DE3727044A1 - Massen fuer kontaktlinsen und biokompatible koerper - Google Patents
Massen fuer kontaktlinsen und biokompatible koerperInfo
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Description
Die Erfindung betrifft Massen für Kontaktlinsen oder
biokompatible Körper mit einem gewissen Feuchtigkeitsgehalt und
optischen Eigenschaften, welche infolge der Aufnahme von
Proteinen aus den Tränen bzw. Körperflüssigkeiten nicht, wie
bisher trüb oder wolkig werden.
Mit Kontaktlinsen und deren Materialien befaßt sich eine große
Anzahl von Druckschriften, z. B. Tighe, B. J., Brit Polymer J
(Sept. 1976), S. 71-77; Pedley, D. G. et al, Brit Polymer J
(1980), 12: 99-110; Macret, M. et al, Polymer (1982) 23: 748-753.
Die ersten Kontaktlinsen bestanden aus Glas, jedoch wurden
diese Ende der 40er Jahre durch sogenannte harte Schalen, die
meistens aus Polymethylmethacrylaten bestanden, ersetzt. Die
harten Kunststofflinsen hatten hervorragende optische Eigenschaften,
ließen sich gut bearbeiten und polieren, waren jedoch
praktisch sauerstoffundurchlässig aufgrund ihres geringen
Feuchtigkeitsgehalts und erforderten daher eine dicke Tränenschicht
zwischen Linse und Auge. Einige andere Werkstoffe für
harte Linsen mit etwa besserer Sauerstoffdurchlässigkeit sind
bereits verfügbar.
Eine andere Gruppe von Linsen, nämlich weiche oder biegsame
Linsen auf der Basis von Siliconen, sind sauerstoffdurchlässig,
jedoch stark hydrophob, was unangenehm ist, und sind durch
Aufnahme von Lipiden aus der Tränenflüssigkeit einer Verfärbung
zugänglich.
Eine weitere Gruppe von weichen Kontaktlinsen sind solche auf
der Basis von Hydrogelen, wie sie 1960 von Wichterle und Lim in
Nature (1960), 185: 117 beschrieben wurden. Die Werkstoffe für
derartige Linsen, d. h. hydrophile Polymere sind Gegenstand
einer Anzahl von amerikanischen und anderen Patenten.
Hydrogel-Linsen sind im allgemeinen Polymere von Acryl- oder
Methacrylsäureestern mit Alkoholen enthaltend Hydroxylgruppen,
die für die Hydrophilie verantwortlich sind. Im allgemeinen
werden angewandt 2-Hydroxyethyl-methacrylat (HEMA), 2,3-Dihydroxypropyl-
methacrylat (DHPM), Hydroxyetheyl-acrylat (HEA);
Vinylpyrrolidon (VP), Methacrylsäure (MAA), Acrylsäure (AC),
Methylmethacrylat (MMA), Glycerinmethacrylat (GMA) und Acrylamid
(AA). Obige Monomere werden allein oder im Gemisch mit
anderen Stoffen zur Herstellung hydrophiler Linsen verwendet.
Die - daraus erhaltenen - Polymeren wurden vernetzt mit Hilfe
von Diacrylsäureestern oder Dimethacrylsäureestern von Ethylenglykol-
Monomeren oder -Polymeren wie Ethylenglykoldiacrylat
(EGDA) und Ethylenglykoldimethacrylat (EGDMA) so wie den
entsprechenden Acrylaten und Dimethacrylaten von Polyethylenglykol
(PEGDA und BGDMA). Diese Vernetzer werden im allgemeinen
in geringeren Mengen von etwa 0,1 bis 5% angewandt.
Für weiche, jedoch hydrophobe Linsen wurden bereits Fluoracrylate
(FA) und Fluormethacrylate (FMA) allein oder als
Copolymere mit anderen hydrophilen Monomereinheiten verwendet.
Trotz der steigenden Annehmlichkeit weicher Kontaktlinsen bei
längerer Gebrauchsdauer durch die Fähigkeit der Linsen, mit dem
Auge verträglich zu sein und den Sauerstoffzutritt zur Netzhaut
zu gestatten, treten Probleme durch hohen Feuchtigkeitsgehalt
der weichen Linsen auf, welcher seinerseits zu einer Aufnahme
von Proteinen führt, die ihrerseits mit der Zeit die Linsen
verfärben und die Lichtdurchlässigkeit verringern. Die Aufnahme
von Proteinen ist nicht nur bedenklich wegen der damit
verbundenen Verschlechterung der Linsen, sondern sie stellen auch
einen Nährboden für Bakterien, die zu einer Augeninfektion
führen können, dar.
Aufgabe der Erfindung ist daher die Lösung dieses Problems
durch eine Linsenmasse, die hohen Feuchtigkeitsgehalt der
Linse, jedoch geringe Proteinaufnahme ermöglicht.
Die Erfindung betrifft somit Kontaktlinsen aus Materialien gewisser
Hydrophilie, welche jedoch eine gewisse Fähigkeit zur
Aufnahme ausreichender Wassermengen behalten um eine gute
Sauerstoffdurchlässigkeit zu gewährleisten, während sie jedoch
gleichzeitig der Beeinträchtigung durch die Proteine der Tränen
zu widerstehen vermögen. Diese Massen bestehen aus üblichen
Kunststoffen wie HEMA und Polyvinylpyrrolidon, enthalten
jedoch in jedem Fall wesentliche Bestandteile an hydrophilen
Vernetzern mit und ohne hydrophoben Komponenten oder Copolymerisat
von Monomeren, die polymere hydrophile Seitenketten
aufweisen, oder Blockpolymeren, welche hydrophile Polymere,
gegebenenfalls kovalent gebunden, enthalten.
Die erfindungsgemäßen Kontaktlinsenmassen enthalten daher beträchtliche
Anteile an Polyethylenoxid-Einheiten (PEO)
-(CH₂CH₂O) n - entweder als Teil des Copolymeren, das das Skelett
oder Rückgrat bildet, als Seitenketten an dem Skelett oder
als Mischungskomponente in dem Kunststoff oder als Vernetzer.
Der Zusatz von polyfluorierten Analogen zu PEO-Diestern als
Vernetzer ist neu und kann zur Einstellung der Hydrophilie
dienen.
Die Erfindung betrifft somit Kontaktlinsenmassen mit hohen
Anteilen, d. h. 10 bis 100%, Vernetzer einschließlich üblichen
Vernetzern. Der Vernetzer ist jedoch bevorzugt ein hydrophiles
Diacrylat oder Dimethacrylat mit relativ hohem Molekulargewicht
wie Polyethylenglykol-diacrylat. Die Masse kann auch hydrophobe
Vernetzer enthalten wie fluorierte Analoge zu PEGDA und PEGMA-
Diester.
Andererseits betrifft die Erfindung Kontaktlinsenmassen enthaltend
Vernetzer, die bisher noch nicht für diesen Zweck
verwendet worden sind. Es handelt sich dabei um hydrophile ungesättigte
Diester von polymeren Ethylenglykolen, d. h. von
Glykol der Formel HO(CH₂CH₂O) n H, worin n 5 bis 300 sein kann.
Es kann sich auch um fluorierte Analoge handeln, wobei das
Glykol der Formel HOCH₂(CF₂) m CH₂OH entspricht, worin m
1 bis 10 ist. Der relative Anteil an diesen bisher noch nicht
verwendeten Vernetzern liegt im Bereich von 0,1 bis 90%.
Ein weiteres neues Vernetzungsmaterial für die erfindungsgemäßen
Kontaktlinsen ist ein ungesättigter Fiester eines Copolymeren
von Dimethylsiloxan und Polyethylenglykol entsprechen
der Formel
worin R eine nieder Alkylgruppe, d. h. C₁-C₅, eine Phenylgruppe
und bevorzugt Methyl ist und x 1 bis 300 und y 1 bis 400 sein
kann, mit der Maßgabe, daß y in jedem Fall um zumindest 10 den
Wert für x übersteigt. Dieses copolymeren Vernetzer werden in
den erfindungsgemäßen Kontaktlinsenmassen in einer Menge von
0,1 bis 90% als Vernetzer eingesetzt.
Die Erfindung ist weiterhin gerichtet auf die Masse und Linsen
enthaltend copolymere Ethylenglykol-Einheiten als Seitenketten
zu der polymeren Hauptkomponente. Solche Massen erhält man
durch Einarbeitung von zum Beispiel Acryl- oder Methacrylsäuremonoestern
von Polyethylenglykol in die Masse.
