DE3736769A1 - Hydraulisch angetriebener aufzug - Google Patents
Hydraulisch angetriebener aufzugInfo
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Description
Die Erfindung betrifft einen hydraulisch angetriebenen
Aufzug mit einem Fahrkorb, der mittels eines mit ihm ver
bundenen und in einem Hydraulikzylinder geführten Fahr
kolbens heb- und senkbar ist, und einer Pumpe, die gegen
ein Rückschlagventil Hydraulikflüssigkeit aus einem Speicher
in den Hydraulikzylinder fördert und über den Fahrkolben
den Fahrkorb antreibt.
Hydraulische Aufzüge werden bei kleineren Bauwerkshöhen
eingesetzt, während bei größeren Bauhöhen elektrische Seil
aufzüge verwendet werden. Bei letzteren wird das Antriebs
aggregat stets am oberen Ende des Antriebsschachtes ange
ordnet, was eine entsprechende statische Auslegung des
Schachtes und in der Regel auch einen Überdach-Aufbau
erfordert. Demgegenüber hat der hydraulische Aufzug den
Vorteil, daß das gesamte Antriebsaggregat unten angeordnet
werden kann, so daß die gesamte Bauhöhe des Aufzugschachtes
genutzt werden kann, der zudem keine Auflasten aufnehmen
muß. Während elektrische Seilaufzüge mit Gegenwicht arbei
ten und infolgedessen das Gewicht des Fahrkorbs, gegebenen
falls auch eines Teils der Zuladung, durch das Gegengewicht
kompensiert werden und somit für den Fahrbetrieb eine ver
gleichsweise geringe Antriebsenergie ausreicht, muß bei
einem hydraulischen Aufzug bei der Aufwärtsfahrt die ge
samte Last des Fahrkorbs und der Zuladung mittels der
Hydraulikpumpe bzw. des sie treibenden Elektromotors auf
gebracht werden. Die Abwärtsfahrt erfolgt unter Eigengewicht
des Fahrkorbs und der Zuladung. Häufig muß der Fahrkorb mit
Beschwerungsgewichten zusätzlich belastet werden, um bei
leerem Fahrkorb eine hinreichend große Absenkgeschwindigkeit
zu erhalten. Um diese Lasten bewegen zu können, müssen bei
größeren Hubhöhen mehrstufige Hubzylinder vorgesehen werden,
die in der untersten Stufe große Zylinderquerschnitte
erfordern, wobei dann der Hydraulikdruck in der untersten
Stufe sehr niedrig wird. Andererseits benötigen die zur
Steuerung eingesetzten Magnetventile einen nennenswerten
Druck im Hydrauliksystem, der oberhalb 7 bar liegen muß,
so daß es bei mehrstufigen Hubzylindern zum Ausfall der
Steuerung kommen kann. Im übrigen erfordert auch dieser
Umstand eine zusätzliche Beschwerung des Fahrkorbs.
Insgesamt ergibt sich für den hydraulischen Aufzug gegenüber
elektrischen Seilaufzügen eine schlechtere Energiebilanz,
was angesichts der Energiepreise und ihres starken Ein
flusses auf die gesamten Betriebskosten die Konkurrenz
fähigkeit des hydraulischen Aufzugs auch bei kleineren
Hubhöhen gefährdet.
