DE3733569A1 - Kieferorthopaedische hilfsvorrichtung und verfahren zu deren herstellung - Google Patents
Kieferorthopaedische hilfsvorrichtung und verfahren zu deren herstellungInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine kieferorthopädische Hilfsvor
richtung mit wenigstens zwei als Widerlager ausgebildeten
Zahnschienen und gegebenenfalls einem die Zahnreihen auf
Distanz haltenden, verstellbaren Abstandhalter.
Man kennt bereits einige kieferorthopädische Hilfsvorrich
tungen, insbesondere Kieferdehngeräte, zur Behandlung ein
zelner pathologischer Störungen im Kieferbereich.
Die Kieferdehngeräte etwa wurden bislang ausschließlich
zur Behandlung der Kieferklemme verwendet, die sich in
der Unmöglichkeit äußert, den Mund zu öffnen und damit dem
Patienten ein regelrechtes Kauen und die damit verbundene
Nahrungsaufnahme und auch das Sprechen erschwert. Weiterhin
kann eine zahnärztliche Behandlung aus technischen Gründen
unmöglich sein und im Fall einer Notsituation eine Intuba
tionsnarkose oft nicht durchgeführt werden. Solche Hilfsvor
richtungen wurden zielgerichtet nur für eine bestimmte
therapeutische Aufgabe konstruiert und sind mehr oder
weniger unbrauchbar, wenn die individuelle Situation des
Patienten, bedingt durch bestimmte Schädigungen oder Krank
heiten im Kieferbereich, Maßnahmen erfordern, die über die
der Vorrichtung zugrundegelegte Aufgabe hinausgehen oder von
ihr abweichen.
Zur Behandlung allein der Kieferklemme kennt man bereits seit
mehreren Jahrzehnten einen mediko-mechanischen Apparat, bei
dem mittels eines Elektromotores und eines Getriebes zwei in
den Mund des Patienten eingeführte Stahlkeile Mundöffnungsbe
wegungen erzwingen, - sowie einen Holzkreisel mit Stellge
winde, der in den Mund der Patienten eingedreht wird und da
durch die Zahnreihen auseinanderzwängt. Auch sind, mit dem letzte
ren Gerät vergleichbar, ein Holzkeil und ein zangenartiger Mundspanner
nicht mehr neu.
Alle diese vorbekannten Vorrichtungen belasten die Zahnreihen
nur punktuell, sind zum Teil nur ortsständig bzw. nicht ohne
fremde Hilfe anwendbar und erlauben keine Ergänzungen oder
Modifikationen des Gerätes.
Die starre Kraftübertragung bei diesen Vorrichtungen nur in
einer Richtung führt nicht selten zu tetanischen und für den
Patienten äußerst schmerzhaften Muskelkrämpfen, weil - was
diese Vorrichtungen unberücksichtigt lassen - die sogenannten
Desmodontalrezeptoren des Zahnhalteapparates reaktiv eine sehr
große Gegenkraft der Kaumuskulatur induzieren.
Wegen dieser gesundheitlichen Gefahren sieht ein ebenfalls schon bekanntes
Kieferdehngerät neueren Ursprungs eine mechanische Entkopplungs
vorrichtung vor. In seiner Grundkonstruktion besteht es aus
zwei am äußeren Ende gelenkig miteinander verbundenen Metall
platten, deren dem Gelenk gegenüberliegende freie Ende mit
je einer Polsterung versehen sind und zwischen die Zahnreihen
geschoben werden, sowie aus einer dazwischenliegenden Dehn
schraube. Durch die an der Dehnschraube angebrachte Entkopp
lungsvorrichtung kann die vorgegebene Belastung in Richtung
der Kieferdehnung im Falle eines Krampfes schnell aufgehoben
werden.
Das Problem der kaumuskulären Mitreaktion unter der angewand
ten Dehnkraft ist damit jedoch biomechanisch noch nicht gelöst.
Es werden die in ihrer antagonistischen Wirkung sich weitge
hend aufhebenden übermäßigen Kräfte gleichzeitig auch
über die Kiefergelenke abgeleitet, wo sie zu unübersehbaren
Schäden führen können.
Man hat deshalb auch
schon ein Kieferdehngerät geschaffen, welches kontinuierlich den
während der Behandlung erreichten Mundöffnungsweiten angepaßt
werden kann, das aber andererseits die entfaltete Dehn
kraft nicht bloß starr auf die Zahnreihen einwirken läßt.
Vielmehr sieht diese Weiterentwicklung (vgl. dazu: Journal of
Cranio-Maxillo-Facial Surgery Nr. 2, 1987, S. 94 ff.)
Federelemente vor, die Teil
eines die Dehnkraft erzeugenden Abstandhalters sind und die
neben der Kieferdehnung gleichzeitig dem Patienten dynamische
Muskelkontraktionen ermöglichen. Ein solches kontinuierlich-
dynamisches Kieferdehngerät steigert durch annähernd isotoni
sche Kontraktion gegen den federelastischen Widerstand während
der Kieferdehnung vorübergehend die Schmerzschwelle auf physio
logischem Wege, wodurch sich eine "Dehnungsreserve" bis zur
erneuten Schmerztoleranzgrenze bietet. Dieses kaumuskuläre
Verhalten ist - mit nachlassender Wirkung - mehrfach wieder
holbar, was einen wesentlichen Teil des therapeutischen Effek
tes ausmacht. Gleichzeitig kann der für den Patienten sehr
unangenehme und äußerst schmerzhafte Muskelkrampf, mit dem bei
Verwendung der eingangs beschriebenen Geräte jederzeit gerechnet
werden mußte, in praktisch allen Fällen vermieden werden.
Dieses kontinuierlich-dynamische Kieferdehngerät
besteht im wesentlichen aus zwei den Zahnkonturen des Patien
ten angepaßten Zahnschienen, die als Widerlager ausgebildet
und über einen Gewindebolzen als Abstandhalter sowie zwei da
zugehörigen Federelementen miteinander verbunden sind. Dieses
Kieferdehngerät ist in seinem Aufbau einfach, leicht zu be
dienen und kann vom Patienten mit sich geführt werden.
Wie alle vorbeschriebenen kieferorthopädischen Hilfsvorrich
tungen kann auch dieses kontinuierlich-dynamische Kieferdehn
gerät jedoch nur zur Behandlung und Therapie einer einfachen
Kieferklemme, d. h. nur in einem Freiheitsgrad ausgerichtet, verwendet werden
und ist in dieser Form für die Behandlung komplizierter Kieferklemmen, etwa
bei anfänglich sehr geringer Mundöffnungsweite oder bei fehlender Vorschub
bewegung in den Kiefergelenken oder zur Korrektur einer Seitabweichung des
Unterkiefers bei maximaler Mundöffnung oder gar zur Behandlung von chroni
schen Kiefergelenkserkrankungen unabhängig von einer Kieferklemme, etwa
als bloßer Muskeltrainer, nicht geeignet.
Man kennt zwar bereits auch einen Muskeltrainer zum Training
der Kaumuskulatur, der aus einem festen und einem gegen Fe
derkraft verschwenkbaren, beweglichen Schenkel besteht. Die
ser Muskeltrainer wird aufgrund seiner dynamischen, auf Feder
kraft beruhenden Wirkungsweise zur Stärkung der Kaumuskulatur
angewandt, - zu einer kontinuierlichen Kieferdehnung wiederum
fehlen diesem Gerät jedoch die Voraussetzungen. Es ist aus
schließlich als Muskeltrainer gedacht und kann nicht - wie
die vorbeschriebenen Vorrichtungen - als Kieferdehngerät ange
wendet werden.
Es besteht daher insbesondere die Aufgabe, eine kieferorthopädische Hilfs
vorrichtung zu schaffen, die so ausgebildet ist, daß sie über
die Behandlung einer einfachen nur in einem Freiheitsgrad ausgerichte
ten Kieferklemme hinaus, weitere Therapiemöglichkeiten eröffnet, dabei
dennoch einfach und leicht zu bedienen ist und die notwendige Stabilität
aufweist.
Bei der kieferorthopädischen Hilfsvorrichtung der eingangs
erwähnten Art besteht die erfindungsgemäße Lösung insbesondere darin, daß we
nigstens eine Zahnschiene vorzugsweise jeweils mit mindestens einer Zu
satzhalterung für den Anschluß von Zusatzvorrichtungen ausgebildet
sind. Solche Zusatzhalterungen für den Anschluß von Zusatz
vorrichtungen bieten Kombinationsmöglichkeiten und erweitern
den Therapiebereich einer solchen erfindungsgemäßen kiefer
orthopädischen Hilfsvorrichtung. Zur ggfs. notwendigen kontrollierten
dreidimensionalen Ausrichtung des ganzen Unterkiefers und der gleichzei
tigen Wiederherstellung der zugehörigen Funktion. Eine vorteilhafte Aus
führung der Erfindung ist es, wenn die Zusatzhalterung(en) im wesent
lichen aus einem an den jeweili
gen Zahnschienen angebrachten Zusatzröhrchen besteht(en).
Solche Zusatzröhrchen bieten einen einfachen und dennoch aus
reichenden Anschluß von Zusatzvorrichtungen.
Zweckmäßigerweise ist bzw. sind das oder die Zusatzröhrchen
oder dgl. Zusatzhalterung etwa parallel zu einem oder mehreren Halte
röhrchen insbesondere für den Abstandhalter eines Kieferdehngerätes an der
jeweiligen Zahnschiene angebracht. Eine solche Ausführungs
form ist besonders platzsparend und erleichtert die Herstel
lung.
Eine besonders günstige Ausbildung der Erfindung besteht da
rin, daß die Zahnschienen den individuellen Zahnkonturen des
jeweiligen Patienten nachgebildet und vorzugsweise als tief
gezogene Kunststoffschienen ausgebildet sind. Solche, den
individuellen Zahnkonturen nachgebildeten Zahnschienen bieten
der kieferorthopädischen Hilfsvorrichtung den notwendigen
Halt, den sie zur Verbindung der Kiefer auch mit extraoralen
Teilen der Vorrichtung und zum Angriff gegebenenfalls auch
starker Zugkräfte an den Kiefern - etwa bei der Positionie
rung des Unterkiefers mittels eines Richtgerätes - bedarf.
Vorteilhaft ist es, daß zumindest eine der Zahnschienen,
vorzugsweise die obere und die untere, gegen
über den die Zahnreihen auf Distanz haltenden, verstellbaren
Abstandhalter gelenkig verschwenkbar angeordnet ist.
Mit dem verstellbaren Abstandhalter wird bei einem Kiefer
dehngerät die zur Behandlung der Kieferklemme notwendige Dehn
kraft entwickelt. Die gelenkig verschwenkbare Anordnung zu
mindest einer der Zahnschienen gegenüber dem Abstandhalter
erlaubt es, daß zumindest diese Zahnschiene sich - entspre
chend der Winkelvergrößerung der Zahnreihen zueinander bei zu
nehmender Mundöffnung - gegenüber dem Abstandhalter neu aus
richten kann und dabei stets die Zahnkronen des von ihr abge
deckten Bereichs der Zahnreihen voll umschließt, was eine
sichere Verankerung für den Abstandhalter bedeutet.
Eine vorteilhafte Ausführung der Erfindung ist es, wenn seit
lich in den Außenbereichen der oder des als Federelement etwa
C-förmig ausgebildeten Drahtbügel(s) jeweils wenigstens eine
Federwicklung vorgesehen ist.
Eine solche Federwicklung macht - bedingt durch die da
rin enthaltene Drahtlänge - den Federwiderstand weicher
gegenüber einem bloß etwa C-förmigen Drahtbügel.
Weiterhin preßt sie die freien Enden des Federelementes in die
offenen Enden des Halteröhrchens und gewährleistet somit de
ren sicheren Halt, etwa auch dann, wenn Zusatzgeräte auf das
Kieferdehngerät verstärkt einwirken.
Nach einem weiteren Vorschlag gemäß der Erfindung ist jedes
Federelement an den beiden Seiten seines Außenbereiches etwa
an der Stelle vorzugsweise in einem stumpfen Winkel von min
destens 90° abgewinkelt, an welcher das Federelement den äu
ßeren Rand der benachbarten Zahnschiene überragt. Auf diese
Weise ist gewährleitet, daß auch durch die Federwicklungen
weit ausladende Federelemente den Rand der gegenüberliegenden
Zahnschiene nicht überragen. Dies kommt dem Patienten zugute,
der ein möglichst schmal gebautes Kieferdehngerät als erträg
licher empfindet.
Eine besonders vorteilhafte Weiterbildung der Erfindung kann
darin bestehen, daß wenigstens zwei gelenkig miteinander ver
bundene Schenkel einen Abstandhalter bilden, der durch wenigstens ein
Federelement in Spreizrichtung der oberen und unteren Zahn
schiene druckbeaufschlagt ist, wobei die Schenkel des Abstand
halters zumindest mittelbar mit den Zahnschienen verbunden
sind.
