DE3727696C2 - Verfahren und Vorrichtung zum asynchronen motorischen Hochlauf eines Asynchrongenerators - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zum asynchronen motorischen Hochlauf eines AsynchrongeneratorsInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum asynchronen motori
schen Hochlauf eines Asynchrongenerators entsprechend dem Ober
begriff des Anspruchs 1 sowie eine Vorrichtung hierzu.
Gemäß dem Manuskript BW 3898 "Regelverfahren für Drehfeldmaschinen",
des VDJ-Bildungswerkes, Düsseldorf, Nov. 1978 kön
nen Asynchronmaschinen mit einer kurzgeschlossenen Läuferwick
lung und einer umrichtergespeisten Ständerwicklung nach dem Prinzip der Feldorientierung ("vektor control") dadurch
hochdynamisch gesteuert werden, daß in einem Koordinatensy
stem, dessen eine Achse parallel ist zum Hauptfluß (oder exak
ter zu dem in der kurzgeschlossenen Läuferwicklung induzierten
Läuferfluß), ein Sollwert für die zum Fluß parallele Komponente
des Ständerstromvektors als Magnetisierungsstrom und ein wei
terer Sollwert für die zum Fluß senkrechte Komponente als
Wirkstrom vorgegeben werden. Wirkstrom und Magnetisierungs
strom legen somit einen feldorientierten Ständerstrom-Soll
vektor fest, die mittels des Feldwinkels, d. h. des Winkels
zwischen dem Flußvektor und einer Wicklungsachse des strom
richtergespeisten Ständers, in die Steuergrößen für den spei
senden Umrichter umgewandelt werden. Dies entspricht einer
Koordinatentransformation vom feldorientierten ins ständer
orientierte Bezugssystem.
Die Asynchronmaschine verhält sich dann wie eine Gleichstrom
maschine, wobei der Fluß proportional dem Magnetisierungsstrom
und das Drehmoment proportional dem Wirkstrom ist.
Die Information über den Feldwinkel wird in der Regel durch
ein die Maschine nachbildendes Rechenmodell geliefert. Dazu
kann die feldparallele Komponente des Ständerstrom-Istvektors
oder des Ständerstrom-Sollvektors über ein Glättungsglied,
dessen Zeitkonstante der Maschinen-Läuferzeitkonstante ent
spricht, geführt werden. Dadurch wird die Bewegungsgleichung
des Läufers im Feldkoordinatensystem nachgebildet und der
Quotient aus der feldsenkrechten Komponente und der geglätte
ten feldparallelen Komponente des Ständerstroms gibt die Fre
quenz wieder, mit der der Läufer gegenüber dem Fluß schlüpft.
Wird diese Schlupffrequenz integriert und zum Winkel zwischen
Läuferachse und Ständerachse addiert, so erhält man den ge
wünschten ständerorientierten Feldwinkel.
Häufig werden aber auch andere Modelle zur Berechnung des
Feldwinkels verwendet.
Für die Steuerung von Synchronmaschinen, deren Läuferwicklung
mit einem Erregerstrom gespeist wird, kann das gleiche Prinzip
angewendet werden, wobei jedoch noch ein Sollwert für den Er
regerstrom vorgegeben und der Erregerstrom im Maschinenmodell
berücksichtigt werden muß. Dabei kann der Fluß weitgehend über
die Vorgabe des Erregerstroms gesteuert oder geregelt werden,
so daß für die feldparallele Komponente des Ständerstroms z. B.
der Wert Null vorgegeben werden kann (ohmscher Betrieb).
Schließlich sind sogenannte "doppeltsynchrone Asynchronmotoren"
aus der DE-Zeitschrift "Elektrische Bahnen", 85. Jhrg., Heft 4, 1987, Seiten 118 bis 123 bekannt, deren Läuferwicklung über Schleifringe in Reihe mit
der Ständerwicklung geschaltet sind, wobei eine Umkehrung der
Phasenfolge vorgenommen wird. Der über den Phasenanschluß R in
die Ständerwicklung eingespeiste Strom fließt dabei auch durch
entsprechende Windungen der Läuferwicklung; die über die An
schlüsse S und T eingespeisten Ströme durchfließen dagegen
zwar zunächst die in vorgegebener Drehrichtung benachbarten
Windungen der Ständerwicklung, aber anschließend die in ent
gegengesetzter Drehrichtung benachbarten Windungen der Läufer
wicklung. Sind die Windungszahlen beider Wicklungen gleich, so
läuft der Flußvektor mit der halben Umlaufgeschwindigkeit der
Läuferachse um; der Feldwinkel ist also eine Funktion des
Läuferwinkels. Sind die Windungszahlen unterschiedlich, so er
gibt sich zwischen dem Feldwinkel und dem halben Läuferwinkel
ein Differenzwinkel, der eine Funktion des Wirkstroms und des
Magnetisierungsstroms ist.
