DE3733131A1 - Drehbarer duesenbalken einer hydraulischen entzunderungsanlage - Google Patents
Drehbarer duesenbalken einer hydraulischen entzunderungsanlageInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zum
hydraulischen Abspritzen bzw. Entzundern von Walzgut
oder dergleichen, insbesondere von Blöcken mit
unterschiedlich großen Querschnittsabmessungen, mit
Düsenbalken zur Aufnahme von Spritzdüsen.
Der im Ofen, während des Walzens oder beim Gießen
entstehende Zunder, führt zu hohem Werkzeug- bzw.
Walzenverschleiß und verhindert auch die Früherkennung
von Gießfehlern, wodurch die Qualität des Endproduktes
in jedem Fall vermindert wird. Hydraulische
Entzunderungsanlagen in Walzwerken, Schmieden und
Stranggießanlagen stellen heute das sinnvollste
Verfahren dar, Primär- oder Sekundärzunder zu
entfernen. Der unter hohem Druck auf die glühende,
verzunderte Stahloberfläche auftreffende,
messerscharfe, harte Wasserstrahl sorgt dabei für die
Entfernung des Zunders. Als Prozeßparameter sind der
Abkühleffekt und der Brecheffekt zu nennen, deren
Eintreten im wesentlichen von der Wassermenge pro
Zeiteinheit, dem Wasserdruck vor der Düse und dem
Abstand der Düse zu dem entzundernden Material
abhängt.
Bei der Entzunderung von Knüppeln, Blöcken, oder
Brammen unterschiedlichster Abmessungen hat man bisher
mehrere Spritzringe entweder festeingebaut und für
jeden Ring ein separates Spritzventil oder
schnellauswechselbare Spritzringe verwendet. Eine
weitere, sehr aufwendige Möglichkeit sah vor, die
Düsenbalken verstellbar im Abstand zum Material hin
auszuführen. Insbesondere bei Brammen, die in Höhe und
Breite sehr stark variieren können und wobei die
erforderliche Beaufschlagungsmenge sehr groß ist,
wurden zwei oder drei hintereinanderliegende
Düsenbalken erforderlich, verbunden mit entsprechend
hohen Kosten.
Aus der deutschen Offenlegungsschrift 30 04 240 ist
beispielsweise eine Entzunderungsvorrichtung bekannt,
bei der quer zur Förderrichtung des zu entzundernden
Walzgutes (Blöcke, Brammen etc.) horizontale und
vertikale Düsenbalken zur Aufnahme von Spritzdüsen
vorgesehen sind, wobei jeweils zwei Düsenbalken
parallel zueinander angeordnet sind, die die
gegenüberliegenden Walzgutoberflächen mit Spritzwasser
beaufschlagen. Längs der Förderrichtung sind die
Düsenbalken paarweise in, quer zur Förderrichtung
versetzten, vertikalen Ebenen derart angeordnet, daß
mindestens ein Düsenbalken eines Düsenbalkenpaares
gegen den Walzgutquerschnitt in der jeweiligen
vertikalen Ebene, unter Erhalt eines optimalen
Spritzabstandes zur Walzgutoberfläche, verstellbar
ausgebildet ist. Eine derartige Anordnung der
Düsenbalken ist sehr kostenaufwendig und gewährleistet
zudem auch keine ganz gleichmäßige Entzunderung mit
optimaler Einstellung des Entzunderungsabstandes von
allen Seiten. Ferner ist auch die Abschaltung der
einzelnen Spritzventile bei Anpassung an die
gewünschte Entzunderungsbreite bei unterschiedlichen
Walzprogrammen recht kompliziert und erfordert einen
erheblichen Schaltungsaufwand.
Es ist Aufgabe der Erfindung, eine
Entzunderungsvorrichtung vorzustellen, mittels derer
die genannten Nachteile vermieden und die
Schwierigkeiten ausgeräumt werden können. Insbesondere
soll die Entzunderungsanlage bzw. sollen die
Düsenbalken eine optimale Entzunderung über einen
breiten Querschnittsbereich des Walzgutes ermöglichen.
Ferner soll die Vorrichtung auch leicht und
kostengünstig einsetzbar sein sowie auch in bereits
bestehende Anlagen integriert werden können.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß
die Spritzdüsen auf dem Umfang der drehbar gelagerten
Düsenbalken angeordnet sind und in Längsrichtung eines
Düsenbalkens Düsenreihen gleichen Spritzabstandes
bilden, wobei die einzelnen Düsenreihen einen jeweils
unterschiedlichen Abstand zur Materialoberfläche
haben. Mit diesen Maßnahmen ist es nun möglich, die
auf einem drehbaren äußeren Körper angeordneten
Düsenreihen so einzustellen, daß der optimale
Düsenabstand zur Beaufschlagungsfläche auf einfache
Weise durch Drehung des Düsenbalkens um seine
Längsachse erreicht wird. Außerdem läßt sich dieses
System mit nur einem Düsentyp betreiben, der auf den
maximalen Verbrauch ausgelegt ist, wodurch infolge
Standardisierung die Investitions- und Betriebskosten
sehr niedrig gehalten werden können.
In einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist
vorgesehen, daß die verschiedenen Düsenreihen eine
unterschiedliche Anzahl von Düsen aufweisen. Da wo auf
Grund der Materialbreite keine Düsen benötigt werden,
ist die Auslaßöffnung bzw. Aufnahmeöffnung für die
Düsengrundkörper mit Blindstopfen verschlossen. Dies
bedeutet in Anpassung an unterschiedliche
Walzprogramme eine Einsparung erheblicher Wassermengen
und somit kleinerer Antriebe, Antriebsleistungen und
geringerer Betriebskosten, da nur so viel Düsen im
Einsatz sind, wie von der Materialbreite her benötigt
werden.
Besonders zweckmäßig ist ein Düsenbalken als massiver
Block ausgebildet, der über ein wasserführendes
inneres Versorgungsrohr aufschiebbar ist. Auf diese
Weise wird eine einfache Montage und Reparatur
sichergestellt.
Mit Vorteil weist das innere Rohr und der Düsenbalken
soviel Querbohrungen auf, wie maximal an Düsen
benötigt werden. Mit dieser Maßnahme ist eine einfache
Abschaltung der Anlage möglich, indem durch Drehung
des Düsenbalkens in eine Zwischenposition die
Wasserzufuhr unterbrochen wird. Eine spezielle
Abdichtung des drehbaren äußeren Körpers, d.h. des
Düsenbalkens zum feststehenden und mit dem Gehäuse
verschraubten inneren Wasserrohr sorgt für einen
störungsfreien Betriebsablauf.
Mit großem Vorteil weisen die Düsenbalken einen
dreieckigen oder quadratischen Querschnitt auf. Diese
Ausführungsformen werden den meisten Anwendungsfällen
in der Praxis auf einfache Weise gerecht.
Darüberhinaus kann es sinnvoll sein, daß die
Düsenbalken einen kreisförmigen oder polygonen
Querschnitt aufweisen. Hiermit kann eine optimale
Anpassung der Spritzabstände und Spritzbreiten an
beliebige Entzunderungsprogramme vorgenommen werden.
Weitere Einzelheiten, Merkmale und Vorteile der
Erfindung ergeben sich aus der nachstehenden
Erläuterung eines in den Zeichnungen schematisch
dargestellten Ausführungsbeispieles.
Es zeigen:
Fig. 1 einen erfindungsgemäßen Düsenbalken
in Querschnittsdarstellung mit einer
Spritzdüse ohne Düsenkopf,
Fig. 2 einen erfindungsgemäßen Düsenbalken in
geschnittener Seitenansicht mit einer
Düsenreihe.
Fig. 1 zeigt den Querschnitt eines erfindungsgemäßen
Düsenbalkens (1), auf dessen Oberfläche in jeweils
einer Querschnittsebene mehrere Spritzdüsen (2)
verteilt angeordnet sind, wobei der Übersichtlichkeit
halber nur eine Spritzdüse (2) im Detail dargestellt
ist. Im Innern des Düsenbalkens (1) befindet sich ein
feststehendes Versorgungsrohr (3), in dem Spritzwasser
(4) unter einem Druck von etwa 200 bar steht und um
das der Düsenbalken (1) drehbar gelagert ist. Das
Versorgungsrohr (3) hat eine Öffnung (5) in
Spritzrichtung (S), die in etwa 5-15 Grad quer zur
Förderrichtung (W) des Walzgutes angeordnet ist (nicht
dargestellt sind die in Längsrichtung des Rohres (3)
vorgesehenen Öffnungen (5) zur Versorgung mehrerer auf
dem Düsenbalken (1) angeordneter Spritzdüsen (2),
sogenannten Düsenreihen (vgl. Fig. 2, Ziffer 15).
Die Spritzdüsen (2) sind mit dem Düsenbalken (1) in
Gewindebohrungen (6) fest verschraubt. Eine Spritzdüse
(2) besteht im wesentlichen aus dem Düsengrundkörper mit
Unterteil (10) und Oberteil (11), wobei sich im Innern
des Düsenunterteils (10) der in bzw. entgegen der
Spritzrichtung (S) bewegliche Hohlkolben (12)
befindet. Der Hohlkolben (12) ist gegenüber dem
Grundkörper (10) in den Führungsflächen durch zwei O-
Ringe abgedichtet. In Arbeitsposition sorgt der hohe
Betriebsdruck des Wassers auch im Aufnahmeraum der
Feder (13) zwischen Unterteil (10), Oberteil (11) und
Hohlkolben (12) für ein Anpressen des Hohlkolbens (12)
an das Rohr (3) im Umfangsbereich der Öffnung (5). Die
Feder (13) sorgt dafür, daß ein Mindestraum zwischen
Hohlkolben (12) und Oberteil (11) erhalten bleibt. Das
Oberteil (11) des Düsenkörpers besitzt eine
Gewindebohrung (14) zur Aufnahme eines nicht
dargestellten handelsüblichen Düsenkopfes (vgl. Fig.