Insbesondere ein Kieferdehngerät mit nach oben abgewinkelten
Federwicklungen ist relativ hoch und setzt eine vergleichs
weise weite anfängliche Mundöffnung bei der Kieferklemme
voraus. Bei einem nur geringen anfänglichen Abstand der Zahn
reihen kann ein solches Kieferdehngerät nur schwer angewen
det werden. Ein Kieferdehngerät, dessen Abstandhalter durch
zwei gelenkig miteinander verbundene Schenkel gebildet wird,
ist dagegen relativ flach und kann daher auch noch bei einer
relativ geringen Mundöffnungsweite angewendet werden. Durch
die bevorzugte Austauschbarkeit aller Teile des Kieferdehn
gerätes kann deren Abstandhalter zunächst durch miteinander
verbundene Schenkel gebildet werden und später, bei Therapie
fortschritten, gegen einen Gewindebolzen ausgetauscht werden.
Dadurch, daß der durch wenigstens zwei gelenkig miteinander
verbundene Schenkel gebildete Abstandhalter durch ein Feder
element in Spreizrichtung der oberen und unteren Zahnschienen
druckbeaufschlagt ist, ist auch bei diesem Kieferdehngerät
eine kontinuierlich-dynamische Wirkungsweise gewährleistet.
Eine besonders stabile Ausführungsform des Abstandhalters be
steht darin, daß dieser aus vier gelenkig und parallelogramm
artig miteinander verbundenen Schenkeln besteht, wobei die
Schenkel an ihren äußeren, jeweils den Zahnschienen zuge
wandten Enden mit diesen über Lagerachsen und im Mittelbereich
jeweils paarweise durch Gelenkachsen miteinander verbunden
sind.
Zweckmäßigerweise sind die beiden Gelenkachsen durch wenig
stens einen Stab miteinander verbunden, der die Schenkel gegen
einander abstützt. Dies dient ebenfalls der Stabilität; darü
ber hinaus kann ein solcher Stab aber auch als Führung für das
Federelement dienen.
Eine besonders günstige Ausbildung der Erfindung besteht da
rin, daß der Abstandhalter kontinuierlich verstellbar ist.
Dadurch läßt sich eine kontinuierliche Kieferdehnung durch
Verwendung ein und desselben Gerätes erzielen.
Gegebenenfalls kann der die Gelenkachsen miteinander verbin
dende Stab durch radiale Querbohrungen in den Gelenkachsen
hindurchlaufen und an seinem einen Ende ein festes Widerlager
für den einen Gelenkbereich und an seinem anderen, mundaus
wärts gerichteten Ende ein verstellbares Widerlager für den
anderen Gelenkbereich aufweisen. Vorteilhaft ist es, wenn
sich die Gelenkachsen zwischen den außen befestigten Wider
lagern auf dem Stab bewegen und eine Schraubendruckfeder, ein
Gummiröhrchen od. dgl. Druckelement als Federelement zumin
dest zwischen einem der Widerlager und der benachbarten Ge
lenkachse auf den Stab aufgeschoben ist. Eine solche erfin
dungsgemäße kieferorthopädische Hilfsvorrichtung gewährlei
stet als Kieferdehngerät mit einer Schraubendruckfeder dessen
kontinuierlich-dynamische Wirkungsweise, kann aber mittels
eines eingewechselten Gummiröhrchens als Federelement insbesondere auch als
Muskeltrainer verwendet werden, der vergleichsweise frühzei
tig lediglich quasi isometrische Kontraktionen zuläßt.
Zweckmäßigerweise sind die Lagerachsen des Abstandhal
ters, die die Schenkel an ihrem einen den Zahnschienen zuge
wandten Ende miteinander verbinden, also etwa C-förmige Draht
bügel ausgebildet, deren freie Enden in den mit den Zahnschie
nen verbundenen Halteröhrchen eingreifen. Diese Bauweise ge
währleistet beliebige Kombinationsmöglichkeiten, da damit der
durch Schenkel ausgebildete Abstandhalter etwa gegen Drahtbügel
ausgetauscht werden kann, die selbst federnd ausgebildet sind
bzw. deren Außenbereich Federwicklungen aufweisen.
Vorteilhaft ist es, wenn aufgeschobene, aufgeklebte, aufge
lötete od. dgl. auf den Lagerachsen fixierte Seitenanschläge
die daran anliegenden Schenkelenden der Schenkel auf den La
gerachsen in etwa mittig halten. Auf diese Weise kann ein un
erwünschtes Verrutschen der Oberkieferzahnschiene zum Ab
standhalter oder auch zur Unterkieferzahnschiene, verhindert
werden.
Eine besonders vorteilhafte Ausführungsform der Erfindung
sieht vor, daß die zumindest mittelbar mit den Zahnschienen
verbundenen Schenkelenden der Schenkel in einer Linie etwa
senkrecht zur Kauebene liegen. Liegen die mit den Zahnschie
nen verbundenen Schenkelenden der Schenkel in einer Linie
etwa senkrecht zur Kaufebene, so wird die von dem oder den
Federelementen entfaltete Kraft praktisch ausschließlich in eine die
Zahnreihen auf Distanz haltende Dehnkraft umgewandelt. Stö
rende, seitlich wirkende Kräfte werden vermieden. Eine zweck
mäßige Weiterbildung der Erfindung sieht vor, daß Prothesen
basisplatten als Widerlager dienen, an die jeweils ein Halte
röhrchen für den Abstandhalter befestigt ist. Die Verwendung
der an sich bekannten Prothesenbasisplatten auch im Rahmen
der erfindungsgemäßen kieferorthopädischen Hilfsvorrichtung
ermöglicht auch die Behandlung zahnloser Patienten, bei denen
Zahnschienen wegen der fehlenden Zahnreihen keinen Halt fin
den würden.
Nach einem weiteren Vorschlag gemäß der Erfindung ist die
Unterkiefer-Zahnschiene relativ zum Abstandhalter seitlich
verschiebbar ausgestaltet und eine Seitenzugeinrichtung mit
der Zusatzhalterung kuppelbar.
In vereinzelten Fällen stellt sich das Problem, daß der Unter
kiefer des Patienten sich während der Kieferdehnung im Ver
hältnis zum Oberkiefer seitlich verschiebt. Diese unerwünsch
te seitliche Verschiebung des Unterkiefers kann durch eine
Seitenzugeinrichtung korrigiert werden, die eine entspre
chende, vorzugsweise dauernde Gegenspannung zum Ausgleich die
ser seitlichen Verschiebung erzeugt.
Zweckmäßigerweise besteht die Seitenzugeinrichtung im wesent
lichen aus einem Draht, welcher an seinem einen Ende S-förmig
ausgebildet ist und mit seinem anderen Ende wahlweise von
rechts oder links in das Zusatzröhrchen vorzugsweise begrenzt
bis zu einem Anschlag, einschiebbar ist, wobei zumindest
eine Feder, ein Gummiband od. dgl. elastisches Zugelement z. B.
das S-förmige Ende des Drahtes mit der gegenüberliegenden Sei
te des Abstandhalters verbindet. Eine solche Seitenzugeinrich
tung stellt eine besonders einfache Ausführungsform dar, die
auch vom Patienten selbst entsprechend den Anweisungen seines
behandelnden Arztes reguliert werden kann, und zwar etwa durch
Auflegen eines oder mehrerer Gummibänder.
Es ist vorteilhaft, wenn die Halteröhrchen seitlich verschieb
bar mit den jeweiligen Zahnschienen verbunden sind und die
zweckmäßigerweise etwa C-förmigen, den Abstandhalter mit den
Zahnschienen verbindenden Drahtbügel mit ihren freien Enden im
Halteröhrchen verklebt, verlötet od. dgl. fixiert sind.
Gewöhnlich greifen die freien Enden der etwa C-för
migen und als z. B. Lagerachsen oder Federelemente dienenden
Drahtbügel in die Halteröhrchen ein. In Verbindung mit der
Seitenzugeinrichtung könnte sich hier eine Schwachstelle der
Vorrichtung ergeben, wenn nämlich der Unterkiefer bzw. die
Unterkiefer-Zahnschiene durch das elastische Zugelement in
Richtung zum Abstandhalter gezogen wird. Hierbei könnten die
freien Enden der Drahtbügel aus den Halteröhrchen rutschen,
wenn sie nicht mit diesen fest verbunden wären. Die Verschieb
barkeit der Unterkiefer-Zahnschiene gegenüber dem Abstandhal
ter bzw. der Oberkiefer-Zahnschiene wird durch das seitlich
in der Unterkiefer-Zahnschiene verschiebbare Halteröhrchen
gewährleistet.
Eine besonders vorteilhafte Ausführungsform der Erfindung
sieht vor, daß an die Zusatzhalterung ein Richtgerät zum Aus
richten und Zugbeaufschlagen des Unterkiefers zumindest nach einer Rich
tung, z. B. nach vorne und/oder seitlich angeschlossen ist.
Die Kiefergelenke erfüllen bei Kaubewegungen zwei Aufgaben,
nämlich zunächst eine reine Drehbewegung und anschließend
- bei sich weiter öffnendem Mund - eine Schub-Gleit-Bewegung.
Durch die Kieferdehnung mittels eines Kieferdehngerätes wird
allein die Drehbewegung des Kiefergelenkes erzwungen bzw. ge
fördert. Die Notwendigkeit einer Vorverlagerung des Unter
kiefers während der Kieferdehnung ist bislang in der Medizin
nicht ausreichend erkannt worden. Entsprechend gab es bis
lang auch keine therapeutischen Lösungen.
Störungen dieser Gelenkfunktionen können etwa bei einer ein
seitigen oder beidseitigen Fraktur des Kiefergelenkfort
satzes mit schwerer Verlagerung des gebrochenen Gelenkfort
satzes auftreten. Die dadurch verlorengegangene Abstützung
des aufsteigenden Unterkieferastes gegenüber der Gelenkpfan
ne und die damit verbundene Fehlfunktion des Unterkiefers
muß durch die ärztlichen Behandlungen korri
giert und ausgeglichen werden. Als kieferorthopädische Hilfs
vorrichtung dient dabei ein solches erfindungsgemäßes Richt
gerät zum Ausrichten und Zugbeaufschlagen des Unterkiefers.
Vorteilhaft ist es, wenn das Richtgerät haltemaskenartig mit zu
mindest an Teilbereiche des Kopfes angepaßten und anliegen
den Abstützungen od. dgl. ausgebildet ist. Die an Teilberei
che des Kopfes insbesondere auch des Oberkiefers anliegenden Abstützungen
dienen dem sicheren Halt des Richtgerätes auf weitgehend unblutige Weise, ohne
daß es einer Schraubverbindung mit dem Schädel oder den Kie
ferknochen bedarf.
Es ist vorteilhaft, wenn das Richtgerät im wesentlichen aus
einem mit Abstand zum Unterkiefer verlaufenden Unterkiefer
bügel, aus einem mit Abstand zum Oberkiefer verlaufenden
Oberkieferbügel, sowie aus einem elastischen Nackenband als
rückseitige Halterung besteht. Ein Richtgerät, das im wesentli
chen aus zwei Drahtbügeln sowie einem elastischen Nackenband besteht, ist
leicht und auch vom Patienten einfach zu handhaben. Da als
rückseitige Halterung allein ein elastisches Nackenband
dient, kann das Richtgerät mit wenigen Handgriffen vom Ge
sicht des Patienten gelöst werden. Dadurch wird die therapeu
tische Behandlung vom Patienten weniger belastend empfunden
und ihm kann auch in Notsituationen sofort und schnell geholfen werden.
Eine vorteilhafte Weiterbildung der Erfindung sieht vor, daß
das Kieferdehngerät mit dem Oberkieferbügel durch ein Zwi
schenstück verbunden ist, welches das Kieferdehngerät in
Seitenrichtung weitgehend starr und bzgl. der Kaubewegung
scharnierartig bewegbar fixiert und das Richtgerät vom Ge
sicht des Patienten im Kieferbereich auf Abstand hält.
Die Verbindung zwischen dem Kieferdehngerät und dem
Richtgerät muß in Seitenrichtung weitgehend starr sein, da
ansonsten das Richtgerät bei seitlich angreifenden Zugkräf
ten leicht kippen würde, was etwa eine erwünschte seitliche
Vorverlagerung des Unterkiefers zumindest erschweren würde.
Andererseits muß das Kieferdehngerät bzgl. der Kaubewegung gleich
zeitig scharnierartig bewegbar fixiert sein, da es auf ei
ner kontinuierlich-dynamischen Wirkungsweise beruht und Kau
bewegungen des Patienten während der Behandlung zulassen
muß.
