DE3728328C2 - - Google Patents
Info
- Publication number
- DE3728328C2 DE3728328C2 DE3728328A DE3728328A DE3728328C2 DE 3728328 C2 DE3728328 C2 DE 3728328C2 DE 3728328 A DE3728328 A DE 3728328A DE 3728328 A DE3728328 A DE 3728328A DE 3728328 C2 DE3728328 C2 DE 3728328C2
- Authority
- DE
- Germany
- Prior art keywords
- contact material
- contact
- alloy
- wire
- silver
- Prior art date
- Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
- Expired - Lifetime
Links
Classifications
-
- H—ELECTRICITY
- H01—ELECTRIC ELEMENTS
- H01H—ELECTRIC SWITCHES; RELAYS; SELECTORS; EMERGENCY PROTECTIVE DEVICES
- H01H1/00—Contacts
- H01H1/02—Contacts characterised by the material thereof
- H01H1/021—Composite material
- H01H1/023—Composite material having a noble metal as the basic material
- H01H1/0237—Composite material having a noble metal as the basic material and containing oxides
- H01H1/02372—Composite material having a noble metal as the basic material and containing oxides containing as major components one or more oxides of the following elements only: Cd, Sn, Zn, In, Bi, Sb or Te
- H01H1/02374—Composite material having a noble metal as the basic material and containing oxides containing as major components one or more oxides of the following elements only: Cd, Sn, Zn, In, Bi, Sb or Te containing as major component CdO
Landscapes
- Chemical & Material Sciences (AREA)
- Engineering & Computer Science (AREA)
- Composite Materials (AREA)
- Materials Engineering (AREA)
- Contacts (AREA)
- Manufacture Of Switches (AREA)
Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Kontaktmaterial, bei dem
Metalloxide, die durch interne Oxidation hergestellt sind, in
Ag dispergiert sind, sowie auf ein Verfahren zur Herstellung
solcher Materialien, bei dem Ag und Legierungszusätze zu einem
Gemisch geschmolzen werden, das Gemisch zu einem Block gegossen
wird, der Block zu einem Draht stranggepreßt wird und der
Draht gezogen wird.
Metallische Kontaktmaterialien dieser Art eignen sich gut zur
Herstellung von Kontakten in elektromagnetischen Kontaktvorrichtungen
wie Relais, Magnetkontakten, Stromkreisunterbrechern
und dgl., da diese Materialien gute Antischweißeigenschaften
aufweisen.
Es sind verschiedene Arten von Kontaktmaterialien für die Verwendung
in elektromagnetischen Kontaktvorrichtungen vorgeschlagen
worden. Für diese Kontaktmaterialien ist gefordert
worden, daß drei Eigenschaften, nämlich die Verschleißfestigkeit,
das Antischweißverhalten und ein niedriger Kontaktwiderstand
gleichzeitig in einem hohen Ausmaß verwirklicht werden.
Es wird jedoch als äußerst schwierig angesehen, ein Kontaktmaterial
zu schaffen, das diesen drei Anforderungen in der
Praxis gleichzeitig gerecht wird. Andererseits werden Kontaktvorrichtungen
wie Relais häufig in Schaltungen oder Baueinheiten
zum Steuern von Eingängen und Ausgängen verwendet, wo ein
Einschaltstromstoß in den Eingangs- und Ausgangsschaltungen
auftreten kann, so daß für das Kontaktmaterial gefordert worden
ist, daß das Antischweißverhalten in einem hohen Ausmaß
verwirklicht ist, so daß kein Verschweißen stattfindet, auch
wenn Einschaltstromstöße auftreten.
Als Kontaktmaterial für elektromagnetische Kontaktvorrichtungen
sind allgemein Ag-CdO-Materialien und Ag-SnO-Materialien
verwendet worden. Während Kontakte aus Ag-CdO-Materialien in
großem Umfang als ein gutes Material verwendet worden sind,
das einen stabilen niedrigen Kontaktwiderstand aufweist, weil
CdO als Oxid veranlaßt wird, infolge der Lichtbogenwärme beim
Öffnen und Schließen der Kontakte zu sublimieren, so daß keine
Anhäufung des Oxidprodukts auf den Kontaktoberflächen verursacht
wird, so waren diese Materialien trotzdem nicht genügend
zufriedenstellend bezüglich des Antischweißverhaltens bei einem
Einschaltstromstoß. Kontakte aus Ag-SnO waren zwar ausge
zeichnet im Vergleich zu Kontakten aus den Ag-CdO-Materialien
hinsichtlich des Antischweißverhaltens, jedoch ergab sich bei
diesen Materialien das Problem, daß der niedrige Kontaktwiderstand
nicht stabil erhalten werden konnte.
