DE3730412A1 - Schubduese fuer gasturbinentriebwerke - Google Patents
Schubduese fuer gasturbinentriebwerkeInfo
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- F—MECHANICAL ENGINEERING; LIGHTING; HEATING; WEAPONS; BLASTING
- F02—COMBUSTION ENGINES; HOT-GAS OR COMBUSTION-PRODUCT ENGINE PLANTS
- F02K—JET-PROPULSION PLANTS
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- F02K1/08—Varying effective area of jet pipe or nozzle by axially moving or transversely deforming an internal member, e.g. the exhaust cone
Description
Die Erfindung betrifft eine Schubdüse für Gasturbinen
triebwerke nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
Dabei bezieht sich die Erfindung insbesondere auf eine
Schubdüse, die im Sinne einer Änderung der Strahlaustritts
richtung und damit einer Veränderung des vom Triebwerk
erzeugten Schubvektors betätigbar ist.
Es sind seit langem Flugzeuge bekannt, die sowohl mit
hoher Vorwärtsgeschwindigkeit fliegen als auch vertikal
starten oder landen können. Dazu können Schwenkdüsen einge
setzt werden, wie sie bei dem Harrier bzw. AV8B-Flugzeug
von British Aerospace verwendet werden. Die Schwenkdüsen
dieses Flugzeugs können aus einer Stellung, in welcher sie
zur Vorwärtsschuberzeugung den Strahl nach rückwärts aus
treten lassen, in eine Stellung geschwenkt werden, in welcher
sie zur Aufwärtsschuberzeugung den Strahl nach unten aus
treten lassen.
Im Zuge der Weiterentwicklung solcher Flugzeuge besteht
auch die Notwendigkeit, die Flugzeuglage während des Vorwärts
flugs zu steuern, indem man eine kontinuierliche gering
fügige Schwenkung der Düsen aufwärts oder abwärts (um bei
spielsweise 20°) relativ zur Horizontalposition ermöglicht.
Eine Düse mit der Möglichkeit einer kontinuierlichen Strahl
schwenkung um 90° oder mehr für den Vertikalflug und außer
dem der Möglichkeit einer begrenzten Aufwärtsschwenkung um
beispielsweise 20° mit Bezug auf die Horizontalflugposition
würde außerdem die Manövrierfähigkeit im Kampfeinsatz ver
bessern.
Viele Düsenkonstruktionen stellen sogenannte konvergente
Düsen dar, d.h. das Strahlrohr des Triebwerks konvergiert
auf einen kleineren festen Austrittsquerschnitt, und der
Maximalschub wird dann erzeugt, wenn der Massendurchsatz
durch die Düse bei dem Düsenaustrittsquerschnitt das Maximum
beträgt. Die Düse arbeitet dann an der Drosselgrenze. Jede
weitere Erhöhung des Massendurchsatzes durch die Düse würde
dann zu unannehmbar starken Druckrückwirkungen auf den
Turbinenauslaß und zu Rückstau- und Pumpschwingungserschei
nungen führen.
Für Überschallflugzeuge mit Vertikalstart- und -Lande
fähigkeit muß die Düsenkonstruktion an die stark schwanken
den Massendurchsatzerfordernisse und den zu erzeugenden
starken Schub angepaßt werden. In einem gewissen Maße kann
diesen umfassenden Anforderungen durch Modifizierung konver
genter Düsen dahingehend entsprochen werden, daß bei maximalem
Schub eine Überschallströmung durch die Düse erzeugt wird.
Jedoch liegen auch Düsenkonstruktionen vor, bei welchen
der Düsenaustrittsquerschnitt durch einen zwischen einem
stromaufwärtigen konvergenten Bereich und einem stromab
wärtigen divergenten Bereich gebildeten Düsenhals festgelegt
ist. Bei solchen Düsenkonstruktionen wird der Maximalschub
bei an der Drosselgrenze liegendem Strömungsdurchsatz, aber
bei höheren Drücken über der Düse erzeugt. Dabei wird zu
sätzlicher Schub durch die Reaktion der expandierenden druck
beaufschlagten Gase stromab des Düsenhalses am divergenten
Düsenabschnitt gewonnen. Solche üblicherweise als konvergent-
divergent bezeichnete Düsen können eine beträchtliche Schub
steigerung erzeugen, allerdings auf Kosten eines größeren
Gewichts, größerer Kompliziertheit und höherer Herstellungs
kosten.
