DE3734136A1 - Schieberventil - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft ein Schieberventil mit einem Ventil
gehäuse, mit einer darin bzw. daran angeordneten Anschluß
platte mit ins Gehäuse-Innere weisender ebener Dichtfläche,
mit einem an der Dichtfläche parallel zu dieser hin- und
herverschiebbar dichtend anliegenden Flachschieber, der
entsprechend der jeweiligen Verschiebestellung in die Dicht
fläche ausmündende Druckmittelkanäle der Anschlußplatte
miteinander verbindet und/oder voneinander abtrennt, und
mit einem Flachschieberantrieb, der zwei in entgegengesetzte
Verschieberichtungen weisende, mit dem Flachschieber mit
bewegbar verbundene Steuerflächen aufweist, die zur Schieber
betätigung mit einem Steuerdruckmedium beaufschlagbar sind
und an der Innenoberfläche jeweils eines volumenveränder
lichen Steuerraumes ausgebildet sind, dessen Wand zumindest
teilweise gehäusefest angeordnet ist.
Derartige Schieberventile finden immer mehr Verbreitung,
da sie sich durch geringen Verschleiß auszeichnen und als
besonders robust und langlebig gelten. Letzteres insbesondere
deswegen, da keine sogenannten Weichdichtungen im beweg
baren Schieber erforderlich sind, sondern die Dichtung
als Flächendichtung an der Anschlußplatte angeordnet werden
kann. Probleme bereitet jedoch die Ansteuerung des Ventils,
das heißt der Antrieb für die Verschiebebewegung des Flach
schiebers. Hier ist bisher der Schieber üblicherweise über
eine sich in Verschieberichtung erstreckende Stange od.dgl.
mit zwei Hilfskolben verbunden, die in Gehäusebohrungen
verschiebbar angeordnet sind und deren jeweils eine Kolben
fläche die druckbeaufschlagbare Steuerfläche bildet. Die
zum Abdichten der Hilfskolben erforderlichen Dichtringe
bzw. O-Ringe haben sich dabei als sehr verschleißanfällig
herausgestellt, und es treten häufig Leckage-Ströme auf,
die die Funktionsfähigkeit der Ventile beeinträchtigen.
Es kommt hinzu, daß die Herstellung des Flachschieberantriebes
sehr aufwendig und kostenintensiv ist und daß ferner die
mit einem solchen Ventil erzielbaren Schaltzeiten infolge
der Massen der Hilfskolben relativ hoch sind.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein Schieber
ventil gemäß der eingangs genannten Art zu schaffen, das
durch eine Vereinfachung des Antriebs kostengünstiger her
stellbar ist, wobei der Verschleiß verringert ist und wobei
gleichzeitig eine Leckage im Antriebssystem ausgeschlossen
ist. Ferner sollen die Schaltzeiten des Ventils verringert
werden.
Die obige Aufgabe wird dadurch gelöst, daß die jeweilige
Steuerfläche mit der gehäusefesten Wandpartie des Steuer
raumes über mindestens einen nachgiebig ausgebildeten Wand
abschnitt in Verbindung steht, derart, daß die Veränderung
des Volumens des Steuerraumes durch eine Verformung bzw.
Gestaltänderung dieses Wandabschnittes kompensiert wird.
Damit ist der Flachschieberantrieb vollständig kolbenlos
ausgebildet, so daß auch auf eine entsprechende Abdichtung
verzichtet werden kann. Vielmehr ist der jeweilige Steuerraum
von einer zusammenhängenden Wand umgeben, und die Verschieb
barkeit der einzelnen Steuerflächen wird weiterhin gewähr
leistet durch den nachgiebigen Wandabschnitt. Der Steuerraum
liegt praktisch im Innern eines dünnwandigen Hohlkörpers,
dessen Volumen sich durch Aufblasen bzw. Belüften verändern
läßt. Infolge der verringerten Masse sind auch kürzere
Schaltzeiten möglich. Darüber hinaus treten keine Dicht
probleme mehr auf, da mit Ausnahme einer in den Steuerraum
mündenden Anschlußöffnung für das Steuerdruckmedium andere
abzudichtende Öffnungen nicht vorhanden sind. Da beim er
findungsgemäßen Antrieb keine Reibung auftritt, erübrigt
sich auch eine Schmierung, was die Wartung des erfindungs
gemäßen Ventils verbilligt. Ferner wird auch bei längerem
Stillstand des Ventils die Funktionsfähigkeit nicht be
einträchtigt, da ein eventuelles Ankleben von Dichtungen,
wie dies bei den Dichtungen der bisher verwendeten Hilfskolben
des öfteren der Fall war, ausgeschlossen ist. Im übrigen
lassen sich die die Steuerräume umgebenden Wände bzw. Hohl
körper kostengünstig, z. B. in einem Spritzgießverfahren,
herstellen. Der Flachschieberantrieb des erfindungsgemäßen
Schieberventils zeichnet sich darüber hinaus durch eine
geringe Anzahl von Bauteilen und durch geringe Abmessungen
aus.
Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind in den
Unteransprüchen aufgeführt.
Vorzugsweise ist die Steuerfläche an ihrem Rand vollständig
von dem nachgiebigen Wandabschnitt umgeben, so daß eine
gleichförmige Bewegung des Schiebers gewährleistet ist.
Die Nachgiebigkeit des Wandabschnittes kann beispielsweise
dadurch erreicht werden, daß die Wand des jeweiligen Steuer
raumes im Bereich des nachgiebigen Wandabschnittes aus
Material mit gummielastischen Eigenschaften besteht. Vorzugs
weise kann der nachgiebige Wandabschnitt aber auch von
der Wand eines Balges gebildet sein, der insbesondere ein
ein- oder mehrfach gefalteter Faltenbalg ist, so daß der
Veränderung des Steuerraumvolumens weniger durch eine Deh
nung der Wand als vielmehr durch eine Gestaltänderung im
Rahmen von Falt- bzw. Entfaltvorgängen Rechnung getragen
wird. Dies hat den Vorteil einer geringeren Beanspruchung
der Steuerraumwand.
Befindet sich der Steuerraum im Innern eines im Ventilgehäuse
angeordneten separaten Hohlkörpers, so läßt sich der Ventil
antrieb besonders kostengünstig herstellen. Die Hohlkörper
bzw. Faltenbälge können separat gefertigt und anschließend
im Innern des Ventilgehäuses befestigt werden, z. B. durch
Ankleben. Im übrigen kann die Wand des Steuerraumes auch
teilweise von einer Partie des Ventilgehäuses selbst ge
bildet sein.
Die Steuerfläche ist vorzugsweise zumindest teilweise an
dem nachgiebigen Wandabschnitt ausgebildet, bzw. der nach
giebige Wandabschnitt geht in die Steuerfläche über.
Zur Erhöhung der Dichtheit im Anlagebereich zwischen dem
Flachschieber und der Dichtfläche der Anschlußplatte wird
der Flachschieber zweckmäßigerweise druckmittelbelastet
gegen die Dichtfläche der Anschlußplatte gepreßt. Zu diesem
Zweck ist im Ventilgehäuse zwischen den die beiden Steuer
räume enthaltenden Wänden vorzugsweise ein den Flachschieber
enthaltender Schieberraum angeordnet, der mit Druckmittel
befüllbar ist. Diese Bauform hat den weiteren Vorteil,
daß im Bereich der genannten Dichtpaarung infolge Abrieb
auftretender Verschleiß selbsttätig kompensiert wird, denn
durch die nachgiebigen Wandabschnitte im Bereich der Steuer
räume ist der Flachschieber praktisch schwimmend aufgehängt,
und die verschleißbedingte Nachregulierung hat keine nach
teiligen Folgen auf die Funktionssicherheit des Ventils.
Durch die einfache Bauweise des erfindungsgemäßen Schieber
antriebs ist es weiterhin möglich, das Gehäuse im wesent
lichen aus zwei Teilen, einem Boden und einem Deckel, herzu
stellen, wobei der Boden zweckmäßigerweise von der Anschluß
platte gebildet ist, an die der Gehäusedeckel insbesondere
im Rahmen einer Schnappverbindung od.dgl. lösbar angebracht
ist. Vor allem hierbei ist es von Vorteil, das Ventilgehäuse
ebenso wie die die Steuerräume umgebenden Wände aus Kunst
stoffmaterial und im Rahmen eines Gießverfahrens herzustellen.