In der US-PS 38 80 777 ist ein Kontaktmaterial angegeben, das
aus Ag besteht, das mindestens zwei der drei Materialien Zn,
Sn und Sb sowie eines der Elemente der Gruppe IIa des Periodensystems
unter Hinzufügung von Ni oder Co enthält, wobei
dies mit dem Ziel angegeben worden ist, ein Kontaktmaterial
sowohl mit Antischweißverhalten als auch mit niedrigem Kontaktwiderstand
zu versehen. Dieses Kontaktmaterial ist aber
noch unvollkommen in dem Ausmaß, in dem diese beiden Eigenschaften
erreicht werden.
Eine systematische Untersuchung des Einflusses der Zusatzelemente
Al, Mn und weiterer unedler Metalle auf das Gefüge innenoxidierter
Silber-Cadmium-Legierungen findet sich in der
Druckschrift von U. Mürrle/D. Stöckel/H. E. Exner, "Beeinflussung
der Gefügegeometrie innenoxidierter Silber-Cadmium-Legierungen
durch Zusatzelemente" in "Metall", 37. Jahrgang, Heft 7,
Juli 83, Seiten 681 bis 684. In dieser Untersuchung wird
unter anderem davon ausgegangen, daß die Zusatzelemente Al,
Mn, Sn und Zn in Anteilen von je 0,2 und 2 At.-% zugegeben
wurden. Es wurden Legierungen untersucht, die entweder Aluminium
oder Mangan als Zusatzelement enthalten. Eine Legierung,
die sowohl Aluminium als auch Mangan enthält, ist in dieser
Untersuchung nicht berücksichtigt.
Aus der DE-AS 20 11 002 ist ferner ein innenoxidierter Kontaktwerkstoff
auf Silber-Cadmiumoxid-Basis bekannt, der mindestens
zwei Zugabemetalle aus der Gruppe Calcium, Antimon,
Magnesium, Beryllium, Aluminium, Zinn, Mangan, Wismut und/oder
Zirkonium enthält. Von den vielen Kombinationsmöglichkeiten
sind aber nur wenige differenziert beschrieben. Ein Kontaktmaterial,
das sowohl Aluminium als auch Mangan enthält, ist
nicht beschrieben. Durch die Zusammensetzung des Kontaktmaterials
wird eine Steigerung der Lebensdauer angestrebt. Die gesteigerte
Lebensdauer geht mit einer erhöhten Sprödigkeit und
erschwerten Verformbarkeit einher.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Kontaktmaterial
zur Verfügung zu stellen, das sich durch niedrigen Kontaktwiderstand,
Verschleißfestigkeit, geringe Neigung zum Verschweißen
und gute Verarbeitbarkeit auszeichnet.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch ein Kontaktmaterial
gelöst, bei dem durch innere Oxidation einer Silberlegierung
gebildete Metalloxide im Silber dispergiert sind und welches
dadurch gekennzeichnet ist, daß die Legierung 1 bis 20 Gew.-%
Cd sowie zusätzlich sowohl 0,001 bis 0,2 Gew.-% Mn als auch
0,001 bis 0,2 Gew.-% Al, Rest Silber, enthält.
Vorteilhafte Weiterbildungen des Kontaktmaterials sind in den
Ansprüchen 2 und 3 angegeben.
Aus der DE-AS 11 53 178 ist es an sich bereits bekanntgewesen,
Elemente der Eisengruppe zu Silber-Cadmiumoxid-Werkstoffen
hinzuzufügen.