Die Erfindung betrifft weiterhin Massen und Linsen hergestellt
durch Polymerisation von Gemischen üblicher und anderer Monomere
mit 1 bis 40% Polyethylenglykol oder dessen Mono- oder
Diester mit gesättigten Säuren oder Mono- oder Diether davon
zusammen mit die Löslichkeit bewirkenden Mengen von Acryl oder
Methacrylsäure.
Schließlich betrifft die Erfindung Massen und Kontaktlinsen aus
Blockcopolymeren von Ethylenoxiden und ungesättigten Monomeren.
Diese Blockcopolymeren enthalten Segmente von Polymereinheiten,
wie sie in Kontaktlinsen üblich sind, abwechselnd mit Segmenten
von Polyethylenoxid, wobei die PEO-Segmente 1 bis 60% des
Copolymeren ausmachen. Es können die verschiedensten Rezepturen
und Verfahrensweisen zur Anwendung gelangen einschließlich
einer Vorpolymerisation üblicher Monoester ungesättigter
Säuren, worauf Ethylenglykol einpolymerisiert wird unter Bildung
von PEO-Blöcken.
Die erfindungsgemäßen Linsen sind einer Proteinaufnahme im
wesentlichen nicht zugänglich, so daß die damit verbundenen,
oben aufgezeigten Probleme gelöst werden können.
Die Massen und Verfahren werden hier zwar im Zusammenhang mit
Kontaktlinsen erläutert, jedoch kommt wohl die größte Bedeutung
und quantitativ wichtigste Anwendung den Intraokkular- und Intercorneal-Linsen
zu. Die allgemeinen Anforderungen an die Widerstandsfähigkeit
gegen Proteine für Kontaktlinsenmassen gelten
natürlich in gleicher Weise oder in noch höherem Ausmaß für
diese Anwendungsgebiete.
Es ist klar, daß die Proteinwiderstandsfähigkeit die essentielle
Eigenschaft jedes Gegenstandes ist, der mit den Stoffwechselprodukten
des menschlichen oder tierischen Körpers in Berührung
kommt. Die erfindungsgemäßen Massen eignen sich für die Herstellung
von Kathedern und in der Medizin angewandten Schläuchen
jeder Art für Körperflüssigkeiten und andere Flüssigkeiten
zur Einführung oder Ableitung, für Nahtmaterial, Kanülen, Prothesen,
Gefäßersatzmaterialien und Werkstoffe für Implantate
wie Herzklappen. Diese Massen eignen sich auch für Vorrichtungen
zur Aufbewahrung oder Verabreichung von Körperflüssigkeiten
wie Blut.
Das polymere Gerüst oder Skelett der Masse erhält man im allgemeinen
durch Polymerisation üblicher Monomerer wie Hydroxyethylacrylat
(HEA), Vinylpyrrolidon (VP) und Hydroxyethylmethacrylat
(HEMA) und gegebenenfalls hydrophober Monomerer wie Fluoralkylacrylat
(FAA) oder Fluoralkylmethacrylat (FAMA). Die hydrophobe
Komponente kann jedoch im allgemeinen nur als Copolymer und in
relativ geringen Anteilen zur Anwendung gelangen. Die bisher
angewandten Massen enthielten in der Hauptsache hydrophile
Gruppen in der Hauptkomponente, obwohl auch die Veränderung des
Verhältnisses von Hydrophilie zu Hydrophobie mit zum Beispiel
FAMA bekannt ist (z. B. US-A 44 33 111).
Während derartige Werkstoffe bei weitem am häufigsten für die
Herstellung von Kontaktlinsen oder anderen medizinischen Teilen
oder Geräten verwendet werden, sind weitere Skelettmaterialien
nicht ausgeschlossen von den Polymeren, die als Skelettkomponente
in den erfindungsgemäßen Massen vorliegen. So ist zum
Beispiel bekannt, Polysiloxane und Polyacrylate enthaltend
silylierte Seitenketten zu verwenden. Aus der US-A 42 59 467
sind Kontaktlinsenmassen enthaltend Polysiloxane oder deren
Copolymere mit Acrylaten bekannt. Nach den US-A 45 08 884 und
38 08 178 werden Kontaktlinsenmassen enthaltend polymere Acrylsäure
als Skelettpolymere und Acrylsäureeinheiten enthaltend
polysilylierte Seitenketten verwendet. Nach US 44 33 125 werden
Polyacrylat- und Methacrylat-Gerüstpolymere mit Monomereinheiten
silyliert in den Seitenketten mit Fluor substituiert angewandt.
Alle diese silylierten Polymeren lassen sich auch als
Gerüstpolymere für die erfindungsgemäßen Massen heranziehen.
Die Modifikationen dieser Stoffe - enthalten zwei Acrylateinheiten
und nicht nur eine - führen zu weiteren Vernetzern für die
erfindungsgemäßen Massen.
Die Verwendung von Monoestern von polymeren Ethylenglykol als
Monomer für Gerüstpolymere wurde noch nicht in Erwägung gezogen.
Die Seitenketten enthalten wiederkehrende Einheiten von
-CH₂CH₂O- oder Polyethylenoxideinheiten (PEO), welche die
Widerstandsfähigkeit gegen die Aufnahme von Proteinen begünstigen,
gewährleisten einen ausreichenden Feuchtigkeitsgehalt.
Diese Einheit kann als solche in dem Ausgangsgemisch vorliegen,
sie kann mit freier Acryl- oder Methacrylsäure verestert sein,
um während der Polymerisation die Löslichkeit zu verbessern.
Wird sie in einem Blockcopolymeren eingesetzt, so bildet sie
das Skelett. Die Einheit kann auch in Form eines Mono- oder
Diethers zur Verfügung gestellt werden, d. h. als Verbindung
der Formel RO(CH₂CH₂O) n R, worin R eine niedere Alkylgruppe
(C₁-C₄), zum Beispiel Methyl, Ethyl oder n-Butyl, ist und einer
der Substituenten R auch H sein kann.
Die bisher angewandten Massen enthielten als Vernetzungsmittel
0,1 bis 5% eines weiteren hydrophilen Diacrylats oder Methacrylat,
zum Beipsiel Triethylenglykol-dimethyl-acrylat (TGMMA)
oder Ethylenglykol-dimethacrylat, im allgemeinen in einer Menge
kleiner 5%, bezogen auf das Grundpolymere.
Die erfindungsgemäßen Massen unterscheiden sich von den bekannten
Massen in folgender Hinsicht:
- 1) Sie können 20 bis 100% eines ungesättigten Diesters als Vernetzungsmittel und/oder
- 2) fluorierte Alkyl-substituierte, ungesättigte Diester wie Diacrylat oder Dimethacrylat als Vernetzungsmittel enthalten, wie sie bisher noch nicht als Vernetzungsmittel eingesetzt worden sind, und/oder
- 3) ungesättigte Diester hochmolekularer Ethylenglykolpolymerer als Vernetzungsmittel und/oder
- 4) sie können im Hauptpolymeren einen beträchtlichen Anteil, zum Beispiel 10 bis 50%, ungesättigter Monoester hochmolekularer Ethylenglykole oder deren Diether enthalten, die in der Seitenkette stehen, und/oder
- 5) sie können in den vorpolymerisierten Gemischen 1 bis 40% Polyethylenglykol oder Polyethylenoxid (n=5-300) zusammen mit ausreichenden Mengen an Acryl- oder Methacrylsäure zur Solubilisierung der Polymeren, zum Beispiel bis 20% enthalten und/oder
- 6) sie können als Blockcopolymeres von PEO-(CH₂CH₂O-) n -Einheiten mit ungesättigten Monomeren gebildet worden sein.
Es wird darauf hingewiesen, daß die erfindungsgemäßen Massen im
allgemeinen in der Art üblicher Linsenmassen erläutert werden,
jedoch sind keine analogen Massen aus modifizierten Einheiten
ausgeschlossen. So sind zum Beispiel viele Mono- und Diester
von Acryl- und Methacrylsäuren im Handel verfügbar und einfach
herzustellen. Jedoch sind die Eigenschaften aufgrund der Vernetzung
und der Seitenketten-Einheiten ebenso erreichbar in
Massen, deren Hauptpolymerkomponente sich von Buten- oder Pentenestern
beispielsweise ableiten. Darüberhinaus können wie oben
erwähnt, die Seitenketten silylierte Gruppen oder auch polyfluorierte
Gruppen aufweisen. Silylierte Gruppen entsprechen
beispielsweise der Formel
worin A und B niedere Alkylgruppen wie C₁-C₅, Phenylgruppen
oder X-substituierte Silylgruppen sind und eine X-substituierte
Silylgruppe der Formel
entspricht, worin X eine C₁-C₅-Gruppe oder Phenylgruppe ist und
z 1 bis 5 sein kann. Am meisten wird von diesen Stoffen
3-Methacryloxypropyl-(tris)-trimethylsilxysiloxan (TRIS) aus den
Verbindungen der allgemneinen Formel
verwendet, worin X, A, B und z obige Bedeutung haben und R H
oder Methyl ist und a 1 bis 3 sein kann. Bei TRIS ist R Methyl,
n=3, A und B Trimethoxysilyl und X Methyl. Es hat daher die
Formel
Ebenfalls geeignet sind ungesättigte Ester von Alkoholen mit
polyfluorierter Gerüstkette der allgemeinen Formel
worin R H oder Methyl, b 1 bis 5, d 1 bis 20 und Y F oder H
ist.
