DE3732677A1 - Kaugummi - Google Patents

Kaugummi

Info

Publication number
DE3732677A1
DE3732677A1 DE19873732677 DE3732677A DE3732677A1 DE 3732677 A1 DE3732677 A1 DE 3732677A1 DE 19873732677 DE19873732677 DE 19873732677 DE 3732677 A DE3732677 A DE 3732677A DE 3732677 A1 DE3732677 A1 DE 3732677A1
Authority
DE
Germany
Prior art keywords
chewing gum
active ingredient
gum according
layer structure
interface
Prior art date
Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
Granted
Application number
DE19873732677
Other languages
English (en)
Other versions
DE3732677C2 (de
Inventor
Des Erfinders Auf Nennung Verzicht
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
Lingner and Fischer GmbH
Original Assignee
Lingner and Fischer GmbH
Priority date (The priority date is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the date listed.)
Filing date
Publication date
Application filed by Lingner and Fischer GmbH filed Critical Lingner and Fischer GmbH
Priority to DE19873732677 priority Critical patent/DE3732677A1/de
Publication of DE3732677A1 publication Critical patent/DE3732677A1/de
Application granted granted Critical
Publication of DE3732677C2 publication Critical patent/DE3732677C2/de
Granted legal-status Critical Current

Links

Classifications

    • AHUMAN NECESSITIES
    • A23FOODS OR FOODSTUFFS; TREATMENT THEREOF, NOT COVERED BY OTHER CLASSES
    • A23GCOCOA; COCOA PRODUCTS, e.g. CHOCOLATE; SUBSTITUTES FOR COCOA OR COCOA PRODUCTS; CONFECTIONERY; CHEWING GUM; ICE-CREAM; PREPARATION THEREOF
    • A23G4/00Chewing gum
    • A23G4/18Chewing gum characterised by shape, structure or physical form, e.g. aerated products
    • AHUMAN NECESSITIES
    • A23FOODS OR FOODSTUFFS; TREATMENT THEREOF, NOT COVERED BY OTHER CLASSES
    • A23GCOCOA; COCOA PRODUCTS, e.g. CHOCOLATE; SUBSTITUTES FOR COCOA OR COCOA PRODUCTS; CONFECTIONERY; CHEWING GUM; ICE-CREAM; PREPARATION THEREOF
    • A23G4/00Chewing gum
    • A23G4/02Apparatus specially adapted for manufacture or treatment of chewing gum
    • A23G4/04Apparatus specially adapted for manufacture or treatment of chewing gum for moulding or shaping
    • A23G4/043Apparatus specially adapted for manufacture or treatment of chewing gum for moulding or shaping for composite chewing gum
    • AHUMAN NECESSITIES
    • A23FOODS OR FOODSTUFFS; TREATMENT THEREOF, NOT COVERED BY OTHER CLASSES
    • A23GCOCOA; COCOA PRODUCTS, e.g. CHOCOLATE; SUBSTITUTES FOR COCOA OR COCOA PRODUCTS; CONFECTIONERY; CHEWING GUM; ICE-CREAM; PREPARATION THEREOF
    • A23G4/00Chewing gum
    • A23G4/18Chewing gum characterised by shape, structure or physical form, e.g. aerated products
    • A23G4/20Composite products, e.g. centre-filled, multi-layer, laminated
    • AHUMAN NECESSITIES
    • A61MEDICAL OR VETERINARY SCIENCE; HYGIENE
    • A61KPREPARATIONS FOR MEDICAL, DENTAL OR TOILETRY PURPOSES
    • A61K9/00Medicinal preparations characterised by special physical form
    • A61K9/0012Galenical forms characterised by the site of application
    • A61K9/0053Mouth and digestive tract, i.e. intraoral and peroral administration
    • A61K9/0056Mouth soluble or dispersible forms; Suckable, eatable, chewable coherent forms; Forms rapidly disintegrating in the mouth; Lozenges; Lollipops; Bite capsules; Baked products; Baits or other oral forms for animals
    • A61K9/0058Chewing gums

Landscapes

  • Life Sciences & Earth Sciences (AREA)
  • Health & Medical Sciences (AREA)
  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Food Science & Technology (AREA)
  • Polymers & Plastics (AREA)
  • Veterinary Medicine (AREA)
  • Nutrition Science (AREA)
  • Zoology (AREA)
  • Physiology (AREA)
  • Medicinal Chemistry (AREA)
  • Pharmacology & Pharmacy (AREA)
  • Epidemiology (AREA)
  • Animal Behavior & Ethology (AREA)
  • General Health & Medical Sciences (AREA)
  • Public Health (AREA)
  • Confectionery (AREA)

