DE3736885A1 - Muehle zum mahlen von pulvrigem material - Google Patents
Muehle zum mahlen von pulvrigem materialInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Mühle, insbesondere eine Prall
mühle der im Oberbegriff des Anspruches 1 genannten Art.
Gemäß der vorliegenden Erfindung umfaßt eine derartige Mühle
zum Mahlen von pulvrigem Material einen Pulvereinlaß zum
Zuführen von zu mahlendem Pulvermaterial, eine erste Strahl
düse für ein Gas, ein erstes Venturirohr, welches mit der
ersten Strahldüse axial in einer Linie liegt und von diesem
durch den Pulvereinlaß getrennt ist, eine in einem Reflexions
winkel zur Achse des ersten Strahles und des ersten Venturi
rohres angeordnete Prallmühlenfläche, eine zweite Strahldüse
für ein Gas, die mit Abstand zur Prallmühlenfläche angeord
net ist und eine Längsachse aufweist, welche quer zur reflek
tierten Achsenlinie des ersten Strahles und des ersten Ventu
rirohres liegt, und eine zylindrische Trennkammer mit einer
Umfangswand und mit Auslässen für Abgas und Pulvermaterial
sowie mit durch die Umfangswand hindurchgeführten Zuführein
richtungen, welche ein zweites, mit der zweiten Strahldüse
axial in einer Linie liegendes Venturirohr zum Einführen von
Pulvermaterial in die zylindrische Trennkammer umfassen.
Da die Mühle diese zylindrische Trennkammer hat, versteht es
sich, daß diese Kammer auch als mittels des gegenseitigen Zu
sammenpralls von Pulverpartikeln wirkende Strömungsenergie
mühle arbeiten kann und daß, falls erwünscht, der Kammer durch
eine oder mehrere Gasstrahldüsen zusätzliches Gas zugeführt
werden kann.
Wie gezeigt werden wird, ist die erfindungsgemäße Mühle eine
Kombination einer Prallmühle mit einer zweiten Strahldüsen
anordnung, die das aufgeprallte, von der Prallmühlenfläche
reflektierte Pulvermaterial in einem zweiten Gasstrom mit
reißt und diesen Strom der Trennkammer zuführt, in der ein
zusätzlicher Mahlvorgang stattfindet.
Die Tatsache, daß eine zweite Strahldüse vorgesehen ist, ver
größert den Strom des partikelförmigen Materials durch die
Mühle, da diese den Druck an der Auslaß- oder Reflexions
seite der Prallfläche als Folge der Wirkung des zweiten Strah
les und des zugeordneten Venturirohres verringert.
Die Mühle dient insbesondere dazu, Pulvermaterial zu einem
kleinen, kontrollierten Korngrößenbereich zu zermahlen, ins
besondere bei solchen Pulvermaterialien, beispielsweise Pig
menten, bei denen die Produkteigenschaften sich in Abhängig
keit von der Korngröße ändern können.
Anorganische Pigmente, wie Titandioxid, Silika, Silikate,
Aluminiumoxid, Antimonpigmente, Kalziumpigmente, Ruß, Eisen
oxid, Bleioxid, Zinkoxid, Zirkonerde sind alle geeignet,
in der erfindungsgemäßen verbesserten Mühle gemahlen zu wer
den. Andere Materialien, beispielsweise organische, gefärbte
Pigmente und pharmazeutische Erzeugnisse können unter Ver
wendung eines geeigneten Mahlgases ebenfalls in der Mühle
gemahlen werden.
Die gemäß der vorliegenden Erfindung aufgebaute Mühle kann
jede geeignete, gewählte Größe für die Herstellung eines
gewünschten Ausstoßes von gemahlenem Pulver haben und ist
demnach in jeder speziell gewählten Form von der Verwendung
als Labormühle bis zu einer großen Fabrikeinheit einsetzbar.
Die speziellen Abmessungen der ersten und zweiten Strahldüse,
des ersten und zweiten Venturirohres und der zylindrischen
Kammer hängen vom gewünschten Ausstoß an gemahlenem Pulver
ab; das gleiche gilt für die Zufuhrrate des Mahl- oder Träger
gases durch die einzelnen Strahldüsen.
