DE3731848A1 - Verfahren zur einkapselung von abfallstoffen - Google Patents
Verfahren zur einkapselung von abfallstoffenInfo
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- G—PHYSICS
- G21—NUCLEAR PHYSICS; NUCLEAR ENGINEERING
- G21F—PROTECTION AGAINST X-RADIATION, GAMMA RADIATION, CORPUSCULAR RADIATION OR PARTICLE BOMBARDMENT; TREATING RADIOACTIVELY CONTAMINATED MATERIAL; DECONTAMINATION ARRANGEMENTS THEREFOR
- G21F9/00—Treating radioactively contaminated material; Decontamination arrangements therefor
- G21F9/28—Treating solids
- G21F9/34—Disposal of solid waste
- G21F9/36—Disposal of solid waste by packaging; by baling
Description
Die Erfindung betrifft die Einkapselung von radioaktiven
Produkten wie z. B. unbehandelten verbrauchten Kernbrenn
stoff oder stark radioaktives nukleares Röstgut bzw.
Kalzinierungsprodukte.
Hochradioaktiver Abfall ist normalerweise in Form einer
Lösung des Abfalls vorhanden. Diese Lösung kann bei einer
Temperatur von 600°C bis 800°C kalziniert werden, um den
Abfall in Pulverform zu erhalten. Der Abfall muß sicher
in einem System eingeschlossen werden, das korrosions- und
hitzebeständig ist und einen Kontakt des Abfalls mit Grund
wasser verhindert, so daß die Gefahr einer Kontaminierung
von Grundwasser aufgrund von Auslaugung oder Leckage
vermieden wird.
Als andere Möglichkeit könnten abgebrannte Kernbrenn
stäbe einfach in einem sicheren Behältersystem gelagert
werden.
Verschiedene frühere Vorschläge mit Bezug auf die sichere
Lagerung von Kernabfall wurden veröffentlicht. Ein Vor
schlag besteht darin, den Abfall als Nebenbestandteil
einer Kunststeinmatrix festzulegen, die aus mineralen
Zwischenstoffbestandteilen und dem Abfall in Pulverform
hergestellt wird. Die Matrix wird unter Hochtemperatur-
und Hochdruckbedingungen, die mehrere Stunden aufrecht
erhalten werden, hergestellt. Geeignete Kunststeinstruk
turen wurden von A. E. Ringwood und anderen veröffentlicht,
z. B. in:
Nature März 1979,
Europäische Patentanmeldung 79 301 382.2,
US-Patentanmeldung 124 953.
Nature März 1979,
Europäische Patentanmeldung 79 301 382.2,
US-Patentanmeldung 124 953.
Die Technologien zur Herstellung von Kunststein, der das
hochaktive Abfallmaterial einschließt, umfassen heiße
isostatische Druckprozesse (z. B. europäisches Patent
0 044 381, übertragen auf ASEA) und heiße uniaxiale Pro
zesse (z. B. australische Patentanmeldung 18 163/83 und
das entsprechende US-Patent 46 45 624, übertragen auf
die obige Anmelderin).
Eine andere Veröffentlichung von ASEA (vgl. US-PS
42 09 420) betrifft einen vorgeschlagenen Prozeß,
bei dem ein Keramikkanister (gebildet durch isostati
sches Heißpressen) mit unbehandeltem verbrauchtem
Kernbrennstoffabfall gefüllt und ein Deckel aufgesetzt
wird. Eine gasdichte Metallumhüllung wird um den Kanister
angeordnet. Isostatisches Heißpressen bei sehr hohem
Druck wird für das Verbinden des Deckels mit dem Kanister
körper beschrieben.
Ein anderer Vorschlag zur Lagerung von Nuklearbrennstoff
wurde in einer Veröffentlichung mit dem Titel "Final
Storage of Spent Nuclear Fuel" der Swedish Nuclear Fuel
Supply Company (KBS Division) gemacht. Ein massiver
Kupferkanister mit relativ dicken Wänden nimmt verbrauchte
Kernbrennstäbe auf, und die Leerräume um die Stäbe und
in dem Kanister werden mit Kupferpulver gefüllt. Ein
Deckel wird aufgesetzt und der Kanister in einem dick
wandigen Behälter angeordnet. Eine Evakuierung von Luft
aus dem Inneren des Kanisters wird durchgeführt, und
der äußere Behälter kann dann verschlossen und einer
isostatischen Heißpressung, typischerweise bei einer
Temperatur von 500°C und einem sehr hohen Preßdruck
von 150 MPa, zugeführt werden. Der sehr hohe Druck ist
nötig, um den Deckel mit dem Behälter durch Sintern zu
verbinden.