Description

Die Erfindung bezieht sich auf einen Kaugummi mit den Merkmalen des Oberbegriffs von Anspruch 1. Ein derartiger Kaugummi, bei dem die ganze Schichtstruktur mit eng aneinander­ liegenden Schichten ausgebildet ist, ist beispielsweise aus der DE-OS 36 23 500 bekannt. Bei dem bekannten Kaugummipro­ dukt weist wenigstens eine Außenschicht ein Material auf, das im wesentlichen keine feuchtigkeitsempfindlichen Komponenten enthält. Die Außenschicht schließt dabei im wesentlichen bis vollständig einen festen Kern aus einem oder mehreren feuchtig­ keitsempfindlichen Materialien ein.
Kaugummis mit Schichtstrukturen dieser Art können in den verschiedenen Schichten gleich zusammengesetzt sein (DE-PS 23 02 330, Beispiel 4). Sie werden jedoch wie im erst­ genannten Fall meist dazu benutzt, verschiedenen aufeinander­ liegenden Schichten unterschiedliche Eigenschaften zuzuweisen. Es ist dabei auch schon bekannt, bei solchen Schichtstrukturen in einzelne Schichten Wirksubstanzen einzuarbeiten und dabei z.B. mindestens eine mit eingearbeiteter Wirksubstanz ver­ sehene Schicht mit mindestens einer neutralen, aus Kaugummi­ grundmasse bestehenden Schicht (DE-OS 28 08 160, Anspruch 5) oder alternativ mit mindestens einer weiteren Schicht abwech­ seln zu lassen, in der ein anderer Wirkstoff eingearbeitet ist (DE-PS 23 02 330, Sp. 8, letzter Abs.). Die Wirkstoffe können dabei außer üblichen Kaugummizusätzen, wie Aromastoffe, auch pharmazeutische (z.B. DE-OS 28 08 160) oder mundhygie­ nische Stoffe, z.B. zur Verhinderung von Zahndemineralisie­ rung (DE-PS 23 02 330), sein.
Kaugummis mit Schichtstrukturen dieser Art werden allgemein dazu benutzt, verschiedenen aufeinanderliegenden Schichten unterschiedliche Eigenschaften zuzuweisen.
Es ist auch bekannt, Kaugummis mit einem Hohlraum auszubilden, der mit einer Wirkstoffüllung versehen ist. Hierzu kann man beispielsweise die Gummimasse des Kaugummis mit einem axialen Hohlraum extrudieren (FR-OS 21 91 848) und diesen Hohlraum je nach Anwendungszweck mit unterschiedlicher trockener, halbtrockener oder flüssiger Füllung (vgl. Erör­ terung des Standes der Technik in der EP-A2 01 26 570) ver­ sehen. Diese Füllung kann beispielsweise eine brausepulver­ artige Masse (US-PS 42 69 860) oder aber auch ein mit einem pulvrigen Trennmittel und mindestens einem Süßmittel versetz­ ter Füllstoff sein (EP-A2 01 26 570).
Ein allgemeiner Überblick über handelsübliche Kau­ gummiarten, darunter auch eine Unterscheidung von Chewing Gum und Bubble Gum, findet sich in einem noch nicht publizierten, jedoch öffentlich zugänglichen Manuskript des Autors Axel Holger Suck "Das Kaugummi-Buch" (Kopie in Anlage). Im Ge­ gensatz etwa zu Bonbons wird bei den Chewing Gums eine beim Kauen nicht aufbrauchbare Grundmasse, auf Latexbasis, zu­ grundegelegt.
Bei bekannten Chewing Gums mit homogener Wirkstoff­ einlagerung in der Kaugummimasse ergibt sich erfahrungsgemäß das Problem, daß die Wirkstoffintensität beim Kauen schneller als die Kaufähigkeit der Gummimasse abnimmt, weil der Wirk­ stoff relativ schnell der Gummimasse beim Kauen entzogen wird. Ähnliche Erfahrungen ergeben sich, wenn die Wirkstoffmasse in einem relativ weiten Hohlraum eingeschlossen ist. Die Wirkstoffmasse tritt dann im allgemeinen plötzlich in Er­ scheinung, wenn der Hohlraum aufgebissen ist, ohne daß die normalerweise mit dem Gebrauch eines Kaugummis vertraute Dauerwirkung beibehalten wird. Die Kaugummimasse hat dann praktisch nur noch die Bedeutung einer besonders ausgewähl­ ten Verpackung. Dies mag bei solchen Füllungen angemessen sein, bei denen es nur darum geht, die betreffende Füllung, wie etwa ein brausepulverartiges oder konfektartiges Pro­ dukt, in einer gesundheitlich unbedenklichen und leicht ein­ nehmbaren Form dem Verbraucher zur Verfügung zu stellen.
Bei der homogenen Wirkstoffeinlagerung in die Kaugummimasse, insbesondere eine Latexmasse, ergeben sich ferner Probleme der dauerhaften Vorratshaltung. So kann der betreffende Wirkstoff aus Oberflächenschichten ausdiffundie­ ren, was häufig mit einer Versprödung der nicht mehr belade­ nen Oberflächenschichten verbunden ist.
Ferner lassen sich nicht alle Wirkstoffe homogen in Kaugummimasse einarbeiten, insbesondere nicht solche, welche auf eine Latexmasse zersetzend wirken. Schließlich hat in jedem Falle die Kaugummimasse nur eine begrenzte Aufnahmekapazität für eingearbeitete Wirkstoffe, wodurch auch insoweit die Wirkstoffaufnahme begrenzt ist. Damit verbunden ist für den Fall eines Aromastoffs als Wirkstoff die Erfahrung, daß Kaugummis nur mit bestimmten, der Art nach besonders intensiven Aromastoffen, wie etwa Pfeffer­ minzöl, einen befriedigenden intensiven Geschmackseffekt ergeben, während an sich auch von Verbraucherseite her wünschbare andere Geschmacksrichtungen von vornherein nicht für die homogene Einarbeitung in Kaugummimasse in Frage kommen.
Beiden erwähnten bekannten Kaugummiarten ist dar­ über hinaus der Nachteil eigen, daß der Wirkstoff erst mit Verzögerung beim Kauen freigesetzt wird, sei es durch Frei­ kauen aus der Kaugummimasse, sei es durch Anbeißen des Auf­ nahmehohlraums. Aus diesem Grunde hat man bisher häufig den Kaugummi mit einer den Verbraucher in dieser Hinsicht ver­ söhnenden geschmacksbildenden Umhüllungsschicht versehen, um die genannte Verzögerungsphase der Wirkstofffreisetzung aus dem eigentlichen Kaugummi zu überbrücken. Dies ist mit zusätzlichem Aufwand verbunden und dem eigentlichen Zweck eines Kaugummis fernerstehend.
Der Erfindung liegt demgegenüber die Aufgabe zu­ grunde, einen Kaugummi zu schaffen, der die genannten Nach­ teile vermeidet und dabei insbesondere unter sehr guten Gebrauchseigenschaften, insbesondere Eigenschaften der Vor­ ratshaltung, die Möglichkeit gibt, die Aufnahme einer großen Wirkstoffkonzentration mit einer rasch ansprechenden und annähernd kontinuierlich lang anhaltenden Wirkstoffabgabe zu verbinden.
Diese Aufgabe wird bei einem Kaugummi mit den Merkmalen des Oberbegriffs von Anspruch 1 durch dessen kennzeichnende Merkmale gelöst.