Von brauchbaren ungesättigten Säuren oder Estern einschließlich
den veresterten mit komplexen Seitenketten werden Acrylsäuren
(AC) und Methacrylsäure (MAA) bevorzugt.
Derartige erfindungsgemäße Massen eignen sich besonders für
Kontaktlinsen und intraokkulare und intracorneale Linsen. Auch
sind sie für die Konstruktion von biokompatiblen Gegenständen
geeignet. Es wurde bereits vor langem festgestellt, daß die
Fähigkeit, der Proteinaufnahme zu widerstehen außerordentlich
wichtig ist im Hinblick auf die Biokompatibilität (Brash, et
al, J Biomed Materials Res (1985) 19: 1017-1029). Es geht jedoch
nicht nur um die Aufnahme von Protein bei Berührung des
Materials mit zum Beispiel Blut, sondern das aufgenommene Protein
begünstigt Wechselwirkungen mit weiteren Bestandteilen der
Flüssigkeiten, mit welchen das Material in Berührung kommt. Man
nimmt an, daß ein späteres Anhaften von Zellen auf zum Beispiel
nicht physiologischen Substraten dadurch hervorgerufen wird
(Baier, et a. (ibid), 1157-1167).
Es konnte auch bereits gezeigt werden, daß die Proteinaufnahme
ein Vorläufer für die Agglomeration von Blutplättchen auf
Flächen von Fremdstoffen bei Berührung mit Blut ist. Dies kann
zur Thrombose an der Grenzfläche von Blut und Polymerem führen,
so daß eine Verringerung der Proteinaufnahme Thrombose und
Embolie zu vermeiden vermag (Kin, et al, J Polymer Sci (1979)
66: 429-441).
Abgesehen als Material für Linsen eignet sich die erfindungsgemäße
Masse auch für Gegenstände oder Produkte, die in physiologischen
Kontakte mit dem Körper kommen einschließlich Katheder,
Kanülen und Prothesen.
Bei den im Zusammenhang mit den erfindungsgemäßen Massen angegeben
Prozenten handelt des sich um Gewichtsprozent. Prozent
Vernetzer bezieht sich also auf das Gewicht der Skelettpolymeren
als Basis. Wenn eine Masse nun 4 g polymerisiertes HEMA enthält,
so enthält eine Masse von "10% Vernetzer" 0,4 g von zum
Beispiel Polyethylenglykoldiacrylat. Dementsprechend enthält
eine Masse mit "100% Vernetzer" 4 g dieses Stoffs. In ähnlicher
Weise ist der Anteil an spezieller unüblicher -(CH₂CH₂O) n -
Monomerkomponente in der erfindungsgemäßen Masse so zu verstehen,
daß der Anteil von Copolymeren für das gesamte
Gerüstpolymere - ausschließlich Vernetzer, einschließlich
nicht-übliche Komponente - als Basis dient. Die Massen mit "10%"
Polyethylenglykol 600 Methacrylat in einem HEMA-Polymeren
enthalten PEGMA 600 : HEMA in einem Verhältnis von 10 : 90,
unabhängig von der Menge der Vernetzer. Dies gilt auch für
Acryl/Methacrylsäure und PEG/PEO, die den Präpolymergemischen
zugesetzt werden können. Die Prozentangaben sind bezogen auf
das gesamte Polymergewicht ausschließlich diesen zugemischten
Stoffen.
Wie im folgenden noch ausgeführt wird, wird der Wassergehalt
der angefeuchteten Linsen auch in Gewichtsprozent ausgedrückt,
jedoch bezogen auf das Gesamtgewicht der geqollenen Linse.
Polymere mit Ethylenglykol-Gruppierungen werden nach üblicher
Terminologie behandelt, d. h. es wird das Molekulargewicht nach
der Ethylenglykol-Polymerkomponente angegeben. So bedeutet
PEGMA 4000, daß ein Diester aus PEG 4000 gebildet ist. Das
Molekulargewicht der beiden Methacrylsäureeinheiten ist nicht
eingeschlossen. Da das Molekulargewicht der wiederkehrenden
Einheit (CH₂CH₂O) 44 ist, so ist die ungefähre Anzahl der Einheiten
durch Dividieren durch 44 zugänglich oder mit anderen
Worten: PEG 4000 enthält etwa 90 Untereinheiten.
Die Prozent-Angaben sollen keine exakten Grenzen darstellen,
sondern die genannten Zahlen sollen vernünftige Werte sein. Es
treten keine scharfen Grenzen auf sondern ein allmählicher
Übergang, wie dies allgemein bekannt ist.
Die erfindungsgemäßen Massen werden nach üblichen Polymerisationsverfahren
einschließlich Photopolymerisation mit UV oder
Peroxid-katalysierte Polymerisationen erhalten. Dazu werden
alle Komponenten gemischt und die Polymerisation gestartet.
Gegebenenfalls kann man das Grundpolymere vorpolymerisieren und
dann das Vernetzungsmittel als Überzug auf das Präpolymere aufbringen.
Bei einer beispielsweisen Vorgangsweise werden die Komponenten
gemischt, gegebenenfalls unter Erwärmen, wenn ein Verflüssigen
von Stoffen notwendig ist, die bei Raumtemperatur fest sind,
wie Polyethylenglykoldiacrylat 4000 (PEGDA 4000), Polyethylenoxid
oder Polyethylenglykol. Dieses Gemisch der Komponenten
wird mit einer geringen Mengen eines Photoinitiators ("Durocure
1173") versetzt und dann ausreichend lang mit UV-Licht
bestrahlt, um die gewünschte Polymerisation zu bewirken. Dies
ist im allgemeinen zwischen etwa 15 s und einigen Minuten erreicht.
Es ist aber auch möglich, das Gemisch zu polymerisieren, indem
es zuerst entgast und dann 0,01 bis 0,5% Peroxid oder ein
anderer freie Radikale bildender Katalysator zugesetzt wird wie
Benzoylperoxid oder Azo-(bis)-isobutyronitril (AIBN). Das
Gemisch wird dann auf relativ niedere Temperatur, z. B. 40 bis
60°C, ausreichend lang für die Polymerisation erwärmt. Im
allgemeinen reichen 1 bis 24 Stunden.
Wird Vernetzer auf ein Präpolymeres aufgebracht, so geschieht
dies als 1%ige methanolische Lösung. Die zu beschichtenden
Proben werden einen Tag bis eine Woche in Methanol vorbehandelt
und dann in eine 1%ige Methanollösung des Vernetzers, z. B.
PEGDA 4000 und Photoinitiator wie Durocure eingebracht. Sie
bleiben dann etwa einen Tag in der Beschichtungslösung, werden
dann aus dieser genommen und ausreichend lang belichtet, um
eine chemische Bindung zu erreichen, was im allgemeinen in 15
bis 90 s geschehen ist.
Die erfindungsgemäßen Linsen, die sich durch Aufnahmefähigkeit
für Wasser unter Beibehaltung einer Widerstandsfähigkeit gegen
Proteinaufnahme auszeichnen, werden hergestellt aus Massen, die
wiederkehrende Polyethylenoxid-Unterheiten -(CH₂CH₂O) n (n=1
bis 300) aufweisen. Diese Untereinheiten erhält man auf verschiedene
Weise. Ungewöhnlich hohe Anteile an kurzkettigen ungesättigten
Diestern von PEO - n=1 bis 4 - können als Vernetzer
dienen, d. h. bei Vernetzerkonzentrationen von 20 bis 100%.
Eine andere Möglichkeit besteht in Vernetzern mit Diestern, bei
denen n 5 bis 300 ist. In diesem Fall sind geringere Mengen
erforderlich. Die Hydrophilie solcher Vernetzer kann durch
entsprechende Anteile an polyfluorierten Diester Analogen in
jeder gewünschten Weise verändert werden.
Eine weitere Möglichkeit besteht darin, ungesättigte Ester des
Gerüstpolymeren in Form von Estern von PEO - n=5 bis 300 -
einzusetzen, so daß PEO eigentlich als Seitenkette des Gerüstpolymeren
vorliegt. Zur Einstellung der Hydrophilie können auch
hier wieder Ester der fluorierten Analogen herangezogen werden.