Die erste und zweite Strahldüse sowie die zugeordneten Ventu
riquerschnitte können Abmessungen haben, die aus einem großen
Abmessungsbereich ausgewählt werden; die durch die erste und
zweite Strahldüse geführte Gasmenge kann innerhalb eines wei
ten Bereiches von Drücken, die an die einzelnen Strahlabmes
sungen und die gewünschten Produkteigenschaften angepaßt sind,
zugeführt werden. Eine spezielle Form einer bevorzugten, ge
mäß der vorliegenden Erfindung aufgebauten Mühle hat ein Ver
hältnis des engsten Querschnittes des ersten Venturirohres
zum Querschnitt der ersten Strahldüse von etwa 11 : 1 und ein
Verhältnis des engsten Querschnittes des zweiten Venturiroh
res zum Querschnitt der zweiten Strahldüse von etwa 16 : 1 bei
einem Betrieb mit einem Druck von 20 bar.
Jedes geeignete Gas kann zur Mitnahme und zum Transport des
zu mahlenden Materials durch die Mühle verwendet werden.
Beispielsweise können Dampf oder ein inertes Gas ebenso wie
Luft Verwendung finden. Das Gas kann aufgeheizt werden, falls
erwünscht, und im Falle von Dampf bestimmt der Grad der ge
wählten Überhitzung die Temperatur des verwendeten Gases.
Ganz allgemein werden die der ersten und zweiten Strahldüse
zugeführten Gase einen Druck von wenigstens 5 bar, vorzugs
weise einen Druck von wenigstens 10 bar haben.
Die erste und die zweite Strahldüse haben jeweils getrennte
Gasversorgungen und in einer speziellen Ausgestaltung ist die
Zufuhrrate so, daß die zweite Strahldüse mit Dampf versorgt
wird, dessen Strömungsrate bis zum zweifachen des der ersten
Strahldüse zugeführten Dampfes ist.
Falls es erwünscht ist, wird in die Trennkammer durch eine
oder mehrere Einlässe in der Umfangswand der Kammer zusätz
lich Gas zugeführt. Die gesamte der Trennkammer durch diese
zusätzlichen, durch die Umfangswand geführten Einlässe zu
geführte Gasmenge kann im wesentlichen gleich der der Mühle durch
die erste Strahldüse zugeführten Menge sein oder auch weni
ger.
Die erfindungsgemäße Mühle kann aus jedem geeigneten Material,
beispielsweise rostfreiem Stahl, hergestellt sein; die ver
schiedenen Teile der einzelnen Mühle können auch aus Keramik
material gebildet sein, falls erwünscht. Eine aus einem ge
eignetem Keramikmaterial gebildete Prallfläche neigt weniger
zu einer unerwünschten Verschmutzung des Produktes mit klei
nen Eisenmengen.
Ein Ausführungsbeispiel einer gemäß der vorliegenden Erfin
dung gebauten Mühle wird im folgenden beispielhaft und mit
Bezug auf die beigefügten Zeichnungen beschrieben. Es zeigen:
Fig. 1 eine schematische Darstellung, teilweise im
Längsschnitt;
Fig. 2 eine Draufsicht, teilweise im Querschnitt.
Wie Fig. 1 zeigt, besteht die Mühle aus einer ersten Strahl
düse 1, die axial in einer Linie zu einem ersten Venturirohr
2 angeordnet, von diesem jedoch beabstandet ist. Zwischen
der Strahldüse 1 und dem Venturirohr 2 ist ein Einlaß 3 für
Pulvermaterial aus einem Trichter 4 vorgesehen. Eine Prall
platte 5 ist so angeordnet, daß sie von dem vom Venturirohr
2 kommenden Material getroffen wird und das gemahlene Pulver
in Richtung auf eine zweite Strahldüse 6 ablenkt, die von ei
nem zweiten Venturirohr 7, welches axial in einer Linie zur
Strahldüse 6 angeordnet ist, versorgt wird. Das zweite Ven
turirohr 7 bildet eine Pulverzuführeinrichtung zum Zuführen
von Pulver durch einen Pulvereinlaß 8 in der Wand 9 einer zy
lindrischen Kammer 10.