Hinzu kommt, daß für die Beschleunigung und Verzögerung
des Fahrkorbs während der Aufwärtsbewegung das zwischen
dem Elektromotor und der Hydraulikpumpe angeordnete Regel
getriebe für den gesamten Lastbereich, d. h. also für ent
sprechend hohe Drehmomente ausgelegt sein muß. Bei Still
stand des Aufzugs wird der Rückfluß der Hydraulikflüssig
keit durch ein in der Förderleitung sitzendes Rückschlag
ventil verhindert. Zum Absenken des Fahrkorbs dient ein
Senkventil, das in einer vor dem Rückschlagventil abzwei
genden und zum Tank führenden Leitung angeordnet ist. Dieses
Senkventil arbeitet nach Art einer Drossel und führt zu
einer entsprechenden Erwärmung der Hydraulikflüssigkeit,
so daß sich bei hohen Einschaltzeiten die Hydraulikflüssig
keit im Tank aufheizt. Auch hierbei geht Energie verloren.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, den hydraulischen
Antrieb eines Aufzugs so auszubilden, daß für eine gegebene
Hubhöhe und Zuladung der Energieverbrauch merklich reduziert
wird.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß der
Speicher ein abgeschlossenes Gefäß ist, das durch einen frei
beweglichen Verdrängerkörper in zwei Räume geteilt ist, von
denen der eine mit der Pumpe hydraulisch verbunden ist und
der andere ein abgeschlossenes Gasvolumen enthält, daß die
Pumpe drehrichtungsumkehrbar angetrieben ist und in beiden
Drehrichtungen fördert und daß zwischen der Pumpe und dem
Hydraulikraum des Speichers ein gegen die Pumpe wirksames
Rückschlagventil angeordnet ist, wobei das bezüglich der
Förderrichtung der Pumpe jeweils saugseitig liegende Rück
schlagventil aufsteuerbar ist.
Die Erfindung schafft ein Hydrauliksystem, das durch ein
abgeschlossenes Gefäß mit dem frei beweglichen Verdränger
körper zu einem geschlossenen System wird, wobei die Hydrau
likpumpe zwischen dem Verdrängerkörper und dem Fahrkolben
angeordnet ist. Der Verdrängerkörper wiederum begrenzt
ein in dem geschlossenen Gefäß angeordnetes Gasvolumen,
das aufgrund seiner Kompressibilität als Energiespeicher
wirkt. Die bei der Abwärtsfahrt des Fahrkorbs aufgrund
dessen Eigengewicht und seiner Zuladung frei werdende
potentielle Energie wird in eine Bewegung des Verdränger
körpers umgesetzt, der wiederum das Gasvolumen komprimiert
und seine kinetische Energie in Druckenergie umsetzt. Diese
Druckenergie steht bei der Aufwärtsfahrt wieder zur Ver
fügung, so daß - zumindest theoretisch - nur die Differenz
zwischen Zuladung bei der Abwärtsfahrt und Zuladung bei
der Aufwärtsfahrt durch zusätzliche Pumpenenergie aufzu
bringen ist. Im einzelnen ist die Betriebsweise am Beispiel
der Abwärtsfahrt wie folgt:
Die Drehrichtung der Hydraulikpumpe bzw. des sie antreiben
den Elektromotors ist derart, daß die Pumpe Hydraulik
flüssigkeit aus dem den Fahrkolben führenden Zylinder an
saugt, wobei das zwischen ihnen angeordnete Rückschlagventil
aufgesteuert wird, während sich das nunmehr druckseitig
angeordnete Rückschlagventil zwischen der Pumpe und dem
abgeschlossenen Gefäß unter Wirkung des Arbeitsdrucks der
Pumpe öffnet. Die Pumpe fördert die Hydraulikflüssigkeit
in das abgeschlossene Gefäß, wobei keine bzw. keine nennens
werte Antriebsenergie aufgebracht werden muß, da der Fahr
korb und eine evtl. Zuladung die Hydraulikflüssigkeit aus
dem Zylinder und über die Pumpe in das geschlossene Gefäß
drängen. Dabei wird der Verdrängerkörper gegen das Gas
volumen verschoben und dieses auf einen Druck gebracht,
der dem gesamten Gewicht des Fahrkorbs und evtl. der Zu
ladung bei der Abwärtsfahrt in etwa entspricht. Vor dem
Halt des Fahrkorbs muß die Senkgeschwindigkeit erniedrigt
werden. Der Fahrkorb geht in die sogenannte Schleichfahrt.
Diese wird in einfacher Weise dadurch verwirklicht, daß die
Drehzahl der Hydraulikpumpe mittels eines Regelgetriebes her
untergefahren wird.
