DE3727725A1 - Haupt- oder mittelstaender fuer ein motorrad - Google Patents
Haupt- oder mittelstaender fuer ein motorradInfo
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- B—PERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
- B62—LAND VEHICLES FOR TRAVELLING OTHERWISE THAN ON RAILS
- B62H—CYCLE STANDS; SUPPORTS OR HOLDERS FOR PARKING OR STORING CYCLES; APPLIANCES PREVENTING OR INDICATING UNAUTHORIZED USE OR THEFT OF CYCLES; LOCKS INTEGRAL WITH CYCLES; DEVICES FOR LEARNING TO RIDE CYCLES
- B62H1/00—Supports or stands forming part of or attached to cycles
- B62H1/02—Articulated stands, e.g. in the shape of hinged arms
- B62H1/04—Substantially U-shaped stands for embracing the rear wheel
Landscapes
- Engineering & Computer Science (AREA)
- Mechanical Engineering (AREA)
- Vehicle Cleaning, Maintenance, Repair, Refitting, And Outriggers (AREA)
Description
Die Erfindung betrifft einen Haupt- oder Mittelständer für
ein Motorrad mit zwei um eine quer zur Längsrichtung des
Motorrads ausgerichtete Achse schwenkbaren, im Abstand von
einander angeordneten Beinen, die aus einer im wesentlichen
horizontalen Ruheposition über ihre vertikale Lage hinaus
in eine aufrechte Stützposition schwenkbar sind, in der sie
durch das aufgestützte Gewicht des Motorrads an einem An
schlag gehalten sind.
Zum Abstellen von Motorrädern werden in der Praxis zwei
unterschiedliche Konstruktionen, der Haupt- oder Mittel
ständer und die Seitenstütze verwendet. Der Haupt- oder
Mittelständer - oft auch Kippständer genannt - hat im
wesentlichen die Form eines U, das mit seinem geschlos
senen Scheitel am Fahrzeugrahmen angelenkt ist und des
sen Schenkel die Beine bilden, die auf den Boden aufge
stellt werden. Die quer zur Fahrtrichtung liegende Schwenk
achse befindet sich dabei in der Nähe und unterhalb des
Motorradschwerpunktes, so daß in der Stützposition der
größte Teil des Motorradgewichts auf dem Haupt- oder Mit
telständer ruht, wobei in der Regel ein Rad vom Boden ab
gehoben ist, während das andere Rad nur noch mit geringer
Belastung auf dem Boden ruht. Für die Fahrt wird der
Haupt- oder Mittelständer nach hinten in seine Ruheposi
tion geklappt, in der er von einer Feder etwa in horizon
taler Lage gehalten wird.
Zum Abstellen muß das Motorrad vom Fahrer auf den Haupt-
oder Mittelständer aufgebockt werden. Hierzu wird von
dem seitlich neben dem Motorrad stehenden Fahrer mit einem
Fuß der Hauptständer an einem seitlich angebrachten Tritt
knopf gegen die Kraft einer Rückstellfeder nach unten
getreten, bis die an den Enden der Beine angebrachten
Fußplatten den Boden berühren. Aus dieser Position heraus
wird das Motorrad am Lenker durch einen kräftigen Ruck
so weit nach oben und nach hinten verschoben, daß die
Beine des Hauptständers über ihre Vertikalstellung hinaus
nach vorn gegen einen festen Anschlag am Rahmen gekippt
werden. Dieser Aufbockvorgang erfordert besonders bei
schwereren Motorrädern Kraft und Geschicklichkeit, da
nahezu das ganze Gewicht des Fahrzeugs vom Fahrer aus
seiner Stellung in einem Abstand von 20 bis 30 cm seitlich
neben dem Motorrad durch Zug überwunden werden muß. Bei
schwereren Motorrädern ist dieser Vorgang kaum noch durch
zuführen, so daß häufig auf die Verwendung eines Haupt
ständers verzichtet wird.