Bei den in den zwei vorherigen Absätzen beschriebenen
Verfahren bestehen allgemeine Zweifel an der Anwendbar
keit, sowohl was die Durchführbarkeit als auch die
Sicherheit betrifft, insbesondere wegen der erforder
lichen sehr hohen Drücke.
Ein weiterer Vorschlag besteht darin, den unbearbeiteten,
abgebrannten Kernbrennstoff in einer dichten graphit
nickelsulfidgebundenen Matrix einzuschließen. Es scheint,
daß eine Matrix bei etwa 500°C ausgebildet werden kann,
aber es ist fraglich, ob die Matrix zur Langzeitlagerung
als sicher angesehen werden kann, aufgrund der ihr eigenen
spröden Eigenschaften mit den damit verbundenen Risiken
des Bruchs und es Auslaugens der radioaktiven Bestand
teile durch Grundwasser. Des weiteren scheint die Lang
zeitstabilität der Matrix im Hinblick auf die Beständig
keit gegen Auslaugen nicht gegeben zu sein.
Dementsprechend hat es über eine Dauer von mehreren Jahren
intensive Forschungen mit beträchtlichen Kosten bezüglich
vieler verschiedener Arten von Systemen zur sicheren Fest
legung radioaktiven Abfalls zur Lagerung gegeben. Im Hin
blick auf die Schaffung eines Systems mit kommerzieller
Attraktivität bei gleichzeitiger akzeptabler Sicherheit
und dem Einsatz auf einer Langzeitbasis, wurde die vor
liegende Erfindung entwickelt und schafft neue und brauch
bare Alternativen zu den bislang veröffentlichten Vor
schlägen.
Entsprechend einem ersten Gesichtpunkt der vorliegenden
Erfindung wird ein Verfahren zur Festlegung eines Abfall
materials geschaffen mit den Schritten:
- a) Bereitstellen eines ersten Metallbehälters aus einem Metall, welches hohe Korrosionsbeständigkeit und ausreichende Festigkeit bei den verwendeten Verfahrens temperaturen hat;
- b) Füllen des ersten Behälters mit dem Abfallmaterial oder eine Kombination des Abfallmaterials mit einem pul verförmigen Schutzmaterial, welches ein Keramikpulver oder ein Metallpulver aus einem Metall hoher Korrosions beständigkeit ist, wobei das Keramikpulver oder Metall pulver derart sind, daß das Abfallmaterial darin ver teilt und festgelegt werden kann;
- c) weitgehendes Evakuieren und Verschließen des ersten Behälters;
- d) Anordnen des ersten Behälters in einem äußeren Be hälter und Einführen eines pulverförmigen Schutzmaterials derart, daß es den ersten Behälter in dem äußeren Behäl ter abstützt und im Abstand von dessen Wänden hält, wobei das pulverförmige Schutzmaterial ein Keramikpulver oder ein Metallpulver ist;
- e) weitgehendes Evakuieren und Verschließen des äußeren Behälters, und
- f) Erhitzen der Behälter und ihres Inhaltes auf eine erhöhte Temperatur und Anwenden von äußerem Druck, wobei die Temperatur und der Druck derart gewählt sind, daß das Abfallmaterial in einer dichten festen Matrix des Keramikpulvers oder Metallpulvers gebunden wird und eine dichte Schutzumhüllung gebildet wird von dem ersten Behälter, dem äußeren Behälter und einer zwischen diesen aus dem pulverförmigen Schutzmaterial gebildeten festen dichten Matrix.
Die Erfindung ist besonders dann bedeutsam, wenn das
Abfallmaterial aus einem hochradioaktiven nuklearen
Kalzinierungsprodukt oder unbehandelten verbrauchten
Kernbrennstäben besteht.
Ein Erhitzen bis auf mindestens teilweise das Temperatur
niveau, das für die Verpressung erforderlich ist, kann
als vorbereitender Schritt in einer separaten Vorrichtung
wie z. B. einem kontinuierlichen Vorwärmofen durchgeführt
werden.
