DE3615619A1 - Leiteinrichtung zur beeinflussung der propellerzustroemung bei schiffen - Google Patents
Leiteinrichtung zur beeinflussung der propellerzustroemung bei schiffenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Leiteinrichtung zur Beeinflussung
der Propellerzuströmung bei Ein- und Mehrschraubenschiffen,
wobei ein- oder beidseitig der Propellerachse vor dem Propeller
mindestens eine Leitfläche angeordnet ist.
Zur Senkung der Energieverluste bei der Gestaltung des Propul
sionskomplexes und zur Verminderung von Schwingungserregung und
Kavitationsanfälligkeit bei Propellern bestehen zahlreiche
Lösungsvorschläge. Sie beziehen sich besonders auf Bauteile zur
Senkung der Drallverluste und zur Vergleichmäßigung der Zu
strömung zum Propeller. Diese Lösungen haben den Nachteil, daß
sie in der Regel nur Einzelmaßnahmen darstellen, die auf ein oder
zwei spezielle Energieverluste zielen und Verbesserungen anderer,
propulsionsbeeinflußter Eigenschaften nur als Nebeneffekt
benennen. Sie werden damit der Komplexität der aktuellen Ziel
stellungen nur ungenügend gerecht.
Zur Reduzierung der Drallverluste bei Schiffspropellern sind
vielfältige Lösungen zur Vordrallerzeugung vor dem Propeller
oder zur Nutzung der Drallenergie durch Leiteinrichtungen hinter
dem Propeller bekannt. Bekannt ist ebenso die Anpassung von
mehreren Leitflächen an das Zuströmfeld zum Propeller derart, daß
Form und Anstellung der einzelnen Leitflächen über den Umfang
stark veränderlich sind und im extremen Fall nur eine Leitfläche
auf der aufwärtsschlagenden Seite des Propellers angeordnet wird.
Repräsentativ für eine Vordrallerzeugung mit Anpassung an das
Zuströmfeld ist die Ausführung nach DE-GM 83 14 111, wobei die
Länge der Leitfläche größer als das 1,1fache der Propeller
flügellänge angegeben wird. Die langen Leitflächen bedingen
jedoch energetische und funktionelle Nachteile. Am äußeren Rand
einer Leitfläche fällt die Zirkulation der Leitfläche auf Null
ab, und es bildet sich ein Wirbel, der von der Spitze der Leit
fläche nach hinten verläuft. Bei Durchgang durch die Propeller
kreisfläche verursacht dieser Wirbel am Propeller lokale
inhomogene Zuströmbedingungen mit erhöhter Kavitationsgefahr
und mit Schwankungen der Flügelkräfte. Die Ausführung langer
Leitflächen, die über den Propellerkreis herausragen, kann den
Propeller von den Spitzenwirbeln der Leitflächen freihalten.
Das ist besonders wichtig bei größeren Belastungen der Leit
flächen. Die Nachteile dieser Lösung bestehen jedoch darin, daß
auch außerhalb des Propellerkreises noch Drallenergie eingebracht
wird, die nicht zurückgewonnen werden kann, und daß die langen
Leitflächen ungünstiger sind bezüglich Festigkeit, Schwingungs
verhalten und Havarieanfälligkeit. Insbesondere ermöglicht diese
Lösung nicht, den Zirkulationsabfall hochbelasteter Leitflächen
an eine definierte Stelle der Fläche auch innerhalb der Propel
lerkreisfläche zu legen und dabei gleichzeitig die Herausbildung
starker Spitzenwirbel zu verhindern.
Bekannt ist weiterhin die Ausführung relativ kurzer, stark ge
krümmter Leitflächen im Bereich der Strömungsgrenzschicht am
Hinterschiff nach DE-AS 33 24 753. Diese Anordnung erfaßt nur
Strömungsmedium im wandnahen Bereich des Schiffes und ermöglicht
nicht, in den äußeren Bereichen der Propellerkreisfläche Vordrall
zu erzeugen. Ihre Wirkung ist zudem auf bestimmte Schiffsformen
beschränkt.