Vergleichsweise einfach zu handhaben ist dagegen die soge
nannte Seitenstütze, eine seitlich am Fahrzeugrahmen ange
lenkte und nach der Seite ausschwenkbare Stütze, die mit
einer über Totpunkt arbeitenden Rückzugsfeder und einem
festen Rahmenanschlag zusammenwirkt. Zum Abstellen des
Motorrads mit Hilfe der Seitenstütze braucht dieses nicht
angehoben zu werden, sondern die Seitenstütze kann bei
aufrechtstehendem Motorrad frei nach außen in ihre Stütz
position geschwenkt werden. Anschließend wird das Motorrad
nach der Seite geneigt und auf die Stütze aufgelegt. Die
Stütze ist so angeordnet, daß eine stabile Dreipunktlage
entsteht, wobei die Stütze, das Vorder- und das Hinterrad
die Stützpunkte bilden. Das Abstellen des Motorrads und
auch das Wiederaufrichten aus der Schräglage ist verhält
nismäßig einfach, da der Fahrer dabei mit gespreizten
Beinen in der Mitte über der Maschine steht und dadurch
seine Kräfte optimal einsetzen kann. Als nachteilig ist
bei der Seitenstütze jedoch anzusehen, daß die Räder des
Motorrads beim Abstellen nicht entlastet werden und daher
eine Reihe von Wartungsarbeiten nicht durchgeführt werden
können. Weiterhin benötigt das Motorrad aufgrund seiner
seitlichen Kipplage eine größere Stellfläche.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Haupt-
oder Mittelständer der eingangs genannten Art zu schaffen,
der einfacher zu handhaben ist und sich auch zum Aufbocken
schwerer Motorräder eignet.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß
beide Beine des Ständers unabhängig voneinander aus der
Ruheposition in die Stützposition schwenkbar sind und daß
sie durch ein elastisches Element miteinander verbunden
sind, das die Schwenkbewegung von einem Bein auf das ande
re überträgt. Der erfindungsgemäße Hauptständer hat den
Vorteil, daß er in einer vergleichbar einfachen Weise zu
handhaben ist wie die Seitenstütze. So kann der Fahrer
zum Aufbocken des Motorrads mit Hilfe des erfindungsgemä
ßen Hauptständers mittig über der Maschine stehen. Zunächst
wird die Maschine zu einer Seite hin, beispielsweise nach
rechts geneigt, wobei der Fahrer mit seinem linken Fuß
an einem Trittknopf das linke Bein des Ständers in die
Stützposition schwenkt. Durch anschließendes Aufrichten
des Motorrads wird dieses auf das linke Ständerbein
aufgestützt und so weit angehoben, bis das rechte
Ständerbein unter der Wirkung des elastischen Elements
ebenfalls in die Stützposition klappt. Anschließend läßt
man das Motorrad so weit seitlich zurückkippen, bis es
auch auf dem rechten Bein des Hauptständers ruht. In der
Stützposition werden beide Beine des erfindungsgemäßen
Hauptständers in der gleichen Weise wie bei dem eingangs
beschriebenen bekannten Hauptständer gehalten, indem sie
durch das Gewicht des Motorrads gegen einen festen An
schlag am Motorradrahmen gedrückt werden. Das Zurückbewe
gen des Hauptständers in die Ruheposition erfolgt in be
kannter Weise, indem das Motorrad so weit nach vorne ge
schoben wird, bis die Ständerbeine über die Vertikalstel
lung hinaus nach hinten geschwenkt und entlastet sind.
Aus dieser Stellung werden die Beine von einer Rückzugs
feder in ihre Ruheposition gezogen.
Der erfindungsgemäße Haupt- oder Mittelständer kann nach
einem weiteren Vorschlag der Erfindung dadurch vorteilhaft
weitergebildet werden, daß seine beiden Beine in der
Stützposition durch eine Kupplungsvorrichtung drehfest
miteinander verbindbar sind. Hierdurch wird eine Stand
sicherheit des aufgebockten Motorrads erreicht, die der
Standsicherheit des eingangs beschriebenenen U-förmigen
Hauptständers entspricht, da durch das Eindrücken der
Kupplung beide Beine des Ständers zu einer starren Ein
heit verbunden werden, die auch in der Lage ist, Dreh
kräfte um die Hochachse des Motorrads aufzunehmen. Um
die Kupplung für das ungleichzeitige Herunterklappen der
Beine in die Stützposition auf einfache Weise ausrücken
zu können, ist erfindungsgemäß die Kupplung durch Betäti
gung eines Trittknopfes zum Schwenken des einen Beines
ausrückbar. Hierzu kann der Trittknopf am Ende eines zwei
armigen Betätigungshebels angeordnet sein, der an dem
Bein des Ständers schwenkbar gelagert ist und dessen
anderes Ende mit der Kupplung derart in Wirkverbindung
steht, daß durch einen Tritt auf den Trittknopf der Betä
tigungshebel gegen Federkraft verschwenkt und die Kupp
lung ausgerückt werden kann.