Die zylindrische Wand 9 einer zylindrischen Kammer 10 ist
mit einer Reihe von beabstandeten Gaseinlässen 11 versehen,
die so ausgerichtet sind, daß sie zusätzliche Gasmengen in
die zylindrische Kammer 10 einbringen können. Die zylindrische
Kammer 10 ist mit einem zentral angeordneten Gasauslaß 12
versehen, der einem zu diesem axial ausgerichteten Auslaß 13
für gemahlenes Pulver gegenüberliegt.
Im Betrieb wird das zu mahlende Pulvermaterial vom Trichter 4
durch den Zuführ-Einlaß 3 zugeführt und wird von dem durch
die Strahldüse 1 eingeblasenen Gas mitgenommen. Das Gas und
das mitgenommene Material werden durch das Venturirohr 2 ge
führt und auf die Prallplatte 5 gerichtet, wo infolge des
Aufpralls auf die Fläche ein Mahlvorgang stattfindet, bevor
diese in Richtung auf die zweite Strahldüse 6 abgelenkt
werden. Das aus der zweiten Strahldüse 6 austretende Gas
nimmt das von der Prallplatte 5 abgelenkte Material mit und
infolge der Wirkung des zweiten Venturirohres 7 findet eine
Druckverminderung und gleichzeitig ein positiver Anstieg der
Strömungsrate des zu mahlenden Pulvermaterials vom Trichter
4 bis zur Prallplatte 5 statt. Das aufgeprallte Material wird
nach Mitnahme und Führung durch das zweite Venturirohr im
wesentlichen tangential in einen Einlaß, den Zuführeinlaß 8
der zylindrischen Kammer geleitet, wobei zusätzliche Gasmen
gen durch die Gaseinlässe 11 eingeblasen werden, die den Gas
strom innerhalb der Kammer 10 und den Mahleffekt vergrößern,
der darin infolge des Zusammenpralls der Partikel miteinander
stattfindet. Wenn das gasförmige Fluid und die gemahlenen Par
tikel den zentralen Bereichen der Kammer 10 zugeführt werden,
reicht die Geschwindigkeit des strömenden Gases nicht mehr
aus, die gemahlenen Partikel zu tragen, so daß diese die
Kammer durch den Partikel-Auslaß 13 verlassen; Abgas zusam
men mit Material, dessen Partikelabmessungen sehr klein sind,
werden durch den Gasauslaß 12 ausgeblasen.
Die Erfindung wird anhand des folgenden Beispieles näher er
läutert.
Dampf mit einem Regeldruck von 20 bar wurde der Strahldüse 1
einer gemäß den Fig. 1 und 2 aufgebauten Mühle mit einer
Zufuhrrate von 145 kg pro Stunde zugeführt. Ungemahlenes
Titandioxid-Pigment wurde vom Trichter 4 durch den Einlaß 3
bei einer Zufuhrrate von 220 kg pro Stunde in den Dampf
strom eingespeist. Dampf mit einem Regeldruck von 16 bar und
bei einer Zufuhrrate von 190 kg pro Stunde wurde der zwei
ten Strahldüse 6 zugeführt. Über die zusätzlichen Düsen 11
wurde kein Dampf eingebracht. Das Gesamtverhältnis Dampf/Pig
ment war 1,5 : 1.
Das gemahlene Produkt war dem gleichwertig, welches man mit
konventionellem, zweifachem Strömungsenergiemahlen bei einem
Verhältnis Dampf/Pigment von 3,2 : 1 erhält. Der an einem
Punkt zwischen der Prallplatte und der zweiten Strahldüse 6
gemessene Druck war annähernd ein Achtel von dem am Ausgang
des zweiten Venturirohres 7 gemessenen Druck, womit die Wir
kung der zweiten Strahldüse 6 auf den Druck an der Auslaßsei
te der ersten Strahldüse 1 klar nachgewiesen ist.