Bei dem erfindungsgemäßen Kaugummi kann wie bei Kaugummis der zweitgenannten Art, bei denen der Wirkstoff in einem Hohlraum eingefüllt ist, die als Hüllschicht dienende äußere Kaugummischicht gänzlich von dem hier ins­ besondere betrachteten kritischen Wirkstoff freigehalten werden. Trotzdem wird dieser beim Kauen sofort freigesetzt, weil schon bei anfänglichem Kauen mit dem Wirkstoff verse­ hene Grenzschichten progressiv freigesetzt werden. Darüber hinaus wird beim Kauen der in mindestens einer Grenzschicht angelagerte Wirkstoff durch das Kauen so in die Kunststoff­ masse eingearbeitet, sozusagen hineingekaut, wie dies analog bei der maschinellen Einarbeitung von Wirkstoffmasse in ei­ nen homogen mit Wirkstoff zu belegenden Kaugummi vor dessen Herstellung geschieht. Dieser Freisetzungsvorgang des Kau­ gummis erfolgt ferner kontinuierlich über einen relativ langen Zeitraum, da die gesamte mit Wirkstoff belegte Grenz­ schicht nicht bei wenigen Kauvorgängen exponiert werden kann. Niemals kann es dabei zu einer plötzlichen gesamthaften Wirk­ stoffabgabe wie bei in einer Aufbeißhülle angeordneter Wirk­ stoffüllung kommen.
Der erfindungsgemäße Kaugummi weist dabei hervor­ ragende Lagereigenschaften auf, weil die Wahl der die Schichtstruktur bildenden Kunststoffmasse primär aus Ge­ sichtspunkten der Lagerfähigkeit und nicht aus Gesichts­ punkten der Verträglichkeit und Aufnahmefähigkeit in bezug auf einen bestimmten Wirkstoff erfolgen kann. Selbst wenn der Wirkstoff in den Grenzschichten bis in Randbereiche reicht, kommt es bei Langzeitlagerung nur zu höchstens ganz geringfügigem Wirkstoffverlust, da dann nur die flächen­ mäßig vernachlässigbaren Austrittsbereiche einer solchen Grenzschicht nach außen exponiert sind und die Gesamtober­ fläche des Kaugummis praktisch aus neutralem, oder wenig­ stens mit weniger kritischem sonstigen Wirkstoff beladenem, Kaugummigrundstoff besteht. Man kann dabei aber auch durch die Art der Aufbringung des Wirkstoffs auf der jeweils da­ für verwendeten Grenzfläche und die Wahl einer bestimmten Schichtstruktur dafür sorgen, daß an die freie Atmosphäre angrenzende Bereiche der Grenzschicht von vornherein frei von dem betreffenden Wirkstoff gehalten sind. Der Wirk­ stoff selbst läßt sich in dem erfindungsgemäßen Kaugummi langfristig gespeichert lagern, ohne daß die Gefahr einer Verdunstung oder Sublimierung nach außen besteht.
Selbst wenn der betreffende Wirkstoff mit der Kaugummigrundmasse für eine homogene Einarbeitung nicht verträglich ist, beispielsweise wegen Zersetzungs- oder Versprödungsgefahr des in der Kaugummimasse enthaltenen Latex, insbesondere aufgrund einer Oxidationswirkung, ist dieses Risiko bei Grenzschichtaufbringung eines solchen Wirkstoffes weitaus geringer, so daß auch bei derartigen sonst nicht zur Langzeitabgabe verarbeitbaren Wirkstoffen bei dem erfindungsgemäßen Kaugummi noch eine sehr lange Lagerfähigkeit erhalten werden kann. Dabei mag es sogar in der Grenzschicht selbst noch zu Veränderungen kom­ men. Diese Veränderungen können jedoch hingenommen werden, solange sie sich nicht in die Tiefe des Grundstoffs fort­ setzen und dabei nicht unerwünschte Nebenprodukte in quan­ titativ nicht mehr hinzunehmendem Ausmaß entstehen.
Ist der Wirkstoff ein Aromastoff, so hat sich gezeigt, daß bei bekannten Aromastoffen bisher nicht bekannte Geschmacksintensitäten erreicht werden können und daß darüber hinaus bisher bei Kaugummis unbekannte Aromastoffe ebenfalls mit bester Geschmacksqualität und -intensität Anwendung fin­ den können. Ist der Wirkstoff ein Mundhygienikum oder gar ein auf eine spezifische Krankheit bezogenes Pharmazeutikum, so ergibt sich in bisher unbekannter Weise ebenfalls eine gut retardierte allmähliche Wirkstoffabgabe möglicher hoher Wirkstoffkonzentration und sehr gut reproduzierbarer quan­ titativer Einstellbarkeit.
Der erfindungsgemäße Kaugummi eignet sich sogar sehr gut zur Anlagerung mechanischer Wirkstoffe, wie etwa Abrasivstoffe für die Reinigung der Zahnoberfläche. Bisher gab es große Herstellungsschwierigkeiten bei Versuchen, der­ artige Abrasivstoffe homogen in die Kaugummigrundmasse einzu­ arbeiten, da erfahrungsgemäß in Kaugummigrundmasse nur äußerst schwer eine homogene Verteilung derartiger mechanischer Wirk­ stoffe erreicht werden kann, insbesondere Abrasivstoffe sich nestartig ansammeln. Im Gegensatz dazu ist eine weitgehend homogene Grenzschichtanlagerung bei einem Kaugummi gemäß der Erfindung möglich.
Besonders eignet sich der erfindungsgemäße Kaugum­ mi auch für die Applikation solcher Wirkstoffe, deren be­ kannte Applikationsarten unter bestimmten Umgebungsbedin­ gungen des Verbrauchers aus Gründen der gesellschaftlichen Konvention oder aus sonstigen psychologischen Gründen nicht gern verwendet werden. Hierzu gehört beispielsweise die Ver­ wendung als Mundkosmetikum. Zum Beispiel in einer Diskothek oder bei sonstigen öffentlichen oder privaten gesellschaft­ lichen Anlässen besteht im allgemeinen eine Hemmung, bei Bedarf ein Mundkosmetikum zu verwenden. Bei derartigen An­ lässen ist jedoch der Verbrauch eines jederzeit einsetzbaren Kaugummis meist konventionsgerecht, insbesondere auch bei Jugendlichen. Entsprechendes gilt beispielsweise für die Einnahme von Pharmazeutika.
Die erfindungsgemäß an Grenzschichten eng aufein­ anderliegender Schichtstruktur angelagerten Wirkstoffe sind vorzugsweise gänzlich süßmittelfrei.
Allgemein ist der erfindungsgemäße Kaugummi be­ sonders für alle Anwendungsfälle der oralen Applikation von Wirkstoffen außerhalb der Verwendung als Nahrungsmittel bestimmt, wenn auch die Einarbeitung eines Nahrungsmittels, insbesondere eines in dem oder den Wirkstoff(en) zusätzli­ chen Nahrungsmittels, nicht ausgeschlossen sein soll. Ins­ besondere die Kaugummimasse selbst braucht daher im Rahmen der Erfindung nicht den Charakter eines Nahrungs- oder Ge­ nußmittels zu haben. Bei dem erfindungsgemäßen Kaugummi ist daher auch eine zusätzliche Umhüllungsschicht an sich ent­ behrlich; dies schließt jedoch nicht aus, gegebenenfalls aus zusätzlichen Überlagerungen noch eine zusätzliche Um­ hüllungsschicht vorzusehen, z.B. eine süßmittelhaltige oder farbige Umhüllungsschicht, z.B. zum Zweck, die Einnahme­ akzeptanz zu steigern.