In einer anderen vorteilhaften Ausgestaltung der Erfin
dung können zur Kupplungsbetätigung Mittel wie Rampen,
Nocken, Anschläge oder dergleichen vorgesehen sein, die
beim Zurückbewegen der Beine des Ständers in die Ruheposi
tion das selbsttätige Ausrücken der Kupplung bewirken.
Hierbei ist es zweckmäßig, wenn die Kupplung so ausgebil
det ist, daß sie nur in der Parallelstellung der Beine
durch Federkraft selbsttätig einrückbar ist. Auf diese
Weise werden die Beine miteinander verriegelt, sobald
sie sich beide in der Stützposition befinden, in der sie
durch Anschläge parallel zueinander positioniert werden.
Die Kupplung bleibt so lange eingerückt, bis sie beim
Zurückbewegen der Beine in die Ruheposition durch die
Wirkung einer Schrägrampe, eines Nockens oder eines An
schlags ausgerückt wird. Wird aus der Ruheposition heraus
zunächst ein Bein in die Stützposition bewegt, so bleibt
die Kupplung weiterhin solange ausgerückt, bis das andere
Bein ebenfalls die Stützposition erreicht hat.
Die Beine des erfindungsgemäßen Hauptständers sind vor
zugsweise an Lagerhülsen befestigt, die auf einer gemein
samen, am Rahmen des Motorrads befestigten Achse gelagert
sind. Die Lagerhülsen ermöglichen eine besonders einfache
Ausgestaltung der Kupplung, die erfindungsgemäß aus einem
an einer Hülse parallel zu ihrer Drehachse axial ver
schiebbar gelagerten Zapfen besteht, der durch die Kraft
einer Feder in eine Bohrung in einem radialen Flansch
der anderen Hülse einsteckbar ist.
Weiterhin sieht die Erfindung vor, daß das elastische
Element, durch das die beiden Beine miteinander verbunden
sind, durch eine Schenkelfeder gebildet wird, die die
Hülsen von außen umgreift und mit je einem Ende an einer
Hülse befestigt ist. Zur Vereinfachung kann weiterhin
vorgesehen sein, daß das eine Ende der Schenkelfeder an
dem Zapfen der Kupplung abgestützt ist und auf diesen
eine Vorspannkraft in Richtung des Flansches überträgt.
Auf diese Weise dient die Schenkelfeder nicht nur zum
Nachschwenken des zweiten Beines des erfindungsgemäßen
Ständers in die Stützposition, sondern auch als Kupplungs
feder zum Einrücken der Kupplung. Um den Schwenkwinkel
der Relativbewegung der beiden Beine begrenzen zu können,
ist weiterhin vorgesehen, daß der radiale Flansch axial
vorspringende Anschlagflächen hat, an die der Zapfen oder
ein Lagerbauteil der Kupplung anlegbar ist.
Ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel der Erfindung ist
in der Zeichnung dargestellt und wird im folgenden näher
beschrieben. Es zeigt:
Fig. 1 einen Querschnitt durch einen erfindungsgemäßen
Haupt- oder Mittelständer für ein Motorrad,
Fig. 2 eine Querschnittsansicht AA des Hauptständers
gemäß Fig. 1 und
Fig. 3 eine Querschnittsansicht BB des Hauptständers
gemäß Fig. 1.
In Fig. 1 sind die beiden unteren, sich in Fahrzeuglängs
richtung erstreckenden Rohre 1, 2 des Rahmens eines Motor
rads im Schnitt dargestellt. An der Unterseite der Rohre
1, 2 sind zwei Winkel 3, 4 angeschweißt, deren parallele
Schenkel 5, 6 eine Achse 7 tragen, die sich quer zur
Längsrichtung des Motorrads erstreckt. Die Achse besteht
aus einem zentralen Gewindebolzen 8, der durch Boh
rungen in den Schenkeln 5, 6 hindurchgesteckt ist und
deren Mittelabschnitt von einer Lagerhülse 9 umgeben
ist, die mit ihren Enden an den Schenkeln 5, 6 anliegt.
Der Gewindebolzen 8 wird durch eine Mutter 10 fest mit
den Schenkeln 5, 6 verspannt, die sich unter der Wirkung
der Spannkraft an der Lagerhülse 9 abstützen.
