DE3736775C1 - Verfahren zum Haerten von Sandformkoerpern - Google Patents
Verfahren zum Haerten von SandformkoerpernInfo
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- B22—CASTING; POWDER METALLURGY
- B22C—FOUNDRY MOULDING
- B22C9/00—Moulds or cores; Moulding processes
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- B22C9/123—Gas-hardening
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Aushärten von
Sandformkörpern, insbesondere Gießkernen, aus kunst
harzgebundenem Sand mittels gas- oder dampfförmigem
Katalysator, der einem Trägergas zugegeben wird, wo
nach das Katalysator/Trägergasgemisch durch die den
losen Sandformkörper enthaltende Form gepreßt wird, wo
bei das aus der Form entweichende Gasgemisch ohne Ver
mischung mit Umgebungsluft möglichst vollständig auf
gefangen, der Katalysatoranteil des Gasgemisches durch
Kondensation möglichst vollständig daraus ausgeschie
den und ggf. nach Abtrennung von Verunreinigungen wie
der verwendet wird.
Das eingangs geschilderte Verfahren ist in DE-PS 25 50 588
ausführlich beschrieben. Nach diesem Kaltaushärtver
fahren lassen sich Kerne mit guter Biege- und Abrieb
festigkeit, hoher Maßgenauigkeit und Flächengüte sowie
guter Lagerfähigkeit aus kalten Formwerkzeugen in sehr
kurzen Taktzeiten herstellen. Die Sandmischung für dieses
Verfahren besteht aus trockenem Quarzsand und einem
flüssigen Zweikomponenten-Kunstharzbindersystem, welches
bei Zutritt des Katalysators aushärtet.
Als Katalysatoren verwendet werden bei Raumtemperatur
flüssige, leichtflüchtige Amine, am häufigsten Tri
ethylamin, Dimethylethylamin oder Dimethylispropyl
amin.
Da die Amine übelriechend und giftig sind, dürfen sie
nicht an die Umwelt gelangen. Neben der Entfernung der
Amine aus dem Abluftstrom einer Kernherstellerei durch
Säurewäsche, thermische Nachverbrennung oder Verbren
nung in einem Kupolofen nach Zuführung in den Heißwind
strom, wobei die Amine verloren gehen, ist aus der
DE-PS 25 50 588 bekannt, aus dem katalysatorhaltigen
Abgas den Katalysator und andere kondensierbare Dämpfe
durch Kondensation abzuscheiden. Der Katalysator kann
dann, ggf. nach einer Abtrennung von Verunreinigungen,
z. Bsp. durch fraktionierte Destillation, wieder ver
wendet werden.
Einen generellen Nachteil für dieses Verfahren stellt
es dar, daß der Katalysator in dem Trägergasgemisch
nur in einer verhältnismäßig geringen Konzentration
vorhanden ist. Zur Entfernung des Katalysators ist da
her eine starke Abkühlung des gesamten Gasstromes er
forderlich, was mit hohen Kosten verbunden ist. Das Ver
fahren hat sich daher auch trotz des hohen Preises für
den Katalysator in der Praxis nicht durchsetzen können.
Die Aufgabe der Erfindung besteht daher darin, bei einem
Verfahren zum Aushärten von Sandformkörpern die Rückge
winnung des Katalysators preiswerter zu ermöglichen.
Diese Aufgabe wird bei einem Verfahren gemäß dem Ober
begriff des Patentanspruchs 1 durch dessen kennzeichnende
Merkmale gelöst.
