DE3729134C2 - Verstellbeschlag für einen Fahrzeugsitz - Google Patents
Verstellbeschlag für einen FahrzeugsitzInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf einen Verstellbeschlag für einen Fahrzeugsitz nach dem Oberbegriff
des Patentanspruchs 1.
Dieser aus der DE 32 01 309 A1 vorbekannte Verstellbeschlag ist stufenlos einstellbar, wobei er
selbsthemmend ist, also im Kraftrückflußweg sperrt, so daß eine einmal gewählte Einstellung
unverändert bleibt. Seine Verstellung und seine Feststellung erfordern also wie bei Rastbeschlägen
keine separate Betätigungen.
Günstig bei dem vorbekannten Verstellbeschlag ist, neben der bereits erwähnten stufenlosen
Einstellbarkeit mit Selbsthemmung und dem relativ großen Untersetzungsverhältnis, die kleine
Gesamtbaugröße, der Aufbau aus relativ wenigen Teilen und die sinnfällige Bedienung, da die
Drehrichtung an der Antriebswelle der Schwenkrichtung des einen Beschlagarms gegenüber dem
anderen entspricht.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, unter Beibehaltung dieser Vorteile den Verstellbeschlag
der eingangs genannten Art dahingehend weiterzuentwickeln, daß sein Untersetzungsverhältnis bei
gleichen geometrischen Abmessungen größer sein kann, so daß ein Elektromotor unter Umständen
ohne zusätzliches Untersetzungsgetriebe angeschlossen werden kann, und daß der Wirkungsgrad
verbessert ist. Zusätzlich ist es eine Aufgabe, eine alternative Konstruktion für einen stufenlos
einstellbaren Verstellbeschlag mit Selbsthemmung anzugeben.
Diese Aufgabe wird gelöst durch einen Verstellbeschlag mit den Merkmalen des Patentanspruchs 1.
Die Erfindung beruht also im wesentlichen darauf, daß beim Einsatz von Planetentrieben für einen
Verstellbeschlag ein möglichst
geringer Unterschied zwischen den beiden Planetentrieben ein umso größeres Untersetzungsverhältnis
ergibt. Je weniger Verzahnungsteile sich stets im Eingriff miteinander befinden, umso besser ist der
Wirkungsgrad.
Der erfindungsgemäße Verstellbeschlag erfüllt diejenigen Anforderungen und hat damit diejenigen
Vorteile, die von einem Verstellbeschlag für Kraftfahrzeugsitze erwartet werden: Er ist stufenlos
einstellbar und, da er aufgrund des großen Übersetzungsverhältnisses, das bei ihm erreichbar ist,
selbsthemmend arbeitet, selbstfeststellend. Auf konstruktiv einfache Weise ist ein sehr großes
Untersetzungsverhältnis zu erreichen. Er läßt sich daher sowohl für direkten Elektromotorantrieb, als
auch für Handantrieb auslegen. Der erfindungsgemäße Verstellbeschlag kann platzsparend ausgeführt
werden und setzt sich aus weniger Teilen zusammen als der vorbekannte Verstellbeschlag. Er läßt sich
mit einfachen Mitteln klapperfrei ausbilden.
Er ist dabei sinnfällig bedienbar, seine Drehrichtung entspricht also der Kipprichtung des verstellten
Beschlagarmes.
Das Untersetzungsverhältnis des erfindungsgemäßen Verstellbeschlages wird im wesentlichen
bestimmt durch den Ritzeldurchmesser und die Durchmesserdifferenz der beiden Innenverzahnungen.
Je kleiner beide Größen gewählt werden, umso größer ist die Untersetzung. Praktisch sind dem
Untersetzungsverhältnis aber dadurch Grenzen gesetzt, daß die Zahnzahl der beiden
Innenverzahnungen sich zumindest um die Zahl 1 unterscheiden muß. Durch Wahl einer
Feinverzahnung können aber bei vernünftigem Aufwand noch höhere Untersetzungsverhältnisse
erreicht werden.
Sind die beiden Planetenräder eines Planetenradpaares nicht drehstarr, sondern nur durch eine gleiche
Achse miteinander verbunden, muß ein - gegebenenfalls gestuft ausgeführtes - Ritzel eingesetzt
werden, das mit beiden Planetenrädern jedes Paares im Eingriff steht.
