DE3725919A1 - Verfahren zur gruen-veredlung von baeumen und straeuchern - Google Patents

Verfahren zur gruen-veredlung von baeumen und straeuchern

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    • AHUMAN NECESSITIES
    • A01AGRICULTURE; FORESTRY; ANIMAL HUSBANDRY; HUNTING; TRAPPING; FISHING
    • A01GHORTICULTURE; CULTIVATION OF VEGETABLES, FLOWERS, RICE, FRUIT, VINES, HOPS OR SEAWEED; FORESTRY; WATERING
    • A01G2/00Vegetative propagation
    • A01G2/30Grafting

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  • Life Sciences & Earth Sciences (AREA)
  • Botany (AREA)
  • Developmental Biology & Embryology (AREA)
  • Environmental Sciences (AREA)
  • Breeding Of Plants And Reproduction By Means Of Culturing (AREA)
  • Pretreatment Of Seeds And Plants (AREA)

Description

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur vegetativen Vermehrung von Bäumen und Sträuchern durch Einsetzen von grünen, unverholzten Pfropf-Edel-Reisern in unveredelte, grüne, unverholzte Unterlagen.
Es sind bereits die unterschiedlichsten Methoden und Verfahren zur vegetativen Vermehrung von Pflanzen, insbesondere von Bäumen, Reben und Sträuchern durch Pfropfen, Okulieren usw. bekannt, wobei stets aus einem Edelreis durch geeignete Schnitte ein Pfropfling hergestellt, und in einen unveredelten Trieb (Unterlage) eingesetzt und mit dieser Unterlage verbunden und fixiert wird. Ein Standard-Werk: N. Gaucher: "Die Veredelungen und ihre Anwendung für die Verschiedenen Bäume und Sträucher", Stuttgart zeigt in der Ausgabe von 1885 in Figur 100, siehe Fig. 1, eine der vielen möglichen Pfropfmethoden, die sich bis heute in der Fachliteratur und in der Praxis des Veredlungs-Betriebs erhalten und bewährt haben.
Aus der DE-OS 28 17 936 ist ein Verfahren zur vegetativen Vermehrung von Rosen bekannt, bei dem die Unterlage dadurch gewonnen wird, daß einem Trieb der Mutterpflanze, der im grünen Weichholz-Zustand ist und noch keine Periode der Knospenruhe durchlaufen hat, ein Triebteil entnommen wird, der ein frisches Blättchen unterhalb des Blattansatzes hat.
Als Pfropfling wird ein Zweigabschnitt eines Edelreises verwendet, der ebenfalls ein frisches Blättchen oder wenigstens ein Auge hat und keilförmig zugeschnitten ist.
Der Pfropfling wird unterhalb des Blattansatzes in die Unterlage eingesetzt und mit einem Band umwickelt; die Unterlage wird in ein Bewurzelungsmedium eingesetzt. Dabei soll das Blatt der Unterlage die Wurzelbildung und gleichzeitig das Blatt des Pfropflings die Kallus-Bildung bewirken, so daß die Veredlung in 5-6 Wochen möglich wird.
Die meisten Bäume und Sträucher lassen sich jedoch nicht auf diese Weise gleichzeitig einwurzeln und veredeln.
So wird beispielsweise bei Buchenveredlungen die Verwendung 2-3 jähriger, verholzter Reiser und ebenso alter Unterlagen bevorzugt. Gelegentlich wird vom Gebrauch 1jähriger Reiser dringend abgeraten. Dabei bereitet speziell für "schwierige" Baumarten, meist bei Gehölzen mit hartem Holz, wie beispielsweise bei Buche und Eiche der Schnitt, die Verbindung und die Kallusbildung der Hartholz-Reiser größere Schwierigkeiten. (Quercus robur "Altropurpurea" gilt als sehr schwierig!). Lange Vorbereitungs- und Verwachszeiten, großer Pflegeaufwand bei Auspflanzung, Abschattung, Schädlings- und Fungizidbehandlung sind erforderlich. Reiser und Unterlagen müssen präzise geschnitten, gegen Pilzbefall getaucht, angepaßt, verbunden, und wenn notwendig verstrichen werden.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die Veredlung von Bäu­ men und Sträuchern, insbesondere von Buchen und Eichen und anderen Hartholzgewächsen in möglichst kurzer Zeit und möglichst problemlos durchzuführen.
Diese Aufgabe wird dadurch gelöst, daß als Unterlage ein Sämling mit einem ein bis sechs Monate alten, grünen, noch nicht verholzten Trieb und als Pfropfling ein diesjähriger mindestens eine Knospe auf­ weisender Reiser-Zweig aus der aktiven Wachstumsphase verwendet wird. Diese Grün-Veredlung kann dann problemlos z. B. nach Fig. 1 oder durch seitliches Einspitzen ausgeführt werden. Vorteilhaft werden Unterlage und Edelreis durch wiederverwendbare Klammern miteinander fixiert, so daß ein Verbinden und Verstreichen der Pfropfstelle unterbleiben kann. Dieses Verfahren ermöglicht aus einer edlen Mutterpflanze bedeutend mehr Pfropflinge zu gewinnen, als etwa bei Verwendung von 2-3jährigen Reisern.