Für die Aufwärtsfahrt wird der elektrische Antriebsmotor
umgesteuert, so daß die Hydraulikpumpe in der umgekehrten
Richtung fördert. Durch Druckaufbau vor dem druckseitig
zwischen der Pumpe und dem Fahrkolben liegenden Rückschlag
ventil öffnet sich dieses und es wird ferner das jetzt saug
seitig liegende Rückschlagventil geöffnet, so daß eine
hydraulische Verbindung zwischen dem geschlossenen Gefäß
und dem Zylinder des Fahrkolbens über die Hydraulikpumpe
hergestellt ist. Die im Gaspolster gespeicherte Druck
energie baut sich über den Verdrängerkörper in die Hydrau
likflüssigkeit ab. Sie wird in eine Hubbewegung des Fahr
kolbens und des Fahrkorbs umgesetzt, wobei die Pumpe bzw.
der elektrische Antriebsmotor - zumindest theoretisch -
nur dann zusätzliche Energie aufbringen müssen, wenn die
Zuladung bei der Aufwärtsfahrt höher war als bei der voran
gegangenen Abwärtsfahrt. Auch bei der Aufwärtsfahrt läßt
sich die Schleichfahrt problemlos durch entsprechende Dreh
zahlsteuerung des elektrischen Antriebsmotors verwirklichen.
Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform ist vorgesehen,
daß das Gasvolumen des Speichers so ausgelegt ist, daß
bei Stillstand der Pumpe das gesamte hydraulische System
bei etwa der Hälfte der maximalen Zuladung ausbalanciert
ist.
Betragen beispielsweise das Fahrkorbgewicht und die Trag
kraft jeweils 500 kp, so muß der elektrische Antriebsmotor
über die Hydraulikpumpe nur noch die zum Anheben von 250 kp
notwendige Energie aufbringen. Gegenüber herkömmlichen
Antrieben wird damit eine Energie eingespart, die für das
Anheben von 750 kp notwendig wäre.
Wie schon angedeutet, wird die Pumpe vorzugsweise über ein
Regelgetriebe von dem Elektromotor angetrieben. Der Einbau
dieses Regelgetriebes bringt hier neben der Möglichkeit der
Steuerung der Geschwindigkeit des Fahrkolbens und damit
des Fahrkorbs den weiteren Vorteil, daß bei einer Leckage
im Gasspeicher dennoch ein Notbetrieb mit langsamer Fahrt
möglich ist, da das in der niedrigsten Untersetzung des
Regelgetriebes zur Verfügung gestellte Drehmoment ausreicht,
um den hierfür notwendigen Betriebsdruck im System aufrecht
zuerhalten. Das Herunterschalten des Regelgetriebes in die
niedrigste Stufe kann bei diesem Notfall automatisch ge
schehen, z. B. über einen Drehmomentwächter (Amperemeter).
In weiterer bevorzugter Ausgestaltung der Erfindung ist
vorgesehen, daß in einem Bypass der Pumpe ein frei beweg
licher Steuerschieber und unmittelbar vor dem Eingang bzw.
Ausgang des Bypass die Rückschlagventile angeordnet sind,
und daß bei Anlauf der Pumpe und Öffnen des druckseitigen
Rückschlagventils der Steuerschieber unter Wirkung des sich
an seiner einen Seite aufbauenden Drucks das saugseitig
und gegenüberliegende Rückschlagventil aufsteuert.
Mit dieser Ausbildung ist eine weitgehend selbsttätige
Steuerung wie folgt gegeben: Soll der Fahrkorb bei der
Aufwärtsbewegung anhalten, wird der Elektromotor und damit
die Hydraulikpumpe stillgesetzt. Der sich über den Fahr
kolben im Hydrauliksystem aufbauende Druck schließt das
zwischen dem Fahrkolben und der Hydraulikpumpe angeordnete
Rückschlagventil. Soll der Fahrkorb aus dem Stillstand
heraus in Abwärtsfahrt versetzt werden, so wird die Pumpe
mittels des Motors so angetrieben, daß sie in das geschlos
sene Gefäß arbeitet, wobei sich das dann druckseitig lie
gende Rückschlagventil öffnet. Der Arbeitsdruck der Pumpe
kommt gleichermaßen auf den Steuerschieber zur Wirkung,
der das jetzt saugseitig liegende Rückschlagventil auf
steuert, so daß eine offene hydraulische Verbindung zwischen
dem Zylinder des Fahrkolbens über die Pumpe zu dem geschlos
senen Gefäß mit dem Verdrängerkörper vorhanden ist. Solange
die Pumpe arbeitet und der Druck ansteht, bleibt das druck
seitig angeordnete Rückschlagventil in Öffnungsstellung.