Zur Vergleichmäßigung der Strömung im Zuströmbereich des Propel
lers, zur Verhinderung von Strömungsablösung im Hinterschiffs
bereich und zur Entlastung des Propellers werden Düsen unterschiedlicher
Größe und Anordnung in Bezug zum Propeller ange
wendet, die jedoch keine wesentliche Erzeugung von Vordrall
ermöglichen.
Ein weiterer Nachteil der bekannten Lösungen besteht darin, daß
sie nicht an unterschiedliche Belastungsfälle eines Schiffes
anpaßbar sind.
Es ist Ziel der Erfindung, eine energetisch und funktionell
günstige und anpaßbare Leiteinrichtung zur Beeinflussung der
Propellerzuströmung bei Schiffen zu schaffen, die eine Ver
minderung von Energieverlusten ermöglicht und gleichzeitig
Schwingungsverhalten und Materialaufwand für das ganze Schiff
günstig beeinflußt.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Leiteinrichtung
zu schaffen, die das Zuströmfeld zum Propeller so beeinflußt,
daß ein geeigneter Vordrall entsteht, die Vertikalkomponenten
der Grenzschicht an der Schiffswand hinreichend einbezogen werden,
die Druckimpulserregung durch den Propeller und die Schubexentri
zität des Propellers vermindert, nachteilige Folgen der Leitein
richtung für den Propeller durch Spitzenwirbel der Leitflächen
vermieden, die Reibung an den Leitflächen selbst gering gehalten
und Schwingungen der Leitflächen weitgehend eingeschränkt werden.
Dabei sollen sowohl die Vertikalkomponente der Zuströmfelder
als auch deren Axial- und Querkomponente beeinflußt werden
können.
Erfindungsgemäß wird die Aufgabe dadurch gelöst, daß eine Leit
einrichtung zur Beeinflussung der Propellerzuströmung bei Ein-
und Mehrschraubenschiffen, die ein- oder beidseitig der Propel
lerachse vor dem Propeller mindestens eine Leitfläche aufweist,
welche eine profilierte, gewölbte und dem Strömungsfeld ange
paßte Form besitzt, so gestaltet ist, daß auf der aufwärts
schlagenden Seite des Propellers ein oder mehrere Hauptleit
flächen mit einer um mindestens 5° gegenüber der Basislinie des
Schiffes nach unten geneigten Austrittstangente der Skelettlinie
des Profils und einer Leitflächenlänge von weniger als dem 1,1
fachen der Propellerflügellänge des Propellers angeordnet ist.
Zweckmäßig ist es, daß der Austrittswinkel der Austrittstangente
der Skelettlinie des Profils der Hauptleitfläche zumindest im
mittleren Bereich der Leitflächenlänge größer als 5° ist.
Es ist weiterhin erfindungsgemäß, daß auf der abwärtsschlagenden
Seite des Propellers eine zusätzliche Leitfläche mit zur Haupt
leitfläche entgegengesetzter Profilwölbung angeordnet ist. Dabei
besteht eine vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung darin,
daß der Winkel der Austrittstangente der Skelettlinie des Pro
fils dieser Leitfläche um mindestens 5° nach oben gerichtet ist
und deren Leitflächenlänge kleiner als das 0,7fache der Länge
der Hauptleitfläche ist.
Günstig ist es, daß die Leitflächen in Höhe der Propellerwelle
vorgesehen werden. Sie können dabei waagerecht bzw. nach oben
oder unten geneigt sein.
In weiterer Ausgestaltung der Erfindung sind die Leitflächen ganz
oder teilweise verstellbar ausgeführt.
Diese Leitflächen dienen vorrangig der Beeinflussung der Vertikal
komponente eines Zuströmfeldes.
In weiterer Ausgestaltung der Erfindung ist am äußeren Ende der
Leitfläche eine profilierte Stützflosse angeordnet, so daß die
Leitfläche zum oberhalb befindlichen Schiffskörper abgestützt ist.
Die Stützflosse kann dabei senkrecht oder schräg nach oben ver
laufen.
Es ist vorteilhaft, daß die Stützflosse bezüglich der Schiffs
mittenebene schräg angestellt ist, wobei sich der Abstand der
Stützflosse von der Schiffsmittenebene in Richtung auf den Propel
ler zu verringert. Die Stützflossen können ganz oder teilweise
verstellbar ausgeführt sein.