Beim doppeltsynchronen Asynchronmotor ist also die Feldwinkel
erfassung im wesentlichen eine Erfassung des Läuferwinkels.
Die Steuerung und Regelung von Drehzahl und Fluß kann dagegen
nach dem Prinzip der Feldorientierung erfolgen. Der Stromrich
ter zum Einprägen des Maschinenstromes benötigt dabei einen
Frequenzbereich, der nur dem halben Drehzahlbereich der Ma
schine entspricht.
Die Erfindung betrifft Asynchrongeneratoren, bevorzugt in Wind
kraftanlagen, bei denen der Läufer von außen mechanisch ange
trieben wird. Beim generatorischen Betrieb speist der Ständer
in ein Versorgungsnetz ein, während die Läuferwicklung über
einen steuerbaren Umrichter mit einem Strom veränderlicher Amp
litude und Frequenz gespeist wird. Die Frequenz des vom Umrich
ter gelieferten Läuferstroms gibt dann an, mit welcher Winkel
geschwindigkeit sich der Läuferstromvektor bezüglich der Läu
ferachse bewegt, d. h. der Umrichter bestimmt den Läuferstrom in
einem läuferorientierten Koordinatensystem. Dagegen rotiert der
Flußvektor im Ständerkoordinatensystem mit der Frequenz des
Ständerspannungsvektors, so daß der ständerorientierte Feld
winkel direkt aus der Ständerspannung ermittelt werden kann.
Für die Steuerung des den Läufer speisenden Umrichters werden
also läuferbezogene Steuergrößen benötigt, wobei der läuferbe
zogene Feldwinkel sich das Differenzwinkel zwischen dem Stän
derspannungsvektor und der Läuferachse bestimmen läßt. Insbe
sondere wird dadurch eine Feldorientierung ermöglicht, bei der
durch Vorgabe eines Sollwertes für die feldparallele Komponen
te des Läuferstromvektors die Blindleistung und durch einen
Sollwert für die feldsenkrechte Komponente des Läuferstromvek
tors die Wirkleistung des Generators gesteuert oder geregelt
werden kann. Die Transformation dieses feldorientierten Läu
ferstrom-Sollvektors in die läuferorientierten Steuergrößen
des Umrichters erfolgt demnach lediglich durch eine Phasenver
schiebung mit dem Differenzwinkel zwischen Ständerspannungs
vektor und Läuferachse.
Um aber den Läufer aus dem Stillstand oder aus niedrigen Dreh
zahlen bis auf den Drehzahlbereich zu beschleunigen, bei dem
dieser erwähnte Betrieb möglich ist, sind in der Regel aufwen
dige Zusatzeinrichtungen erforderlich.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen motorischen
Hochlauf eines derartigen Asynchrongenerators zu ermöglichen,
bei dem unter weitgehender Ausnutzung der bereits für den ge
neratorischen Normalbetrieb vorhandenen Vorrichtungsteile
möglichst wenige und einfache Zusatzeinrichtungen erforder
lich sind.
Diese Aufgabe wird gelöst durch ein Verfahren mit den Merkma
len des Anspruchs 1 oder des Anspruchs 3 und eine Vorrichtung
mit den Merkmalen des Anspruchs 6 oder des Anspruchs 8.
Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind in den Unter
ansprüchen angegeben und werden anhand zweier Figuren und
zweier bevorzugter Ausführungsbeispiele näher erläutert.
Beim bevorzugten Ausführungsbeispiel der Fig. 1 ist durch
Umschalter S1, S2 und S3 der Übergang zwischen dem erfindungs
gemäßen motorischen Hochlauf und dem generatorischen Normalbe
trieb symbolisiert.