Schließlich kann man dem zu polymerisierenden Gemisch PEO-
Polymere - n=5 bis 300 - zugegeben unter Bildung von Gemischen,
in welchen PEO nicht kovalent gebunden ist, oder in welchen PEO
mit einer der polymerbildenden Einheit verestert ist und als
Seitenkette vorliegt. Schließlich können Ethylenglykol oder
dessen Oligomere zur Bildung von Blockcopolymeren mit anderen
Monomereinheiten verwendet werden.
Bei den erfindungsgemäßen Massen werden erstmals fluorierte Diacrylate
und Methacrylate als Vernetzer eingesetzt. Diese
erhält man aus handelsüblichen fluorierten Dialkoholen
HOCH₂(CF₂) m CH₂OH, worin m eine ganze Zahl von 1 bis 10 ist. Zur
Herstellung der Diester werden die Diole mit reaktiven Formen
ungesättigter Säuren umgesetzt. Im allgemeinen sind dies
Acryloyl- bzw. Methacryloylchloride. Die Reaktion findet in
einem aprotischen Lösungsmittel wie Toluol statt. Im allgemeinen
wird, um reine Produkte zu erhalten, ein Amin wie Trimethylamin
zugesetzt, um das gebildete HCl als Triethylaminhydrochlorid
auszufällen. Die Lösung wird filtriert und der
Diester, z. B. Fluordiacrylat oder -methacrylat, abdestilliert,
um das angestrebte Vernetzungsmittel zu erhalten. Natürlich
kann man jede andere übliche Reinigungsmethode heranziehen.
Zusätzlich zu den Diestern fluorierter Diole können auch ungesättigte
Diester von Ethylenglykol und Polyethylenglykol allein
oder im Gemisch mit den fluorierten Vernetzern angewandt
werden. Die Polyethylenglykol-acrylat bzw. dimethacrylat-diester
sind im Handel erhältlich, aber auch leicht zugänglich durch
Umsetzung von Polyethylenglykol (PEG) entsprechenden Molekulargewichten
mit Acryloyl- bzw. Methacryloylchlorid oder den
entsprechenden Säuren. Die reaktiven Formen anderer ungesättigter
Säuren können auch angewandt werden.
Diester von Alkoholen der Formel HO(CH₂CH₂O) n H-n=1 bis 4 -
sind für Linsenmassen üblich, jedoch gilt dies nicht für Diester,
in denen n 5 bis 300 ist. Molekulargewichte von PEG-
Diestern für die erfindungsgemäßen Massen gehen bis etwa 13 000.
Die erfindungsgemäßen Massen können entweder ungewöhnlich große
Mengen üblicher Diester von obigen Diolen - n=1 bis 4 - als
Vernetzer enthalten oder übliche Mengen von Vernetzern entsprechend
obiger Formel, in der n 5 bis 300 ist. Ganz allgemein
gesagt, können in den erfindungsgemäßen Massen Vernetzer unabhängig
von deren Art in einem Mengenbereich von 10 bis 100%
vorliegen. Geringere Anteile bis herunter zu 0,1% sind auch
möglich, wenn ein ungewöhnlicher Vernetzer eingesetzt wird, d. h.
obige hochmolekularen Diol-diester oder Diester von
fluorierten Diolen. Die oberen Grenzen sind ungefähr dieselben,
etwa 90 bis 100%.
Die für die erfindungsgemäßen Massen erstmals verwendeten Vernetzer
umfassen ungesättigte Diester von Copolymeren von Diethylsiloxanen
und Polyethylenglykol entsprechend der Formel
worin R eine C₁-C₅-Alkyl- oder Phenylgruppe und vorzugsweise
Methyl ist, x 1 bis 300 und y 1 bis 400 bedeuten mit der
Maßgabe, daß y den Wert von x um zumindest 10 überschreiten
muß. Diese Vernetzer können allein in einer Menge von 0,1 bis
90% der Masse zur Anwendung gelangen oder Fluormethylen-dioldiester
im Gemisch mit Polyethylenglykoldiestern ersetzen.
Die Wasser aufnehmenden, jedoch Protein abweisenden Eigenschaften
der erfindungsgemäßen Verfahren erreicht man auch
durch Verwendung ungesättigter Monoester von Polyethylenglykol
oder deren Ether oder Ester als Hauptpolymerkomponente. Diese
Monoester werden in ähnlicher Weise hergestellt wie die Herstellung
obiger Diester erfolgte, jedoch mit entsprechend der
Stöchiometrie erforderlichen Mengen an Reaktionspartnern, um die
Monoester als Hauptprodukt zu erhalten. Dieser kann dann auf
üblicher Weise gereinigt werden.
Von der aus PEG-Alkohol der Formel HO(CH₂CH₂O) n R-R ist H,
niedere Alkylgruppe oder gesättigte Acyl, n=2 bis 300 -
hergestellte Monoester wird in einer Menge von 1 bis 100% der
polymeren Masse für die angestrebten Eigenschaften verwendet.
Darüber hinaus können bis zu 90% dieser 100%-Grenze für co
polymerisiertes Monomer der Monoester von polyfluoriertem Diol
HOCH₂(CF₂) m CH₂OH (FA m MA für den Methacrylester bzw. FA m MA für
den Acrylester) sein. Bei diesen Massen ist m 1 bis 10 und die
gesamten copolymerisierten Monomeren machen 100% aus, so daß
die obere Grenze für von PEG abgeleiteten Monomeren 80% ist,
wenn 20% FA m MA beispielsweise vorhanden sind.
Diese Mengenangaben sollen nicht als strenge Grenzen angesehen
werden, sondern im Lichte eines Ausgleichs zwischen dem Wert n
und den Anteilen an PEG-haltigem Ester. Diese Beziehung ist
weitestgehend empirisch, jedoch ist der Anteil an benötigten
Copolymeren umso geringer, je höher der Wert n ist, so daß
diese keine lineare Funktion ist.
Massen und daraus hergestellte Linsen entsprechender Wasseraufnahmeflüssigkeit
und Proteinabweisung können auch hergestellt
werden durch Einbringung eines (CH₂CH₂O) n -Polymeren in Form von
Polyethylenglykol (PEG) oder Polyethylenoxid (PEO) - n=5-300 -
in die zu polymerisierende Mischung. Die benötigte Menge für
die gewünschten Eigenschaften beträgt 1 bis 40%, bezogen auf
das Gewicht des Grundpolymeren. Dieses Grundpolymer kann
variiert werden und enthält übliche Einheiten wie HEMA, VP und
fluorierte Monoester. Zur Solubilisierung von PEG oder PEO oder
deren Gemische kann man Acryl- oder Methacrylsäuren zusetzen.
Höhere Anteile PEG/PEO erfordern im allgemeinen größere Anteile
an Säuren, jedoch reichen im allgemeinen etwa 20% Säuren zur
Solubilisierung von 40% PEG/PEO. Nach der Polymerisation
werden diese gebildeten Polymeren zu den Linsenmassen verarbeitet.
Obwohl Copolymere mit (CH₂CH₂O) n -Einheiten und ungesättigten
Komponenten bekannt sind und insbesondere als ungesättigte Komponenten
Styrol, so wurden diese noch nicht für Kontaktlinsen
herangezogen. Wird jedoch der Anteil und die Länge des PEO-Anteils
entsprechend gewählt und geeignete ungesättigte Komponenten
eingesetzt, so können diese Copolymeren hervorragende
Linsen mit guter Proteinabweisung ergeben. Im allgemeinen
stellt das PEO-Segment 1 bis 60% des Copolymeren dar und der
Wert von n liegt bei zumindest 5, im allgemeinen nicht über
300, da das PEO in hoher Konzentration kristallisieren kann.
Die ungesättigten Komponenten sind im allgemeinen die üblichen
von Kontaktlinsen, nämlich MAA und AC und deren Ester, jedoch
können auch andere zweckmäßig sein. Die Herstellung derartiger
Additionscopolymere ist bekannt (US 28 28 345, GB 72 27 46,
US 30 50 511 und Brooks, T. W., et al Polymer Prep ACS, Div of
Pol Chem (1969), 10(2): 1174; O'Mallery, J. J., et al, ibid, S.
796). Polysiloxane können auch für die Herstellung dieser
Blockcopolymeren verwendet werden, z. B. ein Teil des Copolymeren
kann der Formel HO-(SiR₂O) x entsprechen.