Die Erfindung wird nachfolgend anhand der beiliegenden
Zeichnung näher erläutert. In dieser zeigen:
Fig. 1 einen Längsschnitt durch eine erste Ausführungs
form des erfindungsgemäßen Schieberventils in
vereinfachter Darstellung,
Fig. 2 einen Querschnitt durch das Schieberventil gemäß
Schnittlinie II-II aus Fig. 1 und
Fig. 3 einen Ausschnitt des Schieberventils aus Fig.
1 gemäß Schnittlinie III-III in verkleinerter
Darstellung.
Das abgebildete Schieberventil enthält ein Ventilgehäuse
1, das aus einem Boden 2 und einem diesen überdeckenden
haubenartigen Deckel 3 besteht. Der Boden 2 ist als Anschluß
platte bzw. Anschlußblock 4 ausgebildet, ist in Draufsicht
gemäß Pfeil 5 von rechteckiger Gestalt und weist eine zen
trale, sich ins Gehäuse-Innere 6 erstreckende Erhebung
7 mit einem umlaufenden Rand 8 auf. Gehäuseboden und Gehäuse
deckel bestehen beim Ausführungsbeispiel aus Kunststoff,
was eine kostengünstige Herstellung mittels Spritzgieß
technik erlaubt und was gleichzeitig die Fertigmontage
erleichtert. So weist der Deckel 3 an seiner offenen Seite
eine umlaufende Anformung 9 mit ringförmiger Vertiefung
10 auf, in die der Boden 2 mit seinem Rand 8 lediglich
eingeschnappt bzw. eingeklinkt ist. Auf diese Weise kann
auf aufwendige Schraubverbindungen verzichtet werden.
Die Anschlußplatte 4 ist im Bereich der Erhebung 7 von
mehreren Druckmittelkanälen 14 - beim Ausführungsbeispiel
drei Stück - durchzogen, an die von der Außenseite der
Platte her Druckmittelleitungen od.dgl. anschließbar sind
und die andererseits ins Gehäuse-Innere 6 an einer Dicht
fläche 15 der Erhebung 7 ausmünden. Die Dichtfläche 15
ist eben und beim Ausführungsbeispiel von der Oberfläche
einer platten- bzw. leistenförmigen Dichtung 16 gebildet,
die in einer entsprechenden Vertiefung an der Innenseite
der Erhebung 7 einsitzt und z. B. festgeklebt ist. Die
Dichtung 16 enthält mit den Kanälen 14 fluchtende Durchgangs
öffnungen.
Die Dichtung 16 ist vorzugsweise das einzige Dichtmittel
zur Abdichtung gegenüber einem Flachschieber 17, der an
der Dichtfläche mit Gleitspiel anliegt, so daß er zwar
in bzw. parallel zur Ebene der Dichtfläche 15 hin- und
herverschieblich ist, die Berührbereiche zwischen Schieber
und Dichtfläche jedoch abgedichtet sind. Beim Ausführungs
beispiel ist der Flachschieber 17 wannenförmig ausgebildet,
das heißt, er hat eine quaderförmige Außenkontur, wobei
die eine, der Dichtfläche 15 zugewandte Quaderfläche offen
ist. Der die offene Quaderfläche umgebende Schieberrand
18 bildet die mit der Dichtfläche 15 in Kontakt stehende
Dicht- und Gleitpartie des Schiebers.
Das erfindungsgemäße Schieberventil ist mit einem Flach
schieberantrieb 19 ausgerüstet, mittels dessen der Flach
schieber auf der Dichtfläche 15 in linearer Richtung hin
und herverschiebbar antreibbar ist. Beim Ausführungsbeispiel
ist der Flachschieber zwischen zwei Schieberstellungen
bewegbar, von denen die eine bei 20 in durchgezogenen Linien
und die andere bei 21 mit gestrichelten Linien dargestellt
ist. In jeder der beiden Schieberstellungen werden zwei
der Druckmittelkanäle 14 miteinander verbunden, indem der
Flachschieber 17 gleichzeitig die beiden entsprechenden
Kanalmündungen überdeckt und somit über den eingeschlossenen
Schieberraum 25 in Verbindung setzt.