Das erfindungsgemäße Verfahren zur Herstellung eines Kontaktmaterials,
bei dem Ag und Legierungszusätze zu einem Gemisch
geschmolzen werden, das Gemisch zu einem Block gegossen wird,
der Block zu einem Draht stranggepreßt und der Draht gezogen
wird, ist dadurch gekennzeichnet, daß das Gemisch außer Ag 1
bis 20 Gew.-% Cd, 0,001 bis 0,2 Gew.-% Mn und 0,001 bis 0,2
Gew.-% Al enthält und der durch Strangpressen des Blocks erhaltene
Draht in kurze Stücke zerschnitten wird, die kurzen
Drahtstücke einer inneren Oxidation unterworfen und danach zu
Barren geformt werden, die Barren gesintert werden und die gesinterten
Barren danach, vor dem Ziehen, einem Heißstrangpressen
unterworfen werden.
Ein Verfahren dieser Gattung ist an sich bereits aus der DE-OS
25 14 237 bekanntgewesen. Varianten dieses Verfahrens sind
aus den DE-OS 16 14 203 sowie 32 12 005 bekannt.
Einzelheiten mehrerer Ausführungsformen der Erfindung ergeben
sich aus der folgenden Beschreibung unter Bezugnahme auf die
Zeichnung.
In der Zeichnung zeigt
Fig. 1 ein Diagramm zur Veranschaulichung der Beziehung zwischen
der Temperatur und der Härte von Ag, das ein
Basiselement des Kontaktmaterials nach der Erfindung
ist,
Fig. 2 ein Diagramm zur Veranschaulichung der Beziehung des
Thermo-Härte-Koeffizienten (A/B) und der Anzahl der
verschweißfreien Betätigungen, sowie der Anzahl von
Einschalt- und Ausschaltvorgängen, die erzielt werden,
bis die Kontakte zusammenschweißen,
Fig. 3 eine elektronenmikroskopische Fotografie der Metall
struktur eines Kontaktmaterials, in dem Cd mit 12 Gew.-%,
Mn mit 0,004 Gew.-% und Al mit 0,006 Gew.-%
in Ag vor der Oxidation dispergiert ist und
Fig. 4 eine elektronenmikroskopische Fotografie der Metall
struktur eines bekannten Kontaktmaterials, in dem ein Cd
mit 12 Gew.-% in Ag vor der Oxidation dispergiert ist.
Die Erfindung wird anschließend zwar unter Bezugnahme auf be
stimmte Ausführungsbeispiele erläutert, doch wird damit keine
Beschränkung der Erfindung auf diese Ausführungsbeispiele be
absichtigt.
Bezüglich des in der nachfolgenden Beschreibung verwendeten
Begriffs "Thermo-Härte-Koeffizient" sei bemerkt, daß er einen
absoluten Wert von A/B repräsentiert, bei dem A die Härte bei
0°K und B der Erweichungsfaktor bei der Meßtemperatur des
Kontaktmaterials ist; je größer der A/B-Wert ist, desto besser
ist das Antischweißverhalten.
Bei der Entwicklung des hier zu beschreibenden Kontaktmate
rials ist besonders bemerkt worden, daß zwischen dem Thermo-
Härte-Koeffizienten und dem Antischweißverhalten ein Zusammen
hang besteht. Zur Ermittlung des Thermo-Härte-Koeffizienten
A/B von Ag wird eine Ag-Probe beispielsweise in einer Argon-
Atmosphäre mit 1 kg×15 s belastet, und die Härte (H v ) wird
bei verschiedenen Temperaturen mit Hilfe eines Hochtemperatur-
Mikro-Vickers-Härtemessers gemessen, wodurch eine Linie L Ag
gemäß Fig. 1 erhalten wird. Dies heißt, daß die Linie L Ag
durch H=exp(-BT) repräsentiert wird, wobei T die Temperatur
(°K) und H die Härte
bei der Temperatur T ist. Wenn A den Wert 159,5 hat,
während B -0,0034 hat, dann ist der Thermo-Härte-Koeffi
zient 4,6 × 10⁴, und die Einheit des mit diesem Koeffi
zienten berechneten Werts ist kg · mm-2.