Eine vorteilhafte Ausführung der Neuerung ist es, wenn das
Zwischenstück klammerartig ausgebildet ist und mit seinen bei
den dem Kieferdehngerät zugewandten Enden in das Zusatzröhr
chen an der Oberkiefer-Zahnschiene eingreift und die gegen
überliegenden beiden äußeren Enden mit einer am Oberkiefer
bügel des Richtgerätes angebrachten Bügelhalterung verbun
den, bzw. bis zu einem Zwischenstückanschlag darin eingescho
ben sind.
Die Tatsache, daß das Zwischenstück mit zwei seiner äußeren
Enden mit einer am Oberkieferbügel des Richtgerätes ange
brachten Bügelhalterung verbunden ist, fixiert das Kiefer
dehngerät auf einfache Weise in Seitenrichtung weitgehend
starr. Die klammerartige Ausbildung des Zwischenstückes preßt
die dem Kieferdehngerät zugewandten Enden in das Zusatzröhr
chen und gibt damit der gesamten Konstruktion auch bei seit
lichen Zugkräften einen sicheren Halt. Mit dem Zwischenstück-
Anschlag wird das Richtgerät vom Gesicht des Patienten im
Kieferbereich auf Abstand gehalten.
Vorteilhaft ist es, wenn der Unterkieferbügel im Bereich des
Unterkiefers etwa halbkreisförmig ausgebildet ist, den Un
terkiefer formangepaßt und mit Abstand umgibt und etwa im
Bereich der Kiefergelenke in geraden, am Schläfenbereich nach
oben vorbeiführenden Fortsetzungen übergeht. Auf einem halb
kreisförmigen Unterkieferbügel können die Zugelement-Hal
terungen beliebig positioniert werden.
In weiterer Ausbildung der Erfindung sind die freien Enden
des Oberkieferbügels zumindest höhenverstellbar, vorzugs
weise auch tiefenverstellbar, insbesondere mit den nach oben
weisenden Fortsetzungen des Unterkieferbügels durch Ver
bindungselemente verbunden. Durch die Höhen- und Tiefenver
stellbarkeit kann das Richtgerät den anatomischen Verhält
nissen des jeweiligen Patienten angepaßt werden.
Zweckmäßigerweise ist zwischen der Zusatzhalterung der Unter
kiefer-Zahnschiene und dem Unterkieferbügel des Richtgerä
tes zumindest ein elastisches Zugelement befestigt, das am
Unterkieferbügel in unterschiedlichen Positionen anbringbar
ist. Ein solches elastisches Zugelement dient dem Ausrich
ten und Zugbeaufschlagen des Unterkiefers zumindest nach
vorne und/oder seitlich. Es kann beispielsweise aus einem
Gummiband, einem Gummiring oder einer Schraubenzugfeder be
stehen. Vorteilhaft ist es, wenn das elastische Zugelement
mit der Unterkiefer-Zahnschiene durch ein einen Haken aufwei
sendes Verbindungsstück und mit dem Unterkieferbügel durch
vorzugsweise hakenförmig ausgebildete verstellbare Zugele
ment-Halterungen verbunden ist, wobei das(die) elastische(n)
Zugelement(e) an den jeweiligen Haken des Verbindungsstückes
bzw. der Zugelement-Halterungen angreift(angreifen).
Damit ist eine einfache Verbindung zwischen der Unterkiefer-
Zahnschiene einerseits und dem Unterkieferbügel andererseits
hergestellt. Das elastische Zugelement kann als einfaches
Zugelement über Eck mit den jeweiligen Haken des Verbindungs
stückes bzw. der Zugelement-Halterungen verbunden sein; es
kann aber auch jeweils ein elastisches Zugelement pro Zug
element-Halterung an dem Haken des Verbindungsstückes angrei
fen.
Eine vorteilhafte Ausführung der Erfindung ist es, wenn das
Verbindungsstück an seiner dem Haken abgewandten Seite bügel
förmig, vorzugsweise mit sich überkreuzenden Bügelschenkeln
ausgebildet ist und mit den Enden dieser Bügelschenkel seit
lich in das Zusatzröhrchen eingreift. Durch eine sich über
kreuzende Ausbildung der Bügelschenkel werden deren Enden
sicher in dem Zusatzröhrchen der Unterkiefer-Zahnschiene ge
halten. Darüber hinaus gibt der Haken des Verbindungsstückes
leicht in Richtung der an ihn angreifenden Zugkraft nach und
richtet sich entsprechend aus.
Eine besonders zweckmäßige Weiterbildung der Erfindung kann
darin bestehen, daß das Richtgerät zumindest mittelbar an den
unabhängig voneinander ausgebildeten und befestigten Ober
kiefer- bzw. Unterkiefer-Zahnschienen angreift und zur zu
sätzlichen Abstützung eine Brust- und/oder Schulterstütze
aufweist.
Bei umfangreichen Operationen im Kieferbereich, beispiels
weise bei Teilentfernungen des Unterkiefers wegen eines bös
artigen Tumors, kann es erforderlich sein, die dreidimensio
nale Lage des Unterkiefers auch während der Abheilungsphase
in seiner ursprünglichen Weise zu sichern. Hierzu sind er
hebliche Kräfte notwendig, die in der Abheilungsphase gegen
narbige Verziehungen gerichtet sind. Die dazu notwendige, ge
zielte Ausrichtung auch großer Zugkräfte nicht nur nach vor
ne, sondern auch zu den Seiten hin, erfordert eine breite
Abstützung des Richtgerätes am Körper des Patienten. Diese
breite, zusätzliche Abstützung wird durch eine Brust- und/
oder Schulterstütze gewährleistet.
Bei Teilentfernungen des Unterkiefers etwa wegen eines bös
artigen Tumors muß zwar während der Abheilungsphase die drei
dimensionale Lage des Unterkiefers in ursprünglicher Weise
gesichert bleiben, eine Kieferklemme jedoch tritt in diesen
Fällen nicht auf. Eine therapeutische Kieferdehnung durch ei
nen Abstandhalter ist in diesen Fällen weder notwendig, noch
möglich. Da also hier zwischen die Zahnschienen kein Ab
standhalter eingefügt werden muß, sind die Halteröhrchen der
Zahnschienen frei, um als Verbindung zum Richtgerät bzw. zur Verankerung
am Unterkiefer zu dienen.
Zweckmäßigerweise besteht die Brust- und/oder Schulterstütze
des Richtgerätes im wesentlichen auf einem etwa U-förmig aus
gebildeten und den menschlichen Körperkonturen in etwa nach
geformten Thoraxbügel, welcher zumindest in Brusthöhe auf dem
Oberkörper des Patienten aufliegt und etwa in Höhe der Kie
fergelenke höhenverstellbar und vorzugsweise auch tiefenver
stellbar mit dem Oberkieferbügel und/oder dem Unterkieferbü
gel verbunden ist.
Die Ausbildung der Brust- und/oder Schulterstütze des Richt
gerätes als sich am Brustkorb abstützender, etwa U-förmiger
Bügel, stellt eine einfache und vor allem leichte, aber
dennoch stabile Konstruktion dar. Die höhenverstellbare und
vorzugsweise auch tiefenverstellbare Verbindung dieses Thorax
bügels mit dem Oberkieferbügel und/oder dem Unterkieferbügel
erlaubt es, das Richtgerät den individuellen anatomischen
Verhältnissen des Patienten anzupassen, was nicht zuletzt
auch einer stabilen Abstützung der kieferorthopädischen
Hilfsvorrichtung dient.
Eine einfache und vorteilhafte Ausbildung der Erfindung sieht
vor, daß mit dem Halteröhrchen der Oberkiefer-Zahnschiene
ein Zugbügel verbunden ist, an dem elastische, mit einer Kopf
kappenhalterung verbundene Zugelemente, vorzugsweise Gummi
ketten angreifen.
Der Zugbügel übernimmt den Halt der Oberkiefer-Zahnschiene im
Mund des Patienten und damit die Funktion, die in Verbindung
mit einer Kieferklemme der Abstandhalter innehat. Der Zugbü
gel stellt damit, zusammen mit der Kopfkappenhalterung und
deren Gummiketten eine sichere, leicht zu lösende und vor
allem unblutige Abstützung der Oberkiefer-Zahnschiene an den
oberen Zahnreihen dar.
Kopfkappenhalterung und Gummiketten sind dabei handelsübli
che Bauteile der kieferorthopädischen Hilfsvorrichtung.
Zweckmäßigerweise besteht der Zugbügel im wesentlichen aus ei
nem in das Halteröhrchen mit Halteenden eingreifenden Innen
bügel, welcher mit einem den Oberkiefer etwa formangepaßt und
mit Abstand umgebenden Außenbügel verbunden ist. Dabei dient
der Innenbügel des Zugbügels als Verbindung zum Halteröhrchen
der Oberkiefer-Zahnschiene und der Außenbügel als Verbindung
zu den vorzugsweise als Gummiketten ausgebildeten Zugelemen
ten der Kopfkappenhalterung.
Dadurch, daß der Innenbügel mit Halteenden in das Halteröhr
chen eingreift und mit diesem nicht fest verbunden ist, er
übrigt sich ein Verbiegen und Ausrichten des Innenbügels hori
zontal zur Kauebene. Denn durch die freie Beweglichkeit der
Halteenden in dem Halteröhrchen richtet sich der Innenbügel
entsprechend der Zugrichtung der am Außenbügel angreifenden
Zugelemente von alleine aus.
Eine besonders günstige Ausbildung der Erfindung besteht da
rin, daß an dem Zugbügel insbesondere im Verbindungsbereich
von Innen- und Außenbügel eine Verbindungsstelle zum Anschlie
ßen insbesondere eines Verbindungsgelenkes vorgesehen ist,
welches auf seiner gegenüberliegenden Seite mit dem Oberkie
ferbügel des Richtgerätes verbunden ist.
Weist das Richtgerät als zusätzliche Abstützung eine Brust-
und/oder Schulterstütze auf, so ist bei dieser Ausführungs
form zu berücksichtigen, daß zwischen dem Oberkiefer und dem
Brustkorb sich die freibewegliche Wirbelsäule befindet. Um
den Patienten nicht in ein unnatürlich starres Gerüst zu
zwängen, muß die Verbindungsstelle zwischen Oberkiefer-Zahn
schiene und Oberkieferbügel der Gerüstkonstruktion des Richt
gerätes zumindest geringfügig in alle drei Ebenen beweglich
ausgestaltet sein. Gleichzeitig muß diese Verbindungsstelle
aber auch ein Abgleiten der Gerüstkonstruktion des Richtge
rätes nach oben oder unten verhindern. Diese Aufgaben er
füllt das Verbindungsgelenk, welches einerseits mit der Ver
bindungsstelle von Innen- und Außenbügel, andererseits mit
dem Oberkieferbügel des Richtgerätes verbunden ist.
Zweckmäßigerweise ist im Innenbügel bei dessen Übergang von
seinem bogenförmigen Teil zu den Halteenden zumindest eine
Schlaufe, vorzugsweise eine Doppelschlaufe vorgesehen. Sol
che Schlaufen oder Doppelschlaufen dienen - ähnlich wie die
Federwicklungen eines Federelements - der zusätzlichen Siche
rung der Halteenden des Innenbügels im Halteröhrchen.
Eine besonders vorteilhafte Ausbildung der Erfindung sieht
vor, daß die freien Enden des Außenbügels an der Stelle nach
oben, schräg nach hinten verlaufend, abgewinkelt sind, an der
die durch das Halteröhrchen gebildete Linie den Außenbügel
schneidet.
Die abgewinkelten Enden des Außenbügels sind mit den elasti
schen Zugelementen der Kopfkappenhalterung verbunden. Die
freien und abgewinkelten Enden des Außenbügels laufen auf
die durch das Halteröhrchen gebildete Linie zu. Entsprechend
wirkt die am Außenbügel angreifende Zugkraft nur vom Halte
röhrchen in Richtung zu den elastischen Zugelementen hin,
ohne daß eine weitere störende Kraftrichtungs-Komponente auf
treten würde. Auf diese Weise wird die Oberkiefer-Zahnschiene
sicher an die Oberkiefer-Zahnreihen gepreßt.
Zweckmäßigerweise ist das Verbindungsgelenk zwischen seinen
beiden mit dem Zugbügel bzw. dem Oberkieferbügel verbundenen
Enden als Kugelgelenk ausgebildet. Ein Kugelgelenk gewährlei
stet die zumindest geringfügige Beweglichkeit des Verbindungs
gelenkes in alle drei Ebenen.