Auf der Lagerhülse 9 sind zwei Hülsen 11, 12 leicht dreh
bar gelagert, deren Länge etwa der halben Länge der Lager
hülse 9 entspricht und die durch die Schenkel 5, 6 in
axialer Richtung fixiert sind. Jede Hülse 11, 12 trägt
an ihrem dem Schenkel 5 bzw. 6 benachbarten Ende ein aus
einem U-Profil geformtes Bein 13 bzw. 14. In der Zeichnung
erstrecken sich die Beine 13, 14 nach unten zu einer Bo
denfläche 15 hin, auf der sie sich über Fußplatten 16,
17 abstützen. Die Beine 13, 14 sind durch Schweißen mit
den Hülsen 11, 12 verbunden.
Parallel zur Hülse 11 ist ein Kupplungszapfen 18 vorge
sehen. Der Kupplungszapfen 18 ist in dem Bein 13 und in
einem Lagerstein 19 axial verschiebbar gelagert, der an
dem der Hülse 12 benachbarten Ende der Hülse 11 ange
schweißt ist. Das aus dem Lagerstein 19 hervorstehende
Ende 20 des Kupplungszapfens 18 greift in eine Bohrung
21 in einem radialen Flanschsegment 22 ein, das an dem
der Hülse 11 zugewandten Ende der Hülse 12 angeschweißt
ist. Durch den Kupplungszapfen 18, den Lagerstein 19 und
das Flanschsegment 22 wird somit eine drehfeste Verbin
dung zwischen den Hülsen 11, 12 geschaffen, die durch
ein Herausziehen des Kupplungszapfens 18 aus dem Flansch
segment 22 lösbar ist. Hierzu ist das aus dem Bein 13
nach außen hervorstehende, verdickte Ende 23 des Kupp
lungszapfens 18 mit einer Ausnehmung 24 versehen, in die
das kugelige Ende 25 eines zweiarmigen Hebels 26 ein
greift, der schwenkbar an dem Bein 13 gelagert ist. Am
anderen Ende des Hebels 26 ist ein Trittknopf 27 ange
bracht, der zum Verschwenken des Beins 13 aus der Ruhe
position in die dargestellte Stützposition dient. Durch
Betätigen des Trittknopfs 27 wird gleichzeitig der Hebel
26 entgegen der Kraft einer Blattfeder 28 um einen Lager
zapfen 29 verschwenkt und der Kupplungszapfen 18 aus dem
Flanschsegment 22 herausgezogen.
Die beiden Hülsen 11, 12 sind durch eine Schenkelfeder
30 miteinander verspannt, wobei die Schenkelfeder 30 mit
einem Ende in das Flanschsegment 22 und mit ihrem ande
ren Ende in eine Bohrung im Kupplungszapfen 18 eingehängt
ist. Hierdurch erzeugt die Schenkelfeder 30 zusätzlich
eine Kraft, die bestrebt ist, den Kupplungszapfen 18 in
die Bohrung 21 zu schieben.
Zur Begrenzung des Verdrehwinkels zwischen den beiden
Hülsen 11, 12 sind an dem Flanschsegment 22 Vorsprünge
31, 32 mit Anschlagflächen 33, 34 für den Lagerstein 19
vorgesehen.
Der erfindungsgemäße Hauptständer hat folgende Wirkungs
weise:
In Fig. 1 ist der Hauptständer in seiner Stützposition
dargestellt, in der die Beine 13, 14 in einer entgegen
der Fahrrichtung des Motorrads, also leicht nach hinten
geneigten Lage mit ihren Fußplatten 16, 17 auf der Boden
fläche 15 aufstehen und durch nicht dargestellte Anschlä
ge am Rahmen des Motorrads in dieser Lage gehalten wer
den. Die Beine 13, 14 sind hierbei in Richtung der Längs
achse des Gewindebolzens 8 gesehen parallel zueinander
ausgerichtet und über die Hülsen 11, 12 und den eingerück
ten Kupplungszapfen 18 drehfest miteinander verbunden.
Zum Antritt einer Fahrt wird das Motorrad aus dieser Stel
lung heraus nach vorn bewegt, wodurch die Beine 13, 14
nach hinten klappen und von einer ebenfalls nicht darge
stellten herkömmlichen Rückzugsfeder, die auf das Bein
13 oder die Hülse 11 einwirkt, in ihre Ruheposition bewegt
werden, in der die Beine 13, 14 sich etwa horizontal von
den Hülsen 11, 12 aus nach hinten erstrecken. Der Kupp
lungszapfen 18 befindet sich noch immer in Eingriff mit
der Bohrung 21, so daß die Beine 13, 14 weiterhin mitein
ander gekuppelt sind.