Ferner wurde festgestellt, daß der Thermo-Härte-Koeffi
zient mit der Anzahl der Ein- und Ausschaltvorgänge der
Kontakte im Zusammenhang steht, die durchgeführt werden,
bis Kontaktmaterial schmilzt und zusammenschweißt. Es be
steht dabei ein solcher positiver Zusammenhang, wie er
durch die gerade Linie M von Fig. 2 bezüglich der Anzahl
der Ein/Aus-Schaltvorgänge (verschweißfreie Betätigungen)
dargestellt ist, wenn das Kontaktmaterial beispielsweise
als kapazitive Last mit einem Spitzenstrom Ip von 1 KA be
nutzt wird. Bei der Anfertigung des Diagramms von Fig. 2
beruht die Anzahl der Ein/Aus-Schaltvorgänge auf einem
Schätzwert mittels der Weibull-Verteilung, wobei die
ser Schätzwert durch folgende Gleichung erhalten werden
kann:
Durch eingehende Untersuchungen wurde festgestellt, daß
der Thermo-Härte-Koeffizient A/B dadurch vergrößert wer
den kann, daß das Metalloxid mikrofein innerhalb des
Kontaktmaterials verteilt wird, wobei auch ein gestei
gertes Antischweißverhalten dadurch erzielt werden kann.
Ferner wurde festgestellt, daß für den Zweck der mikro
feinen Verteilung des Metalloxids das durch interne Oxi
dation erzeugte Kontaktmaterial aus einem Ag-CdO-System
Mn und Al in Form des Metalloxids enthalten soll.
Ferner wurde gefunden, daß die das Metalloxid bildenden
Elemente mit solchen Anteilen vorhanden sein sollen, daß
Cd im Bereich von 1 bis 20 Gew.-%, vorzugsweise im Bereich
von 8 bis 12 Gew.-% vorhanden ist, da bei Cd unterhalb
1 Gew.-% das Antischweißverhalten und die Verschleißfestig
keit in unzureichendem Ausmaß herabgesetzt werden, während
mit Cd über 20 Gew.-% die interne Oxidation innerhalb des
Ag schwierig wird oder ein Problem der Verminderung der
Bearbeitbarkeit auftreten kann, daß Mn im Bereich von 0,001
bis 0,2 Gew.-%, vorzugsweise im Bereich von 0,004 bis
0,05 Gew.-% vorhanden sein soll, da bei Mn unter 0,001 Gew.-%
der Effekt der mikrofeinen Verteilung oder der Kornver
kleinerung des Metalloxids herabgesetzt wird, während mit
Mn über 0,2 Gew.-% die Oxidkondensation an den Korngrenzen
beträchtlich werden läßt, so daß das Extrudieren im heißen
Zustand schwierig wird und die Bearbeitbarkeit beeinträch
tigt wird, und daß Al im Bereich von 0,001 bis 0,2 Gew.-%,
vorzugsweise im Bereich von 0,004 bis 0,05 Gew.-% vorhanden
sein soll, da mit Al unter 0,001 Gew.-% der Effekt der Ver
feinerung der Oxidkörnung herabgesetzt wird, während mit
Al über 0,2 Gew.-% eine beträchtliche Kondensation der
Oxide an den Korngrenzen auftritt, was die Bearbeitbarkeit
aus den gleichen Gründen wie bei Mn beeinträchtigt.
Der Effekt der Kornverfeinerung des Metalloxids kann durch
Hinzufügung von nur einem der Metalle Mn und Al nicht aus
reichend verbessert werden, sondern er kann nur dann merk
lich verbessert werden, wenn Mn und Al gleichzeitig ent
halten sind.
Es wurde außerdem festgestellt, daß zur Erzielung eines
Optimums zum Zwecke der Mikroverfeinerung des Kristall
gefüges der Ag-Matrix wenigstens ein Element der Fe-Gruppe,
d. h. Fe, Ni und Co im Bereich von 0,05 bis 0,5 Gew.-% ent
halten ist, so daß das bestimmte Element der Fe-Gruppe
eine Einschränkung des Kristallkornwachstums bewirkt, da
mit ein Niederschlag an den Kristallkorngrenzen der inter
nen Oxidation erfolgt.
Ferner wurde gefunden, daß dann, wenn ein Element der Fe-
Gruppe mit weniger als 0,05 Gew.-% enthalten ist, der Kri
stallkornverfeinerungseffekt herabgesetzt wird, während
die Anwesenheit des Elements mit über 0,5 Gew.-% zu einer
Auskristallisierung führt, durch die die Leitfähigkeit
und die Bearbeitbarkeit herabgesetzt werden.