Der mittlere Druckmittelkanal 14 kann beispielsweise mit
einer Druckmittelquelle P 1 verbunden sein, während die
beiden anderen Kanäle 14 beispielsweise jeweils mit einem
Verbraucher A 1 bzw. A 2 verbunden sind. Je nach Verwendungs
zweck kann die Schaltung der Druckmittelkanäle 14 auch
eine andere sein, insbesondere können auch mehr als die
dargestellten Druckmittelkanäle vorhanden sein und durch
entsprechende Anordnung in der Anschlußplatte 14 in den
einzelnen Schieberstellungen beliebige Kombinationen von
Kanälen miteinander verbunden werden. Bei einer vorteil
haften Ausführungsform ist daher vorgesehen, daß die je
weils nicht zusammengeschalteten Kanäle von einer entsprechen
den Ausformung des Schiebers zum Gehäuse-Inneren 6 hin
dichtend abgedeckt werden.
Es sei darauf hingewiesen, daß die Anschlußplatte 4 auch
als vom Boden getrenntes Teil ausgebildet sein kann, indem
sie beispielsweise an die Innenseite einer Bodenfläche
angeklebt oder angeschraubt wird.
Nachfolgend sollen die Einzelheiten des Flachschieberantriebes
19 betrachtet werden.
Der Flachschieber 17 steht mit zwei Steuerflächen 22, 22′
in Verbindung, die jeweils in Verschieberichtung 23, jedoch
auf entgegengesetzte Seiten weisen. Deren Druckbeaufschlagung
bewirkt beim Vorliegen einer Druckdifferenz ein Verschieben
des Flachschiebers 17 in die eine oder andere Richtung,
wobei sie sich mit dem Flachschieber 17 im wesentlichen
mitbewegen. Die entsprechende Verbindung ist beim Ausführungs
beispiel über einen Stab bzw. eine Stange 24 erfolgt, die
sich in Verschieberichtung 23 erstreckt und an ihren beiden
axialen Enden, im Nachbarbereich des Bodenrandes 8, die
Steuerflächen 22, 22′ trägt. Im Bereich ihrer Längsmitte
liegt die beim Ausführungsbeispiel rechteckigen Querschnitt
aufweisende Stange 24 auf der der Öffnung des Schiebers
entgegengesetzten Schieber-Oberfläche 29 auf, wobei sie
von einem am Schieber angeordneten Bolzen 30 durchdrungen
ist, mit dem der Flachschieber 17 verdrehfest an der Stange
24 befestigt ist. Äuch andere Befestigungsarten sind hier
möglich.
Zum Antrieb des Flachschiebers 17 ist beiden Steuerflächen
22, 22′ jeweils ein Steuerraum 31, 31′ zugeordnet, an dessen
Innenoberfläche sie jeweils einen Abschnitt bilden, wobei
der Steuerraum 31, 31′ ferner einen gehäusefesten Abschnitt
32, 32′ aufweist, mit dem der die Steuerflächen 22, 22′
bildende Wandabschnitt 33, 33′ über einen nachgiebig ausge
bildeten Wandabschnitt 34, 34′ in Verbindung steht. In
die Steuerräume 31, 31′ mündet jeweils eine Anschlußöffnung
35, durch die die Räume mit verschiedenen Steuerdrücken
P S1 bzw. P S1 beaufschlagbar sind.
Auf Grund der nachgiebigen Wandabschnitte 34, 34′ ist das
Volumen der Steuerräume 31, 31′ variabel, wobei ein Volumen
bzw. Druckzuwachs des einen gegenüber dem anderen Steuerraum
ein Verschieben der Steuerflächen in Richtung zum Steuer
raum geringeren Volumens auslöst.
Beim abgebildeten Ausführungsbeispiel befindet sich der
jeweilige Steuerraum 31, 31′ im Innern eines im Ventil
gehäuse angeordneten separaten Hohlkörpers, dessen gehäuse
fester Wandabschnitt 22, 22′ parallel zur Steuerfläche
verlaufend an der Innenseite des Gehäusedeckels 3 in axialer
Verlängerung der Stange 24, z. B. durch Ankleben, angebracht
ist. Die Anschlußöffnungen 35 durchdringen diesen Wand
abschnitt und münden so in den Steuerraum ein. Dieses Aus
führungsbeispiel läßt sich besonders einfach herstellen
und montieren. Es ist allerdings auch möglich, den Hohl
körper so auszubilden, daß die Wand teilweise von einer
Partie des Ventilgehäuses selbst gebildet ist (nicht darge
stellt).