Das Verfahren kann vorteilhafterweise bei Drücken in der
Größenordnung von 20 MPa, z. B. 20-25 MPa, durchgeführt
werden.
Vorzugsweise ist der erste Metallbehälter im wesent
lichen zylindrisch und hat eine Basis und Seitenwände
mit einer balgartigen Wellung oder Wendelung, damit der
Behälter während des Verfahrens im wesentlichen durch
axiale Verkürzung und mit relativ geringer radialer
Dimensionsänderung oder Verzerrung komprimiert werden
kann.
Vorzugsweise ist der äußere Behälter im wesentlichen
zylindrisch mit einer zylindrischen Seitenwand, die
eine balgartige Wellung oder Wendelung aufweist.
Überraschenderweise kann eine wirksame Einkapselung
von Abfallstoffen erzielt werden, wenn der äußere
Druck in Form eines isostatischen Heißpreßverfahrens
aufgebracht wird, wobei überraschend niedrige Tempera
turen und Drücke verwendet werden können, jedenfalls
bei den bevorzugten Ausführungsformen des Verfahrens.
Bei einer bevorzugten Ausführungsform besteht das Metall
pulver aus Kupfer oder einer Kupferverbindung, die ein
Fließverhalten zeigt, durch welches eine hochkorrosions
beständige und sichere Hülle um das Abfallmaterial ge
formt wird bei Anwendung von isostatischen Drücken von
etwa 20 MPa und einer Temperatur von etwa 800°C, die für
etwa 1 Std. angewendet werden bei kommerziellem Preßgut,
z. B. in der Größenordnung von 800 mm Durchmesser
und Anfangslänge von ca. 1800 mm.
Eine besonders bedeutsame Ausführungsform der Er
findung besteht aus einem Verfahren zum Festlegen
von nuklearem Abfallmaterial mit den Verfahrens
schritten:
- a) Bereitstellen eines relativ dünnwandigen ersten Metallbehälters aus einer Metallegierung (wie z. B. Inconel 601) von hoher Korrosionsbeständigkeit, wobei der erste Behälter so geformt und dimensioniert ist, daß er unter den angewendeten Verfahrenstemperaturen und -drücken verformbar ist;
- b) Füllen des ersten Behälters mit dem nuklearen Ab fallmaterial und einem metallischen pulverförmigen Schutzmaterial, welches aus Kupfer oder einer Kupfer legierung hoher Korrosionsbeständigkeit besteht;
- c) weitgehendes Evakuieren und Verschließen des ersten Behälters;
- d) Anordnen des ersten Behälters in einem relativ dünnwandigen äußeren Behälter aus einer Legierung (z. B. Inconel 601) mit hoher Korrosionsbeständigkeit und Anordnung von weiterem pulverförmigem Schutz material derart, daß es den Zwischenraum zwischen dem ersten Behälter und dem äußeren Behälter ausfüllt und die Behälter auf Abstand hält, wobei das pulverförmige Schutzmaterial aus Kupfer oder einer Kupferlegierung hoher Korrosionsbeständigkeit besteht;
- e) Verschließen des äußeren Behälters und
- f) Erhitzen der Behälter und ihres Inhaltes auf eine erhöhte Temperatur sowie Ausüben einer isostatischen Heißpressung in einem Preßofen, wobei die Temperatur und der Druck so gewählt sind, daß die Behälter aus reichende Festigkeit behalten, um ihre Einschließfunktion für den nuklearen Abfall während des Verfahrens beizu behalten und unter dem angewendeten Druck ein Fließen des pulverförmigen Schutzmaterials zu ermöglichen derart, daß dieses eine feste dichte Matrix bildet, die das nu kleare Abfallmaterial einschließt.
Es wurde in vorteilhafter Weise gefunden, daß die Erfin
dung bei Drücken von etwa 15-30 MPa und vorzugsweise etwa
20 MPa durchgeführt werden kann und daß Temperaturen im
Bereich von 800-850°C als wirksam betrachtet werden können.