Herkömmliche konvergent-divergente Düsen sind kompliziert
und schon ohne Einbau der oben geforderten Zusatzfunktion
einer begrenzten Schwenkung der Düse um die Vorwärtsflug
stellung schwer genug.
Eine Düsenkonstruktion, bei welcher es sich um eine
vereinfachte Konstruktion handelt, die außerdem im Vergleich
zu einigen Konstruktionen konvergenter Düsen verhältnis
mäßig kostengünstig ist, ist in der GB-PS 21 46 298 beschrie
ben. Im wesentlichen besteht die darin beschriebene Düse
aus einem Düsenkanal mit Rechteckquerschnitt, der zwei
gegenüberliegende feststehende Seitenwände mit verschieden
artig geformten Führungen sowie gegenüberliegende obere
und untere Seitenwände aufweist, die jeweils aus einer
Mehrzahl von aneinandergelenkten Lamellen bestehen, die in
den Führungen geführt sind und mit Seilzügen bewegt werden,
um verschiedene Positionen längs der Führungen einnehmen
zu können.
Bei dieser bekannten Düse ist vorgesehen, daß die
lamellierten Düsenkanalwände zur Bildung einer konvergenten
Düse, einer divergenten Düse, oder einer strahlrichtungs
veränderlichen Düse eingesetzt werden können. Jedoch sind
bei den dort beschriebenen verschiedenen Ausführungformen
keine konvergent-divergenten Düsen vorgesehen und es findet
sich auch keine Lehre, wie die Strahlrichtung einer konver
gent-divergenten Düse verändert werden könnte.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine
konvergent-divergente Düsenkonstruktion mit der Möglichkeit
der Strahlaustrittsrichtungsänderung und folglich der Schub
vektorschwenkung zu schaffen.
Diese Aufgabe wird gemäß der Erfindung durch die im
Anspruch 1 gekennzeichnete Schubdüse gelöst.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird nachstehend
unter Bezugnahme auf die anliegenden Zeichnungen mehr im
einzelnen beschrieben. In den Zeichnungen zeigt:
Fig. 1 in schematischem Axialschnitt eine
Schubdüse nach der Erfindung,
Fig. 2 einen Querschnitt der Düse nach
Fig. 1 in Rückwärtsrichtung gesehen,
Fig. 3 eine Rückansicht der Düse nach
Fig. 1,
Fig. 4 einen Axialschnitt der Düse ähnlich
Fig. 1 in der Vertikalschubposition,
und
Fig. 5 wiederum im Axialhalbschnitt eine
etwas abgewandelte Ausführungsform
der Düse.
Die Fig. 1 bis 4 zeigen eine Schubdüse 10, die am strom
abwärtigen Ende des Strahlrohrs 12 eines Gasturbinen-Flug
zeugtriebwerks angeordnet ist, um den von den Turbinen
kommenden Abgasstrahl in die Außenluft austreten zu lassen.
Die Düse weist zwei gegenüberliegende feste Seitenwände 14
und 16 auf.
Die beiden festen Seitenwände 14 und 16 sind jeweils mit
einer Führung 18 versehen, die eine etwa U-artige Grundform
hat, wobei die beiden U-Schenkel stromaufwärts weisen. Die
Führung selbst ist als Nut mit Rechteckquerschnitt ausge
bildet. Außerdem sind zwei Gruppen 20 und 22 von Schiebe
lamellen vorgesehen.