In einer besonders bevorzugten Weiterbildung der Erfindung haben die beiden Innenverzahnungen
einen geringfügig unterschiedlichen Innendurchmesser. Von einem unterschiedlichen Durchmesser
der Innenverzahnungen beider Beschlagarme wurde zwar in der oben stehenden Erläuterung der
Erfindung stets ausgegangen, es gibt aber konstruktive Lösungen, die unter Benutzung des
Erfindungsgedankens mit gleich großen Innenverzahnungen arbeiten, so daß unterschiedlich große
Innenverzahnungen zwar bevorzugt, nicht aber zwangsweise notwendig sind. Ein Verstellbeschlag
nach der Erfindung mit im Durchmesser gleich großen Innenverzahnungen beider Beschlagarme kann
beispielsweise dadurch realisiert sein, daß ein Ritzel zwei Planetenradpaare antreibt, die jeweils aus
einem etwas größeren ersten Planetenrad und einem etwas kleineren zweiten Planetenrad aufgebaut
sind, die drehstarr verbunden sind. Eine Innenverzahnung führt dabei Taumelbewegungen um die
Achse der anderen Innenverzahnung aus, wobei die besagte erste Innenverzahnung aber stets im
Eingriff mit ihren beiden Planetenrädern bleibt.
Nur zur Vollständigkeit soll erwähnt sein, daß die ersten und die zweiten Planetenräder jedes
Planetenradpaares untereinander identisch sind.
Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich aus den übrigen Ansprüchen.
Ein
Ausführungsbeispiel der Erfindung ist nachfolgend, unter Bezugnahme auf die Zeichnung, näher
erläutert. In dieser Zeichnung zeigen:
Fig. 1: Eine perspektivische Darstellung in Form eines Montagebildes eines Verstellbeschlags, der
nicht dem Wortlaut des Patentanspruchs 1 unterfällt, sondern der Erläuterung zusätzlicher
Merkmale dient und
Fig. 2: ein ebenfalls perspektivisches Montagebild eines Verstellbeschlags nach der Erfindung.
Bei dem Verstellbeschlag für einen Fahrzeugsitz nach Fig. 1 sind zwei Beschlagarme 20, 22
vorgesehen, die im konkreten Anwendungsfall für die Neigungsverstellung einer Rückenlehne, wie
bei Verstellbeschlägen mit gelenkiger Verbindung der Beschlagteile und Einstellung der Neigung
durch gestufte Verrastung üblich, nur innerhalb eines vorgegebenen Verstellwinkels, grundsätzlich
aber
über den Vollkreis, also 360 Grad, stufenfrei gegeneinander verstellbar sind. In bekannter Weise ist
ein Beschlagarm, beispielsweise der erste Beschlagarm 20, an seinen zwei dargestellen
Befestigungsbohrungen mit einem Sitzrahmen verbunden, während der zweite Beschlagarm 22 am
Rahmen einer Rückenlehne festliegt. Jeder Beschlagarm 20, 22 hat eine kreisrunde Innenverzahnung
24, 26, die einen geringfügig voneinander unterschiedlichen Innendurchmesser haben. Jede
Innenverzahnung 24, 26 befindet sich im ständigen Eingriff mit jeweils drei Planetenrädern; für die
erste Innenverzahnung sind dies die Planetenräder 28, für die zweite Innenverzahnung 26 die
Planetenräder 30. Die innerhalb ihrer Gruppe identischen Planetenräder 28 bzw. 30 sind jeweils zu
Paaren zusammengefaßt, ein Planetenradpaar wird jeweils durch ein erstes und ein zweites Plantenrad
28, 30 gebildet, diese sind konzentrisch (also gleichachsig) und drehstarr miteinander verbunden. Der
Durchmesserunterschied der Innenverzahnungen 24, 26 hat dasselbe Maß wie der
Durchmesserunterschied der beiden Planetenräder 28, 30 jedes der drei untereinander gleichen
Planetenradpaare. Dies hat zur Folge, daß sich die Achsbohrungen 32 jedes Planetenradpaares auf
einem Kreis bewegen, der konzentrisch zu den beiden konzentrischen Innenverzahnungen 24, 26 ist.
Die ersten Planetenräder 28 sind im Durchmesser etwas größer als die zweiten Planetenräder 30.