Im Normalbetrieb ist die Ständerwicklung des Asynchrongenera
tors G bei entsprechender Stellung des Schalters S1 transfor
matorisch an ein Versorgungsnetz N angeschlossen. Der Läufer
des Generators trägt eine Drehstromwicklung, deren Phasen im
Gegensatz zu der Kurzschlußwicklung einer üblichen Asynchron
maschine nicht kurzgeschlossen, sondern von Strömen gespeist
werden, die über die Einzel-Umrichter eines Direktumrichters DU
steuerbar sind und über Umrichtertransformatoren TR ebenfalls
dem Versorgungsnetz N entnommen werden können. Die Istwerte
dieser Phasenströme entsprechen einem läuferorientierten
Läuferstrom-Istvektor iL(L), während die entsprechenden Soll
werte der Läuferströme und Läuferspannungen, die von einer
Regel- und Steuereinrichtung RD des Umrichters zur Steuerung
des Direktumrichters DU benötigt werden, einem läuferorien
tierten Läuferstrom-Sollvektor iL(L)* bzw. läuferorientierten
Läuferspannungsvektor uL(L)* entsprechen. Ebenso ist den
Spannungen der einzelnen Ständerwicklungen ein ständerorien
tierter Ständerspannungs-Istvektor uS(S) zuzuordnen. Die
Verarbeitung der Vektoren geschieht in Form orthogonaler
Komponenten, jedem durch einen Doppelpfeil dargestellten
Vektorsignal entsprechen also zwei Signalleitungen für die
beiden Komponenten. Die Umwandlung der den einzelnen Wicklungen
zugeordneten elektrischen Größen kann durch 3/2-Wandler erfolgen
und für die inverse Umwandlung von Vektorsignalen in Einzel
größen stehen 2/3-Wandler zur Verfügung.
Für den Normalbetrieb ist bei diesem Ausführungsbeispiel vor
gesehen, daß von einem Blindleistungsregler RPQ der Sollwert
i1* für die zum Flußvektor parallele Komponente des Läufer
stromvektors vorgegeben wird, während ein Wirkleistungsregler
RPW den Sollwert I2* für die dazu senkrechte Komponente des
Läuferstromvektors liefert. Durch i1* und i2* ist also in
einem feldorientierten Koordinatensystem der (feldorientier
te) Läuferstrom-Sollvektor iL(F)* festgelegt.
Eine Phasendifferenz-Meßeinrichtung PD, der die Meßwerte der
Ständerspannungen sowie das Signal eines Läuferstellungsgebers
LG zugeführt sind, bildet den Differenzwinkel wF(L) zwischen
dem Ständerspannungsvektor und der Läuferachse. Mittels dieses
Differenzwinkels werden aus dem Läuferstrom-Sollvektor iL(F)*
die entsprechenden Eingangssignale für die Regel- und Steuer
einrichtung RD gebildet.
Im einzelnen ist dabei eine weitgehend vektorielle Verarbei
tung aller Signale vorgesehen. Ein Winkelfunktionsgeber FG
bildet deshalb aus dem Winkelsignal wL(s), das dem Winkel zwi
schen der Läuferachse und der Ständerachse entspricht, die
Funktionen cos wL(s) und sin wL(s), die somit die orthogona
len Komponente eines Vektors wL(s) darstellen. Der zum stän
derorientierten Ständerspannungsvektor uS(s) gehörende
Winkel wu(S) wird von einem Vektoranalysator VA ebenfalls in
Form der Orthogonalkomponenten cos wu(S) und sin wu(S) eines
entsprechenden ständerorientierten Richtungsvektors wu(S)
bereitgestellt. Der Differenzwinkel wu(S)-wL(S) entspricht
nun der Richtung des Ständerspannungsvektors im läuferorien
tierten Koordinatensystem und ist gleichzusetzen mit dem ent
sprechenden läuferorientierten Feldwinkel, d. h. dem Winkel
wFL, den der Flußvektor mit der Läuferachse einschließt.
Dieser läuferorientierte Feldwinkel wird von einem Vektordre
her als Richtungsvektor wF(L) bereitgestellt, der bezüglich
des läuferorientierten Koordinatensystems die orthogonalen
Komponenten besitzt:
cos wF(L) = cos(wu(S)-wL(S))
sin wF(L) = sin(wu(S)-wL(S)).
sin wF(L) = sin(wu(S)-wL(S)).
Für die exakte Steuerung des Direktumrichters DU ist vorgese
hen, daß die Regel- und Steuereinrichtung RD für jeden Phasen
strom einen eigenen Steuersatz ST enthält, der die Zündimpulse
für die Ventile des dem Phasenstrom zugeordneten Einzel-Umrich
ters liefert. Dazu wird der Sollwert dieses Einzelstromes, der
durch 2/3-Wandlung aus dem läuferorientierten Sollvektor iL(L)*
gebildet ist, mit dem entsprechenden Istwert verglichen und
über einen Stromregler RI ausgeregelt, dessen Ausgangssignal
durch Addition mit einem Spannungssollwert in die entsprechen
de Steuerspannung des Steuersatzes ST umgesetzt wird. Im läu
ferorientierten System wird also auch der Läuferspannungs-
Sollvektor uL(L)* benötigt.
Hierzu wird der läuferorientierte Läuferstrom-Istvektor iL(L)
durch Transformation ins feldorientierte Koordinatensystem
in die feldorientierten Komponenten (entsprechend einem Vek
tor iL(F) transformiert und in einer Regelstufe RR mit der
entsprechenden Komponente des feldorientierten Läuferstrom-
Sollvektors iL(F)* verglichen. Die den beiden Komponenten
differenzen zugeordneten Regler liefern die feldorientierten
Komponenten des Spannungsvektors uL(F)*.