Wie die Fig. 1 und 2 zeigen, ist die Steuerfläche 22, 22′
im Bereich ihres Randes vollständig von dem nachgiebigen
Wandabschnitt 34, 34′ umgeben, wobei hinzukommt, daß die
in Axialrichtung weisende Oberflächenpartie 37 des nach
giebigen Wandabschnitts 34, 34′ zweckmäßigerweise gleich
zeitig auch einen Teil der Steuerfläche bildet.
Die Nachgiebigkeit der genannten Wandabschnitte 34, 34′
wird beim Ausführungsbeispiel erfindungsgemäß dadurch er
reicht, daß der nachgiebige Wandabschnitt in Gestalt einer
Balgwand und hierbei insbesondere in Gestalt der Wand eines
Faltenbalges geformt ist. Gemäß Fig. 1 ist hierbei lediglich
eine einzige Faltung 37 derart vorgesehen, daß die Steuer
fläche 22, 22′ bei änderung der Druckdifferenz von der
einen in die andere Stellung (20, 21) umklappen kann. Dabei
wird ein gewisser Druckpunkt überschritten, so daß in den
einzelnen Stellungen der Steuerflächen eine selbsttätige
Stabilisierung erfolgt.
Bei einem nicht dargestellten Ausführungsbeispiel ist vorge
sehen, den Hohlkörper 36 in Gestalt eines üblichen Balges
bzw. Faltenbalges auszubilden, wobei sich mehrere Faltungen
an der in Verschieberichtung 23 gesehenen Umfangsseite
des Hohlkörpers 36 befinden.
Des weiteren kann vorgesehen werden, die Volumenänderung
der Steuerräume 31, 31′ nicht allein durch eine Anderung
der äußeren Gestalt der Steuerraumwand zu erhalten, sondern
die Nachgiebigkeit dadurch zu erzielen, daß die Wand im
Bereich des nachgiebigen Wandabschnittes aus Material mit
gummielastischen und damit dehnbaren Eigenschaften besteht.
Ein weiterer Vorteil des erfindungsgemäßen Schieberventils
ergibt sich dadurch, daß gemäß Fig. 1 das Gehäuse-Innere 6
über eine Öffnung 38 im Gehäusedeckel - oder an anderer
Stelle des Gehäuses - mit einer Druckmittelquelle P 2 verbind
bar ist. Dadurch herrscht im Gehäuse-Innern ein Überdruck,
der den Flachschieber 17 gemäß Pfeilrichtung 5 gegen die
Dichtfläche 15 preßt. Die Sicherheit der Abdichtung zwischen
Flachschieber und Dichtfläche wird dadurch erhöht , und
gleichzeitig wird dadurch ein im Bereich der Dichtflächen
auftretender Verschleiß durch ein selbsttätiges Nachstellen
kompensiert. Begünstigt wird dieser Effekt noch zusätzlich
durch die über die nachgiebigen Wandabschnitte 34, 34′
elastische Aufhängung des Schiebers im Gehäuse-Innern.
Von Vorteil beim erfindungsgemäßen Schieberventil ist ins
besondere, daß der Antrieb des Flachschiebers 17 reibungs
los erfolgt, so daß auch keine Schmierung notwendig ist.
Eine genaue Bearbeitung, wie dies bei bisher üblichen Hilfs
kolben erforderlich war, entfällt ebenso wie separate Dich
tungen. Denn vorteilhafterweise ist als einzige Öffnung
die jeweilige Anschlußöffnung 35 für das Steuerdruckmedium
vorgesehen. Der Hohlkörper 36 läßt sich überdies kosten
günstig durch spanlose Herstellung, z. B. Spritzen aus
Elastomer-Kunststoff, erhalten, und da auf jeder Steuerseite
im wesentlichen nur ein Bauteil, eben dieser Körper, erfor
derlich ist, baut die erfindungsgemäße Anordnung sehr kompakt.
Da zum Verstellen des Flachschiebers 17 nunmehr keine Kolben
mehr erforderlich sind, ist die zu bewegende Masse und
damit auch das Trägheitsmoment stark verringert worden,
so daß schnelle Schaltzeiten erzielt werden können, die
lediglich von der Schnelligkeit der Füllung der Steuer
räume abhängen. Die Schaltung erfolgt dabei sehr präzise,
da im Bereich des Flachschieberantriebs 19 keine Druckmittel-
Leckagen auftreten.