Vorzugsweise wird die Erfindung durchgeführt unter Ver
wendung von Behältern aus korrosionsbeständigem Metall
mit relativ dünnen Wänden in der Größenordnung von
3 mm Dicke, und bei einer solchen Wanddicke können
Verpressungen mit kommerziellen Abmessungen in der
Größenordnung von 800 mm Durchmesser und Anfangslänge
von 1800 mm durchgeführt werden. Der Zwischenraum
zwischen dem inneren und äußeren Behälter ist um mindestens
eine Größenordnung größer als die Wanddicken des ersten
Behälters und des äußeren Behälters und typischerweise
in der Größenordnung von 75 mm. Bei dieser Ausführungs
form der Erfindung erhält man eine dichte Kupfermatrix,
die das nukleare Abfallmaterial umgibt, wobei die dichte
Kupferumhüllung mindestens 75 mm dick ist und somit eine
außerordentlich sichere Langzeitumschließung bildet.
Besonders bevorzugt ist es, wenn der erste Behälter und
der äußere Behälter jeweils starre ebene Stirnwände sowie
mit einer balgartigen Wellung oder Wendelung versehene
zylindrische Seitenwände aufweisen. Diese Anordnung er
leichtert eine fortschreitende Kompression und insbe
sondere ein axiales Zusammendrücken während des Preß
schrittes.
Von großer Bedeutung ist der relativ niedrige Arbeits
druck im Vergleich zu den Vorschlägen nach dem Stand der
Technik, die Drücke im Bereich von 150 MPa erfordern, um
den Hauptbehälter zu deformieren und den Deckel mit dem
Behälter zu verbinden. Ausführungsformen der Erfindung
können ganz wesentlich die Hauptprobleme verringern,
die sich bei der sicheren Unterbringung der Vorrichtung
in einer aktiven Zelle ergeben. Da die Drücke niedriger
sind, ist die Auslegung der Abdichtungsanordnungen we
sentlich einfacher, und Bedienung und Instandsetzung
mittels ferngesteuerter Einrichtungen dürfte ohne
weiteres möglich sein.
Somit ergibt sich bei Verwendung der erfindungsgemäßen
Ausführungsformen ein brauchbares und wirksames System,
welches für den Umgang mit radioaktivem Abfall in einer
aktiven Zelle ausgelgt werden kann und eine Einkapselung
ergibt, die eine hohe Beständigkeit gegen Entweichen des
Abfallstoffes über sehr lange Lagerzeiten aufweist.
Eine wichtige Anwendung der Erfindung betrifft die Ein
kapselung von verbrauchten Kernbrennstäben, die gerade
oder spiralförmig gewickelt sind. Die Brennstäbe werden
in dem inneren Behälter angeordnet und mit dem Pulver
umgeben, und es wurde gefunden, daß durch Verwendung
von Kupferpulver schon bei niedrigen Temperaturen im Be
reich von 800°C ein wirksames Fließen des Metalls und
eine Einkapselung erzielt werden können. Ferner wird
der innere Behälter aufgrund der ihn umgebenden Hüllen
struktur in hohem Maße verstärkt und bietet eine sehr
sichere Einschließungsstruktur sowohl während des Ein
kapselungsprozesses als auch für die anschließende
Lagerung.
Vorzugsweise wird bei dem Verfahren eine Abgas- und
Staubfilterverbindung zu dem inneren Behälter ver
wendet, um das Evakuieren des inneren Behälters durch
das Abgassystem und Filter vor dem Verschließen der
Abgasleitung zu erleichtern.
Vorzugsweise wird eine ähnliche Anordnung auch für den
äußeren Behälter vorgesehen, wodurch der äußere Behälter
vor dem Heißpressen evakuiert und das Abgasrohr ver
schlossen wird.
Ein geeignetes Metall, aus dem der innere und äußere
Behälter gebildet werden können, ist Inconel 601, welches
hohe Korrosionsbeständigkeit und gute Festigkeit bei
hoher Temperatur aufweist.
Eine weitere Anwendung betrifft den Fall, bei dem das
Abfallmaterial aus einem hochradioaktiven Kalzinierungs-
Abfallprodukt besteht.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird nun anhand der
Zeichnungen erläutert, die jeweils schematische Schnitte
zur Veranschaulichung der einzelnen Verfahrensschritte
zeigt:
Fig. 1A zeigt das Füllen des inneren Behälters, wobei
das Abfallmaterial aus verbrauchten Kernbrenn
stäben besteht;
Fig. 1B zeigt eine Alternative, bei der kleinteiliges
Abfallmaterial verwendet wird;
Fig. 2 zeigt das Evakuieren und Verschließen des inneren
Behälters,
Fig. 3 zeigt das Anordnen des inneren Behälters in
einem äußeren Behälter;
Fig. 4 zeigt das Evakuieren und Verschließen des äußeren
Behälters,
Fig. 5 zeigt das isostatische Heißpressen der Behälter
kombination;
Fig. 6 zeigt die durch das isostatische Heißpressen er
haltene Kombination.
