DE3725955A1 - Stanz- und laengsschneidvorrichtung fuer rotationsfalzer - Google Patents

Description

Stanz- und Längsschneidvorrichtungen der erfindungsgemäßen Art werden hauptsächlich in Rotationsdruckmaschinen zugeordneten Ro­ tationsfalzern eingesetzt. Mit ihnen werden vorzugsweise zwischen dem Längsfalzer und dem Querfalzaggregat, d. h. noch vor dem Querschneider, Perforierungen, Ausstanzungen, Randbeschnitte u. dgl. erledigt, was zur Herstellung von fertigen Druckerzeug­ nissen, z. B. im Werbedruck, in unterschiedlicher Weise oft er­ wünscht ist.

Bei den bekannten Stanz- und Längsschneidvorrichtungen werden für die einzelnen Arbeitsstationen wie Stanzen, Längsschneiden, Per­ forieren etc. jeweils ein gesondertes Walzenpaar vorgesehen, da z. B. die Stanz- oder Perforiermesser geradlinig auf ihre Gegen­ messer zugestellt werden müssen, während z. B. Randbeschnitt- und andere Längsschnittmesser neben der geradlinigen Zustellung auch noch u. a. zum Erzeugen einer notwendigen Vorspannung axial verstellt werden müssen.

Die DE-PS 31 51 283 zeigt beispielsweise eine ganze Reihe von Zug- und Führungswalzen, die jeweils den gesonderten Stanzmes­ serwalzen vorgelagert sind. Auch nach der DE-OS 33 05 760 wer­ den noch vor den zwei gesonderten Walzenpaaren für die Längs- und Querperforation Papier- und Zugwalzen angeordnet. Mit diesen Vorrichtungen ist es nicht möglich, die Stanz- und Längsschneid­ vorrichtung in platzsparender Weise auf zwei der Zugwalzenpaare unterzubringen.

Es ist deshalb das Ziel der Erfindung, eine Stanz- und Längs­ schneidvorrichtung so auszubilden, daß diese auf zwei ohnehin vorhandenen Zugwalzen angeordnet werden, dadurch Bauelemente eingespart und die Bauhöhe des Falzers verringert werden kann.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Stanz- und Längs­ schneidvorrichtung zu schaffen, mit der mit einfachen Mitteln in Bahnlaufrichtung vorzugsweise auf einer vorgesehenen Falzlinie, registerhaltige rechteckige Ausschnitte gestanzt und gleichzei­ tig, z. B. der Randbeschnitt durchgeführt werden kann.

Erfindungsgemäß geschieht dies dadurch, daß auf der einen Achse des ersten Zugwalzenpaares neben den Zugrollen ein Randbeschnitt­ messer und ein Stanzmesser zum Herstellen von vorzugsweise in der Falzlinie verlaufenden Ausstanzungen angeordnet sind. Diese Achse ist über eine im Gestell gelagerte Steuerwelle über Nockenschei­ ben, Stößel und an diesen angeordneten Lagern von der zweiten Achse des ersten Zugwalzenpaares geradlinig oder schräg entfern­ bar. Auf der axial verstellbaren zweiten Achse sind neben weite­ ren Zugrollen das Gegenmesser und zwei Schneidrollen angeordnet, welche mit dem Stanzmesser zusammenwirken, wobei die eine Schneidrolle nur über einen Mitnehmer, der fest mit der Achse verbunden, drehbeweglich ist und wobei diese Schneidrolle mittels einer an einer gestellfesten Traverse angeordneten Halteklaue seitlich positionierbar ist. Auf einer der Achsen des zweiten Zugwalzenpaares sind neben den Zugrollen ein weiteres Randbe­ schnittmesser angeordnet, wobei diese Achse mittels eines Exzen­ ters um ein Pendellager schwenkbar und die zweite Achse des zwei­ ten Walzenpaares wiederum axial verstellbar ist.

Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung darge­ stellt und wird im folgenden näher beschrieben. Es zeigt

Fig. 1 eine schematisierte Draufsicht auf das obere Zugwalzen­ paar in Arbeitsstellung, wobei jedoch eine Materialbahn nicht eingezogen ist,

Fig. 2 eine Draufsicht entsprechend Fig. 1, jedoch bei außer Eingriff gebrachten Werkzeugen und Zugrollen,

Fig. 3 eine Draufsicht wie Fig. 1, jedoch des zweiten Zugwal­ zenpaares in Arbeitsstellung,

Fig. 4 eine gleiche Darstellung wie Fig. 3, jedoch bei außer Eingriff gebrachten Werkzeugen und Zugrollen.

Im Gestell 1 eines nicht dargestellten Rotationsfalzers sind die Achsen 2 und 3 des bekannten aus einzelnen Zugrollen bestehen­ den Zugwalzenpaares, welches z. B. nach dem Trichterfalzer ange­ ordnet ist, gelagert. Auf der Achse 2 sind mehrere Zugrollen 4 sowie ein Randbeschnittmesser 5 und ein Stanzmesser 6 fest ange­ ordnet, während die Achse 3 neben weiteren, nur etwas breiter ausgeführten, Zugrollen 4 und Gegenmesser 7 zum Randbeschnittmes­ ser 5 und zwei mit dem Stanzmesser 6 zusammenwirkende Schneidrol­ len 8 und 9 trägt. Die Schneidrolle 8 ist im Gegensatz zu allen anderen Rollen und Messern nicht direkt mit der Achse 3 fest ver­ bunden, sondern diese wird über einen Mitnehmer 10, der fest auf der Achse 3 angeordnet ist und eine Verschiebung der Achse 3 zur Schneidrolle 8 gestattet, mit der Achse 3 verbunden. Eine fest im Gestell 1 angeordnete Traverse 11 trägt eine Halteklaue 12, die eine seitliche Verschiebung der Schneidrolle 8 auch bei axialer Bewegung der Achse 3 ausschließt. Über ein Lager 13, welches mit einem Gewindestück 14 durch die Wand des Gestells 1 ragt, ist die Achse 3 mittels der Stellmutter 15, an der sich ein Handgriff 16 befindet, axial verstellbar.

Mit dem Maschinenantrieb ist die Achse 3 über Stirnzahnräder 17, 18, 19 und 20 verbunden. Ein weiteres Stirnzahnradpaar 21, 22 verbindet die Achsen 2 und 3, wobei das Stirnzahnradpaar 21, 22 vorzugsweise mit großem Modul ausgebildet ist, so daß die Zähne dieser beiden Stirnzahnräder auch dann im Eingriff bleiben, wenn die Achsen 2 und 3 auseinanderrücken. Im Gestell 1 ist eine Steu­ erwelle 23 gelagert und mit einem Handgriff 24 versehen darge­ stellt, deren Teildrehung über zwei Kegelradpaare 25, 26 auf Noc­ kenscheiben 27, 28 übertragbar ist. Dabei sind die Nockenscheiben 27, 28 zu den Kegelradpaaren 25, 26 in bekannter Weise verstell- und arretierbar angeordnet, so daß die Möglichkeit besteht, die Parallelität der Bewegungen und damit die der Achse 2 zur Achse 3 zu korrigieren oder die Steuerbewegung einer der Nockenscheiben 27 oder 28 ganz aufzuheben (dadurch kann z. B. dann, wenn die Stanzeinrichtung 6, 8, 9 ausgebaut ist, eine Schwenkbewegung der Achse 2 erfolgen). Unter dem Druck von Federn 29, 30 liegen an den Nockenscheiben 27, 28 die Flächen 31, 32 je eines Stößels 33, 34 an, die ebenfalls im Gestell 1 gelagert sind und an ihren ent­ gegengesetzten Enden die Lager 35, 26 der Achse 2 tragen, die im übrigen noch in rechtwinklig zur Achse 3 verschiebbaren, parallel geführten Pendellagern 37, 38 gelagert ist.