Eine besonders zweckmäßige Weiterbildung der Erfindung kann
darin bestehen, daß das Verbindungsgelenk an seinem einen Ende
zum Anschließen am Zugbügel eine Klemmgabel mit einer Klemm
schraube besitzt, wobei die Verbindungsstelle eine dem lich
ten Klemmgabel-Abstand entsprechende Abflachung aufweist, und
daß das andere Ende des Verbindungsgelenks als Steckbolzen
mit Steckbolzenanschlägen zum Steckverbinden mit einer mit dem
Oberkieferbügel verbundenen Steckhülse ausgebildet ist. Durch
die Steckverbindung des Verbindungsgelenks und der darin an
gebrachten Oberkiefer-Zahnschiene an der Gerüstkonstruktion
des Richtgerätes kann letztere, etwa in Notsituation, einfach
und schnell vom Gesicht des Patienten entfernt werden. Durch
die stellenweise abgeflacht ausgebildete Verbindungsstelle
greift dort das Verbindungsgelenk kippsicher an.
Vorteilhaft ist es, wenn am Unterkiefer ein Zahnschienenhal
ter befestigt ist, an dem mittels einer vorzugsweise lösbaren
Verbindung die Unterkiefer-Zahnschiene angeschlossen ist. Da
bei Verwendung des Zugbügels die Oberkiefer-Zahnschiene nicht
mehr durch den Abstandhalter mit der Unterkiefer-Zahnschiene
verbunden ist, muß diese selbständig am Unterkiefer befe
stigt werden. Diese Aufgabe übernimmt der am Unterkiefer fi
xierte Zahnschienenhalter, an dem die Unterkiefer-Zahnschiene
- etwa zum Reinigen der Zähne vorzugsweise lösbar - angeschlos
sen ist.
Gegebenenfalls kann ein elastisches Zugelement an beidseits
in das Halteröhrchen geschobenen, an ihrem daraus herausra
genden Ende hakenförmig ausgebildeten Verankerungshäkchen
und dazwischen an dem zumindest mit einem Haken oder einer
Rinne versehenen Zahnschienenhalter angreifen. Eine solche
Verbindung durch ein elastisches Zugelement ist einfach und
kann grundsätzlich auch vom Patient selbst bedient werden.
Es hat sich als vorteilhaft erwiesen, daß der Zahnschienenhal
ter T-förmig ausgebildet ist, an den beiden horizontalen En
den der T-Form jeweils eine dem Mund zugewandte Rinne zum An
greifen des elastischen Zugelementes aufweist und das verblei
bende Ende des T-förmigen Zahnschienenhalters mit dem Unter
kiefer verbunden ist. Eine Rinne zum Angreifen des elasti
schen Zugelementes schützt den Schleimhautbereich des Mundes
und der Lippen - im Gegensatz zu hakenförmigen Angriffsstel
len - vor Verletzungen. Dabei weist der Zahnschienenhalter
keine durchgehende Rinne auf, sondern besitzt jeweils eine
kleine Rinne an seinen beiden horizontalen Enden der T-Form.
Eine durchgängige Rinne hätte zur Folge, daß der Patient das
elastische Zugelement nur in den Bereichen zwischen dem Ende
der Rinne und dem Verankerungshäkchen auflegen oder abnehmen
könnte. Der Abstand zwischen den Zahnschienenhalter und den
Verankerungshäkchen wird vorzugsweise jedoch möglichst klein
gehalten und wäre bei einer durchgängigen Rinne für einen Zu
griff des Patienten ohne Spezialinstrument zu gering. Durch
die Ausbildung von zwei Rinnen und einem rinnenfreien Mittel
stück des Zahnschienenhalters kann der Patient mit bloßem
Finger das elastische Zugelement aus den Rinnen entnehmen.
Zwar erfolgt die Verankerung des Zahnschienen
halters an dem verbleibenden Ende mit dem Unterkiefer auf
blutige Weise, etwa durch eine sogenannte Minischraube. Ein
operativer Eingriff ist jedoch in der ersten Phase der Behand
lung, wie z. B. bei einer beidseitig dislozierten Kiefergelenk
fortsatz-(Collum-)Fraktur, ohnehin erforderlich, da eine Be
handlungsmethode der Wahl in diesen Fällen eine vorübergehen
de Ruhigstellung der Kiefer im Sinne einer intermaxillären
Immobilisation erforderlich macht. Zunächst zur vorläufigen
Ruhigstellung der Kiefer kann der bereits operativ einge
setzte Zahnschienenhalter mittels eines Gummizuges und einem
entsprechenden Zahnschienenhalter auch am Oberkiefer und erst
anschließend während der funktionellen Nachbehandlung als Ver
ankerung der Unterkiefer-Zahnschiene verwendet werden.
Vorteilhaft ist es, wenn der horizontale Teil des T-förmigen
Zahnschienenhalters etwa parallel zum Halteröhrchen der Unter
kiefer-Zahnschiene verläuft und etwa dieselbe Länge aufweist.
Auf diese Weise ist gewährleistet, daß die Unterkiefer-Zahn
schiene durch das elastische Zugelement nach unten auf die
Zahnreihen gepreßt wird.
Eine vorteilhafte Weiterbildung der Erfindung sieht vor, daß
zum Verbinden von Unterkieferbügel, Oberkieferbügel und Tho
raxbügel Verbindungselemente vorgesehen sind, die vorzugs
weise überkreuzt und versetzt zueinander verlaufen, die Ver
bindungshülsen oder -bohrungen für die zu verbindenden Teile
aufweisen und daß zum Fixieren Stellschrauben oder dgl. Arre
tiermittel vorgesehen sind. Solche Verbindungselemente mit
Verbindungshülsen oder -bohrungen und Stellschrauben ermög
lichen ein einfaches Verstellen und Ausrichten der einzelnen
Bügel zueinander.
Gegebenenfalls ist das Richtgerät auch mit Prothesenbasis
platten als Widerlager zumindest mittelbar verbunden, an die
jeweils ein Halteröhrchen und ein Zusatzröhrchen befestigt
ist. Denn bei zahnlosen Patienten finden Zahnschienen keinen
ausreichenden Halt. Statt dessen müssen in diesen Fällen Pro
thesenbasisplatten verwendet werden, die im übrigen durch den
Unterkiefer-fixierten Zahnschienenhalter besonders sicher im
Mund des Patienten gehalten werden.
Die Erfindung betrifft auch ein Verfahren zur Herstellung ei
ner kieferorthopädischen Hilfsvorrichtung, insbesondere ein
Verfahren zum Verbinden von Zahnschienen jeweils mit einem
Anschluß.
Es besteht insbesondere auch die Aufgabe, eine erfindungsgemäße, stabile
und vielseitig verwendbare kieferorthopädische Hilfsvorrichtung und vor
nehmlich deren Zahnschienen in einem einfachen Verfahren herzustellen.
Dabei soll z. B. auch ein Ankleben der Anschlußstellen, etwa der Halte-
oder Zusatzröhrchen od. dgl. Zusatzhalterung und damit ein gesonderter Ar
beitsgang vermieden werden.
Die erfindungsgemäße Lösung eines solchen Verfahrens besteht insbesondere
darin, daß der Anschluß vorläufig mit einem individuellen
Gipsabdruck des Ober- bzw. des Unterkiefers des Patienten
verbunden wird und daß anschließend der Anschluß bei einem
Tiefziehverfahren zum Herstellen der Zahnschiene in das Zahn
schienenmaterial eingebettet wird. Auf diese Weise wird in
einem Arbeitsgang sowohl die Zahnschiene hergestellt, als auch
mit dem Anschluß verbunden.
Vorteilhaft ist es, wenn das Halteröhrchen vor dem Tiefzieh
vorgang jeweils zwischen beidseitig sich entsprechenden Zäh
nen einer Zahnreihe plaziert wird, vorzugsweise zwischen den
zweiten Schneidezahn und den ersten Backenzahn der rechten
und der linken Kieferhälfte. Wird das Halteröhrchen zwischen
beidseitig sich entsprechenden Zähnen einer Zahnreihe plaziert,
so ist gewährleistet, daß das Halteröhrchen etwa parallel zu
den vorderen Zähnen mit der Zahnschiene verbunden ist. Aufgrund
ihrer im Vergleich zu den Vorderzähnen höheren Stabilität bieten sich dazu
der zweite Schneidezahn und der erste Backenzahn der rechten und der lin
ken Kieferhälfte an. Dabei kann ein Halteröhrchen eine gute Form-Stabili
sierungseinlage für die Zahnschiene sein, insbesondere im Krafteinlei
tungsbereich.
Gegebenenfalls kann das Halteröhrchen vor dem Tiefziehvorgang
mit einem Trennmittel od. dgl. beschichtet werden. Auf diese
Weise ist das Halteröhrchen seitlich verschiebbar mit der
Zahnschiene verbunden, - eine Ausführungsform, wie sie etwa
bei Verwendung der Seitenzugeinrichtung notwendig ist.
Eine Weiterbildung des Erfindungsgedankens sieht vor, daß meh
rere Röhrchen, vorzugsweise ein Halteröhrchen und ein Zusatz
röhrchen od. dgl. Zusatzhalterung während des Tiefziehvorgan
ges in die Zahnschiene eingebettet werden. Auf diese Weise
wird eines des grundlegenden Bauteile der kieferorthopädi
schen Hilfsvorrichtung in einem Arbeitsgang hergestellt.
Vorteilhaft ist es, wenn mindestens das Halteröhrchen oder
das Zusatzröhrchen zweckmäßigerweise beide Röhrchen als in
der zugehörigen Zahnschiene eingebettete Stabilisierungsein
lage(n) für diese Zahnschiene ausgebildet ist(sind). Denn
gerade diese erfindungsgemäße Ausbildung ergibt die Möglichkeit, mittels
der notwendigen Halteröhrchen und Zusatzröhrchen od. dgl. eine gute Stabi
lisierungseinlage für die jeweilige Zahnschiene zu erreichen. Weiterbil
dungen der Erfindung sind in den weiteren Unteransprüchen aufgeführt.
Nachstehend wird diese anhand vorteilhafter Ausführungs
beispiele in Verbindung mit den Zeichnungen noch näher er
läutert.
Es zeigt
Fig. 1 eine in seine wesentlichen Einzelteile zerlegte kie
ferorthopädische Hilfsvorrichtung in seiner Ausfüh
rungsform als Kieferdehngerät,
Fig. 2 die Frontansicht einer in einen Kiefer-Gipsabdruck eingelegten
Vorrichtung nach Fig. 1 im zusammengesetzten Zustand,
Fig. 3 eine der Fig. 2 vergleichbare Vorrichtung in Seitenansicht,
Fig. 4 eine gegenüber der Ausführung nach Fig. 1 bis 3 abgewandelte
kieferorthopädische Hilfsvorrichtung mit einem aus vier paralle
logrammartig verbundenen Schenkeln gebildeten Abstandhalter,
Fig. 5 eine der in Fig. 4 gezeigten Vorrichtung ent
sprechende Seitenansicht bei vergrößertem Ab
stand der Zahnschienen,
Fig. 6 eine Schnittzeichnung einer Fig. 4 und 5 entspre
chenden Vorrichtung in der Schnittebene VI-VI in
Fig. 4,
Fig. 7 eine Fig. 6 vergleichbare Schnittzeichnung in
Schnittebene VII-VII von Fig. 4,
Fig. 8 eine Fig. 6 und Fig. 7 vergleichbare Schnittzeichnung
in der Schnittebene VIII-VIII von Fig. 4,
Fig. 9 die Teilansicht eines abgewandelten Kieferdehnge
rätes mit einer eingebauten Seitenzugeinrichtung
in schaubildlicher Darstellung,
Fig. 10 ein ein Kieferdehngerät tragendes Richtgerät mit
Schädel-Oberkiefer-Abstützung am Kopf eines
Patienten,
Fig. 11 eine Schnittzeichnung eines am Oberkieferbügel
fixierten Zwischenstückes als Detail von Fig. 10,
Fig. 12 eine Schnittzeichnung eines hier den Unterkiefer
bügel mit dem Oberkieferbügel verbindenden Verbin
dungselementes als Detail von Fig. 10,
Fig. 13 die kieferorthopädische Hilfsvorrichtung ähnlich
Fig. 1 zusammen mit einem Zwischenstück und einem
Verbindungsstück in auseinandergezogener Darstel
lungsweise,
Fig. 14 ein abgewandeltes Richtgerät mit Brustkorb-Ober
kiefer-Abstützung,
Fig. 15 eine Schnittzeichnung eines Verbindungsgelenkes
als Detail aus Fig. 14,
Fig. 16 eine Schnittzeichnung eines Auflagetellers eines
Thoraxbügels als Detail aus Fig. 14,
Fig. 17a einen Zugbügel in einer einfachen Ausführung,
Fig. 17b einen Zugbügel mit Schlaufen und Seitenstops,
Fig. 18 einen am Unterkiefer fixierten Zahnschienenhalter
und
Fig. 19 ein für die Zeit des Herstellungsvorganges auf ei
nen Gipsabdruck fixiertes Halteröhrchen.