Das Wesen der Erfindung besteht somit darin, daß das aus
der Form entweichende Katalysator/Trägergasgemisch nicht
mehr direkt kondensiert wird, sondern daß nach Permeation
durch eine semipermeable Membran ein an Katalysator ange
reichertes Gasgemisch erzeugt wird, aus dem dann der Kataly
sator mit geringeren Kosten z. B. durch Kondensation zurück
gewonnen werden kann. Das aus der Form entweichende Gasge
misch wird zu diesem Zweck über die Gemischzufuhrseite einer
semipermeablen Membran geleitet, die bevorzugt die Kataly
satoranteile des Gasgemisches durch sich hindurchtreten
(permeieren) läßt. Eine solche, in dem vorliegenden Ver
fahren geeignete Membran besteht z. B. aus Polydimethyl
siloxan. Die treibende Kraft für den Durchtritt des Kata
lysators bildet ein Partialdruckgefälle zwischen der Gemisch
zufuhrseite der Membran und der Rückseite, der sogenannten
Permeatseite. Dieses Konzentrationsgefälle wird dadurch
erzeugt, daß auf der Permeatseite der Membran ein geringerer
Druck aufrechterhalten wird, als er auf der Gemischzufuhr
seite herrscht. Zusätzlich wird noch das Partialdruckgefälle
auf der Permeatseite dadurch gesteigert, daß über die Per
meatseite der Membran ein Permeatträgergasstrom geleitet
wird, der größer ist als der durch die Membrane permeierende
Permeatstrom. Bevorzugt wird ein Permeatträgergasstrom, der
etwa 50 bis 300 l über dem pro m2 und Stunde durch die
Membran hindurchtretenden Permeatvolumen liegt. Als Träger
gas wird Luft oder Stickstoff verwendet. Stickstoff wird
deshalb bevorzugt, da dadurch mit den durchtretenden Katalysator
dämpfen keine explosiven Gemische entstehen können. Auf der
Permeatseite liegt ein in Bezug auf den Katalysatorgehalt
stark angereichertes
Gasgemisch vor, aus dem die kondensierbaren Anteile in
an sich bekannter Weise durch Kühlung entfernt werden
können. Ggf. ist vor der Wiederverwendung des Kata
lysators noch ein Reinigungsschritt, z. B. eine
fraktionierende Destillation, erforderlich. Die
Trennung von Stoffgemischen mit Hilfe von Membranen
ist prinzipiell bekannt, z. B. aus der US-PS 45 53 983,
in der die Rückgewinnung von Lösemitteln insbesondere aus Lackier
anlagen beschrieben wird. Die dort gemachten prinzi
piellen Aussagen zur Permeation können überraschen
derweise auch auf die Permeation der bei der Form
herstellung als Katalysator benutzten stark polaren,
basischen Amine, übertragen werden, obwohl die Lack
lösemittel neutral und im wesentlichen unpolar sind.
Die Erfindung wird anhand der Abbildung weiter be
schrieben:
Das aus den Formen der Kernschießmaschine 1 ent
weichende katalysatorhaltige Gasgemisch gelangt über
die Leitung 2 in den Filter 3, in der das Gasgemisch
von mechanischen Verunreinigungen wie Sand, Staub und
dgl. gereinigt wird. Mit Hilfe des Ventilators 4 wird
das Gasgemisch dann über die Gemischzufuhrseite 5 des
Membranmoduls 25 geleitet. In einem solchen Trennmo
dul sind eine Vielzahl von Trennmembranen auf engstem
Raum angeordnet. Als Modul können Rohr-, Platten-,
Wickel- und Kapillarsysteme verwendet werden. Die An
ordnung der Trennmembran in Modulen hat den Zweck, auf
möglichst engem Raum eine möglichst große Membranfläche
unterzubringen. Der Einfachheit halber ist in der Ab
bildung jedoch lediglich eine einzelne Membran darge
stellt. Um eine möglichst gute Trennwirkung zwischen
dem Trägergasgemisch und dem Katalysator zu erreichen,
soll die Permeabilität der Membran gegenüber dem Kata
lysator möglichst hoch und gegenüber dem Trägergasge
misch möglichst niedrig sein. Um einen möglichst hohen
Strom der Katalysator-Dämpfe durch die Membran zu er
reichen, muß diese so dünn wie möglich sein. Da bei
dünnen Membranen die mechanische Stabilität stark ab
nimmt, ist es üblich, die Membran auf einem Träger an
zuordnen. Als Träger geeignet sind z. B. mikroporöse
Folien, wie sie auch bei der Ultrafiltration Verwen
dung finden. Ein geeignetes Membranmaterial, das eine
gute Trennung zwischen dem Trägergas und dem Katalysator
ermöglicht, ist z. B. Polydimethylsiloxan. Das an Kata
lysator abgereicherte Gasgemisch verläßt das Trennmo
dul 25 durch Leitung 12 und wird über Leitung 14 mit
Hilfe des Kompressors 15 erneut der Kernschießmaschine
zugeführt. Im Bedarfsfall kann dem Gasstrom aus dem Be
hälter 16 Stickstoff oder durch die Leitung 17 Preßluft
zugegeben werden. Über die Leitung 19 wird mit Hilfe