Bei Anordnung mehrerer Leitflächen ein- oder beidseitig der
Schiffsmittenebene sind die äußeren Enden der Leitflächen einer
Seite an der jeweiligen Stützflosse befestigt.
Ein erfindungsgemäßes Merkmal besteht weiter darin, daß die Haupt
leitfläche an ihrem äußeren Rand einen Wirbelspoiler aufweist.
Dieser kann auch innerhalb der Hauptleitfläche angeordnet sein.
Der Wirbelspoiler kann dabei die Form einer Wirbelkeule, einer
Endscheibe oder eines Spitzenflügels besitzen. Die Funktion
des Wirbelspoilers kann auch durch die Stützflossen übernommen
werden.
Wesentliche Vorteile der Erfindung ergeben sich daraus, daß die
erforderliche Umlenkung der Strömung mit nur wenigen Leitflächen
realisiert wird, die Leitflächen nicht wesentlich über den
Propellerkreis herausragen und Bauteile oder Formgebung zur
Verhinderung starker, konzentrierter Spitzenwirbel aufweisen
können. In Abhängigkeit vom Zuströmfeld können ergänzende Leit
flächen, die auch erheblich kürzer und ohne Wirbelspoiler ge
staltet sein können, vorgesehen werden. Eine Verwindung der
Leitflächen zur Anpassung an das Strömungsfeld ist vorteilhaft.
Die Leitflächen erzeugen in wesentlichen Bereichen der Propel
lerkreisfläche eine gleichgerichtete Umfangskomponente als
Vordrall vor dem Propeller entgegengesetzt zu dessen Dreh
richtung, wodurch der Propeller energetisch günstiger arbeitet
und über den Umfang gleichmäßiger belastet wird, so daß
Druckimpulserregung, Schubexzentrizität und Kavitationsanfällig
keit gleichzeitig günstig beeinflußt werden. Die Wirbelspoiler
ermöglichen es, den Zirkulationsabfall an definierter Stelle
in bezug zum Propelleraußenradius festzulegen und den Aufroll
vorgang der Wirbel der Leitfläche zu beeinflussen oder zu
unterbinden und das Zusammenwirken von Propeller und Leitein
richtung besser zu gestalten. Bei Zuströmfeldern mit größeren
Unterschieden in der Axialkomponente oder mit anderen Inhomo
genitäten ist es erforderlich, auch die anderen Komponenten
im Strömungsfeld zu beeinflussen. Dazu sind Stützflossen geeig
net, durch die im wesentlichen eine Beeinflussung der Strömung
quer zur Schiffsmittenebene erfolgt. Das gilt besonders für den
Bereich oberhalb der Propellerwelle. Vorteilhaft ist es dabei,
die erforderlichen Stützflossen gleichzeitig zum Abstützen der
Leitflächen für die Vordrallerzeugung zu nutzen.
Die Beeinflussung der Zuströmung kann durch ganze oder teil
weise Verstellbarkeit der Leiteinrichtungen erweitert werden.
Die vorgeschlagene Leiteinrichtung ermöglicht dann durch
Änderung des Vordralls im Schiffsbetrieb in gewissen Grenzen
eine Regelung bei unterschiedlichen Lastzuständen oder Wider
standsänderung des Schiffskörpers, eine Korrektur von Auslegungs
fehlern und eine Beeinflussung des Frequenzspektrums der
instationären Propellerkräfte. Die vorgeschlagenen Wirbel
spoiler bieten gleichzeitig Bauvolumen zur Lagerung von verstellbaren
Klappen an den Leitflächen.
Die erfindungsgemäße Ausführung ermöglicht es, die notwendigen
Funktionen in wenigen kompakten Bauteilen zu realisieren und
dadurch Reibungsverluste und Materialaufwand der Leiteinrichtung
gering zu halten.