Mit jedem ersten Planetenrad 28 aller Paare ist ein Ritzel 34, das die Funktion eines Sonnenrades hat,
in ständigem Eingriff. Es hat einen Durchmesser, der deutlich kleiner ist als der Durchmesser der
Planetenräder 28, 30, wodurch schon zwischen Ritzel und den Planetenrädern 28 bzw. 30 eine
Untersetzung erzielt wird. Das Ritzel ist mit einer Antriebswelle 36 verbunden, die ihrerseits durch
einen (zum Zweck der besseren Darstellung nur halb dargestellten) Drehknopf 38 in beiden
Drehrichtungen gedreht werden kann. Erfolgt eine Drehbewegung durch den Drehknopf 38 oder
alternativ durch einen Motor, so bewirkt die Drehbewegung des Ritzels 34 einen Umlauf der
Planetenradpaare. Da der Durchmesser der Planetenräder 28, 30 jedes Paares unterschiedlich ist, ist
auch der bei Abrollen zurückgelegte Weg beider Planetenräder 28, 30 unterschiedlich, so daß
insgesamt eine Winkelverstellung der beiden Beschlagarme 20, 22 zueinander erzwungen wird. Um
eine möglichst hohe Untersetzung zu erzielen, unterscheidet sich die Zahnzahl des ersten
Planetenrades 28 möglichst wenig von der Zahnzahl des zweiten Planetenrades 30, im
Ausführungsbeispiel beträgt der Unterschied einen Zahn. Die Untersetzung kann durch besonders
hoch getrieben werden, daß eine Feinverzahnung gewählt wird.
Im zusammengebauten Zustand berühren sich die beiden Beschlagarme 20, 22 an ihren zueinander
gewandten Flächen. An ihren voneinander abgewandten Flächen liegt jeweils ein scheibenförmiges
Lagerteil 40, 42 an, dessen Durchmesser größer ist als die Durchmesser der Innenverzahnungen 24,
26. Die miteinander verbundenen Lagerteile 40, 42 sichern den (seitlichen) Zusammenhalt des
Verstellbeschlages in der gezeigten Ausführung. Das in der Fig. 1 links befindliche erste Lagerteil 40
hat drei Achsstummel, die senkrecht zu seiner Ebene vorspringen und gleich verteilt auf einem Kreis
angeordnet sind, der konzentrisch zur Außenkontur und zu einer Bohrung 46 ist. Die drei
Achsstummel 44 durchgreifen die Achsbohrung 32 jeweils eines Planetenradpaares und dienen
zugleich der Verbindung mit dem zweiten Lagerteil 42. Die Bohrungen 46 der Lagerteile 40, 42 lagern
die Antriebswelle 36. Die Bohrung 41 im linken Lagerteil 40 ist dafür vorgesehen, daß eine (nicht
dargestellte) Verlängerung der Antriebswelle 36 zu einem zweiten, identisch ausgebildeten
Verstellbeschlag durchgeführt werden kann.
In einer anderen, figürlich aber nicht dargestellten Ausbildung haben die beiden Planetenräder 28, 30
gleiche Zahnzahl, aber einen möglichst geringen Modulunterschied. Sie haben nach wie vor
unterschiedliche Durchmesser, das eine Planetenrad, z. B. 28, hat also einen möglichst geringfügig
kleineren Durchmesser als das andere Planetenrad, z. B. 30. Die Zahnzahlen der Innenverzahnungen
24, 26 sind unterschiedlich, unterscheiden sich aber möglichst wenig, also beispielsweise um einen
Zahn. Bei dieser Ausbildung können sehr hohe Untersetzungsverhältnisse erzielt werden.
In bekannter Weise ist zwischen dem rechten Lagerteil 42 und der Antriebswelle 36 eine
Bremsfederanordnung 48 vorgesehen, die innerhalb eines Hohlraums des Drehknopfes 38 angeordnet
sein kann. Sie verhindert eine beschleunigungsbedingte, selbsttätige Verstellung.
In einer nicht dargestellten Variante dieser Ausführung wird anstelle eines Ritzels 34 ein gestuftes
Ritzel eingesetzt, das nicht nur mit einem der beiden Planetenräder 28, 30 jedes Paares, sondern mit
beiden Planetenräder 28, 30 jedes Paares ständig im Eingriff steht. Dann ist eine drehfeste Verbindung
der beiden Planetenräder 28, 30 jedes Paares nicht mehr erforderlich.