Unter Anlagerung eines Wirkstoffs an einer Grenz­ fläche eng aneinanderliegender Schichten wird im weitesten Sinne verstanden, daß die Volumendimension der angelagerten Wirkstoffmenge rechtwinklig zur Grenzfläche klein ist, der­ art, daß praktisch von einer zweidimensionalen oder flä­ chenhaften oder dünnschichtigen Wirkstoffanordnung längs der Grenzfläche gesprochen werden kann. Damit ist eine Ab­ grenzung gegenüber solchen Anbringungsarten gegeben, die in praktisch dreidimensionaler Anordnung von einem Hohl­ raum eingeschlossen sind. Im Rahmen der Erfindung kann dabei der Wirkstoff zwischen beiden gegenüberliegenden und eng benachbarten Grenzflächen eingelagert sein. In der Praxis wird man jedoch bei der Herstellung des Kaugummis den Wirk­ stoff auf mindestens einer Grenzfläche aufbringen und die andere sandwichartig darüberlegen.
Der erfindungsgemäße Kaugummi erlaubt auch die Ein­ lagerung eines Wirkstoffs in flüssigem Zustand, solange die Dauerstabilität der Schichtstruktur dadurch nicht oder nur sekundär beeinträchtigt wird. Eine Dauerstabilität der Schicht­ struktur kann z.B. erreicht werden, wenn mit der Flüssigkeit, welche den Wirkstoff bildet oder enthält, benetzte Grenz­ flächen mit solchen abwechseln, die an gegenüberliegenden Grenzflächen haften. Im Übergangsbereich zwischen einem flüs­ sigen und einem pastösen Zustand des Wirkstoffs oder einer Trägersubstanz des Wirkstoffs kann die Haftung auch durch Adhäsion über die Wirkstoffschicht erreicht werden, insbe­ sondere, wenn diese darauf abgestimmte adhäsive Eigenschaf­ ten hat.
Vorzugsweise wird jedoch ein in Pulverform vorlie­ gender Wirkstoff eingesetzt, wobei auch pastöse Übergangs­ formen je nach noch in den Kaugummi einbezogenem Anteil eines viskosen oder flüssigen Träger- oder Lösungsmittels einbezogen sind.
Als Wirkstoffe in Pulverform kommen die schon er­ wähnten rein mechanisch wirkenden Wirkstoffe in Frage, etwa solche, welche dem Kaugummi eine radiergummiartige Wirksam­ keit zur Entfernung von Zahnbelägen verleihen.
Als Wirkstoffe in trockener Pulverform oder im Grenz­ fall noch mit einer Restfeuchtigkeit oder Restviskosität be­ haftete pulvrige Wirkstoffe kommen insbesondere aber auch ge­ friergetrocknete Wirkstoffe in Frage. Gefriergetrocknete Wirk­ stoffe sind an sich beispielsweise als Aromaträger in Zuberei­ tungen bekannt, jedoch bisher nicht in reiner Form in Kau­ gummis eingesetzt worden. Bei ihrer Verwendung im erfindungs­ gemäßen Kaugummi erhält man eine bisher ungekannte Aromastärke bei bekannten Aromen und ferner die Möglichkeit, auch bisher bei Kaugummis unübliche Aromen geschmacksstark einzusetzen.
Ähnliche Wirkungen kann man erhalten, wenn ein Wirk­ stoff verwendet wird, der aus einer auf der Grenzfläche auf­ gebrachten Lösung auskristallisiert ist. In einem Grenzfall kann man dabei Restbestandteile des Lösungsmittels im Kau­ gummi belassen, im anderen Grenzfall davon ausgehen, daß das Lösungsmittel vollständig vor der Herstellung der Schicht­ struktur des Kaugummis verdunstet ist.
Als Wirkstoffe kommen jedoch nicht nur die erwähnten Aromastoffe oder mechanisch wirksamen Wirkstoffe in Frage. Besonders wesentliche Anwendungsbereiche des erfindungsge­ mäßen Kaugummis sind vielmehr auch die der Mundkosmetik, der Mundhygiene sowie der oralen Applikation von Pharmazeutika.
Im Falle eines Mundhygienikums oder Mundtonikums als Wirkstoff, zweckmäßig ohne Verwendung eines Süßmittels oder gar eines zahnschädlichen Zuckers, stellt dabei der er­ findungsgemäße Kaugummi die dritte Stufe einer Entwicklung dar, deren erste Stufe das Mundwasser und deren derzeit mo­ derne zweite Stufe das Mundspray ist. Beide bisher üblichen Stufen der Applikation eines Mundhygienikums oder Mundtoni­ kums lassen sich aber im Gegensatz zum erfindungsgemäßen Kaugummi nicht gesellschaftlich unauffällig applizieren. Vergleichbares gilt für die Applikation eines oral einnehm­ baren Pharmazeutikums, dessen Einnahmenotwendigkeit oft nicht gerne der gesellschaftlichen Umgebung mitgeteilt wird, ande­ rerseits häufig an bestimmte Einnahmezeiten gebunden ist. Die Applikation eines kosmetischen, hygienischen oder pharma­ zeutischen Wirkstoffs über den erfindungsgemäßen Kaugummi erfolgt dabei ohne zuvorige Auflösung des Wirkstoffs in Wasser, wie das etwa bei einem üblichen Mundwasser notwendig ist.
In einem weitverbreiteten, jahrzehntealten Mund­ wasser der Anmelderin (bekanntgeworden unter dem Handels­ namen "Odol") ist ein antiseptischer Wirkstoff in Form einer Kresolverbindung enthalten, deren genaue Zusammen­ setzung als firmeninternes geheimes Know-how anzusehen ist. Eine homogene Einarbeitung einer solchen Kresolverbin­ dung in die Grundmasse des Kaugummis würde zu einer schmie­ rigen Zersetzung einer Latexbasis der Kaugummimasse führen. Die Anlagerung an eine Grenzfläche im Sinne des strukturel­ len Aufbaus des erfindungsgemäßen Kaugummis etwa in Form eines gefriergetrockneten Pulvers führt jedoch zu keinen praktisch bedeutsamen Nebenwirkungen, sondern erlaubt im Gegenteil lange Lagerungszeiten des Kaugummis ohne die Ge­ fahr einer quantitativ relevanten Entstehung unerwünschter Nebenprodukte. Man kann daher unbedenklich derartige Kau­ gummis mit sehr späten Verfalldaten versehen. Entsprechendes gilt für andere Wirkstoffe, die beim Versuch der Einarbei­ tung in die Kaugummigrundmasse Schwierigkeiten der genann­ ten Art bereiten würden oder gar einer derartigen Einarbei­ tung gar nicht zugänglich sind.
Die Applikation derartiger Mundkosmetika, Mund­ hygienika und oral einnehmbarer Pharmazeutika kann daher für ein sehr breites Spektrum geeigneter Wirkstoffe nach Art eines Genußmittel-Kaugummis erfolgen, ohne daß der Kau­ gummi selbst als Genußmittel ausgelegt zu sein braucht. Dies schließt jedoch nicht aus, daß man auch kosmetisch, hygienisch oder pharmazeutisch wirksame Wirkstoffe mit genußmittelaktiven sekundären Wirkstoffen kombiniert, um die entsprechende Applikation verbraucherfreundlicher zu machen. In einem solchen Falle hat jedoch wie bei anderen üblichen Pharmaziezubereitungen ein Genußmitteleffekt le­ diglich völlig sekundäre Bedeutung gegenüber den primären kosmetischen, hygienischen oder pharmazeutischen Zwecken.
Wenn etwa der Kaugummi noch in einer möglichen zu­ sätzlichen Höhlung, in der Kaugummigrundmasse oder in einer Umhüllungsschicht, oder aber auch als erfindungsgemäß an einer Grenzfläche angelagerten Wirkstoff ein Süßmittel, also einen natürlichen Zucker oder einen Zuckerersatzstoff, ent­ hält, so entspricht dies im wesentlichen der üblichen Phar­ maziezubereitung z.B. mit einem Milchzuckerträger oder einer süßmittelhaltigen Hüllschicht.