Der Übergang zwischen läuferorientierten Komponenten und stän
derorientierten Komponenten läßt sich in einer Phasenschiebe
schaltung PH leicht vollziehen. Hierzu dienen die Vektor
dreher VD1, VD2 und VD3, die mit dem vektoriellen Signal
WF(L) für den läuferorientierten Feldwinkel gespeist werden.
Für den erfindungsgemäßen motorischen Hochlauf des Asynchronge
nerators G ist nun zunächst vorgesehen, mittels des Umschal
ters S1 die Ständerwicklungen vom Versorgungsnetz N zu trennen
und über eine Kurzschlußbrücke kurzzuschließen. Dadurch wird
es möglich, den Generator SG durch entsprechende Steuerung des
Direktumrichters DU wie eine übliche Asynchronmaschine moto
risch zu betreiben. Das kurzgeschlossene Ständerwicklungssystem
wirkt somit wie ein Käfigläufer und die umrichtergespeisten
Läuferwicklungen des Generators übernehmen die Rolle einer
umrichtergespeisten Ständerwicklung.
Auch für diesen Fall kann daher vorteilhaft das Prinzip der
Feldorientierung angewendet werden, das es ja erlaubt, über
den feldsenkrechten Komponentensollwert i2* das Drehmoment M*
vorzugeben, mit dem die Drehzahl der Maschine erhöht werden
soll. Daher ist beim Ausführungsbeispiel der Fig. 1 vorgesehen,
mittels des Umschalters S3 nunmehr vom Wirkleistungsregler RPW
auf eine entsprechende Eingabeeinrichtung für den Drehmoment
sollwert M* umzuschalten, während gleichzeitig auch vom Blind
leistungsregler RPQ auf eine Eingabeeinrichtung für einen Fluß
sollwert F* umgeschaltet werden kann.
Für die läuferorientierte Einprägung des Läuferstromes ist
aber die Umrechnung von dem durch i1* und i2* feldorientiert
vorgegebenen Läuferstrom-Sollvektor iL(F)* ins läuferorien
tierte Koordinatensystem erforderlich, d. h. es muß auch für
diesen motorischen Betrieb des Generators als Asynchronmaschi
ne mit Kurzschlußwicklung der feldorientierte Flußwinkel bzw.
dessen Richtungsvektor wF(L) ermittelt werden, was aber jetzt
nicht mehr durch die Baugruppe PD möglich ist. Vielmehr wird
mittels des Umschalters S2 auf ein Maschinenmodell "MODEL"
umgeschaltet.
Dieses Maschinenmodell berechnet aus Signalen, die den einge
speisten Strömen entsprechen, einen Modellwert für den Winkel
zwischen der Flußachse und der gespeisten Wicklung einer Asyn
chronmaschine mit kurzgeschlossener Induktionswicklung. Bei
Asynchronmaschinen mit Käfigläufer ist die kurzgeschlossene
Induktionswicklung die Läuferwicklung und die gespeiste Wick
lung die Ständerwicklung, und die Berechnung des auf die ge
speiste Ständerwicklung bezogenen Flußwinkels kann insbeson
dere auf die eingangs erwähnte Weise erfolgen, bei der die
Dynamik der Maschine in einem feldorientierten Koordinaten
system dadurch nachgebildet wird, daß mittels eines Verzöge
rungsgliedes aus der zum Feldvektor parallelen Ständerstrom
komponente der Divisor eines Quotienten gebildet wird, dessen
Dividend die zum Feldvektor senkrechte Ständerstromkomponente
ist. Der Quotient entspricht dann der Drehgeschwindigkeit des
Läufers im feldorientierten Koordinatensystem, aus der durch
Integration der Winkel zwischen der kurzgeschlossenen Wicklung
(also dem Käfigläufer) und dem Flußvektor gebildet wird. Durch
Addition des Läuferwinkels, also des Winkels zwischen der
kurzgeschlossenen Induktionswicklung des Läufers und der Stän
derwicklung, die vom Stromrichter gespeist wird (also des
Winkels zwischen Läuferachse und Ständerachse) ergibt sich
der Winkel zwischen dem Flußvektor und der gespeisten Wicklung
des Ständers.