Die erfindungsgemäßen Massen lassen sich auch zur Beschichtung
von Linsen oder anderer Gegenständen mit einer proteinabweisenden
Schicht verwenden. Die Massen lassen sich direkt auftragen,
wobei das Substrat mit einer Lösung des Vernetzungsmittels, z. B.
einer 0,5 bis 5%igen Lösung von ungesättigten Diester eines
Polyols wie Polyethylenglykol-diacrylat (PEGDA) überzogen wird.
Man kann auch ein Anquellen der Masse mit einem entsprechenden
Lösungsmittel enthaltend 5 bis 25 Gew.-% von ungesättigten
Monoestern und/oder Diestern von Polyethylenglykolderivat
vornehmen. Die zur pfropfenden Körper werden dann einer Strahlungsquelle
ausgesetzt wie UV- oder γ-Strahlung hoher Intensität
um ein Aufpfropfen der polymerisierenden Schicht auf
den Substrat zu erreichen.
Im folgenden werden einige Ausführungsformen der erfindungsgemäßen
Masse näher erläutert. Die Prozent an Vernetzungsmittel
sind angegeben auf der Basis des Gerüstpolymeren. In Tabelle 1
sind bevorzugte Massen zusammengefaßt. Dabei wurden folgende
Abkürzungen verwendet:
Hydroxyethyl-methacrylat (HEMA), Butyl-methacrylat (BMA), Triethylen-glykol-dimethacrylat
(TEGDMA);
Hexafluoropentamethylen-dicacrylat (HFPMDA), Polyethylen-glykol- diacrylat (PEGDA), woraus das Molekulargewicht der Polyethylen-glykol- Komponente ersichtlich ist, z. B. wird Polyethylenglykol- (200)-diacrylat mit PEGDA 200 abgekürzt. Weitere Abkürzungen sind: N-Vinylpyrrolidon (VP), Hexafluorbutyl-methacrylat (HEA), Ethoxyethoxyethyl-acrylat (EEEA), Hexafluoropentamethylen- dimethacrylat (HFPMDMA), Octafluorohexamethylen-diacrylat (OFHMDA), Trifluorethyl-methacrylat (TFEMA), Methacrylsäure (MAA), Methyl-methacrylat (MMA), Ethylenglykol-dimethacrylat (EGDMA); 3-Methacryloxypropyl-(tris)-(trimethylsiloxy)- silan (TRIS), Isobornyl-methacrylat (IBMA), Pentadecafluorooctyl- methacrylat (PDFOMA), Tridecafluorooctyl-methacrylat (DEGDAMA) und Azo(bis)-isobutyronitril (AIBN).
Hexafluoropentamethylen-dicacrylat (HFPMDA), Polyethylen-glykol- diacrylat (PEGDA), woraus das Molekulargewicht der Polyethylen-glykol- Komponente ersichtlich ist, z. B. wird Polyethylenglykol- (200)-diacrylat mit PEGDA 200 abgekürzt. Weitere Abkürzungen sind: N-Vinylpyrrolidon (VP), Hexafluorbutyl-methacrylat (HEA), Ethoxyethoxyethyl-acrylat (EEEA), Hexafluoropentamethylen- dimethacrylat (HFPMDMA), Octafluorohexamethylen-diacrylat (OFHMDA), Trifluorethyl-methacrylat (TFEMA), Methacrylsäure (MAA), Methyl-methacrylat (MMA), Ethylenglykol-dimethacrylat (EGDMA); 3-Methacryloxypropyl-(tris)-(trimethylsiloxy)- silan (TRIS), Isobornyl-methacrylat (IBMA), Pentadecafluorooctyl- methacrylat (PDFOMA), Tridecafluorooctyl-methacrylat (DEGDAMA) und Azo(bis)-isobutyronitril (AIBN).
Die Proteinaufnahme der Polymerisate wurde mit Hilfe von mit
Tritium markierten Proteinlösungen bestimmt. Die markierte Proteinlösung
enthielt 1,20 mg/ml Lysozym, 3,88 mg/ml Albumin und
1,60 mg/ml γ-Globulin in einer Phosphatpufferlösung von pH 7,4.
Diese Lösung ahmt roh die Zusammensetzung von Tränen nach.
Die Markierung der Proteine in der Prüflösung mit Tritium erfolgte
nach der standardisierten Methode der reduktiven Methylierung
von mit Tritium markierten Natriumborohydrid oder
durch Verestern der primären Aminogruppen von mit Tritium
markierten N-Bernsteinsäureimid-propionat. Die markierten
Proteine wurden durch Gelchromatographie gereinigt, bevor sie
zur Herstellung der Prüflösung herangezogen wurden.
Die Bestimmung der Proteinaufnahme erfolgte in der Weise, daß
die Proben in destilliertem Wasser eine Woche eingeweicht wurden
und dann in 1 cm² große Stücke mit einer Stärke von 0,1 bis
0,2 cm geschnitten wurden. Diese Probestückchen wurden 3 Tage
in Methanol eingeweicht und dann in einer methanolischen Lösung
mit Ultraschall gereinigt. Die gereinigten Probestückchen
wurden 1 Woche in destilliertem Wasser getaucht, wobei das Wasser
jeden Tag gewechselt wurde. Dann wurden die Probestückchen
aus dem destilliertem Wasser genommen und in einer pH 7,4 Phosphat-
Pufferlösung equilibriert und in die Protein-Prüflösung 24
Stunden bei 37°C getaucht.
Danach wurden die Probestückchen aus der Proteinlösung genommen,
mit der Pufferlösung abgewaschen und in ein Probegläschen
für die Szintillationsmessung gegeben. Das Probegläschen wurde
24 Stunden bei 90°C in 1-n-Salpetersäure erwärmt, dann
abgekühlt und die Szintillationsflüssigkeit zugesetzt. Es
wurden für jede Probe vier Bestimmungen vorgenommen und die
Ergebnisse gemittelt.
Die Standardmethode zur Bestimmung der Feuchtigkeit ist derart,
daß der equilibrierte Wassergehalt (EWC) als das Wassergewicht
in der Linse gebrochen durch das Gesamtgewicht der gequollenen
Linse × 100 definiert ist.
Zur Bestimmung dieses Wertes wurden Proben 1 cm² ausgewogen
und 1 Woche in 3fach destilliertes Wasser getaucht. Die gequollenen
Proben wurden dann neuerlich gewogen und der EWC aus
der Differenz zwischen Trockengewicht und Naßgewicht, gebrochen
durch das Gewicht der nassen Probe × 100 berechnet.
Die Wirksamkeit des hydrophilen Vernetzers zur Aufrechterhaltung
eines ausreichenden EWC bei gleicheitig herabgesetzter
Proteinaufnahme soll anhand dieses Beispiels gezeigt werden.
Das Grundpolymere war ein Copolymer aus 2,4 g HEMA und 0,6 g
VP. Die Proben wurden hergestellt durch Mischen der Monomeren
für das Gerüst-Copolymere zusammen mit dem Vernetzungsmittel
und 3 Tropfen Härter Durocure 1173. Die Gemische wurden dann
mit UV-Licht (1000 Watt) 90 s bestrahlt; sie enthielten folgende
Mengen an den angegebenen Vernetztern zusätzlich zu den 3 g
Monomergemisch:
Masse 1: 0,02 g TEGDMA oder 0,67% Vernetzer entsprechend dem
Stand der Technik,
Masse 2: 0,2 PEGDA 600 oder 20% Vernetzer,
Masse 3, 4, 5 und 6 enthielten 1,5 g, 0,6 g, 0,3 g bzw. 0,13 PEGDA 400 als Vernetzer.
Die Masse 7 enthielt 1,2 g PEGDMA als Vernetzer.
Masse 2: 0,2 PEGDA 600 oder 20% Vernetzer,
Masse 3, 4, 5 und 6 enthielten 1,5 g, 0,6 g, 0,3 g bzw. 0,13 PEGDA 400 als Vernetzer.
Die Masse 7 enthielt 1,2 g PEGDMA als Vernetzer.
In der Tabelle 2 sind die Ergebnisse der Ermittlung der Wasseraufnahme
und der Proteinabweisung zusammengefaßt.
Aus der Tabelle 2 ergibt sich, daß Massen enthaltend höhere Anteile
an Vernetzer wesentlich geringere Proteingehalte als die
Vergleichsprodukte ergaben. Darüber hinaus war der Wassergehalt
der Massen nicht verändert mit Ausnahme, wenn hohe Anteile an
extrem niedermolekularen Vernetzern angewandt wurden.
Es scheint, daß hohe Anteile an TEGDMA den Wassergehalt herabsetzt
aufgrund einer Verringerung des Raumes im polymeren Netzwerk.