Bei miteinander verträglichen Wirkstoffen ist es grundsätzlich möglich, mehrere derselben an derselben Grenz­ fläche anzulagern. Im allgemeinen wird man jedoch vorziehen, daß an derselben Grenzfläche nur ein Wirkstoff angelagert ist. Dabei kann man an die sandwichartig darübergelegte Grenzfläche der benachbarten Schicht der eng aneinanderliegen­ den Schichtstruktur bedarfsweise einen weiteren Wirkstoff anlagern und dabei die Kombination von zwei Wirkstoffen in einer zwischen beiden Grenzflächen eingelagerten Schicht mit der vorteilhaften Herstellungsweise verbinden, zunächst jeweils nur einen Wirkstoff auf einer Grenzfläche aufbringen zu brauchen. Bevorzugt ist jedoch die Einlagerung nur eines Wirkstoffes zwischen beiden gegenüberliegenden Grenzflächen benachbarter Schichten der eng aneinanderliegenden Schicht­ struktur, vorzugsweise durch Aufbringung nur an einer Grenz­ schicht.
Wenn es darum geht, möglichst große Wirkstoffquan­ titäten einzulagern oder auch die kontinuierliche Wirkstoff­ abgabe zu optimieren, wird man die Anlagerung des Wirkstoffs flächig, insbesondere großflächig, vorsehen. Dabei kann man erreichen, daß bei hinreichend engem, vielschichtigem Aufbau der Schichtstruktur der Wirkstoff räumlich verhält­ nismäßig dicht große Volumenbereiche des Kaugummis durch­ zieht. Bei großer Wirkstoffwirksamkeit oder dann, wenn es um möglichst genaue quantitative Dosierung der Wirkstoff­ gabe geht, wie insbesondere bei pharmazeutischen Wirkstoffen, aber auch bei kosmetischen oder hygienischen Wirkstoffen, wird man eine lokalere Wirkstoffaufbringung vorziehen. Be­ sonders vorteilhaft ist dabei die Wirkstoffaufbringung in einem unterbrochenen Muster, welches immer noch die wesent­ lichen Volumenbereiche des Kaugummis durchziehen sollte, wenn nicht andere Ziele im Vordergrund stehen. Bevorzugte Verteilungen in einem unterbrochenen Muster sind dabei punktförmige oder streifenförmige Verteilungen. Unter einer streifenförmigen Verteilung werden dabei sowohl diskrete Streifen als auch solche Streifenmuster verstanden, die zusammenhängend angeordnet sind, wie etwa bei einem mäander­ förmigen oder einem schneckenförmigen Muster.
Die Konzeption des erfindungsgemäßen Kaugummis schließt auch bisher bei Kaugummis ungebräuchliche Formen eng aneinanderliegender Schichtstrukturen ein. Diese neuen Formen der Schichtstruktur können dabei sowohl den ganzen erfindungsgemäßen Kaugummi prägen als auch gegebenenfalls nur in Teilbereichen des Kaugummis vorgesehen sein, gege­ benenfalls auch in Kombination unterschiedlicher Aufbau­ arten der Schichtstruktur.
Eine erste derartige neue Schichtstruktur des Kaugummis liegt vor, wenn die eng aneinanderliegende Schicht­ struktur mindestens in einem Bereich, in dem mindestens ein Wirkstoff an eine Grenzfläche angelagert ist, ineinanderge­ rollt oder ineinandergewickelt ausgebildet ist. Es kommen dabei beispielsweise Strukturen in Frage, wie sie bei spi­ ralförmig gerolltem Käse mit eingelagerter Gewürzlage an sich bekannt sind (DE-GM 82 08 273.1). Ein Nachteil einer solchen Anordnung besteht jedoch darin, daß die Einlage­ rungsschicht bis an die Außenfläche der gewickelten Struk­ tur verläuft, so daß bei Einlagerung eines Wirkstoffs dieser an den Austrittsstellen, wenn auch relativ langsam, verdun­ sten oder sublimieren kann.
Einem derartigen Wirkstoffverlust kann man allge­ mein dadurch entgegenwirken, daß der Wirkstoff oder die Wirk­ stoffe nur in randfernen Bereichen der Schichtstruktur ange­ ordnet sind.
Diese nicht mit Wirkstoffen belasteten Randberei­ che können dann zur Verschlußbildung nach außen herangezogen werden. Im genannten Fall einer ineinandergerollten oder in­ einandergewickelten Schichtstruktur erfolgt dabei vorzugswei­ se ein Verschluß des eingelagerten Wirkstoffs bzw. der einge­ lagerten Wirkstoffe nach außen durch Abquetschung der inein­ andergerollten oder ineinandergewickelten Schichtstruktur.
Ein derartiger eigener Verfahrensgang der Herstel­ lung eines Randverschlusses ist sogar bei einer anderen für Kaugummis neuen Schichtstruktur gänzlich entbehrlich, wenn nämlich die eng aneinanderliegende Schichtstruktur mindestens in einem Bereich, in dem mindestens ein Wirkstoff an eine Grenzfläche angelagert ist, gefaltet ausgebildet ist. Eine solche Faltung braucht nicht durch mehrfaches zickzackartiges Umknicken erzeugt zu sein, was grundsätzlich als Alternative zum Aufwickeln oder Aufrollen auch möglich ist, sondern kann auch anders gewonnen werden, vorzugsweise nach Art eines Apothekerbriefchens. Bei einem Apothekerbriefchen zur Aufbe­ wahrung von irgendwelchen losen Elementen wird ein Umhüllungs­ blatt beispielsweise um eine Mittelzone an zwei Seiten ge­ faltet, so daß eine Dreifachfaltung entsteht und dabei die freien Enden nochmals überlappend einfach eingefaltet werden. Bei dem erfindungsgemäßen Kaugummi würde an die Stelle des Umhüllungsblattes ein Blatt aus Kaugummigrundmasse treten und die losen Elemente würden durch den oder die angelagerte(n) Wirkstoff(e) ersetzt. Eine Abwandlung nach Art des echten Apothekerbriefchens, wobei die letzte Faltung der freien Enden auch noch zusammengesteckt wird, wäre für besonders weiche Kaugummigrundmassen denkbar, aber allgemein bei Kaugummi nicht unbedingt nötig. Die Faltung nach Art eines Apothekerbrief­ chens hat gegenüber der eingerollten Struktur eines Kaugummi­ bandes, auf dem einseitig oberflächlich der Wirkstoff aufge­ bracht ist, den Vorteil, daß man von einem zusätzlichen Si­ cherungseffekt nach Art einer Abquetschung der freien Enden einer aufgerollten Schichtstruktur absehen kann, da sich ein Apothekerbriefchen selbst schließt.
Grundsätzlich kann die Schichtstruktur aus ver­ schiedenen aufeinandergeschichteten Streifen aus Kaugummi­ grundmasse gewonnen werden; bevorzugt ist jedoch, daß die eng aneinanderliegende Schichtstruktur mindestens in einem Bereich, in dem mindestens ein Wirkstoff an eine Grenzfläche angelagert ist, aus demselben Kaugummistreifen bzw. Streifen der Kaugummigrundmasse gebildet wird. Hierzu eignen sich be­ sonders die oben erläuterten gewickelten oder gefalteten Schichtstrukturen.