Da der Druck auch auf den Steuerschieber wirkt, hält dieser
auch das saugseitig angeordnete Rückschlagventil in der
Öffnungsstellung. Wird der elektrische Antrieb stillgesetzt,
so schließen beide Rückschlagventile unter dem Druck des
Fahrkolbens bzw. des im Gasvolumen gespeicherten Drucks.
Die gleichen Vorgänge laufen bei der Aufwärtsfahrt des
Fahrkorbs ab. Für die erfindungsgemäß ausgebildete Steuerung
ist - im Gegensatz zur Steuerung herkömmlicher Antriebe -
kein nennenswerter Betriebsdruck im System notwendig, so
daß auch die zu dessen Erzeugung notwendigen Beschwerungs
gewichte entfallen können und die Anlage insgesamt leichter
baut.
Eine in konstruktiver Hinsicht besonders einfache Aus
führungsform ergibt sich dadurch, daß der Steuerschieber
als doppelt wirkender Kolben ausgebildet ist und an beiden
Stirnseiten bis nahe an die Rückschlagventile reichende
Steuerzapfen aufweist.
In weiterer Ausbildung der Erfindung ist vorgesehen, daß
der Raum zwischen dem Steuerschieber und jedem Rückschlag
ventil über je eine Ansaugleitung mit einem Hydrauliktank
verbunden und in jeder Ansaugleitung ein Rückschlagventil
angeordnet ist, das sich bei Bedarf bis zum Aufbau des für
das Aufsteuern der in der Förderleitung angeordneten Rück
schlagventile notwendigen Drucks unter Wirkung des Ansaug
drucks öffnet.
Im Rahmen der Erfindung dient der Hydrauliktank im wesent
lichen nur der Funktionssicherung und der Betriebssicher
heit. Reichen beispielsweise der sich bei Anlauf der Hydrau
likpumpe vor dem druckseitig angeordneten Rückschlagventil
aufbauende Druck nicht aus, um dieses zu öffnen bzw. das
saugseitig angeordnete Rückschlagventil über den Steuer
schieber zu öffnen, so kann die Pumpe saugseitig aus dem
Tank Hydraulikflüssigkeit nachsaugen, so daß in kürzester
Zeit der notwendige Druckaufbau stattfindet. Dies geschieht
aufgrund der zu beiden Seiten der Hydraulikpumpe angeord
neten Ansaugleitungen bei jeder der beiden Drehrichtungen
der Hydraulikpumpe. Ebenso können über die Ansaugleitungen
Leckageverluste ausgeglichen werden.
Aufgrund der Tatsache, daß die potentielle Energie von
Fahrkorb und Zuladung bei der Abwärtsfahrt im Gegensatz
zum herkömmlichen Antrieb über ein Senkventil nicht ver
nichtet, sondern in Druckenergie des Gasvolumens umgesetzt
wird, erfährt die Hydraulikflüssigkeit auch bei hoher Ein
schaltzeit keine oder allenfalls eine nur geringe Erwärmung.
Schließlich kann gemäß einem weiteren Ausführungsbeispiel
vorgesehen sein, daß die beiden Ansaugleitungen über eine
Leitung mit einem Wechselventil verbunden und zwischen den
beiden Stellungen des Wechselventils eine in den Hydrau
liktank mündende Leitung mit einem Druckbegrenzungsventil
angeordnet ist, daß als Druckwächter für beide Zweige des
hydraulischen Systems wirkt.
Nachstehend ist die Erfindung anhand eines in der Zeichnung
schematisch wiedergebenen Ausführungsbeispiels beschrieben.