In dem beschriebenen Verstellbeschlag nach Fig. 1 sind die Antriebswelle 36 und damit das Ritzel 34,
der Bewegungskreis der Mittelpunkte der Planetenradpaare und die Innenverzahnungen 24, 26
zueinander konzentrisch. Bei einem Drehantrieb des Drehknopfes 38 drehen sich die
scheibenförmigen Lagerteile 40, 42 gegenüber den Beschlagarmen 20, 22.
Im Gegensatz dazu hat der Verstellbeschlag nach der Erfindung gemäß Fig. 2 keine gleichachsige
Anordnung.
Für den Verstellbeschlag nach Fig. 2 gilt daher: Je geringer der Durchmesserunterschied zwischen den
beiden Innenverzahnungen 24, 26 ist und je größer damit das Untersetzungsverhältnis ist, desto
geringer ist der Taumelradius d, umso weniger spürt man also die Taumelbewegung. Durch Wahl
einer sehr feinen Verzahnung und einen Zahnunterschied zwischen beiden Innenverzahnungen 24, 26
um die Zahl 1 wird die Taumelbewegung so reduziert, daß sie im praktischen Betrieb nicht mehr
auffällt.
Claims (9)
1. Verstellbeschlag für einen Fahrzeugsitz mit einem ersten, eine Innenverzahnung (24)
aufweisenden Beschlagarm (20), mit einem zweiten, eine Innenverzahnung (26) aufweisenden
Beschlagarm (22) und mit einer Antriebswelle (36), die manuell oder motorisch angetrieben ist
und mit der ein als Sonnenrad ausgeführtes Ritzel (34) drehfest verbunden ist, das mit mehreren
ersten Planetenrädern (28) in Eingriff steht, die sich ihrerseits jeweils mit der Innenverzahnung
(24) des einen Beschlagarms (20) in Eingriff befinden, wobei jedes erste Planetenrad (28)
gleichachsig und vorzugsweise drehfest mit einem anderen Planetenrad (30) verbunden ist, das
mit der Innenverzahnung (26) des zweiten Beschlagarms (22) in Eingriff steht, dadurch
gekennzeichnet, daß zwei Planetenradpaare (28, 30) mit jeweils einem ersten Planetenrad (28)
und einem zweiten Planetenrad (30) vorgesehen sind und daß die Achsen der
Innenverzahnungen (24, 26) um das Maß d gegeneinander versetzt angeordnet sind.
2. Verstellbeschlag nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die beiden Innenverzahnungen
(24, 26) einen möglichst geringfügig unterschiedlichen Innendurchmesser haben, wobei sie sich
um eine möglichst geringe Zahnzahl voneinander unterscheiden und/oder einen möglichst
geringen Modulunterschied haben.
3. Verstellbeschlag nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die beiden Planetenräder (28,
30) jedes Planetenradpaares (28, 30) baugleich sind.
4. Verstellbeschlag nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Antriebswelle (36)
mit einer Innenverzahnung (z. B. 24) gleichachsig ist.
5. Verstellbeschlag nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die
Planetenräder (28, 30) um Achsstummel (44) drehbar angeordnet sind, die mit einem
scheibenförmigen Lagerteil (40, 42)
verbunden sind.
6. Verstellbeschlag nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß das scheibenförmige Lagerteil
(40, 42) einen Außendurchmesser hat, der größer ist als der Innendurchmesser der
Innenverzahnungen (24, 26).
7. Verstellbeschlag nach Anspruch 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet, daß das Lagerteil (40, 42)
eine konzentrische Bohrung (46) für die Lagerung der Antriebswelle (36) aufweist.
8. Verstellbeschlag nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß mindestens
ein Beschlagarm (20 oder 22) starr mit einem die Innenverzahnung (24 oder 26)
überbrückenden Teil verbunden ist, das eine Lagerbohrung für die Antriebswelle (36) ausbildet.
9. Verstellbeschlag nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß das Ritzel (34) nur mit den
ersten Planetenrädern (28), oder nur mit den zweiten Planetenrädern (30), oder mit allen
Planetenrädern (28, 30) im Eingriff steht.
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- 1987-09-01 DE DE19873729134 patent/DE3729134C2/de not_active Expired - Fee Related
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