Im Rahmen der Erfindung ist nicht ausgeschlossen, daß in der Kaugummigrundmasse mindestens ein weiterer Wirk­ stoff in der üblichen Weise homogen beigemengt ist, wie dies beispielsweise schon für ein Mundkosmetikum, Mundhygienikum oder Pharmazeutikum als gegenüber dem eigentlichen Wirkstoff­ zweck sekundäres Applikationshilfsmittel in Form eines Süß­ mittels bereits erwähnt wurde. Die reine Form einer Wirkstoff­ applikation mittels eines erfindungsgemäßen Kaugummis liegt jedoch dann vor, wenn die Masse der Schichtstruktur neutrale Kaugummigrundmasse ist, die also weder mit einem geschmacks­ wirksamen Rohstoff noch einem sonstigen Wirkstoff beladen ist.
Die Erfindung wird im folgenden anhand schemati­ scher Zeichnungen an zwei Ausführungsbeispielen noch näher erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 einen Längsschnitt,
Fig. 2 eine Seitenansicht gleicher Orientierung, und
Fig. 3 einen Querschnitt im mittleren Bereich einer ersten Ausführungsform eines Kaugummis;
Fig. 4 in perspektivischer Ansicht eine erste Falt­ phase,
Fig. 5 in perspektivischer Ansicht eine spätere zweite Faltphase,
Fig. 6 eine Seitenansicht im Endzustand und
Fig. 7 einen Schnitt in gleicher Orientierung wie in Fig. 6 durch den Endzustand einer zweiten Ausführungsform eines Kaugummis.
Bei beiden Ausführungsformen ist die im Endzustand vorliegende Schichtstruktur des Kaugummis ohne Beschränkung der Allgemeinheit aus einem zweischichtigen ebenen Vorprodukt geformt, dessen erste Schicht 2 ungefärbt und dessen zweite Schicht 4 grau eingefärbt dargestellt ist. Zwischen der er­ sten Schicht 2 und der zweiten Schicht 4 ist jeweils minde­ stens ein nicht dargestellter Wirkstoff eingelagert, z.B. ganzflächig in der Berührungszone der beiden Schichten 2 und 4. Stattdessen kann der Wirkstoff auch in einem unterbrochenen Muster aufgebracht, z.B. punktförmig oder streifenförmig ver­ teilt sein. Der Wirkstoff oder die Wirkstoffe sind dabei zweckmäßig nur in randfernen Bereichen der Schichtstruktur angeordnet. Es ist vorzugsweise vorgesehen, daß der Wirkstoff, oder die Wirkstoffe, nur an der genannten Grenzfläche vorge­ sehen ist bzw. sind.
Die in Betracht gezogenen Wirkstoffe ergeben sich aus dem allgemeinen Teil der Beschreibung.
Die beiden Schichten 2 und 4 sind ohne Beschränkung der Allgemeinheit aus neutraler Kaugummigrundmasse eines Chewing Gums gebildet und daher gleichartig zusammengesetzt. Sie können sich jedoch auch in ihrem Grundaufbau und/oder in Zusätzen unterscheiden, wie ebenfalls im einzelnen in der allgemeinen Beschreibung dargelegt ist.
Bei dem ersten Ausführungsbeispiel des Kaugummis ist dieser entsprechend der Querschnittsdarstellung in Fig. 3 schneckenartig aufgewickelt. Der aufgewickelte Teil ist da­ bei auf die in den Fig. 1 und 2 ersichtliche Länge vor dem Aufwickeln oder danach zugeschnitten. Die axialen Enden 6 des aufgewickelten Körpers 8 sind flach abgequetscht. Die Betrachtungsrichtung der Fig. 1 und 2 entspricht dabei der Draufsicht auf die schmale Stirnseite der flachen Abquet­ schung.
Bei der zweiten Ausführungsform des Kaugummis wird das ebene zweischichtige Vorprodukt zunächst gemäß Fig. 4 um zwei zueinander parallele Knicklinien in eine sechslagige Grundstruktur gefaltet. Dann werden die Enden der gefalte­ ten Struktur gemäß Fig. 5 so übergeschlagen, daß die freien Enden des Überschlags gemäß den Fig. 6 und 7 einander un­ mittelbar benachbart gegenüberliegen.
Der Zuschnitt kann entweder am Vorprodukt oder an dem zunächst einfach gefalteten Zwischenprodukt der End­ stellung der Faltung gemäß Fig. 4 erfolgen.
Aus Fig. 7 ergibt sich die innere Schichtfolge der beiden ursprünglichen Schichten 2 und 4.
Das zweite Ausführungsbeispiel eines Kaugummis hat die Form eines üblichen Apothekerbriefchens, welches aus dem zweischichtigen Vorprodukt im Sinne der Faltfolge der Fig. 4 und 5 gefaltet ist.
Beim zweiten Ausführungsbeispiel sind die umge­ schlagenen und in der Endstellung einander gegenüberliegen­ den Enden der gefalteten Struktur mit 10 bezeichnet.
Aus der schneckenförmigen Anordnung gemäß Fig. 3 kann man bezüglich des ersten Ausführungsbeispiels erkennen, daß man die Grenzflächen zwischen den beiden jeweiligen Schichten 2 und 4 vollständig innerhalb der gewickelten Struktur halten kann, sogar so, daß die erste Schicht 2 den gesamten Umfang des Endprodukts bildet und dabei auch die zweite Schicht 4 voll einhüllt.
Diese Möglichkeit einer vollständigen Umhüllung des Endprodukts durch dieselbe Schicht 2 ergibt sich in gleicher Weise gemäß der Schichtdarstellung von Fig. 7 auch beim zweiten Ausführungsbeispiel.
Bei beiden Ausführungsbeispielen, und dementspre­ chend auch allgemein, ist es nicht ausgeschlossen, Wirkstoff nicht nur an der Grenzfläche von Schichten eines Vorprodukts anzubringen, sondern auch an solchen Grenzschichten, die erst bei der Herstellung des Endprodukts entstehen, z.B. während des Wickelns in die Struktur der Fig. 3 oder wäh­ rend des Faltens in die Struktur der Fig. 7. In solchen Fällen müßte die entsprechende Wirkstoffaufbringung ver­ fahrensmäßig mit dem Wickel-, Falt- oder sonstigen Endfor­ mungsvorgang des Kaugummis gekoppelt werden. Das ermöglicht sogar die nicht dargestellte Variante, mit einem einschichti­ gen oder wirkstoffneutralen Vorprodukt den Endformungsvor­ gang zu beginnen und den Wirkstoff erst in statu nascendi des Endproduktes einzubringen. Die Einbringung des Wirk­ stoffes in der geschilderten Weise bereits in einem mehr­ schichtigen Vorprodukt ist demgegenüber jedoch technisch einfacher. Bedarfsweise können beide Verfahren der Ein­ bringung in einem mehrschichtigen Vorprodukt einerseits und der Einbringung während der Herstellung des Endprodukts andererseits auch miteinander gekoppelt werden.
Es bleibt dabei frei, ob man bei einem derartigen gekoppelten Vorgang gleiche oder unterschiedliche Wirkstoffe einbringen will.
Die Schichtdarstellung in Fig. 7 zeigt, daß im End­ produkt auch gleichartige Schichten bzw. Kaugummistreifen 2 bzw. 4 miteinander eine Schichtstruktur bilden können, die eine gemeinsame Grenzfläche hat. Das gilt im Falle der Fig. 7 sogar für beide Schichtarten 2 und 4.