Claims (10)
1. Mühle zum Mahlen von pulvrigem Material, mit einem Pul
vereinlaß, einer Pulvereinblaseinrichtung und einer
Prallplatte, dadurch gekennzeichnet, daß
die Pulvereinblaseinrichtung durch eine erste Strahldüse
(1) für ein Gas gebildet ist, welche zu einem ersten
Venturirohr (2) axial in einer Linie liegt und zu diesem
einen durch den Pulvereinlaß bestimmten Abstand hat, wo
bei die Prallmühlenfläche (5) mit einem eine Ablenkung
bewirkenden Reflexionswinkel zur Achse des ersten Strah
les (1) und des ersten Venturirohres (2) angeordnet ist,
daß mit Abstand zur Prallmühlenfläche (5) eine zweite Strahldüse (6) für ein Gas angeordnet ist, die eine quer zur reflektierten Achsenlinie des ersten Strahles und des ersten Venturirohres (2) liegende Längsachse hat,
daß eine zylindrische Trennkammer (10) vorgesehen ist,
die eine Umfangswand (9) und Auslässe (12, 13) für Abgas und Pulvermaterial hat,
und daß durch die Umfangswand (9) hindurchgeführte Zu führeinrichtungen ein zweites Venturirohr (7) umfassen, welches axial in einer Linie zu der zweiten Strahlduse (6) ausgerichtet ist und dazu dient, Pulvermaterial in die zylindrische Trennkammer (10) einzuführen.
daß mit Abstand zur Prallmühlenfläche (5) eine zweite Strahldüse (6) für ein Gas angeordnet ist, die eine quer zur reflektierten Achsenlinie des ersten Strahles und des ersten Venturirohres (2) liegende Längsachse hat,
daß eine zylindrische Trennkammer (10) vorgesehen ist,
die eine Umfangswand (9) und Auslässe (12, 13) für Abgas und Pulvermaterial hat,
und daß durch die Umfangswand (9) hindurchgeführte Zu führeinrichtungen ein zweites Venturirohr (7) umfassen, welches axial in einer Linie zu der zweiten Strahlduse (6) ausgerichtet ist und dazu dient, Pulvermaterial in die zylindrische Trennkammer (10) einzuführen.
2. Mühle nach Anspruch 1, dadurch gekennzeich
net, daß das Verhältnis des engsten Querschnittes des
ersten Venturirohres (2) zum Querschnitt der ersten
Strahldüse (1) etwa 11 : 1 ist.
3. Mühle nach Anspruch 1, dadurch gekennzeich
net, daß das Verhältnis des engsten Querschnittes
des zweiten Venturirohres (7) zum Querschnitt der zwei
ten Strahldüse (6) etwa 16 : 1 ist.
4. Mühle nach Anspruch 1, 2 oder 3, dadurch gekenn
zeichnet, daß die zylindrische Trennkammer (10)
eine Strömungsenergiemühle bildet.
5. Mühle nach den Ansprüchen 1 bis 4, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Auslässe (12, 13) für Abgas
und Pulvermaterial axial zur zylindrischen Trennkammer
(10) angeordnet sind.
6. Mühle nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch ge
kennzeichnet, daß die zylindrische Trenn
kammer (10) mit einem oder mehreren zusätzlichen Einlas
sen (11) in der Umfangswand (9) der Kammer (10) versehen
ist.
7. Mühle nach den Ansprüchen 1 bis 6, dadurch gekenn
zeichnet, daß diese aus rostfreiem Stahl herge
stellt ist.
8. Verfahren zum Mahlen eines Pulvers in einer Mühle gemäß
einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekenn
zeichnet, daß ein Gas durch die erste Strahldüse
(1) und das erste Venturirohr (2) hindurchgeleitet wird,
wobei gleichzeitig ein zu mahlendes Pulver durch den Pul
vereinlaß (3) zugeführt wird, so daß dieses durch das
Gas mitgenommen wird und auf die Prallmühlenfläche (5)
aufprallt sowie davon wieder reflektiert wird,
daß ein Gas der zweiten Strahldüse (6) zugeführt und durch
das zweite Venturirohr hindurch in die zylindrische Trenn
kammer (10) hineingeleitet wird, so daß dieses von der
Prallmühlenfläche (5) reflektiertes Pulvermaterial mit
nimmt, und daß das gemahlene Pulver vom Gas getrennt und
für sich aus der Trennkammer (10) abgeführt wird.
9. Verfahren nach Anspruch 8, dadurch gekenn
zeichnet, daß das Gas Dampf ist.
10. Verfahren nach Anspruch 8 oder 9, dadurch gekenn
zeichnet, daß das Gas der ersten Strahldüse (1)
und der zweiten Strahldüse (6) mit einem Druck von we
nigstens 5 bar zugeführt wird.
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