Wie in der Zeile Beispiel 1 in der Tabelle I und auch im
folgenden angegeben ist, wurden die jeweiligen Metallmate
rialien abgewogen, so daß Cd mit 12 Gew.-%, Mn mit 0,004 Gew.-%,
Al mit 0,006 Gew.-% und als Rest Ag enthalten waren, worauf
diese Materialien dann mittels eines Hochfrequenzofens in
einer Argon-Atmosphäre geschmolzen und in eine Metallform
gegossen wurden, so daß ein Barren erhalten wurde. Dieser
Barren wurde dann in einer Argon-Atmosphäre zum Ausglühen
erhitzt, im heißen Zustand einem Walzvorgang unterzogen
und dann durch Erhitzen auf eine Temperatur von 600°C in
einer Sauerstoffatmosphäre für die Dauer von etwa 100 Stun
den intern oxidiert, wodurch ein plattenförmiges Kontakt
material erhalten wurde.
Entsprechend den Angaben in den Zeilen Beispiel 2 bis
Beispiel 10 in Tabelle I wurden die entsprechenden Metall
materialien gewogen und mit den gleichen Bearbeitungs
schritten wie im Beispiel 1 behandelt, damit Barren mit
den angegebenen Zusammensetzungen und entsprechende plat
tenförmige Materialien erhalten wurden.
Um Barren zu erhalten, die so zusammengesetzt sind, wie
in den Zeilen Vergleichsbeispiel 1 bis Vergleichsbei
spiel 4 in Tabelle I zu erhalten, wurden die jeweiligen
Metallmaterialien gemäß den Angaben gewogen, und die auf
diese Weise erhaltenen Barren wurden ebenso wie im Beispiel 1
behandelt, so daß plattenförmige Kontaktmaterialien für Ver
gleichszwecke erhalten wurden.
Mit Teilen der plattenförmigen Kontaktmaterialien, die
gemäß den Beispielen 1 bis 11 und den Vergleichsbeispie
len 1 bis 4 erhalten wurden, wurden dann Messungen der
Thermo-Härte mittels des Hochtemperatur-Mikro-Vickers-
Härtemessers durchgeführt, und ihre A/B-Werte wurden aus
den Messungen gewonnen; die gewonnenen Werte sind eben
falls in der Tabelle I angegeben. Die Korngrößen der Me
talloxide in den jeweiligen Proben wurden elektronen
mikroskopisch gemessen; sie sind ebenfalls in der Tabelle I
angegeben.
Wie aus der obigen Tabelle I hervorgeht, wurde mit den
Kontaktmaterialien nach den jeweiligen Beispielen eine teilweise
beträchtliche Verbesserung des A/B-Werts, d. h. der Thermo-
Härte-Eigenschaften gegenüber den Materialien nach den
Vergleichsbeispielen erhalten. Wenn die elektronenmikros
kopische Fotografie von Fig. 3, die die Metallstruktur des
Kontaktmaterials gemäß Beispiel 1 der Tabelle I zeigt, mit
der Fotografie von Fig. 4 des Materials entsprechend dem
Vergleichsbeispiel 1 verglichen wird, ist zu erkennen,
daß der Kornverfeinerungseffekt in ausreichendem Maß in
dem Metalloxid des Materials nach der Erfindung erzielt
wird.
Bei Verwendung des beschriebenen Kontaktmaterials in den
Kontakten von in großen Stückzahlen hergestellten Vorrich
tungen wie Relais wird das Material vorzugsweise in erster
Linie aus Gründen der Wirtschaftlichkeit unter Verwendung
einer Voroxidation hergestellt, damit ein Preß-Bondvorgang
des Materials im kalten Zustand mit Kupfer durchgeführt
werden kann. In diesem Fall wurden die metallischen Roh
materialien, die für die Herstellung eines Barrens benö
tigt werden, der beispielsweise die im Beispiel 1 angege
bene Zusammensetzung hat, geschmolzen, gemischt und unter
Anwendung der gleichen Schritte wie im Beispiel 1 geformt.