Die Erfindung wird nachfolgend an einem Ausführungsbeispiel
näher erläutert. In den zugehörigen Zeichnungen zeigen
Fig. 1 die Ansicht von oben auf eine Anordnung der Leit
einrichtung bei einem Einschraubenschiff;
Fig. 2 die Ansicht von hinten gemäß Fig. 1;
Fig. 3 die Seitenansicht gemäß Fig. 1, ohne Wirbelspoiler;
Fig. 4 die Ansicht von oben und von der Seite für
verschiedene Varianten mit Wirbelspoiler;
Fig. 5 die Ansicht von hinten für eine Anordnung mit zwei
Leitflächen und zwei Stützflossen für ein
Einschraubenschiff;
Fig. 6 die Ansicht von hinten für eine Anordnung mit drei
Leitflächen und zwei Stützflossen für ein
Einschraubenschiff;
Fig. 7 den Schnitt A-A nach Fig. 5 bzw. 6;
Fig. 8 die Seitenansicht auf die abwärtsschlagende Seite
des Propellers.
Gemäß Fig. 1 und 2 sind am Hinterschiff 1 beidseitig der Propel
lerachse 2 vor dem Propeller 3 Strömungsleiteinrichtungen vorge
sehen. Diese besitzen eine profilierte und gewölbte Form und sind
zur Basisebene des Schiffes angestellt. Die Drehrichtung 8 des
Propellers 3 im Propellerkreis 9 wird durch einen Pfeil dar
gestellt. Die auf der aufwärtsschlagenden Seite des Propellers 3 ange
ordnete Leiteinrichtung wird als Hauptleitfläche 4 und die auf
der abwärtsschlagenden Seite des Propellers 3 wird als Leitfläche
5 bezeichnet.
Länge, Umriß, Wölbung und Anstellung können für jede Leitein
richtung in Abhängigkeit vom Zuströmfeld anders gestaltet sein.
Jedoch soll die Leitflächenlänge LL der Hauptleitfläche 4 weniger
als das 1,1fache der Propellerflügellänge LP des Propellers 3
betragen.
Aus Fig. 3 ist zu ersehen, daß die Austrittstangente 10 der
Skelettlinie 11 der Hauptleitfläche 4 auf der aufwärtsschlagenden
Seite des Propellers 3 mit der Basislinie 12 des Schiffes den
Austrittswinkel 13 bildet, der mindestens 5° beträgt. Zumindest
soll der Austrittswinkel 13 in dem mittleren Bereich der Leit
flächenlänge LL größer als 5° sein.
Die auf der abwärtsschlagenden Seite des Propellers 3 angeordnete
Leitfläche 5 weist eine zur Hauptleitfläche 4 entgegengesetzte
Profilwölbung auf. Die Austrittstangente 20 der Skelettlinie 11
der Leitfläche 5 bildet mit der Basislinie 12 des Schiffes den
Austrittswinkel 19, der mindestens 5° beträgt. Die Leitfläche 5
ist flächenmäßig kleiner ausgeführt als die Hauptleitfläche 4.
Die Leitflächenlänge LL 2 der Leitfläche 5 sollte kleiner als
das 0,7fache der Leitflächenlänge LL der Hauptleitfläche 4 sein.
Ausführungen mit Wirbelspoilern 6 sind in Fig. 4 dargestellt.
Dabei sind eine Wirbelkeule 6 a, eine ellipsenförmige Endscheibe
6 b sowie ein Spitzenflügel 6 c, der auch einseitig ausgeführt sein
kann (siehe 6 d und 6 e), abgebildet. Wie die Variante 6 f zeigt,
kann der Wirbelspoiler 6 auch innerhalb der Hauptleitfläche 4
als Leitscheibe 14 vorgesehen sein. Es können selbstverständlich
auch andere, nicht dargestellte, Strömungskörper als Wirbelspoiler
6 verwendet werden.
Die Leiteinrichtungen können im Bereich der Austrittskante ver
stellbare Klappen 7 zur Veränderung der Profilwölbung aufweisen
oder selbst um ihre Längsachse verstellbar sein. In Fig. 1 ist
solch eine Klappe 7 für die Hauptleitfläche 4 durchgehend für
die ganze Länge der Hauptleitfläche 4 dargestellt. Diese Klappe
7 kann aber auch nur einen Teil der Leitflächenlänge LL umfassen,
oder es können mehrere Klappen 7 nebeneinander angeordnet sein.