Die obere Lamellengruppe 20 weist fünf Lamellen 20 a auf
(es können auch mehr oder weniger als fünf Lamellen vorge
sehen sein) die mittels Scharnieren 24 gelenkig miteinander
verbunden sind. Die untere Lamellengruppe 22 weist eben
falls fünf Lamellen 22 a auf (auch hier können mehr oder
weniger als fünf Lamellen vorgesehen sein), die wiederum
mittels Scharnieren 24 aneinander angelenkt sind. Die
Scharniere ragen jeweils seitlich über die Seitenkanten
der Lamellen 20 a bzw. 22 a hinaus und tragen jeweils Rollen,
die in die Führungen 18 eingreifen. Die stromaufwärts
vorderste Lamelle jeder Lamellengruppe ist mit einem
pneumatisch oder hydraulisch angetriebenen, schematisch
angedeuteten Betätigungsorgan 26 verbunden. Das Betätigungs
organ 26 schiebt oder zieht die betreffende Lamellengruppe
entlang der Führung 18, wobei die beiden Lamellengruppen
gemeinsam oder voneinander unabhängig betätigt werden können,
um die jeweils gewünschte Düsenform herzustellen. Alle
Lamellen wirken mit zwischen ihnen angeordneten Dichtungen
und auch mit zwischen ihnen und den Seitenwänden 14 und 16
angeordneten Dichtungen zusammen, um den Leckanteil minimal
zu halten.
Die Düse 10 weist weiter eine obere feststehende Wand 32
und eine untere feststehende Wand 34 auf. Die untere fest
stehende Wand 34 endigt in einer Querebene, die stromauf
der stromabwärtigen Kante der oberen feststehenden Wand 32
liegt. Jedoch kann die untere Lamellengruppe 22 über das
stromabwärtige Ende der unteren festen Wand 34 hinaus strom
abwärts verschoben werden, um die Düse in ihre Horizontal
schubstellung zu bringen.
Die stromabwärtige Kante der hintersten Lamelle 20 b
der oberen Lamellengruppe wirkt mit der stromabwärtigen
Kante der hintersten Lamelle 22 b der unteren Lamellengruppe
zusammen, um den Düsenhals zu bilden.
Eine größere Klappe 28, die einen Fortsatz der Düse
stromab des Düsenhalses bildet, ist mit ihrem stromauf
wärtigen Ende am Hinterkantenbereich der hintersten
Lamelle 20 b der oberen Lamellengruppe angelenkt. Ein unab
hängig steuerbarer Betätigungsantrieb 30 dient zur Schwen
kung der Klappe 28 um die Achse ihrer Gelenkverbindung mit
der hintersten Lamelle 20 b. Die Klappe 28 bildet einen
divergenten Düsenabschnitt in Form einer einfachen Druck
rückgewinnungs-Expansionsrampe und kann unabhängig oder
synchron mit der Bewegung der Lamellengruppen 20 und 22
bewegt werden, um einen jeweils optimalen Divergenzwinkel
für alle möglichen Stellungen und Austrittsquerschnitte des
Düsenhalses herzustellen.
Die Seitenwände ragen ausreichend weit nach hinten, damit
die Lamellengruppen 20 und 22 sowie die Klappe 28 in allen
Lamellen-Klappenstellungen mit den Seitenwänden zusammen
wirken können.
Die Führungen 18 sind so gestaltet, daß sie einen etwa
symmetrischen konvergenten Bereich unmittelbar stromauf des
Düsenhalses bilden, wenn die oberen und unteren Lamellen
gruppen 20 und 22 sich in der in Fig. 1 dargestellten
Position befinden, also in der Vorwärtsschubposition. Bei
in der Vorwärtsschubstellung stehender Düse, wobei die
oberen und unteren Lamellengruppen 20 und 22 im Sinne der
Bildung eines konvergenten Düsenabschnitts stromauf des
Düsenhalses miteinander zusammenwirken, kann der Düsenhals
querschnitt durch gleichzeitige Verschiebung der beiden
Lamellengruppen rückwärts oder vorwärts verändert werden.
Die obere feststehende Wand 32 ist mit einem äußeren
angelenkten Fortsatz versehen, der mit dem stromabwärtigen
Ende der Klappe 28 gelenkig verbunden ist. Dieser Fortsatz
dient zur Führung der äußeren Luftströmung beim Bewegen der
Klappe 28.
Gemäß Fig. 4 wird, um den von der Düse erzeugten Schub
vektor nach unten zu schwenken, beispielsweise um Aufwärts
schub zu erzeugen, die untere Lamellengruppe 22 stromauf
wärts zurückgezogen und die obere Lamellengruppe 20 strom
abwärts verschoben, so daß sie entlang des U-Bogenbereiches
der Führungen 18 bogenförmig verschoben wird und so eine
nach unten gerichtete Düsenhalsöffnung gebildet wird. In
dieser Position wird die Klappe 28 nach unten gezogen und
wirkt dann nicht mehr als divergente Expansionsrampe. Gleich
zeitig wird die äußere Verkleidungsklappe 36, die bezüglich
des Bauteils 32 schwenkbar ist und auch längs dessen ver
schiebbar sein kann, mit der Klappe 28 nach unten geschwenkt.