der Pumpe 18 dem Gasstrom frischer Katalysator aus den
Behältern 20 oder 21 zudosiert. Mit Hilfe der Temperier
einrichtung 22 kann der katalysatorhaltige Gasstrom
auf seine optimale Temperatur gebracht werden. Falls
nicht der gesamte durch die Leitung 12 aus dem Membran
trennmodul 25 austretende Gasstrom recycliert wird, kann
der Überschuß, ggf. nach einer Aufbereitung 13 (z. B. einer
Säurewäsche) durch die Leitung 26 ins Freie geleitet
werden. Der durch die Membran 22 auf die Permeatseite 9
des Membrantrennmoduls permeierende Katalysator wird mit
Hilfe der Vakuumpumpe 7 über die Leitung 6 abgesaugt
und im Kondensator 8 von den kondensierbaren Anteilen
befreit. Anschließend gelangt der abgereicherte Gasstrom
über die Leitung 10 wieder auf die Permeatseite 9 des Mem
brantrennmoduls 25. Auf der Permeatseite 9 des Trennmoduls
wird ein Druck von etwa 0,2-98%,insbesondere 0,2-20% des Druckes auf der
Gaszufuhrseite 5 liegt, aufrechterhalten. Zur beschleunigten
Abfuhr des Katalysators von der Permeatseite der Membran
wird über die Permeatseite 9 ein Permeat-Trägergasstrom ge
leitet, der größer ist als der durch die Membrane per
meierende Permeatstrom. Da durch die Membran ständig ge
ringe Mengen an Trägergas in den Permeatkreislauf gelangen,
wird dieser Überschuß über die Leitung 11 in die Leitung 12,
die das abgereicherte Katalysator/Trägergasgemisch ent
hält, geleitet. Die Temperatur des Kondensators 8 wird
zweckmäßigerweise so eingestellt, daß möglichst wenig Ver
unreinigungen wie Wasser oder andere Lösungsmittel mit
abgeschieden werden und so eine hohe Katalysatorqualität
entsteht. Es ist mitunter notwendig, das im Kondensator
abgeschiedene Kondensat in einer Trennanlage 23 durch
Destillation zu zerlegen. In jedem Falle wird der rück
gewonnene Katalysator durch die nur teilweise dargestellte
Leitung 24 in das Katalysatorvorratsgefäß 21 zurückgeleitet.
Falls die Temperatur des Kondensators 8 so eingestellt ist, daß
bei der Kondensation möglichst wenig Verunreinigungen, ins
besondere Wasser entstehen, so ist eine Anreicherung von Ver
unreinigungen in dem permeatseitigen Kreislauf nicht zu be
fürchten, da durch die Abfuhr von überschüssigem Trägergas
durch die Leitung 11 der Gehalt an Verunreinigungen im per
meatseitigen Kreislauf stets verhältnismäßig niedrig bleibt.
Falls es nicht beabsichtigt ist, das aus dem Membran
trennmodul 25 durch die Leitung 12 austretende, an Kataly
sator verarmte Gasgemisch durch Leitung 14 mit Hilfe des
Kompressors 15 im Kreislauf in die Kernschießmaschine 1
zurückzuführen, kann auch mit Stickstoff aus dem Behälter
16 oder Preßluft aus Leitung 17 als Trägergas gearbeitet
werden.
Mit dem Verfahren kann in einfacher und preiswerter Art und
Weise der verhältnismäßig teure Katalysator nahezu vollstän
dig zurückgewonnen werden.
Claims (3)
1. Verfahren zum Aushärten von Sandformkörpern, ins
besondere Gießkernen, aus kunstharzgebundenem Sand
mittels gas- oder dampfförmigem Katalysator, der
einem Trägergas zugegeben wird, wonach das Kataly
sator/Trägergemisch durch die den losen Sandformkörper
enthaltende Form gepreßt wird, wobei das aus der Form
entweichende Gasgemisch ohne Vermischung mit Umgebungs
luft möglichst vollständig aufgefangen, der Katalysa
toranteil des Gasgemisches durch Kondensation mög
lichst vollständig daraus ausgeschieden und ggf. nach
der Abtrennung von Verunreinigungen wieder verwendet
wird,
dadurch gekennzeichnet,
daß das aus der Form entweichende Gasgemisch über die
Gemischzufuhrseite einer semipermeablen Membran geleitet
wird, während auf der Permeatseite der Membran ein
Druck aufrechterhalten wird, der geringer ist als der
Druck auf der Gemischzufuhrseite, wodurch bevorzugt
die Katalysatordämpfe durch die Membrane permeieren
wobei über die Permeatseite der Membrane ein Permeat-
Trägergasstrom geleitet wird, der größer ist als der
durch die Membrane hindurchgehende Permeatstrom und
daß die Katalysatordämpfe aus dem Permeat-Trägergas
strom zurückgewonnen werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Permeat-Trägergasstrom 50 bis 300 l über dem pro
Quadratmeter und Stunde durch die Membrane durchtretenden
Permeatstrom liegt.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Druck des Trägergasstromes 0,2 bis 20% des
Druckes des Gasstromes auf der Gemischzufuhrseite be
trägt.
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