Nach der Variante 6 f in Fig. 4 verläuft die Klappe 7 nur bis zur
Leitscheibe 14.
Die Leiteinrichtungen, Hauptleitfläche 4 sowie Leitfläche 5,
können auch als Spaltflügel ausgebildet sein.
Fig. 5 und 6 zeigen Anordnungen von Systemen mit Stützflossen
mit Strömungsleitfunktion. An den äußeren Enden der Leitflächen
4; 18 sind je eine Stützflosse 15; 16 angeordnet. Jede Stützflosse
15; 16 besitzt ein strömungsgünstiges Profil und verläuft nach
oben zum Schiffskörper des Hinterschiffes 1, wo sie befestigt
ist. Die Stützflossen 15; 16 sind bezüglich der Schiffsmitten
ebene schräg angestellt. Dabei verringert sich der Abstand der
Stützflosse 15; 16 von der Schiffsmittenebene in Richtung auf den
Propeller 3 zu. Das ist insbesondere aus Fig. 7, die einen
Schnitt A-A durch die Stützflossen 15; 16 darstellt, ersichtlich.
Gemäß einem weiteren Ausführungsbeispiel (siehe Fig. 6) sind
beidseitig der Schiffsmittenebene insgesamt drei Leitflächen
4; 17 und 18 angeordnet. Die äußeren Enden der Leitflächen 4; 17
sind mit der Stützflosse 15 und das äußere Ende der Leitfläche
18 mit der Stützflosse 16 verbunden.
Es ist möglich, daß die Hauptleitfläche 4, auch in Verbindung
mit der Leitfläche 5, mit anderen propulsionsbeeinflussenden
Bauteilen, wie z. B. Düsen, Teildüsen, asymmetrischen Hinterschiffsformen
und dgl., kombiniert werden kann.
Die Wirkungsweise der Leiteinrichtung ist wie folgt: Die Haupt
fläche 4 und die Leitfläche 5 erzeugen in wesentlichen Bereichen
der Propellerfläche eine gleichgerichtete Umfangskomponente
der Strömung als Vordrall vor dem Propeller 3, der mit diesen
Bedingungen energetisch günstiger arbeitet und über den Umfang
gleichmäßiger belastet wird, so daß Druckimpulserregung und
Schubexzentrizität gleichzeitig günstig beeinflußt werden.
Dabei bewirkt die Hauptleitfläche 4 die wesentliche Strömungs
umlenkung zur Vordrallerzeugung und die Leitfläche 5 bezieht
ergänzend Grenzschichtströmung in die Verbesserung des Zuström
feldes ein.
Wesentlich ist die Gestaltung des äußeren Randes besonders bei
denjenigen Leitflächen, die eine große Umlenkung der Strömung
realisieren, z. B. bei der Hauptleitfläche 4.
Der vorgesehene Wirbelspoiler 6 hat die Aufgabe, die Konzentra
tion von starken Spitzenwirbeln dadurch zu vermeiden, daß er
den Aufrollvorgang der Spitzenwirbel unterbindet und eine
flächenhafte Zirkulationsverteilung erzeugt.
Die an den äußeren Enden der Leitflächen 4; 17 und 18 und am
Schiffskörper des Hinterschiffes 1 befestigten Stützflossen
15; 16 dienen sowohl einer weiteren Zustromverbesserung für
den Propeller 3 als auch einer stabilisierenden Abstützung der
Leitflächen 4; 17 und 18.