Bei dem Verfahren wird ein balgförmiger innerer Behäl
ter 110 aus Inconel 601 von zylindrischer Form mit einer
gewellten balgartigen Umfangswand und starren Stirnwänden
verwendet. Die Bodenwand 111 ist an die balgartige Seiten
wand angeschweißt, auf die ein ringförmiger Deckflansch 112
angeschweißt ist. Bei der dargestellten Ausführungs
form von Fig. 1A und Fig. 2-6 werden verbrauchte Kern
brennstäbe 113 in dem inneren Behälter 110 angeordnet,
wobei ein Schutzpulver 110 die Kernbrennstäbe von den
Wänden des inneren Behälters 110 und von den benach
barten Stäben auf Abstand hält. Bei einer bevorzugten
Ausführungsform wird Kupferpulver verwendet und beim
Einfüllen wird Vibration ausgeübt, um eine maximale
Packungsdichte zu erreichen.
Fig. 1B zeigt eine Alternative, bei der kalzinierter
radioaktiver Abfall in Teilchenform in den Behälter
eingefüllt oder mit dem Schutzpulver gemischt und dann
in den Behälter 110 geschüttet wird. Dieses teilchen
förmige radioaktive Material 114 A füllt den Behälter
aus.
Gemäß Fig. 2 wird im zweiten Verfahrensschritt ein
Deckel 115 auf den oberen Flansch 110 aufgeschweißt,
wobei der Deckel im mittleren Bereich ein kurzes
nach oben ragendes Evakuierungsrohr 116 aufweist,
welches mit der Abströmseite eines Teilchenfilters 117
steht. Bei dem Verfahren wird der Deckel 115 aufge
schweißt und der Behälterinnenraum durch das Rohr 116
evakuiert. Das Rohr wird dann zugeschweißt. Der ver
schlossene Behälter gelangt dann zum Verfahrensschritt 3
gemäß Fig. 3, bei dem der Behälter in einem ähnlich
geformten äußeren Behälter 118 angeordnet wird, wobei
ein Schutzpulver 119 (welches vorzugsweise ebenfalls
Kupferpulver ist) den inneren Behälter von dem äußeren
Behälter trennt. Vorzugsweise wird Kupferpulver in den
äußeren Behälter 118 eingeschüttet bis zu einer Höhe
etwas unterhalb eines inneren Kragens 124, und dann
der innere Behälter 110 in dem Kragen angeordnet. Weiteres
Kupferpulver wird dann eingeschüttet, um den Behälter 118
zu füllen, und es wird ebenfalls Vibration angewendet,
um eine hohe Packungsdichte zu erreichen. Verbleibende
Hohlräume können dann mit weiterem Kupferpulver gefüllt
werden, um den Behälter völlig auszufüllen. Aus Fig. 3
erkennt man, daß der innere Behälter 110 auf einem per
forierten Stützboden 123 ruht, wobei der Kragen 124 an
dessen Oberfläche befestigt ist.
Wie in Fig. 4 dargestellt, wird ein ähnlicher Deckel 120
auf den äußeren Behälter aufgeschweißt und eine Evakuierung
durchgeführt durch das Evakuierungsrohr 121, wobei das Gas
durch das Teilchenfilter 122 gefiltert wird.
Der letzte Verfahrensschritt ist in Fig. 5 dargestellt.
Ein isostatischer Heißpreßofen 125 ist in Fig. 4 schema
tisch dargestellt und umfaßt eine starre zylindrische
Wand 126, eine starre Oberwand 127 gegen die die zylindri
sche Wand abgedichtet ist, und ein abnehmbares Boden
stück 128, welches abdichtend gegen die zylindrische
Wand angesetzt werden kann, um ein Druckgefäß zu bilden.