Claims (24)

1. Kaugummi als Chewing Gum mit einer Schichtstruktur, bei der mindestens ein Teilbereich benachbarter Schichten (2, 4) eng aneinanderliegt, dadurch gekennzeichnet, daß an mindestens einer Grenzfläche eng aneinanderliegender Schichten (2, 4) der Schichtstruktur mindestens ein Wirkstoff angelagert ist.
2. Kaugummi nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß ein Wirkstoff Pulverform hat.
3. Kaugummi nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekenn­ zeichnet, daß ein Wirkstoff pastös ist.
4. Kaugummi nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekenn­ zeichnet daß ein gefriergetrockneter Wirkstoff verwendet wird.
5. Kaugummi nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekenn­ zeichnet, daß ein Wirkstoff verwendet wird, der aus einer auf der Grenzfläche aufgebrachten Lösung auskristallisiert ist.
6. Kaugummi nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekenn­ zeichnet, daß ein mechanisch wirksamer Wirkstoff verwendet ist.
7. Kaugummi nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß ein Wirkstoff flüssig ist.
8. Kaugummi nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß an derselben Grenzfläche nur ein Wirkstoff angelagert ist.
9. Kaugummi nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß ein Wirkstoff flächig aufgebracht ist.
10. Kaugummi nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß ein Wirkstoff in einem unterbrochenen Mu­ ster aufgebracht ist.
11. Kaugummi nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß der Wirkstoff punktförmig verteilt ist.
12. Kaugummi nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß der Wirkstoff streifenförmig verteilt ist.
13. Kaugummi nach einem der Ansprüche 1 bis 12, da­ durch gekennzeichnet, daß der Wirkstoff oder die Wirkstoffe nur in randfernen Bereichen der Schichtstruktur angeordnet sind.
14. Kaugummi nach einem der Ansprüche 1 bis 12, da­ durch gekennzeichnet, daß derselbe Wirkstoff nur an einer Grenzfläche der beiden aufeinanderliegenden Grenzflächen eng benachbarter Schichten (2, 4) angelagert ist.
15. Kaugummi nach einem der Ansprüche 1 bis 14, da­ durch gekennzeichnet, daß die eng aneinanderliegende Schicht­ struktur mindestens in einem Bereich, in dem mindestens ein Wirkstoff an eine Grenzfläche angelagert ist, ineinanderge­ rollt ausgebildet ist.
16. Kaugummi nach Anspruch 15, gekennzeichnet durch einen Verschluß des eingelagerten Wirkstoffs nach außen durch Abquetschung der ineinandergerollten Schichtstruktur.
17. Kaugummi nach einem der Ansprüche 1 bis 16, da­ durch gekennzeichnet, daß die eng aneinanderliegende Schicht­ struktur mindestens in einem Bereich, in dem mindestens ein Wirkstoff an eine Grenzfläche angelagert ist, gefaltet aus­ gebildet ist.
18. Kaugummi nach einem der Ansprüche 1 bis 17, da­ durch gekennzeichnet, daß die eng aneinanderliegende Schicht­ struktur mindestens in einem Bereich, in dem mindestens ein Wirkstoff an eine Grenzfläche angelagert ist, aus demselben Kaugummistreifen gebildet ist.
19. Kaugummi nach einem der Ansprüche 1 bis 18, da­ durch gekennzeichnet, daß ein an einer Grenzfläche der eng aneinanderliegenden Schichtstruktur angelagerter Wirkstoff ein Aromastoff ist.
20. Kaugummi nach einem der Ansprüche 1 bis 19, da­ durch gekennzeichnet, daß ein an einer Grenzfläche der eng aneinanderliegenden Schichtstruktur angelagerter Wirkstoff ein Mundkosmetikum oder -tonikum ist.
21. Kaugummi nach einem der Ansprüche 1 bis 20, da­ durch gekennzeichnet, daß ein an einer Grenzfläche der eng aneinanderliegenden Schichtstruktur angelagerter Wirkstoff ein Pharmazeutikum ist.
22. Kaugummi nach einem der Ansprüche 1 bis 21, ge­ kennzeichnet durch homogene Beimischung mindestens eines weiteren Wirkstoffs in die Masse der Schichtstruktur.
23. Kaugummi nach Anspruch 22, dadurch gekennzeichnet, daß ein weiterer Wirkstoff ein Süßmittel ist.
24. Kaugummi nach einem der Ansprüche 1 bis 21, da­ durch gekennzeichnet, daß die Masse der Schichtstruktur neutrale Kaugummigrundmasse ist.
DE19873732677 1987-09-28 1987-09-28 Kaugummi Granted DE3732677A1 (de)