Damit kann die Bodenfreiheit im Vertikalstart- und -Lande
betrieb stark verbessert werden.
Wie oben erwähnt, können jeweils mehr oder weniger als
fünf Lamellen in jeder Lamellengruppe 20 und 22 vorgesehen
sein, vorausgesetzt, daß die Führungen 18 in geeigneter
Weise gestaltet sind, um die gewünschte Form des Düsenab
schnitts stromauf des Düsenhalses herzustellen.
In Fig. 5 ist eine Düsenausführungsform dargestellt,
bei welcher in der oberen Lamellengruppe 20 zwei Lamellen
und in der unteren Lamellengruppe 22 nur eine einzige
Lamelle vorgesehen ist. Dadurch erreicht man ein viel
geringeres Gewicht und dennoch die Konstruktion einer
aerodynamisch stromlinienförmigen Düse. Außer der Anzahl
der Lamellen und der Form der Führungen 18 ist diese Düse
im Aufbau ähnlich derjenigen nach Fig. 1.
Es ist ersichtlich, daß die Düsen nach den Fig. 1 und 5
in verschiedene Positionen innerhalb eines Bereiches von
etwa 20° oberhalb der Horizontalposition bis 90° abwärts
eingestellt werden kann. Für den normalen Vorwärtsflug mit
einem Schwenkbereich von 20° nach oben oder 20° nach unten
(zur Flugzeuglage- und Anstellwinkelsteuerung) können die
Lamellen 20 b, 22 b und die Klappe 28 so eingestellt werden,
daß sie eine konvergent-divergente Düse mit dem Vorteil der
Erzeugung eines größeren Schubs als bei einer rein konver
genten Düse eingestellt werden.
Claims (3)
1. Schubdüse für Gasturbinentriebwerke, deren Düsenkanal
etwa Rechteckquerschnitt aufweist und von zwei gegenüber
liegenden feststehenden Wänden (14, 16) und zwei dazwischen
angeordneten, ebenfalls gegenüberliegenden beweglichen
Wänden (20, 22) begrenzt wird, dadurch gekennzeichnet, daß
die beweglichen Wände jeweils durch eine Anzahl gelenkig
miteinander verbundener querverlaufender Lamellen gebildet
sind, die mittels an den feststehenden Wänden (14, 16) ange
ordneter Führungen (18) verschiebbar geführt sind, und daß
am stromabwärtigen Ende (20 b) einer der beweglichen Wände (20)
eine Klappe (28) mit ihrem stromaufwärtigen Ende schwenkbar
angelenkt ist, die in mindestens einer Düsenbetriebsstellung
im Zusammenwirken mit den feststehenden Wänden eine diver
gente Expansionsrampe stromab eines von den beweglichen
Wänden gebildeten Düsenhalses bildet.
2. Schubdüse nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Führungen (18) für die beweglichen Wände (20, 22)
so gestaltet sind, daß diese zwischen einer Betriebsstellung,
in welcher sie eine konvergente Düse mit rückwärts weisendem
Düsenhals (Fig. 1) bilden, und einer Betriebsstellung ver
schiebbar sind, in welcher sie eine konvergente Düse mit
unter einem Winkel mit Bezug auf die Rückwärtsrichtung aus
mündenden Düsenhals bilden, und daß die Klappe (28) nur in
der ersteren Betriebsstellung eine divergente Expansions
rampe stromab des Düsenhalses bildet.
3. Schubdüse nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekenn
zeichnet, daß entlang der einen, an ihrem Ende die Klappe (28)
tragenden beweglichen Wand ein äußerer feststehender Wand
abschnitt (32) verläuft, an dessen stromabwärtigem Ende ein
Wandfortsatz (36) schwenkbar angelenkt ist, der im Sinne
einer den äußeren Luftstrom über die Düse leitenden Ver
kleidung mit der Klappe (28) zusammenwirkt.
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