Die Rechenschaltung "MODEL" der Fig. 1 zeigt diese Ausbildung
des Asynchronmaschinen-Modells, dessen besonderer Vorzug darin
liegt, daß es in feldorientierten Koordinaten arbeitet und da
her als Signale für die eingespeisten Ströme direkt die Ist
wertkomponenten des Stromvektors iL(F) bzw. insbesondere die
Sollvektor-Komponenten i1*, i2* des eingespeisten Stromvektors
im Feldkoordinatensystem verwendet werden können. Da beim mo
torischen Anlauf des Generators dessen kurzgeschlossene
Ständerwicklung die Rolle des Käfigläufers (allgemeiner:
der kurzgeschlossenen Induktionswicklung) der Asynchronmaschi
ne und der eingespeiste Läuferstrom des Generators die Rolle
des eingespeisten Ständerstroms der im Modell nachgebildeten
Asynchronmaschine mit Kurzschlußläufer übernehmen, stellt das
vom Dynamikglied DYN (im allgemeinen ein Verzögerungsglied
erster Ordnung mit der Übertragungsfunktion 1/(1 + s · T)) und dem
Quotientenbildner QT gebildete Signal die der Drehgeschwindig
keit des kurzgeschlossenen Asynchronmaschinen-Läufers im feld
orientierten Koordinatensystem entsprechende Ableitung des Win
kels zwischen dem Flußvektor und der kurzgeschlossenen Ständer
wicklung des Generators. Der Integrator INT liefert daher nicht
mehr den feldorientierten Läuferwinkel der Asynchronmaschine,
aus dem durch Addition mit dem Winkel der Läuferachse der für
die Stromeinspeisung in die Asynchronmaschinen-Ständerwicklung
benötigte ständerorientierte Asynchronmaschinen-Flußvektor er
mittelt werden kann. Vielmehr liefert der Integrator INT nun
mehr den Winkel wF(S) zwischen dem Flußvektor des Generators und
der kurzgeschlossenen Ständerwicklung des Generators, aus dem
dann durch Addition mit dem Läuferwinkel wL(S) der Winkel wF(L)
zwischen dem Flußvektor und der vom Umrichter DU gespeisten
Synchrongenerator-Läuferwicklung gebildet werden kann.
Diese zuletzt genannte Winkeladdition kann wieder mittels ent
sprechender vektorieller Winkelsignale in einem Vektordreher er
folgen. Hierzu ist der Integrator INT in Form eines Vektoroszil
lators OSZ ausgebildet, der den ständerorientierten Richtungs
vektor wF(S) mit den beiden Komponenten cos wF(S) und sin wF(S)
liefert, wie im Blockschaltbild der Figur durch einen dem Inte
grator INT nachgeschalteten Funktionsgeber FG′ dargestellt ist.
Dadurch ist es möglich, bereits beim Hochlauf den Asynchron
generator mit einem gewünschten Fluß F* und einem gewünsch
ten Drehmoment M* bis nahe an die Nennfrequenz hochzufahren.
Da der Umrichter im Normalbetrieb entsprechend der Schlupf
frequenz nur auf verhältnismäßig niedrige Spannungen ausgelegt
ist, ist auch für den Fluß-Sollwert F* nur ein Bruchteil des
Generator-Nennflusses vorgesehen.
Wird für ein ruckfreies Umschalten auf die Regler RPW und RPQ
mittels der Umschalteinrichtung S3 gesorgt, so können zum
Übergang auf den generatorischen Betrieb auch die Schalter
S1 und S2 problemlos betätigt werden. Dabei ist insbesondere
vorteilhaft, daß die Ausgangssignale der Vektordreher VD und
VD4 bereits die richtige Phasenlage für die Steuergrößen
iL(L)* und uL(L)* liefern, so daß auch keine besonderen Syn
chronisierungsprobleme auftreten.
In Fig. 2 ist zunächst die Ständerwicklung dargestellt, deren
in Stern geschaltete Windungssysteme R, S und T im Normalbe
trieb, bei dem die Teilschalter S1′ auf den links dargestell
ten Kontakt gelegt sind, mit dem Netz N verbunden sind. Die
Rotorwicklung ROT besitzt entsprechende Windungssysteme R′,
S und T′, deren beidseitige Anschlüsse auf Schleifkontakte
SS und SS′ geführt sind. Diese Wicklungssystem werden über SS′
von den Teilumrichtern DR, DS, DT des Direkt-Umrichters DU ge
speist. Die Kontakte SS dagegen dienen dazu, über die Teil
schalter S′′ die Rotorwicklung im Normalbetrieb in Sternschal
tung zu schalten.
Die Maschine erhält dadurch im Normalbetrieb die vorgesehene
Struktur als Asynchrongenerator.