- 1 Hinterschiff
2 Propellerachse
3 Propeller
4 Hauptleitfläche
5 Leitfläche
6 Wirbelspoiler
6 a Wirbelkeule
6 b Endscheibe
6 c Spitzenflügel
6 d einseitig
6 e einseitig
6 f Leitscheibe
7 Klappe
8 Drehrichtung
9 Propellerkreis
10 Austrittstangente
11 Skelettlinie
12 Basislinie
13 Austrittswinkel
14 Leitscheibe
15 Stützflosse
16 Stützflosse
17 Leitfläche
18 Leitfläche
19 Austrittswinkel
20 Austrittstangente
LL Leitflächenlänge
LL 2 Leitflächenlänge
LP Propellerflügellänge
Claims (12)
1. Leiteinrichtung zur Beeinflussung der Propellerzuströmung
bei Ein- und Mehrschraubenschiffen, wobei ein- oder beid
seitig der Propellerachse vor dem Propeller mindestens
eine Leitfläche angeordnet ist, welche eine profilierte,
gewölbte und dem Strömungsfeld angepaßte Form besitzt,
dadurch gekennzeichnet, daß auf der aufwärts
schlagenden Seite des Propellers (3) eine oder mehrere
Hauptleitflächen (4) mit einer um mindestens 5° gegenüber
der Basislinie (12) des Schiffes nach unten geneigten Aus
trittstangente (10) der Skelettlinie des Profils und einer
Leitflächenlänge (LL) von weniger als dem 1,1fachen der
Propellerflügellänge (LP) des Propellers (3) angeordnet
sind.
2. Leiteinrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß auf der abwärtsschlagenden Seite des
Propellers (3) eine zusätzliche Leitfläche (5; 18) mit zur
Hauptleitfläche (4) entgegengesetzter Profilwölbung
angeordnet ist.
3. Leiteinrichtung nach Anspruch 1 und 2, dadurch ge
kennzeichnet, daß auf der abwärtsschlagenden Seite
des Propellers (3) eine Leitfläche (5) mit zur Hauptleit
fläche (4) entgegengesetzter Profilwölbung angeordnet ist,
deren Winkel (19) der Austrittstangente (20) der Skelett
linie (11) des Profils der Leitfläche (5) um mindestens 5°
nach oben gerichtet ist und deren Leitflächenlänge (LL 2)
kleiner als das 0,7fache der Länge (LL) der Hauptleit
fläche (4) ist.
4. Leiteinrichtung nach Anspruch 1 und 3, dadurch ge
kennzeichnet, daß am äußeren Ende der Leitfläche
(4; 18) eine profilierte Stützflosse (15; 16) angeordnet
ist, so daß die Leitfläche (4; 18) durch die Stützflosse
(15; 16 ) zum oberhalb befindlichen Schiffskörper abgestützt
ist.
5. Leiteinrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Stützflossen (15; 16) senkrecht
oder schräg nach oben verlaufen.
6. Leiteinrichtung nach Anspruch 4 und 5, dadurch ge
kennzeichnet, daß die Stützflossen (15; 16) bezüglich
der Schiffsmittenebene schräg angestellt ist, wobei sich
der Abstand der Stützflosse (15; 16) von der Schiffsmitten
ebene in Richtung auf den Propeller zu verringert.
7. Leiteinrichtung nach Anspruch 4; 5 und/oder 6, dadurch
gekennzeichnet, daß die äußeren Enden der Leitflächen
(4; 17 und 18) einer Seite an der jeweiligen Stützflosse
(15; 16) befestigt sind.
8. Leiteinrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Hauptleitfläche (4) an ihrem äußeren
Rand einen Wirbelspoiler (6) aufweist.
9. Leiteinrichtung nach Anspruch 1 oder 8, dadurch ge
kennzeichnet, daß der Wirbelspoiler ( 6) innerhalb
der Hauptleitfläche (4) angeordnet ist.
10. Leiteinrichtung nach Anspruch 1, 8 und 9, dadurch
gekennzeichnet, daß der Wirbelspoiler (6) die
Form einer Wirbelkeule (6 a), einer Endscheibe (6 b) oder
eines Spitzenflügels (6 c-6 e) besitzt.
11. Leiteinrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß der Austrittswinkel (13) der Austritts
tangente (10) der Skelettlinie des Profils der Hauptleit
fläche (4) zumindest im mittleren Bereich der Leitflächen
länge (LL) größer als 5° ist.
12. Leiteinrichtung nach Anspruch 1 bis 11, dadurch ge
kennzeichnet, daß die Leitflächen (4; 5; 17; 18) und
Stützflossen (15; 16) ganz oder teilweise verstellbar
ausgeführt sind.
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1986
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