Eine zylindrische Anordnung von Heizelementen 128 ist
in dem Druckgefäß angeordnet, um die Temperatur auf den
gewünschten Wert zu erhöhen, und das Druckgefäß hat einen
Einlaß für ein inertes Druckgas, der in der Zone 129
angeordnet ist, die den äußeren balgartigen Behälter 118
umgibt.
Vorzugsweise wird der Behälter 118 und sein Inhalt in
einem gesonderten Vorwärmofen erwärmt und dann der vorge
wärmte Behälter auf dem Bodenstück 128 angeordnet und
dann in den isostatischen Preßofen eingeführt. Der Ofen
wird dann druckdicht abgedichtet und das Gas in dem Ofen
auf die erforderliche Temperatur und den erforderlichen
Druck gebracht, z. B. 800°C und 20 MPa. Das Pulver 114 und
119 wird verdichtet und zum Fließen gebracht, so daß es
eine dichte Masse bildet, und der innere und äußere Be
hälter 110 und 118 werden in einer im wesentlichen uni
axialen Weise komprimiert, da die Behälter in Radialrich
tung weitgehend steif, in Axialrichtung aber nachgiebig
sind. Diese Verfahrensbedingungen werden im wesentlichen
1 Std. lang aufrechterhalten, bis eine einheitliche Struk
tur erreicht ist, bei der, in diesem Beispiel, die ver
brauchten Brennstäbe in einer dichten Kupferumhüllung sicher
eingekapselt sind, zu der auch der innere und äußere Be
hälter 110 und 118 aus korrosionsbeständigem Material
gehört.
Fig. 6 zeigt die endgültige Behälterkombination nach
dem isostatischen Heißpressen. Diese Einheit ist von
im wesentlichen zylindrischer Form und geeignet für
die Endlagerung in einr sicheren unterirdischen Lager
stätte, wobei das Schutzmaterial um den nuklearen Ab
fallstoff eine wirksame Umhüllung bildet, die während
langer Zeit gegen Zerfall, Korrosion und Auslaugen durch
Grundwasser widerstandsfähig ist.
Claims (12)
1. Verfahren zur Festlegung eines Abfallmaterials mit
folgenden Verfahrensschritten:
- a) Bereitstellen eines ersten Metallbehälters ( 110) aus einem Metall, welches hohe Korrosionsbeständigkeit und aus reichende Festigkeit bei den verwendeten Verfahrenstempera turen hat,
- b) Füllen des ersten Behälters (110) mit dem Abfallmate rial (113 ) oder einer Kombination des Abfallmaterials (113) mit einem pulverförmigen Schutzmaterial (114), welches ein Keramikpulver oder ein Metallpulver aus einem Metall hoher Korrosionsbeständigkeit ist, wobei das Keramikpulver oder Metallpulver derart sind, daß das Abfallmaterial darin ver teilt und festgelegt werden kann,
- c) weitgehendes Evakuieren und Verschließen des ersten Behälters (110),
- d) Anordnen des ersten Behälters (110) in einem äußeren Behälter (118) vor der Anwendung von Wärme und Druck,
gekennzeichnet durch folgende Schritte:
- e) Anordnen eines pulverförmigen Schutzmaterials (114) derart, daß es den ersten Behälter (110) in dem äußeren Behälter (118) abstützt und im Abstand von dessen Wänden hält, wobei das Schutzmaterial Keramikpulver oder Metall pulver ist,
- f) weitgehendes Evakuieren und Verschließen des äußeren Behälters (118), und
- g) Erhitzen der Behälter (110, 118) und ihres Inhaltes auf eine erhöhte Temperatur und Anwenden von äußerem Druck, wobei die Temperatur und der Druck derart gewählt sind, daß das Abfallmaterial (113) in einer dichten festen Matrix des Keramikpulvers oder Metallpulvers gebunden wird und eine dichte Schutzumhüllung gebildet wird von dem ersten Behälter ( 110), dem äußeren Behälter (118) und einer zwischen diesen aus dem pulverförmigen Schutz material gebildeten festen dichten Matrix.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß das Anwenden von äußerem Druck
mittels eines isostatischen Verfahrens erfolgt.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch ge
kennzeichnet, daß ein pulverförmiges Schutz
material (114, 119) in dem ersten und zweiten Behälter
(110, 118) verwendet wird und aus Kupferpulver besteht.