Priority Applications (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DE19873732677 DE3732677A1 (de) 1987-09-28 1987-09-28 Kaugummi

Applications Claiming Priority (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DE19873732677 DE3732677A1 (de) 1987-09-28 1987-09-28 Kaugummi

Publications (2)

Publication Number Publication Date
DE3732677A1 true DE3732677A1 (de) 1989-04-06
DE3732677C2 DE3732677C2 (de) 1989-08-17

Family

ID=6337070

Family Applications (1)

Application Number Title Priority Date Filing Date
DE19873732677 Granted DE3732677A1 (de) 1987-09-28 1987-09-28 Kaugummi

Country Status (1)

Country Link
DE (1) DE3732677A1 (de)

Cited By (6)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
EP1119260A1 (de) * 1999-08-05 2001-08-01 Wm. Wrigley Jr. Company Konfektprodukte mit verbesserter haltbarkeit sowie verfahren zu deren herstellung
WO2002019834A1 (en) * 2000-09-01 2002-03-14 Wm. Wrigley Jr. Company Coated chewing gum
WO2004068965A1 (en) * 2003-02-04 2004-08-19 Gumlink A/S Compressed chewing gum tablet
US8137716B2 (en) 2003-05-06 2012-03-20 Gumlink A/S Method for producing chewing gum granules and compressed gum products, and a chewing gum granulating system
US8329235B2 (en) 2003-05-06 2012-12-11 Gumlink A/S Method for producing chewing gum granules, a gum composition extruder and granulating system, and a chewing gum products
US8734763B2 (en) 2004-07-06 2014-05-27 Gumlink A/S Compressed chewing gum tablet

Citations (3)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE2116681A1 (de) * 1970-04-08 1971-10-21 W.R. Grace & Co., New York, N.Y. (V.StA.) Verfahren zur Herstellung von Kaugummi mit Konfektüberzug
DE2834647A1 (de) * 1978-08-08 1980-02-21 Hans Juergen Giessler Neues kaugummi-produkt
DE2560100B1 (de) * 1974-05-17 1980-10-02 Meiji Seika Kaisha Verfahren zur Herstellung einer Kaugummi enthaltenden Suessware mit Kern oder kleinstueckigen Zusaetzen

Patent Citations (3)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE2116681A1 (de) * 1970-04-08 1971-10-21 W.R. Grace & Co., New York, N.Y. (V.StA.) Verfahren zur Herstellung von Kaugummi mit Konfektüberzug
DE2560100B1 (de) * 1974-05-17 1980-10-02 Meiji Seika Kaisha Verfahren zur Herstellung einer Kaugummi enthaltenden Suessware mit Kern oder kleinstueckigen Zusaetzen
DE2834647A1 (de) * 1978-08-08 1980-02-21 Hans Juergen Giessler Neues kaugummi-produkt

Cited By (8)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
EP1119260A1 (de) * 1999-08-05 2001-08-01 Wm. Wrigley Jr. Company Konfektprodukte mit verbesserter haltbarkeit sowie verfahren zu deren herstellung
EP1119260A4 (de) * 1999-08-05 2005-09-21 Wrigley W M Jun Co Konfektprodukte mit verbesserter haltbarkeit sowie verfahren zu deren herstellung
WO2002019834A1 (en) * 2000-09-01 2002-03-14 Wm. Wrigley Jr. Company Coated chewing gum
WO2004068965A1 (en) * 2003-02-04 2004-08-19 Gumlink A/S Compressed chewing gum tablet
US8137716B2 (en) 2003-05-06 2012-03-20 Gumlink A/S Method for producing chewing gum granules and compressed gum products, and a chewing gum granulating system
US8329235B2 (en) 2003-05-06 2012-12-11 Gumlink A/S Method for producing chewing gum granules, a gum composition extruder and granulating system, and a chewing gum products
US8734763B2 (en) 2004-07-06 2014-05-27 Gumlink A/S Compressed chewing gum tablet
US9445612B2 (en) 2004-07-06 2016-09-20 Gumlink A/S Compressed chewing gum tablet

Also Published As

Publication number Publication date
DE3732677C2 (de) 1989-08-17

Similar Documents

Publication Publication Date Title
DE2328457C3 (de) Rauch-Artikel mit einem längsverschiebbaren Teil
DE69824572T2 (de) Konfekt zusammensetzungen
EP0452446B1 (de) Mund- und zahnpflegemittel
EP1272070B1 (de) Verfahren zur herstellung von borsten zum applizieren von medien, nach dem verfahren hergestellte borsten und borstenware mit solchen borsten
DE2162322A1 (de) Mit ueberzug versehenes mundstueck zum saugen von getraenken
DE2747775A1 (de) Aromatisierte zigarette
DE3011680A1 (de) Mehrfach-teilbare tablette
DE3709497A1 (de) Tupferstaebchen fuer die mundhygiene
DE19531061B4 (de) Rauchgegenstand, Packung, die einen oder mehrere der Rauchgegenstände enthält, und System zur Eigenherstellung von Zigaretten
DE2316692A1 (de) Verfahren zur herstellung von filterstaeben fuer mehrfach-zigarettenfilter
WO2019191795A2 (de) Geprägtes mundstückbelagpapier
DE4238421A1 (de) Verpackung für Zahnpasta oder Mundtherapeutikum, insbesondere Zahntherapeutikum
DE69919009T2 (de) Tabakprodukte und verfahren zum verpacken dieser produkte
DE3732677C2 (de)
DE69202251T2 (de) Komposit riegelkonfektion auf basis eines gefrorenen produktes und herstellungsverfahren.
DE69912421T2 (de) Zusammengesetztes, essbares Produkt aus mindestens drei getrennten Teilen
DE1617499B2 (de) Zahnpaste
DE3613377C2 (de) Tabakrauchfilterstab und Verfahren zur Herstellung eines Tabakrauchfilterstabes
DE3619570C1 (en) Coated garlic tablet
DE4318141B4 (de) Wirkstofftuch
DE3225068C2 (de)
DE29710703U1 (de) Überraschungs-Lolly
DE3225092A1 (de) Tabakrauchfilter
DE29723190U1 (de) Süßware
DE2357720A1 (de) Tablettenfoermiges reinigungsmittel fuer zahnprothesen oder dergleichen und verfahren zu seiner herstellung

Legal Events

Date Code Title Description
OP8 Request for examination as to paragraph 44 patent law
D2 Grant after examination
8364 No opposition during term of opposition
8339 Ceased/non-payment of the annual fee