Der Fahrkorb 1 sitzt an einem Fahrkolben 2, der in einem
über die Hubhöhe reichenden Hydraulikzylinder 3 geführt
ist. Der Hydraulikzylinder 3 steht über eine Förderleitung
mit den Leitungsabschnitten 4, 5 mit der Hydraulikpumpe 6
in Verbindung, die über ein Regelgetriebe 7 von einem
Elektromotor 8 angetrieben wird und in beiden Drehrichtungen
fördert. Die Hydraulikpumpe 6 steht ferner über eine Förder
leitung mit den Leitungsabschnitten 9, 10 mit einem Speicher
11 in Verbindung. Der Speicher 11 wird von einem geschlos
senen Gefäß 12, z. B. in Form eines Zylinders, gebildet,
in welchem ein Verdrängerkörper 13, z. B. ein Kolben, frei
beweglich geführt ist. Der Verdrängerkörper 13 teilt das
abgeschlossene Gefäß 12 in zwei Räume, von denen der in
der Zeichnung untere Raum 14 dem Hydrauliksystem angehört,
während der in der Zeichnung obere Raum 15 ein Gasvolumen
enthält.
In den beiden Förderleitungen 4, 5 und 9, 10 ist je ein
Rückschlagventil 16 bzw. 17 angeordnet, die jeweils dann
in ihre Öffnungsstellung bewegt werden, wenn die Hydraulik
pumpe 6 gegen das Ventil arbeitet. Die Leitungsabschnitte
4 und 9 der beiden Förderleitungen sind über einen die
Hydraulikpumpe 6 überbrückenden Bypass 18 verbunden, in
welchem ein Steuerschieber 19 in Form eines Kolbens frei
beweglich ist. Der Steuerschieber 19 weist an seinen Stirn
seiten Steuerzapfen 20, 21 auf, die in die Förderleitungen
4, 5 bzw. 9, 10 bis nahe an die Rückschlagventile 16, 17
heranreichen. Bei Stillstand der Hydraulikpumpe herrscht
in den Leitungsabschnitten 5 und 10 der gleiche Druck,
so daß sich der Steuerschieber 19 in der in der Zeichnung
gezeigten Mittelstellung befindet.
Die Förderleitungen 4, 5 bzw. 9, 10 haben über je eine
Ansaugleitung 22, 23 Verbindung mit einem Hydrauliktank 24,
wobei die beiden Ansaugleitungen jeweils unmittelbar an
der Ansatzstelle des Bypass 18 angesetzt sind, also an
die Räume zwischen dem Steuerschieber 19 einerseits und
den beiden Rückschlagventilen 16, 17 andererseits anschlie
ßen. In den Ansaugleitungen sind jeweils gegen Druck schlie
ßende Rückschlagventile 25, 26 angeordnet. Schließlich
stehen die Ansaugleitungen 22, 23 über eine Leitung 27
mit einem Wechselventil 28 in Verbindung. Zwischen den
beiden Stellungen des Wechselventils 28 sitzt ein Druck
begrenzungsventil 29 als Überdrucksicherung. Schließlich
ist an die fahrkorbseitige Förderleitung im Bereich des
Leitungsabschnittes 4 eine Leitung 30 angeschlossen, in
der ein Notablaßventil 31 angeordnet ist. Ferner ist an
die Leitung 30 eine Handpumpe 32 für den Notbetrieb ange
schlossen.