4. Verfahren zum Festlegen von nuklearem Abfallmaterial
mit den Verfahrensschritten:
- a) Bereitstellen eines relativ dünnwandigen ersten Metallbehälters (110) aus einer Metallegierung von hoher Korrosionsbeständigkeit, wobei der erste Behälter so ge formt und dimensioniert ist, daß er unter den angewendeten Verfahrenstemperaturen und -drücken verformbar ist,
- b) Füllen des ersten Behälters (110) mit dem nuklearen Abfallmaterial (113) und einem metallischen pulverförmigen Schutzmaterial (114), welches aus Kupfer oder einer Kupfer legierung hoher Korrosionsbeständigkeit besteht,
- c) weitgehendes Evakuieren und Verschließen des ersten Behälters (110),
- d) Anordnen des ersten Behälters (110) in einem relativ dünnwandigen äußeren Behälter (118) aus einer Legierung mit hoher Korrosionsbeständigkeit und An ordnung von weiterem pulverförmigem Schutzmaterial (119) derart, daß es den Zwischenraum zwischen dem ersten Be hälter (110) und dem äußeren Behälter (118) ausfüllt und die Behälter auf Abstand hält, wobei das pulver förmige Schutzmaterial aus Kupfer oder einer Kupfer legierung hoher Korrosionsbeständigkeit besteht,
- e) Verschließen des äußeren Behälters mit einem Deckel (120) und
- f) Erhitzen der Behälter und ihres Inhaltes auf eine erhöhte Temperatur sowie Ausüben einer isostatischen Heißpressung in einem Preßofen (125), wobei die Tem peratur und der Druck so gewählt sind, daß die Behäl ter (110, 118) ausreichende Festigkeit behalten, um ihre Einschließfunktion für den nuklearen Abfall (113) während des Verfahrens beizubehalten und unter dem angewendeten Druck ein Fließen des pulverförmigen Schutzmaterials (114) zu ermöglichen derart, daß dieses eine feste dichte Matrix bildet, die das nukleare Abfallmaterial (113) ein schließt.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet, daß der erste
Metallbehälter (110) im wesentlichen zylindrisch ist
mit einer Basis (111) und balgartig gewellten oder
gewendelten Seitenwänden derart, daß der Behälter in
dem Verfahren im wesentlichen durch axiale Verkürzung
und relativ geringer radialer Dimensionsänderung oder
Verzerrung komprimiert ist.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, da
durch gekennzeichnet, daß der äußere
Behälter (118 ) im wesentlichen zylindrisch ist mit
einer balgartig gewellten oder gewendelten zylindrischen
Seitenwand.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, da
durch gekennzeichnet, daß das Verfahren
bei etwa 800°C und etwa 20 MPa ausgeführt wird.
8. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 7, da
durch gekennzeichnet, daß die Druckan
wendung etwa 1 Std. lang durchgeführt wird und der
äußere Behälter Abmessungen in der Größenordnung von
800 mm Durchmesser, 1800 mm Länge und 3 mm Wanddicke
hat, wobei der innere Behälter ebenfalls eine Wand
dicke in der Größenordnung von 3 mm hat.
9. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 8,
dadurch gekennzeichnet, daß die
Druckanwendung im Bereich von 10-30 MPa und bei
einer Temperatur im Bereich von 800-850°C erfolgt.
10. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 9,
dadurch gekennzeichnet, daß der
Zwischenraum zwischen dem ersten und zweiten Behäl
ter nach dem Verfahren mehr als das 10fache der Wand
dicke des ersten und/oder zweiten Behälters beträgt
und etwa 10% des Durchmessers des äußeren Behälters
beträgt.
11. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 10,
dadurch gekennzeichnet, daß das Ab
fallmaterial aus nuklearen Brennstäben (113) besteht,
die derart konfiguriert sind, daß sie in dem inneren
Behälter (110) angeordnet und von dem aus Metallpulver
bestehenden pulverförmigen Schutzmaterial (114) umgeben
werden können.
Applications Claiming Priority (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
AUPH826286 | 1986-09-30 | ||
AU78389/87A AU592669B2 (en) | 1986-09-30 | 1987-09-14 | Encapsulation of waste materials |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE3731848A1 true DE3731848A1 (de) | 1988-04-14 |
Family
ID=25638904
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19873731848 Withdrawn DE3731848A1 (de) | 1986-09-30 | 1987-09-22 | Verfahren zur einkapselung von abfallstoffen |
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