Fig. 1 zeigt eine in ihre Einzelteile zerlegte kieferortho
pädische Hilfsvorrichtung in ihrer Ausführungsform als Kie
ferdehngerät 1. Es besteht im wesentlichen aus zwei Zahn
schienen 6 und einem Abstandhalter 3. Die kontinuierliche Verstellbarkeit
des Abstandhalters 3 wird durch einen Gewindebolzen 5 mit vorzugsweise
gegenläufigen Gewinden, mit einer Gewindesteigung von etwa 0,15 bis 0,35 mm,
vorzugsweise etwa 0,25 mm gewährleistet, der auch gegen solche mit län
geren Gewindeanteilen ausgetauscht werden kann.
Mit den Zahnschienen 6 sind jeweils ein Halteröhrchen 4 und
ein Zusatzröhrchen 2′ verbunden. In die offenen Enden des Hal
teröhrchens 4 greifen Drahtbügel 7′ mit ihren freien Enden ein.
Je ein Gewindebohrungs-Teil 9 der Drahtbügel 7, 7′ arbeitet
mit den jeweiligen Gewindeenden des Gewindebolzens 5 zusammen.
Einer der in die Zahnschienen 6 eingreifenden Drahtbügels 7′ ist
als Federelement 7 ausgebildet und zwar mittels einer Feder
wicklung 8. Diese Federwicklung 8 begünstigt nicht nur dyna
mische Kaubewegungen des Patienten gegen den federelastischen
Widerstand des zum Abstandhalter 3 gehörigen Federelementes 7;
sie sichert vielmehr die freien Enden des Federelementes in
dem Halteröhrchen auch gegen starke Zugkräfte, wie sie etwa
bei der Verwendung von weiteren Zusatzgeräten auftreten kön
nen.
Der Abstandhalter 3 wird im wesentlichen gebildet durch den
Gewindebolzen 5, das Federelement 7 sowie den etwa C-förmigen
Drahtbügel 7′. Dieser Drahtbügel 7′ federt härter ab als das
Federelement 7, so daß dessen zwangsläufige Federwirkung erst
dann zum Tragen kommt, wenn die Federwirkung des Federelemen
tes 7 bereits annähernd ausgenützt ist. Der Abstandhalter 3
kann über einen Knebel 10 zur Vergrößerung der Dehnkraft kon
tinuierlich verstellt werden.
Fig. 2 zeigt eine als Kieferdehngerät 1 ausgebildete und in
einen Gipsabdruck GA eingelegte kieferorthopädische Hilfsvor
richtung. Deutlich ist zu erkennen, daß sich durch die Zu
satzröhrchen 2′ die Bauhöhe der Zahnschienen 6 vergrößert. Um
zu vermeiden, daß der Abstandhalter 3 mit seinem Gewindebol
zen 5 bei nur gering geöffnetem Mund an die Zahnschienen 6
stößt, ist das Federelement 7 mit Federwicklungen 8 ausgebil
det. Durch Konzentration der Federwirkung auf lediglich ein
Federelement 7, kann der Abstand zwischen dessen geraden,
parallelen Seiten vergrößert und entsprechend der Drahtbügel
7′ schmaler gehalten werden. Fig. 2 veranschaulicht auch,
daß durch die hier nach oben abgewinkelten Enden des unteren
Federelementes 7 das Kieferdehngerät 1 praktisch nicht
den Mund des Patienten überragt und von diesem bequem getra
gen werden kann. Fig. 3 zeigt noch einmal die auch in Fig. 1 und
2 abgebildete Vorrichtung in einer Seitenansicht. Deutlich zu
erkennen sind die Zusatzröhrchen 2′ und ihre im Vergleich zum
Halteröhrchen etwas höhere Lage an den Zahnschienen 6.
In Fig. 4 und Fig. 5 ist die Seitenansicht einer erfindungsgemäßen als abge
wandeltes Kieferdehngerät ausgebildeten kieferorthopädischen
Hilfsvorrichtung dargestellt, deren Abstandhalter 3 aus vier
gelenkig und parallelogrammartig miteinander verbundenen
Schenkeln 11 besteht. Die Schenkel 11 sind an ihren äußeren,
in Fig. 4 und 5 oberen und unteren jeweils den Zahnschienen 6
zugewandten Enden mit diesen über Lagerachsen 12 und im Mittel
bereich jeweils paarweise durch Gelenkachsen 13 miteinander
verbunden. Durch die Gelenkachsen 13 läuft ein Stab 14, der an
seinem einen Ende ein festes Wider
lager 15 besitzt und an seinem anderen Ende mit einem Gewin
de versehen ist, auf dem ein verstellbares Widerlager 16 ange
ordnet ist. Dieser Stab 14 stützt die miteinander verbunde
nen Schenkel 11 gegeneinander ab. Durch Drehen am verstellba
ren Widerlager 16 läßt sich der Abstand zwischen den Zahn
schienen 6 kontinuierlich verändern. Zwischen den Widerlagern
15 und 16 unmittelbar an den Gelenkachsen 13 sitzen Unterleg
scheiben 71 auf dem Stab 14.
Zwischen dem verstellbaren Widerlager 16 und der gegenüber
liegenden Gelenkachse 13 sind auf den Stab 14 von außen sicht
bar zwei ineinander verschiebbare Zylinderhülsen 20 a und 20 b
geschoben. Die äußere Zylinderhülse 20 b ist mit dem verstell
baren Widerlager 16 fest verbunden. In ihrem Inneren - un
mittelbar auf den Stab 14 aufgeschoben - sitzt die das Feder
element 7 bildende Schraubendruckfeder 19. Die Schraubendruck
feder 19 übt dabei ihre Druckkraft vom verstellbaren Wider
lager 16 auf die innere Zylinderhülse 20 a aus und drückt da
mit gleichzeitig die Schenkel 11 und letztlich auch die Zahn
schienen 6 auseinander.
Fig. 5 zeigt die parallelogrammartige Verbindung der Schenkel
11 bei einem etwas größeren Abstand der Zahnschienen 6. Deut
lich zu erkennen ist, wie durch die Gelenkachsen 13 der Stab
14 hindurchläuft. Vergleicht man Fig. 5 mit Fig. 4 und 6, wird
deutlich, daß ein mit vier Schenkeln versehenes Kieferdehn
gerät zum Einschieben in den Mund des Patienten einer gerin
geren Mundöffnung bedarf als ein Kieferdehngerät, dessen Ab
standhalter 3 einen Gewindebolzen 5 aufweist. Das Kieferdehnge
rät nach Fig. 4-8 kann ebenfalls mit Zusatzröhrchen 2′ ausgerüstet sein.
Fig. 6 zeigt in einer Schnittzeichnung die Enden der Schen
kel 11 und die sie verbindende Gelenkachse 13. Diese Schnitt
zeichnung entspricht der Schnittebene VI-VI in Fig. 4. Fig. 6
zeigt deutlich, wie der Stab 14 durch radiale Querbohrungen
17 in den Gelenkachsen 13 hindurchläuft.
Fig. 7 zeigt eine Schnittzeichnung, die der Schnittebene VII-VII
in Fig. 4 entspricht. Deutlich zu erkennen sind die in das
Halteröhrchen 4 eingreifenden und aus einem C-förmigen Draht
bügel bestehenden Lagerachsen 12. An den jeweiligen Lager
achsen 12 sitzen die oberen bzw. unteren Schenkel 11 mit ihren
den Zahnschienen 6 zugewandten Enden an. Durch das innere der
hier rinnenförmig ausgebildeten Schenkel 11 läuft der Stab 14.
Die Enden der Schenkel 11 werden durch Seitenanschläge 21 auf
den Lagerachsen etwa mittig gehalten.
Fig. 8 gibt einen Querschnitt wieder, welcher der Schnittebene
VIII-VIII in Fig. 4 entspricht. Diese Schnittzeichnung zeigt,
wie der Stab 14 auch durch die innere Zylinderhülse 20 a hin
durchläuft.
Die innere und äußere Zylinderhülse 20 a und 20 b dienen im wesent
lichen der Verkapselung des Stabes 14 und der darauf aufgescho
benen Schraubendruckfeder 19. Auf die Zylinderhülsen 20 a und
20 b kann verzichtet werden, wenn die Schraubendruckfeder 19,
entsprechend der inneren Zylinderhülse 20 a länger ausgebildet
ist. In einer solchen Ausführungsform liegt die Schrauben
druckfeder 19 auf der einen Seite unmittelbar an dem verstell
baren Widerlager 16 und auf der anderen Seite an der Unter
legscheibe 71 an.
Fig. 9 zeigt die Teilansicht
eines Kieferdehngerätes ähnlich Fig. 1 bis 3 mit einer
Seitenzugeinrichtung 22. Die Teilansicht des Kieferdehngerä
tes beschränkt sich im wesentlichen auf einen Teil der Unter
kiefer-Zahnschiene 6 b, die mit einem Halteröhrchen 4 und ei
nem Zusatzröhrchen 2′ verbunden ist. In das Halteröhrchen 4
greift das mit Federwicklungen 8 ausgebildete Federelement 7
ein. In den Gewindebohrungs-Teil 9 des Federelementes 7 ist
der Gewindebolzen 5 eingeschraubt, der als Angriffsstelle zum
Verdrehen mit einem vorzugsweise insbesondere mittig angeord
neten Knebel 10 ausgestattet ist.
Wie Fig. 9 zeigt, wird die Seitenzugeinrichtung 22 bis zu ei
nem Anschlag 24 in das Zusatzröhrchen 2′ eingeschoben. Der
Anschlag 24 ist hier eine bogenförmige Verbiegung des Drahtes 22 a
der Seitenzugeinrichtung 22. Dabei ist das andere, aus dem
Zusatzröhrchen herausragende Ende des Drahtes 22 a der Seiten
zugeinrichtung 22 S-förmig ausgebildet. Zwischen das S-förmige
Ende und der gegenüberliegenden Federwicklung 8 des Abstand
halters 7 ist ein elastisches Zugelement 23 gelegt, welches
die Unterkiefer-Zahnschiene 6 b im Verhältnis zum Oberkiefer
seitlich verschiebt.
Fig. 10 zeigt ein erfindungsgemäß als Zusatz- oder Anbaugerät
zum Kieferdehngerät 1 oder wenigstens einer Zahnschiene 6
vorgesehenes Richtgerät 25 mit Schädel-Oberkiefer-Abstützung.
Das Richtgerät 25 besteht dabei im wesentlichen aus einem
Unterkieferbügel 26, einem Oberkieferbügel 27, sowie einem
elastischen Nackenband 28 als rückseitige Halterung. Die
zusätzliche Schädelabstützung dieses Richtgerätes 25 über
nimmt ein Stirnband 67.
Das Richtgerät 25 dient dem Ausrichten und Zugbeaufschlagen
des Unterkiefers zumindest nach vorne und/oder seitlich.
Dazu sind elastische Zugelemente 36 vorgesehen, die beispiels
weise aus Gummibändern, Gummiringen oder Schraubenzugfedern
bestehen können. Die Zugelemente 36 ziehen dabei über ein
hakenförmig ausgebildetes Verbindungsstück 37 die in Fig. 10
nicht abgebildete (vgl. aber Fig. 9) Unterkiefer-Zahnschiene
6 b nach vorne und/oder seitlich. Sie sind dabei über eine
oder mehrere Zugelement-Halterungen 38 mit dem Unterkiefer
bügel 26 verbunden.
Der Unterkieferbügel 26 ist im Bereich des Unterkiefers etwa
halbkreisförmig ausgebildet und umgibt diesen formangepaßt
und mit Abstand. Etwa im Bereich der Kiefergelenke geht er in
gerade, am Schläfenbereich nach oben vorbeiführende Fort
setzungen 34 über. Mit diesen Fortsetzungen 34 des Unterkie
ferbügels 26 ist der Oberkieferbügel 27 durch Verbindungs
elemente 36 höhenverstellbar, vorzugsweise auch tiefenver
stellbar, also - auf den Patienten bezogen - nach vor-
oder rückwärts verbunden.
Die in Fig. 10 ebenfalls nicht dargestellte Oberkiefer-Zahn
schiene 6 a ist mit der aus dem Oberkiefer- bzw. Unterkiefer
bügel bestehenden Gerüstkonstruktion des Richtgerätes 25
durch ein Zwischenstück 29 verbunden. Das Zwischenstück 29
ist mit seinen beiden dem Oberkieferbügel 27 zugewandten
Enden in eine dort befestigte Bügelhalterung 30 einge
schoben.
