DE3730008A1 - Wasserfahrzeug mit leitflossen - Google Patents

Description

Bei Booten und Schiffen, insbesondere bei Einschraubern, besteht das Problem der ungleichförmigen Anströmung des Pro­ pellers. Das heißt, die Propelleranströmung ist nach Stärke und Richtung in dem Bereich der Propellerkreisfläche mehr oder weniger stark unterschiedlich. Das beruht auf der Umströmung des vor dem Propeller befindlichen zu der Propellerachse ungleichförmigen Schiffskörpers.

Die aus dieser Ungleichförmigkeit resultierenden Propulsionsnachteile sind jedoch zahlreich und bilden den Anlaß für die nachstehende Erfindung. Als Nachteile sind anzusehen:

• a) Einbußen in der Wirksamkeit der Schuberzeugung, da die Propeller nicht in dem bestmöglichen Winkel angeströmt werden,
• b) Vibrationen, ausgelöst durch die während einer Propel­ lerumdrehung ungleichförmig angeströmten Propellerflü­ gel. Daraus entstehen periodische Druckimpulse auf die Propellerfläche und die Schiffsaußenhaut.
• c) Kavitation und Erosion an den Propellerflügeln,
• d) Propellergeräusche.

Als Lösung zur Vermeidung dieser Nachteile ist es praktisch nur bekannt, dicht vor dem Propeller und in dem Bereich der Anbau­ ten an den Schiffskörper in unmittelbarr Nähe des Propellers Leitflächen oder Düsen vorzusehen. Siehe z. B. DE-PS 24 41 556. Im Gegensatz zu den bekannten Leitflossen und Düsen unmittelbar vor dem Propeller wird erfindungsgemäß vorgeschlagen, die zu dem Propeller fließende Strömung weit vor dem Propeller zu beeinflussen, weil dann mit kleineren Umlenkwinkeln und ge­ ringerem Widerstand dieselbe Wirkung erzielbar ist.

Das Ziel der Erfindung ist es daher - wie in den Ansprüchen beschrieben - die Propellerzuströmung weit vor dem Propeller zu beeinflussen indem etwa auf ein Drittel der Schiffslänge vor dem Propeller Leitflossen angebracht werden.

Diese Flossen sollten gemäß den Unteransprüchen so konstruiert werden, daß ihre Anstellung zur Strömungsrichtung verändert werden kann, um bei unterschiedlichen Schiffsgeschwindigkeiten und Tiefgängen jeweils die beste Propelleranströmung herstellen zu können.

Darüber hinaus ist es möglich, die Flossen mit einer Vorrich­ tung zu kuppeln, die eine Anstellung der Flossen gegeneinander gemäß den Seegangsverhältnissen ermöglicht, so daß diese Leitflossen bei Seegang eine Rolldämpfung erzeugen.

Es wäre ferner vorteilhaft, eine oder mehrere Flossen nur auf einer Schifsseite anzubringen, wodurch eine Anströmung erzeugt würde, die auf der Steuerbordseite anders ist als auf der Backbordseite, wodurch man der bekannten Asymmetrie des Pro­ pellerschubes entgegenwirken könnte.

Bei schlanken Schiffen mit Tunnelheck und Heckwulst könnten Flossen zwischen den das Tunnelheck begrenzenden Kanten und dem Kiel brückenartig angebracht werden.

Schließlich könnten Flossen in allen Fällen als starre Flossen mit verstellbarem Ruderblatt, ähnlich dem bekannten Querruder des Flugzeugflügels gebaut werden.

Die Abbildungen zeigt Ausführungsbeispiele und zwar

Fig. 1a einen Schiffskörper (1) in Seitenansicht mit erfindungsgemäßen Flossen (2) und

Fig. 1b den gleichen Schiffskörper (1) im Schnitt längs der Linie A-A in Fig. 1a mit den an Backbord und Steuerbord angebrachten Flossen,

Fig. 2a einen Schiffskörper (3) mit Tunnelheck, wobei die Flossen (4) brückenartig gebaut sind, und

Fig. 2b den gleichen Schiffskörper (3) im Querschnitt längs der Linie B-B in Fig. 2a, und schließlich

Fig. 3 einen Teil des Schiffskörpers (1) mit einer an ihm befestigten starren Flosse (5), die mit einem ver­ stellbaren Ruderblatt (6) versehen ist.

Claims (6)

1. Wasserfahrzeug mit Leitflossen vor einem Heckpropeller, dadurch gekennzeichnet, daß die Leitflossen (2, 4, 5) weit vor dem Propeller, d. h. etwa ein Drittel bis ein Viertel der Schiffslänge vor dem Propeller angeordnet sind.

2. Wasserfahrzeug nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Leitflossen unter dem seitlichen Fahrzeugboden so angeord­ net und so anstellbar sind, daß sie bei Fahrt Wasser in größt­ möglicher Menge und in einem bestmöglichen Winkel der Propel­ lerkreisfläche zwecks Verbesserung des Propeller-Wirkungsgrades zuleiten.

3. Wasserfahrzeug nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Flossenanstellung so veränderlich ist, daß die Flossen bedarfsweise als Stabilisierungsflossen ver­ wendbar sind.

4. Wasserfahrzeug nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß eine oder mehrere Flossen nur auf einer Fahrzeugseite angeordnet sind.

5. Wasserfahrzeug nach einem der Ansprüche 1-3, dadurch ge­ kennzeichnet, daß die Flossen (4) unterhalb eines getunnelten Hinterschiffes (Fig. 2a, 2b) brückenartig angeordnet sind.

6. Wasserfahrzeug nach einem der Ansprüche 1-3, dadurch gekennzeichnet, daß die Flossen (5) starr, aber mit einer beweglichen Ruderklappe (6) ausgerüstet sind (Fig. 3).