In der Zeichnung ist der Fahrkorb 1 in der untersten Still
stand-Stellung wiedergegeben, in der auch der elektrische
Antriebsmotor 8 und damit die Hydraulikpumpe 6 stillgesetzt
sind. Bei Anlauf des Motors 8 für die Aufwärtsfahrt des
Fahrkorbs 1 läuft die Pumpe 6 mit der zunächst niedrigsten
Stufe des Regelgetriebes entgegen dem Uhrzeigersinn an und
erzeugt in dem Leitungsabschnitt 5 eine Druckerhöhung, auf
grund der einerseits das Rückschlagventil 16 in die Öff
nungsstellung, andererseits der Steuerschieber 19 in der
Zeichnung nach rechts wandert. Bei dieser Bewegung gelangt
der Steuerzapfen 21 an das Verschlußorgan des Rückschlag
ventils 17 und schiebt auch dieses in die Öffnungsstellung,
so daß nunmehr eine hydraulische Verbindung des Raums 14
des Speichers 11 über die Pumpe 6 zu dem Hydraulikzylinder
3 hergestellt ist. Aufgrund des im Raum 15 gespeicherten
Gasdrucks wird der Verdrängerkörper 13 abwärts bewegt, so
daß die Hydraulikpumpe 6 nur noch die Druckenergie erzeugen
muß, die sich aus der Differenz zwischen dem Gewicht des
Fahrkorbs 1 und der Zuladung einerseits und der im Raum 15
gespeicherten Druckenergie andererseits ergibt. Ist das
System so ausgelegt, daß die im Raum 15 gespeicherte Druck
energie etwa der halben Zuladung entspricht, so braucht die
Hydraulikpumpe bei voller Zuladung nur noch die Hubkraft
für die halbe Zuladung zu erzeugen. Um die Bewegung des
Fahrkorbs vor dem Stillstand zu verzögern und in die
Schleichfahrt überzugehen, braucht lediglich die Drehzahl
der Pumpe 6 entsprechend reduziert zu werden. Umgekehrt
wird der Fahrkorb aus dem Stillstand durch entsprechende
Drehzahlregelgung der Hydraulikpumpe 6 allmählich be
schleunigt.
Um die Bewegung der Rückschlagventile 16, 17 bzw. des
Steuerschiebers 19 auch dann sicherzustellen, wenn bei
Anlauf der Hydraulikpumpe 6 der Druckaufbau vor dem jewei
ligen Rückschlagventil bzw. der ihm gegenüberliegenden
Stirnseite des Steuerschiebers 19 zu gering ist, oder aber
um Leckageverluste auszugleichen, sind die Ansaugleitungen
22, 23 vorgesehen. Arbeitet beispielsweise die Hydraulik
pumpe 6 gegen den Uhrzeigersinn (Aufwärtsfahrt) so wird
das Rückschlagventil 25 in der Ansaugleitung 22 in die
Schließstellung gedrängt, zugleich aber das Rückschlag
ventil 26 in der Ansaugleitung 23 geöffnet, so daß die
notwendige Menge an Hydraulikflüssigkeit aus dem Tank 24
angesaugt wird.
Für die Abwärtsfahrt des Fahrkorbs 1 wird die Hydraulik
pumpe 6 umgesteuert. Es laufen dann die Steuervorgänge
an den Rückschlagventilen 16, 17 und am Steuerschieber 19
in umgekehrter Richtung ab, so daß die potentielle Energie
von Fahrkorb und Zuladung über den Fahrkolben 2 an das
hydraulische System abgegeben und durch Bewegung des Ver
drängerkörpers 13 in Druckenergie des Gasvolumens im Raum
15 gespeichert wird.
Das Regelgetriebe 7 erfüllt nicht nur den Zweck der Steue
rung der Fahrgeschwindigkeit, sondern ermöglicht in der
niedrigsten Stufe zugleich einen Notbetrieb, wenn beispiels
weise eine Leckage im Raum 15 des Speichers 11 vorhanden
ist. Die Ansteuerung des Regelgetriebes 7 kann in einem
solchen Fall automatisch über die Messung der Stromaufnahme
des Elektromotors 8 erfolgen.
Claims (7)
1. Hydraulisch angetriebener Aufzug mit einem Fahrkorb,
der mittels eines mit ihm verbundenen und in einem
Hydraulikzylinder geführten Fahrkolbens heb- und
senkbar ist, und einer Pumpe, die gegen ein Rückschlag
ventil Hydraulikflüssigkeit aus einem Speicher in
den Hydraulikzylinder fördert und über den Fahrkolben
den Fahrkorb antreibt, dadurch gekennzeichnet, daß
der Speicher (11) ein abgeschlossenes Gefäß (12)
ist, das durch einen frei beweglichen Verdrängerkörper
(13) in zwei Räume geteilt ist, von denen der eine
(14) mit der Pumpe (6) hydraulisch verbunden ist
und der andere (15) ein abgeschlossenes Gasvolumen
enthält, daß die Pumpe (6) drehrichtungsumkehrbar
angetrieben ist und in beiden Drehrichtungen fördert
und daß zwischen der Pumpe (6) und dem Hydraulikraum
(14) des Speichers (11) ein gegen die Pumpe wirksames
Rückschlagventil (17) angeordnet ist, wobei das bezüg
lich der Förderrichtung der Pumpe jeweils saugseitig
liegende Rückschlagventil aufsteuerbar ist.