Dies hat einen ähnlichen Effekt auf die Herabsetzung der
Proteinaufnahme. Aus den Versuchsergebnissen ergibt sich jedoch,
daß die angestrebte geringe Proteinaufnahme auch erhalten
werden kann mit Massen, die ihren hohen Wassergehalt beibehalten.
Der niedere Wassergehalt der Masse 7 macht diese jedoch
nicht wertlos, da deren Härte bei manchen Anwendungen von Vorteil
sein kann.
Die Fähigkeit von mit fluorierten Diestern vernetzten Massen
der Proteinaufnahme zu widerstehen soll anhand dieses Beispiels
gezeigt werden. Die Massen 8 bis 12 enthielten steigende
Mengen, nämlich von 0,67 bis 40%, HFPMDA als Vernetzer,
während die Masse 13 10% OFHMDA enthielt. Die Ergebnisse sind
in der Tabelle 3 zusammengefaßt.
Die Ergebnisse zeigen eine sehr deutliche Abnahme der Proteinaufnahme
durch Anwendung von etwa 10% fluoriertem Vernetzer.
Damit verbunden ist jedoch eine Verringerung des Feuchtigkeitsgehalts.
Solche Massen eignen also dort, wo ein geringerer Wassergehalt
zulässig ist. Jedoch ist die geringere Aufnahme von
insbesondere Lysozym auch erreichbar durch Anwendung höhermolekularer
hydrophiler Vernetzungsmittel nach Beispiel 3.
Ein Kompromiß zwischen Wassergehalt und Proteinaufnahmefähigkeit
wird erreicht durch eine Kombination von hydrophilen und
hydrophoben Vernetzungsmittel, wie dies anhand der Massen 14
und 15 bis 18 gezeigt werden soll. Masse 14 enthält einen
kürzeren hydrophilen Vernetzer PEGDA 600, während die Massen 15
bis 18 längere Vernetzer PEGDA 4000 enthalten. Die Ergebnisse
sind in der Tabelle 4 zusammengefaßt.
Aus obigem ergibt sich, daß durch eine Kombination von hydrophoben
und hydrophilen Vernetzern der Wassergehalt im wesentlichen
auf dem Wert der üblichen weichen Linsen gehalten werden
kann, während die Proteinaufnahmefähigkeit herabgesetzt ist. So
besitzt die Masse 17 im wesentlichen den gleichen Wassergehalt
wie Masse, jedoch ist die Proteinaufnahme um einen Faktor von
10 verringert.
Ähnliche Ergebnisse wie die der Beispiele 3, 4 und 5 werden
erhalten, wenn die Masse als Grundkomponente nur polymerisiertes
HEMA aufweist. Alle untersuchten Massen enthielten 3 g
HEMA zusätzlich zum variierenden Anteil an hydrophilen und hydrophoben
Vernetzern. Die Massen 1A und 1B dienen als Vergleiche
mit bekannten Massen. Ähnliche Ergebnisse sind für die Massen
19 bis 27 in Tabelle 5 zusammengefaßt.
Die Ergebnisse für Massen auf der Basis von HEMA sind ähnlich
denen von Massen auf der Basis von Copolymeren HEMA/VP. Die
Proteinaufnahme kann drastisch herabgesetzt werden einfach
durch Erhöhen der Konzentration des üblichen Vernetzers TEGDMA
bei gleichzeitiger Herabsetzung der EWC-Werte. Andererseits
läßt sich die Proteinaufnahme ohne wesentliche Änderung des
Feuchtigkeitsgehalts herabsetzen entweder durch Verwendung
längerkettiger Vernetzer oder durch Verwendung einer Kombination
von hydrophilen und hydrophoben Vernetzern.
Es wurde ein Vergleich angestellt zwischen einer Masse enthaltend
HEMA : HEA : VP in einem Verhältnis von 40 : 40 : 20 als Grundpolymer
mit und ohne 20% PEGDA 4000 als Vernetzer. Die Werte
für EWC beider Proben waren im wesentlichen die gleichen, nämlich
66% für den Vergleich und 67% für die vernetzte Masse.
Die Lysozymaufnahme sank von 97,5 µg/cm² bei der Vergleichsmasse
auf 47,1 µg/cm² für die vernetzte Masse.
Proben enthaltend unterschiedliche Anteile an MAA in dem Grundpolymerisat
wurden zur Bestimmung der Ergebnisse mit unterschiedlichen
Vernetzerzusätzen herangezogen. Bei einer Gruppe
von Massen enthielt das Grundpolymere 1,8 g HEMA, 1,2 g VP und
0,09 g MAA. Die Vergleichsmasse 1C enthielt 0,07 g bzw. 2,3 g
PEGDMA als Vernetzer. Die Ergebnisse der Massen 28 bis 30 sind
in der Tabelle 6 zusammengefaßt.
Aus der Tabelle 6 ergibt sich, daß bei korrekter Kombination
hydrophiler und hydrophober Vernetzer der Feuchtigkeitsgehalt
gleich gehalten, jedoch die Proteinaufnahme um einen Faktor von
5 bis 6 herabgesetzt werden kann.
Tabelle 7 zeigt ähnliche Ergebnisse hinsichtlich der Variation
der Vernetzer für übliche hydrophile Vernetzer gegenüber einem
hydrophoben Vernetzer in Verbindung mit erhöhten Anteilen an
Methacrylsäure.
Diese Massen enthielt 1,8 g HEMA, 1,2 g VP und 0,31 g Methacrylsäure.
Masse 1D ist eine Vergleichsmasse, die zusätzlich 0,24 g
TEGDMA enthielt bzw. Masse 31, die 0,26 g HFPMDA enthielt. Auch
hier wurde der Feuchtigkeitsgehalt nicht beeiflußt, jedoch die
Lysozymaufnahme drastisch herabgesetzt.
Eine Linse, die vollständig aus 3 g HEMA bestand, wurde mit
einer 1%igen Lösung von PEGDA 4000 wie oben beschrieben beschichtet.
Die beschichtete Linse nahm nur etwa 2/3 von dem
auf, was von der unbeschichteten Linse aufgenommen werden kann.
Die anderen Parameter wurden nicht bestimmt. Die HEMA-Linse
nahm 77,4 µm/cm² BSA (Masse 1A) auf, während die beschichtete
Linse nur 47,1 µg/cm² aufnehmen konnte. Die Masse 1C (1,8 g
HEMA, 1,2 g VP, 0,09 g MEA, 0,06 g TEGDAM als Vernetzer) wurde
mit einer 1%igen Lösung von PEGDA 4000 beschichtet und zeigte
eine etwa 50%ige Abnahme der Aufnahme von 88,4 µm/cm² für die
Vergleichslinse auf 40,6 µg/cm² für die erfindungsgemäß beschichtete
Linse.
Zum Vernetzen eines vorgeformten Polymeren wurde eine Lösung
von 10 g Polyvinylpyrrolidon (PVP, Molekulargewicht 360 000) in
100 cm³ Ethanol gelöst. Ein Tropfen von Durocure 1173 und 6 bis
60% Vernetzer wurden jeweils aliquoten Teilen von 10 cm³
zugesetzt. Aus der Lösung wurden Folien gegossen, Lösungsmittel
verjagt und die Folien 30 s mit UV belichtet. Die Linsen ergaben
hohe EWC-Werte, selbst in Gegenwart von 60% hydrophobem
Vernetzer. Die Ergebnisse sind in der Tabelle 8 zusammengefaßt.
Die Werte in Tabelle 8 sind in g Vernetzern/g PVP angegeben. Wie
erwartet, lag die Wasseraufnahme etwas höher beim hydrophilen
Vernetzer PEGDMA.
Weitere Massen wurden hergestellt nach der üblichen Technik mit
variierenden Verhältnissen VP : HEA im Grundppolymerisat und etwa
20% HFPMDA bzw. TEGDMA als Vernetzer. Die Wasseraufnahme
scheint ein Maximum zu erreichen bei mittleren Verhältnissen,
wobei hydrophile oder hydrophobe Vernetzer verwendet wurden.
Aus diesen Ergebnissen sieht man, daß der Wassergehalt relativ
unabhängig ist und von dem Verhältnis der Grundpolymeren für
die Weichgel-Materialien bei einem gegebenen Anteil an Vernetzer.