Für den motorischen Hochlauf dagegen werden alle Schalter um
gelegt. Über S1′ werden die Wicklungssysteme R, S, T des Stän
ders vom Netz N getrennt und an die Eingänge von S1′′ gelegt,
wo sie auf die Schleifringe SS geschaltet werden. Der von DR
in das Rotor-Wicklungssystem R′ eingespeiste Strom durchfließt
daher auch das Ständer-Wicklungssystem R. Die für die doppelt
synchrone Asynchronmaschine typische Phasenumkehr erfolgt da
durch, daß das Rotor-Wicklungssystem S′ über SS und S1′′ mit
dem Ständer-Wicklungssystem T und T′ mit S verbunden wird.
Als Modell zur Ermittlung des Feldwinkels genügt bei gleichen
Windungszahlen von Rotor und Ständer eine Schaltung, die den
halben Läuferstellungswinkel wL(s) ermittelt. Z.B. kann vom
Lagegeber LG eine drehzahlproportionale Frequenz erzeugt wer
den, deren Impulse von einem Integrator gezählt werden, der
in einem Ortungs-Vorgang (z. B. nach der europäischen Patent
anmeldung 86 115 282.5) im Stillstand auf einen bestimmten
Startwert gesetzt wurde. Für die Ermittlung des halben Feld
winkels genügt in diesem Falle, die Impulsfrequenz des Lage
gebers LG in einem Frequenzteiler FD zu halbieren, während
der Funktionsgenerator FG aus dem Integral der halbierten
Frequenz die Komponenten cos (wL(s)/2), sin (wL(s)/2) des
Modell-Richtungsvektors w′L(s) ermittelt, die durch den Um
schalter S2 als Signale des läuferorientierten, vektoriellen
Flußwinkels wF(L) auf die Phasenschiebe-Einrichtung PH gege
ben werden.
Sind die Windungszahlen von Rotor und Ständer stark unter
schiedlich, so kann aus den Komponenten-Sollwerten i1*, i2*
(im motorischen Hochlauf also aus den Sollwerten F* und M*)
nach einer Funktionstabelle in einem Funktionsspeicher FC ein
Korrekturwinkel bestimmt werden, um den der Richtungsvektor
w′L(s) mittels eines Vektordrehers VD4 gedreht werden kann.
Da der Vektor w′L(s) = wF(L) die Frequenz bestimmt, die vom
Umrichter DU dem Rotorstrom vorgegeben wird, benötigt der Um
richter also nur den halben Frequenzbereich, um den Genera
tor G motorisch auf die Drehzahl zu bringen, bei der auf den
generatorischen Normalbetrieb umgeschaltet werden kann. Die
sem Vorteil steht allerdings gegenüber, daß durch Einbau der
zusätzlichen Schleifkontakte SS die Konstruktion der Maschine
verändert werden muß. Außerdem wachsen die Schwierigkeiten,
das gewünschte Drehmoment M* aufzubringen, je stärker sich
die Windungszahlen von Rotor und Ständer unterscheiden.
Claims (11)
1. Verfahren zum motorischen Hochlauf eines Asynchrongenera
tors (G), dessen Läuferwicklungen von einem Stromrichter
(DU) gespeist und dessen Ständerwicklungen im generatorischen
Betrieb an ein Versorgungsnetz (N) angeschlossen sind, wobei
im generatorischen Betrieb der Differenzwinkel (wF(L)) zwi
schen dem Ständerspannungsvektor (uS(S)) und der Läuferachse
(wL(S)) erfaßt und aus einem vorgegebenen Läuferstrom-Sollvek
tor (iL(F)*) mittels des Differenzwinkels phasenverschobene
Steuersignale (iL(L)*, uL(L)*) für den Stromrichter (DU) ge
bildet werden,
gekennzeichnet durch folgende Merkmale
für den motorischen Hochlauf:
- a) Die Läuferwicklung wird vom Stromrichter (DU) gespeist und die Ständerwicklung ist vom Versorgungsnetz (N) getrennt und kurzgeschlossen,
- b) aus Signalen (i1*, i2*), die den eingespeisten Strömen ent sprechen, wird ein Modellwert für den Winkel zwischen der Flußachse und der gespeisten Wicklung einer Asynchronmaschine mit kurzgeschlossener Induktionswicklung berechnet,
- c) aus dem vorgegebenen Läuferstrom-Sollvektor (iL(F)*) werden mittels des Modellwertes die phasenverschobenen Steuersig nale (iL(L)*, uL(L)*) für den Stromrichter (DU) gebildet (Fig. 1).
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß der Modellwert berechnet wird, indem
die den Läuferstrom-Sollwert des Generators bestimmenden Soll
werte (i1*, i2*) als den eingespeisten Strömen der Asynchron
maschine entsprechende Signale einem Rechenmodell eingespeist
werden, das den Winkel zwischen dem induzierten Flußvektor und
der Achse der kurzgeschlossenen Induktionswicklung bildet und
dieser Winkel zum Winkel (wL(S)) der Läuferachse des Synchron
generators addiert wird.