Der auf diese Weise erhaltene Barren wird dann zu einem
Draht mit einem Durchmesser von 2 mm extrudiert und in
kurze Stücke von etwa 5 mm Länge geschnitten. Die kurzen
Drahtstückchen wurden dann wie
im Beispiel 1 intern oxidiert, worauf eine geeignete Anzahl
der Drahtstückchen gepreßt und zu Strängen mit einem Durch
messer von beispielsweise 100 bis 150 mm und einer Länge von
etwa 100 mm geformt wurde, worauf diese Stränge dann gesin
tert wurden. Indem das Pressen und Sintern beispielsweise
zwei- oder dreimal wiederholt wird, ist es möglich, die
Dichte des Kontaktmaterials zu erhöhen. Wenn die gewünschte
Dichte des Materials erreicht ist, wird das Material einer
Extrusion in heißem Zustand unterzogen, damit es zu einem
Draht mit einem Durchmesser von etwa 6 mm geformt wird,
worauf dieser Draht dann mit Hilfe eines Gesenks bis zum
Erreichen des gewünschten Durchmessers gezogen wird; die
beispielsweise niet-förmigen Kontakte können dann bei
spielsweise aus dem gezogenen Kontaktmaterial erhalten
werden.
Mit dem gemäß der Zusammensetzung des Beispiels 1 und des
sen Behandlungsschritten hergestellten Kontaktmaterial und
mit einem weiteren Kontaktmaterial mit der Zusammensetzung
des Materials gemäß Vergleichsbeispiel 1 und dessen Behand
lungsschritten wurden zwei unterschiedliche Tests durchge
führt, bei denen es sich um ASTM-Tests als Standard-Kontakt
tests handelte, und es wurde auch ein Test hinsichtlich
der Eigenschaften im eingebauten Zustand in einem Relais
durchgeführt.
Bei dem ASTM-Test wurden zwölf Testschritte unter Verwen
dung dieser Kontaktmaterialien durchgeführt, die mit einer
Spannung von 100 V und einem gleichmäßig fließenden Strom
von 20 A sowie einem Einschaltstromstoß von 118 A belastet
wurden; ein Ein/Aus-Schaltvorgang wurde zehntausendmal
durchgeführt. Die Anzahl dieser Schaltvorgänge bis zum
Auftreten eines Verschweißens im Anfangszustand wurde auf
der Basis der Weibull-Verteilung aufgezeichnet, damit das
Antischweißverhalten bei einer Zuverlässigkeit ρ₉₀ von 90%
erhalten wird. Die Verschleißfestigkeit wurde in Form eines
Mittelwerts der Gewichtsveränderung vor und nach dem Test
erhalten.
Für den zuletzt genannten Test wurden in der Praxis TV-8-
Tests und auch Leistungstests zur Ermittlung des Anti
schweißverhaltens ausgeführt; auch AC-1-Tests wurden zur
Ermittlung des Kontaktwiderstands ebenso wie Ein/Aus-
Schaltbelastungen durchgeführt, was in der nachfolgenden
Tabelle II angegeben ist.
Beim Messen des Kontaktwiderstandes von AC-1 wurden Durchschnitts
werte von 1 bis 1000 und von 100 000 bis 101 000 Ein/Aus-
Kontaktschaltvorgängen erhalten.
Die Ergebnisse der zwei unterschiedlichen Tests, die mit den je
weiligen Kontaktmaterialien gemäß Beispiel 1 und gemäß Ver
gleichs-Beispiel 1 durchgeführt wurden, sind in der nachfolgen
den Tabelle III angegeben.
Aus den obigen Testergebnissen ist erkennbar, daß das er
findungsgemäße Kontaktmaterial hinsichtlich aller drei
Eigenschaften, nämlich des Antischweißverhaltens, des
niedrigen Kontaktwiderstandes und der Verschleißfestigkeit
verbessert werden konnte.
Claims (4)
1. Kontaktmaterial, bei dem durch innere Oxidation einer Sil
berlegierung gebildete Metalloxide im Silber dispergiert sind,
dadurch gekennzeichnet, daß die Legierung 1 bis 20 Gew.-% Cd
sowie zusätzlich sowohl 0,001 bis 0,2 Gew.-% Mn als auch 0,001
bis 0,2 Gew.-% Al, Rest Silber, enthält.
2. Kontaktmaterial nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß in der Legierung zusätzlich ein Element der Eisengruppe
enthalten ist, das ausgewählt ist unter den Elementen Fe, Ni
und Co und in einer Menge von 0,05 bis 0,5 Gew.-% vorliegt.