Die Verbindung des Richtgerätes 25 mit Schädel-Oberkiefer-
Abstützung zu den Zahnreihen des Patienten setzt notwendig
ein Kieferdehngerät voraus, wie es in Fig. 1 bis 3, bzw. 4
bis 8 dargestellt wurde. Ein solches Richtgerät 25, wie es
in Fig. 10 dargestellt ist, kann daher nur angewendet werden,
wenn beim Patienten auch eine Kieferklemme auftritt. Dabei
haben die elastischen Zugelemente 36 des Richtgerätes 25 die
zusätzliche Funktion, auch die Gleitbewegungen der Kieferge
lenke zu fördern.
Fig. 11 zeigt in einer Teil-Schnittzeichnung die Verbindung des
Zwischenstückes 29 mit dem Oberkieferbügel 27 durch eine Bü
gelhalterung 30. Der Oberkieferbügel 27 ist an dieser Stelle
mit einer Abflachung 33 versehen, auf die von unten eine
Stellschraube 32 angreift. Die Abflachung 33 dient dazu, daß
das Richtgerät 25 nicht nach oben oder unten abrutscht, wie
das bei einem runden Querschnitt des Oberkieferbügels mög
lich wäre. Die beiden dem Oberkieferbügel 27 zugewandten Enden
des Zwischenstücks 29 sind in zwei Hülsen 130 oder gegebenenfalls
auch Bohrungen der Bügelhalterung 30 eingeschoben. Dadurch,
daß das Zwischenstück 29 mittels zweier Enden mit dem Ober
kieferbügel 27 verbunden ist, besteht eine in Seitenrichtung
kippsichere Verbindung.
Fig. 12 zeigt die Schnittzeichnung eines Bügel-Verbindungsele
mentes 35. Dieses verbindet hier den Oberkiefer
bügel 27 mit der Fortsetzung 34 des ansonsten nicht abgebil
deten Unterkieferbügels 26. Das Bügel-Verbindungselement 35 wird
dabei im wesentlichen durch zwei überkreuzt und versetzt zu
einander verlaufende Verbindungshülsen 63 a, 63 b gebildet. Stell
schrauben 32 gewährleisten die Höhen- und Tiefenverstellbar
keit der Bügelelemente.
Fig. 13 zeigt noch einmal eine als Kieferdehngerät 1 ausgebil
dete kieferorthopädische Hilfsvorrichtung zusammen mit einem
Zwischenstück 29 sowie einem Verbindungsstück 37. Soweit es
Das Kieferdehngerät 1 betrifft, entspricht Fig. 13 der Fig. 1.
Deutlich erkennbar ist, daß das Zwischenstück 29 klam
merartig ausgebildet ist, was einen sicheren Halt der in das
Zusatzröhrchen 2′ der Oberkiefer-Zahnschiene 6 a eingreifenden
Enden gewährleistet. Mittels eines Zwischenstück-Anschlages
31 hält das Zwischenstück 29 das in Fig. 10 bis 14 besser er
kennbare Richtgerät 25 vom Gesicht des Patienten im Kiefer
bereich auf vorgegebenem Abstand.
Das Verbindungsstück 37 weist einen Haken 72 auf und greift
mit den Enden seiner sich überkreuzenden Bügelschenkel 39 in
das Zusatzröhrchen 2′ der Unterkiefer-Zahnschiene 6 b ein.
Die überkreuzte Ausbildung der Bügelschenkel 39 hat zur Folge,
daß das Verbindungsstück 37 sich entsprechend der an dem Ha
ken 72 angreifenden Kräfte ausrichten kann. Außerdem hält die
se Ausführungsform die Enden der Bügelschenkel 39 auch bei
Auftreten großer Zugkräfte sicher in den offenen Enden des
Zusatzröhrchen 2′.
Fig. 14 zeigt ein
abgewandeltes Richtgerät 25 a mit einer zusätzlichen Brust-
und/oder Schulterstütze. Es besteht im wesentlichen aus einem
als Bruststütze dienenden Thoraxbügel 40, einem Oberkieferbü
gel 27, einem Unterkieferbügel 26, sowie aus einer Kopfkappen
halterung 44 mit Gummiketten 45. Die aus dem Oberkieferbügel
27, dem Unterkieferbügel 26 und dem Thoraxbügel 40 gebildete
Gerüstkonstruktion des Richtgerätes 25 a an den (in Fig.
14 nicht abgebildeten) unabhängig voneinander ausgebildeten
und befestigten Oberkiefer- bzw. Unterkiefer-Zahnschienen 6 a
und 6 b über ein Verbindungsgelenk 50 bzw. das Verbindungs
stück 37 zumindest mittelbar an.
Das Verbindungsstück 37 ist auf der einen Seite als Steck
bolzen 56 zum Steckverbinden mit einer mit dem Oberkieferbü
gel 27 verbundenen Steckhülse 57 ausgebildet und auf der an
deren Seite über einen Zugbügel 43 mit der Oberkiefer-Zahn
schiene 6 a lösbar verbunden. Der Zugbügel 43 besteht aus ei
nem Innenbügel 47, sowie aus einem den Oberkiefer mit Abstand
umgebenden Außenbügel 48. Außen- und Innenbügel 48 bzw. 47
sind an einer Verbindungsstelle 49 fest miteinander verbunden,
an der auch das Verbindungsgelenk 50 angreift. Die Halteen
den 46 des Innenbügels 47 sind in die offenen Enden des Hal
teröhrchens 4 der Oberkiefer-Zahnschiene 6 a eingesteckt.
Der Außenbügel 48 ist an seinen freien Enden schräg
nach oben abgewinkelt. An diesen Enden greifen die elasti
schen Gummiketten 45 der Kopfkappenhalterung 44 an und ziehen
damit gleichzeitig den Zugbügel 43 und letztlich auch die da
mit verbundene Oberkiefer-Zahnschiene 6 a gegen die oberen
Zahnreihen.
Das in Fig. 14 abgebildete Richtgerät 25 mit Brustkorb-Ober
kiefer-Abstützung dient der Sicherung der dreidimensionalen
Lage des Unterkiefers - beispielsweise bei Teilentfernungen
etwa wegen eines bösartigen Tumors - während der Abheilungs
phase. Hierzu sind erhebliche Kräfte notwendig, die in der
Abheilungsphase gegen narbige Verziehungen gerichtet sind.
Diese Zugkräfte werden auch hier durch elastische Zugelemente
36 entwickelt, die mit dem Unterkieferbügel 26 durch Zugele
ment-Halterungen 38 und mit der Unterkiefer-Zahnschiene 6 b
durch das Verbindungsstück 37 verbunden sind. Die Zugelement-
Halterungen 38 lassen sich auf dem halbkreisförmigen Teil des
Unterkieferbügels 26 beliebig positionieren, so daß die Zug
kräfte wahlweise nach vorne und/oder seitlich ausgerichtet
werden können.
Das Richtgerät 25 a mit Brustkorb-Oberkiefer-Abstützung wird in
Therapiefällen angewendet, in denen beim Patienten keine Kie
ferklemme aufgetreten ist. Die Verbindung des Richtgerätes mit dessen
Zahnreihen durch ein Kieferdehngerät ist daher zeitweise weder notwendig,
noch möglich; jedoch finden die Zahnschienen 6 a oder 6 b Verwendung.
Da zwischen dem Oberkiefer und dem Brustkorb sich die frei
bewegliche Wirbelsäule befindet, ist auch das Verbindungs
gelenk 50 mittels eines Kugelgelenkes 68 so ausgestaltet, daß
es zumindest geringfügig in alle drei Ebenen beweglich ist,
aber dennoch ein Abgleiten der Gerüstkonstruktion nach oben
oder unten verhindert.
Dabei zeigt Fig. 15 ein solches Verbindungsgelenk 50. Es ist
an seinem einen Ende als Steckbolzen 56 zum Steckverbinden
ausgestaltet und wird bis zu den Steckbolzen-Anschlägen 69
in die mit dem Oberkieferbügel verbundene Steckhülse 57 ein
geschoben. An seinem anderen Ende ist das Verbindungsgelenk
50 mit einer Klemmgabel 53 ausgestattet, die über eine Klemm
schraube 54 mit der abgeflachten Verbindungsstelle 49 des
Zugbügels 43 verbunden ist. Zwischen diesen beiden Enden
sitzt das Kugelgelenk 68.
Wie Fig. 16 zeigt, ist der Thoraxbügel 40 in Brusthöhe beidsei
tig mit Auflagetellern 41 ausgestattet, die den Bügel mit
einer Auflagefläche 42 am Körper des Patienten abstützen.
Durch Stellschrauben 32 kann sowohl die Auflagefläche, als
auch der gesamte Auflageteller verstellt werden.
In Fig. 17a und 17b ist noch einmal der Zugbügel 43 darge
stellt. Er besteht, wie bereits beschrieben, aus dem Innen
bügel 47 und dem mit diesem teilweise in einer Ebene liegenden Außen
bügel 48. In Fig. 17a und 17b ist zu erkennen, wie die Halteenden 46 des
Innenbügels 47 in die offenen Enden des Halteröhrchens 4 eingreifen. Auf
diese Weise wird der Zugbügel 43 mit der Oberkiefer-Zahnschiene 6 a ver
bunden.
In Fig. 17b ist der Innenbügel 47 in Höhe seiner Halteenden
46 mit einer Schlaufe 51 versehen, die die Halteenden 46 im
Halteröhrchen 4 auch bei starken Zugkräften sichert und deren
einfaches Einstecken ermöglicht. Gleichzeitig ist an der Ver
bindungsstelle 49 von Außenbügel 48 und Innenbügel 47 die
Abflachung 55 erkennbar, an die die Klemmgabel 53 aus Fig.
15 angreifen soll. Die freien Enden des Außenbügels 48 sind
in Höhe der durch das Halteröhrchen 4 gebildeten Linie L
schräg nach oben zur Kopfkappenhalterung hin abgewinkelt.
Fig. 18 zeigt in Frontsicht einen am Unterkiefer UK fixier
ten Zahnschienenhalter 58. Er ist etwa T-förmig ausgebildet,
wobei dessen horizontaler Teil etwa parallel zum Halteröhr
chen 4 der Unterkiefer-Zahnschiene 6 b verläuft und etwa die
selbe Länge aufweist. In beide Seiten des Halteröhrchens 4
ist jeweils ein Verankerungshäkchen 60 eingeschoben. Dabei
stellt ein elastisches Zugelement Z die lösbare Verbindung zwi
schen der Unterkiefer-Zahnschiene 6 b und dem Zahnschienenhal
ter 58 her, indem es einerseits jeweils an den an ihren
herausragenden Enden hakenförmig ausgebildeten Verankerungs
häkchen 60 und dazwischen an zwei Rinnen 61 des Zahnschienen
halters 58 angreift. Die Rinnen 61 liegen dabei an den beiden
horizontalen Enden des T-förmigen Zahnschienenhalters 58 und
bilden dadurch ein rinnenfreies Mittelstück, an dem auch der
Patient mit bloßem Finger das in Fig. 18 nur gestrichelt ge
zeichnete elastische Zugelement Z aus den Rinnen entnehmen
kann.
Das verbleibende Ende 70 des Zahnschienenhalters 58 ist fest mit
dem Unterkiefer UK verbunden und wird während einer Operation
zumindest teilweise unter die Schleimhaut 0 gelegt.
Durch leichtes Verbiegen des flachen Zahnschienenhalters 58
kann dessen Abstand zu der Unterkiefer-Zahnschiene 6 b variiert
werden.
Fig. 19 zeigt schließlich, wie in einem einfachen Verfahren
das Halteröhrchen 4 mit der jeweiligen Zahnschiene 6 günstig
verbunden werden kann.
Zunächst wird das Halteröhrchen durch einen Wachspfropfen 73
auf zwei sich entspechenden Stellen eines Gipsabdruckes GA
vorübergehend fixiert, vorzugsweise jeweils zwischen dem vergleichs
weise stabilen zweiten Schneidezahn 65 und Eckzahn
66. Anschließend wird in einem Arbeitsgang - während des Her
stellens der Zahnschiene 6 bei einem Tiefziehverfahren - das
Halteröhrchen 4 in deren Kunststoffmaterial eingebettet.
Dadurch, daß das Halteröhrchen 4 und ggf. auch das Zusatz
röhrchen 2′ unmittelbar in das Zahnschienenmaterial einge
bettet wird, können gegebenenfalls beide Röhrchen bei ge
nügender Stabilität als Stabilisierungseinlage für diese
Zahnschiene 6 dienen.