Claims (13)
1. Schieberventil mit einem Ventilgehäuse, mit einer
darin bzw. daran angeordneten Anschlußplatte mit ins Gehäuse-
Innere weisender ebener Dichtfläche, mit einem an der Dicht
fläche parallel zu dieser hin- und herverschiebbar dichtend
anliegenden Flachschieber, der entsprechend der jeweiligen
Verschiebestellung in die Dichtfläche ausmündende Druckmittel
kanäle der Anschlußplatte miteinander verbindet und/oder von
einander abtrennt, und mit einem Flachschieberantrieb,
der zwei in entgegengesetzte Verschieberichtungen weisende,
mit dem Flachschieber mitbewegbar verbundene Steuerflächen
aufweist, die zur Schieberbetätigung mit einem Steuerdruck
medium beaufschlagbar sind und an der Innenoberfläche je
weils eines volumenveränderlichen Steuerraumes ausgebildet
sind, dessen Wand zumindest teilweise gehäusefest angeord
net ist, dadurch gekennzeichnet, daß die jeweilige Steuer
fläche (22, 22′) mit der gehäusefesten Wandpartie (32,
32′) des Steuerraumes (31, 31′) über mindestens einen nach
giebig ausgebildeten Wandabschnitt (34, 34′) in Verbindung
Steht, derart, daß die Veränderung des Volumens des Steuer
raumes (31, 31′) durch eine Verformung bzw. Gestaltänderung
dieses Wandabschnittes (34, 34′) kompensiert wird.
2. Schieberventil nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Steuerfläche (22, 22′) an ihrem Rand vollständig
von dem nachgiebigen Wandabschnitt (34, 34′) umgeben ist.
3. Schieberventil nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Wand des jeweiligen Steuerraumes (31,
31′) im Bereich des nachgiebigen Wandabschnittes (34, 34′)
aus Material mit gummielastischen Eigenschaften besteht.
4. Schieberventil nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch
gekennzeichnet, daß der nachgiebige Wandabschnitt (34,
34′) eine Balgwand ist.
5. Schieberventil nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet,
daß die Balgwand gefaltet und eine Faltenbalgwand ist.
6. Schieberventil nach einem der Ansprüche 1 bis 5, da
durch gekennzeichnet, daß sich der Steuerraum (31, 31,)
im Innern eines im Ventilgehäuse (1) angeordneten separaten
Hohlkörpers (36) befindet.
7. Schieberventil nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet,
daß der separate Körper ein Balg, insbesondere ein Falten
balg ist.
8. Schieberventil nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet, daß die Wand des Steuerraumes (31,
31′) teilweise von einer Partie des Ventilgehäuses (1)
gebildet ist.
9. Schieberventil nach einem der Ansprüche 1 bis 8,
dadurch gekennzeichnet, daß die Steuerfläche (22, 22′)
zumindest teilweise an dem nachgiebigen Wandabschnitt (34,
34′) ausgebildet ist.
10. Schieberventil nach einem der Ansprüche 1 bis 9,
dadurch gekennzeichnet, daß der Flachschieber (17) druck
mittelbelastet gegen die Dichtfläche (15) der Anschlußplatte
(4) gepreßt ist.
11. Schieberventil nach Anspruch 10, dadurch gekennzeich
net, daß im Ventilgehäuse (1) zwischen den die beiden Steuer
räume (31, 31′) enthaltenden Körpern (36) bzw. Wänden
ein den Flachschieber (17) enthaltender Schieberraum (6)
angeordnet ist, der mit Druckmittel (P 2) befüllbar ist.
12. Schieberventil nach einem der Ansprüche 1 bis 11,
dadurch gekennzeichnet, daß das Gehäuse (1) aus einem Boden
(2) und einem Deckel (3) besteht, wobei der Boden (2) von
der Anschlußplatte (4) gebildet ist, an die der Gehäuse
deckel (3) lösbar angebracht, insbesondere angeclipst bzw.
mit Schnapptechnik befestigt ist.
13. Schieberventil nach einem der Ansprüche 1 bis 12,
dadurch gekennzeichnet, daß das Ventilgehäuse (1) aus Kunst-
Stoffmaterial besteht.
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