3. Kontaktmaterial nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Legierung 8,0 bis 12 Gew.-% Cd, 0,004 bis
0,05 Gew.-% Mn und 0,004 bis 0,05 Gew.-% Al, Rest Silber, ent
hält.
4. Verfahren zur Herstellung eines Kontaktmaterials, bei dem
Ag und Legierungszusätze zu einem Gemisch geschmolzen werden,
das Gemisch zu einem Block gegossen wird, der Block zu einem
Draht stranggepreßt und der Draht gezogen wird, dadurch ge
kennzeichnet, daß das Gemisch außer Ag 1 bis 20 Gew.-% Cd,
0,001 bis 0,2 Gew.-% Mn und 0,001 bis 0,2 Gew.-% Al enthält
und der durch Strangpressen des Blocks erhaltene Draht in kurze
Stücke zerschnitten wird, die kurzen Drahtstücke einer in
neren Oxidation unterworfen und danach zu Barren geformt wer
den, die Barren gesintert werden und die gesinterten Barren
danach, vor dem Ziehen, einem Heißstrangpressen unterworfen
werden.
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
JP61199744A JPS6355822A (ja) | 1986-08-26 | 1986-08-26 | 接点材料 |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE3728328A1 DE3728328A1 (de) | 1988-03-10 |
DE3728328C2 true DE3728328C2 (de) | 1990-05-31 |
Family
ID=16412910
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19873728328 Granted DE3728328A1 (de) | 1986-08-26 | 1987-08-25 | Kontaktmaterial und verfahren zu seiner herstellung |
Country Status (3)
Country | Link |
---|---|
US (1) | US4908158A (de) |
JP (1) | JPS6355822A (de) |
DE (1) | DE3728328A1 (de) |
Family Cites Families (16)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE1153178B (de) * | 1959-08-01 | 1963-08-22 | Duerrwaechter E Dr Doduco | Verwendung eines verformbaren Silber-Metalloxyd-Werkstoffes fuer elektrische Kontakte |
US3545067A (en) * | 1966-12-09 | 1970-12-08 | Mallory & Co Inc P R | Method of making preoxidized silver-cadmium oxide material having a fine silver backing |
US3913201A (en) * | 1968-07-05 | 1975-10-21 | Siemens Ag | Bonded material for electrical contact pieces |
DE2011002C3 (de) * | 1970-03-09 | 1978-10-05 | Fa. Dr. Eugen Duerrwaechter Doduco, 7530 Pforzheim | Schmelzmetallurgisch hergestellter innenoxidierter Kontaktwerkstoff auf Silber-Kadmiumoxid-Basis |
JPS4883392A (de) * | 1972-02-15 | 1973-11-07 | ||
GB1398143A (en) * | 1972-07-18 | 1975-06-18 | Square D Co | Electrical contact materials |
DE2240493C3 (de) * | 1972-08-17 | 1978-04-27 | Siemens Ag, 1000 Berlin Und 8000 Muenchen | Durchdringungsverbundmetall als Kontaktwerkstoff für Vakuumschalter und Verfahren zu seiner Herstellung |
CH588152A5 (de) * | 1972-12-11 | 1977-05-31 | Siemens Ag | |
US3859087A (en) * | 1973-02-01 | 1975-01-07 | Gte Sylvania Inc | Manufacture of electrical contact materials |
US3930849A (en) * | 1973-05-24 | 1976-01-06 | P. R. Mallory & Co., Inc. | Electrical contact material of the ag-cdo type and method of making same |
GB1507854A (en) * | 1974-04-01 | 1978-04-19 | Mallory & Co Inc P R | Electric contact materials |
US4141727A (en) * | 1976-12-03 | 1979-02-27 | Matsushita Electric Industrial Co., Ltd. | Electrical contact material and method of making the same |
DE2659012C3 (de) * | 1976-12-27 | 1980-01-24 | Siemens Ag, 1000 Berlin Und 8000 Muenchen | Verfahren zum Herstellen eines Sinterkontaktwerkstoffes aus Silber und eingelagerten Metalloxiden |
DE3017424A1 (de) * | 1980-05-07 | 1981-11-12 | Degussa Ag, 6000 Frankfurt | Werkstoff fuer elektrische kontakte |