Ähnlich wie das in Fig. 4 bis 8, ist ein Kieferdehngerät 1
denkbar, welches einen aus Schenkeln 11 bestehenden Ab
standhalter 8 besitzt, dessen Federelement 7 als Schrauben
zugfeder ausgebildet ist und zwischen den beiden Gelenk
achsen 13 sitzt. Bei einem solchen Kieferdehngerät 1 zieht
die Schraubenzugfeder die Gelenkachsen aufeinander zu und
zwar bis zu den zwischen den Gelenkachsen sitzenden Wider
lagern 15 und 16. Durch Druck auf die Zahnschienen 6
- etwa bei Kaubewegungen des Patienten - verringert sich
deren Abstand zueinander und die Gelenkachsen 13 bewegen
sich auf dem Stab 14 von den Widerlagern 15 und 16 und
voneinander weg. Auch ein solches Kieferdehngerät 1
beruht auf der eingangs beschriebenen kontinuierlich-
dynamischen Wirkungsweise.
Alle vorbeschriebenen oder in den Ansprüchen aufgeführten
Einzelmerkmale können einzeln oder in beliebiger Kombi
nation miteinander erfindungswesentlich sein.
Claims (62)
1. Kieferorthopädische Hilfsvorrichtung mit wenigstens zwei
als Widerlager ausgebildeten Zahnschienen und gegebenen
falls einem die Zahnreihen auf Distanz haltenden, ver
stellbaren Abstandhalter, dadurch gekennzeich
net, daß wenigstens eine Zahnschiene (6) jeweils mit
mindestens einer Zusatzhalterung (2) für den Anschluß
von Zusatzvorrichtungen ausgebildet ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
die Zusatzhalterung(en) (2) im wesentlichen aus einem an
den jeweiligen Zahnschienen (6) angebrachten Zusatzröhr
chen (2′) besteht(en).
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeich
net, daß das oder die Zusatzröhrchen (2′) od. dgl. Zusatz
halterung (2) etwa parallel zu einem oder mehreren Halte
röhrchen (4) insbesondere für den Abstandhalter (3) eines
Kieferdehngerätes (1) an der jeweiligen Zahnschiene (6)
angebracht ist oder sind.
4. Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis
3, dadurch gekennzeichnet, daß die Zahnschienen (6) und/
oder der Abstandhalter (3) und/oder das oder die dazuge
hörigen Federelemente (7) austauschbar miteinander ver
bunden sind.
5. Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche
1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Zahnschienen
(6) den individuellen Zahnkonturen des jeweiligen Pa
tienten nachgebildet und vorzugsweise als tiefgezogene
Kunststoffschienen ausgebildet sind.
6. Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche
1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß zumindest eine
der Zahnschienen (6), vorzugsweise die obere und die un
tere, gegenüber dem Abstandhalter (3) gelenkig verschwenkbar ange
ordnet ist.
7. Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche
1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß der Abstandhalter
(3) über zumindest einen, vorzugsweise zwei, zweck
mäßigerweise C-förmige(n) Drahtbügel (7′) mit den Zahn
schienen (6) verbunden ist, dessen (deren) freie Enden
in die Enden der an den Zahnschienen (6) angebrachten
Halteröhrchen (4) eingreifen.
8. Vorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet,
daß zumindest einer der etwa C-förmigen Drahtbügel (7′)
federelastisch als Federelement (7) ausgebildet ist.
9. Vorrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet,
daß seitlich in den Außenbereichen der oder des als
Federelement (7) etwa C-förmig ausgebildeten Drahtbügel(s)
(7′) jeweils wenigstens eine Federwicklung (8) vorge
sehen ist.
10. Vorrichtung nach Anspruch 8 oder 9, dadurch gekenn
zeichnet, daß jedes Federelement (7) an den beiden
Seiten seines Außenbereiches etwa an der Stelle vorzugs
weise in einem stumpfen Winkel von mindestens 90° ab
gewinkelt ist, an welcher das Federelement (7) den
äußeren Rand der benachbarten Zahnschiene (6) überragt.
11. Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche
1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß der Abstandhalter
im wesentlichen durch einen Gewindebolzen (5) mit vor
zugsweise gegenläufigen Gewinden mit einer Gewinde
steigung von etwa 0,15 bis 0,35 mm, vorzugsweise
etwa 0,25 mm gebildet ist und diese Gewinde des Ge
windebolzens mit Gewindebohrungs-Teilen (9) zusammen
arbeiten, welche mit den Zahnschienen (6) verbunden
sind.
12. Vorrichtung nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet,
daß an dem Gewindebolzen (5) eine Angriffsstelle zum
Verdrehen vorgesehen ist, vorzugsweise ein insbesondere
mittig angeordneter Knebel (10).
13. Vorrichtung insbesondere nach einem oder mehreren
der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß
wenigstens zwei gelenkig miteinander verbundene Schenkel
(11) einen Abstandhalter (3) bilden, der durch wenigstens ein Fe
derelement (7) in Spreizrichtung der oberen und unteren
Zahnschienen (6) druckbeaufschlagt ist, wobei die
Schenkel (11) des Abstandhalters (3) zumindest mittelbar
mit den Zahnschienen (6) verbunden sind.
14. Vorrichtung nach Anspruch 13, dadurch gekenn
zeichnet, daß der Abstandhalter (3) aus vier gelenkig
und parallelogrammartig miteinander verbundenen
Schenkeln (11) besteht, wobei die Schenkel an ihren
äußeren, jeweils den Zahnschienen (6) zugewandten Enden
mit diesen über Lagerachsen (12) und im Mittelbereich
jeweils paarweise durch Gelenkachsen (13) miteinander
verbunden sind.
15. Vorrichtung nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet,
daß die beiden Gelenkachsen (13) durch wenigstens
einen Stab (14) miteinander verbunden sind, der die
Schenkel (11) gegeneinander abstützt.
16. Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche
13 bis 15, dadurch gekennzeichnet, daß der Abstandhalter
(3) kontinuierlich verstellbar ist.
17. Vorrichtung nach Anspruch 15 oder 16, dadurch ge
kennzeichnet, daß der die Gelenkachsen (13) miteinander
verbindende Stab (14) durch radiale Querbohrungen (17)
in den Gelenkachsen hindurchläuft und daß er an seinem
einen Ende ein festes Widerlager (15) für den einen Ge
lenkbereich und an seinem anderen, mundauswärts ge
richteten Ende ein verstellbares Widerlager (16) für
den anderen Gelenkbereich aufweist.
18. Vorrichtung nach Anspruch 17, dadurch gekennzeichnet,
daß sowohl das feste wie auch das verstellbare Wider
lager (15, 16) zwischen den Gelenkachsen (13) auf dem
Stab (14) sitzt und daß eine Schraubenzugfeder
od. dgl. Zugelement als Federelement (7) die Schenkel (11)
bzw. die Gelenkachsen (13) bis zu den Widerlagern (15,
16) gegeneinanderpreßt.
19. Vorrichtung nach Anspruch 17, dadurch gekennzeichnet,
daß die Gelenkachsen (13) zwischen den außen
befestigten Widerlagern (15, 16) auf dem Stab (14) be
weglich angeordnet sind und daß eine Schraubendruckfeder (19), ein
Gummiröhrchen od. dgl. Druckelement als Federelement (7) zumindest
zwischen einem der Widerlager (15, 16) und der benachbarten Gelenk
achse (13) auf den Stab (14) aufgeschoben ist.
20. Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche
14 bis 19, dadurch gekennzeichnet, daß die Lager
achsen (12) des Abstandhalters (3), die die
Schenkel (11) an ihrem einen den Zahnschienen (6) zu
gewandten Ende miteinander verbinden, als etwa C-förmige
Drahtbügel ausgebildet sind, deren freie Enden in den mit
den Zahnschienen (6) verbundenen Halteröhrchen (4) ein
greifen.
21. Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 14
bis 20, dadurch gekennzeichnet, daß aufgeschobene,
aufgeklebte, aufgelötete od. dgl. auf den Lagerachsen
(12) fixierte Seitenanschläge (21) die daran anliegenden
Schenkelenden der Schenkel (11) auf den Lagerachsen in
etwa mittig halten.
22. Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 13
bis 21, dadurch gekennzeichnet, daß die zumindest
mittelbar mit den Zahnschienen (6) verbundenen Schenkel
enden der Schenkel (11) in einer Linie etwa senkrecht
zur Kauebene liegen.
23. Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis
22, dadurch gekennzeichnet, daß Prothesenbasisplatten
als Widerlager dienen, an die jeweils ein Halteröhrchen
(4) für den Abstandhalter (3) befestigt ist.
24. Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis
23, dadurch gekennzeichnet, daß die Unterkiefer-Zahnschiene
(6 b) relativ zum Abstandhalter (3) seitlich verschiebbar
ausgestaltet und eine Seitenzugeinrichtung (22) mit der
Zusatzhalterung (2) kuppelbar ist.
25. Vorrichtung nach Anspruch 24, dadurch gekennzeichnet,
daß die Seitenzugeinrichtung (22) im wesentlichen aus
einem Draht besteht, welcher an seinem einen Ende
S-förmig ausgebildet ist und mit seinem anderen Ende
wahlweise von rechts oder links in das Zusatzröhrchen (2′)
bzw. begrenzt bis zu einem Anschlag (24), einschiebbar ist,
wobei mindestens eine Feder, ein Gummiband od. dgl.
elastisches Zugelement (23) z. B. das S-förmige Ende des
Drahtes mit der gegenüberliegenden Seite des Abstand
halters (3) verbindet.
26. Vorrichtung nach Anspruch 25, dadurch gekennzeichnet,
daß der Anschlag (24) als bogenförmige Verbiegung des
Drahtes der Seitenzugeinrichtung (22) ausgebildet
ist.
27. Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 7 bis
26, dadurch gekennzeichnet, daß die Halteröhrchen (4)
seitlich verschiebbar mit den jeweiligen Zahnschienen
(6) verbunden sind und die zweckmäßigerweise etwa
C-förmigen, den Abstandhalter (3) mit den Zahnschienen
(6) verbindenden Drahtbügel mit ihren freien Enden
im Halteröhrchen (4) verklebt, verlötet od. dgl.
fixiert sind.
28. Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis
27, dadurch gekennzeichnet, daß an die Zusatzhalterung
(2) ein Richtgerät (25) zum Ausrichten und Zugbeauf
schlagen des Unterkiefers zumindest nach einer Richtung,
z. B. nach vorne und/oder seitlich angeschlossen ist.
29. Vorrichtung nach Anspruch 28, dadurch gekennzeichnet,
daß das Richtgerät (25) haltemaskenartig mit zumindest an
Teilbereiche des Kopfes angepaßten und anliegenden
Abstützungen od. dgl. ausgebildet ist.
30. Vorrichtung nach Anspruch 28 oder 29, dadurch gekenn
zeichnet, daß das Richtgerät (25) im wesentlichen aus
einem mit Abstand zum Unterkiefer verlaufenden Unter
kieferbügel (26), aus einem mit Abstand zum Oberkiefer
verlaufenden Oberkieferbügel (27), sowie aus einem
elastischen Nackenband (28) als rückseitige Halterung
besteht.
31. Vorrichtung nach Anspruch 30, dadurch gekennzeichnet,
daß das Kieferdehngerät (1) mit dem Oberkieferbügel (27) durch ein
Zwischenstück (29) verbunden ist, welches das Kieferdehngerät (1) in
Seitenrichtung weitgehend starr und bezüglich der Kaubewegung schar
nierartig bewegbar fixiert und das Richtgerät (25) vom
Gesicht des Patienten im Kieferbereich auf Abstand hält.
32. Vorrichtung nach Anspruch 31, dadurch gekennzeichnet, daß
das Zwischenstück (29) klammerartig ausgebildet ist und
mit seinen beiden dem Kieferdehngerät (1) zugewandten
Enden in das Zusatzröhrchen (2′) an der Oberkiefer-
Zahnschiene (6 a) eingreift und die gegenüberliegenden
beiden äußeren Enden mit einer am Oberkieferbügel (27)
des Richtgerätes (25) angebrachten Bügelhalterung (30)
verbunden, vorzugsweise bis zu einem Zwischenstück-
Anschlag (31) darin eingeschoben sind.
33. Vorrichtung nach Anspruch 32, dadurch gekennzeichnet, daß die
Bügelhalterung (30) am Oberkieferbügel (27) seitenarretierbar ist,
vorzugsweise dadurch, daß eine Stellschraube (32) od. dgl. seitlich
verstellbar befestigt ist, wobei die Stellschraube (32) od. dgl.
auf eine Abflachung (33) des Oberkieferbügels (27)
drückt, die ein Verschwenken der Bügelhalterung (30)
verhindert.
34. Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche
30 bis 33, dadurch gekennzeichnet, daß der Unter
kieferbügel (26) im Bereich des Unterkiefers etwa halbkreis
förmig ausgebildet ist, den Unterkiefer formangepaßt
und mit Abstand umgibt und etwa im Bereich der Kiefer
gelenke in gerade, am Schläfenbereich nach oben vorbei
führenden Fortsetzungen (34) übergeht.