In Fig. 3 und 4 ist das zweite Zugwalzenpaar dargestellt, auf dem ein weiteres Randbeschnittmesser 5′ angeordnet ist. Die Achse 3′ ist analog der Achse 3 ausgeführt, aber die Achse 2′ ist, da diese nur einseitig schräg zu stellen ist, nur in den Pendella­ gern 39,40 gelagert. Ein Exzenter 41, der über einen Bedienhebel 42 bewegbar ist, greift in eine Bohrung 43 des Pendellagers 40 ein.

Natürlich können die Bewegungen der Steuerwellen u. dgl. statt über Handgriffe auch über Arbeitszylinder einleitbar gestaltet werden.

Beim Einziehen der Materialbahn in den Falzer nehmen die Zugwal­ zenpaare eine Stellung ein, wie sie in den Fig. 2 und 4 ge­ zeigt ist. Um die Arbeitsstellung herbeizuführen, ist es ledig­ lich notwendig, die Steuerwelle 23 so zu verändern, da die Noc­ kenscheiben 27 und 28 eine Stellung einnehmen, wie sie in Fig. 1 gezeigt ist. Danach erfolgt die Feineinstellung der Achse 3 mit den entsprechenden Werkzeugen über den Handgriff 16. In gleicher Weise wird bei dem danach liegenden Zugwalzenpaar durch Betäti­ gung des Bedienhebels 42 die Achse 2′ in eine Stellung wie in Fig. 3 dargestellt, gebracht und danach die Achse 3′ über den Handgriff 16′ ebenfalls axial positioniert.

• Aufstellung der verwendeten Bezugszeichen
   1 Gestell
   2, 2′ Achse
   3, 3′ Achse
   4, 4′ Zugrolle
   5, 5′ Randbeschnittmesser
   6 Stanzmesser
   7 Gegenmesser
   8, 9 Schneidrolle
  10 Mitnehmer
  11 Traverse
  12  Halteklaue
  13 Lager
  14 Gewindestück
  15 Stellmutter
  16, 16′ Handgriff
  17, 18, 19, 20 Stirnzahnrad
  21, 22 Stirnzahnrad
  23 Steuerwelle
  24 Handgriff
  25, 26  Kegelradpaar
  27, 28 Nockenscheibe
  29, 30 Feder
  31, 32 Fläche
  33, 34 Stößel
  35, 36 Lager
  37, 38 Pendellager
  39, 40 Pendellager
  41 Exzenter
  42  Bedienhebel
  43 Bohrung

Claims (1)

1. Stanz- und Längsschneidvorrichtung für Rotationsfalzer, dadurch gekennzeichnet, daß auf der einen Achse (2) des ersten Zugwalzen­ paares neben den Zugrollen (4) ein Randbeschnittmesser (5) und ein Stanzmesser (6) zum Herstellen von vorzugsweise in der Falz­ linie verlaufenden Ausstanzungen angeordnet sind, die Achse (2) über eine im Gestell (1) gelagerte Steuerwelle (23), Nockenschei­ ben (27, 28), Stößel (33, 34) und an diesen angeordnete Lager (35, 36) von der zweiten Achse (3) des ersten Zugwalzenpaares ge­ radlinig oder schräg entfernbar ist, daß auf der axial verstell­ baren Achse (3) neben weiteren Zugrollen (4) das Gegenmesser (7) und zwei Schneidrollen (8, 9) angeordnet sind, welche mit dem Stanzmesser (6) zusammenwirken, wobei eine Schneidrolle (8) nur über einen Mitnehmer (10), der fest mit der Achse (3) verbun­ den, drehbewegbar ist und, wobei diese Schneidrolle (8) mittels einer an einer gestellfesten Traverse (11) angeordneten Halte­ klaue (12) seitlich positioniert ist und, daß auf der einen Achse (2′) des zweiten Zugwalzenpaares neben den Zugrollen (4′) ein weiteres Randbeschnittmesser (5′) angeordnet ist, wobei diese Achse (2′) mittels eines Exzenters (41) um ein Pendellager (39) schwenkbar und die zweite Achse (3′) axial verstellbar ist.