Ein weiterer Vorteil der Grün-Veredlung besteht darin, Sämlings­ varietäten, die häufig auf krankem Wurzelwerk stehen, sonst aber wertvolle züchterische Eigenschaften aufweisen, und die viel­ fach vor der Verholzung zu Grunde gehen, als Edelreiser zu verwenden.
Eine beträchtliche Einsparung von Zeit, Raum und Aufwand wird erreicht, wenn die Sämlinge direkt in Töpfe eingesät werden. Der Veredlungsprozeß bei Anwendung der Grün-Veredlung wird er­ heblich verkürzt. Beispielsweise ergeben sich für Buchen und Eichen statt bisher 3-4 Monaten nunmehr 8-12 Tage.
Anhand eines Ausführungsbeispiels und weiterer Figuren wird die Erfindung näher erläutert.
Auf einen diesjährigen noch grünen, unverholzten Sämling, der noch seine Keimblätter haben kann, wird der Leittrieb über den ersten Normal-Blättern entfernt. Bei Fagus silvatica z. B. wird der Stengel an den ersten beiden gegenüberliegenden Blättern mit einer scharfen Klinge gespalten; der besseren Handhabung wird eines der beiden Blätter entfernt, siehe Fig. 2,1. Als Edelreis, siehe Fig. 2,2, verwendet man ebenfalls einen noch grünen, nicht ganz so weichen, frisch ausgetriebenen Zweigabschnitt mit Blättern, die bei zu großer Blattfläche geschnitten werden können, um die Verdunstungsfläche zu verringern. Am besten hat sich die Verwendung von ca. 5 cm langen Edelreis-Zweigen mit 2-3 Knospen bewährt.
Der Zweigstengel wird nun beidseitig angeschnitten, siehe Fig. 2, 3, am besten am Ende leicht zugespitzt und in den Spalt der Unterlage, siehe Fig. 2, 4, geschoben. Da Unterlage und Edel-Zweig hier nur geringe Toleranzen aufweisen, ergeben sich optimale Verwachsungsflächen. Die Fixierung von Unterlage und Reis erfolgt mit 1-2 handelsüblichen ca. 35 mm großen Plastik-Klammern mit etwa 2 mm breitem Klammerloch, das sich auf ca. 8 mm spannen läßt und somit universal einsetzbar ist. Die Veredelungen werden nun im Gewächshaus bei etwa 70-90% rel. Luftfeuchtigkeit ohne jede besondere Behandlung gehalten. Sie sind bei Sommer­ temperaturen nach 8-12 Tagen vollständig verwachsen. Die Klammern werden abgenommen. Die Kallus-Bildung ist deutlich zu sehen. Je nach Wachstumszustand von Unterlage und Reis beginnt nach weiteren 7-14 Tagen der Austrieb der Knospen. Im Vergleich zu gleichzeitig ausgesäten Sämlingen kann nur eine unbedeutende Wuchsverminderung festgestellt werden.
Bei ersten Versuchen wurden hauptsächlich Buchen- und Eichen- Veredlungen durchgeführt; soweit andere Unterlagen zur Verfügung standen, wurde die beschriebene Methode ebenfalls verwendet.
Die Bucheckern wurden im Februar 1987 im ungeheizten Gewächs­ haus ausgesät; sie sind somit um etwa 3 Monate früher als Freilandaussaaten. Mit Beginn des Freiland-Austriebs sind dann sowohl passende Reiser wie auch Unterlagen vorhanden. Die Ver­ suche wurden bis August kontinuierlich fortgesetzt, wobei bei den Reisern zu den späteren Terminen nicht mehr so weiche Triebe oder dann Johannistriebe verwendet wurden. Die Verwachsergebnisse sind stets hervorragend; der Treibvorsprung der frühen Veredlung bleibt jedoch erhalten.
Im folgenden sind zu durchgeführten Grün-Veredlungen vom Sommer 1987 für verschiedene Unterlagen die verwendeten Edel- Reiser auszugsweise angegeben.
  • 1. Fagus silvativa: Fagus crenata; Fagus engleriana; Fagus grandifolia; F. s. "Albo-variegata", "Aurea-pendula", "Dawyck Gold", "Marorata", "Rohanii", "Striata" usw.
  • 2. Quercus robur: Qu. robur "Atropurpurea", "Concordia"
  • 3. Quercus petraea: "Geltowiana", "Mespilifolia"
  • 4. Carpinus betulus: "Fastigiata", "Quercifolia"
  • 5. Tilia platyphyllos: "Laciniata"
  • 6. Prunus avium: Prunus maackii
  • 7. Acer palmatum: "Butterfly", "Kagiri-nishiki"
  • 8. Acer negundo: "Flamingo", "Odessanum"
  • 9. Robinia pseudoacacia: "Tortuosa", R. ambigua "Decaisneana"
  • 10. Betula pendula: "Purpurea"