3. Verfahren zum motorischen Hochlauf eines Asynchrongenera
tors (G), dessen Läuferwicklungen von einem Stromrichter
(DU) gespeist und dessen Ständerwicklungen im generatorischen
Betrieb an ein Versorgungsnetz (N) angeschlossen sind, wobei
im generatorischen Betrieb der Differenzwinkel (wF(L)) zwi
schen dem Ständerspannungsvektor (uS(S)) und der Läuferachse
(wL(S)) erfaßt und aus einem vorgegebenen Läuferstrom-Soll
vektor (iL(F)*) mittels des Differenzwinkels phasenverschobene
Steuersingale (iL(L))*,(uL(L)*) für den Stromrichter (DU) ge
bildet werden,
gekennzeichnet durch folgende Merkmale
für den motorischen Hochlauf:
- a) Die Ständerwicklung ist vom Versorgungsnetz (N) getrennt, und mit der Läuferwicklung unter Umkehrung der Phasenfolge in Reihe geschaltet, wobei der Asynchrongenerator über die Läuferwicklung vom Stromrichter doppeltsynchron gespeist wird,
- b) aus Signalen (cos wL(s), sin wL(s)) für die Lage der Läu ferachse wird ein Modellwert für den Winkel zwischen der Flußachse und der Läuferachse einer doppeltsynchronen Asyn chronmaschine berechnet,
- c) aus dem vorgegebenen Läuferstrom-Sollvektor (iL(F)*) werden mittels des Modellwertes die phasenverschobenen Steuersig nale (iL(L)*, uL(L)*) für den Stromrichter (DU) gebildet (Fig. 2).
4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekenn
zeichnet, daß der Modellwert berechnet wird, indem
der die Lage der Läuferachse angebende Winkel halbiert und ge
gebenenfalls mit einem als Funktion des Läuferstrom-Sollvektors
(iL(F)*) vorgegebenen Winkel (dF) korrigiert wird.
5. Verfahren nach Anspruch 1 oder 3, dadurch ge
kennzeichnet, daß der Läuferstrom-Sollvektor
(iL(F)*) im motorischen Betrieb durch einen einem Flußsoll
wert (F*) proportionalen Sollwert (i1*) für die zum Flußvek
tor parallele Komponente und einen einem Drehmoment-Sollwert
(M*) proportionalen Sollwert (i2*) für die dazu senkrechte
Komponente des Läuferstromvektors vorgegeben wird.
6. Vorrichtung zum motorischen Hochlauf eines Asynchrongenera
tors (SG), dessen Läuferwicklungen von einem Stromrichter (DU)
gespeist und dessen Ständerwicklung im generatorischen Betrieb
an ein Versorgungsnetz (N) angeschlossen sind, mit folgenden
Merkmalen:
- a) eine Phasendifferenz-Meßeinrichtung (PD) ist vom Ausgangs signal eines Läuferstellungsgebers (LG) und eines Meßglie des für die Ständerspannung (uS(S)) des Synchrongenerators (SG) gespeist,
- b) ein der Phasendifferenz-Meßeinrichtung nachgeschalteter Sollwertgeber mit einer Phasenschiebeschaltung (PH) ist von Sollwertsignalen für einen Läuferstrom-Sollvektor (iL(F)*) gespeist und liefert phasenverschobene Steuersig nale (iL(L)*, uL(L)*) für den die Läuferwicklungen spei senden Umrichter (DU),
gekennzeichnet durch folgende weitere
Merkmale:
- c) eine erste Umschalteinrichtung (S1) trennt für den motori schen Hochlauf die Ständerwicklung des Synchrongenerators (SG) vom Versorgungsnetz (N) und schließt sie kurz,
- d) die Phasendifferenz-Meßeinrichtung (PD) ist mit dem einen Eingang einer der Phasenschiebeschaltung (PH) vorgeordneten zweiten Umschalteinrichtung (S2) verbunden,
- e) eine Modell-Schaltung (MODEL) ist von den eingespeisten Strömen entsprechenden Signalen (i1*, i2*) gespeist und be rechnet unter Nachbildung einer stromrichtergespeisten Asynchronmaschine mit kurzgeschlossener Induktionswicklung ein dem anderen Eingang der zweiten Umschalteinrichtung (S2) zugeführtes Signal für den Winkel zwischen der Fluß achse und der gespeisten Wicklung der Asynchronmaschine mit kurzgeschlossener Induktionswicklung.
7. Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch ge
kennzeichnet, daß im motorischen Betrieb eine
Einstelleinrichtung einen einem Drehmoment-Sollwert (M*) pro
portionalen Sollwert (i2*) für die feldsenkrechte Komponente
des Läuferstromvektors und einen einem Flußsollwert (F*) pro
portionalen Sollwert (i1*) für die feldparallele Komponente
des Läuferstrom-Sollvektors (iL(F)*) liefert, daß das Rechen
modell (MODEL) ein Rechenmodell (DYN, QT), das die Drehfre
quenz der kurzgeschlossenen Induktionswicklung der Asynchron
maschine bezüglich des Flußvektors liefert, einen Vektoros
zillator (OSZ), der die Komponenten eines mit dieser Frequenz
rotierenden Richtungsvektors (wF(S)) liefert, und einen Vek
tordreher (VD4) enthält, der vom Richtungsvektor und einem
aus dem Ausgangssignal des Läuferstellungsgebers (LG) gebil
deten Vektors (wL(S)) gespeist ist.
8. Vorrichtung zum motorischen Hochlauf eines Asynchrongenera
tors (SG), dessen Läuferwicklungen von einem Stromrichter (DU)
gespeist und dessen Ständerwicklung im generatorischen Betrieb
an ein Versorgungsnetz (N) angeschlossen sind, mit folgenden
Merkmalen:
- a) eine Phasendifferenz-Meßeinrichtung (PD) ist vom Ausgangs signal eines Läuferstellungsgebers (LG) und eines Meßglie des für die Ständerspannung (uS(S)) des Synchrongenerators (SG) gespeist,
- b) ein der Phasendifferenz-Meßeinrichtung nachgeschalteter
Sollwertgeber mit einer Phasenschiebeschaltung (PH) ist von
Sollwertsignalen für einen Läuferstrom-Sollvektor (iL(F)*)
gespeist und liefert phasenverschobene Steuersignale
(iL(L)*) für den die Läuferwicklungen speisenden Umrich
ter (DU),
gekennzeichnet durch folgende weitere Merkmale: - c) eine erste Umschalteinrichtung (S1′) trennt für den moto rischen Hochlauf die Ständerwicklung des Synchrongenera tors (SG) vom Versorgungsnetz (N) und legt sie über Schleif kontakte (SS) unter Umkehrung der Phasenfolge in Reihe mit der Läuferwicklung,
- d) die Phasendifferenz-Meßeinrichtung (PD) ist mit dem einen Eingang einer der Phasenschiebeschaltung (PH) vorgeordneten zweiten Umschalteinrichtung (S2) verbunden,
- e) eine Modell-Schaltung ist vom Ausgangssignal des Läufer stellungsgebers (LG) gespeist und berechnet unter Nachbil dung eines doppeltsynchronen Asynchronmotors ein dem ande ren Eingang der zweiten Umschalteinrichtung (S2) zugeführ tes Signal für den Winkel zwischen der Flußachse und der Läuferachse des doppeltgespeisten Asynchronmotors.
9. Vorrichtung nach Anspruch 8, dadurch ge
kennzeichnet, daß im motorischen Betrieb eine
Einstelleinrichtung einen einem Drehmoment-Sollwert (M*) pro
portionalen Sollwert (i2*) für die feldsenkrechte Komponente
des Läuferstromvektors und einen einem Flußsollwert (F*) pro
portionalen Sollwert (i1*) für die feldparallele Komponente
des Läuferstrom-Sollvektors (iL(F)*) liefert, daß das Rechen
modell (MODEL) ein Rechenglied zur Halbierung des die Lage
der Läuferachse bezüglich der Ständerwicklung angebenden
Winkels und zur Erzeugung von Sinus und Cosinus des halbier
ten Winkels enthält.
10. Vorrichtung nach Anspruch 6 oder Anspruch 8, dadurch
gekennzeichnet, daß eine dritte Umschaltein
richtung (S3) vorgesehen ist, durch die beim Übergang vom mo
torischen Hochlauf in den generatorischen Betrieb von dem
Drehmoment-Sollwert (M*) entsprechenden Sollwert auf einen
einem Wirkleistungssollwert entsprechenden Sollwert und von
dem Flußsollwert (F*) entsprechenden Sollwert auf einen dem
Blindleistungssollwert entsprechenden Wert umgeschaltet wird.
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DE19873727696 DE3727696C2 (de) | 1987-08-19 | 1987-08-19 | Verfahren und Vorrichtung zum asynchronen motorischen Hochlauf eines Asynchrongenerators |
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DE19873727696 DE3727696C2 (de) | 1987-08-19 | 1987-08-19 | Verfahren und Vorrichtung zum asynchronen motorischen Hochlauf eines Asynchrongenerators |
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