35. Vorrichtung nach Anspruch 34, dadurch gekennzeichnet,
daß an den nach oben weisenden Fortsetzungen (34) des
Unterkieferbügels (26) eine vorzugsweise durch ein zweck
mäßigerweise verstellbares Stirnband (67) od. dgl. Widerlager gebil
dete Abstützung angebracht ist.
36. Vorrichtung nach Anspruch 34 oder 35, dadurch gekenn
zeichnet, daß die freien Enden des Oberkieferbügels
(27) zumindest höhenverstellbar, vorzugsweise auch
tiefenverstellbar, insbesondere mit den nach oben wei
senden Fortsetzungen (34) des Unterkieferbügels (26)
durch Verbindungselemente (35) verbunden sind.
37. Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 30
bis 36, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen der Zu
satzhalterung (2) der Unterkiefer-Zahnschiene (6 b)
und dem Unterkieferbügel (27) des Richtgerätes (25)
zumindest ein elastisches Zugelement (36) befestigt
ist, das am Unterkieferbügel (26) in unterschiedlichen
Positionen anbringbar ist.
38. Vorrichtung nach Anspruch 37, dadurch gekennzeichnet,
daß das elastische Zugelement (36) mit der Unterkiefer-
Zahnschiene (6 b) durch ein einen Haken (72) aufweisendes
Verbindungsstück (37) und mit dem Unterkieferbügel (26)
durch vorzugsweise hakenförmig ausgebildete verstell
bare Zugelement-Halterungen (38) verbunden ist, wobei
das(die) elastische(n) Zugelement(e) (36) an den jeweiligen Haken
des Verbindungsstücks (37) bzw. der Zugelement-Halte
rungen (38) angreift (angreifen).
39. Vorrichtung nach Anspruch 38, dadurch gekennzeichnet,
daß das Verbindungsstück (37) an seiner dem Haken (72) abgewandten
Seite bügelförmig, vorzugsweise mit sich überkreuzenden
Bügelschenkeln (39) ausgebildet ist und mit den Enden
dieser Bügelschenkel seitlich in das Zusatzröhrchen (2′)
od. dgl. eingreift.
40. Vorrichtung nach einem oder mehreren der vorstehenden
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Richtgerät
zumindest mittelbar an den unabhängig vonein
ander ausgebildeten und befestigten Oberkiefer- bzw.
Unterkiefer-Zahnschienen (6 a, 6 b) angreift und zur
zusätzlichen Abstützung eine Brust- und/oder Schulter
stütze aufweist.
41. Vorrichtung nach Anspruch 40, dadurch gekennzeichnet,
daß die Brust- und/oder Schulterstütze des Richtgerätes
(25) im wesentlichen aus einem etwa U-förmig ausge
bildeten und den menschlichen Körperkonturen in etwa
nachgeformten Thoraxbügel (40) besteht, welcher zu
mindest in Brusthöhe auf dem Oberkörper des Patienten
aufliegt und etwa in Höhe der Kiefergelenke höhenver
stellbar und vorzugsweise auch tiefenverstellbar mit
dem Oberkieferbügel (27) und/oder dem Unterkieferbügel
(26) verbunden ist.
42. Vorrichtung nach Anspruch 40 oder 41, dadurch gekenn
zeichnet, daß der Thoraxbügel (40) in Höhe des Brust
korbes beidseitig mit Auflagetellern (41) ausgestattet
ist, die sowohl auf dem Thoraxbügel (40) als auch mit
ihrer Auflagefläche (42) am Brustkorb verstellbar sind.
43. Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 40 bis
42, dadurch gekennzeichnet, daß mit dem Halteröhrchen
(4) der Oberkiefer-Zahnschiene (6 a) ein Zugbügel (43)
verbunden ist, an dem elastische, mit einer Kopfkappen
halterung (44) verbundene Zugelemente, vorzugsweise
Gummiketten (45) angreifen.
44. Vorrichtung nach Anspruch 43, dadurch gekennzeichnet,
daß der Zugbügel (43) im wesentlichen aus einem in
das Halteröhrchen (4) mit Halteenden (46) eingreifenden
Innenbügel (47) besteht, welcher mit einem, den Ober
kiefer etwa formangepaßt und mit Abstand umgebenden
Außenbügel (48) verbunden ist.
45. Vorrichtung nach Anspruch 44, dadurch gekennzeichnet,
daß der Innenbügel (47) und ein damit verbundener
Teil des Außenbügels (48) etwa in einer Ebene liegen
und der andere Teil des Außenbügels (48) mit dessen
freien Enden nach oben, schräg nach hinten verlaufend,
abgewinkelt und mit Haken versehen ist, an welche
die Kopfkappenhalterung (44) zumindest mittelbar an
greift.
46. Vorrichtung nach Anspruch 44 oder 45, dadurch gekenn
zeichnet, daß an dem Zugbügel (43) insbesondere im
Verbindungsbereich von Innen- und Außenbügel (47, 48)
eine Verbindungsstelle (49) zum Anschließen insbe
sondere eines Verbindungsgelenkes (50) vorgesehen ist,
welches auf seiner gegenüberliegenden Seite mit dem
Oberkieferbügel (27) des Richtgerätes (25) verbunden ist.
47. Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 44 bis 46,
dadurch gekennzeichnet, daß im Innenbügel (47) bei dessen
Übergang von seinem bogenförmigen Teil zu den Halteenden
(46) zumindest eine Schlaufe (51), vorzugsweise eine
Doppelschlaufe vorgesehen ist.
48. Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 44
bis 47, dadurch gekennzeichnet, daß der Innenbügel
(47) im Halteröhrchen (4) der Oberkiefer-Zahnschiene
(6 a) durch Seitenanschläge (52) etwa mittig gehalten
ist.
49. Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 45
bis 48, dadurch gekennzeichnet, daß die freien Enden
des Außenbügels (48) an der Stelle nach oben, schräg
nach hinten verlaufend, abgewinkelt sind, an der die
durch das Halteröhrchen (4) gebildete Linie (L) den Außen
bügel (48) schneidet.
50. Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 46
bis 49, dadurch gekennzeichnet, daß das Verbindungs
gelenk (50) zwischen seinen beiden mit dem Zugbügel (43)
bzw. dem Oberkieferbügel (27) verbundenen Enden als
Kugelgelenk (68) ausgebildet ist.
51. Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 46
bis 50, dadurch gekennzeichnet, daß das Verbindungsge
lenk (50) an seinem einen Ende zum Anschließen am
Zugbügel (43) eine Klemmgabel (53) mit einer Klemm
schraube (54) besitzt, wobei die Verbindungsstelle
(49) eine dem lichten Klemmgabel-Abstand entsprechende
Abflachung (55) aufweist, und daß das andere Ende des
Verbindungsgelenks (50) als Steckbolzen (56) mit Steckbol
zen-Anschlägen (69) zum Steckverbinden mit einer mit dem Oberkie
ferbügel (27) verbundenen Steckhülse (57) ausgebildet ist.
52. Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 40
bis 51, dadurch gekennzeichnet, daß am Unterkiefer ein
Zahnschienenhalter (58) befestigt ist, an dem mittels
einer vorzugsweise lösbaren Verbindung die Unterkiefer-
Zahnschiene (6 b) angeschlossen ist.
53. Vorrichtung nach Anspruch 52, dadurch gekennzeichnet,
daß ein elastisches Zugelement (59) an beidseits in
das Halteröhrchen (4) geschobenen, an ihrem daraus heraus
ragenden Ende hakenförmig ausgebildeten Verankerungs
häkchen oder einer Rinne versehenen Zahnschienenhalter
(58) angreift.
54. Vorrichtung nach Anspruch 52 oder 53, dadurch gekenn
zeichnet, daß der Zahnschienenhalter (58) T-förmig
ausgebildet ist, an den beiden horizontalen Enden der T-Form je
weils eine dem Mund zugewandte Rinne (61) zum Angreifen
des elastischen Zugelementes (59) aufweist und das ver
bleibende Ende (70) des T-förmigen Zahnschienenhalters (58)
mit dem Unterkiefer verbunden ist.
55. Vorrichtung nach Anspruch 54, dadurch gekennzeichnet,
daß der horizontale Teil des T-förmigen Zahnschienen
halters (58) etwa parallel zum Halteröhrchen (4) der
Unterkiefer-Zahnschiene (6 b) verläuft und etwa dieselbe
Länge aufweist.
56. Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 41
bis 55, dadurch gekennzeichnet, daß zum Verbinden von
Unterkieferbügel (26), Oberkieferbügel (27) und
Thoraxbügel (40) Verbindungselemente (35) vorgesehen
sind, die vorzugsweise überkreuzt und versetzt zuein
ander verlaufende Verbindungshülsen (63) oder
-bohrungen für die zu verbindenden Teile aufweisen und
daß zum Fixieren Stellschrauben (32) od. dgl. Arretier
mittel vorgesehen sind.
57. Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 40
bis 56, dadurch gekennzeichnet, daß das Richtgerät (25)
mit Prothesenbasisplatten als Widerlager zumindest
mittelbar verbunden ist, an die jeweils ein Halteröhr
chen (4) und ein Zusatzröhrchen (2′) od. dgl. befestigt ist.
58. Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 54 bis
57, dadurch gekennzeichnet, daß sowohl am Oberkiefer als
auch am Unterkiefer etwa spiegelbildlich zueinander an
geordnete T-förmige Zahnschienenhalter (58) befestigt
sind, die zur Ruhigstellung der Kiefer mit einem Draht
oder dgl., oder einem elastischen Zugelement verbunden
sind.
59. Verfahren zur Herstellung einer kieferorthopädischen
Hilfsvorrichtung, insbesondere Verfahren zum Verbinden
von Zahnschienen jeweils mit einem Anschluß, dadurch
gekennzeichnet, daß der Anschluß vorläufig mit einem
individuellen Gipsabdruck des Ober- bzw. des Unter
kiefers des Patienten verbunden wird und daß anschließend
der Anschluß bei einem Tiefziehverfahren zum Herstellen
der Zahnschiene (6) in das Zahnschienenmaterial einge
bettet wird.
60. Verfahren nach Anspruch 59, dadurch gekennzeichnet, daß
das Halteröhrchen (4) vor dem Tiefziehvorgang jeweils
zwischen beidseitig sich entsprechenden Zähnen einer
Zahnreihe plaziert wird, vorzugsweise zwischen den
zweiten Schneidezahn (65) und dem Eckzahn (66) der
rechten und der linken Kieferhälfte.
61. Verfahren nach Anspruch 59 oder 60, dadurch gekenn
zeichnet, daß das Halteröhrchen (4) vor dem Tiefzieh
vorgang mit einem Trennmittel od. dgl. beschichtet
wird.
62. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 59
bis 61, dadurch gekennzeichnet, daß mehrere Röhrchen,
vorzugsweise ein Halteröhrchen (4) und ein Zusatz
röhrchen (2′) od. dgl. Zusatzhalterung (2) während des
Tiefziehvorganges in die Zahnschiene (6) eingebettet
werden.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19873733569 DE3733569A1 (de) | 1987-09-09 | 1987-10-03 | Kieferorthopaedische hilfsvorrichtung und verfahren zu deren herstellung |
Applications Claiming Priority (2)
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DE3733569A1 true DE3733569A1 (de) | 1989-03-23 |
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ID=25860485
Family Applications (1)
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DE19873733569 Granted DE3733569A1 (de) | 1987-09-09 | 1987-10-03 | Kieferorthopaedische hilfsvorrichtung und verfahren zu deren herstellung |
Country Status (1)
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DE (1) | DE3733569A1 (de) |
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Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE3213489C1 (de) * | 1982-04-10 | 1983-09-29 | Bernhard Förster GmbH, 7530 Pforzheim | Schraubelement zur Regulierung von Zähnen |
-
1987
- 1987-10-03 DE DE19873733569 patent/DE3733569A1/de active Granted
Patent Citations (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE3213489C1 (de) * | 1982-04-10 | 1983-09-29 | Bernhard Förster GmbH, 7530 Pforzheim | Schraubelement zur Regulierung von Zähnen |
Non-Patent Citations (2)
Title |
---|
Journal of Cranio-Maxillo-Facial Surgery Nr.2, 1987, S.94ff * |
SCHIENBEIN, H.: Besondere Fälle aus der Kiefer- orthopädischen Praxis (VI), In: Kieferorthopädie, H. 1, 1974, S. 30-35 * |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE4021153A1 (de) * | 1990-07-03 | 1992-01-16 | Wolf Gmbh Richard | Organmanipulator |
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
DE3733569C2 (de) | 1993-05-13 |
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