Claims (6)

1. Verfahren zur vegetativen Vermehrung von Bäumen und Sträuchern durch Einsetzen von Pfropflingen in unveredelte Triebe, dadurch gekennzeichnet, daß als Unterlage ein Sämling mit einem ein bis sechs Monate altem grünen, noch nicht verholzten Trieb und als Pfropfling ein diesjähriger, mindestens eine Knospe aufweisender Reiser aus der aktiven Wachstumsphase verwendet wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß Unterlage und Trieb durch wiederverwendbare Klammern mit­ einander fixiert werden.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Pfropf-Verbindung ohne Verbinden und Verstreichen erfolgt.
4. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Sämling durch direktes Einsäen in Töpfen gewonnen wird.
5. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß aus einer edlen Mutterpflanze eine Vielzahl von Edel-Reisern ge­ wonnen werden.
6. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß aus Sämlings-Varietäten vor deren Verholzung eine Veredlung durchgeführt werden kann.
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Cited By (2)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
ES2085834A1 (es) * 1994-09-20 1996-06-01 Cruz Francisco Garcia Metodo para injertar en cuña cucurbitaceas y otras horticolas.
CN113950975A (zh) * 2021-11-08 2022-01-21 石家庄市绿缘达园林工程有限公司 一种提高北海道黄杨抗寒能力且快速成型的嫁接方法

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DE250374C (de) *
DE1857284U (de) * 1959-08-19 1962-08-23 Paul Marie Antoine Vlaeminck Vorrichtung zur befestigung eines okulierschildes zum halten eines pfropfreises.
DE2817936A1 (de) * 1977-04-25 1978-10-26 Meilland & Cie Verfahren zur vermehrung von pflanzen und vorrichtung fuer seine durchfuehrung

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