Soll das Motorrad wieder abgestellt werden, so betätigt
der Fahrer mit dem Fuß den Trittknopf 27, um zunächst
das Bein 13 in die Stützposition zu schwenken. Das Motor
rad wird hierbei zu der dem Bein 13 abgekehrten Seite
geneigt, um den notwendigen Bewegungsraum für das Bein
13 zu schaffen. Durch das Betätigen des Trittknopfs 27
wird auch der Hebel 26 verschwenkt und dadurch der Kupp
lungszapfen 18 aus der Bohrung 21 herausgezogen. Hierdurch
sind die Hülsen 11, 12 nicht mehr drehfest miteinander
verbunden, so daß das Bein 14 unter der Wirkung der
Schenkelfeder 30 der Schwenkbewegung des Beines 13 nur
soweit folgt, bis es durch Auftreffen der Fußplatte 17
auf die Bodenfläche 15 festgehalten wird. Sobald sich
das Bein 13 in Stützposition befindet, wird das Motorrad
aufgerichtet und etwas zu der dem Bein 14 abgekehrten
Seite geneigt. Hierbei wird das Motorrad durch das Bein
13 angehoben. Sobald die Fußplatte 17 von der Bodenfläche
15 abhebt, wird das Bein 14 durch die Kraft der Feder
13 ebenfalls in die Stützposition geschwenkt. Das Motor
rad kann nun losgelassen werden, wobei es sich auch über
das Bein 14 auf der Bodenfläche 15 abstützt.
Solange das Bein 14 die Stützposition noch nicht erreicht
hatte, lag die Stirnfläche des Kupplungszapfens 18 an
einer von der Bohrung 21 entfernten Stelle am Flanschseg
ment 22 an. Die Hülsen 11, 12 blieben somit auch nach
dem Loslassen des Trittknopfs 27 unabhängig voneinander
drehbar. Sobald das Bein 14 jedoch in die Stützposition
gelangt, kommt auch die Bohrung 21 zur Deckung mit dem
Ende 20 des Kupplungszapfens 18, so daß dieser in die
Bohrung 21 einrastet und dadurch die beiden Hülsen 11,
12 und damit auch die beiden Beine 13, 14 erneut drehfest
miteinander kuppelt.
Der ergonomische Vorteil des Aufbockens eines Motorrads
mit Hilfe des beschriebenen Haupt- oder Mittelständers
liegt nicht nur in der mittigen Stellung, die der Fahrer
hierbei über der zu hebenden bzw. zu bewegenden Last ein
nehmen kann, sondern auch in einer erheblichen Reduzierung
der vom Fahrer aufzubringenden Kräfte, die durch eine
Vergrößerung der Hebelwege erzielt wird. Bei dem bekann
ten Hauptständer erfolgt die Lastanhebung auf dem kurzen
Weg, den die Fußplatten der Beine des Ständers relativ
zum Rahmen des Motorrads beschreiben. Bei dem Hauptstän
der nach der Erfindung wird die Lastanhebung durch den
vergleichsweise dreimal größeren Weg bewirkt, den der
Lenker beim Kippen des Motorrads von der einen auf die
andere Seite beschreibt. Hieraus folgt eine Kraftreduzie
rung beim Aufbocken auf ca. 30%. Von großem ergonomischen
Vorteil ist auch, daß bei dem beschriebenen Vorgang nur
an einem Lenkerende vom Fahrer eine Zugkraft, am anderen
Lenkerende aber eine Druckkraft aufzubringen ist. Selbst
verständlich muß der Fahrer beim Aufbocken des Motorrads
mit Hilfe des erfindungsgemäßen Hauptständers nicht mittig
über der Maschine stehen, sondern er kann den Hauptständer
auch seitlich neben dem Motorrad stehend betätigen, da
die beim Neigen des Motorrads vom Fahrer aufzubringenden
Kräfte kleiner und direkt auf die Körpermitte des Fahrers
gerichtet sind.