Wie erwartet, zeigten weitere Untersuchungen, daß
Massen, enthaltend ein konstantes Verhältnis HEA zu VP (=3 : 1),
abnehmenden Wassergehalt mit steigenden Anteil an HFPMDA von 3
auf 100% - der EWC-Wert fällt von 59% auf 9% und wird
weniger dratisch herabgesetzt, nämlich von 52% auf 23% mit
steigenden Anteilen von TEGDMA, nämlich 6 bis 90%. Es wurde
auch eine große Anzahl von Massen unterschiedlichen Verhältnisses
HEA/VP und unterschiedlicher Mengen an Vernetzer
hergestellt und untersucht und festgestellt, daß die EWC-Werte
zwischen 40 und 80% lagen. So betrug beispielsweise der
EWC-Werte 71 bis 74% für Massen mit einem Verhältnis HEA/VP von
etwa 4 : 1 bis 2,5 : 1, trotz der Erhöhung des Anteils an PEGDA
4000 als Vernetzer von 3 auf 60%. Die EWC-Werte sanken etwas
ab, wenn zusätzlich zu PEGDA 4000 HFPDMA als zusätzlicher Vernetzer
angewandt wird. EWC-Werte von 73 bis 76% erhält man
auch, wenn dieses Verhältnis 4 : 1 beträgt, mit etwa 12% PEGDA
4000 und unterschiedlichen Mengen EEEA, nämlich 26 bis 100%.
Die Anwendung niedermolekularer Vernetzer wie HFPMDA oder
TEGDMA in einer Menge von etwa 20% führt zu etwas geringeren
EWC-Werten, nämlich 9 bis 40%, unabhängig von dem Verhältnis
VP : HEMA. Diese Ergebnisse werden auch bei steigenden Mengen an
diesen niedermolekularen Vernetzern erreicht. Die Zugabe von
20% PEGDA als Vernetzer in Massen mit einem Verhältnis
HEMA : VP 4 : 1 gestattet jedoch die Zugabe von diesen niedermolekularen
Vernetzern ohne daß dies auf Kosten des Wassergehalts
geht.
Es wurden Massen hergestellt, bei denen möglicherweise in situ
der Verntzer gebildert wird aus Acrylsäure und Polyethylenglykol.
Diese Massen führten zu qualitativ hochwertigen Linsen,
die gesättigt mit Wasser transparent und zäh sind. Beispiele
für solche Massen sind 2,16 g HEA und 0,54 VP als Grundpolymerisate
und 0,3 g Acrylsäure zusammen mit 0,03 bis 0,40 g
Polyethylenglykol mit einem Molekulargewicht von 1500. Massen
enthaltend Ethoxyethoxyethylacrylat (EEEA) im Grundpolymerisat
geben auch zufriedenstellende Wassergehalte, wenn als Vernetzer
PEGDA 4000 angewandt wird.
Für polymere Ester-Copolymere wurde HEMA als monomere Grundeinheit
verwendet und PEGMA unterschiedlichen Molekulargewichts
gegebenenfalls mit zusätzlichen Monoestern von Methacrylsäure
mit HOCH₂(CF₂) m CH₂OH (FA m MA) als copolymerisierende Einheiten
eingesetzt. Die verschiedenen Massen enhielten 10, 30 bzw. 90%
PEGMA 200, 10, 30 bzw. 90% PEGMA 4000, 10, 30 bzw. 90%
PEGMA 10 000, 10% PEGMA 400 zusammen mit 20% FA₈MA, 30% PEGMA 1000
zusammen mit 10% FA₅MA und 80% PEGMA 600 zusammen mit 10%
FA₃MA.
Für Massen ähnlich denen des Beispiels 12 wurden Mischungen
hergestellt mit einem Verhältnis HEMA/VP = 4 : 1 als Grundpolymere
und 1, 10 bzw. 40% PEG 2000 oder 2, 5 oder 30% von
dessen Dimethylether mit einem Molekulargewicht von 4000
zusammen mit den entsprechenden Mengen von MAA oder AC. Derartige
Massen zeigten auch zufriedenstellende optische Eigenschaften
und Widerstandsfähigkeit gegen Proteinaufnahme.
Masse Nr.Additive
1 1% PEG, 1% MAA
210% PEG, 5% MAA
340% PEG, 20% AC
4 2% diether, 2% AC
5 5% diether, 5% MAA
630% diether, 17% MAA
710% diether, 10% MAA
850% diether, 15% AC
980% diether, 15% AC
Folgende Mischungen wurden polymerisiert nach Entgasen mit
Stickstoff und Belichten mit UV-Licht oder Erwärmen je nach dem
in der Mischung enthaltenen Katalysator. Die polymerisierten
Gemische wurden zu knopfartigen Körpern geformt und deren Härte
und deren Wassergehalt bestimmt.
Masse 1:
41 g TRIS; 20 g MMA; 20 g PEGMA 350; 9 g PEGDMA; 0,1 g Photinitiator Durocure 1173;
Nach Entgasen und Belichten mit UV-Licht für die Polymerisation wurden die knopfartigen Körper zu Linsen verarbeitet, die transparent waren, eine Härte von 82 zeigten und einen Wassergehalt im Gleichgewicht von 3,2% hatten. Diese Linsen hatten eine hohe Sauerstoffdurchlässigkeit, jedoch war die Benetzbarkeit schlecht.
41 g TRIS; 20 g MMA; 20 g PEGMA 350; 9 g PEGDMA; 0,1 g Photinitiator Durocure 1173;
Nach Entgasen und Belichten mit UV-Licht für die Polymerisation wurden die knopfartigen Körper zu Linsen verarbeitet, die transparent waren, eine Härte von 82 zeigten und einen Wassergehalt im Gleichgewicht von 3,2% hatten. Diese Linsen hatten eine hohe Sauerstoffdurchlässigkeit, jedoch war die Benetzbarkeit schlecht.
Masse 2:
49 g TRIS, 15 g Isobornylmethacrylat (IBMA), 20 g PEGMA 2000, 10 g N-VP, 6 g EGDMA in Gegenwart von 0,004 g AIBN;
Nach dem Entgasen erfolgte die Polymerisation in 12 Stunden bei 60°C und ergab ein transparentes Material mit einer Härte von 83 und einem Gleichgewichts-Wassergehalt von 3,5%.
49 g TRIS, 15 g Isobornylmethacrylat (IBMA), 20 g PEGMA 2000, 10 g N-VP, 6 g EGDMA in Gegenwart von 0,004 g AIBN;
Nach dem Entgasen erfolgte die Polymerisation in 12 Stunden bei 60°C und ergab ein transparentes Material mit einer Härte von 83 und einem Gleichgewichts-Wassergehalt von 3,5%.
Masse 3:
50 g TRIS, 10 g HFBMA, 36 g PEGMA 550, 4 g EGDMA in Gegenwart von 0,05 g AIBN;
Die Polymerisation in 15 Stunden bei 60°C führte zu einem Produkt mit einer Härte von 84 und einem Gleichgewichts-Wassergehalt von 2,4%.
50 g TRIS, 10 g HFBMA, 36 g PEGMA 550, 4 g EGDMA in Gegenwart von 0,05 g AIBN;
Die Polymerisation in 15 Stunden bei 60°C führte zu einem Produkt mit einer Härte von 84 und einem Gleichgewichts-Wassergehalt von 2,4%.
Masse 4:
50 g TRIS, 10 g Pentadecafluoracetylmethacrylat (PDFOMA), 30 g PEGMA 750, 10 g MMA, 10 g PEGDMA 1000 in Gegenwart von 0,1 g Durocur 1173.
Die Polymerisation unter der Einwirkung von UV-Licht ergab ein Produkt mit einer Härte von 84 und einen Gleichgewichtswassergehalt von 2,2%.
Masse 5:
Eine etwas mehr hydrophile Masse wurde hergestellt aus 60 g Tridecafluorooctylmethacrylat (TDFOMA), 40 g PEGMA 550, 0,5 g Diethylenglykoldimethacrylat und 0,1 g Durocur 1173.
Nach Entgasen und Photopolymerisation im UV-Licht hatte das Produkt eine Härte von 83 und einen Gleichgewichtswassergehalt von 25%.
Masse 6:
50 g TRIS, 10 g MMA, 10 g BMA, 15 g PEGMA 350, 5 g NVP und 6 g Hexafluorpentamethylendimethacrylat in Gegenwart von 0,04 g AIBN polymerisierten in 24 Stunden bei 45°C zu einem Produkt mit einer Härte von 84 und einem Gleichgewichtswassergehalt von 2%.
Masse 7:
Eine hochfluorierte Masse zeigte einen geringen Wassergehalt. Sie wurde hergestellt aus 26 g PDFOMA, 61 g HFBMA, 10 g PEGMA 350, 3 g EGDMA in Gegenwart von 0,2 g Durocur 1173 durch Photopolymerisation in UV-Licht und ergab ein Produkt mit einer Härte von 70 und einem Gleichgewichtswassergehalt von 0,9%.