DE3212005C2 (de) * | 1982-03-31 | 1986-05-28 | Siemens AG, 1000 Berlin und 8000 München | Verfahren zum Herstellen eines Zweischicht-Sinter-Kontaktstückes auf der Basis von Silber und Kupfer |
DE3466122D1 (en) * | 1984-01-30 | 1987-10-15 | Siemens Ag | Contact material and production of electric contacts |
-
1986
- 1986-08-26 JP JP61199744A patent/JPS6355822A/ja active Granted
-
1987
- 1987-08-25 DE DE19873728328 patent/DE3728328A1/de active Granted
-
1989
- 1989-02-13 US US07/309,982 patent/US4908158A/en not_active Expired - Fee Related
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
US4908158A (en) | 1990-03-13 |
DE3728328A1 (de) | 1988-03-10 |
JPS6355822A (ja) | 1988-03-10 |
JPH0532849B2 (de) | 1993-05-18 |
Similar Documents
Publication | Publication Date | Title |
---|---|---|
DE2754335C2 (de) | Inneroxidierter Kontaktwerkstoff für elektrische Kontakte | |
DE69433453T2 (de) | Vakuumschalter und in diesem verwendeter elektrischer Kontakt | |
DE2924238C2 (de) | Elektrisches Kontaktmaterial und Verfahren zu seiner Herstellung | |
DE2908923C2 (de) | Innenoxidierter Verbundwerkstoff für elektrische Kontakte | |
DE602004008854T2 (de) | Elektrischer Kontakt und Verfahren zu seiner Herstellung, Elektrode für Vakuumschalter und Vakuumschalter. | |
DE2932275A1 (de) | Material fuer elektrische kontakte aus innen oxidierter ag-sn-bi-legierung | |
EP0586410B1 (de) | Kontaktwerkstoff auf silberbasis zur verwendung in schaltgeräten der energietechnik sowie verfahren zur herstellung von kontaktstücken aus diesem werkstoff | |
EP0774529B1 (de) | Silber-Eisen-Werkstoff für elektrische Schaltkontakte (I) | |
DE19503182C1 (de) | Sinterwerkstoff auf der Basis Silber-Zinnoxid für elektrische Kontakte und Verfahren zu dessen Herstellung | |
DE1558689B1 (de) | Legierung fuer abbrandsichere elektrische Kontakte | |
DE3027732A1 (de) | Kontakt fuer einen vakuumleistungsschalter | |
DE1608211A1 (de) | Elektrisches Kontaktmaterial | |
EP0715765B1 (de) | Kontaktwerkstoff auf silber-basis, verwendung eines solchen kontaktwerkstoffes in einem schaltgerät der energietechnik und verfahren zur herstellung des kontaktwerkstoffes | |
DE3728328C2 (de) | ||
AT394057B (de) | Legierung auf kupferbasis zur gewinnung von aluminium-beta-messing, das korngroessenreduktionszusaetze enthaelt | |
AT393697B (de) | Verbesserte metallegierung auf kupferbasis, insbesondere fuer den bau elektronischer bauteile | |
EP0736217B1 (de) | Sinterkontaktwerkstoff, verfahren zu dessen herstellung sowie diesbezügliche kontaktauflagen | |
DE2303050A1 (de) | Zusammengesetztes elektrisches kontaktmaterial | |
DE3224439A1 (de) | Elektrisches kontakmaterial und hestellungsverfahren fuer ein solches | |
DE2432335A1 (de) | Elektrisches kontaktmaterial | |
DE3204794A1 (de) | Innen oxidierte silber-zinn-wismut-verbindung fuer elektrische kontaktmaterialien | |
DE2243731A1 (de) | Kupferlegierung | |
EP0164664A2 (de) | Sinterkontaktwerkstoff für Niederspannungsschaltgeräte der Energietechnik | |
DE1930859A1 (de) | Pulvermetallzusammensetzungen und Verfahren zu ihrer Herstellung | |
DE2320107A1 (de) | Supraleitende legierung |
Legal Events
Date | Code | Title | Description |
---|---|---|---|
OP8 | Request for examination as to paragraph 44 patent law | ||
D2 | Grant after examination | ||
8364 | No opposition during term of opposition | ||
8339 | Ceased/non-payment of the annual fee |