2, Ziffer 16).
Gemäß Fig. 2 sind auf dem drehbaren Düsenbalken (1)
in Längsrichtung vier Düsen (2) als Düsenreihe (15)
angeordnet, die über die Öffnungen (5) im
Versorgungsrohr (3) mit Spritzwasser (4) versorgt
werden. In die Gewindebohrungen (14) sind
handelsübliche Düsenköpfe (16) eingeschraubt, wobei
jede Düsenreihe (15) in Anpassung an das Walzprogramm
unterschiedlich lange Düsenköpfe (16) besitzt, die
durch Drehung des Düsenbalkens (1) um die Längsachse
(17) in die gewünschte Arbeitsposition gebracht
werden. Der Düsenbalken (1) ist in den Radiallagern
(18) um das feststehende Rohr (3) drehbeweglich
geführt. Das Versorgungsrohr (3) ist beispielsweise
an einer Wandung (19) eines Zunderwäschers befestigt,
durch die auch die Wasserzufuhr erfolgt.
Wird der Düsenbalken (1) in der figürlichen
Darstellung beispielsweise um 180 Grad gedreht, wird
die Düsenreihe (15) bzw. die Düsen (2) abgeschaltet
und die einzige Düse (2′) in Betrieb genommen, die
dann über die Öffnung (5) mit Spritzwasser (4)
versorgt wird, wobei die übrigen Öffnungen (5)
verschlossen werden.
Die erfindungsgemäßen Maßnahmen sind nicht auf das in
den Zeichnungsfiguren dargestellte Ausführungsbeispiel
beschränkt. So können beispielsweise, ohne den Rahmen
der Erfindung zu verlassen, die Spritzdüsen und der
Düsenbalken eine beliebige Form aufweisen, in einem
beliebigen Winkel zu jeder Entzunderungsfläche stehen,
wobei auch mehrere Düsenbalken nebeneinander
angeordnet sein können. Die jeweilige konstruktive
Ausgestaltung ist in Anpassung an die spätere
Verwendung der Vorrichtung dem Fachmann
anheimgestellt.
Claims (6)
1. Vorrichtung zum hydraulischen Abspritzen bzw.
Entzundern von Walzgut oder dergleichen, insbesondere
von Blöcken mit unterschiedlich großen
Querschnittsabmessungen, mit Düsenbalken zur Aufnahme
von Spritzdüsen, dadurch gekennzeichnet, daß die
Spritzdüsen (2) auf dem Umfang der drehbar gelagerten
Düsenbalken (1) angeordnet sind und in
Längsrichtung eines Düsenbalkens (1) Düsenreihen (15)
gleichen Spritzabstandes bilden, wobei die einzelnen
Düsenreihen (15) einen jeweils unterschiedlichen
Abstand zur Materialoberfläche haben.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß die Düsenreihen (15) eine
unterschiedliche Anzahl von Düsen (2) aufweisen.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, daß ein Düsenbalken (1) als
massiver Block ausgebildet ist, der über ein
wasserführendes inneres Versorgungsrohr (3)
aufschiebbar ist.
4. Vorrichtung nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet, daß das innere Rohr (3) und
der Düsenbalken (1) soviel Querbohrungen (5)
aufweisen, wie maximal an Düsen (2) benötigt werden.
5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet, daß die Düsenbalken (1) einen
dreieckigen oder quadratischen Querschnitt aufweisen.
6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet, daß die Düsenbalken (1) einen
kreisförmigen oder polygonen Querschnitt aufweisen.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19873733131 DE3733131A1 (de) | 1987-10-01 | 1987-10-01 | Drehbarer duesenbalken einer hydraulischen entzunderungsanlage |
Applications Claiming Priority (1)
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DE19873733131 DE3733131A1 (de) | 1987-10-01 | 1987-10-01 | Drehbarer duesenbalken einer hydraulischen entzunderungsanlage |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE3733131A1 true DE3733131A1 (de) | 1989-04-13 |
Family
ID=6337348
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19873733131 Withdrawn DE3733131A1 (de) | 1987-10-01 | 1987-10-01 | Drehbarer duesenbalken einer hydraulischen entzunderungsanlage |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE3733131A1 (de) |
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-
1987
- 1987-10-01 DE DE19873733131 patent/DE3733131A1/de not_active Withdrawn
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