Claims (9)
1. Haupt- oder Mittelständer für ein Motorrad mit zwei
um eine quer zur Längsrichtung des Motorrads ausge
richteten Achse schwenkbaren, im Abstand voneinander
angeordneten Beinen, die aus einer im wesentlichen
horizontalen Ruheposition über ihre vertikale Lage
hinaus in eine aufrechte Stützposition schwenkbar
sind, in der sie durch das aufgestützte Gewicht des
Motorrads an einem Anschlag gehalten sind,
dadurch gekennzeichnet,
daß beide Beine (13, 14) unabhängig voneinander aus
der Ruheposition in die Stützposition schwenkbar
sind und daß die Beine (13, 14) durch ein elastisches
Element (30) miteinander verbunden sind, das die
Schwenkbewegung von einem Bein (13) auf das andere
Bein (14) überträgt.
2. Ständer nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß beide Beine (13, 14) in der Stützposition durch
eine ausrückbare Kupplung (18 bis 22) drehfest mit
einander verbindbar sind.
3. Ständer nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Kupplung (18 bis 22) durch Betätigung eines
Trittknopfes (27) entriegelbar ist, der zum Schwenken
eines Beines (13) vorgesehen ist.
4. Ständer nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Trittknopf (27) am Ende eines zweiarmigen
Hebels (26) angeordnet ist, der an dem Bein (13)
schwenkbar gelagert ist und dessen anderes Ende (25)
mit der Kupplung (18 bis 22) derart in Wirkverbindung
steht, daß durch Betätigen des Trittknopfs (27) der
Hebel (26) verschwenkt und die Kupplung ausgerückt
wird.
5. Ständer nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß zur Kupplungsbetätigung Mittel wie Rampen,
Nocken, Anschläge oder dergleichen vorgesehen sind,
durch die beim Zurückbewegen der Beine (13, 14) in
die Ruheposition die Kupplung (18 bis 22) selbsttätig
ausrückbar ist.
6. Ständer nach einem vorhergehenden Anspruch,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Beine (13, 14) an Hülsen (11, 12) befestigt
sind, die auf einer gemeinsamen, am Rahmen (1, 2)
des Motorrads befestigten Achse (8, 9) gelagert sind.
7. Ständer nach Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Kupplung aus einem an einer Hülse (11)
parallel zu ihrer Längsachse axial verschiebbar gela
gerten Kupplungszapfen (18) besteht, der durch die
Kraft einer Feder (30) in eine Bohrung (21) in
einem radialen Flansch (22) der anderen Hülse (12)
einsteckbar ist.
8. Ständer nach einem vorhergehenden Anspruch,
dadurch gekennzeichnet,
daß das elastische Element durch eine Schenkelfeder
(30) gebildet ist, die die Hülsen (11, 12) umgreift
und mit je einem Ende mit einer Hülse (11 bzw. 12)
verbunden ist.
9. Ständer nach Anspruch 8,
dadurch gekennzeichnet,
daß das eine Ende der Schenkelfeder (30) an dem
Kupplungszapfen (18) abgestützt ist und auf diesen
eine Vorspannkraft in Richtung des Flansches (22)
überträgt.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19873727725 DE3727725A1 (de) | 1986-08-25 | 1987-08-20 | Haupt- oder mittelstaender fuer ein motorrad |
Applications Claiming Priority (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19868622745 DE8622745U1 (de) | 1986-08-25 | 1986-08-25 | Haupt- oder Mittelständer für ein Motorrad |
DE19873727725 DE3727725A1 (de) | 1986-08-25 | 1987-08-20 | Haupt- oder mittelstaender fuer ein motorrad |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE3727725A1 true DE3727725A1 (de) | 1988-03-03 |
Family
ID=25858806
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19873727725 Withdrawn DE3727725A1 (de) | 1986-08-25 | 1987-08-20 | Haupt- oder mittelstaender fuer ein motorrad |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE3727725A1 (de) |
Cited By (4)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
US5388848A (en) * | 1993-07-12 | 1995-02-14 | Silva; Leroy F. | Motorcycle kick stand |
US5623855A (en) * | 1993-06-30 | 1997-04-29 | Power Park, Inc. | Motorcycle parking stand |
CN101580084B (zh) * | 2009-06-11 | 2010-11-03 | 张勇 | 两轮车车腿 |
CN107264675A (zh) * | 2017-07-03 | 2017-10-20 | 芜湖欧迪车业有限公司 | 二轮车倒挡双撑装置 |
-
1987
- 1987-08-20 DE DE19873727725 patent/DE3727725A1/de not_active Withdrawn
Cited By (4)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
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