Detektor (66, 86) mit der Grundplatte (20) jeweils eine einheitliche Breiten- und Höhenabmessung aufweisen,
- - daß die Grundplatten (20) mit Pumpe (32, 34), Injek tionsventil und Detektor (66, 86) auf der Traghalterung (2) zu dem Analysegerät zusammengefügt sind und
- - daß die Grundplatten (20) auf der Traghalterung (2) mittels einer lösbaren Befestigung (24) arretiert sind.
2. Gerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeich
net, daß die Traghalterung (2) eine Schiene ist und daß
die Grundplatten (20) jeweils mit einer Schwalbenschwanz
führung (22) ausgebildet sind.
3. Gerät nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Grundplatten (20) auf der
Traghalterung (2) festgeklemmt sind.
4. Gerät nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch
gekennzeichnet, daß die Verbindungsschläuche
von Pumpe, Injektionsventil und Detektor zu einer Schlauch
schiene (38) zusammengefügt sind.
5. Gerät nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch
gekennzeichnet, daß die elektrischen Ver
bindungsleitungen von Pumpe (32, 34), Injektionsventil und
Detektor (66, 86) als Bus (40) ausgeführt sind.
6. Gerät nach Anspruch 5, dadurch gekenn
zeichnet, daß der Bus (40) aus Flachbandkabeln
oder mehradrigen Kabeln und Steckverbindungen (42) besteht.
7. Gerät nach einem der Ansprüche 4 bis 6, dadurch
gekennzeichnet, daß die Schlauchschiene (38)
bzw. der Bus (40) auf einer Seite des Gerätes in Längs
richtung der Traghalterung (2) angeordnet ist.
8. Gerät nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch
gekennzeichnet, daß Breiten- und Höhen
abmessungen jeweils gleich der Breite und Höhe genormter
Einschübe oder einfacher Bruchteile davon sind.
9. Gerät nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch
gekennzeichnet, daß die Traghalterung (2) an
einer Frontplatte senkrecht zu dieser befestigt ist und mit
einer Gleitführung (6) ausgebildet ist.
10. Gerät nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch
gekennzeichnet, daß auf einer Grundplatte
(20) eine senkrechte Trägerplatte (30) und an dieser die
Pumpe (32, 34) bzw. das Injektionsventil befestigt ist.
11. Gerät nach Anspruch 10, dadurch gekenn
zeichnet, daß auf einer Seite der Trägerplatte
(30) die Pumpe (32) bzw. das Ventil und auf der anderen
Seite der Trägerplatte jeweils der Antriebsmotor (34)
befestigt ist und daß jeweils ein Zapfen durch die
Trägerplatte in die Pumpen- bzw. Ventilachsenkupplung
greift.
12. Gerät nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch
gekennzeichnet, daß ein Thermostat auf einer
Grundplatte eingebaut ist, daß der Thermostat ein wärme
isoliertes Außengehäuse (44) mit Heizung und einen in das
Außengehäuse eingeschobenen Innenkörper (46) umfaßt, auf
dem Schlauch (64) als Reaktionsschleife aufgewickelt ist.
13. Gerät nach einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch
gekennzeichnet, daß eine Diffusions und pH-
Sensorstufe (66) auf einer Grundplatte eingebaut ist, daß
die Diffusions- und pH-Sensorstufe aus einem Gehäuse (12)
besteht, in dem ein Gasaustauscher (74) angeordnet ist, in
das Austauscherkanäle (70-70, 72-72) für den Gasdonor- und
Gasakzeptorstrom münden, und in das zwei am Gehäuse ange
brachte Durchflußelektroden, eine pH-sensitive Elektrode
(82) mit einer Flüssigmembran (84) und eine Referenz
elektrode, ragen.
14. Gerät nach Anspruch 13, dadurch gekenn
zeichnet, daß die pH-sensitive Elektrode (82) mit
einer Plastikmembran ausgebildet ist.
15. Gerät nach einem der Ansprüche 1 bis 14, dadurch
gekennzeichnet, daß ein Photometer (86) auf
einer Grundplatte eingebaut ist, daß das Photometer aus
einem Gehäuse besteht, in dem eine Durchflußküvette (88)
mit einer senkrechten Küvettenbohrung (90) angeordnet ist,
daß an einem Ende der Küvettenbohrung eine Beleuchtungs
quelle (94) angeordnet ist und am anderen Ende der Küvet
tenbohrung ein lichtelektrischer Sensor (100) angeordnet
ist.
16. Gerät nach Anspruch 15, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Beleuchtungsquelle (94) ein oder
mehrere Lumineszenzdioden (106) sind.
17. Gerät nach Ansprüch 15 oder 16, dadurch ge
kennzeichnet, daß die Beleuchtungsquelle durch
Lichtleitfaserkabel (108) gebildet ist, an die externe
Lampen angeschlossen sind.
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