2. Aufzug nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
das Gasvolumen des Speichers (11) so ausgelegt ist,
daß bei Stillstand der Pumpe (6) das gesamte hydrau
lische System bei etwa der Hälfte der maximalen Zu
ladung ausbalanciert ist.
3. Aufzug nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
daß die Pumpe (6) über ein Regelgetriebe (7) von
einem Elektromotor (8) angetrieben ist.
4. Aufzug nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch
gekennzeichnet, daß in einem Bypass (18) der Pumpe
(6) ein frei beweglicher Steuerschieber (19) und
unmittelbar vor dem Eingang bzw. Ausgang des Bypass
die Rückschlagventile (16, 17) angeordnet sind, und
daß bei Anlauf der Pumpe (6) und Öffnen des druck
seitigen Rückschlagventils (16 oder 17) der Steuer
schieber (19) unter Wirkung des sich an seiner einen
Seite aufbauenden Drucks das saugseitig und gegen
überliegende Rückschlagventil (17 bzw. 16) aufsteuert.
5. Aufzug nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch
gekennzeichnet, daß der Steuerschieber (19) als
doppelt wirkender Kolben ausgebildet ist und an beiden
Stirnseiten bis nahe an die Rückschlagventile (16, 17)
reichende Steuerzapfen (20, 21) aufweist.
6. Aufzug nach einem der Anprüche 1 bis 5, dadurch ge
kennzeichnet, daß der Raum zwischen dem Steuerschieber
(19) und jedem Rückschlagventil (16, 17) über je
eine Ansaugleitung (22, 23) mit einem Hydrauliktank
(24) verbunden und in jeder Ansaugleitung ein Rück
schlagventil (25, 26) angeordnet ist, das bei Bedarf
bis zum Aufbau des für das Aufsteuern der in der
Förderleitung (4, 5 bzw. 9, 10) angeordneten Rück
schlagventil (16 bzw. 17) notwendigen Drucks unter
Wirkung des Ansaugdrucks öffnet.
7. Aufzug nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch
gekennzeichnet, daß die beiden Ansaugleitungen (22,
23) über eine Leitung (27) mit einem Wechselventil
(28) verbunden und zwischen den beiden Stellungen
des Wechselventils eine in den Hydrauliktank (24)
mündende Leitung mit einem Druckbegrenzungsventil
(29) angeordnet ist.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19873736769 DE3736769A1 (de) | 1987-10-30 | 1987-10-30 | Hydraulisch angetriebener aufzug |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19873736769 DE3736769A1 (de) | 1987-10-30 | 1987-10-30 | Hydraulisch angetriebener aufzug |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE3736769A1 true DE3736769A1 (de) | 1989-05-11 |
Family
ID=6339399
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19873736769 Ceased DE3736769A1 (de) | 1987-10-30 | 1987-10-30 | Hydraulisch angetriebener aufzug |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE3736769A1 (de) |
Cited By (3)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
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US5579868A (en) * | 1993-06-01 | 1996-12-03 | Kone Oy | Procedure for operating an elevator, and an elevator machinery |
EP1312572A1 (de) * | 2001-11-16 | 2003-05-21 | Bucher Hydraulics AG | Hydraulischer Aufzug mit einem Druckspeicher sowie Verfahren zur Steuerung und Regelung eines solchen Aufzugs |
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-
1987
- 1987-10-30 DE DE19873736769 patent/DE3736769A1/de not_active Ceased
Patent Citations (1)
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WO2003042086A1 (de) * | 2001-11-16 | 2003-05-22 | Bucher Hydraulics Ag | Hydraulischer aufzug mit einem druckspeicher sowie verfahren zur steuerung und regelung eines solchen aufzugs |
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