Massen 8 bis 10 wurden jeweils hergestellt durch Entgasen und Photopolymerisieren in UV, wobei das Ausgangsgemisch für Masse 8 16 g PDFOA, 13 g HFBMA, 40 g TRIS, 25 g PEGMA 550, 6 g EGMA und 0,2 g Durocur bzw. für Masse 9 45 g HFBMA, 31,3 g PEGMA 350, 25,2 g IBMA, 1,2 g EGMA und 0,8 g Durocur bzw. für Masse 10 30 g TRIS, 4,3 g PDFOA, 6,2 g NVP, 6,2 g PEGMA 350, 12 g MMA, 2 g Hexandioldimethacrylat und 0,5 g Durocur enthielt.
50 g TRIS, 10 g Pentadecafluoracetylmethacrylat (PDFOMA), 30 g PEGMA 750, 10 g MMA, 10 g PEGDMA 1000 in Gegenwart von 0,1 g Durocur 1173.
Die Polymerisation unter der Einwirkung von UV-Licht ergab ein Produkt mit einer Härte von 84 und einen Gleichgewichtswassergehalt von 2,2%.
Masse 5:
Eine etwas mehr hydrophile Masse wurde hergestellt aus 60 g Tridecafluorooctylmethacrylat (TDFOMA), 40 g PEGMA 550, 0,5 g Diethylenglykoldimethacrylat und 0,1 g Durocur 1173.
Nach Entgasen und Photopolymerisation im UV-Licht hatte das Produkt eine Härte von 83 und einen Gleichgewichtswassergehalt von 25%.
Masse 6:
50 g TRIS, 10 g MMA, 10 g BMA, 15 g PEGMA 350, 5 g NVP und 6 g Hexafluorpentamethylendimethacrylat in Gegenwart von 0,04 g AIBN polymerisierten in 24 Stunden bei 45°C zu einem Produkt mit einer Härte von 84 und einem Gleichgewichtswassergehalt von 2%.
Masse 7:
Eine hochfluorierte Masse zeigte einen geringen Wassergehalt. Sie wurde hergestellt aus 26 g PDFOMA, 61 g HFBMA, 10 g PEGMA 350, 3 g EGDMA in Gegenwart von 0,2 g Durocur 1173 durch Photopolymerisation in UV-Licht und ergab ein Produkt mit einer Härte von 70 und einem Gleichgewichtswassergehalt von 0,9%.
Massen 8 bis 10 wurden jeweils hergestellt durch Entgasen und Photopolymerisieren in UV, wobei das Ausgangsgemisch für Masse 8 16 g PDFOA, 13 g HFBMA, 40 g TRIS, 25 g PEGMA 550, 6 g EGMA und 0,2 g Durocur bzw. für Masse 9 45 g HFBMA, 31,3 g PEGMA 350, 25,2 g IBMA, 1,2 g EGMA und 0,8 g Durocur bzw. für Masse 10 30 g TRIS, 4,3 g PDFOA, 6,2 g NVP, 6,2 g PEGMA 350, 12 g MMA, 2 g Hexandioldimethacrylat und 0,5 g Durocur enthielt.
Zur Herstellung siloxanhaltiger Vernetzer wurde ein Blockcopolymer
von Polydimethylsiloxan und Polyethylenoxid (PDMS/PEO)
einer doppelten Veresterung unterworfen, indem das Copolymere
in trockenem Hydrofuran gelöst und stöchiometrischen Mengen an
Methacrylylchorid und Triethanolamin unter Rühren zugetropft
wurden. Es fiel das Hydrochlorid von Triethylamin aus, welches
nach Beendigung der Reaktion abfiltriert wurde. Der erhaltene
Diester wurde mit wäßriger Lösung von Natriumcarbonat zur Entfernung
von restlichen Säuren gewaschen. Der erhaltene Diester
konnte als zusätzlicher Vernetzer zusammen mit anderen für die
erfindungsgemäße Masse verwendet werden.
Für die Herstellung einer proteinabweisenden gepfropften Fläche
wurde ein Schlauch aus Polyethylen, Polypropylen, Silicon,
Polyurethan oder Polyvinylchlorid in einem Lösungsmittel enthaltend
10 Gew.-% PEGMA 350/5% PEGDA 4000 gequollen und in
Gegenwart dieser Lösung einer intensiven UV-Strahlung ausgesetzt.
Der oberflächlich gepfropfte Schlauch mit reinem
Lösungsmittel abgewaschen, anschließend mit Methylenchlorid und
schließlich im Vakuum getrocknet.
Die Wirksamkeit des Pfropfvorgangs wurde durch die Benetzung
der Oberfläche des Schlauchs mit Wasser bestimmt. Es ergab
sich, daß eine erfolgreich gepfropfte Fläche sehr viel leichter
der Wasserverteilung zugänglich war.
Claims (12)
1. Wasseraufnehmende und proteinabweisende Masse auf der
Basis von Polymeren und/oder Copolymeren, vernetzt mit 0,1 bis
90% mindestens eines ungesättigten Diesters eines Diols,
welches Fluormethylendiol der Formel HOCH₂(CF₂) m CH₂OH-m=1
bis 10 - und/oder ein Polydimethylsiloxan/Polyethylenglykol-Copolymer
der Formel HOSi(Me)₂O x -(CH₂CH₂) y H ist, worin
x=1 bis 300, y=1 bis 400, mit der Maßgabe, daß y um
zumindest 10 größer ist als x.
2. Masse nach Anspruch 1,
vernetzt mit einem Gemisch des ungesättigten Diesters eines
Diols und zumindest eines ungesättigten Diesters eines Polyethylenglykols
der Formel HO(CH₂CH₂O) n H-n=1 bis 300.
3. Masse nach Anspruch 1,
vernetzt mit zumindest einem ungesättigten Diester und einem
Diol der Form HO(CH₂CH₂O) n H-n=1 bis 300 - in üblicher Menge
von 20 bis 100%.
4. Masse nach Anspruch 1,
enthaltend ein Copolymer, welches 1 bis 69% von zumindest
einem ungesättigten Monoester eines Polyethylenglykols der
Formel HO(CH₂CH₂O) n R enthält, worin n 5 bis 300 und R Wasserstoff,
einer niedere Alkylgruppe oder eine gesättigte Acylgruppe
ist.
5. Masse nach Anspruch 4,
die anstelle bis zu 90% des ungesättigten Monoesters des
Polyethylenglykols einen ungesättigten Monoester eines Diols
der Formel HOCH₂(CF₂) m CH₂OR enthält, worin m 1 bis 10, R
Wasserstoff, eine niedere Alkyl- oder gesättigte Acylgruppe ist
und/oder einen ungesättigten Monoester eines Alkohols der Formel
HO(CH₂) l (CF₂) m CF₃, worin l 1 bis 5 und m 1 bis 10 ist.
6. Masse nach Anspruch 1 bis 5,
bestehend im wesentlichen aus einem Blockcopolymeren von Ethylenoxid
oder Ethylenglykol mit zumindest einer weiteren Monomereinheit.
7. Masse nach Anspruch 6,
wobei die weitere Monomereinheit eine Monoacrylat oder Monomethacrylateinheit
ist oder sich von einem disubstituierten
Siloxan ableitet.
8. Masse nach Anspruch 1 bis 7,
hergestellt aus einem Gemisch enthaltend den monomeren
Vorläufer für das Polymer oder Copolymer zusammen mit 1 bis 40%
Polyol der Formel HOCH₂(CF₂) m CH₂OH-m=1 bis 10 - und/oder
der Formel HO(CH₂CH₂O) n H-n=1 bis 300 - oder Mono- oder
Diester von diesen und einen für die Solubilisierung ausreichende
Menge an einer ungesättigten Säure.
9. Masse nach Anspruch 1 bis 8,
wobei das Polymere oder Copolymere sich von Monomeren in Form
ungesättigter Carbonsäuren, deren Kohlenwasser-/hydroxylierten
Kohlenwasserstoff-/silylierten und/oder fluorierten Ester und/oder
Vinylderivaten ableiten.
10. Masse nach Anspruch 9,
worin die ungesättigte Carbonsäure und deren Ester
HEA, HEMA, MAA, AC, FA, FMA, DHPM, MMA, GMA, AA, HFBMA, IBMA,
PDFOMA, TDFOMA und TRIS sowie das Vinylderivat von VP sind.
11. Verwendung der Masse 1 bis 10 zur Herstellung von Kontaktlinsen
und biokompatiblen medizinischen Gegenständen oder
Teilen.
12. Substrat mit einer proteinabweisenden Oberfläche, hergestellt
durch Beschichten und Aufpfropfen mit einer Lösung entsprechend
Anspruch 1 bis 11, wobei das Substrat im wesentlichen
aus einem Gerüst-Polymeren oder Copolymeren besteht.
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